[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Maschen- oder Webstoff in Form eines doppelflächigen
Gestrickes.
[0002] Derartige Stoffe sind zahlreich bekannt. Sie werden für unterschiedliche Zwecke eingesetzt.
Sie weisen üblicherweise eine obere und eine untere textile Seite auf, die unter Ausbildung
eines Zwischenraumes voneinander beabstandet sind. Dazu ist es bekannt, Abstandsfäden,
die den Zwischenraum überspannen, vorzusehen.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Maschen- oder Webstoff in Form
eines doppelflächigen Gestrickes derart weiterzuentwickeln, dass die Klimatisierung
bzw. der Klimaausgleich verbessert wird, insbesondere eine hohe Feuchtigkeitsaufnahme
und -ableitung durch den Stoff und gleichzeitig eine hohe Luftdurchlässigkeit durch
den Stoff gegeben ist. Dies ist insbesondere von Vorteil bei direktem oder indirektem
Körperkontakt, beispielsweise beim Einsatz als Bezugsstoffen auf Sitz- oder Liegeflächen.
[0004] Gelöst wird die Aufgabe durch einen Maschen- oder Webstoff nach Anspruch 1 und ein
Verfahren zur Herstellung gemäß Anspruch 15. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in
den Ansprüchen 2 bis 14 angegeben.
[0005] Gelöst wird die Aufgabe gemäß Anspruch 1 durch ein Maschen- oder Webstoff in Form
eines doppelflächigen Gestrickes, Gewebes oder Gewirkes mit einer oberen und unteren
textilen Seite, die unter Ausbildung eines Zwischenraumes voneinander beabstandet
sind und mit sich in Stofflängs- oder Stoffquerrichtung wiederholenden ersten und
zweiten Abschnitten, wobei im ersten Abschnitt jeweils mindestens ein Einlegeteil,
insbesondere Füllfaden, eingeführt ist und im zweiten Abschnitt jeweils mindestens
ein den Zwischenraum überspannender und aufspannender Abstandsfaden vorgesehen ist.
[0006] Durch einen solchen Stoff kann eine besonders gute Feuchtigkeitsaufnahme bei gleichzeitig
hoher Luftdurchlässigkeit gewährleistet werden und somit eine besonders vorteilhafte
Klimatisierung und Feuchtigkeitsabfuhr, insbesondere beim direkten oder indirekten
Körperkontakt, erfolgen. Dabei ist der erste Abschnitt insbesondere dazu ausgebildet
Feuchtigkeit aufzunehmen und der zweite Abschnitt insbesondere dazu geeignet, Belüftung
zu ermöglichen.
[0007] Dabei handelt es sich nicht nur um eine einfache Kombination verschiedener Stoffarten,
sondern gerade die besondere Anordnung der Abschnitte sorgt für ein besonders gutes
Ergebnis.
[0008] In Bezug auf die Anordnung der ersten und zweiten Abschnitte sind vielfältige Möglichkeiten
denkbar. Insbesondere wird es aber aus Herstellungsgründen bevorzugt, sie quer zur
Stofflängsrichtung, also quer zu der Richtung, in der der Stoff bei der Herstellung
wächst, abwechselnd anzuordnen, insbesondere aneinander angrenzend, insbesondere ohne
Zwischenlage anderer Bereiche oder Abschnitte.
[0009] Ein solcher Stoff kann beispielsweise auf einer Strick- oder Wirkmaschine, insbesondere
einer Rundstrickmaschine dadurch erzeugt werden, dass eine erste Gruppe von System
die ersten Abschnitte erzeugt und eine zweite Gruppe von System die zweiten Abschnitt
erzeugt.
[0010] Mit besonderem Vorteil sind daher die ersten und zweiten Abschnitte aneinander angrenzend
angeordnet. Das bedeutet, dass dazwischenliegend keine weiteren Bereiche angeordnet
sind und sich insbesondere immer alternierend erster und zweiter, erster und zweiter,
erster und zweiter Abschnitt usw. abwechseln. Eine solche alternierende Abfolge kann
in Stofflängsrichtung oder quer zur Stofflängsrichtung gewählt werden.
