[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Falten von Wäschestücken gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Wäschestücke, und zwar vor allem Flachwäsche (Tischdecken, Handtücher, Bettbezüge,
Kopfkissen, Bettlaken und ähnliche), aber auch Bekleidungsstücke wie zum Beispiel
Bademäntel oder Berufsbekleidung, werden in Wäschereien automatisch mit Faltmaschinen
gefaltet. Dabei werden die Wäschestücke zumindest einmal längs- und/oder quergefaltet.
Hierbei werden mehrere Lagen des Wäschestücks überlappend übereinandergelegt. Beim
Querfalten werden die Wäschestücke in der Länge verkürzt. Unter "Länge" der Wäschestücke
ist dabei die Erstreckungsrichtung desselben in Transportrichtung durch die Faltmaschine
gemeint. Beim Längsfalten wird das sich quer zur Länge der Wäschestücke erstreckende
Maß derselben, üblicherweise die Breite, verringert. Demzufolge entstehen beim Längsfalten
Faltlinien der Wäschestücke, die parallel zur Durchlaufrichtung derselben durch die
Faltmaschine verlaufen. Beim Querfalten hingegen verlaufen die Faltlinien der Wäschestücke
quer zur Durchlaufrichtung derselben durch die Faltmaschine.
[0003] Optimale Faltergebnisse werden erzielt, wenn bei der jeweiligen Faltung die übereinander
gelegten Lagen entweder gleich lang sind und/oder die Faltlinien oder Faltkanten des
jeweiligen Wäschestücks deckungsgleich übereinander liegen. In der Praxis werden aus
verschiedenen Gründen, und zwar insbesondere aufgrund der Abmessungen und/oder Materialeigenschaften
der Wäschestücke, aber auch von der Faltmaschine stammende Einflüsse, beispielsweise
Verschleiß der Faltmaschine, die gewünschten Überlappungen (Überlappungsmaß genannt)
nicht erreicht. Das gilt vor allem bei einem sogenannten Mischbetrieb der Faltmaschine,
bei dem in der Größe und Art verschiedene Wäschestücke in beliebiger, unregelmäßiger
Reihenfolge zu falten sind. Es kommt daher in der Regel zu einer sogenannten Überlappungsdifferenz.
Diese Überlappungsdifferenz wird zwar in einem gewissen Umfang toleriert, sie sollte
aber möglichst gering sein. Bei einer zu großen Üperlappungsdifferenz ist keine ausreichende
Faltqualität mehr gegeben, weil Kanten bzw. Ränder oder Enden der übereinander gelegten
Lagen der Wäschestücke nicht aureichend genau übereinander liegen. Wenn die Überlappungsdifferenz
so groß wird, dass das eine nicht mehr tolerierbare Beeinträchtigung der Faltqualität
zur Folge hat, wird bisher versucht, die Überlappungsdifferenz durch Veränderung der
mechanischen Einstellungen der Faltmaschine zu reduzieren. Das erfordert vielfach
längere Stillstandszeiten der Faltmaschine und einiges Geschick sowie Erfahrungen
der die Einstellung verändernden Person. Vielfach wird es auch aus Kostengründen unterlassen,
Veränderungen an der Einstellung der Faltmaschine vorzunehmen und schlechte Faltergebnisse
hingenommen. Beim Mischbetrieb wird die Faltmaschine auf einen geschätzten Mittelwert
eingestellt.
[0004] Ausgehend vom Vorstehenden liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Falten von Wäschestücken zu schaffen, womit automatisch mindestens größtenteils
ein Ausgleich von Überlappungsdifferenzen unter Berücksichtigung der die Faltqualität
beeinflussenden Einflussgrößen erfolgt, insbesondere im Mischbetrieb.
[0005] Ein Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe weist die Maßnahmen des Anspruchs 1 auf.
Demnach erfolgt der Faltvorgang anhand mindestens eines Kriteriums (Faltkriterium)
derart, dass das jeweilige Wäschestück mindestens annähernd mit dem vorgesehenen Überlappungsmaß
gefaltet wird. Dadurch wird mindestens ein Kriterium, das das Überlappungsmaß beeinflusst,
berücksichtigt. Die Berücksichtigung des mindestens einen Kriteriums führt zum gewünschten
Überlappungsmaß und zu einer geringstmöglichen, idealerweise keiner, Überlappungsdifferenz.
Das Verfahren eignet sich daher besonders beim Mischbetrieb von Faltmaschinen.
[0006] Bevorzugt ist es vorgesehen, dass anhand des mindestens einen Kriteriums bzw. Faltkriteriums
der Faltvorgang so eingestellt, insbesondere gesteuert und/oder geregelt wird, dass
das Falten des Wäschestücks mit dem vorgesehenen Überlappungsmaß und somit ohne oder
nahezu ohne Überlappungsdifferenz erwartet werden kann. Es wird so praktisch die Faltmaschine
automatisch individuell auf das jeweils zu faltende Wäschestück eingestellt.
[0007] Eine vorteilhafte Weiterbildungsmöglichkeit des Verfahrens sieht es vor, die Einstellung
bzw. Steuerung und/oder Regelung des Faltvorgangs anhand wenigstens eines Korrekturwerts
vorzunehmen, der von mindestens einem Kriterium abgeleitet worden ist. Es stehen so
für das jeweilige Kriterium und/oder unterschiedliche Kriterien passende Korrekturwerte
zur Verfügung, die herangezogen werden können, um den Faltvorgang bzw. die Faltmaschine
einzustellen, zu steuern und/oder zu regeln.
