(19)
(11) EP 3 067 312 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.09.2016  Patentblatt  2016/37

(21) Anmeldenummer: 16160090.3

(22) Anmeldetag:  14.03.2016
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B67D 7/02(2010.01)
B65D 47/28(2006.01)
B65D 47/24(2006.01)
B65D 25/48(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(30) Priorität: 13.03.2015 DE 102015103754

(71) Anmelder: Staude, Wolfgang
34513 Waldeck (DE)

(72) Erfinder:
  • Staude, Wolfgang
    34513 Waldeck (DE)

(74) Vertreter: Sprenger, Gerrit Lars Eike 
Hannke Bittner & Partner Patent- und Rechtsanwälte mbB Falderbaumstraße 16a
34123 Kassel
34123 Kassel (DE)

   


(54) VORRICHTUNG ZUM ENTLEEREN EINES HARNSTOFFLÖSUNGSBEHÄLTNISSES


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entleeren eines Harnstofflösungsbehältnisses in einen einen Einfüllstutzen aufweisenden Tank mit
a) einem ein Entlüftungsrohr (1) aufweisenden Entleerungsrohr (2),
b) einem Innenrohr (3), in welchem das Entleerungsrohr (2) aufgenommen ist,
c) einem Außenrohr (4), welches federkraftbeaufschlagt auf dem Innerrohr (3) verschiebbar gelagert ist,
d) einer Überwurfmutter (5), welche an einer ersten Anlagefläche (6) des Innenrohres (3) zur Anlage kommt und zum Verbinden der Vorrichtung mit dem Harnstofflösungsbehältnis dient und
e) einem Dichtstopfen (7), der an dem der Überwurfmutter (5) gegenüberliegendem Ende der Vorrichtung an dem Entleerungsrohr (2) angeordnet ist,
wobei in einer Schließposition das Außenrohr (4) zusammen mit dem Dichtungsstopfen (7) die Vorrichtung flüssigkeitsdicht verschließt, während nach einem Verschieben des Außenrohres (4) auf dem Innenrohr (3) entgegen der Federkraft ein unter Freigabe eines Flüssigkeitsdurchgangs eine Offenposition der Vorrichtung einnehmbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft Vorrichtung zum Entleeren eines Harnstofflösungsbehältnisses in einen einen Einfüllstutzen aufweisenden Tank.

[0002] Bei derAbgasnachbehandlung von Automobil- Dieselmotoren wird eine wasserklare, synthetisch hergestellte 32,5 %-ige Lösung von hochreinem Harnstoff in demineralisiertem Wasser verwendet. Diese Anwendung findet dabei in einem SCR-Katalysator (Selective Catalytic Reduction) statt, wo durch eine selektive katalytische Reduktion der Ausstoß von Stickoxiden (NOX) um etwa 90 % reduziert wird. Das SCR-Verfahren nutzt dabei Ammoniak, welches an Bord des Fahrzeugs aus Harnstoff gewonnen wird. Die in einem separaten Tank liegende Harnstofflösung wird dabei mittels einer Dosierpumpe oder eines Injektors dosiert in den Abgasstrom eingespritzt und sorgt im SCR-Katalysator für eine chemische Reaktion, bei der die Stickoxide in Stickstoff und Wasserstoff umgewandelt werden. Das Verhältnis von Harnstofflösung zu Dieselkraftstoff beträgt dabei etwa 1:20 bis 1:30.

[0003] Damit dieses Abgasnachbehandlungsverfahren eingesetzt werden kann, ist es notwendig, Kraftfahrzeuge mit zusätzlichen Tanks, in welchen Harnstofflösung eingebracht wird zu bestücken. Diese Tanks müssen nachdem der darin enthaltene Harnstofflösungsvorrat zur Neige geht wieder befüllt werden. Hierzu weist der Harnstofflösungstank einen separaten Einfüllstutzen auf, der in der Regel in der Nähe des Dieselkraftstoffeinfüllstutzens angeordnet ist. Die unterschiedlichen Einfüllstutzen für Dieselkraftstoff und Harnstofflösung sind dabei mit einem Deckel mit unterschiedlichem Gewinde verschlossen.

