[0001] Die Erfindung betrifft ein System zur Befestigung eines flächigen Paneels an einem
Träger umfassend ein Trageelement und ein Befestigungselement, sowie eine Flächenkonstruktion
umfassend einen Rahmen mit wenigstens einem Träger, wenigstens ein flächiges Paneel
und jeweils wenigstens ein Trageelement und ein Befestigungselement gemäss den unabhängigen
Ansprüchen.
[0002] Solche Systeme werden bei Wand- oder Rahmenkonstruktionen, wie beispielsweise Trennwandsystemen
verwendet. Es ist beispielsweise aus ästhetischen Gründen bei einer Trennwand oder
einer Feuerschutzwand mit einem Tragrahmen erwünscht, die Trennwand mit Paneelen zu
versehen, welche den meist dicken Tragrahmen verdecken und der Trennwandkonstruktion
eine ebene Optik und insbesondere eine Vollglasoptik verleihen.
[0003] Aus der Österreichischen Gebrauchsmusterschrift
AT 010 386 U1 ist ein Befestigungssystem bekannt, bei welchem die Paneele mittels eines Klemmittels,
welches auch als "Bettladenverschluss" bekannt ist, an einem Träger befestigt werden.
Das Klemmmittel weist eine Lasche auf, welche in eine Ausnehmung einer Lochschiene
einhängbar ist.
[0004] Ein solches Befestigungssystem weist die Nachteile auf, dass das Klemmmittel beim
Einhängen nach unten bewegt werden muss, so dass am oberen Rand eine praktisch randspaltlose
Anbringung des Paneels unmöglich ist. Zudem sind die Ausnehmungen der Lochschiene
regelmässig beabstandet, so dass bei als Profil ausgebildeten Klemmmitteln eine sorgfältige
Vorbereitung beim Zuschneiden der Profile notwendig ist. Zudem ist es beim Zuschneiden
unvermeidlich, dass Schnittabfälle entstehen, welche zu kurz sind, um weiter verwertet
zu werden.
[0005] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein System der eingangs genannten Art anzugeben,
welches die Nachteile des Bekannten löst und insbesondere die Anbringung von Paneelen
an einem Träger mit einem minimalen Randspalt ermöglicht. Zudem sollen Schnittabfälle
weitestgehend vermieden werden.
[0006] Diese Aufgabe wird mit einem System zur Befestigung eines flächigen Paneels an einem
Träger gemäss dem unabhängigen Anspruch gelöst.
[0007] Erfindungsgemäss umfasst das System zur Befestigung eines flächigen Paneels an einem
Träger ein Trageelement, welches an dem Träger befestigbar ist, und ein Befestigungselement,
welches mit dem flächigen Paneel verbunden oder verbindbar ist.
[0008] Als Träger eignen sich insbesondere Rahmenkonstruktionen für die Ausbildung von beispielsweise
Trennwänden, Wandverkleidungen oder Fassaden. Auch kann das Trageelement direkt an
einer Wand oder dgl. befestigbar sein.
[0009] Das Trageelement und das Befestigungselement sind derart aufeinander abgestimmt,
dass das Trageelement auf das Befestigungselement lösbar aufsteckbar ist.
[0010] Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird mit "aufsteckbar" das Befestigen des flächigen
Paneels in einer Richtung im Wesentlichen senkrecht zur Fläche des flächigen Paneels
(Aufsteckrichtung) verstanden. Es ist jedoch ersichtlich, dass bei der Befestigung
des flächigen Paneels auch Schwenk- oder Kippbewegungen möglich sind, welche jedoch
nur der Ausrichtung oder der Vereinfachung beim Aufstecken dienen. Beim Zustandekommen
der lösbaren Verbindung wird jedoch eine Bewegung in Aufsteckrichtung, d.h. im Wesentlichen
in einer Richtung senkrecht zur Fläche des flächigen Paneels durchgeführt.
