[0001] Die Erfindung betrifft ein Steuerventil für einen Kraftstoffinjektor in einem Kraftstoffeinspritzsystem,
insbesondere in einem Common-Rail-Einspritzsystem, mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2007 044 357 A1 geht ein Steuerventil für einen Kraftstoffinjektor hervor, das eine einen Druckraum
begrenzende Steuerhülse aufweist, die in ihrer Längsrichtung beweglich gelagert ist.
Die Steuerhülse wirkt hierbei mit einem Ventilsitz zusammen, der an einem Ventilkörper
ausgebildet ist. Der Ventilkörper bildet zugleich eine mit dem Druckraum in hydraulischer
Verbindung stehende Ausnehmung aus, die derart ausgebildet ist, dass bei schwankendem
Druck im Druckraum, einerseits die Steuerhülse und andererseits die Ausnehmung im
Ventilkörper radial aufgeweitet werden. Durch diese Maßnahme sollen Relativbewegungen
der Steuerhülse gegenüber dem Ventilsitz gering gehalten werden, was wiederum einen
verminderten Verschleiß zur Folge hat. Der Druckraum führt jedoch zu einer Vergrößerung
der abzuführenden Absteuermenge. Um das Volumen des Druckraums zu reduzieren, wird
vorgeschlagen, dass ein in der Steuerhülse aufgenommener Führungsstift einen in den
Druckraum hineinragenden Fortsatz besitzt. Der Fortsatz weist im Verhältnis zum Innendurchmesser
der Steuerhülse einen verringerten Durchmesser auf.
[0003] Der in den Druckraum hineinragende Fortsatz des Führungsstifts eines derartige Steuerventils
gelangt damit in die Nähe eines Ablaufkanals, in dem eine Ablaufdrossel ausgebildet
ist. Wird die Ablaufdrossel kavitierend betrieben, können Dampfblasen entstehen, die
von dem Kraftstoff in den Druckraum transportiert werden und dort aufgrund des erhöhten
statischen Drucks implodieren. Erfolgt die Implosion nahe dem Fortsatz des Führungsstifts,
kann dies zu einer Materialabtragung, der sogenannten Kavitationserosion, an der Oberfläche
des Fortsatzes führen.
[0004] Um dies zu vermeiden, kann die axiale Ausdehnung des Druckraums und damit der Abstand
des Fortsatzes zur Ablaufdrossel vergrößert werden (siehe beigefügte Fig. 1a und 1b).
Allerdings hat sich zugleich gezeigt, dass mit Vergrößerung der axialen Ausdehnung
des Druckraums die Gefahr eines Kavitationsschadens im Saumbereich des Führungsstifts
steigt. Als "Saumbereich" wird ein umlaufender Absatz außen am Führungsstift bezeichnet,
der zwischen dem Durchmesser des Fortsatzes und dem Führungsdurchmesser vermittelt.
[0005] Die erhöhte Gefahr eines Kavitationsschadens im Saumbereich lässt sich damit erklären,
dass durch die größere axiale Ausdehnung des Druckraums das Verhalten der Druckwellen
verändert wird, die stromabwärts der Ablaufdrossel entstehen. Während sich die Frequenz
verringert, nimmt die Amplitude der Druckwelle deutlich zu. Der Effekt wird durch
die Querschnittsverengung im Saumbereich nochmals verstärkt, so dass dieser Bereich
besonders kritisch ist. Durch die hohe Amplitude der Druckwelle kann der statische
Druck (im Wellental) unter den Dampfdruck fallen, so dass lokal Dampfblasen entstehen.
Mit Stabilisierung bzw. Anstieg des statischen Drucks implodieren diese, so dass es
zu den bereits erwähnten Kavitationsschäden kommt.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Steuerventil für einen
Kraftstoffinjektor in einem Kraftstoffeinspritzsystem, insbesondere in einem Common-Rail-Einspritzsystem,
anzugeben, bei dem die vorstehend genannten Probleme nicht oder nur in deutlich gemindertem
Maße auftreten.
[0007] Zur Lösung der Aufgabe wird das Steuerventil mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Ferner wird ein Kraftstoffinjektor mit einem solche Steuerventil vorgeschlagen.
