(19)
(11) EP 3 067 492 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.09.2016  Patentblatt  2016/37

(21) Anmeldenummer: 16000257.2

(22) Anmeldetag:  03.02.2016
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E05B 63/14(2006.01)
E05C 19/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(30) Priorität: 12.03.2015 DE 202015001927 U

(71) Anmelder: Kubinski, Piotr
50670 Köln (DE)

(72) Erfinder:
  • Kubinski, Piotr
    50670 Köln (DE)

   


(54) EINRICHTUNG ZUR KOPPLUNG EINES TÜRSCHLOSSES AN EINEN PANZERRIEGEL MIT MODIFIZIERTEN EINSTECKSCHLOSS


(57) Die Erfindung ist eine Vorrichtung, die erlaubt das Hauptschloss an der Wohnungstür (alternativ zur normalen Bedienung mit dem Schlüssel), von dem Zylinder eines auf der Tür montierten Panzerriegels anzutreiben. Am Ende des Riegels wird ein Mitnehmerzahn montiert, der durch entsprechende Drehhebelmechanismen die Türfalle und den Schlossriegel antreibt. Diese Vorrichtung dient der signifikanten Steigerung des Bedienungskomforts beim Ab- und Aufschliessen der Tür, da nicht mehr zwei, sondern nur ein Schliesszylinder (an dem Panzerriegel) bedient werden muss.




Beschreibung

Das technische Gebiet



[0001] Sicherheitstechnik; Schliesstechnik an Wohnungstüren.

Der bisherige Stand der Technik



[0002] An den meisten Türen gibt es genormte Einsteckschlösser, die mit einem eingebauten Profilzylinder betätigt werden.

[0003] Darüber hinaus gibt es mechanische Zusatzschlösser, die nachträglich und universell an eine Wohnungstür angebracht werden können, um die Widerstandsfähigkeit der Tür zu erhöhen. Besonders wirkungsvoll sind hier die sogenannten Panzerriegel.

Hintergrund der Erfindung



[0004] Nachteil der Nachrüstungen einer Tür mit einem Panzerriegel ist der schlechte Bedienungskomfort. Es müssen beim Auf-, und Abschliessen der Wohnungstür zwei Schliesszylinder bedient werden: der Zylinder vom Hauptschloss, und der vom Panzerriegel. Auch wenn es zwei gleichschliessende Zylinder wären, also mit einem Schlüssel bedienbar, trotzdem muss man zwei Zylinder bedienen.

[0005] Die Idee der Erfindung ist, dass durch das Drehen nur eines Schlüssels in einem Schliesszylinder, sowohl der Panzerriegel wie auch das Hauptschloss gleichzeitig auf-, und zugeschlossen werden können. Die Konstruktion sollte mit geringem technischen Aufwand also auch preiswert realisiert werden können und sich zum Nachrüsten der Türe mit dem Panzerriegel eignen.

[0006] So kommen diverse Verbindungsmechanismen beider Zylinderschlösser die die Drehbewegung übertragen würden nicht in Frage da diese erheblichen technischen Aufwand bedeuten würden.

Darstellung der Erfindung



[0007] Die Lösung ist, dass der ausfahrende Riegel (2) (schlossseitig) des Panzerriegels (1) gleichzeitig die geeignete Hebelmechanik (4) betätigt, die wiederum den Riegel (6) und die Falle (7) des Hauptschlosses mit bedient. Das Hauptschloss müsste hierfür modifiziert werden und es wird keinen eigenen Schliesszylinder besitzen. Das Hauptschloss wird durch die ausfahrenden Stäbe des Panzerriegels betätigt (und natürlich auch durch die Klinke von der Innenseite der Tür).

[0008] Die Schubbewegung der Stäbe das Panzerriegels (2) wird durch einen darauf montierten Zahn (3) und durch zwei Hebel (4) (an den Achsen (5) montiert), in eine parallele Schubbewegung, (etwa 10 cm tiefer an der Türblattfläche), auf ein Riegel des Hauptschlosses übersetzt (oder höher wenn der Panzerriegel unterm Hauptschloss montiert wird). An dieser Stelle wird der Bolzen (10) aus dem Schloss, durch eine längliche Öffnung in dem Türblatt rausragen. Die Hebel (4) bewegen den Bolzen (10) der an dem Schlossriegel (6) befestigt ist. So bewegt sich der Riegel angetrieben durch den Bolzen, auf-, und zuschliessend. Zusätzlich wird, um die Türfalle zu öffnen, am Schloss ein Stopper (Wegbegrenzer) (9) installiert, an dem sich der Hebel des Türfallenantriebes (8) an den letzten Millimeter der Öffnungsbewegung des Riegels stösst. So wird, an diesen letzten Millimeter, das Eindrücken der Türfalle (7) erzwingt.

[0009] Auf der beschriebenen Weise bewirkt die Bewegung des Bolzen letztendlich die vollständige Öffnung des Türschlosses, also des Riegels und der Türfalle.