[0011] Die einzelnen Abschnitte sind in der Aufsicht auf die obere oder untere Seite insbesondere
rechteckig. Die einzelnen ersten und/oder zweiten Abschnitte sind in der Aufsicht
auf die obere oder untere Seite insbesondere so ausgebildet, dass sich ihre Erstreckung
in eine erste Richtung, insbesondere senkrecht zur Stofflängsrichtung, mindestens
um den Faktor 10, insbesondere mindestens 100 von der Erstreckung in die zu der ersten
Richtung senkrechten Richtung unterscheidet. Die Erstreckung der ersten und/oder zweiten
Abschnitte in die erste Richtung ist insbesondere mindestens um den Faktor 10, insbesondere
mindestens 20, kleiner als die Erstreckung des Maschen- oder Webstoffs in die Richtung,
in der sich die ersten und zweiten Abschnitte abwechseln. Die Erstreckung der ersten
und/oder zweiten Abschnitte in die zu der ersten Richtung senkrechten Richtung ist
insbesondere identisch mit der Erstreckung des Maschen- oder Webstoffs in die zu der
ersten Richtung senkrechten Richtung
[0012] Somit ergeben sich dann in der Regel reihenförmige Abschnitte, die aneinander angrenzend
angeordnet sind.
[0013] Insbesondere sind über die Erstreckung des Maschen- oder Webstoffs in die Richtung,
in der sich die ersten und zweiten Abschnitte abwechseln mindestens 5, insbesondere
mindestens 10, erste Abschnitt und mindestens 5, insbesondere mindestens 10, zweite
Abschnitt vorgesehen.
[0014] Insbesondere sind die Abschnitte jeweils mit über in die zu der ersten Richtung senkrechten
Richtung gleichbleibender Erstreckung in die erste Richtung vorgesehen. Sind die Abschnitte
alternierend in Stofflängsrichtung angeordnet, so ist insbesondere ihre jeweilige
Breite quer zur Stofflängsrichtung über den Stoff vorteilhafterweise konstant. Sind
die Abschnitte jeweils alternierend quer zur Stofflängsrichtung angeordnet, so ist
vorteilhafterweise ihre jeweilige Breite in Stofflängsrichtung über den Stoff konstant.
Mit besonderem Vorteil ist die Breite der Abschnitte deutlich kleiner, insbesondere
kleiner als die Stofflänge gewählt. insbesondere sind die Breiten der Abschnitte kleiner
als 10% der Stoffbreite gewählt.
[0015] Mit besonderem Vorteil weisen alle ersten Abschnitte eine erste Breit und alle zweiten
Abschnitte eine zweite Breite auf, wobei diese Breite insbesondere quer zur Stofflängsrichtung
gegeben ist, insbesondere wenn sich die Abschnitte quer zur Stofflängsrichtung alternierend
abwechseln. Die Breiten können aber auch in Stofflängsrichtung gegeben sein, insbesondere
wenn sich die Abschnitte in Stofflängsrichtung alternierend abwechseln.
[0016] Mit besonderem Vorteil ist die erste Breite gleich der zweiten Breite gewählt und
weisen somit die Abschnitte alle eine identische Breite auf. Üblicherweise ist ihre
Länge ebenfalls identisch, da sich diese über die gesamte Länge bzw. Breite des Stoffes
erstreckt und somit bei quaderförmigen Stoffabmessungen identisch ist.
[0017] Mit besonderem Vorteil ist die erste und/oder zweite Breite mit 2 - 15 mm gewählt.
Derartige Abschnittsbreiten haben sich in Bezug auf die Feuchtigkeitsaufnahme und
Belüftung als besonders vorteilhaft erwiesen. Bei derartigen Stoffbreiten ist eine
ausreichende Breite jedes einzelnen Abschnittes gewählt, um die Funktion besonders
zuverlässig und effektiv zu erfüllen und ist auch eine lokale Feuchtigkeitsaufnahme
und Belüftung an allen Orten besonders zuverlässig gegeben.
