[0001] Die Arbeiten, die zu dieser Erfindung geführt haben, wurden gemäß der Finanzhilfevereinbarung
Nr. CSJU-GAM-SAGE-2008-001 im Zuge des Siebten Rahmenprogramms der Europäischen Union
(FP7/2007-2013) für Clean Sky Joint Technology Initiative gefördert.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Leitschaufel für eine Strömungsmaschine,
mit einer Dichtungsvorrichtung am radial inneren Endbereich der Leitschaufel gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein
Leitrad nach Anspruch 9 sowie eine Strömungsmaschine nach Anspruch 10.
[0003] In Strömungsmaschinen wird der Wirkungsgrad von verschiedenen Faktoren und Parametern
beeinflusst. Insbesondere Strömungsverluste infolge von Bypassströmungen außerhalb
der Hauptströmung durch die Lauf- und Leitradbeschaufelung vermindern den Wirkungsgrad.
Derartige Bypassströmungen können auf unterschiedliche Art und Weise zumindest verringert
werden, um Wirkungsgradverluste zu vermeiden. Beispielsweise werden an Schaufelanordnungen
der Strömungsmaschine Dichtungen angeordnet, um Bypassströmungen zu reduzieren.
[0004] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine weitere Leitschaufel für eine
Strömungsmaschine vorzuschlagen, die eine Dichtungsvorrichtung am radial inneren Endbereich
der Leitschaufel zum Abdichten von Leckageströmungen zwischen der Leitschaufel und
einem mit der Leitschaufel verbundenen Innenring vorsieht. Ferner ist es Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, ein entsprechendes Leitrad sowie eine Strömungsmaschine vorzuschlagen.
[0005] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch eine Leitschaufel mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Sie wird ferner durch ein Leitrad mit den Merkmalen des Anspruchs 9 sowie
einer Strömungsmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
[0006] Erfindungsgemäß wird somit eine Dichtungsvorrichtung vorgeschlagen, die beweglich
gegenüber der Leitschaufel angeordnet ist. Die Dichtungsvorrichtung ist in wenigstens
einer offenen oder in einer geschlossenen Anordnung zum Abdichten der Leckageströmungen
positionierbar.
[0007] Das erfindungsgemäße Leitrad weist wenigstens eine erfindungsgemäße Leitschaufel
auf. Das Leitrad kann ein Abschnitt einer Verdichterstufe sein. Das Leitrad kann als
Leitschaufelrad bezeichnet werden.
[0008] Die erfindungsgemäße weist wenigstens ein erfindungsgemäßes Leitrad auf. Die Strömungsmaschine
kann eine Gasturbine oder eine Flugtriebwerk sein.
[0009] Bei allen vorstehenden und folgenden Ausführungen ist der Gebrauch des Ausdrucks
"kann sein" bzw. "kann haben" usw. synonym zu "ist vorzugsweise" bzw. "hat vorzugsweise"
usw. zu verstehen und soll erfindungsgemäße Ausführungsformen erläutern.
[0010] Wann immer hierin Zahlenworte genannt werden, so versteht der Fachmann diese als
Angabe einer zahlenmäßig unteren Grenze. Sofern dies zu keinem für den Fachmann erkennbaren
Widerspruch führt, liest der Fachmann daher beispielsweise bei der Angabe "ein" oder
"einem" stets "wenigstens ein" oder "wenigstens einem" mit. Dieses Verständnis ist
ebenso von der vorliegenden Erfindung mit umfasst wie die Auslegung, dass ein Zahlenwort
wie beispielsweise "ein" alternativ als "genau ein" gemeint sein kann, wo immer dies
für den Fachmann erkennbar technisch möglich ist. Beides ist von der vorliegenden
Erfindung umfasst und gilt für alle hierin verwendeten Zahlenworte.
[0011] Vorteilhafte Weiterentwicklungen der vorliegenden Erfindung sind jeweils Gegenstand
von Unteransprüchen und Ausführungsformen.
[0012] Erfindungsgemäße Ausführungsformen können eines oder mehrere der im Folgenden genannten
Merkmale aufweisen.
[0013] In einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist die Strömungsmaschine eine axiale
Strömungsmaschine, insbesondere eine Gasturbine. Die Gasturbine kann ein Flugtriebwerk
sein. In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist die Leitschaufel eine Leitschaufel
einer Verdichterstufe, beispielsweise einer Niederdruckverdichterstufe und/oder einer
Hochdruckverdichterstufe.
[0014] In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen sind mehrere, in Umfangsrichtung
der Strömungsmaschine angeordnete Leitschaufeln mit dem Innenring verbunden. Die Leitschaufeln
und der mit den Leitschaufeln verbundene Innenring kann als Leitschaufelring oder
Leitrad oder Leitradkranz bezeichnet werden.
[0015] In einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist der Innenring dazu vorgesehen
und ausgestaltet, um mit einem Dichtungsträger verbunden zu werden. Die Verbindung
ist insbesondere wieder lösbar, beispielsweise mittels einer Steg-Nut-Verbindung.
Beispielsweise weist der Innenring eine Nut oder einen Kragen auf, auf den der Leitschaufeh-ing
der Dichtungsträger in Umfangsrichtung aufgeschoben wird.
