[0001] Die Erfindung betrifft eine Notentriegelungsvorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des beigefügten Anspruchs 1, wie sie aus der
WO 2004/113653 A1 bekannt ist.
[0002] Garagentorantriebe, wie z.B. die von der Hörmann KG Verkaufsgesellschaft auf dem
Markt erhältlichen Torantriebe "ProMatic" oder "SupraMatic", die im Einzelnen in der
Firmenbroschüre "Garagen- und Einfahrtstor-Antriebe" der Hörmann KG Verkaufsgesellschaft
mit dem Druckvermerk "Stand 05.2014 / Druck 05.2014 / HF 85945 DE" gezeigt und beschrieben
sind, können eine Entkoppelvorrichtung aufweisen, um ein Motorantriebsaggregat von
einem anzutreibenden Torblatt in Störungsfällen, wie z.B. bei Stromausfällen, zu entkoppeln.
Beispielsweise weisen bekannte Torantriebe eine Führungsschiene auf, in der ein Führungsschlitten
geführt ist, der über ein Zugmittelgetriebe motorisch hin und her beweglich antreibbar
ist. An diesen Führungsschlitten lässt sich über eine Schubstange ein Torblatt ankoppeln.
Der Führungsschlitten lässt sich über eine Entkoppelvorrichtung von dem Zugmittelgetriebe
lösen. Die Entkoppelvorrichtung weist beispielsweise einen Hebel auf, an welchen eine
Zugkordel angeschlossen ist. Liegt ein Störungsfall, wie beispielsweise ein Stromausfall,
vor, kann eine sich in der Garage befindliche Person an der Zugkordel ziehen, um den
Schlitten von dem Zugmittelgetriebe zu entkoppeln. Dadurch lässt sich der Schlitten
ohne Festhalten durch das Zugmittelgetriebe entlang der Führungsschiene bewegen. Somit
lässt sich auch das an dem Torantriebschlitten angekoppelte Torblatt bewegen. Für
Garagen oder sonstige durch ein Tor zu verschließende Räume, wo das Tor der einzige
Zugang zu dem Raum ist, sollte eine Notentriegelung von außen möglich sein.
[0003] Hierzu ist beispielsweise die Notentriegelungsvorrichtung der
WO 2004/113653 A1 vorgesehen. Diese Notentriegelungsvorrichtung, die man auch als Notentriegelungsschloss
bezeichnen kann, weist ein Grundgehäuse auf, welches in einer Durchgangsöffnung in
dem Torblatt befestigt werden kann. Weiter ist ein Schließzylinder vorgesehen, der
in dem Grundgehäuse verriegelt werden kann und lediglich durch Schlüsseleinsatz davon
gelöst werden kann. An den Schließzylinder ist ein Zugmittel, beispielsweise ein Stahlseil
oder eine Zugkordel, angeschlossen, die mit ihrem anderen Ende an die Entkoppelvorrichtung
angeschlossen werden kann. Beispielsweise ist das Zugmittel an den Betätigungshebel
der Entkoppelvorrichtung eines der bekannten Torantriebe der Hörmann KG Verkaufsgesellschaft
- siehe die vorerwähnte Firmenbroschüre - angeschlossen. Bei einer praktischen Ausführung
ist das Grundgehäuse aus Zinkdruckguss hergestellt. Bei der Ausgestaltung der
WO 2004/113653 A1 ist als Schließzylinder ein Norm-Halbzylinder vorgesehen, der aus den üblichen Metallmaterialien
gebildet ist. Bei anderen entsprechenden auf dem Markt befindlichen Notentriegelungsschlössern
vergleichbarer Bauart ist der Schließzylinder ebenfalls aus Zinkdruckguss hergestellt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Notentriegelungsvorrichtung der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art derart zu verbessern, dass sie auch über
eine lange Zeit hinweg zuverlässiger arbeitet.
