[0001] Die Erfindung betrifft eine Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung mit einem
unter Entladung eines Federenergiespeichers von einer kraft- und/oder formschlüssig
gesicherten Parkposition in eine Endposition führbaren Mitnahmeelement, wobei mittels
des Mitnahmeelements ein Kolben einer Zylinder-Kolben-Einheit in eine Verzögerungshubrichtung
bewegbar ist sowie einen Türbeschlag mit einer derartigen Beschleunigungsund Verzögerungsvorrichtung
und eine Schiebetür mit einem derartigen Türbeschlag.
[0002] Aus der
CN 202 596 402 U ist eine derartige Vorrichtung bekannt. Beim Verrasten in der Parkstellung und beim
Entrasten aus der Parkstellung können Anschlaggeräusche entstehen.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine geräuscharme Beschleunigungs-
und Verzögerungsvorrichtung sowie einen Türbeschlag mit einer derartigen Beschleunigungsund
Verzögerungsvorrichtunq und eine Schiebetür mit einem derartigen Türbeschlag zu entwickeln.
[0004] Diese Problemstellung wird mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst. Dazu weist
das Mitnahmeelement eine Federablenkfläche auf, an der der Federenergiespeicher zumindest
in der Endposition anliegt.
[0005] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden
Beschreibung schematisch dargestellter Ausführungsformen.
- Figur 1:
- Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung;
- Figur 2:
- Längsschnitt einer Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung;
- Figur 3:
- Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung in der Endposition;
- Figur 4:
- Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung in der Parkposition;
- Figur 5:
- Tragteil;
- Figur 6:
- Mitnahmeelement;
- Figur 7:
- Mitnahmeelement in der Endposition;
- Figur 8:
- Mitnahmeelement in einer Zwischenposition;
- Figur 9:
- Mitnahmeelement in der Parkposition;
- Figur 10:
- Türbeschlag mit Beschleunigungs- und Verzögerungsverrichtung;
- Figur 11:
- Schiebetür mit Türbeschlag.
[0006] Die Figur 1 zeigt eine kombinierte Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (71)
in einer isometrischen Ansicht. Derartige Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtungen
(71) werden eingesetzt, um bewegte Gegenstände, z.B. Schubladen, Schiebetüren, etc.,
vor dem Erreichen einer offenen oder geschlossenen Endlage abzubremsen und anschlagfrei
in die Endlage zu führen.
[0007] Die Bescbleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (71) umfasst ein Tragteil (72),
in dem ein Mitnahmeelement (91) zwischen einer kraft- und/oder formschlüssig gesicherten
Parkposition (81) und einer Endposition (82) verschiebbar gelagert ist, vgl. die Figuren
2 - 4. Am Mitnahmeelement (91) und am Tragteil (72) ist als Energiespeicher (121)
eine Zugfeder (121) gelagert, die das Mitnahmeelement (91) in Richtung der Endposition
(82) belastet. Am Mitnahmeelement (91) ist weiterhin die Kolbenstange (115) einer
im Tragteil (72) gehaltenen Zylinder-Kolben-Einheit (111) angeordnet.
[0008] Das Tragteil (72) ist als Einzelteil in der Figur 5 dargestellt. Es hat einen Aufnahmebereich
(83) und einen Führungsbereich (84). Im Aufnahmebereich (83) sind eine Federhalterung
(85) und eine Zylinderhalterung (86) angeordnet. Der Aufnahmebereich (83) ist im Ausführungsbeispiel
mittels eines Deckels (87) verschlossen. Er hat außerdem einen Anschlag (79), der
seitlich aus dem Aufnahmebereich (83) heraussteht.
[0009] Der Führungsbereich (84) umfasst im Ausführungsbeispiel eine Führungsfläche (73)
und einen Bürstenträger (132). Der Führungsbereich (84) kann auch ohne Bürstenträger
(132) ausgebildet sein.
