[0001] Die Erfindung betrifft eine Flachstrahldüse zum Abtragen von Material oder Schmutz
mittels eines Hochdruckflüssigkeitsstrahls in einem Druckbereich ab 100 bar, mit einem
Düsengehäuse, wobei das Düsengehäuse einen Fluidkanal mit einer Austrittsöffnung bildet,
wobei der Fluidkanal bis zur Austrittsöffnung konzentrisch zu einer Mittellängsachse
des Düsengehäuses ausgebildet ist und wobei die Austrittsöffnung eine längliche Form
mit einer längeren Hauptachse und einer kürzeren Nebenachse aufweist.
[0002] Mit der Erfindung soll eine bezüglich ihres Raumbedarfs und ihres Einsatzzweckes
flexiblere Flachstrahldüse bereitgestellt werden.
[0003] Erfindungsgemäß ist hierzu eine Flachstrahldüse mit den Merkmalen von Anspruch 1
und eine Verwendung einer Flachstrahldüse mit den Merkmalen von Anspruch 6 vorgesehen.
[0004] Bei einer erfindungsgemäßen Flachstrahldüse zum Abtragen von Material oder Schmutz
mittels eines Hochdruckflüssigkeitsstrahls in einem Druckbereich ab 100 bar mit einem
Düsengehäuse, wobei das Düsengehäuse einen Fluidkanal mit einer Austrittsöffnung bildet,
wobei der Fluidkanal bis zur Austrittsöffnung konzentrisch zu einer Mittellängsachse
des Düsengehäuses ausgebildet ist und wobei die Austrittsöffnung eine längliche Form
mit einer längeren Hauptachse und einer kürzeren Nebenachse aufweist, ist somit erfindungsgemäß
vorgesehen, dass eine Ebene, in der die längere Hauptachse liegt und die senkrecht
zur kürzeren Nebenachse angeordnet ist, die Mittellängsachse schneidet und mit der
Mittellängsachse einen Winkel zwischen 5° und 175°, insbesondere 5° bis 75°, insbesondere
10° bis 45°, einschließt. Die längliche Austrittsöffnung ist somit schräg nach unten,
senkrecht oder schräg nach oben zur Mittellängsachse angeordnet und infolgedessen
ist auch eine Ebene des Flachstrahls, die also etwa mittig innerhalb des ausgegebenen
Flachstrahls liegt, schräg oder senkrecht zur Mittellängsachse angeordnet und schneidet
die Mittellängsachse. Zum Entzundern von Stahlbauteilen in Walzwerken ist eine Anordnung
schräg nach unten mit einem Winkel zwischen 5° und 75° bevorzugt. Für Reinigungszwecke
oder zum Aufrauhen von Oberflächen kann ein Winkel zwischen 5° und 175° gewählt werden.
Die Ebene des ausgegebenen Flachstrahls muss damit nicht unbedingt der Ebene entsprechen,
in der die längere Hauptachse liegt und die senkrecht zur kürzeren Nebenachse angeordnet
ist. Die tatsächliche Austrittsebene des Flachstrahls ist nicht nur von der Anordnung
der Austrittsöffnung, sondern darüber hinaus auch noch durch die Ausbildung und vor
allem Anströmung des Fluidkanals bis zur Austrittsöffnung bestimmt. Der wesentliche
Vorteil der erfindungsgemäßen Düse ist, dass ein schräg zur Mittellängsachse austretender
Flachstrahl bereitgestellt ist und dennoch der Fluidkanal bis zur Austrittsöffnung
konzentrisch zur Mittellängsachse ausgebildet ist. Die erfindungsgemäße Flachstrahldüse
kann damit äußerst platzsparend auch durch kleine Freiräume, beispielsweise zwischen
Transportwellen in Walzwerken, hindurchgeführt werden. Überraschenderweise ergibt
sich dabei auch bei der erfindungsgemäßen schrägen Anordnung der Austrittsöffnung
zur Mittellängsachse ein sehr gutes Sprühbild des Flachstrahls mit großem Impact oder
großem Auftreffimpuls des Flachstrahls auf eine besprühte Oberfläche. Bisher war man
davon ausgegangen, dass bei Hochdruckflachstrahldüsen eine möglichst konzentrische
Führung der Flüssigkeit durch den Fluidkanal und auch eine konzentrische Anordnung
der Austrittsöffnung erforderlich ist, um ein zufriedenstellendes Sprühbild mit ausreichendem
Impact zu erzielen. Konventionelle schräg spritzende Flachstrahldüsen wurden daher
so ausgebildet, dass der Fluidkanal als abgeknicktes Rohr ausgeführt wurde, so dass
also stromaufwärts der Austrittsöffnung noch eine erhebliche Strecke mit konzentrisch
zur Mittellängsachse der Austrittsöffnung ausgebildetem Fluidkanal zur Verfügung stand.