[0016] In gewissen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist die Dichtungsvorrichtung translatorisch
und/oder rotatorisch (drehbar) gegenüber der Leitschaufel angeordnet oder positioniert
oder gelagert. Insbesondere kann sich die Dichtungsvorrichtung in einer Richtung senkrecht
zur Längsachse der Leitschaufel bewegen. Beispielsweise kann sich die Dichtungsvorrichtung
im Bereich einer Leitschaufelplattform am radial inneren Endbereich der Leitschaufel
bewegen, um eine Leckageströmung zumindest zu reduzieren.
[0017] Die Dichtungsvorrichtung ist in bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen in
einer offenen Anordnung positioniert, wobei mit einer "offenen Anordnung" ein geöffneter
oder offener Durchströmungsquerschnitt einer Leckageströmung gemeint ist, der von
der Dichtungsvorrichtung in dieser Anordnung nicht oder zumindest nicht vollständig
verschlossen ist. Diese Position kann als Montageposition beschrieben werden. In der
Montageposition ist die Dichtungsvorrichtung nicht oder noch nicht in einer Weise
positioniert, um den Leckagestrom abzudichten oder zu reduzieren. Erst nach einem
Bewegen (translatorisch und/oder rotatrisch) aus dieser Montageposition heraus wird
ein Leckagestrom wirksam zumindest teilweise reduziert.
[0018] Die Dichtungsvom-ichtung ist in einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen in einer
geschlossenen Anordnung zum Abdichten der Leckageströmungen positioniert. In der geschlossenen
Anordnung verschließt die Dichtungsvorrichtung, oder ein Abschnitt der Dichtungsvorrichtung,
zumindest teilweise einen Durchströmungsquerschnitt einer Leckageströmung.
[0019] Die Anordnung oder die Position der Dichtungsvorrichtung wird in der geschlossenen
Anordnung in manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen als Hakenposition bezeichnet.
In der Hakenposition kann die Dichtungsvorrichtung soweit bewegt oder verschoben sein,
bis die Dichtungsvorrichtung als Anschlag an einem oder mehreren Haken anliegt. Der
Haken kann als Anschlaghaken bezeichnet werden. In der Hakenposition kann die Dichtungsvorrichtung
einen Spalt oder einen Bereich eines Durchströmungsquerschnitts einer Leckageströmung
verschließen. In der Hakenposition kann die Dichtungsvorrichtung den Leckagestrom
vorteilhaft zumindest reduzieren.
[0020] Der Anschlaghaken begrenzt in einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen den Verschiebeweg
der Dichtungsvorrichtung. Der Anschlaghaken kann als Sicherungshaken bezeichnet werden.
Der Anschlaghaken kann gleichfalls Drehungen der Dichtungsvorrichtung begrenzen. Der
Drehpunkt zur Begrenzung der Bewegung der Dichtungsvorrichtung mittels Drehungen kann
innerhalb oder außerhalb der Dichtungsvorrichtung liegen. Anders ausgedrückt kann
sich die Dichtungsvorrichtung um den Drehpunkt des oder der Anschlaghaken drehen.
[0021] In gewissen erfindungsgemäßen Ausführungsformen wird die Dichtungsvorrichtung oder
Abschnitte der Dichtungsvorrichtung mittels der Leckageströmung bewegt. Beispielsweise
kann der Strömungsdruck der Leckageströmung groß genug sein, um die Position der Dichtungsvorrichtung
zu verändern. Diese Bewegung der Dichtungsvorrichtung kann als druckgesteuerte Bewegung
bezeichnet werden. Die Dichtungsvorrichtung oder wenigstens ein Abschnitt der Dichtungsvorrichtung
kann ausschließlich von der Leckageströmung bewegt werden.
[0022] In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist die Leitschaufel um eine Längsachse
der Leitschaufel drehbar gelagert. Insbesondere sind die radial inneren und/oder äußeren
Enden der Leitschaufeln mit Ansätzen oder Zapfen versehen, in denen oder um die sich
die Leitschaufeln drehen. Der radial äußere Zapfen kann als Außenzapfen bezeichnet
werden, der radial innere Zapfen als Innenzapfen.
[0023] Der Innenzapfen kann in einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen in dem Innenring
angeordnet sein oder geführt werden. Insbesondere sind in dem Innenring Buchsen, beispielsweise
Lagerbuchsen angeordnet, in denen sich die Leitschaufeln drehen.
[0024] Der Verdrehwinkel der Leitschaufel um seine Längsachse kann als Verstellwinkel bezeichnet
werden.
[0025] In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist die Dichtungsvorrichtung eine
Platte oder ein Schieberblech.
[0026] Die Dichtungsvorrichtung ist insbesondere aus Metall hergestellt oder weist Metall
auf.
[0027] In gewissen erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Dichtungsvorrichtung eine
Bohrung oder eine Durchgangsbohrung zum Durchströmen wenigstens eines Teils der Leckageströmung
auf. Die Bohrung ist insbesondere senkrecht zur Oberfläche des Schieberblechs angeordnet.
Mittels der Bohrung und einer druckbeaufschlagten Leckageströmung kann das Schieberblech
in der Leitschaufel bewegt werden. Insbesondere wird das Schieberblech von der Montageposition
in die geschlossene Position, oder Hakenposition, bewegt.