[0004] Zum Befüllen eines Tanks mit Harnstofflösung sind verschiedene Vorrichtungen zum Entleeren eines Harnstofflösungsbehältnisses bekannt, bei denen z. B. die gesamte Befüllvorrichtung mit einem Befüllstutzen auf ein Gewinde des Einfüllstutzens des Tanks für die Harnstofflösung aufgeschraubt wird.

[0005] Nachteilig bei derartigen Vorrichtungen ist allerdings, dass jedes Harnstofflösungsbehältnis, welches zum Betanken eines Tanks für Harnstofflösung eines Kraftfahrzeugs ausgebildet ist, mit einer derartigen Vorrichtung ausgestattet sein muss.

[0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Entleeren eines Harnstofflösungsbehältnisses in einem einen Einfüllstutzen aufweisenden Tank eines Kraftfahrzeuges bereitzustellen, welche an unterschiedliche Harnstofflösungsbehältnisse angebracht und für weitere Harnstofflösungsbehältnisse wiederverwendet werden kann.

[0007] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit allen Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung finden sich in den Unteransprüchen.

[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Entleeren eines Harnstofflösungsbehältnisses in einen einen Einfüllstutzen aufweisenden Tank weist dabei folgende Merkmale auf:
  1. a) ein ein Entlüftungsrohr aufweisendes Entleerungsrohr,
  2. b) ein Innenrohr, in welchem das Entleerungsrohr aufgenommen ist,
  3. c) ein Außenrohr, welches federkraftbeaufschlagt auf dem Innenrohr verschiebbar gelagert ist,
  4. d) eine Überwurfmutter, welche an einer ersten Anlagefläche des Innenrohres zur Anlage kommt und zum Verbinden der Vorrichtung mit dem Harnstoffbehältnis dient und
  5. e) einen Dichtstopfen, der an dem der Überwurfmutter gegenüberliegendem Ende der Vorrichtung an dem Entleerungsrohr angeordnet ist.


[0009] Dabei verschließt das Außenrohr zusammen mit dem Dichtungsstopfen in einer Schließposition die Vorrichtung flüssigkeitsdicht, während nach einem Verschieben des Außenrohres auf dem Innenrohr entgegen der Federkraft ein unter Freigabe eines Flüssigkeitsdurchgangs eine Offenposition der Vorrichtung einnehmbar ist.

[0010] Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ist es nun möglich, bei entsprechender Ausgestaltung der Überwurfmutter die erfindungsgemäße Vorrichtung an ein entsprechendes Harnstofflösungsbehältnis anzuschließen, welches dazu dient, an einen Einfüllstutzen eines Tanks angesetzt zu werden, um das Behältnis in den Tank zu entleeren. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dabei sichergestellt, dass sie flüssigkeitsdicht an ein entsprechendes Harnstofflösungsbehältnis angeschlossen werden kann, um dieses in den Tank zu entleeren. Somit ist es nicht mehr notwendig, die Harnstofflösungsbehältnisse selbst mit einem entsprechenden Anschlusselement auszugestalten, da die Vorrichtung durch ihre lösbare Verbindung mittels der Überwurfmutter immer wieder für entsprechende Harnstofflösungsbehältnisse verwendet werden kann.

[0011] Nach einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird dabei die Federkraftbeaufschlagung durch eine Spiralfeder erzeugt, welche zwischen Innenrohr und Außenrohr derart angeordnet ist, dass sie sich einerseits an einer zweiten Anlagefläche des Innenrohres und andererseits an einer ersten Anlagefläche des Außenrohres abstützt. Hierdurch ist gewährleistet, dass das Außenrohr entgegen der Federkraft der Spiralfeder auf dem Innenrohr verschoben werden kann. Somit ist durch die Spiralfeder gewährleistet, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung flüssigkeitsdicht in einer Schließposition geschlossen ist, während sie in einer Offenposition, in welcher das Außenrohr auf dem Innenrohr entgegen der Federkraft der Spiralfeder verschoben wurde, die auf einem Harnstofflösungsbehältnis angebrachte Vorrichtung derart freigibt, dass durch sie hindurch die Harnstofflösung aus dem Harnstofflösungsbehältnis in den dafür vorgesehenen Tank überführt werden kann.