[0008] Es kann vorgesehen sein, dass der oder der jeweilige Korrekturwert anhand mindestens
eines Kriteriums des Wäschestücks ermittelt wird. Bevorzugt ist es vorgesehen, dass
mehrere Korrekturwerte anhand und/oder bezogen auf mindestens zwei Kriterien ermittelt
werden. Vorzugsweise werden Korrekturwerte für unterschiedliche Werte oder Wertebereiche,
zum Beispiel Längen bzw. Längenbereiche einerseits und Dicken bzw. Dickenbereiche
andererseits, aufgestellt. Bei einer vorteilhaften Ausgestaltungsmöglichkeit des Verfahrens
werden die so erhaltenen Korrekturwerte einer mindestens zweidimensionalen Matrix
zugeordnet bzw. als eine solche Matrix abgespeichert, beispielsweise in einer Steuerung
der Faltmaschine. Aus der Matrix kann für das jeweils als nächstes zu faltende Wäschestück
der den Faltkriterien desselben entsprechende und/oder passende Korrekturwert entnommen
und zur Einstellung, Steuerung bzw. Regelung der Faltmaschine herangezogen werden.
[0009] Bei einer dehnbaren Ausgestaltung des Verfahrens sind die Korrekturwerte bezogen
auf die Längen bzw. Breiten als ein Kriterium der Wäschestücke und mindestens ein
weiteres Kriterium in der Matrix abgelegt bzw. abgespeichert. So ist es möglich, ein
zur Länge und/ oder Breite des jeweiligen Wäschestücks in Abhängigkeit von mindestens
einem weiteren Kriterium desselben passenden Korrekturwert der Matrix zu entnehmen.
Diese Verfahrensweise geht von der Erkenntnis aus, dass bei größeren oder kleineren
Wäschestücken sich die Korrekturwerte ändern und/oder mindestens ein anderes Kriterium
desselben von der Länge und Breite abhängig ist. So ist es vor allem im Mischbetrieb
möglich, zur Größe des jeweils als nächstes zu faltenden Wäschestücks aus der Matrix
einen passenden Korrekturwert zu entnehmen, wonach die Faltmaschine eingestellt wird,
so dass diese daraufhin das jeweilige Wäschestück individuell passend zu den Kriterien
exakt, das heißt mit möglichst geringer Überlappungsdifferenz, faltet.
[0010] Bevorzugt sieht es das Verfahren vor, anhand eines mit dem zu faltenden Wäschestück
korrespondierenden Korrekturwerts aus der Matrix den Faltvorgang gezielt und individuell
auf das als nächstes zu faltende Wäschestück abzustimmen, insbesondere zu steuern
oder zu regeln. Bevorzugt wird anhand des zum jeweils als nächstes zu faltenden Wäschestück
passenden Korrekturwerts aus der Matrix der Abstand von zum Beispiel Faltschablonen
zum Längsfalten des Wäschestücks und/oder der richtige Zeitpunkt zum Querfalten des
Wäschestücks eingestellt bzw. bestimmt.
[0011] Besonders vorteilhaft lässt sich das Verfahren einsetzen, wenn als Kriterien der
Wäschestücke einerseits die Länge und/oder Breite des jeweiligen Wäschestücks und
andererseits die Dicke, die Steifigkeit, das Volumen, das Gewicht, die Temperatur
und/oder ein durch ein bildgebendes Verfahren ermitteltes Abbild des jeweiligen Wäschestücks
verwendet wird. Für alle oder einige dieser Kriterien lassen sich so Korrekturwerte
bilden, die je nach Anzahl der Kriterien in einer zweidimensionalen oder mehr als
zweidimensionalen Matrix abgelegt werden. Aus dieser Matrix kann dann ein der jeweiligen
Länge bzw. Breite des als nächstes zu faltenden Wäschestücks zugeordneter Korrekturwert
entnommen werden, der das mindestens eine weitere Kriterium des betreffenden Wäschestücks
berücksichtigt, vorzugsweise hiervon abhängt und/oder hierauf bezogen ist. So können
in der Faltmaschine nacheinander unterschiedlich große Wäschestücke und auch Wäschestücke
mit im Übrigen voneinander abweichenden Kriterien, insbesondere Eigenschaften, exakt
mit möglichst geringer Überlappungsdifferenz gefaltet werden.
[0012] Es ist auch denkbar, alternativ oder zusätzlich einen Faltmaschinenparameter, insbesondere
ein mit dem Alter bzw. Verschleißzustand der Faltmaschine korrespondierendes Kriterium,
beispielsweise die Anzahl der Betriebsstunden der Faltmaschine, zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens heranzuziehen. Beispielsweise können so die zuvor ermittelten
und in der Matrix hinterlegten Korrekturwerte an den Zustand der Faltmaschine, insbesondere
die Anzahl der Betriebsstunden, angepasst und somit alters- oder verschleißbedingt
Abweichungen kompensiert werden, damit sie die Faltqualität nicht negativ beeinflussen.
[0013] Eine weitere Möglichkeit zur vorteilhaften Ausgestaltung oder Weiterbildung des Verfahrens
sieht es vor, mindestens ein Kriterium vor dem Falten bzw. vor Beginn des jeweiligen
Faltvorgangs des betreffenden Wäschestücks zu ermitteln, und zwar bevorzugt durch
mindestens eine direkte oder indirekte Messung des Wäschestücks oder am Wäschestück.
Beispielsweise können die Länge, Breite, Dicke, Steifigkeit, Temperatur und/oder das
Gewicht des Wäschestücks ermittelt werden, bevor die erste Faltung desselben erfolgt.
Anhand der so ermittelten bzw. gemessenen Kriterien des als nächstes zu faltenden
Wäschestücks kann dann der passende Korrekturwert, der vorzugsweise anhand des Faltergebnisses
des zuletzt gefalteten Wäschestücks gleicher Kriterien ermittelt und/oder errechnet
worden ist, aus der Matrix entnommen werden und dementsprechend die Faltmaschine eingestellt
und/oder betrieben werden, um so das jeweilige Wäschestück mit möglichst geringer
Überlappungsdifferenz exakt und mit hoher Faltqualität falten zu können.
[0014] Eine andere Weiterbildungsmöglichkeit des Verfahrens sieht es vor, mindestens ein
Kriterium des jeweiligen Wäschestücks durch ein bildgebendes Verfahren bzw. Scannen
zu ermitteln. So lässt sich nicht nur die Größe des jeweiligen Wäschestücks ermitteln,
vielmehr auch das Volumen des Wäschestücks, die Gewebeart bzw. Oberflächenstruktur
oder die Art des Wäschestücks, beispielsweise Flachwäsche oder Bekleidungsstück. So
lassen sich Kriterien des jeweiligen zu faltenden Wäschestücks ermitteln, die auf
andere Weise nicht oder nur ungenau ermittelt werden können. Durch ein fotografisches
oder gescanntes Abbild des jeweiligen Wäschestücks lassen sich auch mehrere unterschiedliche
Kriterien ermitteln.
