TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft eine Spulmaschine zum Wickeln eines Spulguts zu einer Spule.
Vorzugsweise handelt es sich bei dem zu wickelnden Spulgut um ein Spulgut, welches
empfindlich auf Umlenkungen und hierdurch bedingte Querkräfte reagiert. Beispielsweise
können Querkräfte infolge von Umlenkungen zu Beschädigungen von Kanten des Spulguts,
Verformungen des Spulguts oder Brüchen von etwaigen Fasern des Spulguts führen. Bei
dem Spulgut handelt es sich insbesondere um ein Garn oder ein faden- oder bandförmiges
Spulgut. Vorzugsweise ist das Spulgut biegeweich ausgebildet. Bei dem Spulgut kann
es sich um ein Einzelfilament oder ein Multifilament (beispielsweise mit mehr als
12.000 Einzelfilamenten bis hin zu 300.000 Einzelfilamenten) handeln. Beispielsweise
kann es sich bei dem Spulgut um Bänder mit beliebigen Querschnitten, insbesondere
mit rechteckigem Querschnitt bis hin zu 5 x 20 mm
2 und/oder mit einem Querschnitt mit einem Verhältnis der Breite zur Dicke größer oder
gleich 4,0 oder 5,0 handeln. Ebenfalls möglich ist, dass es sich bei dem Spulgut um
Prepreg-Materialien handelt wie Kohle- oder Glasfaserbänder in einer nicht ausgehärteten
Kunststoffmatrix. Auch möglich ist, dass die erfindungsgemäße Spulmaschine Einsatz
findet für von einem Kohlefaserband oder (Kupfer-) Litzen gebildeten Spulgut. Hierbei
finden vorzugsweise Spulgeschwindigkeiten bis hin zu 1.500 m/min Einsatz.
STAND DER TECHNIK
[0002] Für das Wickeln einer Spule auf einer Spulenhülse ist einerseits erforderlich, dass
die Spulenhülse mit einer Drehbewegung verdreht wird, um das Spulgut mit zunehmendem
Umschlingungswinkel auf die Mantelfläche der Spulenhülse und einer sich ausbildenden
Wicklung zu wickeln. Andererseits ist eine Changierbewegung erforderlich, um das Spulgut
während der Verlegung changierend unterschiedlichen Axialbereichen der Spulenhülse
und der sich darauf ausbildenden Wicklung zuzuführen. Je nach Abstimmung der Drehbewegung
der Spulenhülse und der Changierbewegung können unterschiedliche Spulbilder (vgl.
auch DIN ISO 5238) erzeugt werden.
[0003] Bekannt sind Ausführungsformen von Spulmaschinen, bei denen stromaufwärts der Spulenhülse
und der sich darauf ausbildenden Wicklung eine Changiereinrichtung angeordnet ist,
welcher das Spulgut von einer wiederum stromaufwärts angeordneten Rolle zugeführt
wird. Die Changiereinrichtung verfügt dabei über einen Changierfadenführer, der parallel
zur Rotationsachse einer Spindel, auf welcher die Spulenhülse mit sich darauf ausbildender
Wicklung angeordnet ist, changierend hin- und herbewegt wird. Von dem Changierfadenführer
gelangt das Spulgut je nach Position des Changierfadenführers in unterschiedliche
Axialbereiche der Spulenhülse und der sich ausbildenden Wicklung. Problematisch kann
hierbei sein, dass im Bereich des Changierfadenführers (und der dem Changierfadenführer
vorgeordneten Rolle) eine Umlenkung des Spulguts senkrecht zur Längserstreckung erfolgt,
welche für ein empfindliches Spulgut, bändchenförmiges Spulgut oder auch Spulgut mit
einem unrunden, wie beispielweise rechteckigen oder flachen Querschnitt, zu Problemen
führen kann, wobei schlimmstenfalls die Umlenkung des Spulguts zu Beschädigungen des
Spulguts führen kann. Andererseits ändert sich je nach Position des Changierfadenführers
die Länge des Wegs von der Rolle über den Changierfadenführer zu dem Anlegeort des
Spulguts an die Spulenhülse und die sich ausbildende Wicklung, womit zusätzliche Maßnahmen
erforderlich sind, falls die Spannung in dem Spulgut während der Spulreise in einem
vorbestimmten Spannungsbereich liegen soll und/oder die Abnahmegeschwindigkeit des
Spulguts durch die sich ausbildende Wicklung nicht von der Position und Bewegung des
Changierfadenführers abhängig sein soll.
[0004] Die Druckschrift
DE 103 24 179 A1 offenbart eine Spulmaschine, welche besonders für Spulvorgänge mit einem bändchen-
oder streifenförmigen Spulgut mit rechteckigem oder flachem Querschnitt geeignet sein
soll mit einer Gewährleistung von kleinen auf das Spulgut wirkenden Kräften und Beschleunigungen.
Hierbei soll die Spulmaschine das Wickeln von Spulen mit dem Spulbild einer Kreuzspule
ein empfindliches Spulgut ermöglichen. Die Druckschrift schlägt vor, dass kein changierend
hin- und herbewegter Changierfadenführer eingesetzt wird. Vielmehr wird der Spule
das Spulgut über eine Rolle zugeführt, welche parallel zur Rotationsachse der Spindel
nicht changierend bewegt wird. Stattdessen wird die Changierbewegung herbeigeführt,
indem die rotierende Spindel zusammen mit dem Getriebe und dem Motor für den Antrieb
der Spindel über einen weiteren Motor parallel zur Rotationsachse der Spindel changierend
relativ zu der Rolle hin- und herbewegt wird. Hierbei wird der Abstand der der Spindel
vorgeordneten Rolle von der sich aufbauenden Wicklung während der Spulreise konstant
gehalten. Dies kann erfolgen, indem mit sich vergrößerndem Durchmesser der sich aufbauenden
Wicklung die Rolle mit einer die Rolle lagernden Tänzerplatte (und ggf. weiteren Rollen)
von der Rotationsachse der Spindel weg bewegt wird. Alternativ wird vorgeschlagen,
dass mit zunehmender Vergrößerung des Durchmessers der sich aufbauenden Wicklung die
mit der Spindel, dem Getriebe und Motor gebildete Einheit zusätzlich zu der Beaufschlagung
mit der Changierbewegung quer zur Rotationsachse der Spindel von der Rolle weg bewegt
wird.
[0005] Eine weitere Spulmaschine, bei welcher ebenfalls die rotierende Spindel eine Changierbewegung
relativ zu einer Anlagerolle zum Anlegen eines Spulguts (hier ein Spulgut in Form
von PP-, PE- und PET-Bändchen, Aluminium-Verbundfolien, beschichteten Bändchen, Gummibändern,
Teflonbändern, ein- und doppelseitigen Klebebändern, Papierbändern, Bändern aus Vliesstoffen
oder Prepreg-Bändchen) ausführt, wird von der Anmelderin unter der Kennzeichnung "SAHM
460XE" vertrieben, wobei hiermit zylindrische, bikonische Spulenformen, Scheibenspulen
oder Flanschspulen herstellbar sind.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spulmaschine mit einer
alternativen Möglichkeit zur Herbeiführung einer Changierbewegung vorzuschlagen, welche
insbesondere auch für Spulvorgänge mit einem empfindlichen Spulgut geeignet ist.
LÖSUNG
[0007] Die Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des unabhängigen
Patentanspruchs gelöst. Weitere bevorzugte erfindungsgemäße Ausgestaltungen sind den
abhängigen Patentansprüchen zu entnehmen.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0008] Die Erfindung betrifft eine Spulmaschine mit einer Spindel, deren axiale Position
sich während des changierenden Anlegens des Spulguts an eine Spulenhülse und an eine
sich auf der Spulenhülse bildende Wicklung nicht ändert. Während für derartige Bauformen
gemäß dem Stand der Technik die Erzeugung der Changierbewegung zwingend den Einsatz
einer Changiereinrichtung mit einem Changierfadenführer mit den hiermit verbundenen,
eingangs erläuterten Nachteilen erfordert hat, wird erfindungsgemäß eine Lösung vorgeschlagen,
bei welcher der Einsatz einer Changiereinrichtung entbehrlich ist (wobei durchaus
im Rahmen der Erfindung zusätzlich eine Changiereinrichtung Einsatz finden kann):
Erfindungsgemäß ist auf der Spindel ein Changierschlitten gelagert. Der Changierschlitten
ist axial relativ zu der Spindel bewegbar, so dass der Changierschlitten, veranlasst
durch einen geeigneten Antrieb, eine Changierbewegung relativ zu der Spindel ausführen
kann. Der Changierschlitten ist mit der Spulenhülse derart gekoppelt oder zumindest
temporär koppelbar (beispielsweise reibschlüssig und/oder formschlüssig), dass die
Changierbewegung des Changierschlittens auf die Spulenhülse übertragbar ist.
[0009] Die erfindungsgemäße Lösung beruht insbesondere auf der Erkenntnis, dass die aus
dem Stand der Technik bekannten Grundprinzipien für die Erzeugung der Changierbewegung
nachteilig sind. So erfordert der Einsatz einer Changiereinrichtung die unerwünschte
Umlenkung des Spulguts. Wird hingegen beispielsweise gemäß
DE 103 24 179 A1 oder entsprechend dem Produkt "SAHM 460XE" der Anmelderin die gesamte Spindel, u.
U. auch mit dem zugeordneten Getriebe und dem Motor für den Antrieb der Spindel, für
die Erzeugung der Changierbewegung bewegt, muss der Antrieb zur Erzeugung der Changierbewegung
eine verhältnismäßig große Masse bewegen, was insbesondere für eine schnelle Changierbewegung
mit einer schnellen Umkehrung der Bewegungsrichtung problematisch sein kann. Darüber
hinaus erhöht sich u. U. der Lageraufwand und der Bauraum, wenn eine Lagerung der
Spindel derart erfolgen muss, dass diese sowohl eine Drehbewegung als auch eine Changierbewegung
ausführen kann.
[0010] Unter Vermeidung dieser Nachteile der bekannten Grundprinzipien schlägt die Erfindung
ein neues Grundprinzip vor, bei welchem die Spindel axial nicht bewegt werden muss
und nur der Changierschlitten die Changierbewegung ausführt, womit die für die Changierbewegung
zu bewegende Masse reduziert werden kann und dennoch die Umlenkung über eine Changiereinrichtung
entbehrlich ist.