[0011] Im Unterschied zu der oben erwähnten Konstruktion aus dem Stand der Technik ist zur
Befestigung des flächigen Paneels keine Bewegung in einer Richtung, welche im Wesentlichen
parallel zur Fläche des flächigen Paneels ist, zwangsläufig notwendig.
[0012] Das erfindungsgemässe System erlaubt somit eine im Wesentlichen randspaltlosen Befestigung
von flächigen Paneelen, welche an eine Decke, Wand oder ein anderes Konstruktionselement
angrenzen und dessen dreidimensionale Form eine Bewegung des flächigen Paneels in
einer Richtung im Wesentlichen senkrecht zur Fläche des flächigen Paneels nicht ermöglicht.
Die Verwendung von Dichtungen, Blenden und dgl. zur optischen Verbesserung entfällt
somit.
[0013] Bevorzugt ist das Trageelement mit Vorsprüngen versehen, welche mit einem Aufnahmeabschnitt
des Befestigungselements in Eingriff bringbar sind.
[0014] Durch eine geeignete Anordnung der Vorsprünge ist eine einfache und schnelle Montage
möglich. Zudem kann durch die entsprechende Auslegung der Vorsprünge eine Haltekraft
und/oder eine Kraft zum Aufstecken (Aufsteckkraft) des Befestigungselements eingestellt
werden. Insbesondere ist der Aufnahmeabschnitt derart ausgebildet, dass eine Kontur
des Aufnahmeabschnittes einer Kontur des Trageelementes im Bereich der Vorsprünge
entspricht, so dass durch Hintergreifen eine formschlüssige Verbindung in Aufsteckrichtung
entstehen kann.
[0015] Bevorzugt ist das Trageelement als sich entlang einer Längsachse ersteckender Leistenabschnitt
ausgebildet.
[0016] Dies ermöglicht die Fertigung eines Trageelements als Leistenprofil, aus welchem
dann die einzelnen Trageelemente ausgeschnitten werden. Alternativ kann eine einzige
Leiste bereitgestellt werden, auf welcher in regelmässigen oder unregelmässigen Abständen
Abschnitte angeordnet sind, welche als Trageelement dienen.
[0017] Bevorzugt weist das Trageelement eine Befestigungsöffnung zur Befestigung des Trageelements
auf. Die Befestigungsöffnung ist vorzugsweise als Längsloch ausgebildet.
[0018] Das Trageelement kann somit mit einem Befestigungsmittel an dem Träger befestigt
werden. Als Befestigungsmittel kommen insbesondere Schrauben, Stifte, Nägel, Bolzen,
Nieten und dgl. in Frage, welche eine Formschlüssige Verbindung des Trageelements
erlauben.
[0019] Die als Längsloch ausgebildete Befestigungsöffnung erlaubt eine (Nach-)Justierung
des Trageelements, beispielsweise ohne dass das Befestigungsmittel komplett entfernt
werden oder eine neue Bohrung im Träger angebracht werden muss.
[0020] Alternativ kann das Trageelement an dem Träger verklebt oder angeschweisst werden.
Denkbar ist auch, dass der Träger bereits über als Trageelement ausgebildete Abschnitte
verfügt.
[0021] Bevorzugt erstrecken sich die Vorsprünge im Wesentlichen parallel zur Längsachse
des Trageelements. Dabei stehen die Vorsprünge quer zur Längsachse hervor.
[0022] Bei einer solchen Ausgestaltung wird somit die längste Kante des Befestigungselements
als Vorsprung verwendet, was einen besonderen festen und sicheren Halt gewährleistet.
Denkbar ist auch, dass die Vorsprünge sich quer zur Längsachse erstecken und folglich
parallel dazu hervorstehen. Für besondere Anwendungen, wie zum Beispiel Eckverbindungen,
sind auch Trageelemente denkbar, welche Vorsprünge aufweisen, welche sich nicht zueinander
parallel erstrecken.