[0012] Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung ist dabei vorgesehen, dass der Dichtungsstopfen eine Dichtfläche aufweist, welche mittels Verbindungsstegen, zwischen denen Durchgänge gebildet sind, mit dem Entleerungsrohr verbunden sind. Diese spezielleAusgestaltung der Erfindung dient dazu, dass die Dichtfläche des Dichtungsstopfens in der Schließposition die erfindungsgemäße Vorrichtung flüssigkeitsdicht abdichtet, wobei zwischen der Dichtfläche und dem Außenrohr dabei eine zusätzliche Dichtung angebracht sein kann, die allerdings auch mit dem Dichtungsstopfen einstückig ausgebildet sein kann.

[0013] Die Verbindungsstege können dabei an ihrem der Dichtfläche gegenüberliegendem Ende mit Clips- oder Rastelementen versehen sein, durch welche der Dichtstopfen über entsprechende Gegenclips- beziehungsweise Gegenrastelemente lösbar mit dem Innenrohr verbunden werden kann.

[0014] Wird nun das Außenrohr aus der Schließposition entgegen der Federkraft in die Offenposition überführt, bleibt der Dichtstopfen mit dem Innenrohr über die Verbindungsstege verbunden. Allerdings ist es für die Harnstofflösung nun möglich, durch die zwischen den Verbindungsstegen angeordneten Durchgänge aus dem Harnstofflösungsbehältnis in den Tank überführt zu werden.

[0015] Damit während des Befüllvorgangs des Tanks zwischen dem Einfüllstutzen des Tanks und erfindungsgemäßer Vorrichtung keine Leckage entsteht, ist es vorgesehen, dass an dem Außenrohr eine zweite Anlagefläche gebildet ist, welche flüssigkeitsdicht auf einem Einfüllstutzen des Tanks aufsetzbar ist.

[0016] Vorteilhafterweise weist die Überwurfmutter, welche an der ersten Anlagefläche des Innenrohrs anliegt, ein Innengewinde auf, mit welchem die Vorrichtung mit einem Außengewinde einer Ausschüttöffnung eines Harnstofflösungsbehältnisses verbindbar ist. Hierdurch ist es in einfacher Weise möglich, über die beiden korrespondierenden Gewinde die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem entsprechenden Harnstofflösungsbehältnis zu verbinden und auch davon wieder zu lösen, damit die erfindungsgemäße Vorrichtung bei weiteren Harnstofflösungsbehältnissen zurAnwendung kommen kann.

[0017] Weiterhin ist an dem Außenrohr eine dritte Anlagefläche gebildet, an welcher sich eine zweite Überwurfmutter abstützt, mit welcher die Vorrichtung an dem Einfüllstutzen eines Tanks verbindbar ist. Hierdurch ist es möglich, die Vorrichtung fest mit dem Einfüllstutzen zu verbinden, sodass ein sicheres Entleeren des Harnstofflösungsbehältnisses gewährleistet werden kann, ohne dass ein Leck zwischen erfindungsgemäßer Vorrichtung und Einfüllstutzen des Tanks auftritt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch mitsamt dem an ihr angeschlossenen Harnstofflösungsbehältnisses sicher an dem Einfüllstutzen gehalten, wobei durch ein Verschieben des Außenrohres auf dem Innenrohr entgegen der Federkraft die Vorrichtung von der Schließ- in die Offenposition überführbar ist.

[0018] Vorteilhafterweise weist dabei die zweite Überwurfmutter ein Innengewinde auf, durch welches die Vorrichtung mit einem Außengewinde des Einfüllstutzens eines Tanks verbindbar ist.

[0019] Um ein sicheres Entleeren eines Harnstofflösungsbehältnisses zu gewährleisten, sind die Verbindungsstege des Dichtstopfens derart an dem Innenrohr angeordnet, dass sich das Entleerungsrohr an den Verbindungsstegen abstützt. Hiermit ist sichergestellt, dass sich das Entleerungsrohr innerhalb des Innenrohres nicht derart verschiebt, dass es die Durchgänge zwischen den Verbindungsstegen verschließt.