[0010] Die Führungsfläche (73) umfasst einen geraden Führungsabschnitt (74) und einen Halteabschnitt
(75). Diese beiden Abschnitte (73, 74) sind mittels eines konvexen Bogenabschnitts
(76) miteinander verbunden. Die Führungsfläche (73) hat über ihre Länge eine konstante
Breite. Der Führungsabschnitt (74) ist parallel zur Längsrichtung (15) der Zylinder-Kolben-Einheit
(111) orientiert. Der Halteabschnitt (75) ist beispielsweise normal hierzu ausgerichtet.
Der Halte- (75) und der Bogenabschnitt (76) sind Teil einer Führungsnut (77), die
im Endbereich eine Aufweitung (78) aufweist.
[0011] Das Mitnahmeelement (91) übergreift das Tragteil (72) und ist entlang des Führungsabschnitts
(74) verfahrbar. In der Figur 6 ist das Mitnahmeelement (91) in einer isometrischen
Ansicht dargestellt. Es umfasst zwei Gleitelemente (92, 97), einen Führungs- und Aufnahmebereich
(93) und einen Mitnahmebereich (101).
[0012] Die stabförmig ausgebildeten Gleitelemente (92, 97) sind voneinander beabstandet
und liegen an der Führungsfläche (73) an. Das entgegen der Verzögerungshubrichtung
(89) orientierte Gleitelement (92) ist im Folgenden als erstes Gleitelement (92) bezeichnet.
Das in der Verzögerungshubrichtung (89) orientierte Gleitelement (97), das im Ausführungsbeispiel
der Kolbenstange (115) zugewandt ist, ist im Folgenden als zweites Gleitelement (97)
bezeichnet. Das erste Gleitelement (92) und das zweite Gleitelement (97) verbinden
den Mitnahmebereich (101) und den Führungs- und Aufnahmebereich (93).
[0013] Das erste Gleitelement (92) hat eine Querschnittsfläche in Form eines unregelmäßigen
Vierecks mit abgerundeten Ecken. Die in der Figur 7 nach unten zeigende konkav gewölbte
Berührfläche (98) liegt am Führungsabschnitt (74) an. Die Berührlinie bildet eine
Momentanpollinie (99).
[0014] Das zweite Gleitelement (97), vgl. die Figuren 7 - 9 hat eine zumindest annähernd
trapezförmige Querschnittsfläche mit abgerundeten Ecken. Die Seitenflächen (171, 172)
des Trapezoids sind gleich lang, wobei der kleinere eingeschlossene Winkel z.B. 25
Grad beträgt. Der Radius der konkav gewölbten zweiten Verbindungsfläche (175) an diesem
Winkel ist beispielsweise halb so groß wie der Radius an der ersten Verbindungsfläche
(174) zwischen den einen stumpfen Winkel einschließenden Seitenflächen (172, 173).
Die Seitenflächen (171 - 173) des zweiten Gleitelements (97) können auch unterschiedliche
Längen aufweisen. Beispielsweise kann das zweite Gleitelement (97) die Gestalt eines
Parallelepipeds, eines Prismas, eines Keils, etc. haben. Das erste Gleitelement (92)
und das zweite Gleitelement (97) haben die gleiche Höhe. Ihr Abstand beträgt z.B.
das Dreifache dieser Höhe.
[0015] Der Mitnahmebereich (101) umfasst zwei Anschlaqzapfen (102, 103), an den einander
zugewandte Anschlagflächen (104, 107) angeordnet sind. Diese sind beispielsweise normal
zur Tangentialebene der Gleitelemente (92, 97) ausgerichtet. Die beiden Anschlagflächen
(104) begrenzen zusammen mit einer Bodenfläche (105) eine Mitnehmerausnehmung (106).
Der Mitnahmebereich (101) hat eine dem Tragteil (72) zugewandte erste Führungsfläche
(94). Der dem Halteabschnitt (75) zugewandte Anschlagzapfen (102) ist im Ausführungsbeispiel
elastisch verformbar ausgebildet. Der der Kolbenstange (115) abgewandte Anschlagzapfen
(103) ist z.B. elastisch verformbar ausgebildet.
[0016] Der Führungs- und Aufnahmebereich (93) umfasst eine zu der erstgenannten Führungsfläche
(94) parallel angeordnete zweite Führungsfläche (95) sowie eine Federaufnahme (96).
