[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lebensmittelaufschneidevorrichtung zum Aufschneiden
von Lebensmittelprodukten, die eine Vorkühlungseinrichtung zum Kühlen des Lebensmittelprodukts
vor dem Aufschneiden, und eine Schneideinrichtung mit einem Schneidmesser aufweist.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Aufschneiden eines Lebensmittelprodukts,
umfassend das Vorkühlen des Lebensmittelprodukts in einer Vorkühlungseinrichtung.
[0002] Bei den Lebensmittelprodukten handelt es sich insbesondere um Lebensmittelproduktriegel,
wie zum Beispiel Wurstriegel, Käseriegel oder Schinkenriegel, oder natürlich geformte
Lebensmittelprodukte, wie zum Beispiel Bacon oder Rohschinken.
[0003] Beim Aufschneiden von derartigen Produkten wird ein niedriger Anteil von freiem Wasser
in den Produkten angestrebt. Im Stand der Technik werden bei Lebensmittelaufschneidevorrichtungen
Vorkühlungseinrichtungen eingesetzt. Dort werden die Produkte kurz vor dem Schneiden
mindestens im Randbereich stark heruntergekühlt oder sogar gefroren, beispielsweise
um die Schneidqualität im Zusammenspiel mit dem Schneidmesser zu optimieren, oder
um die Verformung des Produkts zu reduzieren.
[0004] So wird in der gattungsgemäßen
DE 10 2009 024 189 A1 eine Schneidvorrichtung für Lebensmittelprodukte mit einer Konditionierungsvorrichtung
offenbart, in der ein Lebensmittelprodukt, insbesondere Schinken, gleichzeitig produktgeformt
und gekühlt wird, bevor das Lebensmittelprodukt aufgeschnitten wird. Dafür wird die
Andrückfläche der Konditioniereinrichtung auf eine geregelte Temperatur gekühlt.
[0005] In der
DE 10 2008 019 776 A1 wird eine Schneidvorrichtung mit einem Produktsensor in Form einer Infrarotkamera
offenbart, mit dem die Temperatur eines Produktes ermittelt werden kann. Basierend
auf dieser Messung können Parameter der Schneidvorrichtung, wie beispielsweise die
Drehzahl des Messers, der Schneidspalt, die Vorschubgeschwindigkeit, usw. angepasst
werden.
[0006] Schwankende Produktkonsistenzen, wie sie insbesondere bei natürlich geformten Lebensmittelprodukten
vorliegen, und schwankende Produkttemperaturen, führen im Stand der Technik aber oftmals
zu deutlichen Unterschieden in der Schneidqualität und beeinflussen die Portionsbildung,
insbesondere das Ablageverhalten am Schneidmesser, in Abhängigkeit des Lebensmittelprodukts.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist somit, eine Lebensmittelaufschneidevorrichtung
und ein Verfahren zum Aufschneiden eines Lebensmittelprodukts so weiterzubilden, dass
beim Aufschneiden von Lebensmittelprodukten eine möglichst gleichbleibende Qualität
des Schneidergebnisses erzielt werden kann.
[0008] Dies wird erreicht durch eine Lebensmittelaufschneidevorrichtung zum Aufschneiden
von Lebensmittelprodukten, mit einer Vorkühlungseinrichtung zum Kühlen des Lebensmittelprodukts
vor dem Aufschneiden, und einer Schneideinrichtung mit einem Schneidmesser, wobei
erfindungsgemäß eine Temperaturerfassungseinrichtung zum Messen der Temperatur des
Lebensmittelprodukts, und eine Steuerungseinheit vorgesehen sind, wobei die Steuerungseinheit
ausgelegt ist, ausgehend von der mit der Temperaturfassungseinrichtung gemessenen
Temperatur, eine Vorgabe für den Betrieb der Vorkühlungseinrichtung zu berechnen,
und wobei die Vorkühlungseinrichtung in Abhängigkeit dieser Vorgabe steuerbar ist.
[0009] Durch die Erfassung der Temperatur des Lebensmittelprodukts und die Berechnung einer
Vorgabe für den Betrieb der Vorkühlungseinrichtung kann gewährleistet werden, dass
trotz schwankenden Produktkonsistenzen und Produkttemperaturen stromaufwärts der Vorkühlungseinrichtung,
eine optimale Vorgabe für den Betrieb der Vorkühlungseinrichtung berechnet werden
kann. Damit kann das Lebensmittelprodukt optimal vorgekühlt der Schneideinrichtung
zugeführt werden, und somit die Schneidqualität und Schneidleistung der Schneideinrichtung
vereinheitlicht und verbessert werden.
[0010] Dies gilt insbesondere für inhomogene Produkte wie Bacon oder Schinken, die bei gleichen
Randbedingungen oft unterschiedliche Schneideigenschaften aufzuweisen. Verursacht
wird dies unter anderem durch verschiedene Salz- und Fettgehalte. Beispielsweise beeinflusst
der Salzgehalt direkt das Gefrierverhalten im Oberflächenbereich des Lebensmittelprodukts.
[0011] Bei der Schneideinrichtung handelt es sich insbesondere um einen Slicer.
[0012] Als Temperaturerfassungseinrichtung wird vorteilhafterweise mindestens ein Temperatursensor
verwendet. Temperatursensoren, die in Kontakt mit dem Lebensmittelprodukt gebracht
werden, sind vorteilhafterweise so isoliert, dass lediglich ihr vorderer Bereich freiliegt,
und somit ausschließlich die Produkttemperatur erfasst wird, und Umgebungstemperatureinflüsse
möglichst ausgeschlossen sind.
[0013] Vorteilhafterweise können mehrere Temperaturerfassungseinrichtungen bzw. Sensoren
entlang der Transportrichtung der Lebensmittelprodukte von der Vorkühlungseinrichtung
bis zum Schneidmesser vorgesehen sein, wobei deren Messwerte Aufschluss über das Zeit-Temperatur-Verhalten
der Lebensmittelprodukte geben. Das Zeit-Temperatur-Verhalten kann ausgewertet werden,
um eine optimale Vorgabe für den Betrieb der Vorkühlungseinrichtung zu berechnen.
Wenn bei einem Lebensmittelprodukt lediglich eine äußere Schicht ausreichend gekühlt
wurde, während das Innere des Lebensmittelprodukts noch zu warm ist, ist dies durch
das Zeit-Temperatur-Verhalten erkennbar, da die äußere Schicht sich unter dem Einfluss
der Umgebungstemperatur und der Innentemperatur des Lebensmittelprodukts schnell erwärmt.
Als Gegenmaßnahme kann die Vorgabe für den Betrieb der Vorkühlungseinrichtung so angepasst
werden, dass das Lebensmittelprodukt darin länger vorgehalten wird und somit auch
das Innere ausreichend gekühlt wird.
[0014] Die Lebensmittelprodukte werden oftmals der Lebensmittelaufschneidevorrichtung aus
einem vorgeschalteten Puffer-Lager gekühlt zugeführt. Allerdings ist die Temperatur
in diesem Lager gewöhnlich über der gewünschten Temperatur für den Schneidvorgang
und nicht situationsabhängig regelbar, insbesondere da nicht die Temperatur von einzelnen
Lebensmittelprodukten bedarfsgemäß in Abhängigkeit von ihren Eigenschaften angepasst
werden kann.
[0015] Vorteilhafterweise ist die Vorkühlungseinrichtung ausgelegt, in Abhängigkeit der
Vorgabe die Verweilzeit bzw. Durchlaufgeschwindigkeit des Lebensmittelprodukts in
der Vorkühlungseinrichtung und/oder die Kühlleistung bzw. die vorgebbare Temperatur
anzupassen. Damit kann sichergestellt werden, dass das Lebensmittelprodukt in Abhängigkeit
von seinen Eigenschaften auf die gewünschte Temperatur vorgekühlt wird. Die Vorgabe
kann insbesondere ein Datensatz sein, der die Soll-Temperatur in der Vorkühlungseinrichtung,
und/oder die Kühlleistung der Vorkühlungseinrichtung und/oder die Verweilzeit bzw.