Offenbarung der Erfindung
[0008] Das für einen Kraftstoffinjektor in einem Kraftstoffeinspritzsystem, insbesondere
in einem Common-Rail-Einspritzsystem, vorgeschlagene Steuerventil umfasst ein hubbewegliches
Ventilschließelement zum Freigeben und Verschließen eines in einem Ventilstück ausgebildeten
Ablaufkanals, wobei das Ventilschließelement mit einem den Ablaufkanal begrenzenden
Ventilsitz zusammenwirkt. Ferner umfasst das Steuerventil einen Stift zur Führung
des Ventilschließelements, wobei der Stift unter Ausbildung eines Führungsspalts zumindest
abschnittsweise in einer das Ventilschließelement durchsetzenden Bohrung aufgenommen
ist. Erfindungsgemäß besitzt der Stift eine Außenkontur, die mit einer den Ablaufkanal
begrenzenden Innenkontur des Ventilstücks oder mit einer die Bohrung begrenzenden
Innenkontur des Ventilschließelements eine außerhalb des Führungsspalts liegende Drosselstelle
ausbildend zusammenwirkt.
[0009] Die Ausbildung der Drosselstelle hat zur Folge, dass Druckwellen, die im Ablaufkanal
oder in sich hieran anschließenden Bereichen entstehen, gedämpft werden. Mit Dämpfung
der Druckwellen bzw. der Druckspitzen nimmt auch das Kavitationsrisiko ab. Dadurch,
dass die Drosselstelle außerhalb des Führungsspalts ausgebildet wird, kommt der Saumbereich
hinter, d. h. stromabwärts, der Drosselstelle zu liegen. Auf diese Weise wird der
Saumbereich effektiv geschützt. Denn um den Saumbereich zu erreichen, muss die Druckwelle
den engen Drosselquerschnitt passieren, wobei die Druckwelle Energie verliert.
[0010] Die Realisierung der Drosselstelle kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen.
[0011] Bevorzugt ist der Stift zur Ausbildung der Außenkontur einfach oder mehrfach gestuft
ausgeführt. Das heißt, dass der Stift bevorzugt unterschiedliche Außendurchmesser
besitzt. Die gestufte Ausführung kann daher alternativ oder ergänzend dazu genutzt
werden, einen in den Ablaufkanal eintauchenden zapfenförmigen Abschnitts mit verringertem
Außendurchmesser auszubilden. Der in den Ablaufkanal eintauchende zapfenförmige Abschnitt
verringert das Volumen des Ablaufkanals und damit die Absteuermenge, was sich insbesondere
bei Einsatz des Steuerventils in einem Kraftstoffinjektor zur Steuerung der Hubbewegung
einer Düsennadel als Vorteil erweist.
[0012] Ferner kann der zapfenförmige Abschnitt oder ein anderer Abschnitt des gestuft ausgeführten
Stifts dazu genutzt werden, mit einer Innenkontur des Ventilstücks oder des Ventilschließelements
die Drosselstelle ausbildend zusammenzuwirken.
[0013] Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die drosselbildende
Außenkontur an einem in den Ablaufkanal eintauchenden zapfenförmigen Abschnitt des
Stifts ausgebildet. Aufgrund des verringerten Außendurchmessers des zapfenförmigen
Abschnitts gegenüber dem Führungsdurchmesser des Stifts wirkt dabei der zapfenförmige
Abschnitt mit einer den Ablaufkanal begrenzenden Innenkontur des Ventilstücks eine
Drosselstelle ausbildend zusammen. Die Drosselstelle kommt demnach noch innerhalb
des Ablaufkanals zu liegen.
[0014] Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist die drosselbildende Außenkontur
an einem Abschnitt des Stifts ausgebildet, der den zapfenförmigen Abschnitt mit einem
Führungsabschnitt verbindet. Auch dieser Abschnitt des Stifts kann einen gegenüber
dem Führungsdurchmesser reduzierten Außendurchmesser besitzen. Ist dies der Fall,
weist vorzugsweise das Ventilschließelement eine die Bohrung begrenzende Innenkontur
auf, die mit der Außenkontur des Stifts die Drosselstelle ausbildend zusammenwirkt.
Die Innenkontur des Ventilschließelements weist hierzu einen verringerten Innendurchmesser
auf.
[0015] Alternativ oder ergänzend zu einer gestuften Ausführung des Stifts wird vorgeschlagen,
dass der Stift zur Ausbildung der Außenkontur mindestens einen umlaufenden Einstich
besitzt. Der Einstich führt zur Freilegung einer Außenkontur, die zumindest gegenüber
dem Einstich einen vergrößerten Außendurchmesser besitzt und somit zur Ausbildung
der Drosselstelle genutzt werden kann. Vorzugsweise ist der Einstich im Bereich eines
verlängerten Führungsabschnitts des Stifts angeordnet, so dass die freigelegte Außenkontur
einen dem Führungsdurchmesser entsprechenden Außendurchmesser besitzt.