Die Federaufnahme (96) schließt mit der Bodenfläche (105) des Mitnahmeelements (91)
einen Winkel von 30 Grad ein. Sie zeigt in die dem Halteabschnitt (75) abgewandte
Richtung.
[0017] In der Federaufnahme (96) ist ein Ende einer Zugfeder (121) eingehängt. Die Zugfeder
(121) kann hierbei an einer Federablenkfläche (176) am Mitnahmeelement (91) anliegen.
Das andere Ende der Zugfeder (121) ist im Tragteil (72) gelagert.
[0018] Die Zylinder-Kolben-Einheit (111) umfasst einen Zylinder (112) und einen in diesem
mittels der Kolbenstange (115) geführten Kolben (117). Die Kolbenstange (115) weist
an ihrer dem Kolben (117) abgewandten Stirnseite einen Kolbenstangenkopf (116) auf,
der im Mitnahmeelement (91) schwenkbar gelagert ist. Die Kolbenstangenaufnahme (177)
ist neben der Federablenkfläche (176) angeordnet.
[0019] Der Zylinder (112) hat einen geschlossenen Boden (113). Seine Innenwandung kann zylindrisch
oder konisch ausgebildet sein. Die Zylinderinnenwandung hat beispielsweise zwei in
Längsrichtung orientierte Nuten unterschiedlicher Länge, die beide an den Zylinderboden
(113) angrenzen. Beispielsweise beträgt die Länge der kurzen Längsnut ein Viertel
der Länge des Zylinders (112). Die Länge der langen Längsnut beträgt z.B. drei Viertel
der Länge des Zylinders (112). Am kolbenstangenseitigen Ende ist der Zylinder (112)
mittels eines Zylinderkopfdeckels (114) mit einer Kolbenstangendichtung verschlossen.
[0020] Der Kolben (117) hat im Ausführungsbeispiel eine Kolbendichtung (118) mit einer in
Richtung des Zylinderbodens (113) orientierten Dichtlippe. Der Kolben (117) kann einteilig
mit der Kolbenstange (115) und/oder mit der Kolbendichtung (118) ausgebildet sein.
[0021] An der Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (71) ist weiterhin ein Bürstenträger
(132) mit der Abstreiferbürste (131) angeordnet.
[0022] Beispielsweise an einer Türschiene (140) ist ein Mitnehmer (150) angeordnet. Dies
ist im Ausführungsbeispiel ein zu seiner Querachse symmetrisches Bauteil mit vier
Mitnahmenasen (151, 152). Jeweils zwei benachbarte, durch eine Kerbe (153) getrennten
Mitnahmenasen (151, 152) haben zusammen eine Länge, die geringfügig kürzer ist als
der Abstand der Anschlagflächen (104) des Mitnahmeelements (91).
[0023] Bei der Montage der Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (71) wird beispielsweise
die Kolbenstange (115) mit dem Kolben (117) in den Zylinder (112) eingesetzt und dieser
mittels des Zylinderkopfdeckels (114) verschlossen. Anschließend wird die Zylinder-Kolbeneinheit
(111) mit dem Mitnahmeelement (91) in das Tragteil (72) eingesetzt und gesichert.
Am Mitnahmeelement (91) und am Tragteil (72) wird die Zugfeder (121) eingehängt. Beispielsweise
liegt sie an der Federablenkfläche (176) des Mitnahmeelements (91) an. Weiterhin wird
der Bürstenträger (132) mit der Abstreiferbürste (131) in das Tragteil (72) eingeschoben.
[0024] In der Figur 10 ist die Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (71) Teil eines
höhenverstellbaren Türbeschlags (20). Der Türbeschlag (20) umfasst ein Gehäuse (31),
in dem eine Laufrolle (41), die Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (71),
ein Hubstößel (61) sowie eine weitere Abstreiferbürste (48) angeordnet sind. Dieser
Türbeschlag (20) wird beispielsweise in Schiebetüren (1) eingesetzt, vgl. Figur 11.