[0020] Um die Durchflussmenge exakt auf einstellen zu können, kann es vorgesehen sein, dass ein oder mehrere der zwischen den Verbindungsstegen angeordneten Durchgänge mit entsprechenden wänden partiell oder vollständig verschlossen sind. Somit lassen sich durch unterschiedliche Dichtstopfen für die gleichen Harnstofflösungsbehältnisse unterschliedliche Durchflussraten erzielen.

[0021] Durch diese spezielle Ausgestaltung der Erfindung ist es auch möglich, dass ein sicheres Belüften des Harnstofflösungsbehältnisses erfolgen kann, damit dieses auch restlos entleert wird, da auch dann das Entlüftungsrohr nicht verschlossen wird. Hierzu hat es sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, dass an das Entlüftungsrohr ein Entlüftungsschlauch anschließbar ist, der in das Harnstofflösungsbehältnis, vorzugsweise bis zu dessen Boden, hineinragt. Hierdurch ist nochmals gewährleistet, dass ein Belüften und somit ein vollständiges Entleeren des Harnstofflösungsbehältnisses ermöglicht ist.

[0022] Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung weist das Innenrohr eine dritte Anlagefläche auf, welche als Anschlag für das Außenrohr beim Verschieben des Außenrohres auf dem Innenrohr in die Offenposition der Vorrichtung dient. Hierdurch ist sichergestellt, dass die Vorrichtung nach dem Verbinden des mit der Vorrichtung verbundenen Harnstoffflüssigkeitsbehältnisses mit dem Einfüllstutzen, die Vorrichtung von ihrer Schließposition effektiv in ihre Offenposition überführt werden kann. Sobald beim Verschieben des Außenrohres auf dem Innenrohr das Außenrohr die dritte Anlagefläche des Innenrohrs erreicht hat, ist ein weiteres Verschieben nicht mehr möglich und die Offenposition effektiv erreicht. Hierdurch ist sichergestellt, das entsprechende Harnstofflösungsbehältnisse sicher und effektiv restlos entleer werden.

[0023] Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Figuren. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.

[0024] Es zeigen:
Figur 1:
ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer seitlichen Ansicht in Schließstellung,
Figur 2:
die Vorrichtung gemäß Figur 1 in einer Schnittdarstellung entlang der Schnittebene A-A der Figur 1,
Figur 3:
eine perspektivische Darstellung der Figur 1,
Figur 4:
das Entleerungsrohr des Ausführungsbeispiels der Figuren 1 bis 3,
Figur 5a:
das Entleerungsrohr gemäß Figur 4 in einer perspektivischen Ansicht von unten,
Figur 5b:
das Entleerungsrohr der Figur 4 in einer perspektivischen Ansicht von oben,
Figur 6:
das Innenrohr des Ausführungsbeispiels der Figuren 1 bis 3, in dem das Entleerungsrohr gemäß Figur 4 bereits angeordnet ist,
Figur 7:
das Innenrohr gemäß Figur 6 mit daran angeordneter Überwurfmutter,
Figur 8:
das Innenrohr gemäß Figur 7 mit darauf angeordneter Spiralfeder,
Figur 9:
das Innenrohr gemäß Figur 8 mit darauf angeordneter zweiter Überwurfmutter,
Figur 10:
das Innenrohr gemäß Figur 9 mit darauf angeordnetem Außenrohr und Dichtstopfen und
Figur 11:
der Dichtstopfen des Ausführungsbeispiels der Figuren 1 bis 3 sowie 10 in einer perspektivischen Detailansicht.


[0025] Die Figuren 1 bis 3 sowie 10 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Entleeren eines Harnstofflösungsbehältnisses in einen einen Einfüllstutzen aufweisenden Tank in verschiedenen Ansichten.

[0026] Die Figuren 4 bis 10 zeigen den sequenziellen Aufbau des Ausführungsbeispiels in aufeinanderfolgenden Schritten.