[0018] Mit besonderem Vorteil ist die maximale Dicke des Maschen- oder Webstoffs mit 2 -
15 mm gewählt. Mit besonderem Vorteil ist auch die minimale Dicke des Maschen- oder
Webstoffs mit 2 - 15 mm gewählt. Derartige Dicken des Maschen- oder Webstoffs haben
sich zur Erfüllung der gewünschten Funktionalitäten als besonders vorteilhaft erwiesen.
[0019] Mit besonderem Vorteil ist die Dicke des Maschen- oder Webstoffs jedoch nicht konstant.
Insbesondere ist die Höhe des Maschen- oder Webstoffs an den ersten Abschnitten abweichend
von der Höhe des Maschen- oder Webstoffs an den zweiten Abschnitten gewählt. In den
Randbereichen der Abschnitte, die zu anderen Abschnitten benachbart sind, ergeben
sich dann meist zunehmende oder abnehmende Dicken.
[0020] Derartige alternierende maximale bzw. minimale Dicken der Abschnitte haben sich als
besonders vorteilhaft erwiesen und fördern die gewünschten Eigenschaften des Maschen-
oder Webstoffs weiter.
[0021] Mit besonderem Vorteil ist dabei die Dicke des ersten Abschnitts größer gewählt als
die des zweiten Abschnitts. Mit besonderem Vorteil weisen alle ersten Abschnitte eine
erste Dicke auf und alle zweiten Abschnitte eine zweite Dicke. Hier kann jeweils auch
zwischen einer ersten minimalen Dicke und einer ersten maximalen Dicker des ersten
Abschnittes und einer zweiten minimalen Dicke und einer zweiten maximalen Dicke der
zweiten Abschnitte unterschieden werden. Denn die Dicke ist meist nicht über die Breite
des Abschnitts konstant, da sich zumindest in den Randbereichen der Abschnitte, die
zu anderen Abschnitten benachbart sind, meist zunehmende oder abnehmende Dicken ergeben.
[0022] Die Abschnitte werden somit über ihre Erstreckung in die erste Richtung, bei unterschiedlichen
Abschnittsdicken des ersten Abschnitts und des zweiten Abschnitts nicht eine konstante
Höhe aufweisen, da sich die Stoffe in gewisser Weise flexibel bzw. dehnbar zeigen
und somit im Übergangsbereich eine ansteigende bzw. abfallende Dicke gegeben sein
wird. Somit ist insbesondere die minimale Dicke des ersten Abschnitts größer gewählt
als die maximale Dicke des zweiten Abschnitts.
[0023] Mit besonderem Vorteil sind die jeweiligen Dicken in der Richtung quer zu der ersten
Richtung, insbesondere über die Längen der Abschnitte, jedoch konstant.
[0024] Mit besonderem Vorteil weist der Zwischenraum eine minimale und/oder maximale Höhe
von 1 - 13 mm auf. Derartige Dicken haben sich als besonders vorteilhaft erwiesen.
Zum einen sind maximale Dicken optimaler Weise nicht zu überschreiten, um eine besonders
gute Belüftung zu gewährleisten und zum anderen sind nicht zu geringe minimale Dicken
von Vorteil, um eine besonders effiziente Feuchtigkeitsaufnahme, insbesondere über
den Einlegeteil zu gewährleisten. Mit besonderem Vorteil werden daher minimale Höhen
des Zwischenraums von mindestens 3 mm besonders bevorzugt.
[0025] Mit besonderem Vorteil füllt das mindestens eine Einlegeteil, insbesondere als Füllfaden
ausgebildet, die Höhe des Zwischenraums und/oder die Erstreckung des ersten Abschnitts
in die erste Richtung, insbesondere die Breit des ersten Abschnittes, vollständig
aus. Durch eine solche vollständige Ausfüllung ist eine besondere Stabilität und eine
hohe Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit bei einer gegebenen Höhe des Zwischenraums bzw.