Überraschenderweise ermöglicht es die erfindungsgemäße Düse bei einem Winkel der Austrittsöffnung
mit der Mittellängsachse zwischen 5° und 75°, insbesondere 10° bis 45°, ein sehr gutes
Sprühbild mit sehr gutem Impact über die beaufschlagte Fläche zu erzielen. Auch mit
einem Winkel zwischen 5° und 175° werden gute Ergebnisse erzielt. Wie ausgeführt wurde,
entspricht dabei der Winkel der Ebene des ausgegebenen Flachstrahls nicht unbedingt
der Ebene der Austrittsöffnung bzw. der Ebene, in der die längere Hauptachse liegt
und die senkrecht zur kürzeren Nebenachse angeordnet ist. Der gewünschte Austrittswinkel
des Flachstrahls kann aber problemlos durch Berechnungen oder Versuche ermittelt und
eingestellt werden.
[0005] In Weiterbildung der Erfindung ist die Austrittsöffnung in einem Endabschnitt des
Fluidkanals mit kugelsegmentartiger Form angeordnet.
[0006] Die Austrittsöffnung entsteht beispielsweise durch Anschneiden eines kugelsegmentartigen
Endabschnitts des Fluidkanals. Unter Anschneiden kann dabei verstanden werden, dass
das Düsengehäuse tatsächlich mittels eines Fräsers angeschnitten wird, es ist darunter
aber auch zu verstehen, dass von einem Anschneiden in geometrischer Hinsicht gesprochen
wird, dass also die Düse durch andere Verfahren, beispielsweise Spritzgießen und Sintern
oder Gießen, hergestellt wird. Die Anordnung der Austrittsöffnung in einem Endabschnitt
des Fluidkanals mit kugelsegmentartiger Form hat den erheblichen Vorteil, dass die
Austrittsöffnung in unterschiedlichen Winkeln zur Mittellängsachse angeordnet werden
kann, ohne dass der Endabschnitt verändert werden muss.
[0007] In Weiterbildung der Erfindung weist die Austrittsöffnung eine elliptische oder ellipsenähnliche
Form auf.
[0008] Es hat sich herausgestellt, dass mit einer ellipsenförmigen oder ellipsenähnlichen
Form bei der erfindungsgemäßen Düse sehr gute Sprühbilder des ausgegebenen Flachstrahls
bei großem Impact des Flachstrahls erzielt werden können.
[0009] Die erfindungsgemäße Flachstrahldüse wird vorzugsweise zum Entzundern von Metallteilen
verwendet.
[0010] Beim Entzundern von Metallteilen mittels Wasserstrahl wird in der Regel gefordert,
dass der Flachstrahl leicht schräg auf die zu entzundernde Metalloberfläche auftritt.
Mit der erfindungsgemäßen Düse lässt sich dies auch dann erreichen, wenn das Gehäuse
der Flachstrahldüse und speziell die Mittellängsachse des Düsengehäuses senkrecht
zu der zu entzundernden Oberfläche angeordnet ist. Die erfindungsgemäße Flachstrahldüse
kann dadurch in äußerst platzsparender Weise angeordnet werden.
[0011] In Weiterbildung der Erfindung ist bei der erfindungsgemäßen Verwendung eine erste
Rotationsbewegung der Flachstrahldüse um eine erste Rotationsachse vorgesehen, die
senkrecht zu einer zu entzundernden Oberfläche der Metallteile und in Abstand zur
Mittellängsachse des Düsengehäuses angeordnet ist.
