[0001] Die Erfindung betrifft eine Versorgungsvorrichtung zur Versorgung mindestens eines
mittels einer schwer entflammbaren Flüssigkeit ansteuerbaren Verbrauchers, der Teil
einer zumindest teilweise diese Flüssigkeit führenden Versorgungshydraulik eines militärischen
Fahrzeuges ist und mit einer dem Fahrzeugantrieb zuzurechnenden Arbeitshydraulik,
die ein gegenüber der schwer entflammbaren Flüssigkeit leichter entzündbares Arbeitsmedium,
wie Hydrauliköl, aufweist.
[0002] Eine derartige Versorgungsvorrichtung ist bereits aus der
DE 10 2009 035 810 A1 bekannt, bei der ein militärisch genutztes Fahrzeug eine Wateinrichtung aufweist.
Ein Verbraucher dieser Wateinrichtung ist in der Art eines hydrostatischen Zylinders
ausgeführt, mit dem eine gepanzerte Klappe zum Verschließen einer luft- und/oder abgasführenden
Öffnung betätigt werden kann, um dergestalt beim Waten ungewollten Wassereintritt
zu vermeiden. Der hydrostatische Zylinder ist dabei Teil einer Versorgungshydraulik
des militärischen Fahrzeugs und mittels einer schwer entflammbaren Flüssigkeit ansteuerbar,
die als unter dem Markennamen "HYDROTHERM 15 M, Typ HFC" erhältliche wässrige Polymerlösung
ausgeführt ist. Diese schwer entflammbare Flüssigkeit wird innerhalb der Versorgungshydraulik
mittels zwei sequentiell zueinander angeordneten Fluidpumpen gefördert, von denen
jede zur Betätigung einen eigenen Antrieb aufweist, der entweder elektrisch oder mit
einem Nebenabtrieb eines Fahrmotors des Fahrzeugs ausgeführt ist.
[0003] Die dahingehende Ausgestaltung stellt ein autonomes eigenständiges HFC-Konzept dar,
dessen Realisierung relativ aufwendig ist, da die sonst ölhydraulisch angesteuerten
Komponenten des hydraulischen Versorgungskreises durch Komponenten ersetzt werden
müssen, die HFC-tauglich sind, sprich, die von der Dichtigkeits- und Materialseite
her der aggressiven, insbesondere korrosionsfördernden HFC-Flüssigkeit gewachsen sind,
was sich bei der Realisierung als kostenintensiv erweist. Auch hat es sich gezeigt,
dass aufgrund der autarken Auslegung des Gesamtsystems von der ersten Konzeptionsstufe
des gepanzerten Fahrzeuges an ein späteres Nachrüsten von bereits ausgelieferten und
im Einsatz befindlichen Fahrzeugen mit HFC-Versorgungskreisläufen nebst deren Komponenten
kaum mit vertretbarem Aufwand noch möglich ist.
[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Versorgungseinrichtung, insbesondere für die Anwendung bei militärisch nutzbaren
Fahrzeugen zu schaffen, deren Versorgungshydraulik in kostengünstiger Weise auf einen
Betrieb mit schwer entflammbaren Flüssigkeiten, wie HFC, auslegbar ist und im Bedarfsfall
bei bestehenden, teilweise bereits im Einsatz befindlichen militärischen Fahrzeugen
leicht nachgerüstet werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Versorgungseinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches
1 in seiner Gesamtheit gelöst. Dadurch, dass gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches
1 die Versorgungshydraulik von der Arbeitshydraulik mediendicht separiert ist und
dass zum Betrieb der Versorgungshydraulik mindestens eine Fluidpumpe vorgesehen ist,
die von mindestens einem Hydromotor der Arbeitshydraulik im Betrieb des Fahrzeuges
betätigbar ist, lässt sich die vorstehend bezeichnete Aufgabe in vorteilhafter Weise
lösen.
[0006] Dabei geht die Erfindung zunächst von der Erkenntnis aus, dass bei gepanzerten Fahrzeugen
regelmäßig Teile derselben stärker oder schwächer gepanzert sind; sei dies aus Praktikabilitäts-
und/oder aus Gewichts- sowie Kostengründen heraus. So ist die Bodengruppe eines Kampf-,
Späh- oder Artilleriepanzers mit seinem Ketten- oder Rad-Fahrantrieb meist in Form
eines Verbrennungsmotors mit seinen öl-hydraulischen Komponenten, wie Schmieranlagen,
hydraulisch arbeitenden Getriebe etc., regelmäßig stärker gepanzert als der drehbare,
auf der Bodengruppe aufgesetzte Waffenturm. Vergleichbare Überlegungen gelten auch
für die Marine, deren Schiffe grundsätzlich über einen stark gepanzerten Rumpf für
die Aufnahme des Schiffsantriebes meist in Form eines Schiff-Dieselmotors verfügen
und demgegenüber zumindest teilweise schwächer gepanzerte Aufbauten aufweisen.