Mittels einer Einstellvorrichtung, z.B. einer sich am Tragrahmen (3) der Schiebetür
(1) abstützenden Einstellschraube (21), wird die Höhe der Schiebetür (1) relativ zur
Türschiene (140) eingestellt.
[0025] Nach der Montage der Schiebtür (1) in den Türrahmen wird der Mitnehmer (150) beispielsweise
mittels einer Schablone an der Türschiene (140) ausgerichtet und mittels Befestigungsschrauben
befestigt. Die Schiebetür (1) ist beispielsweise geöffnet. Der Kolben (117) der Beschleunigungs-
und Verzögerungsvorrichtung (71) ist z.B. eingefahren. Das Mitnahmeelement (91) steht
beispielsweise in seiner Endposition (82) im geraden Führungsabschnitt (74). Der Energiespeicher
(121) ist z.B. entladen.
[0026] Beim erstmaligen Schließen der Schiebetür (1) kontaktiert der Mitnehmer (150) den
vorderen Anschlagzapfen (102) des Mitnahmeelements (91) und verformt diesen. Die Mitnahmenasen
(151, 152) des Mitnehmers (150) springen in die Mitnehmerausnchmung (106). Der Anschlagzapfen
(102) verformt sich elastisch zurück. Die Schiebetür (1) ist nun einsatzbereit. Das
erste Gleitelement (92) liegt mit seiner Berührfläche (98) und das zweite Gleitelement
(97) liegt mit seiner Seitenfläche (171) auf dem Führungsabschnitt (74) auf. Die an
der Federablenkfläche (176) anliegende Zugfeder (121) belastet das Mitnahmeelement
(91) in der Darstellung der Figuren 3 und 7 mit einem Drehmoment entgegen dem Uhrzeigersinn.
[0027] Beim manuellen oder motorischen Öffnen der Schiebetür (1) aus der geschlossenen Stellung
zieht der Mitnehmer (150) das Mitnahmeelement (91) aus der Endstellung entlang der
Führungsfläche (73) in Richtung einer Parkposition (81). Der Energiespeicher (121)
wird geladen.
[0028] Sobald das vordere Gleitelement (92) die Führungsnut (77) erreicht, kippt das Mitnahmeelement
(91) unter der Wirkung der Feder (121) ab. Am ersten Gleitelement (92) wandert die
Momentanpollinie (99) entlang der Berührfläche (98). Das zweite Gleitelement (97)
liegt nun mit der ersten Verbindungsfläche (174) an der Führungsfläche (73) an. Die
Berührlinic zwischen dem zweiten Gleitelement (97) und dem Tragteil (72) bildet eine
Momentanpollinie (178) des zweiten Gleitelements (97). Beim weiteren Verfahren der
Schiebetür (1) relativ zum Mitnehmer (150) wandert diese Monentanpollinie (178) entlang
der Außenflächen des zweiten Gleitelements (97). Die Zugfeder (121) belastet das Mitnahmeelement
(91) weiterhin sowohl auf Zug als auch mittels eines Drehmoments.
[0029] Beim weiteren Öffnen der Schiebetür (1) wird das Mitnahmeelement (91) weiter in die
Führungsnut (77) eingeschwenkt. Die an der Federablenkfläche (176) anliegende, zunehmend
gespannte Zugfeder (121) bewirkt weiterhin ein Drehmoment auf das Mitnahmeelement
(91). Die Momentanpollinie (99) des ersten Gleitelements (92) wandert entlang der
Berührfläche (98) zurück, sodass sie in Bezug auf das Mitnahmeelenent (91) zumindest
annähernd in der Ausgangsposition liegt. Die Momentanpollinie (178) des zweiten Gleitelements
(97) wandert weiter entlang der Mantelfläche des zweiten Gleitelements (97). Beispielsweise
erreicht sie die zweite Verbindungsfläche (175). Das Mitnahmeelement (91) liegt nun
in einer kraft- und/oder formschlüssig verriegelten Parkposition (81), vgl. die Figuren
4 und 9. In der Parkposition (81) wirkt die Zugkraft der Zugfeder (121) auf das Mitnahmeelement
(91) beispielsweise in einem Winkel von 5 Grad zu einer parallel zum Führungsabschnitt
(74) angeordneten Ebene.