[0028] In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Dichtungsvorrichtung
und/oder die Leitschaufel wenigstens zwei Anschlaghaken auf. Die Anschlaghaken können
asymmetrisch in Bezug auf eine Mittelachse der Dichtungsvorrichtung in einer Verschieberichtung
der Dichtungsvorrichtung angeordnet sein. Die Geometrie der Anschlaghaken kann derart
gestaltet und optimiert sein, dass alle möglichen Positionen der Dichtungsvorrichtung,
einschließlich möglicher Grenzlagen, ein Verklemmen der Dichtungsvorrichtung in der
Leitschaufel verhindert.
[0029] In einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist die Dichtungsvorrichtung in einer
Leitradschaufelplattform taschenförmig angeordnet.
[0030] In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist die Leitschaufel und/oder die
Dichtungsvorrichtung mittels eines generativen Herstellungsverfahrens gefertigt. Das
generative Herstellungsverfahren kann ein selektives Laserschmelzverfahren (Selective
Laser Melting - SLM) sein.
[0031] Manche oder alle erfindungsgemäßen Ausführungsformen können einen, mehrere oder alle
der oben und/oder im Folgenden genannten Vorteile aufweisen.
[0032] Mit der erfindungsgemäßen Leitschaufel kann die Leckageströmung im Verbindungsbereich
zwischen der Leitschaufel und dem Innenring, welcher insbesondere mit einem Dichtungsträger
in einem Leitrad verbunden ist, vorteilhaft zumindest verringert werden. Eine Verringerung
der Leckageströmung kann den Wirkungsgrad einer Strömungsmaschine, in die das Leitrad
eingebaut ist, erhöhen. Der Dichtungsträger kann eine Einaufdichtung aufweisen oder
mit einer Einlaufdichtung verbunden sein.
[0033] Weiterhin kann mit der erfindungsgemäßen Leitschaufel eine Beeinflussung der Strömung
benachbarter Leitschaufeln in einem Leitrad im Einbauzustand vorteilhaft zumindest
verringert werden, indem die Leckageströmung im Verbindungsbereich zwischen der Leitschaufel
und dem Innenring zumindest reduziert wird. Eine Verringerung der Beeinflussung der
Strömung, insbesondere der Anströmung an der Leitschaufelvorderkante, benachbarter
Leitschaufeln kann eine Verbesserung der Umströmung der benachbarten Leitschaufel
zur Folge haben und damit den Wirkungsgrad der Leitschaufelumströmung vorteilhaft
verbessern. Eine Verringerung der Beeinflussung der Strömung benachbarter Leitschaufeln
in dem Leitrad im Einbauzustand kann die Pumpstabilität einer Verdichterstufe, in
die das Leitrad eingebaut sein kann, erhöhen.
[0034] Die erfindungsgemäße Leitschaufel und/oder die erfindungsgemäße Dichtungsvorrichtung
kann vorteilhaft kostengünstig mittels eines generativen Herstellungsverfahrens, insbesondere
mittels des selektiven Laserschmelzens, hergestellt werden.
[0035] Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen, in
welcher identische Bezugszeichen gleiche oder ähnliche Bauteile bezeichnen, exemplarisch
erläutert. In den jeweils schematisch vereinfachten Figuren gilt:
- Fig. 1
- zeigt einen Ausschnitt eines Leitradkranzes gemäß dem Stand der Technik;
- Fig. 2
- zeigt einen Leckagestrom zwischen einer Leitradschaufelplattform und einem Innenring
des Standes der Technik;
- Fig. 3
- zeigt den Leckagestrom aus Fig. 2 in perspektivischer Ansicht mit einer benachbarten
Leitschaufel gemäß dem Stand der Technik;
- Fig. 4a,b,c
- zeigen eine erfindungsgemäße Leitschaufel mit einer Dichtungsvorrichtung und zwei
Anschlaghaken an der Leitschaufel;
- Fig. 5a,b
- zeigen eine weitere erfindungsgemäße Leitschaufel;
- Fig. 6a,b
- zeigen die erfindungsgemäße Leitschaufel aus den Fig. 4a und 4b in perspektivischer
Ansicht;
- Fig. 7a,b
- zeigen die erfindungsgemäße Leitschaufel aus den Fig. 5a und 5b in perspektivischer
Ansicht;
- Fig. 8a,b,c
- zeigen die erfindungsgemäße Leitschaufel aus den Fig. 4a, 4b, 6a und 6b mit unterschiedlichen
Verstellwinkeln der Leitschaufel;
- Fig. 9a,b
- zeigen eine erfindungsgemäße Leitschaufel mit einer weiteren Dichtungsvorrichtung
und zwei weiteren Anschlaghaken;
- Fig. 10a,b,c
- zeigen die erfindungsgemäße Leitschaufel aus der Fig. 9b in perspektivischen Ansichten
und als Schnittdarstellung; und
- Fig. 11a,b,c,d
- zeigen die Schritte zur Montage der Schieberplatte aus Fig. 9a.
[0036] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt eines Leitradkranzes 100 in perspektivischer Ansicht nach
dem Stand der Technik.
[0037] Der Leitradkranz 100 weist mehrere, in Umfangsrichtung u nebeneinander angeordnete
Leitschaufeln 200 auf. Die Leitschaufeln 200 weisen jeweils Außenzapfen 1 auf, die
am radial äußeren Ende mit einem Gehäuse einer Strömungsmaschine (in Fig. 1 nicht
dargestellt), insbesondere einer Gasturbine, verbunden sind. Das radial innere Ende
der Außenzapfen 1 ist mit Leitschaufelprofilen 3 verbunden.