[0007] Da mithin der jeweilige Antrieb nebst seinen öl-hydraulischen Komponenten an sich
üblicherweise durch eine starke Panzerung bereits besser geschützt ist, schlägt die
Erfindung nunmehr den Lösungsweg ein, auf jeden Fall diejenigen hydraulischen Komponenten,
die zumindest teilweise schwächer gepanzert oder evtl. gar nicht geschützt sind, wie
Auslösemechanismen für Waffen, beispielsweise in Form von automatischen Maschinengewehren,
Türbetätigungssystemen, Sensoreinrichtungen, Radarsystemen und dergleichen mehr, so
auszugestalten, dass diese mit schwer entflammbaren Flüssigkeiten, wie beispielsweise
dem bereits genannten HFC betreibbar sind, was deutlich Kosten sparen hilft, da auch
die Anzahl der auf ihre Funktion im lang andauernden Betrieb zu überwachenden und
zu wartenden, der HFC-Flüssigkeit ausgesetzten Komponenten der Versorgungshydraulik
reduziert werden kann. Da der Versorgungskreis der Versorgungshydraulik für die mit
der schwer entflammbaren Flüssigkeit, wie HFC, ansteuerbaren und betreibbaren Komponenten
gegenüber der bekannten Lösung nach der
DE 10 2009 035 810 A1 reduziert ist, fällt es auch deutlich leichter, bereits bestehende militärische Fahrzeuge
mit solchen HFC-Kreisläufen als Versorgungshydraulik nachzurüsten, was ein deutlicher
Vorteil ist, wenn sich das jeweilige Fahrzeug bereits im Krisen-Einsatzgebiet befinden
sollte.
[0008] Darüber hinaus kann Bauraum und Gewicht eingespart werden, da nicht, wie im Stand
der Technik nach der genannten deutschen Offenlegungsschrift aufgezeigt, die Versorgungshydraulik
mit der schwer entflammbaren Flüssigkeit (HFC) für den Betrieb der Pumpen-Versorgungskreisläufe
eigenständige Antriebe benötigt, wie Elektromotoren oder Nebenantriebe des eigentlichen
Fahrantriebes, sondern vielmehr kann man direkt beispielsweise mittels eines Hydromotors,
der an den öl-hydraulischen Arbeitshydraulik-Kreislauf mit einer vom jeweiligen Fahrantrieb
betreibbaren Versorgungspumpe angeschlossen ist, den genannten HFC-Versorgungskreis
betreiben. Dies hat so keine Entsprechung im Stand der Technik.
[0009] Die Versorgungshydraulik mit der darin geführten schwer entflammbaren Flüssigkeit
(HFC) als fluidisches Antriebsmittel kann nicht nur zum Ansteuern von Tiefwateinrichtungen
oder Waffeneinrichtungen genutzt werden, sondern kann auch beispielsweise dem hydraulischen
Ansteuern von Türbetätigungs- und Schließeinrichtungen dienen. Ferner braucht die
Verwendung der erfindungsgemäßen Versorgungsvorrichtung nicht auf die Anwendung von
gepanzerten Schiffen und Fahrzeugen eingeschränkt zu sein, sondern kann im Bedarfsfall
auch bei Luftfahrzeugen, insbesondere im Bereich militärischer Nutzung eingesetzt
werden.
[0010] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung ist die Versorgungshydraulik
zumindest mit denjenigen Komponenten, die in Berührung mit der schwer entflammbaren
Flüssigkeit kommen, als Nachrüstsatz in militärische Fahrzeuge einbaubar, die über
die Arbeitshydraulik bereits werksseitig verfügen. Mithin wird erreicht, dass der
Fahrzeugantrieb und dessen Arbeitshydraulik mit einem für diesen Einsatzzweck insbesondere
hinsichtlich der Schmierung und des Korrosionsschutzes optimierten - jedoch relativ
leicht entzünd- und brennbaren - Arbeitsmedium versorgt werden können, welches insbesondere
ein mineralisches, ein synthetisches oder ein teilsynthetisches Hydrauliköl, insbesondere
ein Motoröl oder ein Getriebeöl üblicher Art sein kann.
[0011] Bei einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Lösung entnimmt die Fluidpumpe die schwer entflammbare Flüssigkeit aus einem Vorratstank
und führt diese nach Versorgen des jeweiligen Verbrauchers unter Verwendung einer
Art Versorgungskreis in den dahingehenden Tank zurück.
[0012] Mit besonderem Vorteil entnimmt der von einem Fahrantrieb des Militärfahrzeuges betätigbare
Hydromotor das Arbeitsmedium aus einem weiteren, vom ersten Vorratstank separierten,
zweiten Vorratstank und führt dieses nach Durchlaufen des Hydromotors bei Antrieb
der Fluidpumpe des Versorgungskreises unter Verwendung einer Art Arbeitskreis in den
dahingehenden Tank zurück. Durch die Trennung von Versorgungskreis und Arbeitskreis
wird verhindert, dass die schwer entflammbare Flüssigkeit und das mit dieser nicht
kompatible Arbeitsmedium ungewollt in Verbindung miteinander kommen.
[0013] Es stehen mehrere alternative Lösungen zur Betätigung der Fluidpumpe durch den Hydromotor
zur Verfügung. So kann die Fluidpumpe des Versorgungskreises an den Hydromotor des
Arbeitskreises mittels einer Kopplungseinrichtung angeschlossen sein, vorzugsweise
unter Einsatz einer mechanischen oder hydro-mechanischen Kupplung oder eines Getriebes,
wie einem Wandlergetriebe. Insbesondere die mechanische Kupplung ermöglicht einen
schlupffreien und verlustarmen Antrieb der Fluidpumpe durch den Hydromotor. Die Verwendung
eines Wandlergetriebes verhindert hingegen infolge der fluidischen Strömungsverbindung
zwischen der Wandlerpumpe und der Wandlerturbine das Blockieren des Hydromotors beim
etwaigen Blockieren der Fluidpumpe, beispielsweise bei einem Ausfall im Gefecht. Im
günstigsten Fall kann eine derart blockierte Fluidpumpe sogar infolge der Wandlerüberhöhung
"freigerissen" werden.