[0016] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass das Ventilschließelement mindestens einen umlaufenden
Hinterstich besitzt. Der Hinterstich kann zur Ausbildung der Innenkontur genutzt werden,
die mit der Außenkontur des Stifts die Drosselstelle ausbildend zusammenwirkt. Alternativ
oder ergänzend kann der Hinterstich zur Ausbildung eines Ringraums zwischen dem Stift
und dem Ventilschließelement genutzt werden. Der Ringraum stellt vorzugsweise den
erforderlichen Abstand zwischen der Drosselstelle und dem Führungsspalt her.
[0017] Vorteilhafterweise ist die Drosselstelle außerhalb eines Hauptströmungspfads des
Kraftstoffstoffs angeordnet, der vom Ablaufkanal über den Ventilsitz in einen Entlastungsraum
führt. Dadurch ist sichergestellt, dass die Drosselstelle keinen Einfluss auf die
Strömung einer über den Ablaufkanal abgeführten Absteuermenge hat. Dies ist insbesondere
der Fall, wenn die Drosselstelle außerhalb des Ablaufkanals zu liegen kommt, d. h.
wenn die Außenkontur des Stifts mit einer Innenkontur des Ventilschließelements die
Drosselstelle ausbildend zusammenwirkt.
[0018] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Ablaufkanal eine Ablaufdrossel
umfasst, der ein Diffusor und/oder ein Kanalabschnitt mit vergrößertem Innendurchmesser
nachgeschaltet ist, so dass der Strömungsquerschnitt in Richtung des Ventilsitzes
zunimmt. Auf diese Weise wird die Strömung durch den Ablaufkanal optimiert. Ferner
kann ein besonders verschleißarmes Steuerventil realisiert werden, da das mit einem
Ventilschließelement gemäß dem eingangs genannten Stand der Technik kaum zu Relativbewegungen
gegenüber dem Ventilsitz neigt.
[0019] Der den Ablaufkanal begrenzende Ventilsitz kann dabei flach oder konisch geformt
sein.
[0020] Zur Steuerung der Hubbewegung des Ventilschließelements umfasst das Steuerventil
bevorzugt einen Elektromagneten, mittels dessen auf einen Anker einwirkbar ist. Der
Anker kann mit dem Ventilschließelement verbunden sein oder das Ventilschließelement
selbst ausbilden. Im letztgenannten Fall ist ein separat ausgeführtes Ventilschließelement
entbehrlich, so dass die Anzahl der Bauteile reduziert werden kann. Dies vereinfacht
den Aufbau des Steuerventils und senkt die Herstellungskosten. Ferner kann das Steuerventil
kompaktbauender gestaltet werden.
[0021] Schließlich wird ein Kraftstoffinjektor für ein Kraftstoffeinspritzsystem, insbesondere
für ein Common-Rail-Einspritzsystem, mit einem erfindungsgemäßen Steuerventil zur
Steuerung der Hubbewegung einer hubbeweglichen Düsennadel vorgeschlagen, über deren
Hubbewegung mindestens eine Einspritzöffnung freigebbar und verschließbar ist. Hier
kommen die Vorteile eines erfindungsgemäßen Steuerventils besonders gut zum Tragen,
so dass der Einsatz in einem Kraftstoffinjektor als bevorzugte Anwendung anzusehen
ist.
[0022] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigen:
- Fig. 1a-b
- jeweils einen schematischen Längsschnitt durch ein bekanntes Steuerventil,
- Fig. 2a
- einen schematischen Längsschnitt durch ein bekanntes Steuerventil im Bereich seines
Ventilsitzes,
- Fig. 2b-f
- jeweils einen schematischen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Steuerventil
gemäß einer bevorzugter Ausführungsform und
- Fig. 3
- einen schematischen Längsschnitt durch ein weiteres erfindungsgemäßes Steuerventil
gemäß einer bevorzugter Ausführungsform.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
[0023] Den schematische Darstellungen der Fig. 1a und 1b ist jeweils ein bereits bekanntes
Steuerventil zu entnehmen, das insbesondere für den Einsatz in einem Kraftstoffinjektor
geeignet ist. Die beiden Steuerventile unterscheiden sich lediglich in Bezug auf die
Länge eines Ablaufkanals 3 im Bereich eines Kanalabschnitts 20, der gegenüber einer
im Ablaufkanal 3 ausgebildeten Ablaufdrossel 18 und einem sich hieran anschließenden
Diffusor 19 einen deutlich vergrößerten Innendurchmesser besitzt. Die Verlängerung
des Kanalabschnitts 20 hat zur Folge, dass der axiale Abstand zwischen einem Stift
5, der zumindest abschnittsweise in einer Bohrung 7 eines hubbeweglichen Ventilschließelements
1 aufgenommen ist, und der Ablaufdrossel 18 des Ablaufkanals 3 steigt, so dass die
Gefahr eines Kavitationsschadens im Bereich eines in den Ablaufkanal 3 eintauchenden
zapfenförmigen Abschnitts 12 des Stifts 5 gemindert ist.