[0016] Durchlaufgeschwindigkeit des Lebensmittelprodukts in der Vorkühlungseinrichtung umfasst.
[0017] Insbesondere kann die Steuerungseinheit ausgelegt sein, den Abstand der gemessenen
Temperatur zu einem vorgebbaren Wert für den spezifischen Gefrierpunkt des Lebensmittelproduktes
zu bestimmen. Der spezifische Gefrierpunkt ist ein produktabhängiger Wert bzw. eine
Eigenschaft, die insbesondere für verschiedene Produkte in der Steuerungseinheit hinterlegt
ist und von dieser abgerufen werden kann. Insbesondere hängt der spezifische Gefrierpunkt
von der Zusammensetzung des Lebensmittelproduktes ab, beispielsweise vom spezifischen
Fett- oder Salzgehalt.
[0018] In einer Ausführungsform sind die Vorkühlungseinrichtung und Steuerungseinheit so
ausgelegt und verbunden, dass eine automatische Regelung der Vorkühlungseinrichtung
durch die Steuerungseinheit erfolgt. Die Temperaturerfassungseinrichtung, die Steuerungseinheit
und die Vorkühlungseinrichtung bilden vorteilhafterweise einen Regelkreis. Alternativ
wird die Vorgabe für den Betrieb der Vorkühlungseinrichtung einer Bedienperson angezeigt,
die dann im Falle einer autarken, nicht direkt regeltechnisch eingebundenen Vorkühlungseinrichtung,
die Vorkühlungseinrichtung in Abhängigkeit dieser Vorgabe manuell steuert.
[0019] Die Berechnung der Vorgabe kann insbesondere über eine Mittelwert- oder Grenzwerterfassung
erfolgen, welche sich aus verschiedenen aufeinanderfolgenden Messwerten für die Temperatur
des Lebensmittelprodukts ergibt.
[0020] In einer Ausführungsform ist die Temperaturerfassungseinrichtung stromabwärts des
Schneidmessers vorgesehen. Dabei ist die Temperaturerfassungseinrichtung vorzugsweise
nah an der Schneideinrichtung vorgesehen, um die Oberflächentemperatur der Schnittfläche
einer geschnittenen Portion des Lebensmittelprodukts, möglichst kurz nach dem Schneidvorgang
auf einer Portionsablage, zu erfassen. Alternativ kann die Temperatur der Schnittfläche
des Lebensmittelprodukts über ein berührungsloses Messverfahren erfasst werden. Somit
können Informationen über die Temperaturverteilung innerhalb des Lebensmittelprodukts
ermittelt werden.
[0021] Vorteilhafterweise kann die Temperaturerfassungseinrichtung berührungslos sein, beispielsweise
ein Infrarottemperatursensor, insbesondere eine Infrarotkamera, mit der eine thermographische
Auswertung der Schnittfläche oder des Lebensmittelprodukt erfolgen kann. Weiterhin
kann ein Pyrometer, insbesondere ein Lasersensor für punktuelle Messungen eingesetzt
werden. Alternative Temperaturerfassungseinrichtungen können die Temperatur über Infrarotspektroskopie
oder Ultraschall erfassen.
[0022] Alternativ kann als Temperaturerfassungseinrichtung ein Kontakttemperatursensor eingesetzt
werden, der beispielsweise an der Portionsablage der Schneideinrichtung vorgesehen
ist.
[0023] Die Temperaturerfassungseinrichtung kann vorteilhafterweise zwischen der Vorkühlungseinrichtung
und dem Schneidmesser angeordnet sein. Damit ist es möglich, die Temperatur des Lebensmittelprodukts
direkt vor dem Aufschneiden zu bestimmen.
[0024] Insbesondere kann die Temperaturerfassungseinrichtung ausgelegt sein, in das Lebensmittelprodukt
eingestochen und daraus wieder entfernt zu werden. Somit kann bereits vor dem Aufschneiden
die Temperatur im Inneren des Lebensmittelprodukts bestimmt werden. Das Einstechen
in das Lebensmittelprodukt kann axial oder radial erfolgen, d.h. ausgehend von der
Umfangsfläche oder von einer Endfläche des Lebensmittelprodukts. Insbesondere erfolgt
das Einstechen der Temperaturerfassungseinrichtung beim Greifen des Lebensmittelprodukts.
Vorteilhafterweise wird das Einstechen in den Endbereich des Lebensmittelprodukts
durchgeführt, da dieser nicht weiterverarbeitet wird und somit das Produkt durch das
Einstechen nicht beeinträchtigt wird.
[0025] Die Temperaturerfassungseinrichtung kann alternativ oder zusätzlich an anderen Stellen
im Zuführbereich der Schneideinrichtung vorgesehen werden, zum Beispiel in einer Beladeöffnung,
oder im Bereich eines oberen Traktorbandes der Produktzuführung. Ein Vorsehen der
Temperaturerfassungseinrichtung an der Greiferaufnahme ermöglicht ein Überfahren des
Produkts mit der Temperaturerfassungseinrichtung.
[0026] In einer Ausführungsform weist die Schneideinrichtung einen Greifer auf, der ausgelegt
ist, das stromaufwärtige Ende des Lebensmittelprodukts zumindest am Ende des Schneidvorgangs
eines Lebensmittelprodukts zu ergreifen, wobei die Temperaturerfassungseinrichtung
am Greifer vorgesehen ist. Dies ist vorteilhaft, da der Greifer bei jedem Aufschneidevorgang
in Produktnähe gebracht wird und sogar in das Produkt eingreift, und da der Greifer
nur im Endbereich des Produkts angeordnet ist, in dem auch eine invasive Messung das
Produkt nicht beeinträchtigt.
[0027] Insbesondere ist die Temperaturerfassungseinrichtung an einer Greifernadel bzw. Greiferkralle
des Greifers vorgesehen, die in das Lebensmittelprodukt zum Ergreifen eingestochen
wird.
[0028] Die Temperaturerfassungseinrichtung kann insbesondere in die Greifernadel integriert
sein. Alternativ ist die Temperaturerfassungseinrichtung der Greifernadel zugeordnet,
das heißt an der Greifernadel angeordnet. Die Temperaturerfassungseinrichtung kann
auch selbst als Greifernadel dienen. Zudem ist es möglich, dass sich die Temperaturerfassungseinrichtung
in einer Bereitschaftsposition innerhalb einer Greifernadel befindet und aus dieser
ausgefahren werden kann, wenn die Greifernadel bereits in das Lebensmittelprodukt
eingestochen wurde.
[0029] Alternativ oder zusätzlich kann die Temperaturerfassungseinrichtung als zusätzliches
Sensorelement am Greifer vorgesehen sein, das bezüglich des Greifers beweglich ist,
um mit dem Lebensmittelprodukt in Kontakt zu kommen oder in das Lebensmittelprodukt
eingestochen zu werden. Somit kann unabhängig von der Position der Greifernadeln die
Temperaturerfassung erfolgen. Wenn die Temperaturerfassungseinrichtung lediglich in
Kontakt mit dem Lebensmittelprodukt kommt, wird sie vorteilhafterweise mit einer definierten
Kraft in Anlage mit der Oberfläche des Endstücks des Lebensmittelprodukts gebracht,
um dort die Oberflächentemperatur zu messen. Die Temperaturerfassungseinrichtung kann
durch ihre Bewegung relativ zum Greifer axial oder radial in das Produkt eingestochen
werden. Ein axiales Einstechen ähnelt in seiner Bewegung der Bewegung eines Endstück-Auswerfers
und kann mit einem solchen kombiniert werden. Das Einstechen in das Lebensmittelprodukt
in dem vom Greifer ergriffenen Endstück ist aus hygienischen und optischen Gründen
unproblematisch, weil das Endstück nicht verwertet wird.
