[0001] Schließblech für einen Treibstangenbeschlag eines gegen einen Rahmen schwenkbaren
Flügels eines Fenster, einer Fenstertür oder dergleichen mit einem Grundkörper und
mit einer mit dem Grundkörper verbundenen Deckplatte, mit einer Ausnehmung in der
Deckplatte zur Aufnahme eines Riegels des Treibstangenbeschlages, mit einem von einem
Federelement vorgespannten Führungselement zur Führung des Riegels und mit Stellmitteln
zur Verstellung der Position des Führungselementes gegenüber dem Grundkörper.
[0002] Ein solches Schließblech ist beispielsweise aus der
EP 2 762 660 A2 bekannt. Bei diesem Schließblech ist ein becherförmiges Führungselement über einen
Exzenter gegenüber dem Deckblech verstellbar. Der Exzenter stützt sich über Federelemente
an dem Grundkörper ab. Über den Exzenter lässt sich die Position des Führungselementes
gegenüber dem Riegel einstellen. Bei einem Eindringen des Riegels des Treibstangenbeschlages
ermöglichen die Federelemente einen Toleranzausgleich. Durch die Anordnung des Exzenters
zwischen dem Führungselement und dem Federelement hat das Schließblech jedoch einen
sehr großen Reibungswiderstand.
[0003] Die
WO 2009/125436 A1 offenbart ein ebenes Schließblech, bei dem ein bügelförmiger Federdraht unmittelbar
in eine Ausnehmung einer ebenen Platte hineinragt. Der im Vergleich zur Ausnehmung
sehr dünne Federdraht kann sich beim Entlanggleiten des Riegels verdrehen. Damit ist
die genaue Festlegung einer Vorspannkraft durch das Federelement nicht möglich. Ein
Grundkörper zur sicheren formschlüssigen Verbindung mit dem Rahmen oder dem Flügel
ist nicht vorgesehen.
[0004] Aus der
EP 2 447 452 A1 ist ein Schließblech bekannt geworden, bei dem ein Führungselement zur Führung des
Riegels kippbar in einem Grundkörper angeordnet ist. Ein als Wendelfeder ausgebildetes
Federelement spannt das Führungselement gegen den in Schließstellung befindlichen
Riegel vor. Damit weist die Lagerung des Führungselementes im Grundkörper einen Reibungswiderstand
auf, welcher eine genaue Festlegung einer Vorspannkraft durch das Federelement verhindert.
[0005] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Schließblech der eingangs genannten
Art so weiter zu bilden, dass es die Einleitung hoher Kräfte in den Rahmen oder den
Flügel ermöglicht und die besonders genaue Festlegung der Vorspannkraft des Riegels
ermöglicht.
[0006] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Federelement die Form
einer den Riegel führenden Rampe hat und dass die Rampe unmittelbar in die Ausnehmung
hineinragt.
[0007] Durch diese Gestaltung ist das Federelement durch die Formgebung der Rampe als Führungselement
ausgebildet und ragt zur unmittelbaren Abstützung des Riegels in der verriegelten
Stellung des Treibstangenbeschlages in die Ausnehmung hinein. Durch diese einstückige
Gestaltung wird eine Reibung zwischen dem Führungselement und dem Federelement ausgeschlossen.
Damit ermöglicht diese Gestaltung die genaue Festlegung der Vorspannkraft des Riegels.
Weiterhin ermöglicht das Federelement durch die Formgebung der Rampe zudem eine gleichmäßig
ansteigende Vorspannung des Riegels bei der Verriegelung des Treibstangenbeschlages.
Durch diese Gestaltung lässt sich der Treibstangenbeschlag zunächst leichtgängig bewegen.
In verriegelter Stellung erhält der Riegel jedoch die maximale Vorspannung, so dass
der Flügel zuverlässig gegen den Rahmen gezogen wird. Durch den Grundkörper lässt
sich eine besonders hohe Stabilität des Schließblechs mit dem Flügel oder dem Rahmen
erzeugen.
[0008] Eine einstückige Fertigung des Federelementes mit der Rampe gestaltet sich gemäß
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders einfach, wenn das Federelement
ein Federblech ist.
[0009] Die Montage des Riegels gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung besonders einfach, wenn das Federelement auf einem mit der Deckplatte
verbundenen Halteelement angeordnet ist. Durch diese Gestaltung stützt sich das Federelement
an das Halteelement ab und ermöglicht daher hohe Haltekräfte des Schließblechs.
[0010] Das Federelement ist gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
in seiner vorgesehenen Lage zuverlässig gehalten, wenn das Federelement zumindest
einen in eine Tasche des Halteelements eindringendes Teilstück hat.