[0027] Ausgehend von der Figur 4, in welcher als Ausgangsbasis für die Herstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung dieses Ausführungsbeispiel das Entleerungsrohr 2 der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit dem darin enthaltenen Entlüftungsrohr 1 zur Verfügung gestellt ist. Dabei ist in den Figuren 5a und 5b dieses Entleerungsrohr 2 in zwei unterschiedlichen perspektivischen Ansichten, einmal von unten und einmal von oben dargestellt. Deutlich ist dabei die Lage des Entlüftungsrohres 1 innerhalb des Entleerungsrohres 2 zu erkennen. An dieses Entlüftungsrohr 1 ist zum restlosen Entleeren eines Harnstofflösungsbehältnisses ein Entlüftungsschlauch anschließbar, der bis zum Boden des Harnstofflösungsbehältnisses reichen kann. Hierdurch ist ein sicheres Belüften des Harnstofflösungsbehältnisses mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung gegeben, sodass dieses restlos entleert werden kann.

[0028] Figur 6 zeigt nunmehr ein Innenrohr 3 der erfindungsgemäßen Vorrichtung, in welchem das Entleerungsrohr 2 gemäß den Figuren 4 bis 5b angeordnet ist. Deutlich zu erkennen sind bei dem Innenrohr 3 die Anschlagsflächen 6, 9 und 19. Die Anschlagsfläche 6 dient dabei zurAnlage einer ersten Überwurfmutter 5, mit welcher die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem Harnstofflösungsbehältnis verbunden werden kann. Die an diese Anlagefläche 6 angelegte Überwurfmutter 5 ist dabei in Figur 7 bereits dargestellt.

[0029] An dem der Überwurfmutter 5 gegenüberliegenden Ende des Innenrohrs 3 ist dabei ein Dichtring 20 angeordnet, welcher im späteren Verlauf des Zusammenbaus der erfindungsgemäßen Vorrichtung das Innenrohr 3 gegenüber einem Außenrohr 4 flüssigkeitsdicht abdichtet.

[0030] Im darauffolgenden Fertigungsschritt, wird auf das Innenrohr 3 nunmehr eine Spiralfeder 8 aufgebracht, bis diese an der Anlagefläche 9 zum Liegen kommt.

[0031] Nachfolgend wird gemäß Figur 9 eine zweite Überwurfmutter 17 auf das Innenrohr 3 eingebracht, wonach abschließend gemäß der Darstellung der Figur 10 das Außenrohr 4 aufgebracht wird und ein Dichtstopfen 7 mit dem Innenrohr 3 verbunden ist. In der Darstellung der Figur 10 ist dieses Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Entleeren eines Harnstofflösungsbehältnisses in seiner Schließposition dargestellt. Dies bedeutet, dass aus dieser Vorrichtung kein Harnstoff heraustreten kann, wenn sie mittels ihrer Überwurfmutter 5 und einem darin enthaltenen Innengewinde 16 mit einem Außengewinde eines Einfüllstutzens eines zu befüllenden Tanks verbunden ist.

[0032] Diese Position der Figur 10 beziehungsweise der Figur 1 ist in der Figur 2 in einer Schnittdarstellung gezeigt, in welcher die wesentlichen Elemente und die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung besser zu erkennen ist. Die Darstellung der Figur 2 ist dabei entlang der Schnittebene A-A gemäß der Figur 1 gezeigt.

[0033] Deutlich ist hierbei zu erkennen, wie das Entleerungsrohr 2 mit seinem Entlüftungsrohr 1 innerhalb des Innenrohres 3 angeordnet ist. An dem der Überwurfmutter 5 gegenüberliegenden Ende der Vorrichtung stützt sich das Entleerungsrohr 2 dabei an Stegen 12 des Dichtstopfens 7 ab. Hierdurch ist vermieden, dass das Entleerungsrohr 2 zu weit innerhalb des Innenrohres verschoben wird und somit die zwischen den Verbindungsstegen 12 angeordneten Durchgänge 13 für die Harnstofflösung verschließt.

[0034] Deutlich ist in der Schnittdarstellung gemäß Figur 2 auch zu erkennen, wie sich die zwischen Innenrohr 3 und Außenrohr 4 angeordnete Spiralfeder 8 an den Anlageflächen 9 und 10 abstützt. Das Außenrohr 4 weist dabei eine weitere Anschlagfläche 14 auf, mit welcher die gesamte Vorrichtung und auch das Außenrohr 4 flüssigkeitsdicht an einem Einfüllstutzten eines zu befüllenden Tanks angelegt werden kann.