[0030] Die Temperaturerfassungseinrichtung am Greifer kann eine Batterie umfassen bzw. batteriebetrieben
sein, um eine elektrische Leitung zu vermeiden. Eine Übertragung des Meßsignals an
eine zugeordnete Steuerung kann dann per Funk erfolgen.
[0031] Der Messwert kann in einer Endposition des Greifers übergeben werden, das heißt wenn
der Greifer für die Aufnahme eines neuen Lebensmittelproduktes zurückgefahren wird,
wird der Temperaturwert des bereits aufgeschnittenen Lebensmittelproduktes abgefragt
bzw. übertragen. Dies kann über einen elektrischen Kontakt oder per Funk an einen
Empfänger im Bereich der Greifer-Endposition erfolgen.
[0032] Das Vorsehen der Temperaturerfassungseinrichtung am Greifer ermöglicht die Oberflächen-
und/oder Kerntemperatur von aufzuschneidenden Lebensmittelprodukten zeitnah vor dem
Schneiden zu ermitteln. Die ermittelte Temperatur, insbesondere die Kerntemperatur,
kann in der Steuereinheit visualisiert werden und gegebenenfalls regelungstechnisch
zur Optimierung des Schneidprozesses bzw. zur automatischen Anpassung von Maschinenparametern
sowie Produktparametern, beispielsweise durch die Vorkühlung, verwendet werden. Damit
kann eine gleichbleibende Qualität des Schneidergebnisses, und eine optisch bessere
Schneid- und Portionsqualität erreicht werden.
[0033] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Steuerungseinheit eine vorrichtungs-
und produktspezifische Datenbank auf, deren Daten bei der Berechnung der Vorgabe und/oder
vorgebbarer Parameter für den Schneidbetrieb berücksichtigt werden. In der produktspezifischen
Datenbank können beispielsweise die spezifischen Gefrierpunkte für verschiedene Lebensmittelprodukte
hinterlegt sein. Weiterhin können in der Datenbank Maschinenparameter, wie beispielsweise
Vorschubgeschwindigkeit, Schneidmessergeschwindigkeit, Scheibendicke, Portionsmuster,
usw. für verschiedene Lebensmittelprodukte, gegebenenfalls in Abhängigkeit von verschiedenen
Schneidmessern, hinterlegt sein. Die Datenbank weist weiterhin Daten bezüglich verschiedener
Vorrichtungsparameter, beispielsweise bezüglich verschiedener Schneidmesser, Greiferanordnungen
usw. auf. Die Daten können jeweils bei der Berechnung der Vorgabe für die Vorkühlungseinrichtung
berücksichtigt werden. Beispielsweise kann basierend auf der gemessenen Temperatur
und in Abhängigkeit des vorliegenden Schneidmessers und des aufzuschneidenden Lebensmittelprodukts
eine geeignete Vorgabe für den Betrieb der Vorkühlungseinrichtung bestimmt werden.
[0034] Insbesondere kann die Steuerungseinheit ausgelegt sein, die Daten der vorrichtungs-
und produktspezifischen Datenbank in Abhängigkeit der Temperaturmessungen und Anlagenparameter
nach einem Schneidvorgang zu aktualisieren. Sollten die Messergebnisse auf ein ungenügendes
Schneidergebnis hinweisen, kann je nach Bedarf die geeignete Vorgabe für den Betrieb
der Vorkühlungseinrichtung angepasst werden.
[0035] Die Erfindung stellt weiterhin ein Verfahren zum Aufschneiden eines Lebensmittelprodukts
bereit, bei dem das Lebensmittelprodukt in einer Vorkühlungseinrichtung vorgekühlt
wird, wobei nach dem Vorkühlen und vor oder nach dem Aufschneiden des Lebensmittelprodukts
die Temperatur des Lebensmittelprodukts gemessen wird, und der Betrieb der Vorkühlungseinrichtung
dann in Abhängigkeit der gemessenen Temperatur des Lebensmittelprodukts angepasst
wird. Damit kann die Temperatur des Lebensmittelprodukts optimal für das Aufschneiden
eingestellt werden, und somit ein vorteilhaftes Schneidergebnis erreicht werden.
[0036] Zum Aufschneiden des Lebensmittelprodukts kommt vorteilhafterweise eine Schneideinrichtung
mit einem Schneidmesser zum Einsatz, das heißt das Aufschneiden erfolgt durch einen
Slicer.
[0037] In einer Ausführungsform ist der spezifische Gefrierpunkt des Produkts vorgebbar,
und der Betrieb der Vorkühlungseinrichtung wird in Abhängigkeit der Differenz zwischen
der gemessenen Temperatur und dem spezifischen Gefrierpunkt angepasst. Durch die Berücksichtigung
des spezifischen Gefrierpunkts kann in Abhängigkeit der Produktart ein optimiertes
Schneid- und Portionsbildungsergebnis erzielt werden.
[0038] Der Betrieb der Vorkühlungseinrichtung kann automatisch oder manuell angepasst werden.
Das automatische Anpassen entspricht insbesondere einer automatisierten Regelung der
Vorkühlungseinrichtung auf Basis der gemessenen Temperatur. Zudem kann eine Regelung
des Schneidprozesses bzw. eine Einstellung der Schneidparameter in Abhängigkeit der
gemessenen Temperatur erfolgen.
[0039] Beim manuellen Anpassen des Betriebs der Vorkühlungseinrichtung wird die Vorgabe
bezüglich des vorteilhaften Betriebs der Vorkühlungseinrichtung auf einer Anzeige
als Empfehlung ausgegeben, und die Bedienperson kann dann den Betrieb der Vorkühlungseinrichtung
entsprechend anpassen.
[0040] In einer Ausführungsform kann beim Messen der Temperatur des Lebensmittelprodukts
eine Oberflächentemperatur des Lebensmittelprodukts gemessen werden. Die Oberflächentemperatur
des Lebensmittelprodukts kann nur an einer Position, an mehreren Positionen, oder
entlang der gesamten Axialerstreckung des nutzbaren Bereichs des Lebensmittelprodukts
bestimmt werden. In manchen Ausführungsformen kann möglichst die gesamte Rand- bzw.
Oberflächentemperatur flächig erfasst werden, beispielsweise durch den Einsatz von
Infrarotkameras. Vorzugsweise erfolgt das Messen im Zuführbereich oder Ladebereich
der Schneideinrichtung, die das Lebensmittelprodukt aufschneidet.
[0041] Insbesondere kann beim Messen der Temperatur des Lebensmittelprodukts eine Kerntemperatur
des Lebensmittelprodukts gemessen werden. Dies kann zusätzlich oder alternativ zum
Messen der Oberflächentemperatur durchgeführt werden. Die Kerntemperatur kann beispielsweise
durch eine Temperaturerfassungseinrichtung bestimmt werden, die in das Lebensmittelprodukt
eingestochen wird, dann im Inneren die Temperatur misst, und schließlich wieder aus
dem Lebensmittelprodukt entfernt wird. Eine derartige Temperaturerfassungseinrichtung
kann an einem Greifer der Schneideinrichtung vorgesehen sein, der das einem Schneidmesser
beabstandete Ende des Lebensmittelprodukts zumindest zeitweise ergreift.