[0005] Zum Lösen dieser Aufgabe ist eine Notentriegelungsvorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruches 1 vorgesehen.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Gemäß einem Aspekt schafft die Erfindung eine Notentriegelungsvorrichtung für ein
Tor, das ein Torblatt und einen Torantrieb zum Antreiben des Torblattes aufweist,
mit einem in einer Durchgangsöffnung in dem Torblatt zu befestigenden Grundgehäuse,
einem in dem Grundgehäuse aufgenommenen Schließzylinder und einem an dem Schließzylinder
befestigten Zugmittel, das anderen Endes an eine Entkoppelvorrichtung zum Entkoppeln
des Torblatts von einer Antriebseinrichtung des Torantriebes anschließbar ist, wobei
der Schließzylinder im verriegelten Zustand an dem Grundgehäuse verriegelt, wobei
der Schließzylinder wenigstens teilweise aus einem Kunststoffmaterial gebildet ist
und wobei an dem Grundgehäuse eine gesonderte Zugmittelführung zum Führen des Zugmittels
vorgesehen ist.
[0008] Es ist bevorzugt, dass eine Sicherungseinrichtung zum Sichern einer axialen Bewegung
des Schließzylinders gegenüber dem Grundgehäuse am Grundgehäuses beabstandet von den
Enden des Grundgehäuses angeordnet ist.
[0009] Gemäß eines weiteren Aspekts schafft die Erfindung eine Notentriegelungsvorrichtung
für ein Tor, das ein Torblatt und einen Torantrieb zum Antreiben des Torblattes aufweist,
mit einem in einer Durchgangsöffnung in dem Torblatt zu befestigenden Grundgehäuse,
einem in dem Grundgehäuse aufgenommenen Schließzylinder und einem an dem Schließzylinder
befestigten Zugmittel, das anderen Endes an eine Entkoppelvorrichtung zum Entkoppeln
des Torblatts von einer Antriebseinrichtung des Torantriebes anschließbar ist, wobei
der Schließzylinder im verriegelten Zustand an dem Grundgehäuse verriegelt, wobei
der Schließzylinder wenigstens teilweise aus einem Kunststoffmaterial gebildet ist
und eine Sicherungseinrichtung zum Sichern einer axialen Bewegung des Schließzylinders
gegenüber dem Grundgehäuse am Grundgehäuses beabstandet von den Enden des Grundgehäuses
angeordnet ist.
[0010] Es ist bevorzugt, dass an dem Grundgehäuse eine gesonderte Zugmittelführung zum Führen
des Zugmittels vorgesehen ist.
[0011] Es ist bevorzugt, dass das Grundgehäuse rohrförmig oder hülsenförmig ausgebildet
ist und dass die Zugmittelführung eine aus Kunststoff gebildete Führungshülse aufweist,
die in ein Innenende des Grundgehäuses einsteckbar ist.
[0012] Es ist bevorzugt, dass die Zugmittelführung einen mit einer Durchgangsöffnung für
das Zugmittel versehenen Kunststoffstopfen aufweist.
[0013] Es ist bevorzugt, dass der Kunststoffstopfen einen Kragenbereich zur Auflage auf
ein Ende des Grundgehäuses und einen zylinderförmigen Einführbereich zum klemmenden
Einführen in das Grundgehäuse und zum Führen des Zugmittels aufweist.
[0014] Es ist bevorzugt, dass die Zugmittelführung eine sich trichterförmig zum Einführende
hin erweiterte Innenführung mit Abrundung für das Zugmittel aufweist.
[0015] Es ist bevorzugt, dass die Zugmittelführung eine Innenform ähnlich einem Trompetenschallstück
aufweist.
[0016] Es ist bevorzugt, dass das Zugmittel ein auf der Basis von Nichtmetallmaterialien,
Kunststoffen und/oder organischen Fasermaterialien gebildetes Zugseil ist.
[0017] Es ist bevorzugt, dass der Schließzylinder eine Tasche für die formschlüssige Aufnahme
eines verdickten Endes des Zugmittels aufweist.
[0018] Es ist bevorzugt, dass der Schließzylinder einen aus Kunststoff gebildeten im Wesentlichen
zylinderförmig ausgebildeten Hauptkörper aufweist, der mit wenigstens einem Schlitz
für einen durch Schlüsseleinwirkung ausfahrbaren und einfahrbaren Riegel versehen
ist.
[0019] Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung einen Torantrieb, bei dem eine
derartige Notentriegelungssvorrichtung als Zubehörteil beigefügt ist.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung wird als Notentriegelungsvorrichtung ein Notentriegelungsschloss
vorzugsweise mit einem Durchmesser von etwa 13 mm - Bohrungsdurchmesser - vorgesehen.