[0038] Die radial inneren Enden der Leitschaufelprofile 3 sind mittels Stiften 5 (bzw. Zapfen)
mit einem Innenring 7 des Leitradkranzes 100 verbunden (siehe Fig. 2). Der Innenring
7 ist mit einem ringförmigen Dichtungsträger 9 verbunden.
[0039] Der Innenring 7 und der Dichtungsträger 9 sind insbesondere in zwei halbkreisförmige
Segmente unterteilt, die in Umfangsrichtung ineinander geschoben werden.
[0040] Der Dichtungsträger 9 kann mit Einlaufdichtungen oder Einlaufdichtsegmenten verbunden
sein.
[0041] Fig. 2 zeigt einen Detailausschnitt aus Fig. 1 in einer Schnittdarstellung mit einer Leitradschaufelplattform
11 und dem Innenring 7 nach dem Stand der Technik.
[0042] Die Leitschaufel 200 ist mit dem Innenring 7 mittels des Stiftes 5 und einer Buchse
13 verbunden. Zur Fixierung des Stiftes 5 in dem Innenring 7 und/oder als Lagerbuchse
für Drehungen der Leitschaufel 200 um eine Längsachse 14 ist zusätzlich die Buchse
13 in eine Bohrung 15 des Innenrings 7 eingefügt.
[0043] Der Dichtungsträger 9 und der Innenring 7, die beide insbesondere als halbkreisförmige
Segmente ausgeführt sind, können in Umfangsrichtung u ineinander geschoben. Die Segmente
sind mittels eines Sicherungsstiftes 17 im Einbauzustand gegen ein Verschieben des
Dichtungsträgers 9 und des Innenrings 7 (relativ zueinander) gesichert.
[0044] Mit dem Dichtungsträger 9 sind Einlaufdichtungen 19 verbunden, die zur Ausbildung
eines Dichtspalts zwischen Dichtspitzen 21, beispielsweise einer rotierenden Welle
23, vorgesehen sind. Die Einlaufdichtungen 19 sind insbesondere segmentiert über dem
Umfang ausgeführt. Nach dem Stand der Technik bildet sich ein Leckagestrom 25 insbesondere
zwischen der Leitschaufelplattform 11 und dem Innenring 7 aus. Der Leckagestrom 25
strömt infolge des Druckgefälles von der Druckseite des Schaufelprofils zur Saugseite.
[0045] Fig. 3 zeigt den Leckagestrom 25 aus Fig. 2 in perspektivischer Ansicht mit einer benachbarten
Leitschaufel 200' nach dem Stand der Technik.
[0046] Ein Teil des Leckagestroms 25' (der Leckagestrom 25' kann als Blasstrahl bezeichnet
werden) kann von dem zwischen der Leitschaufelplattform 11 und dem Innenring 7 austretenden
Leckagestrom 25 der Leitschaufel 200 in Richtung der Anströmkante der benachbarten
Leitschaufel 200' strömen und damit die Anströmung der Leitschaufel 200' stören. Dies
kann zu Wirkungsgradeinbußen führen.
[0047] Fig. 4a zeigt in einer Schnittdarstellung in einer Ebene mit den Achsen Umfangsrichtung u
und Axialrichtung a, senkrecht zur Radialrichtung r, eine erfindungsgemäße Leitschaufel
300 mit einer Dichtungsvorrichtung 27 und zwei Anschlaghaken 29, die mit der Leitschaufel
300 verbunden sind. Die Schnittdarstellung der Fig. 4a ist ca. mittig in Radialrichtung
r auf der Höhe der Leitradschaufelplattform 11 (siehe Fig. 6) angeordnet.
[0048] Das Leitschaufelprofil 3 (siehe Fig. 6) ist in dieser Schnittebene nicht sichtbar,
jedoch zur Verdeutlichung der Anordnung der Dichtungsvorrichtung 27 gestrichelt skizziert.
Der Stift 5 (radial innen in Bezug auf die Leitradschaufelplattform 11) ist ebenfalls
gestrichelt dargestellt, da er in dieser Schnittdarstellung nicht sichtbar ist. Beispielsweise
in Fig. 6a und 5b ist der Stift 5 dargestellt.
[0049] Die Dichtungsvorrichtung 27 ist in diesem Ausführungsbeispiel als Schieberplatte
27 ausgeführt. In der in Fig. 4a gezeigten Schnittebene kann sich die Schieberplatte
27 in Umfangsrichtung u und in Achsrichtung a bewegen (Verschiebeweg 28), nicht jedoch
in Radialrichtung r (siehe Fig. 6). Die Bewegung wird begrenzt durch die beiden Anschlaghaken
29, an denen die beiden Absätze 31 der Schieberplatte 27 anliegen können.
[0050] Die in Fg. 4a gezeigte Position der Schieberplatte 27 kann als Montageposition bezeichnet
werden.
[0051] Die Schieberplatte 27 kann sich innerhalb der beschriebenen Bewegungsfreiheit um
einen Drehpunkt 33 der Anschlaghaken 29 mit einem Verdrehwinkel 30 drehen.
[0052] Mit einer gestrichelten Darstellung wird die Schieberplatte 27 in einer Hakenposition
35 gezeigt. In der Hakenposition 35 ist der maximale Verschiebeweg der Schieberplatte
27 in Bezug auf die Ausgangsposition (Montageposition) erreicht.