[0042] Weiterhin kann das Messen der Temperatur über eine Konsistenzanalyse, durch Messen
der Verformung des Lebensmittelprodukts durch einen Verformungsprüfkörper oder durch
Messen der Eindringtiefe durch einen Eindringprüfkörper erfolgen. Der Verformungsprüfkörper
bzw. der Eindringprüfkörper stellen somit jeweils eine Temperaturerfassungseinrichtung
in Form eines mechanischen Temperaturmessmittels dar. Dabei wird die Eindringtiefe
des Verformungsprüfkörper bzw. die Verformung des Lebensmittelprodukts gemessen. Als
Verformungsprüfkörper kann auch eine Komponente der in der Schneideinrichtung vorhandenen
Fördertechnik dienen, zum Beispiel eine Andruckrolle, ein Prüfstempel mit einer Andruckrolle
an der Spitze, ein Förderband oder eine Traktoreinheit, insbesondere im Zuführungsbereich,
welche mit einem definierten Druck auf das Lebensmittelprodukt drückt. Weiterhin kann
der Verformungsprüfkörper auch ein Anschlag sein, wobei das Messen der Verformung
insbesondere zwischen zwei gegenüberliegenden Anschlägen erfolgt. Insbesondere können
zwei parallele Seitenanschläge hin zum Lebensmittelprodukt zusammengefahren werden.
Alternativ kann auch ein einzelner Anschlag vorgesehen sein, aus dem dann ein Verformungsprüfkörper
hervor gefahren wird. Diese mechanischen Messverfahren werden vorzugsweise am Endstück
des Lebensmittelprodukts ausgeführt, da dortige, möglicherweise sichtbare Druckstellen
mangels Weiterverarbeitung des Endstücks irrelevant sind.
[0043] Ein mechanisches Temperaturmessmittel kann als Temperaturerfassungseinrichtung insbesondere
vor oder beim Pellvorgang eines Lebensmittelprodukts in einer Pellmaschine eingesetzt
werden. Damit kann die Messung durch Verformung des Lebensmittelprodukts vor dem Abziehen
der Pelle in der Pellmaschine erfolgen. Folglich kann die Verformungsmessung das Lebensmittelprodukt
mangels direkten Kontakts aus hygienischer Sicht nicht beeinträchtigen. Weitere Messstellen
sind aber ebenfalls vorteilhaft, beispielsweise im Bereich der Zuführung und Beladung
der Schneideinrichtung oder auch im Bereich eines der Schneideinrichtung vorgeordneten
Scanners.
[0044] In einer Ausführungsform erfolgt das Messen der Temperatur erst am Ende des Aufschneidevorgangs
oder am Ende der Verweilzeit des Lebensmittelprodukts in der Schneideinrichtung. Damit
erfolgt das Messen der Temperatur zeitlich nahe am Aufschneiden des Lebensmittelprodukts,
und eine zwischenzeitliche Temperaturveränderung des Lebens mittel produkts ist als
gering anzunehmen.
[0045] Vorteilhafterweise erfolgt das Aufschneiden der Lebensmittelprodukte in mehreren
Spuren parallel, wobei das Messen der Temperatur für jede Spur durchgeführt wird,
und die Temperaturmesswerte gemeinsam von einer Steuerungseinheit ausgewertet werden.
Somit kann bei mehrspurigen Slicern ein spurindividuelles Temperaturmessen implementiert
werden, und die Messergebnisse können miteinander verglichen oder zu einem Mittelwert
zusammengefasst werden. Mehrere Messwerte ermöglichen dabei nicht nur, dass lokale
Abweichungen erkannt werden können, sondern können auch zur Fehlererkennung genutzt
werden, beispielsweise zur Erkennung eines defekten Sensors.
[0046] In einer Ausführungsform kann parallel die Umgebungstemperatur gemessen werden. Basierend
auf dem Messwert der Umgebungstemperatur kann eine Plausibilitätsprüfung der Temperaturmesswerte
des Lebensmittelprodukts erfolgen. Zusätzlich oder alternativ kann die Umgebungstemperatur
Eingang in die Berechnung der Vorgabe für die Vorkühlungseinrichtung finden bzw. für
das Anpassen des Betriebs der Vorkühlungseinrichtung berücksichtigt werden. Das Messen
der Umgebungstemperatur erfolgt vorteilhafterweise durch entsprechende Sensoren in
der Schneidvorrichtung und insbesondere an deren Greifer.
[0047] In einer Ausführungsform werden die Temperaturmesswerte von mehreren Messzeitpunkten
bzw. von mehreren Messstellen an einem oder mehreren Lebensmittelprodukten gespeichert,
und durch eine Steuerungseinheit verarbeitet und/oder ausgewertet. Der gemessene Temperaturverlauf
über die Zeit kann für das Anpassen des Betriebs der Vorkühlungseinrichtung bzw. für
die Berechnung der Vorgabe für die Vorkühlungseinrichtung berücksichtigt werden. Das
heißt, es wird beispielsweise nicht nur der aktuelle Temperaturwert, sondern auch
der Temperaturgradient berücksichtigt. Weiterhin kann der Temperaturverlauf über die
Zeit Rückschlüsse auf die Plausibilität der Messungen geben, sodass beispielsweise
defekte Sensoren identifiziert werden können. Durch eine Kombination von mehreren
Temperaturmesswerten, die entweder zu verschiedenen Zeitpunkten oder an verschiedenen
Orten bzw. Lebensmittelprodukten ermittelt wurden, kann ein umfassenderes Bild bezüglich
der Temperatur der Lebensmittelprodukte bzw. bezüglich der Funktion der Sensoren erhalten
werden. Die Messwerte können zudem in der vorrichtungs- und produktspezifischen Datenbank
hinterlegt werden, wodurch die Steuerungseinheit Information bezüglich vorangegangener
Vorkühl- und/oder Schneidvorgänge berücksichtigen kann, also als intelligentes bzw.
"lernendes" System ausgestaltet werden kann.
[0048] Die Erfindung stellt weiterhin eine Lebensmittelaufschneidevorrichtung zum Aufschneiden
von Lebensmittelprodukten bereit, die eine Schneideinrichtung mit einem Schneidmesser
aufweist, und einen Greifer, der zumindest zeitweise während des Schneidvorgangs das
dem Schneidmesser abgewandte Ende des Lebensmittelprodukts ergreift, wobei an dem
Greifer eine Temperaturerfassungseinrichtung vorgesehen ist. Der Greifer weist insbesondere
eine Greifernadel auf, die zum Ergreifen des Lebensmittelprodukts in dieses eingestochen
wird. Die Temperaturerfassungseinrichtung kann in die Greifernadel integriert, der
Greifernadel zugeordnet oder an diese angebaut sein, z.B. unterhalb einer gekrümmten
Greifernadel. Weiterhin kann die Temperaturerfassungseinrichtung selbst als Greifernadel
dienen oder als zusätzliches Sensorelement an der Greifernadel angebracht sein. Dieses
zusätzliche Sensorelement kann sich insbesondere axial in das Produkt bewegen. Weiterhin
kann das zusätzliche Sensorelement radial am Greifer angebracht sein und gegebenenfalls
sich radial bezüglich des Greifers bewegen. In einer Ausführungsform kann die Temperaturerfassungseinrichtung
innerhalb der Greifernadel vorgesehen sein und aus der Greifernadel ausgefahren werden,
wenn die Greifernadel in das Lebensmittelprodukt eingestochen wurde.
[0049] Die mit der Temperaturerfassungseinrichtung aufgezeichneten Temperaturmesswerte können
insbesondere für eine Historisierung in der Datenbank abgelegt werden, um damit beispielsweise
eine Schneidprozessanalyse durchzuführen, eine Vergleichbarkeit der Produktkühlungsqualität
zu erreichen, oder eine Dokumentation der Kühlkette zu ermöglichen.
[0050] Die vorliegende Erfindung wird nun anhand von bevorzugten Ausführungsformen erläutert,
die in den folgenden Figuren dargestellt sind.