Vorzugsweise ist das Notentriegelungsschloss mit einem Schließzylinder aus einem hochfesten
Kunststoff hergestellt. Die Verwendung eines Kunststoffes erhöht erheblich die Korrosionsbeständigkeit
des Notentriegelungsschlosses.
[0021] Vorzugsweise ist das Notentriegelungsschloss mit einer Seilführung versehen, die
die Gleitreibung minimiert und den Verschleiß und das Zerreißen des Seils verhindert.
[0022] Die Seilführung weist vorzugsweise rotationssymmetrische konvexe Krümmungen zum möglichst
schonenden Führen eines in den Grundkörper einlaufenden Seiles auf.
[0023] Im Gegensatz hierzu sind die derzeit auf dem Markt befindlichen gattungsgemäßen Notentriegelungsschlösser
nur bedingt korrosionsbeständig. Insbesondere besteht bei bisherigen Notentriegelungsschlössern
die Gefahr, dass bei Betätigung des Notentriegelungsschlosses durch scharfe Kanten
am Gehäuse das Seil zerstört wird.
[0024] Die Notentriegelungsvorrichtung gemäß der Erfindung oder einer deren vorteilhaften
Ausgestaltungen schafft ein Notentriegelungsschloss, das zuverlässig und langjährig
funktioniert.
[0025] Derartige Notentriegelungsvorrichtungen werden in der Regel nur bei Störfällen, wie
z.B. bei Stromausfällen, eingesetzt. Demnach können die Torantriebe jahrelang betrieben
werden, ohne dass es zum Einsatz der Notentriegelungsvorrichtung kommt.
[0026] Andererseits sind die Notentriegelungsvorrichtungen in Durchgangsöffnungen des Torblattes
befestigt, wo sie in vielen Fällen beständig Witterungseinflüssen ausgesetzt sind.
Es besteht somit die Gefahr, dass die meist jahrelang unbenutzten Notentriegelungsschlösser
korrodieren und dann, wenn sie einmal gebracht werden, nicht betätigt werden können.
[0027] Muss man einmal ein bekanntes Notentriegelungsschloss betätigen, dann kann es weiter
aufgrund fertigungsbedingter scharfer Kanten dazu führen, dass das Seil beschädigt
oder zerstört wird.
[0028] Von daher waren bisherige Lösungen, die aus Schlosszylindern aus Zinkdruckguss und
einem Gehäuse aus Zinkdruckguss bestanden und konstruktionsbedingt mit scharfen Kanten
versehen waren, nicht in allen Fällen zuverlässig.
[0029] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist ein Schließzylinder aus einem
hochfesten Kunststoff hergestellt.
[0030] Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist das Gehäuse aus Zinkdruckguss gefertigt.
Vorzugsweise ist eine Seilführung an dem Gehäuse vorgesehen. Die Seilführung weist
beispielsweise ein Führungselement z.B. in Form eines Kunststoffstopfens auf, welcher
auf das innere - sich in der Garage befindliche - Gehäuseende aufgesteckt werden kann.
[0031] Der Schließzylinder weist vorzugsweise einen Hauptkörper oder Schließzylindergehäuse
auf, welcher bzw. welches aus hochfestem Kunststoff gebildet ist. Das Schließzylindergehäuse
besteht vorzugsweise aus einem hochfesten polymeren Material. Beispiele hierzu sind
hochfeste Thermoplaste oder Duroplaste. Vorzugsweise ist das Material des Schließzylindergehäuses
ausgewählt aus einem hochfesten Thermoplast, welches ausgewählt ist aus einer Gruppe,
die PA, PPA, PPS, PET und PEEK enthält. Für eine Vergrößerung der Festigkeit können
die Kunststoffmaterialien Faserverstärkungen, wie beispielsweise Glasfaserverstärkungen
oder Kohlenstofffaserverstärkungen aufweisen.