[0011] Das erfindungsgemäße Grundprinzip kann Anwendung finden für eine Spindel, welche
nicht durch einen Antrieb in Rotation versetzt wird zur Erzeugung der Drehbewegung
der Spulenhülse und der sich auf der Spulenhülse bildenden Wicklung, womit die Spindel
fest an einem Rahmen der Spulmaschine oder einem Revolver derselben fixiert sein kann
und als reine "Tragspindel" ausgebildet sein kann. In diesem Fall muss in an sich
bekannter Weise eine Erzeugung der Rotationsbewegung der Spulenhülse und der sich
auf der Spulenhülse bildenden Wicklung relativ zu der ruhenden Spindel erfolgen. Zu
diesem Zweck kann bspw. eine Anpresswalze Einsatz finden, die über einen Antrieb in
Rotation versetzt wird und mit ihrer Mantelfläche an die Mantelfläche der Spulenhülse
und/oder der sich ausbildenden Wicklung angepresst wird, so dass über einen Reibschluss
zwischen der Anpresswalze und der Spulenhülse und der Wicklung die Antriebsbewegung
von der Anpresswalze auf die Spulenhülse und Wicklung übertragen wird. Möglich ist
hierbei, dass im Bereich der Anpresswalze auch ein Anlegen des Spulguts an die Spulenhülse
und die Wicklung erfolgt.
[0012] Für einen besonderen Vorschlag der Erfindung findet in der Spulmaschine aber eine
rotierende Spindel Einsatz, welche über einen geeigneten Antrieb angetrieben wird.
In diesem Fall ist der Changierschlitten mit der Spindel derart gekoppelt oder zumindest
temporär koppelbar (beispielsweise reibschlüssig und/oder formschlüssig), dass die
Drehbewegung der Spindel auf den Changierschlitten übertragbar ist. Der Changierschlitten
ist dann mit der Spulenhülse derart gekoppelt oder zumindest temporär koppelbar, dass
(zusätzlich zu der Übertragung der Changierbewegung des Changierschlittens auf die
Spulenhülse) die Drehbewegung des Changierschlittens auf die Spulenhülse übertragen
wird. Auf der Spulenhülse wird dann unter Überlagerung der Drehbewegung und der Changierbewegung
der Spulenhülse eine Wicklung erstellt.
[0013] Während grundsätzlich möglich ist, dass die Kopplung des Changierschlittens mit der
Spindel über beliebige Kopplungsmaßnahmen wie eine Kupplung, einen Reibschluss u.
ä. erfolgen kann, schlägt die Erfindung in einer Ausführungsform der Spulmaschine
vor, dass der Changierschlitten über einen Formschluss in Umfangsrichtung mit der
Spindel gekoppelt ist. Ein derartiger Formschluss stellt eine besondere zuverlässige
Möglichkeit für die Übertragung des Antriebsmoments für die Erzeugung der Drehbewegung
des Changierschlittens dar. Andererseits kann u. U. mittels eines derartigen Formschlusses
in Umfangsrichtung dennoch auf sehr einfache Weise der axiale Freiheitsgrad des Changierschlittens
gegenüber der Spindel gewährleistet werden. Um lediglich einige nicht beschränkende
Beispiele zu nennen, kann der Formschluss in Umfangsrichtung durch Eingriff eines
Vorsprungs des Changierschlittens in eine Längsnut der Spindel (oder eines radialen
Vorsprungs der Spindel in eine Längsnut des Changierschlittens) gewährleistet werden,
während mit Bewegung des Vorsprungs entlang der Längsnut der axiale Freiheitsgrad
gewährleistet werden kann, wobei gleichzeitig eine Art Führung durch den Eingriff
des Vorsprungs in die Längsnut bereitgestellt sein kann.
[0014] Für die grundsätzliche Ausbildung des Changierschlittens gibt es vielfältige Möglichkeiten.
Für einen Vorschlag der Erfindung ist der Changierschlitten mit einer Art Changierhülse
gebildet. Die Changierhülse besitzt eine (vorzugsweise durchgehende) Bohrung oder
Ausnehmung, in welche oder durch welche sich die Spindel erstreckt. Hierbei kann durch
die Bohrung oder Ausnehmung bereits die Führung der Changierhülse gegenüber der Mantelfläche
der Spindel für die Changierbewegung erfolgen. Andererseits kann radial außenliegend
von der Changierhülse die Spulenhülse angeordnet sein, auf welcher die Wicklung gewickelt
werden soll. U. U. ergibt sich bei radial ineinander geschachtelter Bauweise der Spulenhülse,
der Changierhülse und der Spindel eine sehr kompakte, radial klein bauende Bauweise.
[0015] In besonderer Ausgestaltung ist mit der Changierhülse ein Mitnehmer montiert, welcher
formschlüssig in Umfangsrichtung die Spindel mit der Changierhülse koppelt. Eine derartige
Ausbildung des Changierschlittens mit der Changierhülse und dem Mitnehmer vereinfacht
u. U. die Fertigung und/oder Montage des Changierschlittens.
[0016] Durchaus möglich ist, dass der Changierschlitten über einen Aktuator und/oder einen
geeigneten Betätigungsmechanismus, welcher außerhalb der Spindel angeordnet ist, zur
Erzeugung der Changierbewegung betätigt wird. Für eine besondere Ausgestaltung der
erfindungsgemäßen Spulmaschine verfügt die Spindel über eine Innenbohrung, in welcher
sich ein die Changierbewegung ausführender Betätigungsmechanismus, beispielsweise
eine Betätigungsstange, erstreckt. Der sich in der Innenbohrung der Spindel erstreckende
Betätigungsmechanismus ist mit dem Changierschlitten gekoppelt, so dass die Changierbewegung
des Betätigungsmechanismus, u. U. sogar mittels einer Über- und/oder Untersetzung,
an den Changierschlitten oder die Changierhülse übertragen werden kann.
[0017] Grundsätzlich möglich ist, dass sich der Betätigungsmechanismus, beispielsweise von
einem Maschinenrahmen oder sogar von der Seite des Maschinenrahmens, welche der Spindel
abgewandt ist, lediglich durch einen Teil der Spindel im Bereich der Innenbohrung
erstreckt. In diesem Fall kann der Betätigungsmechanismus in dem in der Spindel angeordneten
Endbereich über ein geeignetes Kopplungsmittel durch eine Ausnehmung oder ein Langloch
der Spindel hindurch mit dem Changierschlitten gekoppelt sein. Um lediglich ein nicht
beschränkendes Beispiel zu nennen, kann das Kopplungsmittel mit einem sich durch ein
Langloch der Spindel erstreckenden radialen Zapfen einer Betätigungsstange gebildet
sein, wobei der außenliegende Endbereich des Zapfens gleitend oder unter Zwischenschaltung
eines Wälzlagers Aufnahme findet in einer inneren Umfangsnut des Changierschlittens.
In diesem Fall kann sich die Innenbohrung der Spindel nur in einem dem Maschinenrahmen
zugewandten Teilbereich der Spindel erstrecken, während der frei auskragende Endbereich
der Spindel nicht über eine Innenbohrung verfügt oder hier die Innenbohrung mit einem
geeigneten Verschlussmittel geschlossen sein.
[0018] Für einen anderen Vorschlag der Erfindung erstreckt sich der die Changierbewegung
ausführende Betätigungsmechanismus mit einer Betätigungsstange, die sich durch die
Innenbohrung der Spindel hindurch erstreckt, bis zu dem freien Endbereich der Spindel,
so dass sich die Betätigungsstange entlang der gesamten Länge der Spindel erstreckt.
In dem freien Endbereich der Spindel ist die Betätigungsstange über eine Kopplungseinrichtung
mit dem Changierschlitten gekoppelt. Während für die zuvor erläuterten Ausführungsformen
der Changierschlitten von der Seite des Maschinenrahmens her angetrieben wird (was
radial außenliegend von der Spindel erfolgen kann oder durch die Innenbohrung der
Spindel hindurch erfolgen kann), wird für diesen Vorschlag der Erfindung die Changierbewegung
zunächst vollständig durch die Betätigungsstange durch die Spindel hindurchgeführt
und dann über die Kopplungseinrichtung im freien Endbereich der Spindel radial nach
außen geführt, wo dann die Rückführung der Antriebsbewegung wieder in Richtung des
Maschinenrahmens zu dem Changierschlitten erfolgt.
[0019] Durchaus möglich ist, dass für diese Ausführungsform die die Changierbewegung ausführende
Betätigungsstange mit dem Changierschlitten rotiert. In diesem Fall muss der Antrieb
zur Erzeugung der Changierbewegung in der Lage sein, eine entsprechende Rotationsbewegung
aufzunehmen, oder zwischen einem Antrieb für die Erzeugung der Changierbewegung und
der Betätigungsstange muss ein geeignetes Axiallagerelement angeordnet sein, welches
die Axialkräfte zur Erzeugung der Changierbewegung überträgt, aber die rotierende
Bewegung der Betätigungsstange zu einem nicht rotierenden Betätigungsstößel des Aktuators
ausgleicht.
[0020] Für einen besonderen Vorschlag der Erfindung weist die in dem freien Endbereich der
Spindel angeordnete Kopplungseinrichtung ein Axiallager auf, welches die Changierbewegung
von der Betätigungsstange auf den Changierschlitten überträgt, aber gleichzeitig eine
relative Rotationsbewegung des Changierschlittens gegenüber der Betätigungsstange
ermöglicht. In diesem Fall führt u. U. die Betätigungsstange selber keine Rotationsbewegung
aus, sondern diese ist ausschließlich der Changierbewegung, also einer axialen Bewegung
koaxial zur Längsachse der Spindel, ausgesetzt.
[0021] Von besonderer Bedeutung kann eine Abdichtung der Innenbohrung der Spindel und etwaiger
hier oder im Bereich der Kopplungseinrichtung angeordneter Lager sein. Beispielsweise
kann der Spulvorgang für das Spulgut mit einer Staub- oder Schmutzentwicklung oder
mit der Absonderung von Faserbruchstücken verbunden sein, welche zu Beeinträchtigungen
der Funktion von Lager- oder Führungselementen führen könnten. Dem kann erfindungsgemäß
mit einer Weiterbildung der Spulmaschine Rechnung getragen werden, bei welcher die
Kopplungseinrichtung die Innenbohrung der Spindel stirnseitig verschließt.