Breite des ersten Abschnittes gewährleistet.
[0026] Die in Bezug auf einen ersten und/oder zweiten Abschnitt angegebenen Merkmale sind
insbesondere in Bezug auf mindestens die Hälfte der ersten bzw. die Hälfte der zweiten
Abschnitte, insbesondere alle ersten und zweiten Abschnitte erfüllt. Insbesondere
sind alle ersten Abschnitte identisch und alle zweiten Abschnitte identisch ausgeführt.
[0027] Alle ersten Abschnitte weisen somit mindestens einen Füllfaden und alle zweiten Abschnitte
mindestens einen Abstandsfaden auf.
[0028] Mit besonderem Vorteil grenzt beidseitig an den mindestens einen Füllfaden jedes
ersten Abschnittes, bei dem es sich nicht um einen am Rand des Machen- oder Webstoffs
angeordneten Abschnitt handelt, der mindestens eine Abstandsfaden des jeweils benachbarten
zweiten Abschnitts unmittelbar an. Durch eine solche unmittelbare Abgrenzung des Abstandsfadens
benachbarter zweiter Abschnitte ist eine besonders stabile Führung des Füllfadens
gegeben. Insbesondere sind die randständigen Abschnitte, insbesondere wenn im ersten
Abschnitt kein Abstandsfaden und kein sich zwischen oberer und unterer Seite erstreckender
und in den Seiten verankerter Faden vorgesehen ist, zweite Abschnitte. Randständige
Abschnitte existieren insbesondere an zwei Rändern des Maschen- oder Webstoffs. Der
dritte und vierte Rand wird insbesondere durch alternierende erste und zweite Abschnittsenden
gebildet. Durch eine solche Wahl der randständigen Abschnitte wird ein Herauslösen
des Füllfadens vermieden. Denn der Füllfaden ist bevorzugt nicht mit der oberen oder
unteren Seite und/oder insbesondere nicht mit den Abstandsfäden verbunden. Er liegt
vielmehr bevorzugt lose im Zwischenraum und ist nur durch angrenzende Elemente, insbesondere
obere Seite und untere Seite und Abstandsfäden benachbarter zweiter Abschnitte in
seiner freien Bewegung beschränkt.
[0029] Der Füllfaden kann sich dann, insbesondere wenn er die Breite des ersten Abschnittes,
also die Breite zwischen den angrenzenden Abstandsfäden vollständig ausfüllt, und
ggf. auch die Höhe des Zwischenraums des ersten Abschnitts vollständig ausfüllt, kaum
bewegen und ist somit in seiner Lage und Ausdehnung weitgehend fixiert. Dies bedingt
eine hohe Stabilität und hohe Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit.
[0030] Mit besonderem Vorteil ist die Erstreckung des Füllfadens in Richtung der Höhe des
Zwischenraums größer gewählt als die Höhe des Zwischenraums im zweiten Abschnitt.
Dadurch ergibt sich eine alternierende Höhe in Richtung der alternierenden Abfolge
der Abschnitte. Dadurch kann eine besonders effiziente Feuchtigkeitsaufnahme und Belüftung
gewährleistet werden. Dies ist beispielsweise dadurch bedingt, dass die niedrigen
Abschnitte eine besonders effektive Belüftung gewährleisten können, da auf sie in
der Regel weniger aufgedrückt wird, wenn eine Person beispielsweise auf einem erfindungsgemäßen
Maschen- oder Webstoff sitzt oder liegt. Die in ihrer Höhe größer ausfallenden ersten
Abschnitte bilden in einer solchen Situation in der Regel einen stärkeren Kontakt
zu der Person aus und können somit besonders effizient Feuchtigkeit aufnehmen. Auch
wird bei Bewegungen der Person ein Wischeffekt erzielt, der die Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit
weiter fördert.
[0031] Mit besonderem Vorteil weist der Maschen- oder Webstoffs ein Gewicht von 100 - 800
g/m
2 auf. Derartige Ausbildungen haben sich als besonders vorteilhaft zur Erfüllung der
gewünschten Funktionalitäten erwiesen.
