[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Repetitionsschlagwerk, das einen besonderen
Steuermechanismus aufweist, und insbesondere mit einer neuen Auslöseund Spannungsvorrichtung
versehen ist.
[0002] Minutenrepetitionsschlagwerke sind seit den Breguet-Zeiten im achtzehnten Jahrhundert
bekannt; sie sind dafür gemeint, die aktuelle Zeit auf Wunsch mit Hilfe von verschiedenen
Tönen anzugeben. Im Buch
Théorie d'horlogerie von Reymondin, Monnier, Jeanneret, Pelaratti Seiten 219-224 wird einer der bekanntesten Beispiele für ein solches Schlagwerk veranschaulicht,
das zwei Tonfedern anwendet, um üblicherweise jeweils die Stunden, dann die allfälligen
Viertelstunden, und schlussendlich die übrigen Minuten zu schlagen. Das Auslösen des
Schlagwerks wird durch einen sogenannten Aufzugsschieber betätigt, welcher zuerst
die Zugfeder des Schlagwerkes mit Hilfe einer Zahnstange spannt, die mit einem auf
dem Schlagwerksfederhausdeckel angeordneten Ritzel kämmt. Am Ende des Arbeitsweges
dieses Schiebers wird der Ablauf des Schlagwerkes ausgelöst, wobei die Zusammenarbeit
zwischen u.a. Rechen und Staffeln die aktuelle Zeit ermittelt, die das Ende des Arbeitswegs
des Schiebers bedingt hat.
[0003] Somit sind gemäss der herkömmlichen Uhren, die ein Repetitionsschlagwerk umfassen,
die Auslösung des Schlagwerks immer mit der Bespannung des modifizierten dedizierten
Schlagwerkfederhauses gekoppelt, und ein mehrmaliges Auslösen der Repetitionen nicht
möglich.
[0004] Dazu ist die Benutzerfreundlichkeit für ein solches Schlagwerk dadurch begrenzt,
dass die benötigte Betätigungskraft, um den Aufzugsschieber zu drücken ziemlich hoch
ist, weil eben der Aufzug eines Federhauses ausgeführt wird, was sonst üblicher von
einer Krone gemacht wird. Die enge Form des Schiebers kann dazu zum Abrutschen des
Fingers führen, und somit zur Fehlbedienung kommen.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu überwinden.
[0006] Es wurde eine Möglichkeit gesucht, eine Uhr mit einer Minutenrepetition zu entwickeln,
welche, im Gegensatz zu den herkömmlichen und bekannten Uhren mit einem Repetitionsschlagwerk,
das Auslösen des Schlagwerkes mehrfach ermöglicht, ohne das vor jedem Auslösen die
Zugfeder des Schlagwerkes neu gespannt werden muss.
[0007] Diese Aufgabe wird ausgehend vom Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Die vorgestellte Erfindung ermöglicht es, eine Uhr mit einem Repetitionsschlagwerk
mehrmals hintereinander schlagen zu lassen. Erst nach einer bestimmten Anzahl von
Repetitionsvorgängen muss die Zugfeder des Schlagwerkes neu gespannt werden.
[0009] Die Zugfeder des Schlagwerkes wird über eine andere Vorrichtung gespannt, so dass
ein mehrmaliges Auslösen der Repetition zuzulassen ist, wobei die Auslösung aus haptischen
Gründen vorzugsweise über einen Drücker statt eines Schiebers realisiert werden kann.
[0010] Das Auslösen der Repetition über einen Drücker, wie bei Chronografen, ist aus haptischen
Gründen günstiger. Die bisher verwendeten Schieber im Gehäuse erfordern eine deutliche
Stufe als Abstützung für den Finger während des Spannens der Zugfeder. Ist diese Stufe
nicht besonders deutlich und griffig geformt, kann es zum Abrutschen des Fingers und
somit zur Fehlbedienung kommen. Der Einbau eines Drückers in das Gehäuse einer Uhr
ist deutlich einfacher und erfordert eine wesentlich einfachere Gehäusekonstruktion
im Vergleich mit einem Schieber. Die Wasser- und Staubdichtigkeit ist mit der Verwendung
eines Drückers leichter zu realisieren und zu garantieren als mit einem Schieber.
[0011] Dadurch, dass die Spannung des Schlagwerkfederhauses von dem Auslösen des Schlagwerks
getrennt ist, wird die Betätigungskraft für das Auslösen deutlich sinken, und somit
dessen Aktivierung vereinfacht. Deshalb kann gleichzeitig ein anderes Aufzugsorgan,
wie z.B. eine gewöhnliche Krone, für den Aufzug des Schlagwerkfederhauses angewandt
werden, die dafür angepasster als ein Schieber ist.