[0014] Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung kommt die Kopplungseinrichtung durch
Einbau zwischen Fluidpumpe und Hydromotor zum Einsatz, und verfügt über mindestens
einen Leckfluidanschluss, vorzugsweise über einen Leckfluidanschluss, der in den Versorgungskreis
führt und einen weiteren Leckfluidanschluss, der in den Arbeitskreis führt. Mithin
können infolge der damit in Verbindung stehenden geringeren Dichtigkeitsanforderungen
im Bereich der Kopplungseinrichtung gegenüber leckagefreien Dichtungskonzepten konstruktiv
einfacher aufgebaute und somit kostengünstiger realisierbare Dichtungen und Dichtungskonzepte
Verwendung finden.
[0015] Vorteilhafterweise sind brandgeschützte Versorgungskreise als jeweils geschlossener
Hydraulikkreis ausgeführt, in welchem stromaufwärts der Fluidpumpe
- sowohl eine Vorspanneinrichtung, mit welcher ein Vorspanndruck auf die schwer entflammbare
Flüssigkeit ausgeübt werden kann,
- als auch ein Ausgleichsbehälter, der mit dieser unter dem Vorspanndruck eines Arbeitsgases
stehenden Flüssigkeit befüllt ist,
geschaltet sind. Der geschlossene Hydraulikreis ermöglicht es, auch eine schwer entflammbare
Flüssigkeit mit einem flüchtigen Anteil - insbesondere Wasser - auch noch bei hohen
Temperaturen zu betreiben, ohne dass es zu einem Verlust des leichter flüchtigen Anteils
kommt. So gibt es verschiedene Arten von HFC, die sich im Wasseranteil unterscheiden.
Das Wasser hat dabei einen niedrigeren Siedepunkt, als das Polyglycol.
[0016] Bevorzugt ist die Arbeitshydraulik in einem besonders stark gepanzerten Bereich des
Militärfahrzeuges, wie der Bodengruppe eines Ketten- oder Radfahrzeugs, und in einem
demgegenüber weniger gepanzerten Bereich, wie den Aufbauten des Fahrzeuges, ist die
Versorgungshydraulik aufgenommen.
[0017] Im Folgenden wird die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Versorgung eines hydraulischen
Verbrauchers anhand von zwei Ausführungsbeispielen nach der Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigen in prinzipieller und nicht maßstäblicher Darstellung die:
- Fig. 1
- in der Art eines hydraulischen Schaltplans einen Arbeitskreis mit einem davon separierten
offenen Versorgungskreis; und
- Fig. 2
- in einer Darstellung analog der Fig. 1 einen Arbeitskreis mit einem davon separierten
geschlossenen Versorgungskreis.
[0018] Die in der Fig. 1 dargestellte Versorgungsvorrichtung 9 dient zur Versorgung eines
hydraulischen Verbrauchers 10, der Teil einer eine schwer entflammbare Flüssigkeit
führenden Versorgungshydraulik 11 eines militärischen Fahrzeuges (nicht dargestellt)
ist. Der Verbraucher 10 ist mittels der schwer entflammbaren Flüssigkeit fluidisch
ansteuerbar, indem dieser als Teil einer militärischen Einrichtung 12 über ein Federelement
rückzustellender, einfach wirkender hydrostatischer Zylinder 13 ausgeführt ist, der
eine gepanzerte Klappe 14 im Sinne eines Verschließens einer abzudichtenden Öffnung
an dem militärischen Fahrzeug betätigt. Die Klappe 14 kann dabei Teil der Panzerung
des Fahrzeugs sein. In der vorliegenden Ausführungsform ist die Klappe 14 um eine
Drehachse 15 schwenkbar angeordnet und mittels des hydrostatischen Zylinders 13 um
die Drehachse 15 schwenkbar ausgeführt. Der hydrostatische Zylinder 13 wird über die
als Ganzes mit 12 bezeichnete Einrichtung und von einer Fluidpumpe 16 in Form einer
ersten Hydropumpe mit konstantem Fördervolumen über ein Versorgungsnetz 17 mit schwer
entflammbarer Flüssigkeit 18 versorgt.
[0019] Das als schwer entflammbare Flüssigkeit 18 ausgebildete Fluid wird dabei von der
Fluidpumpe 16 einem Vorratstank 19 entnommen und nach Versorgen des Verbrauchers 10
unter Verwendung einer Art Versorgungskreis 20 als Teil des Versorgungsnetzes 17 in
den Vorratstank 19 zurückgeführt. Die im Vorratstank 19 bevorratete Menge der schwer
entflammbaren Flüssigkeit 18 ist dem atmosphärischen Druck ausgesetzt.
[0020] Die Fluidpumpe 16 zum Betrieb der Versorgungshydraulik 11 kann beispielsweise als
Rotationspumpe üblicher Bauart ausgebildet sein und ist, wie nachfolgend noch näher
erläutert werden wird, von einem Hydromotor 21 einer Arbeitshydraulik 22 im Betrieb
des Fahrzeuges betätigbar. Stromauf der Fluidpumpe 16 ist ein Hochdruckfilter 23 in
eine Zuführleitung 24 für die Einrichtung 12 eingesetzt. Der Hochdruckfilter 23 weist
eine Filterfeinheit auf, die auf die Schmutzempfindlichkeit der im Versorgungskreis
20 nachfolgenden Geräte, wie etwa der Ventile 25, 26 und etwaiger Servoventile der
Einrichtung 12, ausgelegt ist. Ferner ist die Filterfeinheit des Hochdruckfilters
23, der im Hauptstrom betrieben ist, passend zu der chemischen Zusammensetzung und
den physikalischen Stoffeigenschaften der schwer entflammbaren Flüssigkeit 18 des
Versorgungskreises 20 dimensioniert.