[0032] Mit besonderem Vorteil ist im ersten Abschnitt kein Abstandsfaden und kein in der
oberen und/oder unteren Seite verankerter Faden vorgesehen. Dies führt dazu, dass
der Füllfaden beispielsweise nicht durch einen Abstandsfaden durchdrungen ist. Dies
vereinfacht die Herstellung und ermöglicht eine freier Wahl des Füllfadens und eine
besondere Flexibilität auch in der Höhe im Bereich der ersten Abschnitte des Maschen-
oder Webstoffs. Es ist jedoch auch denkbar, auch Abstandsfäden ebenfalls im ersten
Abschnitt vorzusehen und beispielsweise den mindestens einen Füllfaden zwischen den
einzelnen Abstandsfäden im ersten Abschnitt anzuordnen und/oder den mindestens einen
Füllfaden mit Abstandsfäden zu durchdringen.
[0033] Mit besonderem Vorteil weisen die ersten und/oder zweiten Abschnitte eine Breite
von 15 - 40 Maschen auf. Dies hat sich zur Gewährleistung der erwünschten Funktionalitäten
als besonders vorteilhaft erwiesen.
[0034] Mit besonderem Vorteil ist der mindesten eine Abstandsfaden ein Monofilament und/oder
ist der mindestens eine Abstandsfaden aus Polyester gebildet. Der mindestens eine
Abstandsfaden weist dabei vorteilhafter Weise eine Dicke von 0,01 - 5 mm auf.
[0035] Mit besonderem Vorteil ist die obere Seite insbesondere aus Lyocel und/oder gesponnen
Fäden ausgebildet und/oder ist die untere Seite aus Polyester ausgebildet und/oder
aus mindesten einem Multifilament gebildet. Mit besonderem Vorteil ist der Einlegefaden
aus Polyester gebildet und/oder mindestens ein bauschbares Multifilament.
[0036] Der erfindungsgemäße Maschen- oder Webstoffs kann insbesondere zur Anwendung als
Bezug, beispielsweise Matratzenbezug, Automobilinnenverkleidung, Sitzbezug kommen
oder als Bettware Verwendung finden und/oder als solche ausgebildet sein. Auch Automobilsitze
können daraus gebildet oder damit bezogen sein bzw, der Maschen- oder Webstoff als
Automobilsitzbezug ausgebildet sein. In solchen Anwendungen können die Vorteile des
Maschen- oder Webstoffs besonders gut zum Tragen kommen.
[0037] Gelöst wird die Aufgabe auch durch eine entsprechende Verwendung des erfindungsgemäßen
Maschen- oder Webstoffs als Bettware, Sitz-, Polster- oder Matratzenbezug, Automobilinnenverkleidung
oder Automobilsitz.
[0038] Gelöst wird die Aufgabe auch durch ein Verfahren zur Herstellung eines Maschen- oder
Webstoffes gemäß einem der Ansprüche, wobei zur Herstellung eine Strickmaschine, insbesondere
eine Rundstrickmaschine, eingesetzt wird und verschiedene Systeme in der Strickmaschine
die ersten bzw. zweiten Abschnitte ausbilden.
[0039] Gelöst wird die Aufgabe auch durch ein Verfahren zur Herstellung eines doppelflächigen
Gestrickes oder Gewirkes mit einer oberen (1) und unteren (2) textilen Seite, die
unter Ausbildung eines Zwischenraumes voneinander beabstandet sind, mit sich in Stofflängs-
oder -querrichtung wiederholenden ersten und zweiten Abschnitten, wobei zur Herstellung
eine Strickmaschine, insbesondere eine Rundstrickmaschine, aufweisend eine Vielzahl
von System eingesetzt wird und eine erste Menge der Systeme die ersten Abschnitte
ausbildet und eine zweite Menge der Systeme die zweite Abschnitte ausbilden, wobei
in jeden ersten Abschnitt (7) mindestens ein Einlegeteil (3) eingeführt wird, und
in den zweiten Abschnitten (8) mindestens ein den Zwischenraum (6) überspannender
und aufspannender Abstandsfaden (4) ausgebildet wird, dadurch gekennzeichnet, dass
die Erstreckung des Füllfadens in Richtung der Höhe des Zwischenraums größer ist als
die Höhe des Zwischenraums in einem zweiten Abschnitt.