[0012] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform soll eine Fehlbedienung ferner in derart
ausgeschlossen sein, dass wegen einer integrierten Auslösesperre ein nochmaliges Auslösen
des Schlagwerkwerkes nicht möglich ist, solange das Schlagwerk abläuft.
[0013] Somit ist also nicht nur die Benutzerfreundlichkeit, sondern auch die Zuverlässigkeit
und Robustheit des Steuermechanismus für das Schlagwerk verbessert.
[0014] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform sind zwei völlig dedizierte getrennte kinematische
Ketten einerseits für den Aufzug des Schlagwerkfederhauses zwischen einem Aufzugsorgan
und dem Schlagwerkfederhaus, und andererseits zwischen einem Betätigungsorgan für
das Auslösen des Schlagwerks und dem Schlagwerkfederhaus, ausgebildet. Somit ist der
gesamte Steuermechanismus total modular aufgebaut, und z.B. könnte durchaus ein gewöhnliches
Federhaus und ein entsprechender Aufzugsmechanismus für das Schlagwerk angewandt werden.
Da gewöhnliche bzw. herkömmliche Komponenten wiedereingesetzt werden können, ist also
das vorgeschlagene Repetitionsschlagwerk einfacher in einer Uhr integrierbar, und
die Produktionskosten dadurch auch verringert.
[0015] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform braucht das angewandte Federhaus keine besonderen
Teile sowohl für seinen Aufzug, als auch für die Ermittlung der aktuellen Zeit und
die Betätigung des Schlagwerks mehr aufzuweisen. Völlig getrennte Zeitermittlungs-
und Ablaufprogrammvorrichtungen sind dafür auch modular ausgebildet, und somit die
gleichen Vorteile im Sinne von Kompatibilität, Integrationsmöglichkeit, und Herstellungskostensenkung
anbieten. Dadurch, dass keine zusätzlichen Elemente im Vergleich zu herkömmlichen
Schlagwerkfederhäusern auf dem Federhaus aufeinandergelegt werden müssen, wird auch
weniger Raum in der Höhenrichtung auf der Werkplatte für die Aufnahme des gesamten
Schlagwerkmoduls gebraucht, so dass ein insgesamt dünneres Uhrwerk hergestellt werden
kann.
[0016] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und in der
nun folgenden Beschreibung beschrieben.
[0017] Im Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme
auf die beigefügten Figuren beschrieben, die sich mit einem neuen Minutenrepetitionsschlagwerk
befassen und die wesentlichsten Teile der Auslöse- und Aufzugsgetriebeketten in ihren
jeweiligen Ruhe- und Arbeitsposition bei verschiedenen Sequenzen während des Ablaufs
des Schlagwerks darstellen.
[0018] Dabei zeigen die Figuren im Einzelnen:
Fig. 1: eine Ansicht der Aufzugsgetriebekette des Schlagwerkfederhauses, und der mit
einem Ablaufregler versehenen Ablaufgetriebekette des Schlagwerkfederhauses;
Fig. 2A & 2B jeweils eine Ansicht eines Auslösehebels in seiner Ruheposition, wobei
die Zusammenwirkung von Stiften für Verriegelungsvorrichtung des Schlagwerkfederhauses
hervorgehoben wird; und eine detailliertere sagittalgeschnittene Ansicht Entlang Schnitt
Richtung A-A der Stiftenanordnung;
Fig. 3 eine Ansicht eines Auslösehebels in seiner Arbeitsposition, wobei eine weitere
Verriegelungsvorrichtung für die Auslösesperre nun hervorgehoben wird;
Fig. 4A & B: jeweils eine Ansicht der Vorrichtung für die Freigabe der verschiedenen
involvierten Rechen bei der Auslösung des Schlagwerks, damit sie die entsprechenden
Zeitangaben ermitteln können, in dem sie auf ihre jeweilige Staffel fallen, und eine
detaillierte Ansicht der relativen Position der Zähne eines Rechens gegenüber den
Zähnen der Programmräder währenddessen;
Fig. 5: eine Ansicht der Zusammenarbeit der Rechen mit ihren jeweiligen Programmrädern
während des Ablaufs des Schlagwerks, d.h. wenn die Hämmer eigentlich betätigt werden,
um die Tonfedern zu schlagen;
Fig. 6 eine Ansicht der gleichen Teile wie bei Figuren 4 & 5, wobei die Entriegelung
des Auslösehebels, wenn er in seine Ruheposition zurückkehrt, veranschaulicht wird.