[0021] Dem Hochdruckfilter 23 stromab folgend und eingangsseitig der Einrichtung 12 sind
zwei Rückschlagventile 27, 28 sequentiell aufeinander folgend in die Zuführleitung
24 zu dem Verbraucher 10 geschaltet. Die Rückschlagventile 27, 28 öffnen in Strömungsrichtung
zu der Einrichtung 12 und dem Verbraucher 10 und sperren den Fluidstrom in umgekehrter
Richtung.
[0022] Die Einrichtung 12 ist in an sich bekannter Weise mit einer druckabhängigen Steuerung
versehen, wobei in dem gezeigten Ausführungsbeispiel aus Gründen der Sicherheit und
der Übersteuerungsmöglichkeit der druckabhängigen Steuerung die beiden parallel zueinander
angeordneten Ventile 25, 26 den Fluiddruck an dem Verbraucher 10 begrenzen. Dabei
ist das eine Ventil 25 ein Druckbegrenzungsventil und das andere Ventil 26 ein Sicherheitsventil.
Eingangsseitig sind die beiden Ventile 25, 26 über Knotenpunkte 32, 33 des Versorgungsnetzes
17 jeweils fluidführend an einen Teilabschnitt der Zuführleitung 24 angeschlossen,
der zwischen den beiden Rückschlagventilen 27, 28 verläuft. Ausgangsseitig führt jedes
der beiden Ventile 25, 26 im geöffneten Zustand die schwer entflammbare Flüssigkeit
18 über einen gemeinsamen Knotenpunkt 30 des Versorgungsnetzes 17 und eine sich diesem
anschließende gemeinsame Rücklaufleitung 34 zum Vorratstank 19 zurück. Ein Öffnungsdruck
des ersten Druckbegrenzungsventils 25 ist fest eingestellt, wohingegen das zweite
Sicherheitsventil 26 ein handhebelbetätigtes Ventil ist, mit dem ein Vordruckspeicher
35 zur Wartung drucklos gemacht werden kann. Alternativ dazu kann mit dem zweiten
Handablassventil 26 schwer entflammbare Flüssigkeit 18 abgelassen werden, um einen
Druckschalter 36 und einen Warnschalter 37 zu prüfen.
[0023] Der elektrische Druckschalter 36 und der elektrische Warnschalter 37 sind in der
Zuführleitung 24 stromauf des zweiten Rückschlagventils 28 vorgesehen. Ebenfalls zwischen
den beiden Rückschlagventilen 27, 28 an die Zuführleitung 24 angeschlossen ist der
Einergiespeicher 35, der in dem gezeigten Ausführungsbeispiel als Kolbenspeicher ausgebildet
ist, wodurch ein Betriebsdruck der Vorrichtung 9 bis zu etwa 200 bar ohne weiteres
ermöglicht ist. Der Kolbenspeicher 35 hat zum einen die Funktion einer statischen
Vorspanneinrichtung, die in jeder Betriebsphase der Vorrichtung 9 und insbesondere
bei Außerbetriebstellung der Fluidpumpe 16 dafür sorgt, dass die Kompressibilität
der Flüssigkeit 18 und deren negative Auswirkung auf das Betriebsverhalten der Vorrichtung
9 vermieden sind. Insbesondere garantiert der Kolbenspeicher 35 bei einem Ausfall
der Fluidpumpe 16 einen Notbetrieb der gezeigten Einrichtung 12.
[0024] Ein 3/2-Wege-Ventil 38, das als Schaltventil 39 für den Verbraucher 10 dient und
diesem insoweit vorgeschaltet ist, ist vorzugsweise elektromagnetisch ansteuerbar.
Bei der Schaltstellung des Schaltventils 39, wie in der Fig. 1 gezeigt, erfolgt ein
Fluidrückfluss von dem Arbeitsraum des hydrostatischen Zylinders 13 über eine Rücklaufzuleitung
29, die an einem Knotenpunkt 31 des Versorgungsnetzes 17 in die Rücklaufleitung 34
einmündet, von der der rückfließende Anteil der schwer entflammbaren Flüssigkeit 18
zum Vorratstank 19 geführt wird. Der hydrostatische Zylinder 13 und damit die Klappe
14 befinden sich in einer Ruheposition, in der eine mit der Klappe 14 zu verschließende
Öffnung an dem Fahrzeug unverschlossen ist. Der Warnschalter 37 kann in der Art eines
verketteten Systems zwangsgekoppelt mit dem Druckschalter 36 sein und dient der Betriebsbereitstellung
der hydraulischen Einrichtung 12 oder zur Entriegelung der Klappe 14 zum Zweck des
Verschwenkens und Schließens der nicht gezeigten Luke des Fahrzeugs.
[0025] Der Versorgungskreis 20 weist mehrere Drucküberwachungseinrichtungen auf, mit denen
der jeweilige Fluiddruck in verschiedenen Funktionsabschnitten des Versorgungskreises
20 gemessen und angezeigt werden kann. So ist ein erstes Manometer 40 in die Zuführleitung
24 stromabwärts der Fluidpumpe 16 zwischen dieser und dem Hochdruckfilter 23 geschaltet.
Ein zweites Manometer 41 ist in der Zuführleitung 24 zwischen dem einstellbaren Druckbegrenzungsventil
25 und dem handbetätigten Sicherheitsventil 26 in dem dahingehenden Steuerteil der
Einrichtung 12 vorgesehen.
[0026] Stromaufwärts des ersten Manometers 40 wird auf der Druckseite der Fluidpumpe 16
eine Temperatur der Flüssigkeit mittels einer als Temperatursensor TS ausgeführten
Temperaturüberwachungseinrichtung 42 erfasst. Als Folge dieser Überwachung können
Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, sobald vorgebbare Temperaturgrenzwerte überschritten
werden. Diese Gegenmaßnahmen verhindern, dass die beispielsweise als HFC auf Wasserbasis
hergestellte schwer entflammbare Flüssigkeit 18 eine Temperatur von über 60°C erreicht,
welche gemäß Herstellerangaben einen erhöhten Wasserverlust aufgrund von Verdunstung
mit sich bringen würde, sofern der Versorgungskreis 20 als offener Hydraulikkreis
ausgeführt ist.