[0040] Dabei ist der die Erstreckung des Füllfadens in Richtung der Höhe des Zwischenraums
in mindestens einem ersten Abschnitt, insbesondere in allen ersten Abschnitten größer
als die Höhe des Zwischenraums in mindestens einem zweiten Abschnitt, insbesondere
mindestens einem benachbarten und/oder angrenzenden zweiten Abschnitt, insbesondere
in allen unmittelbar benachbarten und/oder angrenzenden zweiten Abschnitten, insbesondere
in allen zweiten Abschnitten.
[0041] Insbesondere ist die erste Menge der System disjunkt mit der zweiten Menge der Systeme.
Insbesondere weist die erste Menge der Systeme eine Vielzahl erster Untermengen und
die zweite Menge eine Vielzahl zweiter Untermengen auf und sind die ersten und zweiten
Untermengen jeweils abwechselnd derart angeordnet, dass auf eine erste Untermenge
eine zweite Untermenge folgt, auf die wieder eine erste Untermenge folgt, auf die
wieder eine zweite Untermenge folgt usw.
[0042] Dabei sind die ersten Untermengen insbesondere identisch groß und sind insbesondere
die zweiten untermengen identisch groß und sind insbesondere die ersten und zweiten
Untermengen jeweils identisch groß. Insbesondere sind auch die erste Menge und die
zweite Menge identisch groß.
[0043] Mit besonderem Vorteil wird das Gestrick oder Gewirk ausschließlich durch System
gebildet, die erste oder zweite Abschnitte ausbilden.
[0044] Vorteilhafterweise weisen die ersten und/oder zweiten Abschnitte jeweils eine Breite
von Breite 2 - 15 mm auf.
[0045] Mit besonderem Vorteil wird das das Gestrick oder Gewirk mit einer maximale Dicke
von 2 - 15 mm ausgebildet.
[0046] Bevorzugt wird das das Gestrick oder Gewirk mit einer minimalen Dicke von 2 - 15
mm ausgebildet.
[0047] Mit besonderem Vorteil wird das das Gestrick oder Gewirk mit einer Höhe des Zwischenraums
nicht unter 1 mm und nicht über 13 mm ausgebildet.
[0048] Bevorzugt wird das das Gestrick oder Gewirk so ausgebildet, dass der mindestens die
Einlegeteile insbesondere durch Füllfaden gebildet werden und/oder die Höhe des Zwischenraums
und/oder die Breite des jeweiligen ersten Abschnitts ausfüllen.
[0049] Mit besonderem Vorteil wird das das Gestrick oder Gewirk so ausgebildet, dass beidseitig
an den mindestens einen Füllfaden mindestens ein Abstandsfaden unmittelbar angrenzt.
[0050] Auch die weiteren gegenständlichen Merkmale lassen sich entsprechend verfahrensgemäß
ausbilden und auf das Verfahren übertragen.
[0051] Insbesondere werden Legung und Fäden so gewählt, dass der Maschen- oder Webstoff
ein Quadratmetergewicht von 100 - 800 g erhält.
[0052] Mit besonderem Vorteil wird im ersten Abschnitt kein Abstandsfaden vorgesehen oder
ausgebildet.
[0053] Mit besonderem Vorteil die ersten und/oder zweiten Abschnitts eine Breite von 15
- 40 Maschen aufweisen bzw. weisen die ersten Untermengen und/oder die zweiten untermengen
jeweils 15 - 40 Systeme auf.