[0015] Alternativ oder zusätzlich ist es auch denkbar, mindestens ein Kriterium des jeweiligen
Wäschestücks aus einem diesem zugeordneten Datenträger auszulesen. Beim Datenträger
kann es sich beispielsweise um einen Barcode, einen QR-Code oder Daten eines RFID-Chips
handeln. Dieses Auslesen der Kriterien kann ganz oder teilweise ein Ermitteln der
Kriterien durch Messungen und/oder Abbildungen ersetzen.
[0016] Bevorzugt ist es vorgesehen, aus dem mindestens einen Kriterium des jeweiligen Wäschestücks
anhand von Referenz- und/oder Erfahrungswerten die Korrekturwerte abzuleiten, vorzugsweise
zu errechnen. Insbesondere ist es möglich, von Überlappungsdifferenzen gefalteter
Wäschestücke die Korrekturwerte oder geänderte Korrekturwerte abzuleiten bzw. zu errechnen.
Es entsteht so ein quasi selbstlernendes Verfahren, das die Faltergebnisse gefalteter
Wäschestücke ermittelt und erforderlichenfalls den zum Falten dieses Wäschestücks
verwendeten Korrekturwert verändert, anpasst bzw. korrigiert. Es werden bei diesem
Verfahren keine statischen Korrekturwerte verwendet, was grundsätzlich auch möglich
wäre, sondern dynamische, nämlich sozusgen "fließende" Korrekturwerte. So werden die
vorher festgelegten Korrekturwerte überprüft und erforderlichenfalls angepasst und
somit auf den neusten Stand gebracht. Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung zum Falten von Wäschestücken vor
einer ersten Querfaltung,
- Fig. 2
- die Vorrichtung der Fig. 1 kurz vor dem Ende einer ersten Querfaltung, und
- Fig. 3
- ein Beispiel einer zweidimensionalen Matrix zur Durchführung des Verfahrens.
[0017] Die Fig. 1 und 2 zeigen eine von vielen möglichen Vorrichtungen zum automatischen
Falten von Wäschestücken 10. Bei den Wäschestücken 10 kann es sich um Flachwäschen
wie zum Beispiel Bettwäsche, Tischwäsche oder Handtücher, aber auch Bekleidungsstücke
wie zum Beispiel Bademäntel handeln, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren in unregelmäßiger
Reihenfolge, also gemischt, gefaltet werden können.
[0018] Die gezeigte Vorrichtung dient dazu, die Wäschestücke 10 in drei aufeinanderfolgenden
Querfaltstationen 11, 12 und 13 quer zu falten. Die Erfindung ist hierauf aber nicht
beschränkt. Sie bezieht sich auch auf Faltvorrichtungen mit einer größeren oder kleineren
Anzahl Querfaltstationen 11, 12 und 13 oder auch nur einer einzigen Querfaltstation
11.
[0019] Die Wäschestücke 10 werden nacheinander in Durchlaufrichtung 14 durch die Faltvorrichtung
transportiert. Je nach Größe des jeweiligen Wäschestücks 10 wird dieses von nur einer
Querfaltstation 11, zwei Querfaltstationen 11, 12 oder allen drei Querfaltstationen
11, 12 und 13 quergefaltet. Die Wäschestücke 10 können entweder längsgerichtet oder
quergerichtet, und zwar auch in einem Wechsel, in Durchlaufrichtung 14 durch die Falteinrichtung
hindurchtransportiert werden. Wenn im Folgenden von "Länge" des Wäschestücks die Rede
ist, bezieht sich das auf den Abstand paralleler Ränder des Wäschestücks in Durchlaufrichtung
14. Bei längsgerichtet durch die Faltvorrichtung transportierten Wäschestücken 10
ist das die tatsächliche Länge und bei quergerichtet durch die Faltvorrichtung transportierten
Wäschestücken 10 die Breite derselben. Querfalten bedeutet, dass die Wäschestücke
10 in der jeweils aktiven Querfaltstation 11, 12 bzw. 13 mit einer Querfalte versehen
werden, die quer zur Durchlaufrichtung 14 verläuft. Hierbei werden die Wäschestücke
10 in jeder Querfaltstation 11, 12 bzw. 13 der Länge nach gefaltet, also jeweils in
ihrer Länge bzw. Breite halbiert und die Anzahl der Lagen verdoppelt. Dabei kommt
es zum Übereinanderlegen mehrerer Lagen der Wäschestücke 10, wobei sich die beim Querfalten
übereinandergelegten Lagen der Wäschestücke idealerweise vollständig überlappen.
[0020] Die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Faltvorrichtung mit nur drei Querfaltstationen 11,
12 und 13 verfügt über mehrere Gurtförderer 15, 16, 17, 18 und 19. Die Gurtförderer
15 bis 19 verfügen jeweils über einen über die gesamte Arbeitsbreite der Faltvorrichtung
durchgehenden Gurt oder mehrere nebeneinanderliegend angeordnete schmalere Gurte,
die sich zusammengenommen über die gesamte Arbeitsbreite der Faltvorrichtung erstrecken.
Ein erster Gurtförderer 15 wird vorzugsweise kontinuierlich in gleicher Richtung,
nämlich Durchlaufrichtung 14, angetrieben. Gleiches gilt vorzugsweise für den Gurtförderer
19 zum Abtransport fertig gefalteter Wäschestücke 10. Sein Obertrum 20 bewegt sich
folglich auch nur in Durchlaufrichtung 14.