[0032] Wie dies grundsätzlich auf dem Gebiet von Schließzylindern bekannt ist, können an
dem Schließzylindergehäuse Schlitze vorgesehen sein, die durch Riegelelemente durchgriffen
werden können. Beispielsweise sind die Riegelelemente durch kleine Plättchen - Riegelplättchen
oder Schließplättchen - gebildet, die durch Schlüsseleinsatz ausgefahren oder eingefahren
werden können. Die Plättchen können ebenfalls aus hochfestem Kunststoff gebildet sein.
Alternativ könnten die Plättchen aber auch aus Metall, beispielsweise Stahl, gebildet
sein.
[0033] Das Zugmittel kann insbesondere ein Seil sein, welches aus Fasermaterial, vorzugsweise
Kunststofffasermaterial oder organischem Fasermaterial, gebildet ist. Es wäre aber
auch ein Stahlseil denkbar.
[0034] Das Schließzylindergehäuse kann an dem der Garage zuzuwendenden Ende eine Tasche
für ein verdicktes Ende des Zugmittels aufweisen. Diese Tasche ist so ausgebildet,
dass das verdickte Ende formschlüssig darin aufnehmbar ist. Das verdickte Ende könnte
beispielsweise durch einen Knoten in einem Seil gebildet sein. Das der Garage zuzuwendende
Ende des Schließzylinders kann beispielsweise eine axiale Durchgangsöffnung - Seilöffnung
- aufweisen, die nur geringfügig größer als der Normaldurchmesser des Zugmittels ist
und in das Innere der Tasche hinein mündet. Die Tasche kann z.B. durch eine Ausnehmung
in einer Zylindermantelwand des Schließzylindergehäuses gebildet sein. Demnach könnte
das noch unverdickte Ende eines Seiles durch die axiale Durchgangsöffnung geführt
werden und anschließend ein Knoten geformt werden, der in der Tasche aufgenommen wird.
[0035] Ein Ausführungsbeispiel wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher
erläutert. Darin zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Explosionsansicht einer Ausführungsform einer Notentriegelungsvorrichtung
in Form eines Notentriegelungsschlosses zum Notentriegeln eines Torantriebes von außen;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht der zusammengesetzten Notentriegelungsvorrichtung;
- Fig. 3
- eine Schnittansicht durch die Notentriegelungsvorrichtung bei Anwendung an einem Torblatt,
und
- Fig.4
- eine Schnittansicht durch die Notentriegelungsvorrichtung ohne Zugmittel dargestellt.
[0036] In den Fig. 1 bis 4 ist eine Notentriegelungsvorrichtung 10 dargestellt, die zum
Notentriegeln eines nicht näher dargestellten Torantriebes in Störfällen, wie z.B.
Stromausfällen, von außen ausgebildet ist. Hierzu ist die Notentriegelungsvorrichtung
10 als Notentriegelungsschloss 12 ausgebildet, so dass eine Betätigung von außen nur
über Einsatz eines Schlüssels 14 möglich ist. Die Notentriegelungsvorrichtung 10 weist
ein Grundgehäuse 16, einen Schließzylinder 18 und ein Zugmittel 20 auf.
[0037] Das Grundgehäuse 16 hat eine im Wesentlichen rohrförmige oder hülsenförmige Gestalt.
Hierzu ist das Grundgehäuse 16 mit einem Hülsenkörper 22 versehen, welcher an zwei
Seiten Abflachungen 24 - insbesondere ausgebildet als Werkzeugangriff zum Angreifen
eines Schraubenschlüssels - aufweist und eine axial durchgängige Rohröffnung 26 zum
Durchführen des Zugmittels 20 aufweist.
[0038] Eine am Grundgehäuses 16 von den Enden des Grundgehäuses 16 beabstandete angeordnete
Sicherungseinrichtung 72 zum Sichern einer axialen Bewegung des Schließzylinders 18
gegen das Grundgehäuse 16 ist durch eine Nut 74 am Schließzylinder 18 und durch Nocken
76 am Grundgehäuse 16 ausgebildet. Die Nocken 76 am Grundgehäuse 16 sind derart von
den Enden des Grundgehäuses 16 beabstandet, dass ein Kontaktieren des Zugmittels 20
mit den Nocken 76 zu keiner Zeit während des zwecküblichen Gebrauchs der Notentriegelungsvorrichtung
möglich ist.