[0053] Der Kreis 37 stellt die Bohrung 37 im Innenring 7 zur Aufnahme der Leitradschaufelplattform
11 der Leitschaufel 300 dar (siehe Fig. 1 und Fig. 2). Bei einem möglichen Verschleiß
dieser Bohrung 37 infolge von beispielsweise Drehungen der erfindungsgemäßen Leitschaufel
300 um deren Längsachse 14 (senkrecht zur Zeichenebene) und/oder infolge von thermischen
Materialausdehnungen im Betrieb kann die Bohrung 37 des Innenrings 7 versetzt sein
oder werden. Der gestrichelte Kreis 39 stellt eine maximale Versetzung der Bohrung
37 infolge von Verschleiß dar.
[0054] In Bezug auf die zuvor beschriebene Hakenposition 35 der Schieberplatte 27 kann die
Schieberplatte 27 zumindest teilweise den Spalt 41 zwischen der äußeren Begrenzung
43 der Leitradschaufelplattform 11 und der Bohrung 37 abdecken bzw. verschließen und
somit einen Leckagestrom 25 (siehe Fig. 3), zumindest teilweise, unterbinden.
[0055] Weiterhin ist in Fig. 4a eine Zugangsbohrung 45 dargestellt, die in der Unterseite
(radial innere Seite) der Leitradschaufelplattform 11 angeordnet ist. Die Funktion
der Zugangsbohrung 45 wird in Fig. 4b beschrieben.
[0056] Fig. 4b zeigt die Schieberplatte 27 in einer gegenüber der Ausgangsposition oder Ausgangslage
(Montageposition) verschobenen Position, in der der Spalt 41 bereichsweise mittels
der Schieberplatte 27 abgedeckt oder verschlossen ist. Diese Position kann als Nominalposition
(in eingebautem Zustand und druckbeaufschlagt) bezeichnet werden.
[0057] Die Schieberplatte 27 liegt im Bereich 47 an der Bohrung 37 des Innenrings 7 an.
Der in Fig. 4b obere Absatz 31 der Schieberplatte 27 liegt am oberen Anschlaghaken
29 an. Dagegen liegt der untere Absatz 31 nicht an dem unteren Anschlaghaken 29 an.
Dies wäre allerdings bei einer verschlissenen Bohrung 39 (siehe Fig. 4a) zumindest
möglich.
[0058] Die Schieberplatte 27 kann von der Ausgangsposition (Fig. 4a) in die verschobene
Position (Fig. 4b) mittels einer durch die Zugangsbohrung 45 hindurchfliesenden Strömung
bzw. der durch diese Strömung verursachten Druckkraft bewegt und verschoben werden.
Die Richtung der Druckkraft dieser Strömung wird durch den Pfeil 49 dargestellt.
[0059] Fig. 4c zeigt eine alternative, verschobene Kontur 51 (oder Kontur-Rücknahme) der Schieberplatte
27. Aufgrund der verschobenen Kontur 51 verschiebt sich der anliegende Bereich 47'
der Schieberplatte 27 an der Bohrung des Innenrings 7 ebenfalls. In der hier exemplarisch
dargestellten möglichen alternativen Kontur 51 verschiebt sich der anliegende Bereich
47' (oder anliegende Punkt) in Fig. 4c nach unten. Andere Konturformen könnten den
anliegenden Bereich 47' beispielsweise noch weiter nach unten verschieben oder weiter
nach oben.
[0060] Eine Verschiebung des anliegenden Bereichs 47' hat Auswirkungen auf den überdeckten
oder verschlossenen Bereich des Spalts 41 zwischen der Bohrung 37 (oder der verschlissenen
Bohrung 39) und der äußeren Begrenzung der Leitradschaufelplattform 43. Dies kann
insbesondere dann relevant und vorteilhaft sein, wenn der Ausströmbereich des Leckageausstroms
25 (siehe Fig. 3) möglichst genau abgedeckt werden soll, um beispielsweise den Wirkungsgrad
gezielt zu optimieren. Weiterhin kann der Ausströmbereich des Leckageausstroms 25
durch die Drehung der erfindungsgemäßen Leitschaufel 400 um seine Längsachse 14 verändert
und beeinflusst werden. Die Drehung der erfindungsgemäßen Leitschaufel 400 bzw. die
Stellung des Leitschaufelprofil 3 in Bezug auf seine Anströmung kann wesentlich von
den Strömungsbedingungen in der Strömungsmaschine abhängen, die beispielsweise von
einem Volllast- oder Teillastbetriebszustand beeinflusst wird.
[0061] Fig. 5a zeigt eine weitere erfindungsgemäße Leitschaufel 300'. Die Anschlaghaken 29' sind
versetzt (oder umgedreht) gegenüber der Anordnung aus den Fig. 4a-c angeordnet. Die
Absätze 31' der Schieberplatte 27' sind entsprechend der Anschlaghaken 29' ebenfalls
versetzt angeordnet. Die Schieberplatte 27' ist in der Ausgangsposition oder Montageposition
positioniert.
[0062] Die übrige Beschreibung aus den Fig. 4a-c gilt analog für Fig. 5a.
[0063] Fig. 5b zeigt die weitere erfindungsgemäße Leitschaufel 300' aus Fig. 5a in einer druckbeaufschlagten
Position (oder Nominalposition). Die Schieberplatte 27' liegt in dem Bereich 47' an
der Bohrung 37' an.
[0064] Fig. 6a zeigt die erfindungsgemäße Leitschaufel 300 aus den Fig. 4a und Fig. 4b in einer
perspektivischer Ansicht.