[0022] Für die Kopplung des Changierschlittens mit der Spulenhülse können vielfältige an
sich bekannte Kopplungseinrichtungen Einsatz finden. Um lediglich ein nicht beschränkendes
Beispiel zu nennen, kann als Kopplungseinrichtung zwischen Changierschlitten und Spulenhülse
eine Kopplungseinrichtung Einsatz finden, wie diese in der Druckschrift
DE 10 2010 044 107 A1 oder
DE 37 44 600 A1 beschrieben ist. Für einen besonderen Vorschlag der Erfindung ist der Changierschlitten
über eine Spulenhülsen-Spanneinrichtung mit der Spulenhülse koppelbar.
[0023] Möglich ist hierbei, dass zur Betätigung der Spulenhülsen-Spanneinrichtung ein geeigneter
Aktuator Spannbacken mit dem Inneren der Spulenhülse verspannt. Für einen besonderen
Vorschlag nimmt die Spulenhülsen-Spanneinrichtung ohne Betätigung ihre Spannstellung
ein, in welcher die Drehbewegung des Changierschlittens und/oder die Changierbewegung
des Changierschlittens auf die Spulenhülse übertragbar ist. Hingegen nimmt die Spulenhülsen-Spanneinrichtung
mit Betätigung eine Lösestellung ein, in welcher die Spulenhülse (und die darauf erstellte
Wicklung) von dem Changierschlitten entnehmbar ist und eine neue Spulenhülse auf den
Changierschlitten aufschiebbar ist. Dieser Ausgestaltung liegt die Erkenntnis zugrunde,
dass es vorteilhaft ist, wenn in jedem Fall ohne Betätigung für die Spulreise die
erforderliche Kopplungswirkung zwischen dem Changierschlitten und der Spulenhülse
gewährleistet ist. Lediglich für den u. U. kürzer andauernden Vorgang des Wechselns
der Spulenhülsen auf der Spindel ist eine separate Betätigung erforderlich, womit
die Betätigungszeiten u. U. reduziert sind. Des Weiteren kann für diese Ausführungsform
auch bei einem Versagen der Spulenhülsen-Spanneinrichtung die Betriebssicherheit des
Spulvorgangs gewährleistet werden, ohne dass es zu Beeinträchtigungen der Spulmaschine
und gefährlichen Betriebssituationen kommen kann. Hingegen entfaltet ein etwaiges
Versagen der Spulenhülsen-Spanneinrichtung ausschließlich Wirkung für den Wechsel
der Spulenhülse.
[0024] Für einen besonderen Vorschlag der Erfindung ist die Spulenhülsen-Spanneinrichtung
mit einer elastisch radial verformbaren Spannhülse gebildet. In der Spannstellung
wird die Mantelfläche der elastisch radial verformten Spannhülse ohne Betätigung der
Spulenhülsen-Spanneinrichtung mit der Innenfläche der Spulenhülse in Wechselwirkung
gebracht, was vorzugsweise in Form eines Form- und/oder Reibschlusses erfolgt. Um
die erforderliche radiale Verformung herbeiführen zu können, kann die Wahl des Materials
und/oder der Formgebung der Spannhülse geeignet angepasst sein. So kann beispielsweise
die Spannhülse mit mindestens einem in axialer Richtung verlaufenden stirnseitigen
oder auch mittigen Schlitz ausgebildet sein, welcher die radiale Steifigkeit der Spannhülse
in diesem Axialbereich der Spannhülse reduziert. Möglich ist auch, dass ein Schlitz
sich sowohl in axialer Richtung als auch in eine Teilumfangsrichtung erstreckt, so
dass der Schlitz einen Teilumfangsbereich freigibt, welcher mit reduzierter radialer
Steifigkeit gut elastisch verformt werden kann. Möglich ist, dass der Changierschlitten
einerseits und die Spulenhülse andererseits separat voneinander ausgebildet sind.
In bevorzugter Ausgestaltung bildet aber der Changierschlitten integral die Spulenhülse
aus, womit der Bauaufwand weiter reduziert ist und eine sehr kompakte Bauweise herbeigeführt
werden kann.
[0025] Für die Herbeiführung der Betätigung der Spulenhülsen-Spanneinrichtung und insbesondere
die elastische radiale Verformung der Spannhülse gibt es grundsätzlich vielfältige
Möglichkeiten, wobei beliebige Aktuatoren und Betätigungsmechanismen Einsatz finden
können. Für den Fall, dass zur Betätigung der Spulenhülsen-Spanneinrichtung ein zusätzlicher
Aktuator eingespart werden soll, schlägt die Erfindung vor, dass die Spulenhülsen-Spanneinrichtung
bewegungsgesteuert durch die Bewegung des Changierschlittens betätigt wird und/oder
gelöst wird. Für diese Ausgestaltung kann somit der Aktuator, der für die Changierbewegung
des Changierschlittens verantwortlich ist, auch (insbesondere in einem besonderen
Stellbereich wie einem Endbereich der Changierbewegung oder sogar einem Stellbereich
abseits des Wegs für die normale Changierbewegung) verantwortlich sein für die Betätigung
der Spulenhülsen-Spanneinrichtung.
[0026] Grundsätzlich gibt es für die bewegungsgesteuerte Betätigung der Spulenhülsen-Spanneinrichtung
durch die Bewegung des Changierschlittens vielfältige Möglichkeiten. Für eine erfindungsgemäße
Spulmaschine besitzt die Spannhülse eine Schrägfläche, welche beispielsweise als Konus-Schrägfläche
ausgebildet sein kann. Bewegungsgesteuert durch die Bewegung des Changierschlittens,
also in Abhängigkeit von der Betätigung des Aktuators zur Erzeugung der Bewegung des
Changierschlittens, kann die Schrägfläche gegen eine insbesondere maschinenrahmenfeste
Betätigungsfläche, bei der es sich vorzugsweise um eine Konus-Betätigungsfläche handelt,
gedrückt werden. Die von der Betätigungsfläche auf die Schrägfläche ausgeübte Kontaktkraft
kann eine radiale elastische Verformung der Spannhülse herbeiführen, welche dann für
die Herbeiführung oder Lösung der Verbindung zwischen der Spannhülse und der Spulenhülse
verantwortlich ist.
[0027] Als Aktuator für die Erzeugung der Bewegung des Changierschlittens kann ein beliebiger
Aktuator mit einem beliebigen Getriebe oder einer anderweitigen Antriebskinematik
Einsatz finden. Für einen Vorschlag der Erfindung findet in der Spulmaschine ein Spindeltrieb
Einsatz. Eine Spindel des Spindeltriebs wird von einem elektrischen Antrieb verdreht.
Hingegen ist eine drehfest, aber axial verschiebliche Spindelmutter des Spindeltriebs
mit dem Changierschlitten gekoppelt zur Erzeugung und/oder Übertragung der Changierbewegung.
Alternativ möglich ist, dass von einem elektrischen Antrieb eine axial fixierte Spindelmutter
des Spindeltriebs verdreht wird. Eine drehfest, aber axial verschiebliche Spindel
des Spindeltriebs ist mit dem Changierschlitten gekoppelt, um die Changierbewegung
zu erzeugen und/oder zu übertragen.
[0028] Ebenfalls möglich ist, dass zur Erzeugung der Changierbewegung ein elektrischer Linearantrieb
mit dem Changierschlitten gekoppelt ist. Hierbei kann es sich beispielsweise um einen
axialen Schrittmotor handeln. Möglich ist aber beispielsweise auch, dass mittels eines
rotatorischen elektrischen Antriebs in einem Linearantrieb ein translatorisch geführtes
Kopplungselement wie eine Zahnstange oder ein umlaufender Gurt hin- und herbewegt
wird.
[0029] In alternativer Ausgestaltung schlägt die Erfindung vor, dass in der Spulmaschine
ein Kehrgewindetrieb vorhanden ist. Eine Kehrgewindewelle des Kehrgewindetriebs ist
dabei von einem elektrischen Antrieb angetrieben. In einem Kehrgewinde der Kehrgewindewelle
ist ein drehfest, aber axial verschieblich gelagerter Mitnehmer geführt, der mit dem
Changierschlitten gekoppelt ist.
[0030] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibung genannten Vorteile von
Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft und
können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend
von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt werden müssen. Ohne dass hierdurch
der Gegenstand der beigefügten Patentansprüche verändert wird, gilt hinsichtlich des
Offenbarungsgehalts der ursprünglichen Anmeldungsunterlagen und des Patents Folgendes:
weitere Merkmale sind den Zeichnungen - insbesondere den dargestellten Geometrien
und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung
und Wirkverbindung - zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher
Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche
ist ebenfalls abweichend von den gewählten Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich
und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen
dargestellt sind oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können
auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können
in den Patentansprüchen aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung
entfallen.
[0031] Die in den Patentansprüchen und der Beschreibung genannten Merkmale sind bezüglich
ihrer Anzahl so zu verstehen, dass genau diese Anzahl oder eine größere Anzahl als
die genannte Anzahl vorhanden ist, ohne dass es einer expliziten Verwendung des Adverbs
"mindestens" bedarf. Wenn also beispielsweise von einem Element die Rede ist, ist
dies so zu verstehen, dass genau ein Element, zwei Elemente oder mehr Elemente vorhanden
sind. Diese Merkmale können durch andere Merkmale ergänzt werden oder die einzigen
Merkmale sein, aus denen das jeweilige Erzeugnis besteht.
[0032] Die in den Patentansprüchen enthaltenen Bezugszeichen stellen keine Beschränkung
des Umfangs der durch die Patentansprüche geschützten Gegenstände dar. Sie dienen
lediglich dem Zweck, die Patentansprüche leichter verständlich zu machen.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0033] Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele
weiter erläutert und beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt in einem Vertikalschnitt einen Teilbereich einer Spulmaschine, wobei sich ein
Changierschlitten in einer hinteren Position befindet.
- Fig. 2 bis 5
- zeigen Details II bis V der Spulmaschine gemäß Fig. 1.