Figur 1 zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lebensmittelaufschneidevorrichtung
mit einer der Schneideinrichtung vorgeschalteten Vorkühlungseinrichtung,
Figur 2 zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lebensmittelaufschneidevorrichtung
mit einer in den Zuführbereich der Schneideinrichtung integrierten Vorkühlungseinrichtung,
Figur 3 zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lebensmittelaufschneidevorrichtung
mit einer in den Beladebereich der Schneideinrichtung integrierten Vorkühlungseinrichtung,
Figur 4 zeigt eine Ausgestaltung eines Greifers in der Seitenansicht,
Figur 5 zeigt eine Ausgestaltung eines Greifers in der Vorderansicht,
Figur 6 zeigt eine Ausgestaltung eines Greifers, der mit einer Temperaturerfassungseinrichtung
versehen ist,
Figur 7 zeigt eine Ausgestaltung eines Greifers, dessen Greifernadel mit einer Temperaturerfassungseinrichtung
versehen ist, und
Figur 8 zeigt eine Ausgestaltung eines Greifers, an dessen Greifernadel eine Temperaturerfassungseinrichtung
angebracht ist.
[0051] In Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Lebensmittelaufschneidevorrichtung 1 dargestellt,
in der Lebensmittelprodukte 2 zu Lebensmittelportionen 3 aufgeschnitten werden. Die
Lebensmittelaufschneidevorrichtung 1 weist an ihrem stromaufwärtigen Ende eine Vorkühlungseinrichtung
4 auf, in der die Lebensmittelprodukte 2 gemäß einer Vorgabe gesteuert vorgekühlt
werden.
[0052] Die Verweilzeit bzw. Durchlaufgeschwindigkeit des Lebensmittelprodukts 2 in der Vorkühlungseinrichtung
4 und/oder die Kühlleistung der Vorkühlungseinrichtung 4 ist einstellbar. Insbesondere
durchlaufen die Lebensmittelprodukte 2 die Vorkühlungseinrichtung 4 auf einem Förderband
5.
[0053] Nach der Vorkühlungseinrichtung 4 ist ein Beladeförderband 6 vorgesehen, das von
der Vorkühlungseinrichtung 4 zu einer Schneideinrichtung 7 führt. Das Beladeförderband
6 kann vornehmlich zum Transport, aber auch zu einer Pufferung der vorgekühlten Lebensmittelprodukte
4 dienen.
[0054] Die Schneideinrichtung 7 weist einen Zuführförderer 8 auf, auf dem das Lebensmittelprodukt
2 einem Schneidmesser 9 zugeführt wird. Um die Zuführbewegung des Lebensmittelprodukts
2 zum Schneidmesser 9 zu ermöglichen, ist der Zuführförderer 8 vorteilhafterweise
gegenüber der horizontalen Ebene geneigt, sodass die Bewegung des Lebensmittelprodukts
2 hin zum Schneidmesser 9 durch die Schwerkraft unterstützt wird. Der Zuführförderer
8 kann durch eine Kippbewegung mit dem Beladeförderband 6 ausgerichtet werden, damit
Lebensmittelprodukte 2 vom Beladeförderband 6 auf den Zuführförderer 8 übergeben werden
können.
[0055] Bei dem Zuführförderer 8 kann es sich um ein Förderband handeln, alternativ kann
aber auch lediglich eine passive Produktauflage vorgesehen sein. Weiterhin kann ein
Greifer 10 vorgesehen sein, der das dem Schneidmesser 9 abgewandte, stromaufwärtige
Ende des Lebensmittelprodukts 2 zumindest zeitweise während des Aufschneidevorgangs
ergreifen kann. Der Greifer 10 ist insbesondere linear in Zuführrichtung verfahrbar,
um der Bewegung des Lebensmittelprodukts 2 zu folgen. Weiterhin kann die Verfahrbarkeit
des Greifers 10 aktiv durch einen Greiferantrieb gesteuert werden, sodass der Greifer
10 die Zuführung des Lebensmittelprodukts 2 steuern bzw. regeln kann. Das Schneidmesser
9 ist insbesondere ein rotierendes Kreismesser oder Sichel messer, das von einem Schneidmessermotor
11 angetrieben wird.
[0056] Die Lebensmittelaufschneidevorrichtung 1 gemäß Figur 1 weist mehrere Temperaturerfassungseinrichtungen
auf, nämlich die Temperatursensoren 12, 13 und die Infrarotkamera 14. Ein weiterer,
nicht dargestellter Temperatursensor kann im Greifer 10 vorgesehen sein.
[0057] Die Messwerte der Temperaturerfassungseinrichtungen 12, 13, 14 werden an eine Steuerungseinheit
15 übermittelt, die ausgehend von diesen Messwerten eine Vorgabe für den Betrieb der
Vorkühlungseinrichtung 4 berechnet. Vorzugsweise wird diese Vorgabe über die Steuerleitung
16 oder eine entsprechende Funkverbindung direkt an die Vorkühlungseinrichtung übermittelt,
die somit automatisch geregelt wird. Es kann folglich ein beständiges Nachregeln im
laufenden Betrieb durchgeführt werden.
[0058] Die Steuerungseinheit 15 verfügt weiterhin über Information bezüglich der Maschinenparameter,
beispielsweise Vorschubgeschwindigkeit, Drehgeschwindigkeit des Schneidmessers, Schneidspalt
usw., und kann eine vorrichtungs- und produktspezifische Datenbank aufweisen. Somit
können die Temperaturmesswerte betriebszustandsabhängig und in Abhängigkeit von hinterlegten
Parametern ausgewertet werden. Messwerte und Parameter von vorangegangenen Schneidprozessen
und/oder vorangegangenen Produkten bzw. Produktchargen können in der Datenbank abgelegt
werden, und als Eingangsparameter für Erst- oder Grundeinstellungen oder Bezugswerte
für nachfolgende Berechnungen der Vorgabe für den Betrieb der Vorkühlungseinrichtung
4 oder der Maschinenparameter verwendet werden.
[0059] Die Temperaturerfassungseinrichtung 12 ermöglicht eine Erfassung der äußeren Temperatur
des Lebensmittelprodukts 2 nahe der Vorkühlungseinrichtung 4. Die Temperaturerfassungseinrichtung
13 hingegen ermöglicht eine Erfassung der äußeren Temperatur des Lebensmittelprodukts
direkt vor dem Aufschneiden. Durch Vergleich der Temperaturmesswerte der Temperaturerfassungseinrichtungen
12 und 13 können auch Rückschlüsse auf die Temperaturverteilung im Inneren des Lebensmittelprodukts
2 getroffen werden. Ein Lebensmittelprodukt 2 mit einer relativ inhomogenen Temperaturverteilung
erfährt eine schnellere Änderung der Temperatur auf der Außenseite des Lebensmittelprodukts
2. Dies kann durch den Vergleich der Temperaturmesswerte der Temperaturerfassungseinrichtungen
12 und 13 ermittelt werden. Sollten die Temperaturmesswerte um mehr als einen vorbestimmten
Toleranzwert voneinander abweichen, kann die Vorgabe für den Betrieb der Vorkühlungseinrichtung
4 angepasst werden. Sollte sich die Außentemperatur des Lebensmittelprodukts 2 zwischen
den Temperaturerfassungseinrichtungen 12 und 13 um mehr als einen Toleranzwert erhöhen,
kann beispielsweise die Verweildauer des Lebensmittelprodukts 2 in der Vorkühlungseinrichtung
4 erhöht werden bei gleichzeitiger Reduzierung der Kühlleistung, um eine gleichmäßigere
Vorkühlung zu erreichen.
[0060] Die Infrarotkamera 14 kann die Temperatur direkt an der Schnittfläche des Lebensmittelprodukts
2 erfassen und somit detaillierte Informationen über die Temperatur im Inneren des
Lebensmittelprodukts 2 bereitstellen. Es muss allerdings beachtet werden, dass der
Einfluss des Schneidmessers 9, insbesondere die Wärmeerzeugung durch Reibung, beachtet
bzw. gegebenenfalls herausgerechnet werden muss.