[0027] Die Fluidpumpe 16 ist von dem Hydromotor 21 der dem Fahrzeugantrieb zuzurechnenden
und von der Versorgungshydraulik 11, respektive dem Versorgungsnetz 17 mediendicht
separierten Arbeitshydraulik 22 im Betrieb des militärischen Fahrzeuges betätigbar.
Dazu ist die Fluidpumpe 16 des Versorgungskreises 20 an den Hydromotor 21 des der
Arbeitshydraulik 22 zugehörigen hydraulischen Arbeitskreises 44 mittels einer Kopplungseinrichtung
45 in der Art einer Kupplung angeschlossen, welche eine Ausgangswelle 46 des Hydromotors
21 mit einer Eingangswelle 47 der Fluidpumpe 16 verbindet. Diese Kopplungseinrichtung
45 kommt somit zwischen der Fluidpumpe 16 und dem Hydromotor 21 zum Einsatz und verfügt
über einen Leckfluidanschluss 48, der die Leckagemenge der schwer entflammbaren Flüssigkeit
18 in den Versorgungskreis 20 führt. Ferner verfügt die Kopplungseinrichtung 45 über
einen weiteren Leckfluidanschluss 49, der eine etwaige Leckagemenge eines den Hydromotor
21 antreibenden Arbeitsmediums 50 in den Arbeitskreis 44 zurückführt. Das Arbeitsmedium
50 ist beispielsweise ein gegenüber der schwer entflammbaren Flüssigkeit leichter
entzündbares und auf Ölbasis hergestelltes Hydrauliköl.
[0028] Der von einem Fahrzeugantrieb M indirekt betätigbare Hydromotor 21 entnimmt das Arbeitsmedium
50 aus einem weiteren, vom ersten Vorratstank 19 separierten, zweiten Vorratstank
51. Dazu ist eine von einem Elektromotor oder dem Fahrzeugantrieb M beispielsweise
in Form eines Dieselaggregates angetriebene Druckmittelfördereinrichtung 52 in Form
einer üblich ausgebildeten Hydropumpe saugseitig mit dem zweiten Vorratstank 51 und
druckseitig über ein drittes Rückschlagventil 55 mit dem Hydromotor 21 derart verbunden,
dass das Rückschlagventil 55 in Strömungsrichtung gesehen von der Druckmittelfördereinrichtung
52 zum Hydromotor 21 öffnet und entgegen dieser Strömungsrichtung sperrt. Nach dem
Durchlaufen des Hydromotors 21 wird das Arbeitsmedium 50 wieder in den zweiten Vorratstank
51 zurückgeführt, dessen Fluidmenge dem atmosphärischen Druck ausgesetzt ist. Diese
"Mineralölbaugruppe" ist in vielen Fahrzeugen schon enthalten und wird lediglich angezapft,
um die HFC-Baugruppen versorgen zu können (Motor-Pumpen-Kombination). Die Baugruppe
zwischen den Komponenten 27 und 28 ist druckabhängig gesteuert. Bei P
min (Druckschalter) läuft die Födereinrichtung 52 an; bei P
max schaltet die Einrichtung 52 aus.
[0029] Eine in einen Leitungsabschnitt 54 zwischen der Druckmittelfördereinrichtung 52 und
dem dritten Rückschlagventil 55 mündende Leitung 56 führt an deren anderem Ende auf
eine Eingangsseite eines Druckbegrenzungsventils, das eine Sicherheitseinrichtung
57 ausbildet und dessen Ausgangseite in eine von dem Hydromotor 21 zum zweiten Vorratstank
51 führende Rückflussleitung 58 mündet. Somit ist sichergestellt, dass sowohl bei
einem extrem großen Förderwiderstand an dem Hydromotor 21 als auch beim Blockieren
dieses Hydromotors 21 die Druckmittelfördereinrichtung 52 gegen den zweiten Vorratstank
51 entlastet wird.
[0030] Da der Versorgungskreis 20 gemäß diesem ersten Ausführungsbeispiel offen ausgeführt
ist, verdunsten mit steigender Flüssigkeitstemperatur größer werdende Anteile der
leichter flüchtigen Flüssigkeitsbestandteile der Flüssigkeit 18. Damit ist dieser
Versorgungskreis 20 bevorzugt bei beherrschbaren Flüssigkeitstemperaturen einsetzbar,
wozu die erfindungsgemäße Lösung unter anderem dient.
[0031] Im Folgenden wird ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben, wobei
dieselben oder vergleichbare Baukomponenten, wie in der Fig. 1 bereits vorgestellt,
mit um die Zahl 100 erhöhten Bezugsziffern wiedergegeben werden. Die insoweit zu der
Fig. 1 getroffenen Ausführungen gelten dann insoweit auch für den Gegenstand nach
der Fig. 2.