- Fig. 6
- zeigt in einem Vertikalschnitt einen Teilbereich der Spulmaschine gemäß Fig. 1 bis
5, wobei sich hier der Changierschlitten in einer vorderen Position befindet.
- Fig. 7
- zeigt einen Teilbereich Spulmaschine mit einem abweichend zu dem Antrieb gemäß Fig.
1, 5 und 6 ausgebildeten Antrieb zur Erzeugung der Changierbewegung des Changierschlittens.
- Fig. 8
- zeigt einen Teilbereich einer Spulmaschine mit einem abweichend zu dem Antrieb gemäß
Fig. 1, 5 und 6 sowie gemäß Fig. 7 ausgebildeten Antrieb zur Erzeugung der Changierbewegung
des Changierschlittens.
- Fig. 9
- zeigt eine mit einer elastisch radial verformten Spannhülse gebildete Spulenhülsen-Spanneinrichtung
zum Koppeln des Changierschlittens mit einer Spulenhülse.
- Fig. 10
- zeigt einen Teilbereich einer Spulmaschine in einem Vertikalschnitt mit der Spulenhülsen-Spanneinrichtung
gemäß Fig. 9.
FIGURENBESCHREIBUNG
[0034] Fig. 1 zeigt eine Spulmaschine 1. Die Spulmaschine 1 verfügt über einen elektrischen
Antrieb 2, der an einem Maschinenrahmen 3 der Spulmaschine 1 gehalten ist. Ein von
dem Antrieb 2 angetriebenes Antriebsrad 4 steht über ein Zugmittel 5 wie einen Zahnriemen
oder eine Kette in Antriebsverbindung mit einem Abtriebsrad 6. Das Abtriebsrad 6 ist
drehfest, hier über eine Passfeder 7, mit einer Spindel 8 gekoppelt. Durch Betätigung
des Antriebs 2 kann mit einer Über- oder Untersetzung je nach Übersetzungsverhältnis
zwischen dem Antriebsrad 4 und dem Abtriebsrad 6 eine Drehbewegung 9 der Spindel 8
herbeigeführt werden.
[0035] Die Spindel 8 ist über eine Spindellagerung 10 drehbar um eine Längs- und Rotationsachse
11 an dem Maschinenrahmen 3 gelagert. Hierbei bildet die Spindellagerung 10 eine sogenannte
fliegende Lagerung. Die Spindellagerung 10 ist auf einer Seite des Maschinenrahmens
3 angeordnet, während der frei auskragende Teilbereich der Spindel 8, in welchem die
Spule 12 gewickelt wird, auf der anderen Seite des Maschinenrahmens 3 angeordnet ist.
[0036] Die Spindel 8 ist als Hohlwelle 13 ausgebildet mit einer durchgehenden Innenbohrung
14. Durch die Innenbohrung 14 der Spindel 8 erstreckt sich eine Betätigungsstange
15. Der aus der Spindellagerung 10 auskragende Endbereich der Betätigungsstange 15
ist mit einem Aktuator 16, hier einem Linearantrieb 17, verbunden. In dem anderen
Endbereich, welcher aus der Spindel 8 auskragt, ist die Betätigungsstange 15 über
eine Kopplungseinrichtung 19 mit einem Changierschlitten 20 gekoppelt. Mittels des
Aktuators 16 kann die Betätigungsstange 15 koaxial zur Rotationsachse 11 hin- und
herbewegt werden, womit die Betätigungsstange 15 eine Changierbewegung 18 ausführt.
[0037] Hier ist der Changierschlitten 20 mit einer Changierhülse 21 ausgebildet, welche
für das dargestellte Ausführungsbeispiel integral mit einer Spannhülse 22 ausgebildet
ist. Die Kopplungseinrichtung 19 ermöglicht eine Übertragung von Axialkräften, so
dass über die Kopplungseinrichtung 19 die Changierbewegung 18 von der Betätigungsstange
15 auf den Changierschlitten 20 übertragen wird. Hingegen ermöglicht die Kopplungseinrichtung
19 für das dargestellte Ausführungsbeispiel eine relative Verdrehung des Changierschlittens
20 gegenüber der Betätigungsstange 15. Wie im Folgenden noch näher erläutert wird,
kann damit der Changierschlitten 20 die von dem Antrieb 2 erzeugte Drehbewegung 9
mit der Spindel 8 ausführen, während die Betätigungsstange 15 keine Drehbewegung 9
ausführt, was eine Kopplung der Betätigungsstange 15 mit dem Aktuator 16 vereinfacht.
(Durchaus möglich ist aber auch, dass die Kopplungseinrichtung 19 nicht mit einem
derartigen relativen Drehfreiheitsgrad ausgebildet ist. In diesem Fall dreht sich
die Betätigungsstange 15 mit dem Changierschlitten 20, während ein Drehfreiheitsgrad
an anderer Stelle, insbesondere im Kopplungsbereich der Betätigungsstange 15 mit dem
Aktuator 16 vorgesehen sein kann.)
[0038] Der Changierschlitten 20 ist axial verschieblich, aber drehfest auf der Spindel 8
geführt. Für das dargestellte Ausführungsbeispiel besitzt die Changierhülse 21, mit
welcher der Changierschlitten 20 gebildet ist, zu diesem Zweck eine Ausnehmung, in
welcher ein Mitnehmer 23 befestigt ist, was für das dargestellte Ausführungsbeispiel
durch endseitige Verschraubungen erfolgt. Der Mitnehmer 23 und die Changierhülse 11
bilden (einschließlich der Verschraubung) eine bündige, zylindrische Mantelfläche.
Der Mitnehmer 23 bildet eine gegenüber der Innenfläche der Changierhülse 21 hervorstehende
Rippe oder einen Vorsprung 24, welcher eingreift in eine Ausnehmung 25 oder Nut der
Mantelfläche der Spindel 8. Durch den Eingriff des Vorsprungs 24 des Mitnehmers 23
in die Ausnehmung 25 der Spindel 8 wird ein Formschluss in Umfangsrichtung erzeugt,
so dass die Drehbewegung 9 von der Spindel 8 über die seitliche Begrenzung der Ausnehmung
25, den Vorsprung 24, den Mitnehmer 23 auf die Changierhülse 21 und damit den Changierschlitten
20 übertragen wird. Die Ausnehmung 25 ist mit einer größeren axialen Erstreckung in
der Art einer Langnut oder eines Langloches ausgebildet, so dass sich der Vorsprung
24 in axialer Richtung in der Ausnehmung 25 bewegen kann, ohne dass der Formschluss
in Umfangsrichtung beseitigt wird. Dieser Bewegungs-Freiheitsgrad des Vorsprungs 24
in der Ausnehmung 25 ist zumindest so groß bemessen, dass der Vorsprung 24 und damit
die Changierhülse 21 und der Changierschlitten 20 gegenüber der Spindel 8 die Changierbewegung
18 ausführen können bei gleichzeitiger Mitnahme des Changierschlittens 20 durch die
Spindel 8 hinsichtlich der Drehbewegung 9.
[0039] Über eine Kopplungseinrichtung oder Spulenhülsen-Spanneinrichtung 26 ist auf dem
Changierschlitten 20, hier der Changierhülse 21, eine Spulenhülse 27 derart gehalten,
dass die Spulenhülse 27
- sowohl die von dem Aktuator 16 erzeugte und über die Betätigungsstange 15 und die
Kopplungseinrichtung 19 übertragene Changierbewegung 18 des Changierschlittens 20
ausführt
- als auch die von dem Antrieb 2 erzeugte und von der Spindel 8 über den Mitnehmer 23
an den Changierschlitten 20 übertragene Drehbewegung 9 ausführt.
[0040] Auf der Spulenhülse 27 wird in an sich bekannter Weise unter Überlagerung der Drehbewegung
9 und der Changierbewegung 18 eine Wicklung 28 der Spule 12 erstellt. Die Changierbewegung
18 des Changierschlittens 20 führt zu einer axialen Relativbewegung zwischen dem Changierschlitten
20 und der Spindel 8, welche durch Führungseinheiten 29a, 29b, insbesondere Gleitlager,
geführt ist, welche zwischen die Innenfläche der Changierhülse 21 und die Mantelfläche
der Spindel 8 zwischengeordnet sind. Für das dargestellte Ausführungsbeispiel sind
die Führungseinheiten 29a, 29b auf beiden Seiten des Mitnehmers 23 angeordnet. Zwischen
den Aktuator 16 und den Changierschlitten 20 ist ein Betätigungsmechanismus 30 zwischengeschaltet,
welcher die Changierbewegung 18 an den Changierschlitten 20 überträgt oder diese erzeugt.
Für das dargestellte Ausführungsbeispiel ist der Betätigungsmechanismus 30 mit der
Betätigungsstange 15 und der Kopplungseinrichtung 19 gebildet. Für diesen Betätigungsmechanismus
30 wird mittels der Betätigungsstange 15 die Changierbewegung 18 vollständig durch
die als Hohlwelle 13 ausgebildete Spindel 8 hindurchgeführt, im Bereich der Kopplungseinrichtung
19 radial nach außen geführt und dann radial außen liegend von der Mantelfläche der
Spindel 8 wieder zurückgeführt. In einem Halblängsschnitt ergibt sich somit ein Kraftfluss
entsprechend eines liegenden U, wobei die Kopplungseinrichtung den Grundschenkel des
U bildet, während die Betätigungsstange den radial innenliegenden Seitenschenkel des
U bildet und der andere, parallele und radial außenliegende Seitenschenkel des U von
dem Changierschlitten 20 gebildet ist. Dieser U-förmige Kraftfluss umgibt mit den
beiden Seitenschenkeln den frei auskragenden Endbereich der als Hohlwelle 13 ausgebildeten
Spindel in diesem Halblängsschnitt.
[0041] Die Spulmaschine 1 verfügt über eine Steuereinheit 31. Die hiermit verbundenen elektrischen
Leitungen 32 bis 35 sind in Fig. 1 stichpunktiert dargestellt. Über die Leitung 32
steuert die Steuereinheit 31 den Antrieb 2 zur Herbeiführung des gewünschten Verlaufs
der Drehbewegung 9. Zur Gewährleistung einer Regelung wird der Steuereinheit 31 über
die Leitung 33 ein Drehzahlsignal des Antriebs 2 zugeführt. Des Weiteren erfolgt über
die Steuereinheit 31 über die Leitung 34 die Leistungsversorgung und Steuerung des
Linearantriebs 17, wobei hier zur Ermöglichung einer Regelung der Steuereinheit 31
über die Leitung 35 ein Drehzahlsignal zugeführt werden kann.