[0012] Durch geschickte Auswahl von Rotationsbewegungen der Flachstrahldüse kann eine verbesserte
Entzunderung erzielt werden.
[0013] In Weiterbildung der Erfindung ist eine zweite Rotationsbewegung der Flachstrahldüse
um eine zweite Rotationsachse vorgesehen, wobei die zweite Rotationsachse beabstandet
von der ersten Rotationsachse und ebenfalls senkrecht zu einer zu entzundernden Oberfläche
der Metallteile angeordnet ist.
[0014] Durch die Überlagerung von zwei Rotationsbewegungen der Flachstrahldüse lässt sich
eine weiter verbesserte Entzunderung erzielen.
[0015] In Weiterbildung der Erfindung fällt die zweite Rotationsachse mit der Mittellängsachse
des Düsengehäuses zusammen.
[0016] Gemäß der erfindungsgemäßen Verwendung rotiert die Flachstrahldüse also einmal um
sich selbst, also um die Mittellängsachse ihres Düsengehäuses, und darüber hinaus
wird das Düsengehäuse noch um eine Rotationsachse gedreht, die beabstandet von der
Mittellängsachse des Düsengehäuses angeordnet ist. Es entsteht also eine überlagerte
Rotationsbewegung. Vorteilhafterweise werden mehrere erfindungsgemäße Flachstrahldüsen
oberhalb der zu entzundernden Oberfläche angeordnet und in abgestimmter Weise um die
ersten bzw. zweiten Rotationsachsen gedreht, so dass die zu entzundernde Oberfläche
vollständig durch die erzeugten Flachstrahlen entzundert wird.
[0017] In Weiterbildung der Erfindung wird die zu entzundernde Oberfläche in einer Vorschubrichtung
parallel zur Oberfläche relativ zu der Flachstrahldüse bewegt, wobei die erste Rotationsbewegung
und die zweite Rotationsbewegung so aufeinander abgestimmt sind, dass der von der
Flachstrahldüse erzeugte Flachstrahl immer in einem konstanten Winkel von 0° bis ±45°,
insbesondere senkrecht, zur Vorschubrichtung angeordnet ist.
[0018] Der von der Flachstrahldüse erzeugte Flachstrahl oder die von mehreren Flachstrahldüsen
erzeugten Flachstrahlen treffen also immer so auf die zu entzundernde Oberfläche auf,
dass eine größere Querabmessung der Flachstrahlen immer in einem konstanten Winkel,
insbesondere senkrecht, zur Vorschubrichtung angeordnet ist. Die Auftrefffläche der
Flachstrahlen ist länglich und ihre längere Querabmessung ist also beispielsweise
senkrecht zur Verschieberichtung angeordnet, wohingegen ihre kürzere Querabmessung
dann parallel zur Vorschubrichtung angeordnet ist. Dadurch wird eine maximale Abdeckung
der Oberfläche erzielt. Vorteilhafterweise treffen die erzeugten Flachstrahlen darüber
hinaus immer in einem vordefinierten konstanten Winkel auf die zu entzundernde Oberfläche
auf. Auch während der Drehung der Flachstrahldüse oder der mehreren Flachstrahldüsen
herrschen somit immer optimale Bedingungen für die Entzunderung einer Oberfläche.
[0019] Die erfindungsgemäße Flachstrahldüse kann neben dem Entzundern von Metallteilen selbstverständlich
allgemein zum Abtragen von Material oder Schmutz mittels eines Hochdruckflüssigkeitsstrahls
eingesetzt werden.
[0020] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der
folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung im Zusammenhang
mit den Zeichnungen. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Flachstrahldüse, wobei eine Mittellängsachse
des Düsengehäuses in der Schnittebene liegt,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht eines Mundstücks der Flachstrahldüse der Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf das Mundstück der Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Ansicht auf die Schnittebene B-B in Fig. 2,
- Fig. 5
- eine Ansicht auf die Schnittebene A-A in Fig. 3,
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf eine Anordnung von mehreren erfindungsgemäßen Flachstrahldüsen
oberhalb einer zu entzundernden Oberfläche in schematischer Darstellung und
- Fig. 7
- eine schematische abschnittsweise Darstellung der erfindungsgemäßen Flachstrahldüse
zur Verdeutlichung der geometrischen Verhältnisse.