[0032] Fig. 2 zeigt eine Versorgungsvorrichtung, bei welcher der der Versorgungshydraulik
111 zugehörige Versorgungskreis 120 als sogenannter geschlossener Hydraulikkreis ausgeführt
ist. Die wiederum schwer entflammbare Flüssigkeit 118 steht in dem geschlossenen Hydraulikkreis
unter dem Vorspanndruck der Vorspanneinrichtung 160, diesmal in der Art eines Blasen-
oder Membranspeichers ausgebildet. In diesen Hydraulikkreis ist stromaufwärts der
Fluidpumpe 116 gesehen neben dem genannten Speicher 160 ein Ausgleichsbehälter 167
vorhanden, der mit der unter dem Vorspanndruck eines Arbeitsgases stehenden schwer
entflammbaren Flüssigkeit 118 befüllbar ist. Dank des Energiespeichers 160 mit seinem
Vorspanndruck ist auch bei erhöhten Temperaturen vermieden, dass Wasser aus dem HFC-Kreis
verdampfen oder verdunsten kann.
[0033] Diese auf der Saugseite der Fluidpumpe 116 anstehende Flüssigkeit 118 wird über den
Hochdruckfilter 123, zwei diesem stromabwärts folgende und in dieser Strömungsrichtung
öffnende Rückschlagventile 127, 128 und die Zuführleitung 124 zu einem nicht näher
dargestellten Betätigungsventil und einen daran angeschlossenen ebenfalls nicht näher
dargestellten Verbraucher gebracht, vergleichbar der Lösung nach der Fig. 1 mit dem
3/2-Wege-Ventil 38 und dem Verbraucher 10. Eine von diesem Betätigungsventil die Flüssigkeit
zurückführende Rücklaufleitung 129 mündet in einen Leitungsabschnitt 134, der dann
in einen Leitungsabschnitt 161 einmündet, welcher vom Speicher 160 zur Fluidpumpe
116 führt, so dass sich insoweit der geschlossene Kreislauf ergibt. Zusätzlich oder
alternativ mit derselben Wirkung wie vorstehend für den Speicher 160 beschrieben,
kann in den Leitungsabschnitt 161 ein federbelastetes Rückschlagventil (nicht dargestellt)
geschaltet werden, dessen Öffnungsrichtung zum Ausgleichsbehälter oder Vorratstank
167 weist.
[0034] Parallel zu diesem letztgenannten Betätigungsventil ist ein manuell betätigbares
Wartungsventil 162 in der Art eines 2/2-Wegeventils angeordnet, dessen Eingangsseite
über einen Leitungsabschnitt 163 in die Zuführleitung 124 zu dem Betätigungsventil
einmündet. Die Ausgangsseite des Wartungsventils 162 mündet in die Rücklaufleitung
129 ein. Somit ist das Betätigungsventil in der Durchlassstellung des Wartungsventils
162 überbrückbar. Neben dieser Durchlassstellung weist das Wartungsventil 162 noch
eine Sperrstellung auf, die in der Art einer Rückschlagventilfunktion die Strömung
von der Zuführleitung 124 zur Rücklaufleitung 129 sperrt, jedoch in der umgekehrten
Richtung die dahingehende Strömung freigibt.
[0035] Zwischen den beiden Rückschlagventilen 127, 128 mündet ein Leitungsabschnitt 164
des Versorgungskreises 120 ein, an den über Stichleitungen ein Hochdruckhydrospeicher
135 in der Art eines Kolbenspeichers und die beiden elektrische Druckschalter 136,
137 angeschlossen sind. Ferner ist an diesen Leitungsabschnitt 164 das Handablassventil
126 angeschlossen, welches zusätzlich manuell geöffnet werden kann und parallel zu
dem weiteren Druckbegrenzungsventil 125 derart geschaltet ist, dass die Flüssigkeit
118 über den Leitungsabschnitt 134 in den zum Speicher 160 und die Fluidpumpe 116
führenden Leitungsabschnitt 161 eingespeist werden kann.
[0036] Sowohl der Druck im Hochdruckspeicher 135 als auch der Druck zwischen den beiden
Rückschlagventilen 127, 128, respektive eingangsseitig der beiden Ventile 125, 126
wird jeweils mittels eines Manometers 165, 141 erfasst. Der Gasfülldruck im Speicher
160 lässt sich mittels eines weiteren Manometers 166 erfassen, das medienführend auf
der Gasseite des Speichers 160 anschließbar ist.
[0037] Analog zu dem ersten Ausführungsbeispiel Fig. 1 ist die dem Fahrzeugantrieb M des
militärischen Fahrzeuges zuzurechnende Arbeitshydraulik 122 vorgesehen, die das gegenüber
der schwer entflammbaren Flüssigkeit 118 leichter entzündbare Arbeitsmedium 150, insbesondere
in Form von Hydrauliköl, aufweist. Diese Arbeitshydraulik 122 ist von der Versorgungshydraulik
111 mediendicht separiert, deren Fluidpumpe 116 von einem Hydromotor 121 der Arbeitshydraulik
122 im Betrieb des Fahrzeuges betätigbar ist. Aufgrund des zum ersten Ausführungsbeispiel
wesensgleichen Aufbaus der Arbeitshydraulik 122 u.a. mit einem Vorratstank 151, einer
Druckmittelfördereinrichtung 152, einem Rückschlagventil 155 und einem Druckbegrenzungsventil
157 wird nicht weiter auf diese Arbeitshydraulik 122 eingegangen und insofern auf
die bereits hierzu getroffenen Ausführungen betreffend das Ausführungsbeispiel nach
Fig. 1 verwiesen.
[0038] Anstelle der aufgezeigten Einrichtung 12 bei der Lösung nach Fig. 1 kann auch eine
andere, nicht näher dargestellte Hydraulikanlage, wie eingangs bereits erläutert,
treten, die beispielsweise die Funktion einer Bremseinrichtung erfüllt. Sofern in
der vorliegenden Anordnung Druckspeicher zum Einsatz kommen, stellen diese Energiespeicher
dar, die beispielsweise bei Ausfall der genannten Bremseinrichtung noch eine vorgebbare
Anzahl an Bremsvorgängen im Notbetrieb ermöglichen können.