[0042] In dem Detail II gemäß
Fig. 2 ist die Spindellagerung 10 mit einem hülsenartigen Lagerkörper 36 gebildet, der von
dem Maschinenrahmen 3 getragen ist. An dem hülsenartigen Lagerkörper 36 stützen sich
innenliegend Lagereinheiten 37a, 37b ab, über welche in an sich bekannter Weise die
Spindel 8 gegenüber dem Lagerkörper 36 gelagert ist.
[0043] Auf der der Spule 12 zugewandten Seite ist an dem Maschinenrahmen 3 ein Betätigungskörper
38 gehalten, welcher eine gegenüber der Rotationsachse 11 geneigte Betätigungsfläche
39 oder Konus-Betätigungsfläche 70 ausbildet. Die Betätigungsfläche 39 oder Konus-Betätigungsfläche
70 tritt in im Folgenden noch näher erläuterter Weise in Wechselwirkung mit einer
entsprechend gegenüber der Rotationsachse 11 geneigten Schrägfläche 40 oder Konus-Schrägfläche
69 des Changierschlittens 20, der Changierhülse 21 und Spannhülse 22, die in den dem
Maschinenrahmen 3 zugewandten Endbereich derselben angeordnet ist.
[0044] In Fig. 2 ist des Weiteren zu erkennen, dass der Changierschlitten 20 in dem dem
Maschinenrahmen 3 zugewandten Endbereich gegenüber der Spindel 8 über eine Dichteinheit
68 abgedichtet ist.
[0045] Fig. 4 zeigt das Detail IV mit der Kopplungseinrichtung 19. Die Kopplungseinrichtung 19
verfügt über einen Deckel 41. Der Deckel 41 besitzt zwei parallele, hülsenartige Fortsätze
42, 43. Der außen liegende Fortsatz 42 ist mit einem Außengewinde eingeschraubt in
ein endseitiges Innengewinde des Changierschlittens 20 bzw. der Changierhülse 21 oder
Spannhülse 22. Der Fortsatz 42 hat hierbei einen Innendurchmesser, der größer ist
als der Außendurchmesser der Spindel 8. Der hülsenartige Fortsatz 43 bildet mit seiner
Innenfläche 44 eine Lagerfläche aus für Lagereinheiten 45a, 45b. An den Lagereinheiten
45a, 45b stützt sich radial innenliegend der zugeordnete Endbereich der Betätigungsstange
15 ab. Die Lagereinheiten 45a, 45b sind in an sich bekannter Weise, hier über Absätze,
Sicherungsmuttern und einen Sicherungsring, axial einerseits gegenüber dem Deckel
41 und andererseits gegenüber der Betätigungsstange 15 gesichert. Die Lagereinheiten
45a, 45b bilden hierbei ein Axiallager 46, mittels dessen die Changierbewegung 18
von der Betätigungsstange 15 auf den Changierschlitten 20 übertragbar ist. In dem
zwischen den hülsenartigen Fortsätzen 42, 43 gebildeten Ringraum kann in der in Fig.
4 dargestellten Stellung der hier abgestuft ausgebildete Endbereich der Spindel 8
angeordnet sein. Für das dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Deckel 41 mit einer
Durchgangsbohrung ausgebildet, über welche die Montage und das Anziehen der Wellenmuttern
ermöglicht ist. In nicht dargestellter Weise können die Kopplungseinrichtung 19 und
der Deckel 41 mit einem die Durchgangsbohrung des Deckels 41 verschließenden Verschlusselement
verschlossen sein, so dass insgesamt der Changierschlitten 20 und die Kopplungseinrichtung
19 in dem in Fig. 4 dargestellten Endbereich geschlossen und gekapselt sind, so dass
keine während des Spulvorgangs entstehenden Verunreinigungen in das Innere eintreten
können, wo diese beispielsweise die Funktion der Lagereinheiten 45a, 45b beeinträchtigen
könnten.
[0046] In
Fig. 5 ist der als Linearantrieb 17 ausgebildete Aktuator 16 in größerem Detail V dargestellt.
Hier treibt ein Antrieb ein Riemenrad eines Riementriebs 47 hin- und hergehend an.
An dem Riemen des Riementriebs 47 ist ein Mitnehmer 48 befestigt, welcher wiederum
an dem Endbereich der Betätigungsstange 15 befestigt ist. Somit führt die Betätigung
des Aktuators 16 mit einer Hin- und Herbewegung des Riementriebs 47 zu der Bewegung
der Betätigungsstange 15 mit der Changierbewegung 18.
[0047] Die Funktionsweise der Spulmaschine gemäß Fig. 1 bis 6 ist wie folgt:
[0048] Auf eine leere Spindel 8 und einen leeren Changierschlitten 20 wird zunächst eine
Spulenhülse 27 aufgeschoben, bis diese an einem Anschlag 49 stirnseitig zur Anlage
kommt. Der Anschlag 49 wird hier von einem umlaufenden Bund oder Kragen 50 des Changierschlittens
20, der Changierhülse 21 oder der Spannhülse 22 ausgebildet, wobei der Kragen 50 auf
der dem Maschinenrahmen 3 zugewandten Seite auch die Schrägfläche 40 oder Konus-Schrägfläche
69 ausbildet.
[0049] Hieran anschließend wird die Spulenhülsen-Spanneinrichtung 26 betätigt, womit eine
sowohl drehfeste als auch axial gesicherte Fixierung der Spulenhülse 27 auf dem Changierschlitten
20 erfolgt.
[0050] Als nächstes wird ein Spulgut 51 so an die Spulenhülse 27 herangeführt, dass eine
Wicklung erstellt wird. Hierbei kann eine in an sich bekannter Weise bekannte Fangeinrichtung
für das Spulgut 51 im Bereich der Spulmaschine 1 oder der Spulenhülse 27 vorgesehen
sein. Während der dann herbeigeführten Spulreise steuert die Steuereinheit 31 den
Antrieb 2 und den Aktuator 16 in koordinierter Weise derart an, dass bei der Erzeugung
der Wicklung 28 unter Überlagerung der Changierbewegung 18 und der Drehbewegung 9
ein gewünschtes Spulbild erzeugt wird. Fig. 1 und 6 zeigen den Changierschlitten 20
und die darauf angeordnete Spule 12 in den beiden Endpunkten der Changierbewegung
18, nämlich Fig. 1 eine hintere Endposition mit dem kleinsten Abstand von dem Maschinenrahmen
3 und Fig. 6 eine vordere Endposition mit maximalem Abstand von dem Maschinenrahmen
3. Zwischen diesen Endpositionen erfolgt mit der Changierbewegung 18 die Bewegung
des Changierschlittens 20 mit darauf angeordneter Spule 12 derart, dass ein Spulgut
51 immer von derselben Stelle ohne Erfordernis des Einsatzes einer Changiereinrichtung
mit Changierfadenführer zugeführt wird, wobei im Idealfall auch immer eine Zuführung
des Spulguts 51 senkrecht zur Rotationsachse 11 erfolgt.
[0051] Mit Fertigstellung der Wicklung 28 wird die Spulenhülsen-Spanneinrichtung 26 gelöst,
so dass die Entnahme der fertig gewickelten Spule 12 von dem Changierschlitten 20
möglich ist. In an sich bekannter Weise kann zuvor ein Durchtrennen des Spulguts erfolgen.
Möglich ist, dass die Steuereinheit 31 mit Steuerlogik ausgestattet ist, mittels welcher
gezielt eine Zuführung des Spulguts durch entsprechende Bewegung des Changierschlittens
20 zu einer Fangeinrichtung und/oder einer Schneideinrichtung erfolgt. Dies erfolgt
vorzugsweise in einem Bewegungsbereich des Aktuators 16, welcher nicht in dem üblichen
Hub der Changierbewegung 18 liegt, sondern außerhalb desselben.
[0052] Für das dargestellte Ausführungsbeispiel ist die Steuereinheit 31 mit Steuerlogik
derart ausgestattet, dass die Betätigung der Spulenhülsen-Spanneinrichtung 26 bewegungsgesteuert
über die Ansteuerung des Aktuators 16 erfolgt, wozu der Aktuator 16 in eine Stellung
gesteuert wird, welche außerhalb des üblichen Betätigungshubs für die Changierbewegung
18 liegt. In dieser Betätigungsstellung wird zur Erzeugung einer Betätigungskraft
durch den Aktuator 16 die Schrägfläche 40 des Changierschlittens 20 gegen die am Maschinenrahmen
3 feste Betätigungsfläche 39 gepresst. Ohne die Erzeugung dieser Betätigungskraft
ist die Spulenhülsen-Spanneinrichtung 26 derart betätigt, dass die Spulenhülse 27
fest an dem Changierschlitten 20 gehalten ist, während mit Erzeugung der Betätigungskraft
die Spulenhülsen-Spanneinrichtung 26 deaktiviert wird, so dass die Spulenhülse 27
gleitend auf den Changierschlitten 20 geschoben oder von diesem abgezogen werden kann.
[0053] Zur Erzeugung der Changierbewegung 18 können (bei ansonsten entsprechender Ausgestaltung
der Spulmaschine 1) beliebige Aktuatoren 16 Einsatz finden. Für das in
Fig. 7 dargestellte Ausführungsbeispiel findet ein elektrischer Antrieb 52 Einsatz, dessen
Antriebsrad 53 über ein Zugmittel 54 ein Abtriebsrad 55 antreibt, welches drehbar,
aber axial fest an dem Lagerkörper 36 gelagert ist. Das Abtriebsrad 55 bildet eine
Spindelmutter 56, welche mit einer Spindel 57 einen Spindeltrieb 58 bildet. Hierbei
ist für das dargestellte Ausführungsbeispiel die Spindel 57 mit dem zugeordneten Endbereich
der Betätigungsstange 15 gebildet, welcher zu diesem Zweck mit einem Außengewinde
ausgestattet ist, mit welchem die Spindelmutter 56 verschraubt ist. Die durch den
Antrieb 52 verursachte Bewegung der Spindelmutter 56 hat somit die axiale Bewegung
der Spindel 57 und damit der Betätigungsstange 15 zur Folge, so dass über die Ansteuerung
des Antriebs 52 die Changierbewegung 18 erzeugt werden kann.