[0021] Die Darstellung der Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Flachstrahldüse 10, deren
Gehäuse in einer Halterung 12 angeordnet ist. Durch die Halterung 12 wird eine Hochdruckflüssigkeit,
beispielsweise Wasser, zugeführt. Die Hochdruckflüssigkeit wird über einen Zuführkanal
14 zugeführt, der in einen Fluidkanal 16 der Flachstrahldüse 10 mündet. Der Fluidkanal
16 ist konzentrisch zu einer Mittellängsachse 18 der erfindungsgemäßen Flachstrahldüse
10 angeordnet. Wie Fig. 1 zu entnehmen ist, verläuft der Fluidkanal bis zu einer Austrittsöffnung
20 konzentrisch zur Mittellängsachse 18. Lediglich die Austrittsöffnung 20 ist schräg
zur Mittellängsachse angeordnet, so dass der von der Flachstrahldüse 10 erzeugte Flachstrahl
22 schräg zur Mittellängsachse 18 austritt. Eine Austrittsebene des Flachstrahls 22
ist in Fig. 1 unter der Bezugsziffer 24 strichpunktiert dargestellt. Die Austrittsebene
24 liegt mittig zum austretenden Flachstrahl und ist ebenfalls schräg zur Mittellängsachse
18 angeordnet. Die Austrittsebene 24 schneidet die Mittellängsachse 18.
[0022] Der Fluidkanal 16 verläuft ausgehend von der Mündung des Zuführkanals 14 zunächst
mit konstantem Durchmesser über etwa die Hälfte seiner Gesamtlänge. Nach etwa der
Hälfte seiner Gesamtlänge ist im Fluidkanal 16 ein Strahlrichter 26 angeordnet. Der
Strahlrichter 26 weist mehrere, sich radial zur Mittellängsachse 18 erstreckende Strömungsleitflächen
auf, die parallel zur Mittellängsachse verlaufen. Der Strahlrichter 26 ist als sogenannter
seelenloser Strahlrichter ausgeführt, so dass also ein Bereich um die Mittellängsachse
18 frei von Einbauten bleibt. Der Strahlrichter 26 ist in eine Hülse 40 eingepresst.
[0023] Unmittelbar stromabwärts des Strahlrichters 26 schließt sich ein durch die Hülse
40 gebildeter zylindrischer Abschnitt 28 an, der etwa die Länge des Strahlrichters
26 und den gleichen Durchmesser wie der Strahlrichter 26 hat. Auf den zylindrischen
Abschnitt 28 folgt eine erste kegelstumpfförmige Verjüngung 30 des Fluidkanals 16.
Diese Verjüngung 30 des Fluidkanals wird von einem zylindrischen Abschnitt 32 gefolgt,
der den am Ende der Verjüngung 28 vorhandenen Durchmesser des Fluidkanals bis zu einem
Endabschnitt des Fluidkanals 16 fortsetzt, wobei in dem Endabschnitt dann die Austrittsöffnung
20 angeordnet ist. Vor der Austrittsöffnung 20 ist noch eine weitere kegelstumpfförmige
Verjüngung 33 vorgesehen. Der Endabschnitt ist abschnittsweise durch die zweite Verjüngung
33 gebildet. Die Austrittsöffnung 20 kann in einem kugelabschnittsförmigen Bereich
platziert sein, der sich an die Verjüngung 33 anschließt.