[0065] In dieser Ansicht ist ein Schlitz 53 in der Leitradschaufelplattform 11 sichtbar,
in dem die Schieberplatte 27 beweglich angeordnet ist (in der Ebene mit der Axialrichtung
a und der Umfangsrichtung u). In der Montageposition der Schieberplatte 27 ist die
Schieberplatte 27 vollständig in dem Schlitz 53 integriert und ragt nicht über die
äußere Begrenzung 43 der Leitschaufelplattform 11 hinaus.
[0066] Insbesondere in einer druckbeaufschlagten Position der Schieberplatte 27, in der
eine Druckkraft von der radial inneren Seite der Leitradschaufelplattform 11 (in Fig.
6a verdeckt unterhalb der Leitradschaufelplattform 11) auf die die Schieberplatte
27 wirkt, kann die Schieberplatte 27 aus dem Schlitz 53 herausragen, jedoch nicht
herausfallen. Ein Herausfallen der Schieberplatte 27 wird durch die Anschlaghaken
29 an der Leitschaufel 300 und den Absätzen 31 an der Schieberplatte 27 verhindert.
[0067] Fig. 6b zeigt die erfindungsgemäße Leitschaufel 300 aus Fig. 6a in einer gedrehten, perspektivischer
Ansicht von radial innen nach radial außen gesehen.
[0068] In dieser Ansicht ist die offene Zugangsbohrung 45 direkt einsehbar.
[0069] Fig. 7a zeigt die erfindungsgemäße Leitschaufel 300' aus den Fig. 5a und Fig. 5b in perspektivischer
Ansicht.
[0070] Gegenüber der erfindungsgemäßen Leitschaufel 300 aus den Fig. 4a, 4b, 4c und aus
den Fig. 6a und 6b ist der Anschlaghaken 29' an der Leitschaufel 300' im äußeren Bereich
der Leitradschaufelplattform 11' angeordnet. Der Absatz 31' der Schieberplatte 27'
ist dagegen weiter innen angeordnet.
[0071] Die Schieberplatte 27' ragt über die äußere Begrenzung 43' der Leitradschaufelplattform
11' hinaus. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Schieberplatte 27' im eingebauten
Zustand der Leitschaufel 300' druckbeaufschlagt ist, das heißt, die Schieberplatte
27' ist in Folge einer druckbeaufschlagen Durchströmung (insbesondere eines Leckagestroms)
durch die Zugangsbohrung 45' nach außen bewegt oder verschoben worden.
[0072] Fig. 7b zeigt die erfindungsgemäße Leitschaufel 300' aus Fig. 7a in einer gedrehten, perspektivischer
Ansicht von radial innen nach radial außen gesehen, mit der offenen Zugangsbohrung
45'.
[0073] Fig. 8a zeigt drei unterschiedliche Ausführungsformen von Leitschaufeln 200, 300, 300' in
einem Innenring 7 in perspektivischen Ansichten.
[0074] Die Leitschaufel 200 entspricht dem Stand der Technik und wurde in Fig. 1, Fig. 2
und Fig. 3 beschrieben.
[0075] Die erfindungsgemäße Leitschaufel 300 wurde in den Fig. 4a-c und Fig. 6a,b beschrieben,
die erfindungsgemäße Leitschaufel 300' wurde in den Fig. 5a,b und Fig. 7a,b beschrieben.
[0076] Fig. 8b zeigt zwei erfindungsgemäße Leitschaufeln 300 in einem gegenüber der Fig. 8a veränderten
Stellwinkel. Als Stellwinkel wird der Winkel der Leitschaufel 300 um seine Längsachse
bezeichnet. Die Leitschaufelprofile 3 der Leitschaufeln 300 sind in Fig. 8b gegenüber
Fig. 8a weiter in Umfangsrichtung u ausgerichtet. Dieser veränderte Stellwinkel hat
einen Einfluss auf die Schieberplatte 27. In Fig. 8a wird die Schieberplatte 27 der
Leitschaufel 300 in eine Richtung schräg zur Umfangsrichtung u und zur Achsrichtung
a bewegt, um den Spalt 41 (und den durch den Spalt hindurchtretenden einen Leckagestrom)
mittels der Schieberplatte 27 abzudichten. In Fig. 8b ist die Schieberplatte 27 in
eine Richtung fast parallel zur Achsrichtung a ausgerichtet, um den Spalt 41 abzudichten.
[0077] Fig. 8c zeigt die Anordnung der erfindungsgemäßen Leitschaufeln 300 aus Fig. 8b in einer
anderen perspektivischen Ansicht.
[0078] Je nach Stellwinkel der Leitschaufeln 300 kann zumindest ein Bereich der Leitschaufelplattform
11 über die Oberfläche des Innenrings 7 hinausragen. Die konstruktive Ausgestaltungen
der Schieberplatte 27, des Schlitzes 53, des Anschlaghaken 29 und des Absatzes 31
wurden derart ausgeführt, dass ein Verklemmen weitgehend ausgeschlossen ist und die
Funktion der Schieberplatte 27 sichergestellt wird. Dies wird insbesondere dadurch
erreicht, dass die Anschlaghaken 29 mit unterschiedlichen Ausgestaltungsvarianten,
wie beispielsweise der Positionierung der Drehpunktlage der Anschlagshaken 33 (siehe
Fig. 4a), ausgeführt werden.