[0023] Bevorzugt sind die Vorsprünge an zwei sich gegenüberliegenden Seiten des Trageelements
angeordnet.
[0024] Bei dieser besonderen Ausführungsform erstrecken sich die Vorsprünge bevorzugt parallel
zueinander und ermöglichen so eine besonders platzsparende Ausgestaltung des Trageelements.
[0025] Zwischen den Vorsprüngen, vorzugsweise mittig, ist bevorzugt eine Materialaussparung
vorgesehen. Die Materialaussparung erstreckt sich dabei vorzugsweise im Wesentlichen
entlang der Längsachse.
[0026] Die Materialaussparung, welche zwischen den Vorsprüngen angeordnet ist, ermöglicht
die relative Bewegung der Vorsprünge relativ zueinander, so dass die Vorsprünge zusammendrückbar
sind und die Haltekraft und/oder Aufsteckkraft damit sehr einfach eingestellt werden
kann. Es ist beispielsweise denkbar, dass nur ein Trageelement als Halbfabrikat bereitgestellt
wird, wobei je nach Anforderungen, insbesondere je nach Gewichtsbelastung und dazu
notwendige Haltekraft eine entsprechend bemasste Materialaussparung nachträglich realisiert
wird.
[0027] Die Materialaussparung umfasst dabei bei einer bevorzugten Ausführungsform ein Durchgangsloch
und einen schmalen Abschnitt, wobei der schmale Abschnitt sich zwischen dem Durchgangsloch
und einer Stirnseite des Trageelements erstreckt. Das Durchgangsloch weist bevorzugt
einen im Wesentlichen runden Querschnitt auf. Der schmale Abschnitt erstreckt sich
dabei bevorzugt im Wesentlichen parallel zur Längsachse des Trageelements.
[0028] Dabei entstehen zwei Schenkel des Trageelements, welche voneinander durch den schmalen
Abschnitt und das Durchgangsloch getrennt werden, so dass die Vorsprünge relativ zueinander
zusammendrückbar sind. Das Durchgangsloch ermöglicht einen optimalen Spannungsverlauf
und ist insbesondere rund ausgeführt, um Kanten zu vermeiden, welche zur Rissbildung
führen könnten.
[0029] Das Trageelement ist bevorzugt spiegelsymmetrisch bezüglich einer mittig durch die
Befestigungsöffnung verlaufenden und senkrecht zur Längsachse angeordneten Symmetrieebene
ausgebildet.
[0030] Damit wird eine besonders einfache Fertigung ermöglicht, zudem kann bei der Montage
bzw. Anbringung des Trageelements an dem Träger aufgrund der Spiegelsymmetrie das
Trageelement schneller befestigt werden, weil dieses nicht zunächst orientiert werden
muss.
[0031] Bevorzugte Materialien für das Trageelement sind Kunststoffe, insbesondere thermoplastische
Kunststoffe wie beispielsweise faserverstärktes Polyamid. Alternativ könnte das Trageelement
aus einem Faserverbundwerkstoff, beispielsweise glasfaserverstärktem oder kohlenfaserverstärktem
Kunststoff /(GFK bzw. CFK), aus Aluminium, insbesondere gehärtetem Aluminium, oder
aus Stahl, beispielsweise gehärtetem Stahl oder Federstahl, gefertigt sein.
[0032] Bei der Materialauswahl ist wichtig, dass Trageelement kostengünstig daraus herstellbar
ist und eine gewisse Elastizität aufweist, da beim Aufstecken des Befestigungselements
das Trageelement und insbesondere die Bereiche, in welchen die Vorsprünge angeordnet
sind, elastisch verformbar sein müssen.
[0033] Der Aufnahmeabschnitt des Befestigungselements wird bevorzugt durch zwei Wandungen
begrenzt. Die Wandungen sind bevorzugt im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet.