[0054] Vorteilhafterweise wird als Abstandsfaden ein Monofilament gewählt und/oder ein Faden
oder mehrere Fäden aus Polyester gewählt und/oder wird die obere Seite aus Lyocell
und/oder gesponnenen Fäden gebildet ist und/oder die untere Seite aus Polyester und/oder
Multifilament gebildet ist und/oder der Einlegefaden aus Polyester gebildet ist und/oder
der Einlegefaden als mindestes ein bauschbares Multifilament gewählt.
[0055] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sollen rein exemplarisch und nicht beschreibend
anhand der nachfolgenden Figuren veranschaulicht werde. Dabei zeigen
Fig. 1 ein Legungsmuster einer erfindungsgemäßen Maschenware;
Fig. 2 eine Ansicht auf eine Seite einer erfindungsgemäßen Maschenware und
Fig. 3 eine Ansicht auf einen Rand einer erfindungsgemäßen Maschenware.
[0056] Dargestellt sind zwei Gruppen von Systemen, jeweils aufweisend zwei Untergruppen.
Die erste Untergruppe der ersten Gruppe besteht aus den Systemen 1, 2 und 3, die zweite
Untergruppe der ersten Gruppe besteht aus den Systemen 4, 5 und 6. Diese Untergruppen
werden dann wiederholt bis einschließlich System 33. Dargestellt ist darüber hinaus
eine zweite Untergruppe mit einer ersten Untergruppe aus den Systemen 34 - 36 und
einer zweiten Untergruppe aus Systemen 37 - 39. Diese Untergruppen werden wiederholt
bis einschließlich dem System 66. Dargestellt sind Maschen von Fäden einer oberen
und einer unteren Seite als Kreis, ein zickzack zwischen der oberen und unteren Seite
geführte Abstandsfaden sowie ein in der zweiten Gruppe von Systemen jeweils in Schuss
geführter Füllfaden.
[0057] Fig. 2 zeigt eine Aufsicht auf eine Seite eines erfindungsgemäßen Maschenstoffs.
Zuerkennen ist durch einen Pfeil angedeutet die Stofflängsrichtung 5. Ebenfalls zu
erkennen sind erste Abschnitte 7 und zweite Abschnitte 8. Zuerkennen ist auch, dass
der erste Abschnitt 7 jeweils eine höhere Dicke aufweist als der dazwischenliegende
zweite Abschnitt 8.
[0058] Fig. 3 zeigt eine Ansicht auf einen Rand eines erfindungsgemäßen Maschenstoffs. Durch
einen Pfeil angedeutet ist die Stoffquerrichtung 9. In ihr sind alternierend die ersten
Abschnitte 7 und zweiten Abschnitte 8 angeordnet, deren Abschnittsenden in der Figur
zu erkennen sind. Zu erkennen sind in den zweiten Abschnitten die Abstandsfäden 4
und in den ersten Abschnitten 7 die Einlegefäden 3. Eingezeichnet sind auch die unterschiedlichen
Höhen des Zwischenraums, nämlich die Höhe des Zwischenraums im ersten Abschnitt 11
und die Höhe des Zwischenraums im zweiten Abschnitt 12.
[0059] Ebenfalls gekennzeichnet ist die Stoffoberseite 1 und die Stoffunterseite 2. Hinzuweisen
ist darauf, dass die Stoffe in den Fig. 2 und 3 nicht vollständig plan und parallel
zu den Abbildungskanten angeordnet sind sondern, insbesondere in Fig. 3 eine leichte
Wellung aufweisen.
Bezugszeichenliste
[0060]
- 1
- obere Seite
- 2
- untere Seite
- 3
- Einlegefaden
- 4
- Abstandsfaden
- 5
- Längsrichtung
- 6
- Zwischenraum
- 7
- Erster Abschnitt
- 8
- Zweiter Abschnitt
- 9
- Richtung der Stoffbreite
- 10
- Zwischenraumhöhe im ersten Abschnitt
- 11
- Zwischenraumhöhe im zweiten Abschnitt
1. Maschen- oder Webstoff in Form eines doppelflächigen Gestrickes, Gewebes oder Gewirkes,
mit einer oberen (1) und unteren (2) textilen Seite, die unter Ausbildung eines Zwischenraumes
(6) voneinander beabstandet sind, mit sich in Stofflängs- (5) oder -querrichtung (9)
wiederholenden ersten und zweiten Abschnitten, wobei in den ersten Abschnitten (7)
jeweils mindestens ein Einlegeteil (3) eingeführt ist, und in den zweiten Abschnitten
(8) jeweils mindestens ein den Zwischenraum (6) überspannender und aufspannender Abstandsfaden
(4) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Erstreckung des Einlegeteils in Richtung der Höhe des Zwischenraums größer ist
als die Höhe des Zwischenraums im zweiten Abschnitt.