[0061] Weiterhin können alle gemessenen und eingestellten Werte dokumentiert und den betreffenden
Lebensmittelprodukten 2 bzw. Chargen zugeordnet werden. Diese gespeicherten Werte
können dann als Referenzwerte für spätere Aufschneidevorgänge zur Verfügung stehen.
Weiterhin kann eine Plausibilitätsprüfung im Hintergrund durchgeführt werden. Somit
wird eine anlagenspezifische Datenbank eingesetzt, die neben dem Verhalten der Vorkühlungseinrichtung
auch Werte bezüglich der Lagertemperaturen der Produkte, der Umgebungstemperaturen,
der Länge der Förderstrecke sowie der Fördergeschwindigkeiten ablegt, die alle einen
deutlichen Einfluss auf die Produkttemperatur im Schneidbereich haben, und deswegen
bei der Berechnung der Vorgabe berücksichtigt werden können.
[0062] Die berechnete Vorgabe für den Betrieb der Vorkühlungseinrichtung 4 kann einer Bedienperson
als Vorschlag auf einem Display angezeigt werden. Die Bedienperson passt dann manuell
die Vorgabe der Vorkühlungseinrichtung 4 an. Das ermöglicht, dass die Vorgabe gegebenenfalls
noch im Einklang mit Erfahrungswerten der Bedienperson geändert werden kann.
[0063] Der Bedienperson kann alternativ auch die Möglichkeit gegeben werden die angezeigte
Vorgabe in der Steuerungseinheit zu verändern, und dann zu quittieren bzw. freizugeben.
Nach der Freigabe der Vorgabe wird diese dann automatisch über die Steuerleitung 16
an die Vorkühlungseinrichtung 4 übermittelt.
[0064] Die Vorgabe gibt die Kältewirkung auf die Lebensmittelprodukte 2 in der Vorkühlungseinrichtung
4 vor. Insbesondere kann die Vorkühlungseinrichtung 4 temperaturregelbar sein, d.h.
der Vorkühlungseinrichtung 4 wird eine gewünschte Temperatur vorgegeben, die dann
über die Regelung der Kühlleistung in einem in der Vorkühlungseinrichtung 4 vorgesehenen
Regelkreis erreicht bzw. gehalten wird. Die Vorgabe für die Kältewirkung auf die Lebensmittelprodukte
2 kann durch diese vorgebbare Temperatur oder durch direkten Zugriff auf die Regelung
der Kühlleistung umgesetzt werden. Zusätzlich oder alternativ kann die Vorgabe für
die Kältewirkung durch eine Anpassung der Durchlauf- und/oder Verweilzeit umgesetzt
werden.
[0065] Die Steuerungseinheit 15 weist weiterhin eine Steuerleitung 17 zum Schneidmessermotor
11, eine Steuerleitung 18 zum Antrieb des Zuführförderer 8 und eine Steuerleitung
19 zum Greifer 10 auf. Somit kann die Steuerungseinheit 15 die Maschinenparameter
der Schneideinrichtung steuern, nämlich insbesondere die Geschwindigkeit des Schneidmessers
9, die Vorschubgeschwindigkeit des Lebensmittelprodukts 2, den Schneidspalt und den
Eingriff des Greifers 10.
[0066] Die durch das Schneidmesser abgeschnittenen Scheiben des Lebensmittelprodukts 2 fallen
auf eine Portionsablage 20, wo sie die Portion 3 bilden. Die Portionsablage 20 kann
als Ablageförderband ausgestaltet sein, das den Abtransport der Portionen 3 ermöglicht.
Die Portionsablage 20 kann durch die Steuerungseinheit 15 während des Schneidvorgangs
verfahren werden, um die verschiedenen Scheiben gemäß einer gewünschten Portionsanordnung
auf der Portionsablage 20 abzulegen.
[0067] Die Steuerungseinheit 15 ist ausgelegt, Betriebsunterbrechungen, wie Chargenwechsel,
Wartung, Einstellung und Reinigung zu erfassen, und den Betrieb der Lebensmittelaufschneidevorrichtung
und insbesondere der Vorkühlungseinrichtung entsprechend anzupassen. Wenn ein Lebensmittelprodukt
2, zum Beispiel bedingt durch eine Störung im Aufschneideverfahren, länger in der
Vorkühlungseinrichtung verbleibt, kann die Kühlleistung bzw. Temperatur in der Vorkühlungseinrichtung
angepasst werden, damit die Temperatur des Lebensmittelprodukts 2 im Sollbereich bleibt.
Sollte die durch die Temperaturerfassungseinrichtung 12, 13, 14 ermittelte Temperatur
des Lebensmittelprodukts 2 dennoch nach der Vorkühlungseinrichtung 4 nicht im Sollbereich
sein, können die Steuervorgaben für den Schneidprozess, das heißt insbesondere die
Messergeschwindigkeit und Vorschubgeschwindigkeit angepasst werden, um dennoch ein
vorteilhaftes Schneidergebnis zu erreichen.
[0068] In Figur 2 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lebensmittelaufschneidevorrichtung
dargestellt. In dieser Ausführungsform ist die Vorkühlungseinrichtung 4 im Bereich
des Zuführförderers 8 angeordnet, das heißt sehr nahe am Schneidmesser 9. Der Temperatursensor
13 ist zwischen der Vorkühlungseinrichtung 4 und dem Schneidmesser 9, direkt vor dem
Schneidmesser 9 angeordnet. Zudem ist eine Temperaturerfassungseinrichtung im Greifer
10 vorgesehen. Die Temperaturerfassungseinrichtung im Greifer 10 ermöglicht eine Messung
am stromaufwärtige Ende des Lebensmittelprodukts 2. Der Greifer 10 greift während
des Schneidvorgangs in das Lebensmittelprodukt 2 ein. Die Messung wird vorteilhafterweise
aber relativ spät durchgeführt, da dann ausreichend Zeit für den Wärmeübergang vom
Lebensmittelprodukt 2 auf die Temperaturerfassungseinrichtung am Greifer 10 besteht.
[0069] Die Steuerungseinrichtung 15 berechnet unter Anderem auf der Basis des Meßwerts des
Temperatursensors 13 und der Temperaturerfassungseinrichtung im Greifer 10 eine Vorgabe
für den Betrieb der Vorkühlungseinrichtung 4 und übermittelt diese Vorgabe über die
Steuerleitung 16 an die Vorkühlungseinrichtung 4. Ansonsten ist die Steuerungseinrichtung
15 wiederum ausgelegt, über die Steuerleitung 17 den Schneidmessermotor 11 und über
die Steuerleitung 19 den Greifer 10 zu steuern.
[0070] In Figur 3 ist eine weitere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Lebensmittelaufschneidevorrichtung
1 dargestellt, wobei hier die Vorkühlungseinrichtung 4 im Bereich des Beladeförderbands
6 angeordnet ist. Das Beladeförderband 6 ist stromaufwärts des Zuführförderers 8 vorgesehen.
In Figur 3 ist es vor dem Zuführförderer 8 angeordnet. Es ist allerdings alternativ
möglich, dass das Beladeförderband 6 parallel neben dem Zuführförderer 8 angeordnet
ist, und die Lebensmittelprodukte 2 in seitlicher Richtung vom Beladeförderband 6
auf den Zuführförderer 8 geschoben werden.
[0071] In der Ausführungsform gemäß Figur 3 ist lediglich ein Temperatursensor 13 vorgesehen,
der direkt vor dem Schneidmesser 9 angeordnet ist. Damit kann eine punktuelle Temperaturmessung
direkt vor dem Aufschneiden erfolgen, wodurch eine Erwärmung des Lebensmittelprodukts
2 nach der Vorkühlungseinrichtung 4 berücksichtigt werden kann. Für die Berechnung
der Vorgabe für den Betrieb der Vorkühlungseinrichtung 4 sollte insbesondere ein Messwert
gegen Ende des Schneidprozesses verwendet werden. Dann kann die Erwärmung des Lebensmittelprodukts
2 im Zuführbereich der Schneideinrichtung 7 während des Aufschneidens berücksichtigt
werden. D.h. es wird eine Temperaturmessung am hinteren Ende des Lebensmittelprodukts
2 durchgeführt.