[0079] Weiterhin kann die Form des über die äußere Begrenzung 43 der Leitradschaufelplattform
11 herausragenden Bereichs der Schieberplatte 27 und/oder der Positionierung (Tiefenlage)
der Schieberplatte 27 mit dem korrespondierenden Anlagebereich 47 (siehe Fig. 4b und
Fig. 4c) an der Bohrung des Innenrings 37 derart ausgeführt sein, dass dieser Anlagebereich
47 auch bei maximalen Verstellwinkeln und maximalem Verschleiß der Bohrung des Innenrings
37 (Versatz der Innenring-Bohrung) noch zustande kommt.
[0080] Fig. 9a zeigt eine weitere erfindungsgemäße Leitschaufel 300" mit einer weiteren Dichtungsvorrichtung
27" und zwei weiteren Anschlaghaken 29" in einer Montageposition zur Innenringmontage.
In dieser Montageposition kann die Leitschaufel 300" in einen Innenring 7 (siehe Fig.
8a bis 8c) eingesetzt oder montiert werden. Der Innenring 7 wird durch den Kreis 37
oder die Bohrung 37 in Fig. 9a angedeutet.
[0081] Die weitere Dichtungsvorrichtung 27" ist als Schieberplatte 27" ausgeführt. Sowohl
die Schieberplatte 27" als auch die zwei weiteren Anschlaghaken 29" sind konstruktiv
derart ausgeführt, dass die Schieberplatte 27" als elastisches Element auf oder über
die Anschlaghaken 29" geschoben und montiert werden kann. Dieser Montagevorgang wird
in den Fig. 11a bis 11d näher beschrieben.
[0082] Die weitere Zugangsbohrung 45' weist, im Gegensatz zu der zuvor dargestellten kreisrunden
Zugangsbohrung 45 in den Fig. 4 bis 8, eine abgerundete Dreiecksform. Diese Dreiecksform
weist eine gegenüber der kreisrunden Querschnittsform größere Querschnittsform zum
Durchströmen von Fluid auf. Damit kann die durch diese Strömung verursachte Druckkraft
vorteilhaft einfacher und besser die Schieberplatte 27" im Betriebszustand oder im
Einsatzfall bewegen und den Spalt 41 zum Innenring 7 hin zumindest teilweise schließen.
Damit kann die zuvor diskutierte Leckageströmung 25 zumindest teilweise reduziert
werden.
[0083] Fig. 9b zeigt die erfindungsgemäße Leitschaufel 300" aus Fig. 9a im geschlossenen Zustand.
Im geschlossenen Zustand, im Gegensatz zum offenen Zustand oder Montagezustand aus
Fig. 9a, verschließt der Schieber 27" den Spalt 41 in gewissen Bereichen. Dieser Bereich
ist konstruktiv derart gewählt, dass eine Spaltströmung 25 oder Leckageströmung 25
(siehe Fig. 2) auf der Saugseite des Schaufelprofils 3 zumindest teilweise reduziert
wird.
[0084] Der Schieber 27" ist infolge der Druckkraft der Strömung durch die Zugangsbohrung
45' in Richtung des Verschiebewegs 28 bis zum Rand der Bohrung 37 des Innenrings 7
verschoben.
[0085] Der Schieber 27" liegt mit den beiden Absätzen 31" an den Anschlaghaken 29" an.
[0086] Die Anordnung dieser erfindungsgemäßen Leitschaufel 300" entspricht einer Variante,
die keinen Drehpunkt 33 (siehe Fig. 4a) aufweist.
[0087] Die Schnittebene B-B ist in Fig. 10c dargestellt.
[0088] Fig. 10a zeigt die erfindungsgemäße Leitschaufel 300" aus der Fig. 9b in einer perspektivischen
Ansicht. Für den Schieber 27", den Anschlaghaken 29" etc. gilt die analoge Diskussion
zu Fig. 6a.
[0089] Fig. 10b zeigt die erfindungsgemäße Leitschaufel 300" aus der Fig. 9b in weiteren perspektivischen
Ansicht. Die Diskussion zur Fig. 6b gilt hier analog für die geänderte Ausgestaltung
des Schiebers 27", den Anschlaghakens 29" und weiterer geänderter Bereiche.
[0090] Fig. 10c zeigt die erfindungsgemäße Leitschaufel 300" aus der Fig. 9b als Schnittdarstellung
B-B. In dieser Ansicht ist die Zugangsbohrung 45' zum Verschieben der Schieberplatte
27" innerhalb der Leitschaufelplattform 11 deutlich sichtbar.
[0091] Fig. 11a zeigt den ersten Schritt zur Montage der Schieberplatte 27" auf die Anschlaghaken
29" der Leitschaufelplattform 11" der erfindungsgemäßen Leitschaufel 300".
[0092] Zunächst wird die Schieberplatte 27" mit dem oberen Absatz 31" an den oberen Anschlaghaken
29" angesetzt und eingehakt. Anschließend wird der untere Absatz 31" zunächst an den
unteren Anschlaghaken 29" angesetzt oder angelegt.
[0093] Fig. 11b zeigt den zweiten Schritt zur Montage der Schieberplatte 27" auf die Leitschaufelplattform
11". Die Schieberplatte 27" wird in Pfeilrichtung 55 bewegt oder gedrückt, so dass
der untere Absatz 31" mittels einer elastischen Verformung der Schieberplatte 27"
über den Anschlaghaken 29" geschoben werden kann. Dieser Vorgang kann als "einclipsen"
bezeichnet werden.