[0034] Eine solche Ausgestaltung des Befestigungselements eignet sich für eine Befestigung
an einem erfindungsgemässen Trageelement.
[0035] Die Wandungen weisen bevorzugt jeweils einen hervorstehenden Greifabschnitt auf,
welcher mit dem Trageelement in Eingriff bringbar ist. Weiter bevorzugt sind mit dem
Greifabschnitt die Vorsprünge des Trageelements hintergreifbar, so dass in Aufsteckrichtung
einen Formschluss entstehen kann.
[0036] Die Wandungen ermöglichen eine gewisse elastische Verformung des Aufnahmeabschnittes,
so dass eine Haltekraft und/oder eine Aufsteckkraft durch entsprechende Dimensionierung
einstellbar ist.
[0037] Es ist für den Fachmann ersichtlich, dass obwohl bevorzugt sowohl der Aufnahmeabschnitt
als auch das Trageelement beim Aufstecken elastisch verformt werden, dies nicht zwingend
notwendig ist. Lediglich das Trag- oder das Befestigungselemente müssen elastisch
nachgiebig sein, um aufgesteckt zu werden.
[0038] Das Befestigungselement ist bei einer bevorzugten Ausführungsform als Profil, insbesondere
als stranggepresstes Aluminiumprofil ausgebildet.
[0039] Die Fertigung eines Profils mit dem gewünschten Querschnitt, aus welchem dann die
einzelnen Befestigungselemente ausgeschnitten werden, ermöglicht eine kostengünstige
Anfertigung von solchen Befestigungselementen.
[0040] Das Befestigungselement weist bevorzugt Befestigungsabschnitte für das Paneel auf.
[0041] Bevorzugt sind die Befestigungsabschnitte als Nut und/oder Vertiefung für einen Klebstoff
ausgebildet. Denkbar ist es auch, dass die Befestigungsabschnitte je nach Anwendung
auch mechanische und/oder magnetische Befestigungsmittel umfassen können.
[0042] Das Befestigungselement weist ferner bevorzugt Stützabschnitte für das Paneel auf.
Diese Stützabschnitte können beispielsweise als Bügel ausgebildet werden und erlauben
ein zumindest teilweises Tragen des Paneels. Insbesondere wenn das Paneel verklebt
wird, wird somit eine Scherbelastung der Klebestelle weitestgehend vermieden.
[0043] Ferner kann das Befestigungselement Abschnitte aufweisen, welche als Abstandshalter
für die korrekte Ausrichtung und Beabstandung der Paneele zueinander ermöglichen oder
vereinfachen. Auch können Abstandshalter vorhanden sein, welche den Abstand zu der
tragenden Konstruktion, zum Beispiel zu dem Träger, zu einer Wand und dgl. begrenzen.
[0044] Das Befestigungselement kann auch Abschnitte aufweisen, welche als Blende dienen,
insbesondere wenn als Paneel eine Glasscheibe verwendet wird, und den Träger zumindest
teilweise abdecken und von aussen her unsichtbar machen.
[0045] Es ist aus dem Obigen ersichtlich, dass nicht nur ein System sondern auch Trageelemente
und/oder Befestigungselemente zum
[0046] Aufrüsten von bereits bestehenden (Trenn-)Wänden, Fassaden und dgl. zur Anwendung
kommen können.
[0047] Die Aufgabe wird ferner mit einer Flächenkonstruktion umfassend einen Rahmen mit
wenigstens einem Träger, wenigstens ein flächiges Paneel und jeweils wenigstens ein
Trageelement und ein Befestigungselement gelöst. Bei dem Trageelement bzw. Befestigungselement
handelt es sich bevorzugt um die oben beschriebenen Trage- und Befestigungselemente.