[0039] Im geschlossenen Zustand sind die Nocken 76 derart mit der Nut 74 in Eingriff, dass
eine axiale Bewegung des Schließzylinders 18 in dem Grundgehäuse 16 verhindert wird.
Durch ein Verdrehen des Schließzylinders 18 um 90° kann sich der Eingriff zwischen
den Nocken 76 und der Nut 74 lösen und der Schließzylinder 18 in axialer Richtung
aus dem Grundgehäuse 16 herausgezogen werden.
[0040] An einem außen anzuordnenden Ende des Hülsenkörpers 22 ist eine flanschartige Verdickung
28 vorgesehen. Im Inneren der Rohröffnung 26 sind Gegenlager 30 für später noch zu
beschreibende Riegelelemente des Schließzylinders 18 vorgesehen. Der Hülsenkörper
22 weist wenigstens am Endbereich eines innen anzuordnenden Endes ein Außengewinde
32 für eine Befestigungsmutter 34 auf. Wie aus den Fig. 1 und 3 ersichtlich, wird
das Grundgehäuse 16 in eine als Durchgangsbohrung ausgebildete Durchgangsöffnung 36
eines Torblatts 38 von außen aus eingesteckt, bis das mit dem Außengewinde 32 versehene
Ende des Hülsenkörpers 22 auf der Innenseite des Torblattes 38 aus der Durchgangsöffnung
36 herausragt. Auf dieses herausragende Ende wird eine Unterlegscheibe 40 und anschließend
die Befestigungsmutter 34 aufgesetzt. Die Abflachungen 24 können als Werkzeugangriff
dienen, um so den Hülsenkörper 22 gegen Verdrehung beim Aufdrehen der Befestigungsmutter
34 zu sichern.
[0041] Weiter ist eine Zugmittelführung 48 vorgesehen. Die Zugmittelführung 48 weist einen
Kunststoffstopfen 50 auf. Die Außenkontur des Kunststoffstopfens 50 weist einen zylinderförmigen
Einführbereich 52 und einen Kappenbereich oder Kragenbereich 54 auf. Der Einführbereich
52 wird nach Befestigung des Hülsenkörpers 22 in das innere Ende der Rohröffnung 26
gesteckt, so dass der flanschartige Kappenbereich oder Kragenbereich 54 auf der Randung
der Rohröffnung 26 aufliegt.
[0042] Wie sich insbesondere aus den Fig. 2 und 3 ergibt, ist eine zum Führen des Zugmittels
20 dienende Innenkontur vorgesehen, die sich von dem Einführbereich 52 aus zum Kragenbereich
54 hin trichterförmig erweitert. Hierdurch ist eine trichterförmige Innenführung 53
gebildet.
[0043] Die Innenführung 53 weist eine bezüglich der Mittelachse der Zugmittelführung 48
rotationssymmetrisch ausgebildete Führungsfläche auf, die im axialen Schnittbild gesehen
nach innen zur Mittelachse hin konvex gekrümmt ausgebildet ist. Somit ist die Innenführung
53 mit einer Abrundung 55 ausgebildet. Die Abrundung 55 kann beispielsweise im Schnitt
kreisförmig mit einem vergleichsweise großen Radius ausgebildet sein. Die Führungsfläche
ist möglichst glatt ausgebildet, um die Gleitreibung zu minimieren. Die Trichterform,
die Abrundung 55 und die Rotationssymmetrie wirken für eine möglichst gleitfreie Einführung
des Zugmittels beim Herausziehen des Schließzylinders 18, egal wie das Zugmittel 20
im Inneren der Garage vorher verläuft.
[0044] Anstelle aus Kunststoff kann die Zugmittelführung 48 auch aus anderen Materialien,
auch aus Metall bestehen. Wenngleich eine von dem Grundgehäuse 16 getrennte Ausführung
im Sinne einer einfacheren Fertigung und Montage bevorzugt ist, kann die Zugmittelführung
48 mit der oben beschriebenen Innenkontur auch integral an dem Grundgehäuse 16 ausgebildet
sein.
[0045] Das Zugmittel ist beispielsweise ein aus Kunststofffasern hergestelltes Seil 42.