[0039] Als besonders vorteilhaft haben sich für den vorliegenden Anwendungsfall Fluide erwiesen,
die in der Art wässriger Polymerlösungen mit einem Wasseranteil bis 50 %, vorzugsweise
mit einem Wassergehalt zwischen 35% und 50% versehen sind. Das dahingehende Fluid
ist biologisch abbaubar sowie nitrit- und monoethylenglykolfrei. Als Inhaltsstoff
kann das dahingehende Fluid ferner Diglycol und Alkanolamin aufweisen. Dahingehende
schwer entflammbare Hydraulikflüssigkeiten lassen sich unter dem Markennamen "HYDROTHERM
15 M, Typ HFC" auf dem Markt frei beziehen. Gemäß technischer Spezifikation gilt HYDROTHERM
46 M als schwer entflammbare Hydraulikflüssigkeit der Gruppe HFC nach DIN 51 502 (wässrige
Polymerlösung der ISO VG 46 mit einem Wasseranteil bis 50 %).
[0040] Ferner kommen als schwer entflammbare Flüssigkeit ionische Flüssigkeiten in Frage.
Ionische Flüssigkeiten bestehen aus Anionen und Kationen und sind somit der Struktur
nach Salze. Im Gegensatz zu den bekannten Salzen, wie etwa Natriumchlorid, besitzen
die die ionischen Flüssigkeiten bildenden Salze einen niedrigen Schmelzpunkt und liegen
auch bei Raumtemperatur in flüssiger Phase vor. Alle Salze, die in reiner Form bei
einer Temperatur von 100°C oder weniger in flüssiger Form vorliegen, werden als ionische
Flüssigkeiten bezeichnet.
[0041] Ionische Flüssigkeiten besitzen in der Regel einen niedrigen Dampfdruck (10
-13 bar) und sind schwer entflammbar. Besonders von Vorteil für ihre Anwendung in hydraulischen
Anlagen sind ihre geringe Gaslöslichkeit und ihre Schmierfähigkeit. Zudem sind sie
thermisch stabil bis zu einer Temperatur von mehr als 250°C. Nebenbei sind sie vielfach
physiologisch unbedenklich und damit auch umwelt- und ressourcenschonender als die
bekannten Hydrauliköle.
[0042] Bei ionischen Flüssigkeiten ist durch die Wahl der Kationen und Anionen eine Einstellung
der Polarität und damit beispielsweise deren Mischbarkeit mit Wasser oder auch öligen
Substanzen einstellbar. Zudem ist deren Eignung in Bezug auf Schmierwirkung, Dampfdruckgrenzen,
Druckstabilität, chemische und thermische Inertheit und deren Viskosität in Abhängigkeit
von der Temperatur beeinflussbar.
[0043] Ionische Flüssigkeiten weisen keinen nennenswerten Dampfdruck auf, so dass keinerlei
Kavitation in hydraulischen Anlagen auftritt, was die Betriebssicherheit im Vergleich
zu hydraulischen Anlagen, welche mit den bekannten Hydraulikölen betrieben werden,
verbessert.
[0044] Bevorzugt kann das Kation der verwendeten ionischen Flüssigkeit beispielsweise ein
Phosphonium-Kation oder ein Ammonium-Kation oder ein Imidazolium-Kation, ein Pyridinium-Kation
oder ein Pyrazolium-Kation oder ein Triazolium-Kation sein.
[0045] Als Anion für die ionische Flüssigkeit kann ein Anion der Gruppe [PF
6]
-, [BF
4]
-, [CF
3CO
2]
-, [(CF
3SO
2)
2N]
-, [(CF
3SO
2)(CF
3COO)N]
-, [R
4-SO
3]
-, [R
4-O-SO
3]
-, [R
4-COO]
-, Cl
-, Br
-, I
-, [NO
3]
-, [N(CN)
2]
-, [HSO
4]
-, oder [R
4R
5PO
4]
- dienen, wobei die Reste R
4, R
5 aus einer Gruppe bestehend aus Wasserstoff, linearen oder verzweigten, gesättigten
oder ungesättigten, aliphatischen oder cyclischen Alkylgruppen mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen,
Heteroaryl-, Heteroaryl-C
1-C
6-Alkylgruppen mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen im Heteroaryl-Rest und wenigstens einem
Heteroatom ausgewählt aus N, O und S gebildet sein können, die mit wenigstens einer
Gruppe ausgewählt aus C
1-C
6-Alkylgruppen und/oder Halogenatomen substituiert sein können; oder aus Aryl-, Aryl-C
1-C
6-Alkylgruppen mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen im Arylrest bestehen können, die mit
wenigstens einer C
1-C
6-Alkylgruppe und/oder einem Halogenatom substituiert sein können.
[0046] Beispielhaft seien die nachfolgenden ionischen Flüssigkeiten genannt: 1-Butyl-3-methylimidazoliumtetrafluoroborat
(mit Wasser mischbar, stabil bis >250 Grad Celsium, chemisch inert, gute Schmiereigenschaft),
1-Ethyl-3-methylimidazoliumethylsulfat (mit Wasser mischbar, stabil bis 250 Grad Celsius,
leichte Verfügbarkeit), 1-Butyl-3-methylimidazoliumhexafluorophosphat (mit Wasser
nicht mischbar, stabil bis 250 Grad Celsius, chemisch inert, gute Schmiereigenschaften),
1-Ethyl-3-methylimidazoliumbistrifluoromethansulfonylamid (mit Wasser nicht mischbar,
stabil bis >300 Grad Celsius, chemisch inert, gute Schmiereigenschaften), 3-Methyl-1-ethylphyridiniumethylsulfat,
(mit Wasser mischbar, stabil bis 250 Grad Celsius, chemisch inert), Butyltrimethylphosphoniumdimethylphosphat
(mit Wasser mischbar, stabil bis 200 Grad Celsius, chemisch inert).