[0021] Der erste Gurtförderer 15, der auch zum Herantransport des jeweils zu faltenden Wäschestücks
10 an die Querfaltstationen 11, 12 und 13 dient, ist um ihre Umlenktrommeln geführt,
von denen mindestens eine antreibbar ist. Ein Obertrum 21 des Gurtförderers 15 weist
einen etwa dachförmigen Verlauf auf. Seitlich neben einem abwärtsgerichteten Abschnitt
des Obertrums 21 des Gurtförderers 15 sind über- bzw. untereinander Gurtförderer 16,
17 mit einem geradlinig verlaufenden Obertrum 22, 23 angeordnet. Zwischen den Obertrumen
21, 22 und 23 der Gurtförderer 15, 16 und 17 sind schmale Spalträume gebildet, die
jeweils einen Querfaltspalt 24, 25 der Querfaltstation 11 bzw. 12 bilden.
[0022] In abweichender Weise ist die Querfaltstation 13 gebildet. Bei dieser ist der Gurtförderer
18 unter dem unteren Ende des Obertrums 21 des Gurtförderers 15 platziert. Zwischen
einer unteren Umlenktrommel am Ende des Obertrums 21 des Gurtförderers 15 und einem
Obertrum 26 des Gurtförderers 18 wird ein Querfaltspalt der dritten Querfaltstation
13 gebildet. Diesem ist eine neben der Umlenktrommel am unteren Ende des Gurtförderers
15 angeordnete Leittrommel 28 zugeordnet. Die Leittrommel 28 bildet einen Durchlaufspalt
29 am unteren Ende des Gurtförderers 15.
[0023] Der zum Abtransport gefalteter Wäschestücke 10 dienende Gurtförderer 19 ist dem Gurtförderer
18 zu diesem Zweck derart nachgeordnet, dass das jeweils fertig gefaltete Wäschestück
10 vom hinteren Ende des Gurtförderers 18 an den Gurtförderer 19 übergebbar ist.
[0024] Die gezeigte Faltvorrichtung kann vor der ersten Querfaltstation 11 eine Längsfaltstation
aufweisen. Diese in den Figuren nicht gezeigte Längsfaltstation dient dazu, alle oder
nur bestimmte Wäschestücke 10 mit mindestens einer Längsfaltung zu versehen, die mindestens
einen Randbereich des längs zu faltenden Wäschestücks 10 umklappt und dabei mindestens
eine parallel zur Durchlaufrichtung 14 verlaufende Längsfaltlinie entsteht. In der
Regel werden beide gegenüberliegenden Randbereiche des längs zu faltenden Wäschestücks
10 nacheinander umgeklappt, so dass zwei parallele Längsfaltlinien entstehen und das
Wäschestück danach dreilagig übereinander liegt.
[0025] Die Längsfaltung erfolgt um sogenannte Faltschablonen. Das sind dünne, iinealartige
Materialstreifen mit parallel zur Durchlaufrichtung 14 verlaufende Außenkanten. Um
diese Außenkanten werden äußere Randbereiche des längs zu faltenden Wäschestücks 10
herumgelegt, wobei die beim Längsfalten entstehenden Längsfaltlinien sich an den längsgerichteten
Außenkanten der Faltschablonen befinden. Um das Überlappungsmaß der übereinander gelegten
Lagen des längs zu faltenden Wäschestücks 10 einstellen bzw. anpassen zu können, sind
die Abstände der Faltschablonen verstellbar, nämlich quer zur Durchlaufrichtung 15
zusammen- und auseinanderbewegbar, wodurch sich der Abstand der parallel zur Durchlaufrichtung
14 verlaufenden äußeren Längskanten der Faltschablonen verändert. Diese Verstellung
erfolgt üblicherweise automatisch in Abhängigkeit von Art und der Größe des längs
zu faltenden Wäschestücks 10 und der gewünschten Faltung, insbesondere des Überlappungsmaßes.
[0026] Die Ausgestaltung und die automatische Verstellung der Faltschablonen ist bekannt,
so dass hierauf nicht näher eingegangen wird.
[0027] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich nicht nur für die in den Fig. 1 und 2
gezeigte Faltmaschine mit drei Querfaltstationen 11, 12, 13, sondern auch für Faltmaschinen
mit Querfaltstationen und mindestens eine Längsfaltstation, aber auch Faltmaschinen
mit nur mindestens einer Längsfaltstation.
[0028] Beim erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt automatisch anhand mindestens eines Kriteriums
(Faltkriteriums) der Faltvorgang derart, dass das jeweilige Wäschestück 10 mindestens
annähernd mit dem vorgegebenen Überlappungsmaß gefaltet wird. Das Querfalten erfolgt
üblicherweise mit einem Überlappungsmaß, bei dem die übereinander liegenden Lagen
gleich groß sind und/oder die Ränder aller Lagen das Übereinanderliegen, dass sie
einen gedachten Quader ergeben, folglich keine Überlappungsdifferenz gegeben ist.
Eine Überlappungsdifferenz wäre vorhanden, wenn eine Lage über den gesamten Quader
an irgendeiner Seite herausragt oder zurückspringt. Das erfindungsgemäße Verfahren
zielt darauf ab, die Faltmaschine automatisch so einzustellen bzw. zu justieren oder
nachzustellen, dass das vorgegebene Überlappungsmaß eingehalten wird und beim Falten
mit deckungsgleich übereinander gelegten Lagen keine Überlappungsdifferenz vorhanden
ist oder wenigstens die Überlappungsdifferenz minimiert wird.
[0029] Die automatische Einstellung, Anpassung oder Korrektur der Faltmaschine erfolgt gemäß
dem erfindungsgemäßen Verfahren anhand mindestens eines Kriteriums des jeweils zu
faltenden Wäschestücks 10, vorzugsweise mehrerer Kriterien. Wenn bei der Faltmaschine
10 nacheinander unterschiedliche Wäschestücke 10 mit gleichen oder unterschiedlichen
Faltungen gefaltet werden sollen, kann anhand der Kriterien des jeweiligen Wäschestücks
die Faltmaschine hierauf gezielt eingestellt werden, und zwar anhand individueller
Einstellwerte, vorzugsweise Korrekturwerte, für das jeweiligen Wäschestück 10. Wenn
nacheinander gleiche Wäschestücke 10 zu falten sind, kann gleichwohl eine Verstellung
der Faltmaschine 10 erfolgen, wenn das vorangehende Wäschestück 10 mit einer Überlappungsdifferenz
oder zu großer Überlappungsdifferenz gefaltet wurde. Dann findet die Verstellung der
Faltmaschine nur zu Korrekturzwecken statt, aber nicht zur Anpassung an unterschiedliche
Wäschestücke. Im Folgenden wird der Einfachheit halber stets von "Korrekturwerten"
gesprochen, auch wenn es sich bei der Anpassung der Faltmaschine an unterschiedliche
Wäschestücke streng genommen nicht nur um solche handelt, sondern um kombinierte Einstell-
und Korrekturwerte.