[0048] Das Trageelement und das Befestigungselement sind derart aufeinander abgestimmt,
dass das Trageelement auf das Befestigungselement lösbar aufsteckbar ist, wobei das
Trageelement mit dem wenigstens einen Träger und das Befestigungselement mit dem wenigstens
einen flächigen Paneel verbunden ist, und wobei das flächige Paneel mit dem Rahmen
über das Trageelement und das Befestigungselement verbunden ist.
[0049] Es ist hierbei zu vermerken, dass der Rahmen auch entfallen kann, so dass beispielsweise
das Trageelement direkt an einer Fassade oder dgl. befestigt ist.
[0050] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit
der Zeichnung detailliert erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemässen Trageelements,
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung des Trageelements der Figur 1,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht des Trageelements der Figur 1,
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht des Trageelements der Figur 1,
- Fig. 5
- eine Schnittansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemässen Befestigungselements,
- Fig. 6
- eine Schnittansicht einer zweiten bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemässen
Befestigungselements,
- Fig. 7
- eine Schnittansicht einer dritten bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemässen
Befestigungselements,
- Fig. 8
- eine Schnittansicht einer vierten bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemässen
Befestigungselements,
- Fig. 9
- eine Schnittansicht einer fünften bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemässen
Befestigungselements,
- Fig. 10
- eine Schnittansicht einer erfindungsgemässen Flächenkonstruktion mit Trageelementen,
und
- Fig. 11
- eine Schnittansicht der Flächenkonstruktion der Figur 10 mit aufgesteckten Paneelen.
[0051] In den Figuren 1, 2, 3 und 4 ist eine bevorzugte Ausführungsform eines Trageelementes
3 dargestellt. Das Trageelement 3 ist als sich entlang der Längsachse A erstreckender
Leistenabschnitt ausgebildet. Mittig des Trageelements 3 ist ein Längsloch 7 ausgebildet,
welches zur Befestigung des Trageelements 3 an einem Rahmen verwendet werden kann.
Die längliche Form des Längslochs 7 erlaubt eine Justierung des Trageelements 3 entlang
der Längsachse bei der Montage. Durch das Längsloch 7 verläuft senkrecht zur Längsachse
A die Symmetrieebene S, welche auch als Schnittebene der Figur 2 dient.
[0052] Aufgrund der Symmetrie wird nachfolgend nur auf eine Hälfte des Trageelements 3 Bezug
genommen. Es ist jedoch ersichtlich, dass die Beschreibung sich auf ein Trageelement
3 in seiner Gesamtheit bezieht.
[0053] Zur Befestigung eines Befestigungselements 4 (welches später detailliert beschrieben
wird) sind Vorsprünge 5 an der Längskante des Trageelements 3 angeordnet. Diese Vorsprünge
5 erstrecken sich im Wesentlichen parallel zur Längsachse A des Trageelements 3 und
stehen quer zur Längsachse A hervor. Um ein Aufstecken des Befestigungselements 4
zu erleichtern, ist die mit dem Bezugszeichen 16 versehene Führungsfläche bezüglich
einer Aufsteckrichtung, welche schematisch mit dem Pfeil AR symbolisiert wird, leicht
abgeschrägt ausgeführt. Damit können Vorsprünge 13 eines Befestigungselements 4 leicht
auseinandergespreizt werden. Zudem erlaubt die abgeschrägte Führungsfläche 16 eine
Ausrichtung des Befestigungselements 4 vor dem Aufstecken.
[0054] Wie aus den Figuren 1, 3 und 4 ersichtlich, erstrecken sich die Vorsprünge 5 nicht
über die gesamte Längskante des Trageelements 3. Der mittlere Bereich des Trageelements
3, in welchem die als Längsloch 7 ausgebildete Befestigungsöffnung angeordnet ist,
weist keine Vorsprünge 5 auf. Zudem ist eine Fläche 17 des mittleren Abschnitts bezüglich
einer Fläche 18 des übrigen Trageelements 3 abgesenkt ausgebildet. Dies erlaubt die
Aufnahme eines Schraubenkopfes.