[0072] Die Steuerungseinheit 15 berechnet wiederum aus dem über die Temperaturerfassungseinrichtung
13 gemessenen Temperaturwert und gegebenenfalls anderen Größen bzw. Parametern eine
Vorgabe für den Betrieb der Vorkühlungseinrichtung 4, die an die Vorkühlungseinrichtung
4 über die Steuerleitung 16 übermittelt werden kann.
[0073] In allen Ausführungsformen kann die Steuerungseinheit 15 ausgelegt sein, die produktspezifische
Temperaturänderungsgeschwindigkeit als Parameter in einer Datenbank zu hinterlegen
und in die Berechnung der Vorgabe für die Vorkühlungseinrichtung 4 einfließen zu lassen.
Die Temperaturänderungsgeschwindigkeit kann insbesondere durch Temperaturmessungen
an verschiedenen Orten, nämlich insbesondere durch verschiedene Temperaturerfassungseinrichtungen
12, 13, 14 oder durch Temperaturmessungen zu verschiedenen Zeitpunkten bestimmt werden.
Die Temperaturänderungsgeschwindigkeit ist nicht nur von der Temperaturverteilung
im Lebensmittelprodukt 2 abhängig, sondern auch von der Umgebungstemperatur, die folglich
gemessen werden kann, und von der Produktart, deren Eigenschaften deswegen als Datensatz
in der Datenbank hinterlegt werden. Die Steuerungseinheit 15 kann unter Berücksichtigung
der Umgebungstemperatur und der Eigenschaften der jeweiligen Produktart die Vorgabe
für die Vorkühlungseinrichtung 4 genauer berechnen.
[0074] Mit den in Figuren 1 bis 3 dargestellten Lebensmittelaufschneidevorrichtungen 1 kann
auch das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird bei diesem Verfahren zunächst der spezifische Gefrierpunkt für die Produktart
des aufzuschneidenden Lebensmittelprodukts 2 aus einer Datenbank ausgelesen. Dann
wird mittels einer oder mehreren Temperaturerfassungseinrichtungen 12, 13, 14 ein
Temperaturwert des Lebensmittelprodukts 2 festgestellt. Der Temperaturwert wird ausgewertet,
indem der Abstand des gemessenen Temperaturwertes zum spezifischen Gefrierpunkt bestimmt
wird. Dieser Abstand dient als Regelkriterium oder als direkte Regelgröße, und kann
als Vorgabe für den Betrieb der Vorkühlungseinrichtung 4 entweder automatisch an die
Vorkühlungseinrichtung 4 übermittelt werden oder einer Bedienperson vorgeschlagen
werden, die dann der Vorgabe zustimmt oder den Betrieb der Vorkühlungseinrichtung
4 anhand dieser Vorgabe anpasst. Zudem können beim erfindungsgemäßen Verfahren die
Rand- und Schneidparameter der Schneideinrichtung und anderer korrespondierender Anlagenkomponenten
unter Berücksichtigung der in der Maschinensteuerung hinterlegten Parameter eingestellt
werden.
[0075] Insbesondere können die Messwerte aus vorangegangenen Schneidprozessen und/oder von
vorangegangenen Lebensmittelprodukten 2 bzw. Produktchargen in einer Datenbank abgelegt
werden, wobei auf diese Werte wieder zugegriffen wird, wenn gleiche oder ähnliche
Bedingungen bzw. Lebensmittelprodukte 2 vorliegen. Dann können diese Parameter für
die Erst- oder Grundeinstellung der Lebensmittelaufschneidevorrichtung 1 und insbesondere
von deren Vorkühlungseinrichtung 4 eingesetzt werden. Die gespeicherten Parameter
können somit als Bezugswerte für die nachfolgenden Lebensmittelprodukte 2 verwendet
werden.
[0076] In Figur 4 ist ein Greifer 10 in Seitenansicht dargestellt, dessen Greifernadeln
21 in ein Endstück eines Lebensmittelprodukts 2 eingreifen. Weiterhin ist in Figur
4 das in der Schneidebene 22 angeordnete Schneidmesser 9 und eine Schneidkante 23
dargestellt, die sich am vorderen Ende des Zuführförderers 8 befindet. Die Greifernadeln
21 sind bezüglich eines Greifernadelgelenks 24 verschwenkbar, um in das Endstück des
Lebensmittelprodukts 2 im Wesentlichen in Radialrichtung R eingestochen zu werden,
und aus diesem wieder herausgefahren zu werden.
[0077] Wie in Figur 5 erkannt werden kann, sind insgesamt acht Greifernadeln vorgesehen,
von denen jeweils zwei gemeinsam in einem Greifernadelgelenk 24 gelagert sind.
[0078] In Figur 6 sind nun zwei mögliche Anordnungen von Temperaturerfassungseinrichtungen
25, 26 am Greifer 10 dargestellt. Die Temperaturerfassungseinrichtung 25 ist direkt
an der Greifernadel 21, insbesondere im vorderen Bereich der Greifernadel 21 vorgesehen.
Die Temperaturerfassungseinrichtung 25 ist ein Kontakttemperatursensor, der in einer
Vertiefung in der Greifernadel 21 vorgesehen sein kann. Ausgehend vom Temperatursensor
25 erstreckt sich eine elektrische Leitung 27 mit der der Temperaturmesswert zunächst
zum Greifergrundkörper 28 und dann zur Steuerungseinrichtung 15 übermittelt werden
kann. Alternativ kann die Temperaturerfassungseinrichtung 25 oder der Greifergrundkörper
28 auch mit einem Funkmodul versehen sein, mit dem der Temperaturmesswert per Funk
übertragen werden kann.
[0079] Am Greifergrundkörper 28 ist ein in Axialrichtung A ausfahrbares Sensorelement 29
vorgesehen, das an seinem vorderen Ende die Temperaturerfassungseinrichtung 26 aufweist.
Das Sensorelement 29 ist an seinem vorderen Ende angespitzt, sodass es beim Ausfahren
aus dem Greifergrundkörper 28 einfach in das Endstück des Lebensmittelprodukts 2 eindringen
kann. Wenn das Sensorelement 29 in seiner in Figur 6 ausgefahrenen Position ist, ist
die Temperaturerfassungseinrichtung 26 im Inneren des Endstücks des Lebensmittelprodukts
2 angeordnet, und kann die dortige Temperatur messen. Die Temperaturmesswerte können
über eine elektrische Leitung 30 an den Greifergrundkörper 28 und dann an die Steuerungseinheit
15 übermittelt werden. Alternativ ist auch hier eine Übertragung per Funk möglich.
[0080] In Figur 7 ist eine Ausgestaltung eines Greifers 10 dargestellt, in dessen Greifernadel
21 ein linear verschiebliches Sensorelement 31 angeordnet ist. Das Sensorelement 31
weist in seinem vorderen Bereich eine Temperaturerfassungseinrichtung 32 auf. Während
des Einstechens der Greifernadel 21 in das Lebensmittelprodukt 2 ist das Sensorelement
31 in seiner zurückgefahrenen, strichliert dargestellten Position. Sobald die Greifernadel
21 im Lebensmittelprodukt 2 angeordnet ist, wird das Sensorelement 31 durch ein Stellmittel,
insbesondere einen Pneumatikzylinder, Linearmotor oder Servomotor, in die in Figur
7 dargestellte vordere Position ausgefahren, sodass die Temperaturerfassungseinrichtung
32 außerhalb der Greifernadel 21 und innerhalb des Lebensmittelprodukts 2 angeordnet
ist. Dann erfolgt die Temperaturmessung, wobei der Temperaturmesswert wiederum durch
eine nicht dargestellte elektrische Leitung oder über eine Funkverbindung zur Steuerungseinheit
15 übermittelt wird.