[0030] Die Kriterien der Wäschestücke 10 zur Steuerung des Faltvorgangs sind derart, dass
die Wäschestücke 10 mindestens mit annähernd vorgesehenen Überlappungsmaßen, vorzugsweise
ohne eine Überlappungsdifferenz, gefaltet werden können. Die Kriterien können verschiedenartig
sein, je nachdem, wie groß das Spektrum der unterschiedlichen Wäschestücke 10 ist,
die nacheinander auf der Faltmaschine gefaltet werden sollen. Beispielsweise ist ein
erstes Kriterium, ob es sich um Flachwäsche oder sogenannte Formteile wie zum Bekleidungsstücke
handelt.
[0031] Weitere Kriterien sind die Dicke des jeweiligen Wäschestücks. Diese hat Einfluss
auf das Überlappungsmaß bzw. die Überlappungsdifferenz, weil sich aus dünnem Gewebe
bestehende Tischwäsche beim Falten ganz anders verhält als Handtücher oder Bademäntel
aus dickerem Frotteematerial. Ein weiteres Kriterium ist die Steifigkeit des Materials
des jeweiligen Wäschestücks 10. Sehr flexible Wäschestücke 10 können enger gefaltet
werden als weniger flexible, steifere Wäschestücke 10. Ein weiteres Kriterium ist
die Länge und/oder Breite des jeweiligen Wäschestücks 10. Die Länge ist bei längsgerichtet
die Faltmaschine durchlaufenden Wäschestücken 10 für das Querfalten, insbesondere
die Anzahl der Querfaltungen, maßgeblich, während die Breite für die mindestens eine
Längsfaltung von Bedeutung ist. Wenn die Wäschestücke 10 nicht der Länge nach gefaltet
werden, sondern quer durch die Faltmaschine laufen, ist das Breitenmaß für die Querfaltungen
maßgeblich und das Längenmaß für die Längsfaltungen. Weiterhin können als Kriterien
das Gewicht, die Temperatur und/oder das Volumen des Wäschestücks 10 dienen. Wenn
beispielsweise die Fläche (Länge und Breite) des Wäschestücks durch Messung bekannt
ist, lässt sich aus dem Volumen die Dicke ermitteln, ohne diese separat messen zu
müssen. Das Gewicht des Wäschestücks 10 gibt in Abhängigkeit von der Größe einen Anhaltspunkt
für die Steifigkeit, weil spezifisch schwere Wäschestücke 10 in der Regel steifer
sind als spezifisch leichtere Wäschestücke 10.
[0032] Ein weiteres Kriterium für den Faltvorgang, das nicht von den Wäschestücken 10 abhängt,
ist der Zustand der Faltmaschine. Insbesondere verändert sich das Faltergebnis mit
zunehmendem Verschleiß der Faltmaschine, beispielsweise Dehnungen der Gurte der Gurtförderer.
Deswegen ist das Alter der Faltmaschine oder das Zurückliegen der letzten Wartung
ein wichtiges Kriterium. Dieses Kriterium lässt sich ausdrücken anhand der Betriebsstundenzahl
seit Indienststellung und/oder der letzten Wartung der Faltmaschine.
[0033] Die direkt die Wäschestücke 10 betreffenden Kriterien können durch Messungen am jeweiligen
Wäschestück 10 vor Beginn des ersten Faltvorgangs individuell ermittelt werden, aber
auch aus Datenträgern ausgelesen werden, die dem jeweiligen Wäschestück 10 zugeordnet
sind, indem jedes Wäschestück 10 mit einem Datenträger versehen ist, der die individuellen
Kriterien und gegebenenfalls weitere Daten des jeweiligen Wäschestücks 10 aufweist.
Bei den Datenträgern kann es sich um Barcodes, QR-Codes, RFID-Chips oder andere für
Wäschestücke 10 geeignete Datenträger handeln. Wenn diese die benötigten Kriterien
beinhalten, können die Kriterien individuell für das jeweilige Wäschestück 10 ohne
Messungen aus den Datenträgern ausgelesen werden.
[0034] Alternativ oder zusätzlich ist es auch denkbar, das jeweilige Wäschestück 10 vor
dem ersten Faltvorgang zu scannen oder durch mindestens eine Kamera oder sonstige
bildgebende Verfahren mindestens ein Bild des jeweiligen Wäschestücks 10 zu erzeugen,
woraus vor allem die Dicke, Länge, Breite, Art und/oder das Volumen des betreffenden
Wäschestücks 10 ermittelbar, insbesondere errechenbar oder durch Algorithmen ableitbar
sind.
[0035] Denkbar ist es auch, vor dem ersten Faltvorgang individuelle Messungen vom oder am
betreffenden Wäschestück 10 durchzuführen. Beispielsweise kann die Dicke des
[0036] Wäschestücks ermittelt werden durch einen Abstandssensor über einer definierten Stelle,
über die das Wäschestück 10 hinwegläuft, beispielsweise dem Obertrum 20 des Gurtförderers
15. Die Dicke des Wäschestücks 10 ergibt sich dann aus dem Abstandswert des Abstandssensors
zum Obertrum 20 des Gurtförderers 15 beim Nichtvorhandensein des Wäschestücks 10 subtrahiert
vom geringeren Abstand beim Vorhandensein und Vorbeilaufen des Wäschestücks 10 am
Abstandssensor. Die Dicke des Wäschestücks 10 kann aber auch durch eine dieses berührende
mechanische Abtasteinrichtung ermittelt werden, beispielsweise ein Tastrad.