[0035] Um die erfindungsgemäße Vorrichtung auch fest mit dem zu befüllenden Tank zu verbinden, ist eine weitere Überwurfmutter 17 vorgesehen, die ein Innengewinde 18 aufweist, welches mit einem entsprechenden Außengewinde des Einfüllstutzens des zu befüllenden Tanks korrespondiert.

[0036] In einem weiteren in den Figuren nicht dargestellte Ausführungsbeispiel kann dabei auch auf diese weitere Überwurfmutter 17 verzichtet werde, da diese nur dazu dient, die Vorrichtung an dem zu befüllenden Tank beziehungsweise dessen Einfüllstutzen zu befestigen. Zum Entleeren des Harnstofflösungsbehältnisses ist sie Überwurfmutter nicht wesentlich. Es ist ausreichend das Harnstofflösungsbehältnis samt erfindungsgemäßer Vorrichtung mit der Anlagefläche 14 des Außenrohrs 4 manuell auf den Einfüllstutzen des zu befüllenden Tanks aufzusetzen. Wodurch die flüssigkeitsdichte Verbindung sichergestellt ist. Nachfolgend wird dann, wie auch bei dem Ausführungsbeispiel mit der weiteren Überwurfmutter 17, das Harnstofflösungsbehältnis samt erfindungsgemäßer Vorrichtung in Richtung des Einfüllstutzens des Tankes verschoben, wobei sich das Außenrohr 4 auf dem Innenrohr drei entgegen der Federkraft der Spiralfeder 8 derart verschiebt, dass die Vorrichtung von Ihrer Schließ- in die Offenposition überführt wird.

[0037] Deutlich zu erkennen sind in der Schnittdarstellung gemäß Figur 2 auch die Dichtringe 20 und 21, welche zum einen das Außenrohr 4 gegenüber dem Innenrohr 3 und zum anderen den Dichtstopfen 7 gegenüber dem Außenrohr 4 flüssigkeitsdicht abdichten.

[0038] Ist an die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß der Darstellung der Figur2 nun an der Überwurfmutter 15 ein Harnstofflösungsbehältnis angeschlossen, und die Vorrichtung mit der Überwurfmutter 17 an einem Einfüllstutzen eines zu befüllenden Tanks befestigt, kann nunmehr unter Überwindung der Federkraft der Spiralfeder 8 das Innenrohr 3 gegenüber dem Außenrohr 4 solange verschoben werden, bis das Außenrohr 4 an der Anlagefläche 19 des Innenrohrs 3 zum Liegen kommt. In dieser Position sind dann die Durchgänge 13 zwischen den Verbindungsstegen 12 des Dichtstopfens freigelegt, sodass Harnstoff aus dem Harnstofflösungsbehältnis durch das Entleerungsrohr 2 und die Durchgänge 13 in den zu befüllenden Tank überführt werden können.

[0039] Mittels des Entlüftungsrohrs 1, an dem vorteilhafterweise noch ein zum Boden des Harnstofflösungsbehältnisses reichender Entlüftungsschlauch angeordnet ist, kann während des Entleerens des Harnstofflösungsbehältnisses dieses belüftet werden, sodass ein restloses Entleeren des Harnstofflösungsbehältnisses gewährleistet ist.

[0040] Nachdem das Harnstofflösungsbehältnis entleert worden ist, wird durch die Federkraft der Spiralfeder 8 das Außenrohr 4 auf dem Innenrohr 3 wieder verschoben, bis die Vorrichtung wieder ihre Schließposition gemäß der Figur 2 eingenommen hat.

[0041] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann nunmehr mit samt des Harnstofflösungsbehältnisses wieder von dem Einfüllstutzen des befüllten Tanks gelöst werden und nachfolgend die erfindungsgemäße Vorrichtung auch von dem entleerten Harnstofflösungsbehältnis entleert werden.

[0042] Natürlich ist es auch möglich, zuerst das Harnstofflösungsbehältnis von der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu lösen und nachfolgend die erfindungsgemäße Vorrichtung von dem

[0043] Einfüllstutzen des befüllten Tanks zu lösen.