[0081] In Figur 8 ist eine Ausgestaltung eines Greifers 10 mit einer Temperaturerfassungseinrichtung
33 dargestellt, die auf der Greifernadel 21 angeordnet ist. Die Temperaturerfassungseinrichtung
33 ist insbesondere auf der Seite der Greifernadel 21 angeordnet, die im geschlossenen
Zustand dem Greifergrundkörper 28 zugewandt ist. Ausgehend von der Temperaturerfassungseinrichtung
33 ist eine elektrische Leitung 34 vorgesehen, die den Temperaturwert der Temperaturerfassungseinrichtung
33 zunächst an den Greifergrundkörper 28 und dann an die Steuerungseinheit 15 übermittelt.
Alternativ ist eine Übertragung per Funk vorgesehen.
[0082] Der Vorteil des erfindungsgemäßen Einsatzes von Temperaturerfassungsvorrichtungen
und der Berücksichtigung von deren Messwerten beim Betrieb einer Vorkühlungseinrichtung
ist insbesondere, dass nicht nur die Maschinenparameter der Schneideinrichtung in
Abhängigkeit wenigstens einer Eigenschaft des Lebensmittelprodukts angepasst werden,
sondern dass eine verbesserte Vorkühlung des Lebensmittelprodukts erreicht wird. Der
Schneideinrichtung werden somit optimal vorgekühlte Lebensmittelprodukte zugeführt,
die besser aufgeschnitten werden können. Dadurch werden ein verbessertes Schneidergebnis,
eine Erhöhung der Portionsqualität und damit eine bessere Produktausbeute erreicht.
Die Portionen weisen eine gleichbleibende Qualität bezüglich des Schneidergebnisses
auf, die sich insbesondere in einer optisch besseren Schneidqualität zeigt. Zudem
können durch die Berechnung des Vorgabewerts für die Vorkühlungseinrichtung Bedienfehler
der Bedienperson vermieden werden, da die Regelung entweder automatisch durchgeführt
wird, oder die Bedienperson eindeutige Vorgabewerte angezeigt bekommt. Dies ermöglicht
eine sichere Betriebsführung.
1. Lebensmittelaufschneidevorrichtung (1) zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten
(2), umfassend:
eine Vorkühlungseinrichtung (4) zum Kühlen des Lebensmittelprodukts (2) vor dem Aufschneiden,
und
eine Schneideinrichtung (7) mit einem Schneidmesser (9),
gekennzeichnet durch
eine Temperaturerfassungseinrichtung (12, 13, 14, 25, 26, 32, 33) zum Messen der Temperatur
des Lebensmittelprodukts (2), und
eine Steuerungseinheit (15), die ausgelegt ist, ausgehend von der mit der Temperaturerfassungseinrichtung
(12, 13, 14, 25, 26, 32, 33) gemessenen Temperatur, eine Vorgabe für den Betrieb der
Vorkühlungseinrichtung (4) zu berechnen,
wobei die Vorkühlungseinrichtung (4) in Abhängigkeit dieser Vorgabe steuerbar ist.
2. Lebensmittelaufschneidevorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Vorkühlungseinrichtung
(15) ausgelegt ist, in Abhängigkeit der Vorgabe die Verweilzeit bzw. Durchlaufgeschwindigkeit
des Lebensmittelprodukts (2) in der Vorkühlungseinrichtung (4) und/oder die Kühlleistung
anzupassen.
3. Lebensmittelaufschneidevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die
Steuerungseinheit (15) ausgelegt ist, den Abstand der gemessenen Temperatur zu einem
vorgebbaren Wert für den spezifischen Gefrierpunkt des Lebensmittelprodukts (2) zu
bestimmen.
4. Lebensmittelaufschneidevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die
Vorkühlungseinrichtung (4) und Steuerungseinheit (15) so ausgelegt und verbunden sind,
dass eine automatische Regelung der Vorkühlungseinrichtung (4) durch die Steuerungseinheit
(15) erfolgt.
5. Lebensmittelaufschneidevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die
Temperaturerfassungseinrichtung (14) stromabwärts des Schneidmessers vorgesehen ist.
6. Lebensmittelaufschneidevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Temperaturerfassungseinrichtung
(12, 13, 14, 25, 26, 32, 33) zwischen Vorkühlungseinrichtung (4) und Schneidmesser
(9) vorgesehen ist.
7. Lebensmittelaufschneidevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die
Temperaturerfassungseinrichtung (25, 26, 32, 33) ausgelegt ist, in das Lebensmittelprodukt
(2) eingestochen und wieder entfernt zu werden.
8. Lebensmittelaufschneidevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die
Schneideinrichtung (7) einen Greifer (10) aufweist, der ausgelegt ist, das stromaufwärtige
Ende des Lebensmittelprodukts (2) zumindest am Ende des Schneidvorgangs zu ergreifen,
wobei die Temperaturerfassungseinrichtung am Greifer vorgesehen ist.
9. Lebensmittelaufschneidevorrichtung nach Anspruch 8, wobei die Temperaturerfassungseinrichtung
(25, 26, 32, 33) an einer Greifernadel (21) des Greifers (10) vorgesehen ist, die
in das Lebensmittelprodukt (2) zum Ergreifen eingestochen wird.
10. Lebensmittelaufschneidevorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, wobei die Temperaturerfassungseinrichtung
(26) als zusätzliches Sensorelement (29) am Greifer (10) vorgesehen ist, das bezüglich
des Greifers (10) beweglich ist, um mit dem Lebensmittelprodukt (2) in Kontakt zu
kommen oder in das Lebensmittelprodukt (2) eingestochen zu werden.
11. Lebensmittelaufschneidevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die
Steuerungseinheit (15) eine vorrichtungs- und produktspezifische Datenbank aufweist,
deren Daten bei der Berechnung der Vorgabe und/oder vorgebbarer Parameter für den
Schneidbetrieb berücksichtigt werden.
12. Verfahren zum Aufschneiden eines Lebensmittelprodukts (2), umfassend:
Vorkühlen des Lebensmittelprodukts (2) in einer Vorkühlungseinrichtung (4), und
gekennzeichnet durch
Messen der Temperatur des Lebensmittelprodukts (2), nach dem Vorkühlen und vor oder
nach dem Aufschneiden des Lebensmittelprodukts (2),
Anpassen des Betriebs der Vorkühlungseinrichtung (4) in Abhängigkeit der gemessenen
Temperatur des Lebensmittelprodukts (2).
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei der spezifische Gefrierpunkt des Lebensmittelprodukts
(2) vorgebbar ist, und der Betrieb der Vorkühlungseinrichtung (4) in Abhängigkeit
der Differenz zwischen gemessener Temperatur und spezifischem Gefrierpunkt angepasst
wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, wobei beim Messen der Temperatur des Lebensmittelprodukts
(2) eine Oberflächentemperatur und/oder eine Kerntemperatur des Lebensmittelprodukts
(2) gemessen wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei das Messen der Temperatur erst
am Ende des Aufschneidevorgangs oder am Ende der Verweilzeit des Lebensmittelprodukts
(2) in der Schneideinrichtung (7) erfolgt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, wobei das Aufschneiden der Lebensmittelprodukte
(2) in mehreren Spuren parallel erfolgt, und das Messen der Temperatur für jede Spur
durchgeführt wird, wobei die Temperaturmesswerte gemeinsam von einer Steuerungseinheit
(15) ausgewertet werden.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, wobei die Temperaturmesswerte von mehreren
Messzeitpunkten bzw. mehreren Messstellen an einem oder mehreren Lebensmittelprodukten
(2) gespeichert werden, und durch eine Steuerungseinheit (15) verarbeitet und/oder
ausgewertet werden.