[0037] Die Länge und/oder Breite des Wäschestücks 10 lässt sich bevorzugt berührungslos
durch Sensoren an geeigneten Stellen der Faltmaschine vor der ersten Faltstation derselben
ermitteln. Hierzu können Durchlaufsensoren die Abmessung, vorzugsweise Breite, des
Wäschestücks 10 quer zur Durchlaufrichtung 14 feststellen. Die Abmessung, insbesondere
Länge der Wäschestücke 10 in Durchlaufrichtung 14, wird bevorzugt durch einen berührungslosen
Sensor in Verbindung mit einem Wegaufnehmer ermittelt. Der Wegaufnehmer, der beispielsweise
dem Antrieb einer Umlenktrommel des Gurtförderers 15 zugeordnet sein kann, wird gestartet
beim Vorbeilaufen der Vorderkante des Wäschestücks 10 am Sensor und gestoppt beim
Vorbeilaufen der Hinterkante des Wäschestücks 10 am gleichen Sensor.
[0038] Das Gewicht des jeweiligen Wäschestücks 10 kann durch Waagen, insbesondere Gewichtssensoren
oder Wägezellen, ermittelt werden. Eine solche Waage bzw. Wägezelle kann in die Faltmaschine
integriert sein. Vorzugsweise befindet sie sich vor der Faltmaschine.
[0039] Die Steifigkeit des Wäschestücks 10 wird bevorzugt durch einen Abstandssensor, vorzugsweise
in oder vor dem ersten Querfaltspalt 24, ermittelt. Wenn vor dem Querfalten das Wäschestück
10 vom Gurtförderer 15 zunächst über den Querfaltspalt 24 hinweg auf das Obertrum
22 des Gurtförderers 16 transportiert wird, wobei eine Umlenkung des Wäschestücks
10 um im gezeigten Ausführungsbeispiel um etwa 90° stattfindet, bildet sich bei der
Umlenkung über den Querfaltspalt 24 hinweg bei einem steifen Wäschestück 10 ein größerer
Radius aus als bei einem flexiblen Wäschestück. Der Abstandssensor ermittelt einen
zu diesem Radius proportionalen Abstand, woraus anhand von Vergleichs- oder Erfahrungswerten
die Steifigkeit des jeweiligen Wäschestücks 10 ableitbar ist.
[0040] Im Folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand der Fig. 3 näher erläutert.
Hierbei handelt es sich um ein exemplarisches Beispiel einer möglichen einfachen
[0041] Variante der Erfindung. In der Fig. 3 ist eine zweidimensionale Matrix mit zwei Kriterien
des betreffenden Wäschestücks 10 mit teilweise eingetragenen Korrekturwerten dargestellt.
Auf der Ordinate ist die Länge der Wäschestücke 10 aufgetragen und auf der Abszesse
die Dicke. Bei der Länge handelt es sich um die Erstreckungsrichtung der Wäschestücke
in Durchlaufrichtung 14. Diese Länge ist maßgeblich für das Überlappungsmaß bzw. Überlappungsdifferenz
zum Querfalten der Wäschestücke 10. Bei quer eingegebenen Wäschestücken 10 wäre die
Länge die eigentliche Breite der Wäschestücke 10.
[0042] Beim Längsfalten der Wäschestücke 10 kommt es auf die Breite der Wäschestücke 10
an. Hierfür käme dann eine separate oder andere Matrix zum Tragen, bei der auf der
Ordinate Breitenwerte der Wäschestücke 10 aufgetragen sind, bei denen es sich um quer
die Faltmaschine durchlaufende Wäschestücke 10 auch um die eigentliche Länge handeln
kann.
[0043] In jedes Matrixfeld 30 ist ein Korrekturwert eingetragen, wobei in der Fig.3 aus
Vereinfachungsgründen nur in einen Teil der Matrixfelder 30 Korrekturwerte eingetragen
sind. Jedes Matrixfeld 30 erstreckt sich im gezeigten Ausführungsbeispiel der Fig.
3 über einen bestimmten Längen- und Dickenbereich von Wäschestücken 10. In der Fig.
3 ist jedes Matrixfeld einem Bereich von 100 mm Länge und 2 mm Dicke von Wäschestücken
10 zugeordnet. Für diese Bereiche gilt dann der jeweils sich im Matrixfeld 30 befindliche
Korrekturwert.
[0044] Die Matrix ist im Speicher einer Steuerung oder Regelung der Faltmaschine abgelegt.
Das gilt insbesondere für die Korrekturwerte im jeweiligen Matrixfeld 30. Wenn zum
Beispiel vor der betreffenden Querfaltung die Länge des zu faltenden Wäschestücks
10 mit 1.240 mm festgestellt wird und die Dicke 4,5 mm beträgt, würde aus dem dazugehörenden
Matrixfeld 30 der Korrekturwert -8 zu entnehmen sein, der einen Korrekturfaktor darstellen
kann, aber auch ein Verstellmaß sein kann. Die Steuerung bzw. Regelung veranlasst
dann die entsprechende Einstellung der Faltmaschine.
[0045] Beim Querfalten in der ersten Querfaltstation 11 wird dann anhand dieser Einstellung
der Zeitpunkt des Reversierens des Gurtförderers 16 bestimmt. Dadurch wird festgelegt,
wie weit das vordere Ende 31 des Wäschestücks 10 auf das Obertrum 22 des Gurtförderers
16 heraufgelaufen sein muss bis die Drehrichtung des Gurtförderers 16 umgekehrt wird
und das Wäschestück 10 mit einem vorzugsweise mittleren Bereich in den Querfaltspalt
24 der ersten Querfaltstation 14 einläuft, wo die erste Querfaltung des Wäschestücks
10 erfolgt, indem zwei Lagen desselben mit idealerweise gleicher Länge übereinandergelegt
werden. Die Feststellung, wie weit das Wäschestück 10 auf das Obertrum 22 des Gurtförderers
16 heraufgelaufen sein muss, damit der Gurtförderer 16 reversiert werden kann, erfolgt
in an sicher bekannter Weise durch Sensoren und/oder Wegmessorgane. Der Korrekturwert
-8 bedeutet, dass der Querfaltvorgang eingeleitet wird, bevor die halbe Länge des
Wäschestücks 10 auf das Obertrum 22 des Gurtförderers 16 heraufgelaufen ist. Andersherum
ist es bei einem positiven Korrekturwert.