[0047] Als Ventile können beispielsweise Sitzventile, Logikventile oder Schieberventile
Anwendung finden. Anstelle des als 3/2-Wege-Ventil mit einem elektromagnetischen Aktuator
ausgeführten Schaltventils 38 zur Betätigung des Verbrauchers 10 kann beispielsweise
auch ein Schaltventil mit mehr als drei Anschlüssen und mehr als zwei Schaltstellungen
vorgesehen sein. Somit kann das Schaltventil insbesondere auch als 4/3-Wege-Ventil
mit einer Sperr-Mittenstellung ausgeführt sein. Die Ventile der vorstehend erläuterten
Versorgungsvorrichtungen können mit einem elektromagnetischen Aktuator, mit einer
zusätzlichen oder ausschließlichen manuellen Betätigungseinrichtung und/oder einer
hydraulischen Vorsteuerung ausgeführt sein.
[0048] Mit der erfindungsgemäßen Lösung ist der Brandschutz verbessert. Das eingesetzte
HFC brennt nicht, jedenfalls nicht direkt, so dass im Trefferfall Zeit verbleibt,
das Fahrzeug zu verlassen und Verletzte zu bergen. Ferner ist der Einsatz von HFC-Flüssigkeiten
umweltverträglich.
1. Versorgungsvorrichtung zur Versorgung mindestens eines mittels einer schwer entflammbaren
Flüssigkeit (18, 118) ansteuerbaren Verbrauchers (10), der Teil einer zumindest teilweise
diese Flüssigkeit (18, 118) führenden Versorgungshydraulik (11, 111) eines militärischen
Fahrzeuges ist und mit einer dem Fahrzeugantrieb zuzurechnenden Arbeitshydraulik (22,
122), die ein gegenüber der schwer entflammbaren Flüssigkeit (18, 118) leichter entzündbares
Arbeitsmedium (50, 150), wie Hydrauliköl, aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Versorgungshydraulik (11, 111) von der Arbeitshydraulik (22, 122) mediendicht
separiert ist und dass zum Betrieb der Versorgungshydraulik (11, 111) mindestens eine
Fluidpumpe (16, 116) vorgesehen ist, die von mindestens einem Hydromotor (21, 121)
der Arbeitshydraulik (22, 122) im Betrieb des Fahrzeuges betätigbar ist.
2. Versorgungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Versorgungshydraulik (11, 111) zumindest mit denjenigen Komponenten, die in Berührung
mit der schwer entflammbaren Flüssigkeit (18, 118) kommen, als Nachrüstsatz in militärische
Fahrzeuge einbaubar ist, die über die Arbeitshydraulik (22, 122) bereits werksseitig
verfügen.
3. Versorgungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidpumpe (16) die schwer entflammbare Flüssigkeit aus einem Vorratstank (19)
entnimmt und nach Versorgen des jeweiligen Verbrauchers (10) unter Verwendung einer
Art Versorgungskreis (20) in den dahingehenden Tank (19) zurückführt.
4. Versorgungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der von einem Fahrantrieb des Militärfahrzeuges betätigbare Hydromotor (21, 121)
das Arbeitsmedium (50, 150) aus einem weiteren, vom ersten Vorratstank (51, 151) separierten,
zweiten Vorratstank (50, 150) entnimmt und nach Durchlaufen des Hydromotors (21, 121)
bei Antrieb der Fluidpumpe (16, 116) des Versorgungskreises (20, 120) unter Verwendung
einer Art Arbeitskreis (44, 144) in den dahingehenden Tank (50, 150) zurückführt.
5. Versorgungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidpumpe (16) des Versorgungskreises (20) an den Hydromotor (21) des Arbeitskreises
(44) mittels einer Kopplungseinrichtung (45) angeschlossen ist, vorzugsweise unter
Einsatz einer mechanischen oder hydro-mechanischen Kupplung oder eines Getriebes,
wie einem Wandlergetriebe.
6. Versorgungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungseinrichtung (45) zwischen Fluidpumpe (16) und Hydromotor (21) zum Einsatz
kommt, und über mindestens einen Leckfluidanschluss (48) verfügt, vorzugsweise über
einen Leckfluidanschluss (48), der in den Versorgungskreis führt und einen weiteren
Leckfluidanschluss (49), der in den Arbeitskreis (44) führt.
7. Versorgungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, das der Versorgungskreis (120) als geschlossener Hydraulikkreis ausgeführt ist,
in welchen stromaufwärts der Fluidpumpe (116)
- sowohl eine Vorspanneinrichtung (160), mit welcher ein Vorspanndruck auf die schwer
entflammbare Flüssigkeit (118) ausgeübt werden kann,
- als auch ein Ausgleichsbehälter (167), der mit dieser unter dem Vorspanndruck eines
Arbeitsgases stehenden Flüssigkeit befüllt ist,
geschaltet werden können.
8. Versorgungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die schwer entflammbare Flüssigkeit (18, 118) wasserbasiert ist, wohingegen das leichter
entzündbare Arbeitsmedium (50, 150) auf Ölbasis hergestellt ist.
9. Versorgungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem besonders stark gepanzerten Bereich des Militärfahrzeuges, wie der Bodengruppe
eines Ketten- oder Radfahrzeuges, die Arbeitshydraulik (22, 122) und in einem demgegenüber
weniger gepanzerten Bereich, wie den Aufbauten des Fahrzeuges, die Versorgungshydraulik
(11, 111) aufgenommen ist.