[0055] Die Vorsprünge 5 sind jeweils bezüglich der Längsachse A gegenüberliegend angeordnet,
wobei zwischen den beiden Vorsprüngen 5 eine Materialaussparung 8 angeordnet ist.
Die Materialaussparung 8 erstreckt sich ausgehend von einer Durchgangsbohrung 9 entlang
eines schmalen Abschnittes 10 bis zu einer Stirnfläche 11 des Trageelements 3.
[0056] Durch die Materialaussparung 8 entstehen somit zwei Schenkel des Trageelements 3,
welche jeweils einen Vorsprung 5 aufweisen, sodass beide Vorsprünge 5 relativ zueinander
zusammendrückbar sind. Dadurch wird die notwendige Kraft, welche zum Aufstecken eines
Befestigungselements aufgewendet werden muss (Aufsteckkraft), reduziert. Zudem kann
durch geeignete Bemassung und Auslegung der Durchgangsbohrung 9 und/oder des schmalen
Abschnittes 10 die Aufsteckkraft (und daher auch die Kraft, welche vom Trageelement
3 beim Halten des Befestigungselements erzeugt wird, nachfolgend als Haltekraft bezeichnet)
einfach eingestellt werden.
[0057] In den Figuren 5 bis 9 sind unterschiedliche Ausführungsformen eines Befestigungselements
4 gezeigt. Nachfolgend wird das Befestigungselement 4 der Figur 5 detailliert erläutert.
Es ist jedoch ersichtlich, dass diese Beschreibung analog auf die Ausführungsformen
der Figuren 6 bis 9 anwendbar ist. Lediglich Besonderheiten der bevorzugten Ausführungsformen
gesondert erläutert.
[0058] Das Befestigungselement 4 ist als stranggepresstes Profil ausgebildet und umfasst
einen Aufnahmeabschnitt 6 für das Trageelement 3.
[0059] Der Aufnahmeabschnitt 6 umfasst zwei parallele Wandungen 12, welche voneinander derart
beabstandet sind, dass das Trageelement 3 im Wesentlichen spielfrei aufnehmbar ist.
[0060] Um einen sicheren Halt zu gewährleisten, sind an dem freien Ende der Wandung 12 hervorstehende
Vorsprünge 13 angeordnet, welche beim Aufstecken des Befestigungselements 4 auf das
Trageelement 3 die Vorsprünge 5 des Trageelements 3 hintergreifen und so einen Formschluss
in Aufsteckrichtung AR sicherstellen.
[0061] Durch geeignete Auswahl der Wandstärke der Wandungen 12 und/oder durch die Bemassung
der Greifabschnitte 13 kann eine Aufsteckkraft und/oder Haltekraft des Befestigungselements
4 einfach eingestellt werden.
[0062] Auf der dem Aufnahmeabschnitt abgewandten Fläche des Befestigungselements 4 ist eine
Nut 19 ausgebildet, welche zur Aufnahme eines Klebestreifens zur Befestigung eines
Paneels dient. Ein Paneel kann somit mit dem Befestigungselement 4 ohne sichtbare
Befestigungselemente wie Schrauben und dgl. befestigt werden. Das Befestigungselement
4 umfasst ferner einen gebogenen Schenkel 20. Der Schenkel 20 dient als Sichtschutz
beim Aufstecken des Befestigungselements 4 auf das Trageelement 3 und verdeckt einen
Träger 2.
[0063] Das Befestigungselement 4 weist ferner eine hinterschnittene Nut 21 auf. Die hinterschnittene
Nut 21 dient der Aufnahme eines Winkelblechs, wenn das Befestigungselement 4 auf Gehrung
geschnitten wird.
[0064] Ferner sind Rillen 22, von denen nur eine der Übersichtlichkeit halber mit einem
Bezugszeichen versehen ist, am Schenkel 20 eingebracht. Diese Rillen 22 dienen als
Führung beim Verkürzen des Schenkels 20.