[0046] In analoger Weise erfolgt die Längsfaltung anhand einer eigens angelegten Matrix
mit Korrekturwerten für die Längsfaltung. Bei diesen Korrekturwerten kann es sich
um Werte handeln, die unmittelbar dem Abstand der äußeren Kanten der beiden parallelen
Faltschwerter entsprechen, wobei der dem Überlappungsmaß entsprechende ideale Abstand
der Faltschablonen mit einem Korrekturwert zu multiplizieren ist oder der Korrekturwert
hinzuaddiert oder abgezogen wird - je nach Vorzeichen, um so den Abstand der Faltschablonen
auf einen modifizierten, korrigierten Abstand zu bringen. In diesem Fall ist der Korrekturwert
der Wert, um den der Abstand der Faltschablonen eingestellt werden muss, indem sich
das optimale Überlappungsmaß mit möglichst keiner Überlappungsdifferenz ergibt.
[0047] Denkbar ist es, Korrekturwerte für andere oder mehr als zwei in der Fig. 3 exemplarisch
gezeigte Kriterien zu bilden. Wenn ein drittes Kriterium berücksichtigt werden soll,
beispielsweise auch die Steifigkeit des Wäschestücks 10, wären die Korrekturwerte
aus einer dreidimensionalen Matrix zu entnehmen. Auch ist des denkbar, die in der
Fig. 3 gezeigte zweidimensionale Matrix mit anderen Kriterien zu bilden, beispielsweise
der Länge und Steifigkeit und/oder der Länge und Betriebsstundenzahl der Faltmaschine.
[0048] Die Korrekturwerte in der jeweiligen Matrix können auf verschiedene Weisen ermittelt
werden. Beispielsweise können sie auf Erfahrungswerten beruhen und/oder vorangegangenen
Messungen. Bevorzugt ist es vorgesehen, in mindestens der ersten Querfaltstation 11
oder auch in einer Längsfaltstation erzielte Faltergebnisse zu messen und so dahingehend
zu kontrollieren, ob eine Überlappungsdifferenz gegeben ist oder wie groß diese ist.
Diese Messung oder Kontrolle muss nicht zwingend nach vollständig erfolgter Quer-
oder Längsfaltung geschehen. Die Messung kann auch schon kurz vor Beendigung des Quer-
oder Längsfaltvorgangs erfolgen. Dazu sind in den Fig. 1 und 2 gezeigte Sensoren kurz
vor dem Querfaltspalt 24 vorgesehen. Der Sensor 32 ist dem Obertrum 21 des Gurtförderers
15 zugeordnet und der Sensor 33 dem Obertrum 22 des Gurtförderers 16. Die Abstände
der Sensoren 32, 33 zum Querfaltspalt 24 sind gleich lang. Der dem Gurtförderer 21
zugeordnete Sensor 32 detektiert ein am Ende des ersten Querfaltvorgangs ihn passierendes
hinteres Ende 34 des Wäschestücks 10 während der dem Gurtförderer 16 zugeordnete Sensor
32 das vordere Ende 31 des Wäschestücks kurz vor dem Einlaufen in den Querfaltspalt
24 detektiert. Infolge der gleichen Abstände der Sensoren 32 und 33 zum Querfaltspalt
24 kann festgestellt werden, ob keine Überlappungsdifferenz vorhanden ist, wenn das
vordere Ende 31 und das hintere Ende 34 des Wäschestücks 10 gleichzeitig die Sensoren
32 und 33 passieren. Eine Überlappungsdifferenz ist gegeben, wenn zu unterschiedlichen
Zeiten das vorderer Ende 31 und das hintere Ende 34 des Wäschestücks 10 die Sensoren
32 und 33 passieren. Wird eine solche Überlappungsdifferenz festgestellt, wird der
Korrekturwert im betreffenden Matrixfeld 30, das der Länge und der Dicke des momentan
gefalteten Wäschestücks entspricht, geändert bzw. korrigiert und/oder mit einem neuen
Korrekturwert überschrieben. Dieser angepasste bzw. veränderte Korrekturwert wird
dann herangezogen zum Querfalten des nächsten Wäschestücks 10, das im Längen- und
Dickenbereich des dazugehörenden Matrixfelds 30 mit dem neuen, aktualisierten Korrekturwert
quer zu falten ist.
[0049] Die zuvor im Zusammenhang mit der ersten Querfaltstation 11 beschriebene Verfahrensweise
kann auch bei einer oder jeder nachfolgenden Querfaltstation 12, 13 erfolgen. Es kann
jedoch ausreichend sein, nur an einer Querfaltstation, und zwar nicht unbedingt der
ersten Querfaltstation 11, das erfindungsgemäße Verfahren einzusetzen.
[0050] Das Verfahren läuft an Längsfaltstationen prinzipiell genauso ab. Hierfür wird dann
eine separate Matrix erstellt und zur Längsfaltung herangezogen. Diese Matrix kann
prinzipiell genauso wie die Matrix in Fig. 3 aufgebaut sein. Nur wird auf der Ordinate
statt der Länge dann die Breite der Wäschestücke 10 aufgetragen. Es können auch bei
der Längsfaltung andere Kriterien der Wäschestücke 10 zur Bildung der Matrix herangezogen
werden oder mehr als zwei Kriterien, so dass es zu einer drei- oder mehr als dreidimensionalen
Matrix kommt. Anhand der Korrekturwerte in den einzelnen Matrixfeldern der Matrix
für die Längsfaltung werden dann automatisch auf die Breite des jeweils zu faltenden
Wäschestücks 10 eingestellte Abstände der Faltschablonen mit dem zum Beispiel für
den Breiten- und Dickenbereich, in den das Wäschestück fällt, gehörenden Korrekturwert
korrigiert, so dass solche Abstände der Faltschablonen automatisch eingestellt werden,
die um den Korrekturwert vom nominellen Abstand abweichen, nämlich entsprechend größer
oder kleiner sind.