[0024] Der Fluidkanal 16 ist innerhalb eines Düsengehäuses 34 ausgebildet, das, wie ausgeführt
wurde, in der Halterung 12 befestigt ist und das einen in der Halterung 12 angeordneten
Grundabschnitt 36, eine am Grundabschnitt 36 angeordnete Überwurfhaube 38, eine in
die Überwurfhaube 38 eingeschraubte Hülse 40 und ein in die Überwurfhaube 38 eingesetztes
Düsenmundstück 42 aufweist. Die Hülse 40 definiert den Fluidkanal 16 im Bereich des
Strahlrichters 26, des zylindrischen Abschnitts 28, der Verjüngung 30 und eines Teils
des zylindrischen Abschnitts 32 des Fluidkanals. Das Düsenmundstück 42 setzt den zylindrischen
Abschnitt 32 des Fluidkanals fort und definiert einen Endabschnitt des Fluidkanals
16 mit der Austrittsöffnung 20. Die Überwurfhaube 38 ist wiederum mittels einer Überwurfmutter
41 am Grundabschnitt 36 befestigt. Zwischen der Hülse 40 und dem Düsenmundstück 42
ist eine Dichtung vorgesehen.
[0025] Anhand der Fig. 1 ist gut zu erkennen, dass der Fluidkanal 16 vollständig konzentrisch
zur Mittellängsachse 18 des Düsengehäuses 34 der Flachstrahldüse 10 verläuft. Lediglich
die Austrittsöffnung 20 ist schräg zur Mittellängsachse 18 angeordnet, so dass auch
der Flachstrahl 22 schräg zur Mittellängsachse 18 austritt.
[0026] Fig. 7 zeigt schematisch die geometrischen Verhältnisse im Bereich der Austrittsöffnung
20, die in dem Endabschnitt 35 des Fluidkanals angeordnet ist. Die Austrittsöffnung
20 weist in der schematischen Darstellung der Fig. 7 eine elliptische Form auf. Im
Rahmen der Erfindung kann die Austrittsöffnung 20 eine beliebige, längliche Form haben,
also beispielsweise elliptisch, ellipsenähnlich oder oval. Darüber hinaus kann die
Austrittsöffnung 20 eine unregelmäßige längliche Form aufweisen, beispielsweise eine
berechnete Freiform.
[0027] Die Austrittsöffnung 20 weist aber immer eine längere Hauptachse 44 und eine kürzere
Nebenachse 46 auf. Wenn die Austrittsöffnung 20 eine unregelmäßige Form hat, so entspricht
die Hauptachse 44 einer längeren Querabmessung der Austrittsöffnung und die Nebenachse
46 einer kürzeren Querabmessung der Austrittsöffnung 20.
[0028] Die Austrittsöffnung 20 ist nun so zur Mittellängsachse 18 angeordnet, dass eine
Ebene 48, in der die längere Hauptachse 44 liegt und die senkrecht zur kürzeren Nebenachse
46 angeordnet ist, die Mittellängsachse schneidet. Die Ebene 48 schneidet sich in
der Darstellung der Fig. 7 in einem Punkt 50 mit der Mittellängsachse 18. In der Ebene
48 liegt eine in Fig. 7 gestrichelt dargestellte Mittellinie 52. Die Mittellinie 52
läuft durch den Schnittpunkt der Hauptachse 44 und der Nebenachse 46 und schneidet
dann auch die Mittellängsachse 18 in dem Punkt 50. In der Darstellung der Fig. 7 ist
eine gedachte Auftrefffläche 54 des Flachstrahls eingezeichnet. Diese Auftrefffläche
54 wird von der Ebene 48 in zwei Hälften geteilt. Es sei dabei daran erinnert, dass
die Darstellung der Fig. 7 lediglich schematisch ist und dass unter realen Verhältnissen
die Auftrefffläche 54 nicht exakt von der Ebene 48 in zwei Hälften geteilt wird. Hier
spielen die realen Strömungsverhältnisse im Fluidkanal eine Rolle. Die Ebene 48 wird
jedoch durch die Hauptachse 44, die innerhalb der Ebene 48 liegt, und die Nebenachse
46, die senkrecht auf der Ebene steht, definiert. Die Ebene 48 ist somit durch die
Anordnung der Austrittsöffnung 20 definiert. Wie ausgeführt wurde, ist die Austrittsöffnung
20 so angeordnet, dass die Ebene 48 die Mittellängsachse 18 schneidet, in der Darstellung
der Fig. 7 im Punkt 50.