[0024] Der Stift 5 dient jeweils der Führung des Ventilschließelements 1, das zum Öffnen
und Schließen eines den Ablaufkanal 3 begrenzenden Ventilsitzes 4 hubbeweglich in
dem Steuerventil aufgenommen ist. Der Ventilsitz 4 ist wie der Ablaufkanal 3 in einem
Ventilstück 2 ausgebildet. Bei geöffnetem Ventilsitz 4 verbindet der Ablaufkanal 3
einen Steuerraum 22 mit einem Entlastungsraum 17, was einen Druckabfall im Steuerraum
22 zur Folge hat. Über den Druckabfall kann wiederum der Öffnungshub einer Düsennadel
(nicht dargestellt) des Kraftstoffinjektors initiiert werden.
[0025] Ausgehend von der in der Fig. 1b dargestellten Bauform gilt es das Kavitationsrisiko
stromaufwärts eines Führungsspalts 6 zwischen dem Ventilschließelement 1 und dem Stift
5 zu mindern. Eine vergrößerte Darstellung des Steuerventils der Fig. 1b im Bereich
des Ventilsitzes 4 ist in der Fig. 2a dargestellt.
[0026] Um das Kavitationsrisiko in einem dem Führungsspalt 6 vorgelagerten Bereich zu mindern,
kann eine Außenkontur 8 des Stifts 5, eine Innenkontur 9 des Ventilstücks 2 und/oder
eine Innenkontur 10 des Ventilschließelements 1 derart modifiziert werden, dass eine
dem Führungsspalt 6 vorgelagerte Drosselstelle 11 ausgebildet wird. Ausführungsbeispiele
sind in den Fig. 2b-f sowie in der Fig. 3 dargestellt, die nachfolgend näher beschrieben
werden.
[0027] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2b weist der zapfenförmige Abschnitt 12 des
Stifts 5 eine Aufweitung auf, so dass die Außenkontur 8 des zapfenförmigen Abschnitts
12 mit der Innenkontur 9 des Ventilstücks 2 die Drosselstelle 11 ausbildend zusammenwirkt.
[0028] Alternativ hierzu kann, wie in der Fig. 2c dargestellt, der Innendurchmesser des
Ablaufkanals 3 des Ventilstücks 2 verkleinert werden. Die Drosselstelle 11 kommt auch
in diesem Fall im Bereich des Ablaufkanals 3 zu liegen.
[0029] Um die Drosselstelle 11 zu verlagern, so dass sie außerhalb des Ablaufkanals 3 zu
liegen kommt, kann der Stift 5 verlängert werden, so dass gemäß dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 2d eine Außenkontur 8 des Stifts 5 mit einer Innenkontur 10 des Ventilschließelements
1 die Drosselstelle 11 ausbildend zusammenwirkt. Denn durch die Verlängerung des Stifts
5 schiebt sich dieser weiter in den Ablaufkanal 3 hinein, so dass ein Abschnitt 23
mit einem Außendurchmesser, der zwischen dem des zapfenförmigen Abschnitts 12 und
dem eines Führungsabschnitts 14 liegt, im Bereich eines verringerten Innendurchmessers
der Bohrung 7 des Ventilschließelements 1 zu liegen kommt. Um eine definierte Drosselstelle
11 auszubilden, schließt sich an den Bereich mit verringertem Innendurchmesser ein
Bereich mit vergrößertem Innendurchmesser an, der durch einen Hinterstich 16 innerhalb
der Bohrung 7 des Ventilschließelements 1 geschaffen wird. Dies führt zur Ausbildung
eines Ringraums 15 zwischen dem Stift 5 und dem Ventilschließelement 1. Der Hinterstich
16 definiert ferner den Führungsspalt 6, der sich an den Ringraum 15 anschließt.
[0030] Alternativ zum Ausführungsbeispiel der Fig. 2d kann, wie in der Fig. 2e dargestellt,
auch der Hinterstich 16 innerhalb der Bohrung 7 des Ventilschließelements 1 verkleinert
werden. Der Stift 5 muss in diesem Fall nicht modifiziert werden. Allerdings verkleinert
sich damit auch der Ringraum 15 bzw. der axiale Abstand der Drosselstelle 11 zum Führungsspalt
6.