Ein Ende des Seiles 42 wird an einer Entkoppelungsvorrichtung des hier nicht näher
dargestellten Torantriebes, welcher das Torblatt 38 antreibt, angeschlossen. Die Entkoppelungsvorrichtung
ist in bekannter Weise derart ausgebildet, dass sie durch einen Zug an dem Zugmittel
20 entkoppelbar ist, um das Torblatt 38 ohne Gegenhemmung durch das Motorantriebsaggregat
des Torantriebes bewegen zu können. Das in den Figuren dargestellte andere Ende 44
des Seiles wird durch die Rohröffnung 26 hindurchgeführt und an dem Schließzylinder
18 befestigt.
[0046] Der Schließzylinder 18 ist im Wesentlichen aus einem Kunststoffmaterial 56 gebildet.
Insbesondere weist der Schließzylinder 18 ein Schließzylindergehäuse 58 auf, welches
aus Kunststoffmaterial 56 gebildet ist. Das Schließzylindergehäuse 58 ist im Wesentlichen
zylinderförmig ausgebildet und weist seitliche Öffnungen in Form von Schlitzen 60
oder dergleichen für Schließplättchen 62 auf, die als Riegelelemente oder Riegel wirken.
Die Schließplättchen 62 und die Gegenlager 30 sind aufeinander abgestimmt. Der Schließzylinder
18 ist derart ausgebildet, dass durch Einführen und Drehen des Schlüssels 14 die Schließplättchen
62 radial nach außen ausfahren bzw. bei Drehung des Schlüssels 14 in Gegenrichtung
nach innen einfahren. Zur Unterstützung ist zwischen dem Grundgehäuse 16 und dem Schließzylinder
18 eine gegen Verdrehung formschlüssig gesicherte Gleitführung vorgesehen.
[0047] Das Schließzylindergehäuse 58 weist weiter eine Tasche 64 für eine Verdickung 66
am Ende 44 des Seiles 42 auf. Die Verdickung 66 ist beispielsweise durch einen Knoten
am Seil 42 ausgebildet.
[0048] An dem zum Inneren in die Garage hinein zu richtenden Ende des Schließzylinders 18
ist eine Seilöffnung 70 vorgesehen, deren Durchmesser nur wenig größer als der Außendurchmesser
des Seiles 42 ist. Am Rande dieser Seilöffnung 70 kann sich die Verdickung 66, wie
insbesondere der Knoten 68, abstützen. Die Tasche 64 ist beispielsweise durch Ausnehmungen
an der Zylinderwand des Schließzylindergehäuses 58 ausgebildet.
Bezugszeichenliste:
| 10 |
Notentriegelungsvorrichtung |
|
|
| 12 |
Notentriegelungsschloss |
|
|
| 14 |
Schlüssel |
|
|
| 16 |
Grundgehäuse |
|
|
| 18 |
Schließzylinder |
|
|
| 20 |
Zugmittel |
|
|
| 22 |
Hülsenkörper |
|
|
| 24 |
Abflachung |
|
|
| 26 |
Rohröffnung |
|
|
| 28 |
Verdickung |
|
|
| 30 |
Gegenlager |
|
|
| 32 |
Außengewinde |
|
|
| 34 |
Befestigungsmutter |
|
|
| 36 |
Durchgangsöffnung |
|
|
| 38 |
Torblatt |
|
|
| 40 |
Unterlegscheibe |
|
|
| 42 |
Seil |
|
|
| 44 |
Ende |
|
|
| 48 |
Zugmittelführung |
|
|
| 50 |
Kunststoffstopfen |
|
|
| 52 |
Einführbereich |
|
|
| 53 |
trichterförmige Innenführung |
|
|
| 54 |
Kragenbereich |
|
|
| 55 |
Abrundung |
|
|
| 56 |
Kunststoffmaterial |
|
|
| 58 |
Schließzylindergehäuse |
|
|
| 60 |
Schlitz |
|
|
| 62 |
Schließplättchen |
|
|
| 64 |
Tasche |
|
|
| 66 |
Verdickung |
|
|
| 68 |
Knoten |
|
|
| 70 |
Seilöffnung |
74 |
Nut |
| 72 |
Sicherungseinrichtung |
76 |
Nocken |
1. Notentriegelungsvorrichtung (10) für ein Tor, das ein Torblatt (38) und einen Torantrieb
zum Antreiben des Torblattes (38) aufweist, mit einem in einer Durchgangsöffnung (36)
in dem Torblatt (38) zu befestigenden Grundgehäuse (16), einem in dem Grundgehäuse
(16) aufgenommenen Schließzylinder (18) und einem an dem Schließzylinder (18) befestigten
Zugmittel (20), das anderen Endes an eine Entkoppelvorrichtung zum Entkoppeln des
Torblatts (38) von einer Antriebseinrichtung des Torantriebes anschließbar ist, wobei
der Schließzylinder (18) im verriegelten Zustand an dem Grundgehäuse (16) verriegelt,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schließzylinder (18) wenigstens teilweise aus einem Kunststoffmaterial (56) gebildet
ist und dass an dem Grundgehäuse (16) eine gesonderte Zugmittelführung (48) zum Führen
des Zugmittels (20) vorgesehen ist.