2. Maschen- oder Webstoff nach Anspruch 1, wobei die erste und zweite Abschnitte aneinander
angrenzend angeordnet sind.
3. Maschen- oder Webstoff nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Maschen- oder
Webstoff ausschließlich erste und zweite Abschnitte beinhaltet.
4. Maschen- oder Webstoff nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei alle ersten Abschnitt
eine erste Breite und/oder alle zweiten Abschnitte eine zweite Breite, insbesondere
quer zur Stofflängsrichtung, aufweisen, wobei insbesondere die erste Breite gleich
der zweiten Breite gewählt ist.
5. Maschen- oder Webstoff nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die erste und/oder
zweite Breite 2 - 15 mm beträgt.
6. Maschen- oder Webstoff nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die maximale Dicke
des Maschen- oder Webstoffs 2 - 15 mm beträgt.
7. Maschen- oder Webstoff nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die minimale Dicke
des Maschen- oder Webstoffs 2 - 15 mm beträgt.
8. Maschen- oder Webstoff nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Zwischenraum
eine minimale und maximale Höhe von 1 - 13 mm aufweist.
9. Maschen- oder Webstoff nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der mindestens
eine Füllfaden die Höhe des Zwischenraums und/oder die Breite des ersten Abschnitts
ausfüllt.
10. Maschen- oder Webstoff nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei beidseitig an
den mindestens einen Füllfaden der mindestens eine Abstandsfaden unmittelbar angrenzt.
11. Maschen- oder Webstoff nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei er ein Quadratmetergewicht
von 100 - 800 g aufweist.
12. Maschen- oder Webstoff nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei im ersten Abschnitt
kein Abstandsfaden vorhanden ist.
13. Maschen- oder Webstoff nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die ersten und/oder
zweiten Abschnitts eine Breite von 15 - 40 Maschen aufweisen.
14. Maschen- oder Webstoff nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Abstandsfaden
ein Monofilament ist und/oder aus Polyester gebildet ist und/oder die obere Seite
aus Lyocell und/oder gesponnenen Fäden gebildet ist und/oder die untere Seite aus
Polyester und/oder Multifilament gebildet ist und/oder der Einlegefaden aus Polyester
gebildet ist und/oder mindestes ein bauschbares Multifilament ist.
15. Verfahren zur Herstellung eines doppelflächigen Gestrickes oder Gewirkes mit einer
oberen (1) und unteren (2) textilen Seite, die unter Ausbildung eines Zwischenraumes
(6) voneinander beabstandet sind, mit sich in Stofflängs- (5) oder -querrichtung (9)
wiederholenden ersten und zweiten Abschnitten, wobei zur Herstellung eine Strickmaschine,
insbesondere eine Rundstrickmaschine, aufweisend eine Vielzahl von System eingesetzt
wird und eine erste Menge der Systeme die ersten Abschnitte ausbildet und eine zweite
Menge der Systeme die zweite Abschnitte ausbilden, wobei jeden ersten Abschnitte (7)
jeweils mindestens ein Einlegeteil (3) eingeführt wird, und in den zweiten Abschnitten
(8) jeweils mindestens ein den Zwischenraum (6) überspannender und aufspannender Abstandsfaden
(4) ausgebildet wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Erstreckung des Einlegeteils in Richtung der Höhe des Zwischenraums größer ist
als die Höhe des Zwischenraums in mindestens einem zweiten Abschnitt.