[0029] Die Darstellung der Fig. 2 zeigt das Düsenmundstück 42 gegenüber der Fig. 1 vergrößert.
Gut zu erkennen ist die in Fig. 2 oben liegende Austrittsöffnung 20. Die Mittellängsachse
18 des Düsengehäuses ist gestrichelt eingezeichnet. Wie Fig. 1 zu entnehmen ist, wird
das Düsenmundstück in die Überwurfhaube 38 eingeschoben. Das Düsenmundstück 42 kann
beispielsweise aus Hartmetall bestehen, beispielsweise gesintertem Hartmetall, um
bei den hohen Fluiddrücken ab 100 bar, bei denen die erfindungsgemäße Flachstrahldüse
eingesetzt wird, eine gute Standzeit zu erreichen.
[0030] Die Überwurfhaube 38 liegt dabei an Anlageflächen 60 des Düsenmundstücks 42 an. Die
austretende Flüssigkeit kommt aber mit der Überwurfhaube 38 nicht in Berührung.
[0031] In Fig. 3 ist das Düsenmundstück 42 in einer Ansicht von oben dargestellt. Zu erkennen
ist wieder die Austrittsöffnung 20, die in der Ansicht der Fig. 3 die Form einer einseitig
flachgedrückten Ellipse aufweist. Dies ist durch den Blickwinkel der Fig. 3 verursacht,
tatsächlich ist die Austrittsöffnung 20 ellipsenförmig. Die Austrittsöffnung 20 ist
innerhalb eines Anschnittkanals 62 angeordnet, der in Fig. 2 und Fig. 3 zu erkennen
ist. Die Austrittsöffnung 20 entsteht dadurch, dass ein Fräser oder eine Schleifscheibe
quer über das Mundstück 42 gezogen wird und dabei dieses anschneidet.
[0032] Fig. 4 zeigt eine Ansicht auf die Schnittebene B-B in Fig. 2. Zu erkennen ist der
Anschnittkanal 62 sowie ein Abschnitt der Berandung der Austrittsöffnung 20. Weiter
ist die Form des Endabschnitts 35 des Fluidkanals zu erkennen.
[0033] Fig. 5 zeigt eine Ansicht auf die Schnittebene A-A in Fig. 3. Die Mittellängsachse
18 liegt somit innerhalb der Schnittebene der Fig. 5. In der Darstellung der Fig.
5 ist zu erkennen, dass der Endabschnitt 35 des Fluidkanals, in dem die Austrittsöffnung
20 liegt, eine kugelsegmentartige Form aufweist. Die Austrittsöffnung 20 ist wiederum,
wie anhand der Fig. 7 erläutert wurde, schräg zur Mittellängsachse 18 angeordnet,
so dass die Ebene 48 mit der Mittellängsachse einen Winkel α einschließt. Dieser Winkel
α kann zwischen 5° und 75° liegen. Besonders vorteilhafte Ergebnisse wurden mit einem
Winkel α zwischen 10° und 45° erzielt.
[0034] Bei der erfindungsgemäßen Flachstrahldüse wird die zu versprühende Hochdruckflüssigkeit,
die einen Druck ab 100 bar aufweist, somit über die gesamte Länge des Fluidkanals
16, siehe Fig. 1, konzentrisch zur Mittellängsachse 18 geführt. Erst im Endabschnitt
35 des Düsenmundstücks 42, siehe Fig. 5, wird die Flüssigkeit dann aus der Richtung
der Mittellängsachse 18 heraus abgelenkt. Dies geschieht lediglich durch die zur Mittellängsachse
18 schräge Anordnung der Austrittsöffnung 20. Überraschenderweise ergibt sich trotz
der zur Mittellängsachse 18 konzentrischen Führung der Hochdruckflüssigkeit bis unmittelbar
vor die Austrittsöffnung 20 auch bei schräger Anordnung der Austrittsöffnung 20 zur
Mittellängsachse 18 ein sehr gutes Sprühbild des ausgegebenen Flachstrahls 22 mit
über die Auftrefffläche gleichmäßig verteiltem und hohem Auftreffimpuls.