[0054] Fig. 8 zeigt eine weitere Möglichkeit für die Ausgestaltung des Aktuators 16. Hier treibt
ein elektrischer Antrieb 59 eine Kehrgewindewelle 60 an, wobei in das Kehrgewinde
61 der Kehrgewindewelle 60 ein von dem Mitnehmer 48 getragenes Gleitelement eingreift,
womit ein Kehrgewindetrieb 62 zur Herbeiführung der Changierbewegung 18 gebildet ist.
[0055] Im Rahmen der Erfindung sind beliebige Spulenhülsen-Spanneinrichtungen 26 einsetzbar.
Für die beispielhaft in den vorangegangenen Figuren eingesetzte Spulenhülsen-Spanneinrichtung
26 ist der Changierschlitten 20, hier die Changierhülse 21, als Spannhülse 22 ausgebildet,
welche als Einzelteil in
Fig. 9 dargestellt ist. Die Spannhülse 22 bildet in einem Endbereich den Kragen 50 aus,
welcher die Schrägfläche 40 oder Konus-Schrägfläche 69 sowie den Anschlag 49 bildet.
Zwecks Vereinfachung sind weitere Details der Spannhülse 22 wie die Ausnehmung für
den Mitnehmer 24, Befestigungsbohrungen für die Verschraubung des Mitnehmers 23 mit
der Spannhülse 22 u. ä. nicht dargestellt.
[0056] In Fig. 9 ist zu erkennen, dass die Spannhülse 22 mit einem Schlitz 63 ausgebildet
ist. Während grundsätzlich der Schlitz 63 in einem beliebigen Axialbereich der Spannhülse
22 angeordnet sein kann, sofern dieser Axialbereich eine Überlappung zu dem Bereich
besitzt, in welchem die Spulenhülse 27 gespannt werden soll, und der Schlitz 63 eine
beliebige Form mit konstanter oder variierender Breite und beliebigem Verlauf besitzen
kann, findet gemäß Fig. 9 eine Spannhülse 22 Einsatz mit einem von der Seite des Maschinenrahmens
3 stirnseitig eingebrachten Schlitz 63. Der Schlitz 63 verfügt über einen ersten Abschnitt
64, der parallel zur Längs- oder Rotationsachse 11 orientiert ist, sowie einen zweiten
Abschnitt 65, welcher sich von dem innen liegenden Endbereich des Abschnitts 64 in
Umfangsrichtung erstreckt, so dass die beiden Abschnitte 64, 65 in einer Abwicklung
L-förmig angeordnet sind. Hierbei besitzt der Schlitz 63 im Bereich der Abschnitte
64, 65 eine konstante und gleiche Breite. Mit dem Schlitz 63 ist eine Materialschwächung
der Spannhülse 22 bereitgestellt, so dass die Spannhülse 22 im Umgebungsbereich des
Schlitzes 63 einen Verformungsbereich 74 ausbildet, welcher mit einer kleineren Betätigungskraft
verformbar ist als dies in einem anderen Axialabschnitt der Spannhülse 22 der Fall
wäre. Kommt wie zuvor erläutert für die Betätigung der Spulenhülsen-Spanneinrichtung
26 die Schrägfläche 40 an die Betätigungsfläche 39 des Betätigungskörpers 38, wird
an der Schrägfläche 40 der Spannhülse 22 eine Betätigungskraft erzeugt, welche den
Kragen 50 radial nach innen presst. Hierdurch kommt es zu einer elastischen Verformung
der Spannhülse 22 mit einer Reduzierung des Durchmessers der Mantelfläche 66. Mit
Erzeugung der Betätigungskraft, welche durch den Aktuator 16 herbeigeführt wird, wird
die Spannhülse 22 in einen elastisch verformten Zustand überführt, in welchem der
Durchmesser der Mantelfläche 66 der Spannhülse 22 geringfügig kleiner ist als der
Durchmesser der Innenfläche 67 der Spulenhülse 27, so dass in diesem betätigten Zustand
die Spulenhülse 27 auf die Spannhülse 22 aufgeschoben werden kann bzw. (mit fertig
gewickelter Spule 12) hiervon abgezogen werden kann. Wird hingegen der Aktuator 16
derart betätigt, dass sich der Kragen 50 von dem Betätigungskörper 38 entfernt, entfällt
die Betätigungskraft und es kommt zur elastischen Aufweitung der Spannhülse, womit
die Mantelfläche 66 der Spannhülse 22 von innen gegen die Innenfläche 67 der Spulenhülse
27 gepresst wird und eine Übertragung der Drehbewegung 9 sowie der Changierbewegung
18 erfolgen kann. Vorzugsweise sind die Betätigungsfläche 39 sowie die Schrägfläche
40 als Konus-Betätigungsfläche 70 und Konus-Schrägfläche 69 ausgebildet, wobei vorzugsweise
der Öffnungswinkel des Konus größer wird als ein Selbsthemmungswinkel.
[0057] Die Spannhülse 22 besitzt einen Axialabschnitt 71, in welchem die Mantelfläche 66
einen Außendurchmesser derart besitzt, dass sich ein Spiel oder eine Fügepassung zu
der Innenfläche 67 der Spulenhülse 27 ergibt. In mindestens einem weiteren Axialabschnitt
72, welcher unmittelbar benachbart der Schrägfläche 40 und/oder des Kragens 50 angeordnet
ist, besitzt die Mantelfläche 66 der Spannhülse 22 einen Außendurchmesser, der in
entlastetem Zustand geringfügig größer ist als der Innendurchmesser der Innenfläche
67 der Spulenhülse 27, so dass sich ohne Einwirkung der Betätigungskraft im Bereich
der Schrägfläche 40 ein Verspannen der Spulenhülse 27 auf der Spannhülse 22 ergibt.
In diesem Axialabschnitt 72 bildet die Mantelfläche 66 der Spannhülse 22 eine Kontaktfläche
73 aus, welche in der Spannstellung an die Innenfläche 67 der Spulenhülse 27 gepresst
wird. Hierbei kann die Kontaktfläche 73 in dem Axialabschnitt 72
- in Umfangsrichtung umlaufend ausgebildet sein und über den gesamten Umfang an die
Innenfläche 67 der Spulenhülse angepresst werden oder
- lediglich in einem Teilumfangsbereich gebildet sein, welcher beispielsweise durch
den Schlitz 63 begrenzt sein kann, wobei auch (u. U. mit mehreren Schlitzen 63) mehrere
Kontaktflächen 73 in Umfangsrichtung verteilt angeordnet sein können.
[0058] Für das dargestellte Ausführungsbeispiel trennt der Schlitz 63 einen schalen- oder
stegförmig, in Umfangsrichtung orientierten Teilbereich der Spannhülse 22 ab. Dieser
Teilbereich kann ähnlich einem gekrümmten, in Umfangsrichtung orientierten Biegebalken
mit Erzeugung der Betätigungskraft an der Schrägfläche 40 um eine parallel zur Längsachse
11 orientierte Achse radial nach innen gebogen werden, wobei ein Verformungsbereich
74, in welchem die Biegung erfolgt, vorrangig im Anbindungsbereich oder "Einspannbereich"
des abgetrennten schalenförmigen Teilbereichs angeordnet ist, während die Kontaktfläche
73 vorrangig in dem dem Abschnitt 64 des Schlitzes 63 zugewandten Endbereich des abgetrennten
schalenförmigen Teilbereichs ausgebildet ist. Für eine der vielfältigen möglichen
alternativen Ausgestaltungen sind mehrere über den Umfang verteilte Schlitze 63 ausschließlich
mit dem axialen Abschnitt 64 (also ohne Abschnitte 65) ausgestattet. Zwischen benachbarten
Schlitzen 63 werden dann von der Spannhülse 22 sich parallel zur Längsachse 11 erstreckende
Federarme gebildet, welche in einem Endbereich an dem Axialabschnitt 71 angebunden
sind, während diese in dem anderen Endbereich den Kragen 50 mit jeweils Schrägflächen
40 ausbildet. In diesem Fall führt die Erzeugung der Betätigungskraft an der Schrägfläche
40 dazu, dass die Federarme um eine in Umfangsrichtung orientierte Achse gebogen werden.
Beliebige anderweitige Beanspruchungen der Spannhülse 11 in dem Axialabschnitt 72
zur Erzeugung der radialen Spannkraft oder Beseitigung derselben sind ebenfalls möglich.
[0059] Fig. 10 zeigt die Wechselwirkung der Spannhülse 22 mit der Spulenhülse 27. Die Spannhülse
22 bildet die Mantelfläche 66 aus, welche ohne Betätigung gegen die Innenfläche 67
der Spulenhülse 27 gepresst wird.
[0060] Bei dem Spulgut 51 handelt es sich beispielsweise um Fäden, Garne, Bänder, Drähte,
Litzen, Monofilamente, Multifilamente u. ä. Möglich ist, dass die Steuereinheit 31
mit Steuerlogik derart ausgestattet ist, dass ein Entnehmen der fertig gewickelten
Spule 2 und ein Aufschieben einer neuen Spulenhülse 27 ermöglicht wird, indem der
Changierschlitten 20 in eine Entnahmeposition außerhalb des üblichen Hubs für die
Changierbewegung 18 bewegt wird.
[0061] Die vorliegende Spulmaschine 1 kann hinsichtlich weiterer Aspekte entsprechend den
üblichen Spulmaschinen ausgebildet sein. So kann beispielsweise ein Einsatz der erfindungsgemäßen
Maßnahmen für Spulmaschinen erfolgen, welche zwei oder mehr Spindeleinheiten besitzen,
welche beispielsweise an einem Revolver gehalten sind und wobei alternierend eine
Spindeleinheit in eine Wechselposition gebracht wird, während sich die andere Spindeleinheit
in einer Spulposition befindet. Ebenfalls möglich ist der Einsatz der Erfindung für
eine Spulmaschine, bei der auf einer Spindel und einem gemeinsamen Changierschlitten
oder mehreren Changierschlitten mehrere Spulen hintereinander angeordnet sind und
gleichzeitig gewickelt werden. Ebenfalls möglich ist, dass jeweils mehrere konzentrisch
angeordnete Spulen auf zwei Spindeln erzeugt werden.