[0030] Die Richtung der Zugkraft schließt in der Parkposition (81) mit einer von den Momentanpollinien
(99, 178) aufgespannten Ebene im Ausführungsbeispiel einen Winkel von 42 Grad ein.
Der eingeschlossene Winkel ist größer als 35 Grad.
[0031] Die Schiebetür (1) kann nun weiter geöffnet werden. Das Mitnahmeelement (91) löst
sich vom Mitnehmer (150). Das Mitnahmeelement (91) verbleibt in der Parkposition (81),
vgl. die Figuren 4 und 9.
[0032] Beim Schließen der Schiebetür (1) kontaktiert vor den Erreichen der Endlage der Schiebetür
(1) das Mitnahmeelement (91) den Mitnehmer (150). Der Mitnehmer (150) löst das Mitnahmeelement
(91) aus der Parkposition (81). Hierbei bewegen sich die Momentanpollinien (99, 178)
in umgekehrter Richtung, vgl. Figur 8. Der Energiespeicher (121) wird langsam und
weitgehend ruckfrei entlastet und zieht das Mitnahmeelement (91) in Richtung der Endstellung.
Hierbei sind keine Schlaggeräusche hörbar. Die Schiebetür (1) wird damit in die geschlossene
Stellung gezogen. Gleichzeitig verschiebt das relativ zum Zylinder (112) bewegte Mitnahmeelement
(91) den Kolben (117) in den Zylinder (112) hinein. Die Dichtlippe der Kolbendichtung
(118) legt sich schlagartig an die Zylinderinnenwandung an und dichtet im Zylinderinnenraum
einen Verdrängungsraum gegen einen Ausgleichsraum quasi hermetisch ab. Die Schiebetür
(1) wird abgebremst. Sobald beim weiteren Schließen der Schiebetür (1) der Kolben
die erste Längsnut der Zylinderinnenwandung überfährt, wird Gas entlang dieser Drosselnut
aus dem Verdrängungsraum in den Ausgleichsraum verdrängt. Die Bewegung der Schiebetür
(1) wird durch die mittels des Energiespeichers (121) aufgebrachte Beschleunigung
und durch die gleichzeitig mittels der Zylinder-Kolben-Einheit (111) bewirkte Verzögerung
bestimmt. Sobald der Kolben (117) die kurze Längsnut überfährt, wird die Verzögerungsrate
weiter verringert. Die Schiebetür (1) verfährt langsam in ihre geschlossene Endlage.
Dort bleibt sie ruckfrei stehen. Das Mitnahmeelement (91) liegt jetzt in der Endposition
(82), vgl. die Figuren 3 und 7.
[0033] Die Schiebetür (1) kann einen weiteren Beschlag (20) aufweisen, der an der in Öffnungsrichtung
(17) zeigenden Seite der Schiebetür (1) angeordnet ist. Durch Höheneinstellung beider
Beschläge (20) kann das Türblatt (2) genau ausgerichtet werden. Bei einer derartigen
Anordnung kann die Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (71) des zweiten Beschlags
(20) zum gesteuerten Anfahren der geöffneten Endlage der Schiebetür (1) eingesetzt
werden.
[0034] Auch Kombinationen der einzelnen Ausführungsbeispiele sind denkbar.