[0035] Die Darstellung der Fig. 6 zeigt schematisch mehrere erfindungsgemäße Flachstrahldüsen
10, wobei lediglich die jeweiligen Mittellängsachsen 18, die Austrittsöffnungen 20
und der jeweils ausgegebene Flachstrahl 22 schematisch angedeutet sind. Die Flachstrahldüsen
10 sind oberhalb einer zu entzundernden Oberfläche 66 angeordnet, die in Richtung
eines Pfeils 68 relativ zu den Flachstrahldüsen 10 bewegt wird. Bei Einsatz in einem
Walzwerk werden die Flachstrahldüsen 10 oberhalb und unterhalb eines zu entzundernden
Metallstücks angeordnet. Die Blickrichtung in Fig. 6 ist von oben auf die Oberfläche
66 herab. Die Mittellängsachsen 18 der Flachstrahldüsen 10 stehen jeweils senkrecht
auf der Oberfläche 66, so dass die Vorschubbewegung 68 der Oberfläche 66 senkrecht
zu den Mittellängsachsen 18 der Flachstrahldüsen 10 liegt. Die jeweils ausgegebenen
Flachstrahlen 22 treffen somit leicht schräg auf die Oberfläche 66 auf, in der Darstellung
der Fig. 6 sind daher die Flachstrahlen 22 als schräg nach unten und gegen die Vorschubrichtung
68 gerichtet dargestellt. Jede der Flachstrahldüsen 10 wird um die Mittellängsachse
18 gedreht, was mittels eines jeweiligen Kreispfeils angedeutet ist. Darüber hinaus
wird jede der Flachstrahldüsen 10 um eine Rotationsachse 70 gedreht, die beabstandet
zur Mittellängsachse 18 der Flachstrahldüsen 10 angeordnet ist. Jede der Flachstrahldüsen
10 führt somit zwei Rotationsbewegungen aus. Eine erste Rotationsbewegung geht um
die erste Rotationsachse 70, die beabstandet zur Mittellängsachse 18 der Flachstrahldüsen
10 angeordnet ist. Darüber hinaus führen die Flachstrahldüsen 10 eine zweite Rotationsbewegung
aus, wobei die zweite Rotationsachse mit der Mittellängsachse 18 zusammenfällt. Beide
Rotationsachsen 70, 18 sind senkrecht zu der zu entzundernden Oberfläche 66 angeordnet.
[0036] Die beiden Rotationsbewegungen um die Rotationsachse 70 und die Mittellängsachse
18 sind bezüglich ihrer Winkelgeschwindigkeit so aufeinander abgestimmt, dass die
Flachstrahlen 22 unabhängig von der Stellung der Flachstrahldüsen 10 immer im konstanten
Winkel, insbesondere senkrecht, zur Vorschubrichtung 68 angeordnet sind. Dies ist
in Fig. 6 dargestellt. Eine jeweilige Auftrefffläche 54 der Flachstrahlen 22 ist,
unabhängig von der Drehstellung der jeweiligen Flachstrahldüse 10, immer in einem
konstanten Winkel, insbesondere senkrecht, zur Vorschubrichtung 68 der zu entzundernden
Oberfläche 66 angeordnet.
[0037] Die Flachstrahldüsen 10 sind dabei so angeordnet und der Durchmesser der Rotationsbewegung
um die Rotationsachse 70 ist so bemessen, dass die Flachstrahlen 22 die Oberfläche
66 vollständig entzundern. Selbstverständlich ist hierzu auch der Betrag des Vorschubs
68 entsprechend abgestimmt. Die Flachstrahlen 22 treffen somit immer leicht schräg
und in dem vordefinierten Winkel auf die Oberfläche 66. Unabhängig von der Drehstellung
der Flachstrahldüsen 10 sind damit immer optimale Verhältnisse für die Entzunderung
der Oberfläche 66 geschaffen.