[0031] Soll der axiale Abstand beibehalten werden, kann, entsprechend dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 2f, der mittlere Abschnitt 23 des Stifts 5 zu Lasten des zapfenförmigen Abschnitts
12 verlängert werden.
[0032] Eine weitere Alternative zur Ausbildung der Drosselstelle 11 ist der Fig. 3 zu entnehmen.
Hier weist der Stift 5 einen verlängerten Führungsabschnitt 14 auf, so dass dieser
in den Ringraum 15 hineinragt. Mittels eines Einstichs 13 kann ein umlaufender Ringbund
freigestellt werden, der eine Außenkontur 8 besitzt, die mit einer Innenkontur 10
des Ventilschließelements 1 die Drosselstelle 11 ausbildend zusammenwirkt. Die Innenkontur
10 kann in diesem Fall sogar im Bereich des Hinterstichs 16 liegen.
[0033] Wie der Fig. 3 ferner zu entnehmen ist, kann das Ventilschließelement 1 durch einen
hubbeweglichen Anker ausgebildet werden, der vorliegend als Flachanker ausgeführt
ist. Zur Einwirkung auf den Anker ist ein Elektromagnet 21 vorgesehen, der Bestandteil
des Steuerventils ist.
1. Steuerventil für einen Kraftstoffinjektor in einem Kraftstoffeinspritzsystem, insbesondere
in einem Common-Rail-Einspritzsystem, umfassend ein hubbewegliches Ventilschließelement
(1) zum Freigeben und Verschließen eines in einem Ventilstück (2) ausgebildeten Ablaufkanals
(3), wobei das Ventilschließelement (1) mit einem den Ablaufkanal (3) begrenzenden
Ventilsitz (4) zusammenwirkt, ferner umfassend einen Stift (5) zur Führung des Ventilschließelements
(1), wobei der Stift (5) unter Ausbildung eines Führungsspalts (6) zumindest abschnittsweise
in einer das Ventilschließelement (1) durchsetzenden Bohrung (7) aufgenommen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Stift (5) eine Außenkontur (8) besitzt, die mit einer den Ablaufkanal (3) begrenzenden
Innenkontur (9) des Ventilstücks (2) oder mit einer die Bohrung (7) begrenzenden Innenkontur
(10) des Ventilschließelements (1) eine außerhalb des Führungsspalts (6) liegende
Drosselstelle (11) ausbildend zusammenwirkt.
2. Steuerventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Stift (5) zur Ausbildung der Außenkontur (8) und/oder eines in den Ablaufkanal
(3) eintauchenden zapfenförmigen Abschnitts (12) mit verringertem Außendurchmesser
einfach oder mehrfach gestuft ausgeführt ist.
3. Steuerventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Stift (5) zur Ausbildung der Außenkontur (8) mindestens einen umlaufenden Einstich
(13) besitzt, der vorzugsweise im Bereich eines verlängerten Führungsabschnitts (14)
des Stifts (5) angeordnet ist.
4. Steuerventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilschließelement (1) zur Ausbildung der Innenkontur (10) und/oder eines Ringraums
(15) zwischen dem Stift (5) und dem Ventilschließelement (1) mindestens einen umlaufenden
Hinterstich (16) besitzt.
5. Steuerventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Drosselstelle (11) außerhalb eines Hauptströmungspfads des Kraftstoffstoffs angeordnet
ist, der vom Ablaufkanal (3) über den Ventilsitz (4) in einen Entlastungsraum (17)
führt.
6. Steuerventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Ablaufkanal (3) eine Ablaufdrossel (18) umfasst, der ein Diffusor (19) und/oder
ein Kanalabschnitt (20) mit vergrößertem Innendurchmesser nachgeschaltet ist, so dass
der Strömungsquerschnitt in Richtung des Ventilsitzes (4) zunimmt.
7. Steuerventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der den Ablaufkanal (3) begrenzende Ventilsitz (4) flach oder konisch geformt ist.
8. Steuerventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerventil zur Steuerung der Hubbewegung des Ventilschließelements (1) einen
Elektromagneten (21) umfasst, mittels dessen auf einen Anker einwirkbar ist, der mit
dem Ventilschließelement (1) verbunden ist oder das Ventilschließelement (1) ausbildet.
9. Kraftstoffinjektor für ein Kraftstoffeinspritzsystem, insbesondere ein Common-Rail-Einspritzsystem,
mit einem Steuerventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Steuerung der Hubbewegung
einer hubbeweglichen Düsennadel, über deren Hubbewegung mindestens eine Einspritzöffnung
freigebbar und verschließbar ist.