[0094] Fig. 11c zeigt den dritten Schritt zur Montage der Schieberplatte 27". Die Schieberplatte
27" ist in der montierten Position und die Leitschaufel 300" kann auf den Innenring
7 aufgeschoben oder mit diesem verbunden werden (siehe Fig. 8a bis 8c). In dieser
Montageposition ist der Spalt 41 noch nicht geschlossen.
[0095] Fig. 11d zeigt den vierten Schritt zur Montage der Schieberplatte 27". Dieser Schritt ist
der eigentlichen Montage nicht mehr zuzurechnen. In diesem Schritt erfolgt das Aufbringen
von Druck durch die Zugangsbohrung 45' (siehe Fig. 10c) zum Bewegen und Verschließen
des Spalts 41, zumindest in einem Teilbereich des Spalts 41 (siehe Fig. 9b). Anschließend
liegt die Schieberplatte 27" an der Bohrung 37 des Innenring 7 an. Dieser Bereich
ist als anliegender Bereich 47" der Schieberplatte 27" dargestellt.
[0096] Die Position der Schieberplatte 27" kann als Dicht-Position bezeichnet werden.
Bezugszeichenliste
[0097]
- 100
- Leitrad; Leitradkranz
- 200
- Leitschaufel, nach dem Stand der Technik
- 300
- erfindungsgemäße Leitschaufel
- a
- axial; Axialrichtung
- r
- radial; Radialrichtung
- u
- Umfangsrichtung
- 1
- Außenzapfen
- 3
- Leitschaufelprofil
- 5
- Stift; Zapfen
- 7
- Innenring
- 9
- Dichtungsträger
- 11,11'
- Leitradschaufelplattform
- 13
- Buchse
- 14
- Längsachse der Leitschaufel
- 15
- Bohrung
- 17
- Sicherungsstift
- 19
- Einlaufdichtung
- 21
- Dichtspitzen
- 23
- Welle
- 25
- Leckagestrom
- 27,27'
- Dichtungsvorrichtung; Schieberplatte
- 28
- Verschiebeweg
- 29,29'
- Anschlaghaken an der Leitschaufel
- 30
- Verdrehwinkel
- 31,31'
- Absatz der Schieberplatte
- 33
- Drehpunkt der Anschlaghaken
- 35
- Hakenposition der Schieberplatte
- 37
- Kreis; Bohrung
- 39
- Bohrung verschlissen
- 41
- Spalt
- 43,43'
- äußere Begrenzung der Leitradschaufelplattform
- 45
- Bohrung; Zugangsbohrung
- 47,47'
- anliegender Bereich der Schieberplatte
- 49
- Richtung der Druckkraft der Strömung durch die Zugangsbohrung
- 51
- alternative Kontur der Schieberplatte
- 53
- Schlitz
- 55
- Pfeih-ichtung
1. Leitschaufel (300) für eine Strömungsmaschine, mit einer Dichtungsvorrichtung (27,
27') am radial inneren Endbereich der Leitschaufel (300), zum Abdichten von Leckageströmungen
(25) zwischen der Leitschaufel (300) und einem mit der Leitschaufel (300) verbundenen
Innenring (7),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dichtungsvorrichtung (27, 27') beweglich gegenüber der Leitschaufel (300) angeordnet
ist, und die Dichtungsvorrichtung (27, 27') wenigstens in einer offenen oder in einer
geschlossenen Anordnung zum Abdichten der Leckageströmungen (25) positionierbar ist.
2. Leitschaufel (300) nach Anspruch 1, wobei die Leitschaufel (300) und/oder die Dichtungsvorrichtung
(27, 27') wenigstens einen Anschlaghaken (29, 29') zum Begrenzen eines Verschiebewegs
(28) und/oder eines Verdrehwinkels (30) der Dichtungsvorrichtung (27, 27') aufweist.
3. Leitschaufel (300) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Leitschaufel (300) um eine Längsachse
(14) hiervon drehbar gelagert ist.
4. Leitschaufel (300) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Dichtungsvorrichtung
(27, 27') eine Platte oder ein Schieberblech ist.
5. Leitschaufel (300) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Dichtungsvorrichtung
(27, 27') eine Bohrung zum Durchströmen für wenigstens einen Teil der Leckageströmung
(25) aufweist.
6. Leitschaufel (300) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Dichtungsvorrichtung
(27, 27') und/oder die Leitschaufel (300) wenigstens zwei Anschlaghaken (29, 29')
aufweist, wobei die Anschlaghaken (29, 29') asymmetrisch in Bezug auf eine Mittelachse
der Dichtungsvorrichtung (27, 27') in einer Verschieberichtung der Dichtungsvorrichtung
(27, 27') angeordnet ist.
7. Leitschaufel (300) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Dichtungsvorrichtung
(27, 27') in einer Leitradschaufelplattform (11, 11') taschenförmig angeordnet ist.
8. Leitschaufel (300) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Leitschaufel
(300) und/oder die Dichtungsvorrichtung (27, 27') mittels eines generativen Herstellungsverfahrens
gefertigt sind.
9. Leitrad (100) mit wenigstens einer Leitschaufel (300) nach einem der vorangegangenen
Ansprüche.
10. Strömungsmaschine mit einem Leitrad (100) nach Anspruch 9, wobei die Strömungsmaschine
eine Gasturbine oder eine Flugtriebwerk ist.