[0011] Das Federelement ist gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
nahe an der Ausnehmung der Deckplatte angeordnet und vermag daher den Riegel frühzeitig
zu führen, wenn das Federelement zwischen der Deckplatte und dem Halteelement eingespannt
ist. Ein weiterer Vorteil dieser Gestaltung besteht in der besonders einfachen Montage
und Halterung des Federelementes.
[0012] Einbautoleranzen des Treibstangenbeschlages lassen sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung zuverlässig ausgleichen, wenn die Stellmittel zur Verstellung
des Halteelements gegenüber der Deckplatte vorgesehen sind und wenn weitere Stellmittel
zur Verstellung der Deckplatte gegenüber dem Grundkörper vorgesehen sind, wobei die
Verstellrichtungen der Stellmittel orthogonal zueinander angeordnet sind. Durch diese
Gestaltung lassen sich besonders einfach über die Stellmittel die Höhe der Ausnehmung
und über die Mittel zur Verstellung die Vorspannung des Riegels an dem Schließblech
und damit der Anzug des Flügels gegen den Rahmen verstellen.
[0013] Die Verstellung der Vorspannung des Riegels gegenüber dem Schließblech gestaltet
sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders einfach,
wenn die Stellmittel eine Stelleinrichtung mit zumindest einem Exzenter haben. Die
Mittel zur Verstellung der Deckplatte gegenüber dem Grundkörper können wahlweise ein
Langloch in einer Verschraubung oder einen Exzenter aufweisen.
[0014] Zur weiteren Erhöhung der Stabilität des Schließblechs trägt es gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn der Grundkörper topfförmig zur
formschlüssigen Aufnahme des Halteelements gestaltet ist.
[0015] Das Schließblech hat gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
eine besonders hohe Stabilität, wenn zumindest eines der Bauteile des Grundkörpers
oder des Halteelements eine der Ausnehmung in der Deckplatte entsprechende Ausnehmung
hat. Damit bietet das Schließblech einen besonders hohen Schutz gegen einen Aufbruchsversuch
des Treibstangenbeschlages. Zur weiteren Erhöhung der Stabilität des Schließblechs
im montierten Zustand trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung bei, wenn Bohrungen zur Verschraubung des Grundkörpers in einem Rahmen oder
Flügel zu der Ebene der Deckplatte geneigt sind. Diese geneigte Anordnung der Bohrungen
ermöglicht die Einleitung besonders hoher Kräfte in den Flügel oder den Rahmen.
[0016] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips sind zwei davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- ein Fenster/eine Tür mit einem Treibstangenbeschlag,
- Fig. 2
- vergrößert eine Schnittdarstellung durch einen Teilbereich des Treibstangenbeschlages
mit einem erfindungsgemäßen Schließblech,
- Fig. 3
- eine weitere Schnittdarstellung des Teilbereichs aus Figur 2
- Fig. 4
- eine Explosionsdarstellung von Bauteilen des erfindungsgemäßen Schließblechs aus Figur
2,
- Fig. 5
- eine Explosionsdarstellung einer weiteren Ausführungsform des Schließblechs.
[0017] Figur 1 zeigt schematisch ein Fenster/eine Tür mit einem gegen einen Rahmen 1 schwenkbaren
Flügel 2 und mit einem Treibstangenbeschlag 3. Der Treibstangenbeschlag 3 hat ein
Hauptschloss 4 und mehrere über eine Treibstange 5 von dem Hauptschloss 4 antreibbare
Nebenschlösser 6. Die Nebenschlösser 6 haben einen aus dem Flügel 2 ausfahrbaren Riegel
7, der in einer verriegelten Stellung in ein im Rahmen 1 angeordnetes Schließblech
8 eingreift.
[0018] Figur 2 zeigt vergrößert in einer Schnittdarstellung durch eines der Nebenschlösser
6 den Riegel 7 und das Schließblech 8 in verriegelter Stellung. Das Schließblech 8
hat einen im Rahmen 1 befestigten Grundkörper 9 mit einer Deckplatte 10. Zwischen
der Deckplatte 10 und dem Grundkörper 9 ist ein Halteelement 11 und ein Federelement
12 angeordnet. Das Federelement 12 ist als Federblech ausgebildet und hat die Form
einer den Riegel 7 führenden Rampe 13. Das Federelement 12 bildet mit der Rampe 13
ein Führungselement 14 zur Führung des Riegels 7. Gleichzeitig stellt die von dem
Federelement 12 auf den Riegel 7 ausgeübte Vorspannung einen vorgesehenen Anzug des
in Figur 1 dargestellten Flügels 2 gegen den Rahmen 1 sicher.
[0019] Figur 3 zeigt in einer perspektivischen Darstellung auf das Schließblech 8 aus Figur
2 mit dem Riegel 7, dass die Deckplatte 10 eine Ausnehmung 15 für den Riegel 7 hat.