2. Notentriegelungsvorrichtung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Sicherungseinrichtung (72) zum Sichern des Schließzylinders (18) gegen eine
axiale Bewegung gegenüber dem Grundgehäuse (16) am Grundgehäuses (16) beabstandet
von den Enden des Grundgehäuses (16) angeordnet ist.
3. Notentriegelungsvorrichtung (10) für ein Tor, das ein Torblatt (38) und einen Torantrieb
zum Antreiben des Torblattes (38) aufweist, mit einem in einer Durchgangsöffnung (36)
in dem Torblatt (38) zu befestigenden Grundgehäuse (16), einem in dem Grundgehäuse
(16) aufgenommenen Schließzylinder (18) und einem an dem Schließzylinder (18) befestigten
Zugmittel (20), das anderen Endes an eine Entkoppelvorrichtung zum Entkoppeln des
Torblatts (38) von einer Antriebseinrichtung des Torantriebes anschließbar ist, wobei
der Schließzylinder (18) im verriegelten Zustand an dem Grundgehäuse (16) verriegelt,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Sicherungseinrichtung (72) zum Sichern gegen eine axiale Bewegung des Schließzylinders
(18) gegenüber dem Grundgehäuse (16) am Grundgehäuses (16)) beabstandet von den Enden
des Grundgehäuses (16) angeordnet ist.
4. Notentriegelungsvorrichtung (10) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Grundgehäuse (16) eine gesonderte Zugmittelführung (48) zum Führen des Zugmittels
(20) vorgesehen ist.
5. Notentriegelungsvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Grundgehäuse (16) rohrförmig oder hülsenförmig ausgebildet ist und dass die Zugmittelführung
(48) eine aus Kunststoff gebildete Führungshülse aufweist, die in ein Innenende des
Grundgehäuses (16) einsteckbar ist.
6. Notentriegelungsvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zugmittelführung (48) einen mit einer Durchgangsöffnung (36) für das Zugmittel
(20) versehenen Kunststoffstopfen (50) aufweist.
7. Notentriegelungsvorrichtung (10) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kunststoffstopfen (50) einen Kragenbereich (54) zur Auflage auf ein Ende des
Grundgehäuses (16) und einen zylinderförmigen Einführbereich (52) zum klemmenden Einführen
in das Grundgehäuse (16) und zum Führen des Zugmittels (20) aufweist.
8. Notentriegelungsvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zugmittelführung (48) eine sich trichterförmig zum Einführende hin erweiterte
Innenführung (53) mit Abrundung (55) für das Zugmittel (20) aufweist.
9. Notentriegelungsvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Zugmittel (20) ein auf der Basis von Nichtmetallmaterialien, Kunststoffen und/oder
organischen Fasermaterialien gebildetes Zugseil (42) ist.
10. Notentriegelungsvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schließzylinder (18) eine Tasche (64) für die formschlüssige Aufnahme eines verdickten
Endes (44) des Zugmittels (20) aufweist.
11. Notentriegelungsvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schließzylinder (18) einen aus Kunststoff gebildeten im Wesentlichen zylinderförmig
ausgebildeten Hauptkörper aufweist, der mit wenigstens einem Schlitz (60) für einen
durch Schlüsseleinwirkung ausfahrbaren und einfahrbaren Riegel versehen ist.
12. Torantrieb, umfassend eine Notentriegelungsvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden
Ansprüche als Zubehörteil.