[0051] Auch die Matrix für Längsfaltungen kann angepasst werden an das mit dem aktuellen
Korrekturwert erzielte Faltergebnis, indem nach dem Längsfalten das Ergebnis ermittelt
und der Korrekturwert der Wäschestücke 10 mit den gleichen Kriterien, insbesondere
Werten bzw. Wertebereichen dieser Kriterien, wie beim zuvor gefalteten Wäschestück
10 verändert bzw. angepasst wird.
Bezugszeichenliste:
[0052]
- 10
- Wäschestück
- 11
- Querfaltstation
- 12
- Querfaltstation
- 13
- Querfaltstation
- 14
- Durchlaufrichtung
- 15
- Gurtförderer
- 16
- Gurtförderer
- 17
- Gurtförderer
- 18
- Gurtförderer
- 19
- Gurtförderer
- 20
- Obertrum
- 21
- Obertrum
- 22
- Obertrum
- 23
- Obertrum
- 24
- Querfaltspalt
- 25
- Querfaltspalt
- 26
- Obertrum
- 27
- Querfaltspalt
- 28
- Leittrommel
- 29
- Durchlaufspalt
- 30
- Matrixfeld
- 31
- vorderes Ende
- 32
- Sensor
- 33
- Sensor
- 34
- hinteres Ende
1. Verfahren zum Falten von Wäschestücken (10), wobei die Wäschestücke (10) in einer
Falteinrichtung mindestens einmal gefaltet werden zur Bildung von sich mit einem vorgesehenen
Überlappungsmaß überlappenden Lagen des jeweiligen Wäschestücks, dadurch gekennzeichnet, dass anhand mindestens eines Kriteriums der Faltvorgang derart erfolgt, dass das jeweilige
Wäschestück (10) mindestens annähernd mit dem vorgesehenen Überlappungsmaß gefaltet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass anhand des mindestens einen Kriteriums der Faltvorgang so eingestellt, insbesondere
gesteuert und/oder geregelt, wird, dass das Falten des Wäschestücks (10) mit dem vorgesehenen
Überlappungsmaß erwartet werden kann und/oder das jeweiligen Wäschestück (10) mit
mindestens annähernd dem vorgesehenen Überlappungsmaß gefaltet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellung bzw. Steuerung und/oder Regelung des Faltvorgangs mittels mindestens
eines von wenigstens einem Kriterium abgeleiteten Korrekturwerts vorgenommen wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der oder der jeweilige Korrekturwert anhand mindestens eines Kriteriums des Wäschestücks
(10) und/oder der Faltmaschine ermittelt wird und/oder jeweils ein Korrekturwert für
jeden Wert mindestens eines Kriteriums, insbesondere jeden Wertebereich mindestens
eines Kriteriums, ermittelt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Korrekturwerte anhand und/oder bezogen auf mindestens zwei Kriterien, insbesondere
jeweils für verschiedene Werte oder verschiedene Wertebereiche der jeweiligen Kriterien,
ermittelt werden, wobei vorzugsweise die so erhaltenen Korrekturwerte einer Matrix
zugeordnet und/oder als Matrix gespeichert werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Korrekturwerte bezogen auf Längen bzw. Breiten, vorzugsweise unterschiedliche
Längen- bzw. Breitenwerten oder Längen- bzw. Breitenwertbereichen, als ein Kriterium
der Wäschestücke (10) und mindestens ein weiteres Kriterium in der Matrix, vorzugsweise
den den Werten oder Wertebereichen der Kriterien entsprechenden Matrixfeldern (30),
abgelegt bzw. gespeichert werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass anhand mindestens eines mit dem zu faltenden Wäschestück (10) korrespondierenden
Korrekturwerts aus der Matrix der Faltvorgang automatisch gesteuert bzw. geregelt
wird, insbesondere der Abstand von zum Beispiel Faltschablonen zum Längsfalten des
Wäschestücks (10) und/oder der Zeitpunkt des Einlaufens des Wäschestücks (10) in die
Querfaltstation (11, 12, 13).
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Kriterium der Wäschestücke (10) einerseits die Länge und/oder Breite des jeweiligen
Wäschestücks (10) und andererseits die Dicke, die Steifigkeit, das Volumen, das Gewicht,
die Temperatur und/oder ein durch bildgebendes Verfahren ermitteltes Abbild des jeweiligen
Wäschestücks (10) verwendet werden.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als mindestens ein Kriterium ein Faltmaschinenparameter, insbesondere ein mit dem
Alter bzw. Verschleißzustand der Faltmaschine korrespondierendes Kriterium herangezogen
wird, beispielsweise Betriebsstunden der Faltmaschine.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Kriterium vor dem Falten bzw. vor Beginn des jeweiligen Faltvorgangs
des betreffenden Wäschestücks (10) ermittelt wird, vorzugsweise durch eine direkte
oder indirekte Messung des Wäschestücks (10) oder am Wäschestück (10).
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Kriterium des Wäschestücks (10) durch ein bildgebendes Verfahren oder
ein Abscannen ermittelt wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Kriterium aus einem dem jeweiligen Wäschestück (10) zugeordneten Datenträger
ausgelesen wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für mindestens ein Kriterium anhand von Referenz- und/oder Erfahrungswerten Korrekturwerte
abgeleitet werden, vorzugsweise errechnet werden.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Korrekturwerte abgeleitet werden von der ermittelten Faltqualität und/ oder Überlappungsdifferenz
gefalteter Wäschestücke (10).
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einige Korrekturwerte fortlaufend überprüft bzw. angepasst werden, insbesondere
unter Heranziehung der Faltqualität gefalteter Wäschestücke (10) und/oder der Überlappungsdifferenz
gefalteter Wäschestücke (10).