[0062] Für das dargestellte Ausführungsbeispiel erfolgt die Betätigung des Changierschlittens
20 von dem freien Endbereich der Spindel aus, wozu die Hindurchführung der Changierbewegung
durch die Spindel mittels der Betätigungsstange erfolgt. Alternativ möglich ist, dass
sich die Betätigungsstange lediglich bis zu dem Axialbereich, in welchem die Spule
12 angeordnet werden soll, erstreckt und mit einem radial orientierten Zapfen, welcher
sich durch einen länglichen Schlitz der Spindel erstreckt, in eine Umfangsnut des
Changierschlittens eingreift. Schließlich ist auch möglich, dass die Betätigung des
Changierschlittens 20 von der dem Maschinenrahmen 3 zugewandten Seite und radial außenliegend
von der Spindel erfolgt.
[0063] Möglich ist auch, dass mehrere Schlitze 63 beliebiger und gleicher oder unterschiedlicher
Form an der Spannhülse 22 vorgesehen sind.
[0064] Möglich ist, dass durch das radiale Verspannen der Mantelfläche 66 der Spannhülse
22 mit der Innenfläche 67 der Spulenhülse 27 ein Reibschluss herbeigeführt wird, welcher
eine axiale Relativbewegung der Spulenhülse 27, ggf. mit darauf ausgebildeter Wicklung
28, gegenüber der Spannhülse 22 vermeidet. Des Weiteren kann mittels dieses Reibschlusses
auch die Übertragung der Antriebsbewegung von der Spannhülse 22 zu der Spulenhülse
27 erfolgen. Schließlich kann auch eine Lagefixierung der Spulenhülse 27, ggf. mit
darauf gebildeter Wicklung 28, zu der Spannhülse 22 erfolgen mit koaxialer Ausrichtung
und Zentrierung der Spulenhülse 27 auf der Spannhülse 22.
[0065] Für eine abweichende Ausführungsform kann ergänzend zu dem Reibschluss zwischen Spannhülse
22 und Spulenhülse 27 auch ein Formschluss in Umfangsrichtung genutzt werden, um die
Antriebsbewegung von der Spannhülse 22 auf die Spulenhülse 27 zu übertragen. Um lediglich
ein Beispiel zu nennen, kann die Spulenhülse 27 in dem dem Maschinenrahmen 3 zugewandten
Endbereich über mindestens einen axialen Schlitz, eine Ausnehmung oder eine Nut verfügen,
in welche(n) eine Rippe, ein Vorsprung oder ein radial orientierter Stift der Spannhülse
22 mit einem Aufschieben der Spulenhülse 27 auf die Spannhülse 22 eingreift.
[0066] Über die Verbindung zwischen dem Schlitz, Ausnehmung oder Nut und dem Vorsprung,
der Rippe oder dem Stift kann dann die Übertragung der Antriebsbewegung von der Spannhülse
22 auf die Spulenhülse 27 erfolgen. Umgekehrt kann auch die Spulenhülse 27 einen radial
nach innen orientierten Vorsprung, eine Rippe oder einen Stift besitzen, welcher dann
eintritt in eine Ausnehmung, eine Nut oder einen Schlitz der Spannhülse 22. In den
beiden genannten Fällen ist dann der Reibschluss zwischen der Spannhülse 22 und der
Spulenhülse 27 ausschließlich oder vorrangig zuständig für die axiale Fixierung der
Spulenhülse 27 auf der Spannhülse 22 und/oder die Zentrierung und Vorgabe der koaxialen
Lage der Spulenhülse 27 auf der Spannhülse 22. Es versteht sich, dass sich auch ein
Formschluss und ein Reibschluss für die Übertragung des Drehmoments ergänzen können.
U. U. erfolgt für die Übertragung des Drehmoments über einen Formschluss das Aufbringen
der Spulenhülse 27 auf die Spannhülse 22 für eine vorgegebene Umfangsausrichtung der
Spulenhülse 27 relativ zur Spannhülse 22.
[0067] Der Durchmesser, die Wandstärke, das Material und die Steifigkeit der Spannhülse
22 sind vorzugsweise derart gewählt, dass sich mit der Betätigung der Spannhülse 22
eine radiale Verformung ergibt, welche zu einer Änderung des Radius der Spannhülse
22 im Bereich der Kontaktfläche 73 im Bereich von 0,2 mm bis 35,0 mm, insbesondere
0,5 mm bis 20,0 mm oder 0,5 mm bis 15,0 mm ergibt. Hierbei verfügt die Mantelfläche
66 im Bereich der Kontaktfläche 73 in betätigtem Zustand vorzugsweise über einen Radius,
welcher dem Nennmaß des Radius der Innenfläche 67 der Spulenhülse 27 (ggf. unter Ausbildung
eines Fügespiels) entspricht, während in dem nicht betätigten Zustand ohne darauf
angeordneter Spulenhülse 27 die Mantelfläche 66 der Spannhülse 22 gegenüber dem Nennmaß
der Spulenhülse 27 ein Übermaß von 0,5 mm bis 20 mm aufweist. Das reibschlüssig über
die Spannhülse 22 übertragbare Drehmoment wird maßgeblich durch das Material und die
Materialstärke der Spannhülse 22 und der Spulenhülse 27 bestimmt. Möglich ist, dass
die Reibverhältnisse zwischen Spulenhülse 27 und Spannhülse 22 beeinflusst sind durch
eine geeignete, die Reibung erhöhende Beschichtung der Mantelfläche 66 und/oder der
Innenfläche 67, beispielsweise mit einer Beschichtung aus Gummi zumindest im Bereich
der Kontaktfläche 73. Möglich ist, dass die Spulenhülse 27 aus Pappe, Kunststoff,
Aluminium oder Stahl hergestellt ist. Die Spannhülse 22 ist vorzugsweise aus Stahl,
Aluminium oder Kunststoff hergestellt. Das reibschlüssig von der Spannhülse 22 auf
die Spulenhülse 27 übertragbare Drehmoment ist vorzugsweise größer als 100 Nm.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0068]
- 1
- Spulmaschine
- 2
- elektrischer Antrieb
- 3
- Maschinenrahmen
- 4
- Antriebsrad
- 5
- Zugmittel
- 6
- Abtriebsrad
- 7
- Passfeder
- 8
- Spindel
- 9
- Drehbewegung
- 10
- Spindellagerung
- 11
- Rotationsachse
- 12
- Spule
- 13
- Hohlwelle
- 14
- Innenbohrung
- 15
- Betätigungsstange
- 16
- Aktuator
- 17
- Linearantrieb
- 18
- Changierbewegung
- 19
- Kopplungseinrichtung
- 20
- Changierschlitten
- 21
- Changierhülse
- 22
- Spannhülse
- 23
- Mitnehmer
- 24
- Vorsprung
- 25
- Ausnehmung
- 26
- Kopplungseinrichtung oder Spulenhülsen-Spanneinrichtung
- 27
- Spulenhülse
- 28
- Wicklung
- 29
- Führungseinheit
- 30
- Betätigungsmechanismus
- 31
- Steuereinheit
- 32
- Leitung
- 33
- Leitung
- 34
- Leitung
- 35
- Leitung
- 36
- Lagerkörper
- 37
- Lagereinheit
- 38
- Betätigungskörper
- 39
- Betätigungsfläche
- 40
- Schrägfläche
- 41
- Deckel
- 42
- Fortsatz
- 43
- Fortsatz
- 44
- Innenfläche
- 45
- Lagereinheit
- 46
- Axiallager
- 47
- Riementrieb
- 48
- Mitnehmer
- 49
- Anschlag
- 50
- Kragen
- 51
- Spulgut
- 52
- elektrischer Antrieb
- 53
- Antriebsrad
- 54
- Zugmittel
- 55
- Abtriebsrad
- 56
- Spindelmutter
- 57
- Spindel
- 58
- Spindeltrieb
- 59
- elektrischer Antrieb
- 60
- Kehrgewindewelle
- 61
- Kehrgewinde
- 62
- Kehrgewindetrieb
- 63
- Schlitz
- 64
- Abschnitt
- 65
- Abschnitt
- 66
- Mantelfläche
- 67
- Innenfläche
- 68
- Dichteinheit
- 69
- Konus-Schrägfläche
- 70
- Konus-Betätigungsfläche
- 71
- Axialabschnitt
- 72
- Axialabschnitt
- 73
- Kontaktfläche
- 74
- Verformungsbereich
1. Spulmaschine (1) mit einer Spindel (8), deren axiale Position sich während des changierenden
Anlegens des Spulguts (51) an eine Spulenhülse (27) und/oder an eine sich auf der
Spulenhülse (27) bildenden Wicklung (28) nicht ändert,
dadurch gekennzeichnet, dass auf der Spindel (8) ein Changierschlitten (20) gelagert ist, welcher
a) axial mit einer Changierbewegung (18) relativ zur Spindel (8) bewegbar ist und
b) mit der Spulenhülse (27) derart gekoppelt oder koppelbar ist, dass die Changierbewegung
(18) des Changierschlittens (20) auf die Spulenhülse (27) übertragbar ist.
2. Spulmaschine (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindel (8) rotiert, wobei der Changierschlitten (20) mit der Spindel (8) derart
gekoppelt oder koppelbar ist, dass die Drehbewegung (9) der Spindel (8) auf den Changierschlitten
(20) übertragbar ist und der Changierschlitten (20) mit der Spulenhülse (27) derart
gekoppelt oder koppelbar ist, dass die Drehbewegung (9) des Changierschlittens (20)
auf die Spulenhülse (27) übertragbar ist.
3. Spulmaschine (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Changierschlitten (20) über einen Formschluss in Umfangsrichtung mit der Spindel
(8) gekoppelt ist.
4. Spulmaschine (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Changierschlitten (20) mit einer Changierhülse (21) gebildet ist, durch welche
sich die Spindel (8) erstreckt.
5. Spulmaschine (1) nach Anspruch 4 in Rückbeziehung auf Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Changierhülse (21) ein Mitnehmer (23) montiert ist, welcher formschlüssig
in Umfangsrichtung die Spindel (8) mit der Changierhülse (21) koppelt.
6. Spulmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindel (8) eine Innenbohrung (14) besitzt, in welcher sich ein die Changierbewegung
(18) ausführender Betätigungsmechanismus (30) erstreckt, welcher mit dem Changierschlitten
(20) zur Übertragung der Changierbewegung (18) gekoppelt ist.
7. Spulmaschine (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich der die Changierbewegung (18) ausführende Betätigungsmechanismus (30) mit einer
sich durch die Innenbohrung (14) der Spindel (8) hindurch erstreckenden Betätigungsstange
(15) bis in einen freien Endbereich der Spindel (8) erstreckt, wo die Betätigungsstange
(15) über eine Kopplungseinrichtung (19) mit dem Changierschlitten (20) gekoppelt
ist.
8. Spulmaschine (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungseinrichtung (19) ein Axiallager (46) aufweist, welches die Changierbewegung
(18) von der Betätigungsstange (15) auf den Changierschlitten (20) überträgt und eine
relative Rotationsbewegung des Changierschlittens (20) gegenüber der Betätigungsstange
(15) ermöglicht.
9. Spulmaschine (1) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungseinrichtung (19) die Innenbohrung (14) der Spindel (8) stirnseitig verschließt.
10. Spulmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Changierschlitten (20) über eine Spulenhülsen-Spanneinrichtung (26) mit der Spulenhülse
(27) koppelbar ist.
11. Spulmaschine (1) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spulenhülsen-Spanneinrichtung (26)
a) ohne Betätigung ihre Spannstellung einnimmt, in welcher die Drehbewegung (9) des
Changierschlittens (20) und die Changierbewegung (18) des Changierschlittens (20)
auf die Spulenhülse (27) übertragbar ist, und
b) mit Betätigung eine Lösestellung einnimmt, in welcher die Spulenhülse (27) von
dem Changierschlitten (20) entnehmbar ist.
12. Spulmaschine (1) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Spulenhülsen-Spanneinrichtung (26) mit einer elastisch radial verformbaren Spannhülse
(22) gebildet ist, welche ohne Betätigung der Spulenhülsen-Spanneinrichtung (26) die
Spannstellung einnimmt, in der eine Mantelfläche (66) mit einer Innenfläche (67) der
Spulenhülse (27) in Wechselwirkung tritt.
13. Spulmaschine (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Spulenhülsen-Spanneinrichtung (26) bewegungsgesteuert durch die Bewegung des
Changierschlittens (20) betätigt wird und/oder gelöst wird.
14. Spulmaschine (1) nach Anspruch 13 in Rückbeziehung auf Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannhülse (22) eine Schrägfläche (40) besitzt, welche bewegungsgesteuert durch
die Bewegung des Changierschlittens (20) an eine Betätigungsfläche (39) gedrückt wird,
wobei die von der Betätigungsfläche (39) auf die Schrägfläche (40) ausgeübte Betätigungskraft
eine radiale elastische Verformung der Spannhülse (22) herbeiführt.
15. Spulmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzeugung der Changierbewegung (18)
a) ein Spindeltrieb (58) vorhanden ist, wobei
- eine axial fixierte Spindel des Spindeltriebs von einem elektrischen Antrieb verdreht
wird und eine drehfeste, aber axial verschiebliche Spindelmutter des Spindeltriebs
zur Erzeugung und/oder Übertragung der Changierbewegung mit dem Changierschlitten
gekoppelt ist oder
- eine axial fixierte Spindelmutter (56) des Spindeltriebs (58) von einem elektrischen
Antrieb (52) verdreht wird und eine drehfeste, aber axial verschiebliche Spindel (57)
des Spindeltriebs (58) zur Erzeugung und/oder Übertragung der Changierbewegung (18)
mit dem Changierschlitten (20) gekoppelt ist,
b) ein elektrischer Linearantrieb (17) mit dem Changierschlitten (20) gekoppelt ist
oder
c) ein Kehrgewindetrieb (62) vorhanden ist, wobei eine Kehrgewindewelle (60) des Kehrgewindetriebs
(62) von einem elektrischen Antrieb (59) angetrieben ist und in einem Kehrgewinde
(61) der Kehrgewindewelle (60) ein drehfest, aber axial verschieblich gelagerter Mitnehmer
(48) geführt ist, der mit dem Changierschlitten (20) gekoppelt ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Spulmaschine (1) mit einer Spindel (8), deren axiale Position sich während des changierenden
Anlegens des Spulguts (51) an eine Spulenhülse (27) und/oder an eine sich auf der
Spulenhülse (27) bildenden Wicklung (28) nicht ändert, wobei
a) auf der Spindel (8) ein Changierschlitten (20) gelagert ist, welcher axial mit
einer Changierbewegung (18) relativ zur Spindel (8) bewegbar ist und mit der Spulenhülse
(27) derart gekoppelt oder koppelbar ist, dass die Changierbewegung (18) des Changierschlittens
(20) auf die Spulenhülse (27) übertragbar ist, und
b) die Spindel (8) rotiert, wobei der Changierschlitten (20) mit der Spindel (8) derart
gekoppelt oder koppelbar ist, dass die Drehbewegung (9) der Spindel (8) auf den Changierschlitten
(20) übertragbar ist,
c) der Changierschlitten (20) mit der Spulenhülse (27) derart gekoppelt oder koppelbar
ist, dass die Drehbewegung (9) des Changierschlittens (20) auf die Spulenhülse (27)
übertragbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
d) die Spindel (8) eine Innenbohrung (14) besitzt, in welcher sich ein die Changierbewegung
(18) ausführender Betätigungsmechanismus (30) erstreckt, welcher mit dem Changierschlitten
(20) zur Übertragung der Changierbewegung (18) gekoppelt ist.
2. Spulmaschine (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Changierschlitten (20) über einen Formschluss in Umfangsrichtung mit der Spindel
(8) gekoppelt ist.
3. Spulmaschine (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Changierschlitten (20) mit einer Changierhülse (21) gebildet ist, durch welche
sich die Spindel (8) erstreckt.
4. Spulmaschine (1) nach Anspruch 3 in Rückbeziehung auf Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Changierhülse (21) ein Mitnehmer (23) montiert ist, welcher formschlüssig
in Umfangsrichtung die Spindel (8) mit der Changierhülse (21) koppelt.
5. Spulmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der die Changierbewegung (18) ausführende Betätigungsmechanismus (30) mit einer
sich durch die Innenbohrung (14) der Spindel (8) hindurch erstreckenden Betätigungsstange
(15) bis in einen freien Endbereich der Spindel (8) erstreckt, wo die Betätigungsstange
(15) über eine Kopplungseinrichtung (19) mit dem Changierschlitten (20) gekoppelt
ist.
6. Spulmaschine (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungseinrichtung (19) ein Axiallager (46) aufweist, welches die Changierbewegung
(18) von der Betätigungsstange (15) auf den Changierschlitten (20) überträgt und eine
relative Rotationsbewegung des Changierschlittens (20) gegenüber der Betätigungsstange
(15) ermöglicht.
7. Spulmaschine (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungseinrichtung (19) die Innenbohrung (14) der Spindel (8) stirnseitig verschließt.
8. Spulmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Changierschlitten (20) über eine Spulenhülsen-Spanneinrichtung (26) mit der Spulenhülse
(27) koppelbar ist.
9. Spulmaschine (1) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spulenhülsen-Spanneinrichtung (26)
a) ohne Betätigung ihre Spannstellung einnimmt, in welcher die Drehbewegung (9) des
Changierschlittens (20) und die Changierbewegung (18) des Changierschlittens (20)
auf die Spulenhülse (27) übertragbar ist, und
b) mit Betätigung eine Lösestellung einnimmt, in welcher die Spulenhülse (27) von
dem Changierschlitten (20) entnehmbar ist.
10. Spulmaschine (1) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Spulenhülsen-Spanneinrichtung (26) mit einer elastisch radial verformbaren Spannhülse
(22) gebildet ist, welche ohne Betätigung der Spulenhülsen-Spanneinrichtung (26) die
Spannstellung einnimmt, in der eine Mantelfläche (66) mit einer Innenfläche (67) der
Spulenhülse (27) in Wechselwirkung tritt.
11. Spulmaschine (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Spulenhülsen-Spanneinrichtung (26) bewegungsgesteuert durch die Bewegung des
Changierschlittens (20) betätigt wird und/oder gelöst wird.
12. Spulmaschine (1) nach Anspruch 11 in Rückbeziehung auf Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannhülse (22) eine Schrägfläche (40) besitzt, welche bewegungsgesteuert durch
die Bewegung des Changierschlittens (20) an eine Betätigungsfläche (39) gedrückt wird,
wobei die von der Betätigungsfläche (39) auf die Schrägfläche (40) ausgeübte Betätigungskraft
eine radiale elastische Verformung der Spannhülse (22) herbeiführt.
13. Spulmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzeugung der Changierbewegung (18)
a) ein Spindeltrieb (58) vorhanden ist, wobei
- eine axial fixierte Spindel des Spindeltriebs von einem elektrischen Antrieb verdreht
wird und eine drehfeste, aber axial verschiebliche Spindelmutter des Spindeltriebs
zur Erzeugung und/oder Übertragung der Changierbewegung mit dem Changierschlitten
gekoppelt ist oder
- eine axial fixierte Spindelmutter (56) des Spindeltriebs (58) von einem elektrischen
Antrieb (52) verdreht wird und eine drehfeste, aber axial verschiebliche Spindel (57)
des Spindeltriebs (58) zur Erzeugung und/oder Übertragung der Changierbewegung (18)
mit dem Changierschlitten (20) gekoppelt ist,
b) ein elektrischer Linearantrieb (17) mit dem Changierschlitten (20) gekoppelt ist
oder
c) ein Kehrgewindetrieb (62) vorhanden ist, wobei eine Kehrgewindewelle (60) des Kehrgewindetriebs
(62) von einem elektrischen Antrieb (59) angetrieben ist und in einem Kehrgewinde
(61) der Kehrgewindewelle (60) ein drehfest, aber axial verschieblich gelagerter Mitnehmer
(48) geführt ist, der mit dem Changierschlitten (20) gekoppelt ist.