[0010] Der Schlossriegel weisst eine folgende Besonderheit auf. Die Länge der Riegels ist so, dass wenn er maximal ins Schloss eingefahren wird, etwa 3-4 mm unter der Ebene des Stulpes versinkt. Diese besondere Länge des Riegels wird dadurch bedingt, dass diese maximal eingefahrene Position die ist, in der die Türfalle bereits eingedrückt ist. Wird die Falle in die ursprüngliche Position rausgedrückt, so kommt der Riegel auch 3-4 mm wieder raus. In dieser Position muss der Riegel bündig mit dem Stulp abschliessen.

[0011] Das original Plättchen, was für die Blockade des Riegels in einem Schloss montiert ist, wird grundsätzlich entfernt oder deaktiviert, um die Bewegung des Riegels nicht zu verhindern.

Ausführungsbeispiel.



[0012] Am Ende der Stäbe des Panzerriegels wird ein Mitnehmerzahn (3) installiert, Der Zahn sollte nicht breiter ist als die Stäbe (2) selbst sein. Die Breite muss genau angepasst werden, sonst würde er möglicherweise bei der Schliessung mit dem Schliesskasten kollidieren.

[0013] Das Hauptschloss wird so modifiziert, dass es keinen klassischen Schliess-Profilzylinder besitzt. Die Zylinderöffnung im Türbeschlag sollte eine Verblendung bekommen oder idealerweise sollte ein modifizierter Türbeschlag eingesetzt werden, der keine Öffnung für ein Zylinder hat.

[0014] Die lineare Bewegung der Stäbe des Panzerriegels (2), wird durch zwei Hebel (4) auf den Bolzen (10) des Riegels (6) übertragen.

[0015] Es kann kein typisches, sondern es muss ein modifiziertes Einstckschloss eingesetzt werden, so dass die Türfalle (7) des Schlosses auf der oben beschriebener Weise an die Bewegung des Schloss Riegels gekoppelt wird.

[0016] Ziel der Erfindung:

alleine durch das Drehen des Schlüssels des Zylinders am Panzerriegel, wird gleichzeitig auch das Hauptschloss im vollen Umfang bedient.



[0017] Dies bedeutet einen enormen Zugewinn beim Bedienungskomfort beim Abschliessen und Öffnen der Wohnungstür.

[0018] Es werden keine zwei Zylinder, auch nicht zwei gleichschliessende Zylinder mehr benötigt. Die hier vorgestellte Lösung bedeutet noch mehr Bedienungskomfort, als zwei gleichschliessende Zylinder; die aktuell als eine Komfortlösung angesehen werden.

[0019] Zeichnungen und Erklärung:

Fig.1: Panzerriegel mit Hebelmechanik und dem Riegel des Hauptschlosses (Einsteckschlosses).

Fig. 2: Das modifizierte Einsteckschloss.

  1. 1. Panzerriegel
  2. 2. Stäbe des Panzerriegels (herausfahrende Riegel)
  3. 3. Aufsatz mit dem Mitnehmerzahn
  4. 4. Hebel der Antriebsübertragung
  5. 5. Drehachsen
  6. 6. Riegel des Einsteckschlosses
  7. 7. Türfalle des Einsteckschlosses
  8. 8. Hebel des Türfallenantriebs
  9. 9. Stopper /Wegbegrenzer
  10. 10. Bolzen für den Antrieb des Schlossriegels




Ansprüche

1. Eine Kopplungseinrichtung des Hauptschlosses einer Wohnungstür an ein Panzerriegel, zur Steigerung des Bedienungskomforts beim Auf-, und Zuschliessen einer Wohnungstür mit eingebautem Panzerriegel, dadurch dass beide Schlösser nur mit einem Schiesszylinder gleichzeitig bedient werden,
dadurch gekennzeichnet, dass,
an der Ende des Stabes des Panzerriegels ein Mitnehmerzahn montiert wird, der durch geeignete Drehhebel oder Schubstangen die Bewegung des Stabes auch an das Haupttürschloß überträgt so, dass wenn sich die Stabe des Panzerriegels bewegt, diese Bewegung auch an den Riegel und die Falle des Hauptschlosses übertragen wird;
und
eine Hebelmechanik, vorzüglich mit zwei öder anderer Anzahl der Hebel die Schubbewegung des Panzerriegels an den Riegel des Hauptschlosses überträgt;
und
beide Schlößer gleichzeitig mit dem Schliesszylinder des Panzerriegels bedient werden, und
Das Hauptschloß keinen eingenen Schliesszylinder für den Antrieb benötigt,
 
2. Eine Kopplungseinrichtung des Hauptschlosses einer Wohnungstür an ein Panzerriegel, wie im Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass:

das Hauptschloss ein genormtes Wohnungstürschloss ist der modifiziert wird, so dass:

an dem Riegel des Schlosses ein Bolzen befestigt wird der ermöglicht den direkten Antrieb des Riegels von der Innenseite des Türblattes;

und

die Sperrplättchen des Riegels entfernt oder deaktiviert wird

und

ein Stossbolzen in das Schloss installiert wird, an dem sich der Hebel der Türfallenantriebes stützt, so dass an den letzten Milimetern der Schubweges des Riegels die Türfalle automatisch eingedrückt wird. Der Schlossriegel wird um diese Paar Milimeter gekürzt, so dass wenn die Falle durch die Rückholfeder wieder ausgedrückt wird, der Riegel nicht aus dem Schloß rausragt.


 




Zeichnung







Recherchenbericht









Recherchenbericht