[0044] In beiden Fällen ist es auf jeden Fall möglich, die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Entleeren weiterer Harnstofflösungsbehältnisse zu verwenden.

Bezugszeichenliste



[0045] 
1
Entlüftungsrohr
2
Entleerungsrohr
3
Innenrohr
4
Außenrohr
5
Überwurfmutter
6
Anlagefläche
7
Dichtstopfen
8
Spiralfeder
9
Anlagefläche
10
Anlagefläche
11
Dichtfläche
12
Verbindungssteg
13
Durchgang
14
Anlagefläche
15
Innengewinde
16
Anlagefläche
17
Überwurfmutter
18
Innengewinde
19
Anlagefläche
20
Dichtring
21
Dichtring



Ansprüche

1. Vorrichtung zum Entleeren eines Harnstofflösungsbehältnisses in einen einen Einfüllstutzen aufweisenden Tank mit

a) einem ein Entlüftungsrohr (1) aufweisenden Entleerungsrohr (2),

b) einem Innenrohr (3), in welchem das Entleerungsrohr (2) aufgenommen ist,

c) einem Außenrohr (4), welches federkraftbeaufschlagt auf dem Innerrohr (3) verschiebbar gelagert ist,

d) einer Überwurfmutter (5), welche an einer ersten Anlagefläche (6) des Innenrohres (3) zurAnlage kommt und zum Verbinden der Vorrichtung mit dem Harnstofflösungsbehältnis dient und

e) einem Dichtstopfen (7), der an dem der Überwurfmutter (5) gegenüberliegendem Ende der Vorrichtung an dem Entleerungsrohr (2) angeordnet ist,

wobei in einer Schließposition das Außenrohr (4) zusammen mit dem Dichtungsstopfen (7) die Vorrichtung flüssigkeitsdicht verschließt, während nach einem Verschieben des Außenrohres (4) auf dem Innenrohr (3) entgegen der Federkraft ein unter Freigabe eines Flüssigkeitsdurchgangs eine Offenposition der Vorrichtung einnehmbar ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Federkraftbeaufschlagung durch eine Spiralfeder (8) erzeugt wird, welche zwischen Innenrohr (3) und Außenrohr (4) derart angeordnet ist, dass sie sich einerseits an einer zweiten Anlagefläche (9) des Innenrohres (3) und andererseits an einer ersten Anlagefläche (10) des Außenrohres (4) abstützt.
 
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtungsstopfen (7) eine Dichtfläche (11) aufweist, welche mittels Verbindungsstegen (12), zwischen denen Durchgänge (13) gebildet sind, mit dem Entleerungsrohr (2) verbunden sind.
 
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Außenrohr (4) eine zweite Anlagefläche (14) gebildet ist, welche flüssigkeitsdicht auf einen Einfüllstutzen eines Tankes aufsetzbar ist.
 
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwurfmutter (5) ein Innengewinde (15) aufweist, mit welchem die Vorrichtung mit einem Außengewinde einer Ausschüttöffnung eines Harnstofflösungsbehältnisses verbindbar ist.
 
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Außenrohr (4) eine dritte Anlagefläche (16) gebildet ist, an welcher sich eine zweite Überwurfmutter (17) abstützt, mit welcher die Vorrichtung mit dem Einfüllstutzen eines Tankes verbindbar ist.
 
7. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Überwurfmutter (17) ein Innengewinde (18) aufweist, durch welches die Vorrichtung mit einem Außengewinde des Einfüllstutzen eines Tankes verbindbar ist.
 
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsstege (12) des Dichtstopfens (7) derart an dem Innenrohr (3) angeordnet sind, dass sich das Entleerungsrohr (2) an den Verbindungsstegen (12) abstützt.
 
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an das Entlüftungsrohr (1) ein Entlüftungsschlauch anschließbar ist, der in das Harnstofflösungsbehältnis, vorzugsweise bis zu denn Boden hineinragt.
 
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Innerohr (3) eine dritte Anlagefläche (19) aufweist, welche als Anschlag für das Außenrohr (4) beim Verschieben des Außenrohres (4) auf dem Innenrohr (3) in die Offenposition der Vorrichtung dient.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht









Recherchenbericht