[0038] Die in Fig. 6 dargestellte Anordnung kann nicht nur zum Entzundern von Oberflächen,
sondern auch allgemein zum Abtragen von Material oder Schmutz von der Oberfläche 66
eingesetzt werden. Beispielsweise kann die Innenseite von Rohren oder Bohrungen gereinigt
oder durch Materialabtrag aufgeraut werden. Auch der Einsatz in rohrförmige Öffnungen
oder allgemein Hohlräumen ist möglich. Selbstverständlich können auch Außenflächen,
beispielsweise von Kolben, gereinigt und aufgeraut werden.
[0039] Außer der in Fig. 6 gezeigten Anordnung sind auch andere Anordnungen mehrerer erfindungsgemäßer
Düsen möglich, beispielsweise die Anordnung mehrerer rotierender Düsen auf einem gemeinsamen
und ebenfalls rotierenden Rotor in unterschiedlichen Abständen von der Drehachse des
gemeinsamen Rotors.
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1. Flachstrahldüse zum Abtragen von Material oder Schmutz mittels eines Hochdruckflüssigkeitsstrahls
in einem Druckbereich ab 100 bar, mit einem Düsengehäuse (34), wobei das Düsengehäuse
(34) einen Fluidkanal (16) mit einer Austrittsöffnung (20) bildet, wobei der Fluidkanal
(16) bis zur Austrittsöffnung (20) konzentrisch zu einer Mittellängsachse (18) des
Fluidkanals (16) ausgebildet ist und wobei die Austrittsöffnung (20) eine längliche
Form mit einer längeren Hauptachse (44) und einer kürzeren Nebenachse (46) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Ebene, in der die längere Hauptachse (44) liegt und die senkrecht zur kürzeren
Nebenachse (46) angeordnet ist, die Mittellängsachse (18) schneidet und mit der Mittellängsachse
(18) einen Winkel (α) zwischen 5° und 175 °einschließt, wobei die Austrittsöffnung
(20) so ausgebildet und angeordnet ist, dass eine Ebene (24) des ausgegebenen Flachstrahls
(22), die also etwa mittig innerhalb des ausgegebenen Flachstrahls (22) liegt, schräg
oder senkrecht zur Mittellängsachse (18) angeordnet ist und die Mittellängsachse (18)
schneidet.
2. Flachstrahldüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ebene mit der Mittellängsachse (18) einen Winkel (α) zwischen 5° und 75° einschließt.
3. Flachstrahldüse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Eben mit der Mittellängsachse einen Winkel (α) zwischen 10° und 45° einschließt.
4. Flachstrahldüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnung (20) in einem Endabschnitt (35) des Fluidkanals (16) mit kugelsegmentartiger
Form angeordnet ist.
5. Flachstrahldüse nachnach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnung (20) eine elliptische oder ellipsenähnliche Form aufweist.
6. Verwendung einer Flachstrahldüse nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche
zum Entzundern von Metallteilen.
7. Verwendung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine erste Rotationsbewegung der Flachstrahldüse um eine erste Rotationsachse (70),
die senkrecht zu einer zu entzundernden Oberfläche (66) der Metallteile und im Abstand
zur Mittellängsachse (18) des Fluidkanals angeordnet ist.
8. Verwendung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine zweite Rotationsbewegung der Flachstrahldüse um eine zweite Rotationsachse,
wobei die zweite Rotationsachse beabstandet von der ersten Rotationsachse (70) und
ebenfalls senkrecht zu einer zu entzundernden Oberfläche (66) der Metallteile angeordnet
ist.
9. Verwendung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Rotationsachse mit der Mittellängsachse (18) des Fluidkanals zusammenfällt.
10. Verwendung nach Anspruch 7 und 8, insbesondere nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zu entzundernde Oberfläche (66) in einer Vorschubrichtung (68) parallel zur Oberfläche
(66) relativ zu der Flachstrahldüse (10) bewegt wird, wobei die erste Rotationsbewegung
und die zweite Rotationsbewegung so aufeinander abgestimmt sind, dass der von der
Flachstrahldüse (10) erzeugte Flachstrahl (22) immer in einem Winkel von 0° bis ±45°,
insbesondere senkrecht, zur Vorschubrichtung (86) angeordnet ist.