[0065] Das Befestigungselement der Figur 6 weist zusätzlich zu den Merkmalen des Befestigungselements
4 der Figur 4 einen weiteren gebogenen Schenkel 23 auf, welcher ebenfalls als Sichtschutz
für einen Träger dient.
[0066] Das Befestigungselement 4 der Figur 7 weist zwei Nuten 19 zur Aufnahme eines Klebestreifens
auf und eignet sich insbesondere für sehr schwere Paneele 1. Ferner ist der gebogene
Schenkel 23 sehr kurz ausgebildet.
[0067] Das Befestigungselement 4 der Figur 8 weist ebenfalls zwei Nuten 19 zur Aufnahme
eines Klebestreifens, jedoch jeweils einen sehr kurzen gebogenen Schenkel 20 und 23
auf.
[0068] Aus der Figur 9 ist ferner ein Befestigungselement 4 mit einer Nut 19 zur Aufnahme
eines Klebestreifens ersichtlich, bei welchem der gebogene Schenkel 20 kleiner als
der gebogene Schenkel 23 ausgebildet ist.
[0069] In der Figur 10 ist ferner eine erfindungsgemässe Trennwandkonstruktion 14 sichtbar.
Die Trennwandkonstruktion 14 umfasst einen Rahmen 15, welcher aus einem Türrahmen
24 und einer Türzarge 25 zusammengesetzt ist. Der Türrahmen 24 nimmt eine Brandschutzschreibe
26 auf und ist mit einem Türgriff 27 ausgestattet. Türrahmen 24 und Türzarge 25 bestehen
jeweils aus unterschiedlich ausgebildeten Trägern 2.
[0070] Es ist aus der Figur 10 ersichtlich, dass die Trennwandkonstruktion 14 keine ebene
Optik anbietet und zudem sichtbare Falzkanten und Vertiefungen aufweist, welche ein
Verletzungsrisiko für einen Benutzer darstellen. An der Trennwandkonstruktion sind
daher Trageelemente 3 mittels jeweils einer Schraube 28 befestigt.
[0071] In der Figur 11 ist die Trennwandkonstruktion 14 mit aufgesteckten Paneelen 1 sichtbar.
Die jeweiligen Paneele 1 sind mittels eines Klebestreifens, welcher jeweils in der
Nut 19 des zugehörigen Befestigungselements 4 angeordnet ist, mit dem Befestigungselement
4 verbunden. Die Befestigungselemente 4 sind dann auf die dazugehörigen Trageelemente
3 aufgesteckt und ergeben eine Trennwandkonstruktion 14 mit einer ebenen, glatten
Optik ohne Vertiefungen, Rillen und dgl. welche eine Verletzungsgefahr darstellen
können. Beim Aufstecken des Befestigungselements 4 auf das Trageelement 3 hintergreifen
die Vorsprünge 13 des Befestigungselements 4 die Vorsprünge 5 des Trageelements 3.
Zudem erfahren die Wandungen 12 des Befestigungselements 4 einen Anschlag gegen den
Träger 2 und ergeben somit eine spielfreie Befestigung.
[0072] Bei den Befestigungselementen I, II, III, und IV handelt es sich jeweils um Befestigungselemente
mit einem Querschnitt gemäss den Figuren 6 bis 9. Durch die Schenkel 20 der Befestigungselemente
I und II ist der Rahmen 15 von aussen her nicht sichtbar.
1. System zur Befestigung eines flächigen Paneels (1) an einem Träger (2), umfassend
ein Trageelement (3), welches an dem Träger (2) befestigbar ist, und ein Befestigungselement
(4), welches mit dem flächigen Paneel (1) verbunden oder verbindbar ist, wobei Trageelement
(3) und Befestigungselement (4) derart aufeinander abgestimmt sind, dass das Trageelement
(3) auf das Befestigungselement (4) lösbar aufsteckbar ist.