Bezugszeichenliste:
[0035]
- 1
- Schiebetür
- 2
- Türblatt
- 3
- Tragrahmen
- 15
- Längsrichtung
- 17
- Öffnungsrichtung
- 20
- Türbeschlag
- 21
- Einstellschraube
- 31
- Gehäuse
- 41
- Laufrolle
- 48
- Abstreiferbürste
- 61
- Hubstößel
- 71
- Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung
- 72
- Tragteil
- 73
- Führungsfläche
- 74
- Führungsabschnitt
- 75
- Halteabschnitt
- 76
- Bogenabschnitt
- 77
- Führungsnut
- 78
- Aufweitung
- 79
- Anschlag
- 81
- Parkposition
- 82
- Endposition
- 83
- Aufnahmebereich
- 84
- Führungsbereich
- 85
- Federhalterung
- 86
- Zylinderhalterung
- 87
- Deckel
- 89
- Verzögerungshubrichtung
- 91
- Mitnahmeelement
- 92
- erstes Gleitelement
- 93
- Führungs- und Aufnahmebereich
- 94
- erste Führungsfläche
- 95
- zweite Führungsfläche
- 96
- Federaufnahme
- 97
- zweites Gleitelement
- 98
- Berührfläche
- 99
- Momentanpollinie
- 101
- Mitnahmebereich
- 102
- Anschlagzapfen, elastisch verformbar
- 103
- Anschlagzapfen
- 104
- Anschlagflächen
- 105
- Bodenfläche
- 106
- Mitnehmerausnchmung
- 107
- Anschlagfläche
- 111
- Zylinder-Kolben-Einheit
- 112
- Zylinder
- 113
- Boden von (112)
- 114
- Zylinderkopfdeckel
- 115
- Kolbenstange
- 116
- Kolbenstangenkopf
- 117
- Kolben
- 118
- Kolbendichtung
- 121
- Energiespeicher, Zugfeder, Federenergiespeicher
- 122
- Kraftwirkungsrichtung
- 131
- Abstreiferbürste
- 132
- Bürstenträger
- 140
- Türschiene
- 150
- Mitnehmer
- 151
- Mitnahmenasen
- 152
- Mitnahmenasen
- 153
- Kerbe
- 171
- Seitenfläche
- 172
- Seitenfläche
- 173
- Seitenfläche
- 174
- Verbindungsfläche
- 175
- Verbindungsfläche
- 176
- Federanlagefläche, Federablenkfläche
- 177
- Kolbenstangenaufnahme
- 178
- Momentanpollinie
1. Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (71) mit einem unter Entladung eines
Federenergiespeichers (121) von einer kraft- und/oder formschlüssig gesicherten Parkposition
(81) in eine Endposition (82) führbaren Mitnahmeelements (91), wobei mittels des Mitnahmeelements
(91) ein Kolben (117) einer Zylinder-Kolben-Einheit (111) in eine Verzögerungshubrichtung
(89) bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet,
dass das Mitnahmeelement (91) eine Federablenkfläche (176) aufweist, an der der Federenergiespeicher
(121) zumindest bei Lage des Mitnahmeelements (91) in der Endposition (82) anliegt.
2. Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (71) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Federenergiespeicher (121) in der Parkposition (81) an der Federablenkfläche
(176) anliegt.
3. Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (71) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Federablenkfläche (176) eine einachsig gewölbte Fläche ist, deren gedachte Biegemittellinie
normal zur Verzögerungshubrichtung (89) orientiert ist.
4. Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (71) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mitnahmeelement (91) ein erstes, entgegen der Verzögerungshubrichtung (89) orientiertes
Gleitelement (92) und ein zweites, in der Verzögerungshubrichtung (89) orientiertes
Gleitelement (97) umfasst, wobei beide Gleitelemente (92, 97) einen Führunqs- und
Aufnahmebereich (93) mit einen Mitnahmebereich (101) verbinden.
5. Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (71) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der Parkposition (81) die Kraftwirkungsrichtung (122) des Federenergiespeichers
(121) mit der Verbindungsebene der Momentanpollinien (99, 178) der Gleitelemente (92,
97) einen Winkel einschließt, der größer ist als 35 Grad, wobei der Scheitel dieses
Winkels näher am ersten Gleitelement (92) als am zweiten Gleitelement (97) liegt.
6. Türbeschlag (20) mit einer Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (71) nach
Anspruch 1 und mit einer Laufrolle (41).
7. Türbeschlag (20) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass er eine erste Abstreiferbürste (48) und eine zweite Abstreiferbürste (131) aufweist,
wobei die zweite Abstreiferbürste (131) an der Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung
(71) angeordnet ist.
8. Türbeschlag (20) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass er ein Gehäuse (31) mit einem relativ zu diesem höhenverstellbaren Hubstößel (61)
umfasst.
9. Schiebetür (1) mit einem Türbeschlag (20) nach Anspruch 6.