Zur Verdeutlichung ist das Schließblech 8 in einem Längsschnitt dargestellt. Eine
Verschraubung der Deckplatte 10 mit dem Grundkörper 9 hat Langlöcher 16. Die Langlöcher
bilden hierdurch Stellmittel zur Verstellung der Höhe der Deckplatte 10 gegenüber
dem Grundkörper 9. Der Riegel 7 hintergreift damit zuverlässig den an die Ausnehmung
15 angrenzenden Bereich der Deckplatte 10.
[0020] Figur 4 zeigt eine Explosionsdarstellung der Bauteile des Schließblechs 8. Das Halteelement
11 lässt sich über eine Stelleinrichtung 17 mit einem Exzenter 18 gegenüber der Deckplatte
10 verstellen. Die Verstellrichtung des Halteelements 11 über die Stelleinrichtung
17 ist orthogonal zur Verstellrichtung durch die Langlöcher 16 der Verschraubung der
Deckplatte 10 angeordnet. Mittels der Stelleinrichtung 17 lässt sich die Position
des Führungselementes 14 des Federelementes 12 und damit die Vorspannung gegen den
Riegel 7 verstellen. Der Grundkörper 9 hat quer zur Ebene der Deckplatte 10 verlaufende
Bohrungen 19 zur Verschraubung mit dem Rahmen 1 aus Figur 1.
[0021] Figur 5 zeigt eine weitere Ausbildungsform des Schließblechs 8 mit einem Grundkörper
20 einer Deckplatte 21 einem Federelement 22 und einem Halteelement 23. Das Halteelement
23 hat eine Tasche 24 zur Aufnahme eines Teilstücks 25 des Federelementes 22. Das
Federelement 22 hat wie das aus der Ausführungsform nach Figur 4 eine Rampe 26 für
den Riegel 7 und ist damit einstückig mit einem Führungselement 27 gefertigt. Das
Halteelement 23 hat Langlöcher 28 zur Verschraubung mit dem Grundkörper 20. Die Langlöcher
28 in dem Halteelement 23 sind orthogonal zu Langlöchern 29 der Deckpatte 21 angeordnet.
Die Langlöcher 28, 29 dienen als Stellmittel zur Verstellbarkeit der Bauteile bei
ihrer Verschraubung mit dem Grundkörper 20.
1. Schließblech (8) für einen Treibstangenbeschlag (3) eines gegen einen Rahmen (1) schwenkbaren
Flügels (2) eines Fenster, einer Fenstertür oder dergleichen mit einem Grundkörper
(9, 20) und mit einer mit dem Grundkörper (9, 20) verbundenen Deckplatte (10, 21),
mit einer Ausnehmung (15) in der Deckplatte (10, 21) zur Aufnahme eines Riegels (7)
des Treibstangenbeschlages (3), mit einem von einem Federelement (12, 22) vorgespannten
Führungselement (14, 27) zur Führung des Riegels (7) und mit Stellmitteln zur Verstellung
der Position des Führungselementes (14, 27) gegenüber dem Grundkörper (9, 20), dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (12, 22) die Form einer den Riegel (7) führenden Rampe (13, 26)
hat und dass die Rampe (13, 26) unmittelbar in die Ausnehmung (15) hineinragt.
2. Schließblech nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (12, 22) ein Federblech ist.
3. Schließblech nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (12, 22) auf einem mit der Deckplatte (10, 21) verbundenen Halteelement
(11, 23) angeordnet ist.
4. Schließblech nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (22) zumindest einen in eine Tasche (24) des Halteelements (23)
eindringendes Teilstück (25) hat.
5. Schließblech nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (12, 22) zwischen der Deckplatte (10, 21) und dem Halteelement (11,
23) eingespannt ist.
6. Schließblech nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellmittel zur Verstellung des Halteelements (11, 23) gegenüber der Deckplatte
(10, 21) vorgesehen sind und dass weitere Stellmittel zur Verstellung der Deckplatte
(10, 21) gegenüber dem Grundkörper (9, 20) vorgesehen sind, wobei die Verstellrichtungen
der Stellmittel orthogonal zueinander angeordnet sind.
7. Schließblech nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellmittel eine Stelleinrichtung (17) mit zumindest einen Exzenter (18) haben.
8. Schließblech nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (9, 20) topfförmig zur formschlüssigen Aufnahme des Halteelements
(11, 23) gestaltet ist.
9. Schließblech nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Bauteile des Grundkörpers (9, 20) oder des Halteelements (11,
23) eine der Ausnehmung (15) in der Deckplatte (10, 21) entsprechende Ausnehmung hat.
10. Schließblech nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass Bohrungen (19) zur Verschraubung des Grundkörpers (9, 20) in einem Rahmen (1) oder
Flügel (2) zu der Ebene der Deckplatte (10, 21) geneigt sind.