2. System nach Anspruch 1, wobei das Trageelement mit Vorsprüngen (5) versehen ist, welche
mit einem Aufnahmeabschnitt (6) des Befestigungselements (4) in Eingriff bringbar
sind.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Trageelement (3) als sich entlang einer Längsachse
(A) ersteckender Leistenabschnitt ausgebildet ist.
4. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Trageelement (3) eine Befestigungsöffnung
(7) zur Befestigung des Trageelements (3), vorzugsweise als Längsloch ausgebildet,
aufweist.
5. System nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei die Vorsprünge (5) sich im Wesentlichen
parallel zur Längsachse (A) des Trageelements (3) erstrecken und quer zur Längsachse
(A) hervorstehen.
6. System nach einem der Ansprüche 2 bis 5, wobei die Vorsprünge (5) an zwei sich gegenüberliegenden
Seiten des Trageelements (3) angeordnet sind.
7. System nach einem der Ansprüche 2 bis 6, wobei zwischen den Vorsprüngen (5), vorzugsweise
mittig, eine Materialaussparung (8) vorgesehen ist, welche sich bevorzugt im Wesentlichen
entlang der Längsachse (A) erstreckt.
8. System nach Anspruch 7, wobei die Materialaussparung (8) ein Durchgangsloch (9), vorzugsweise
mit einem runden Querschnitt, und einen schmalen Abschnitt (10), welcher sich zwischen
dem Durchgangsloch (9) und einer Stirnseite (11) des Trageelements (3) erstreckt,
umfasst.
9. System nach einem der Ansprüche 4 bis 8, wobei das Trageelement (3) spiegelsymmetrisch
bezüglich einer mittig durch die Befestigungsöffnung (7) verlaufenden und senkrecht
zur Längsachse (A) angeordneten Symmetrieebene (S) ausgebildet ist.
10. System nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das Trageelement (3) aus einem Kunststoff,
vorzugsweise glasfaserverstärktem Polyamid, besteht.
11. System nach einem der Ansprüche 2 bis 10, wobei der Aufnahmeabschnitt (6) durch zwei
vorzugsweise im Wesentlichen parallele Wandungen (12) des Befestigungselements (4)
begrenzt wird.
12. System nach Anspruch 11, wobei die Wandungen (12) jeweils einen hervorstehenden Greifabschnitt
(13) aufweisen, welcher mit dem Trageelement (3) in Eingriff bringbar ist, wobei bevorzugt
mit dem Greifabschnitt (13) die Vorsprünge (5) des Trageelements (3) hintergreifbar
sind.
13. System nach einem der Ansprüche 11 oder 12, wobei das Befestigungselement (4) als
Profil, insbesondere als stranggepresstes Aluminiumprofil ausgebildet ist.
14. System nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei das Befestigungselement (4) Befestigungsabschnitte
(19) für das Paneel (1) umfasst.
15. Trageelement (3) oder Befestigungselement (4) für ein System nach einem der Ansprüche
1 bis 13.
16. Flächenkonstruktion (14) umfassend einen Rahmen (15) mit wenigstens einem Träger (2),
wenigstens ein flächiges Paneel (1) und jeweils wenigstens ein Trageelement (3) und
ein Befestigungselement (4), bevorzugt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
Trageelement (3) und Befestigungselement (4) derart aufeinander abgestimmt sind, dass
das Trageelement (3) auf das Befestigungselement (4) lösbar aufsteckbar ist, wobei
das Trageelement (3) mit dem wenigstens einen Träger (2) und das Befestigungselement
(4) mit dem wenigstens einen flächigen Paneel (1) verbunden ist, und wobei das flächige
Paneel (1) mit dem Rahmen (15) über das Trageelement (3) und das Befestigungselement
(4) verbunden ist.