[0019] Die folgenden Figuren zeigen jeweils die Struktur des Steuermechanismus mit getrennten
Aufzugs- und Auslösevorrichtungen und die Reihenfolge von Operationen nach dem Auslösen
des Schlagwerks, die diesen Steuermechanismus während des Ablaufs des Schlagwerks
in verschiedenen Zuständen bringt.
[0020] Auf Figur 1 wird auf der rechten Seite eine bevorzugte Ausführungsform für die angewandte
Aufzugsvorrichtung für die Spannung des Schlagwerks gezeigt. Durch
[0021] Drehen an der Aufzugwelle 1.1 einer gewöhnlichen Krone 1 wird die Aufzugsgetriebekette
2 in eine Drehbewegung versetzt. Dadurch wird eine erste Zugfeder 3 des Schlagwerkfederhauses
4 gespannt. Die erste Zugfeder 3 ist, wie von einer Uhr mit einem automatischen Aufzug
bekannt, mit einem Rutschzaum ausgestattet. Durch die gleiche Drehbewegung wird auch
eine zweite, nicht dargestellte Zugfeder eines Laufwerkfederhauses 40 der Uhr gespannt;
auch diese ist mit einem Rutschzaum ausgestattet. Somit werden beide Zugfedern durch
das Drehen der Aufzugwelle bis zum Erreichen der jeweiligen Gleitmomente gespannt,
und die Gangreserve somit maximiert, da die Energie, die für das Schlagwerk benötigt
ist, nicht von der übrigen Gangreserve abgekürzt wird. Der Vorteil des vorgeschlagenen
kombinierten Aufzugs besteht darin, dass die Anzahl von Aufzugsiterationen minimiert
ist; dabei wird jedoch gleichzeitig die benötigte Aktivierungskraft um die Krone zu
drehen leicht erhöht.
[0022] Die Abzweigung zwischen beiden Aufzugsketten erfolgt beim Aufzugritzel 11 der als
Zwischenglied sowohl für den Aufzug des Schlagwerks und des Laufwerks gilt. Es wäre
als Variante zu der hier beschriebenen Lösung möglich, die beiden Zugfedern auch durch
unterschiedliche Drehrichtungen an der Aufzugwelle zu spannen, in dem ein Freilaufmechanismus
auf einem Zwischenrad eingefügt ist, oder einen Aufbau mit zwei getrennten Aufzugwellen
herzustellen.
[0023] Auf der linken Seite von Figur 1 wird eine völlig getrennte, und von diesem Aufzugsmechanismus
völlig entkoppelte Ablaufvorrichtung für das Schlagwerkfederhaus 4 veranschaulicht.
Im direkten Eingriff mit dem Schlagwerkfederhaus 4 befindet sich ein Abtriebsrad 5.
Auf diesem Abtriebsrad 5 befinden sich in einem bestimmten Winkel zueinander ausgerichtet
drei gestapelte Programmräder 6, 7 und 8, die gestufte Verzahnungen aufweisen und
jeweils in einem anderen Schaltplan kämmen. Mit dem Abtriebsrad 5 befindet sich im
Eingriff eine Ablaufgetriebekette 9, an deren Ende sich ein Ablaufregler 10 befindet.
Dieser Ablaufregler 10 kann eine Trommelbremse, ein Fliehkraftregler, ein Magnetregler
oder ein anderes, die Drehzahl der Getriebekette 9 regelndes Element sein.
[0024] Wie auf Figuren 2A und 2B dargestellt, kann dank der Entkopplung des Aufzugs des
Schlagwerkfederhauses und der Auslösung des Schlagwerks, diese Auslösung nun von einem
gewöhnlichen Drücker 0 statt eines Schiebers betätigt werden. Eine völlig getrennte
kinematische Kette im Vergleich zu der anderen kinematischen Kette zwischen auf Figur
1 dargestellte Krone 1 und dem Schlagwerkfederhaus 4 weist einen Auslösehebel 12 auf,
der von dem Drücker 0 betätigt wird, und für den Ablauf des Schlagwerkfederhauses
4 verantwortlich ist.
[0025] Wie auf Figur 2A gezeigt, wird der freie Ablauf des Federhauses 4 in der Ruhestellung
des Auslösehebels 12 durch zwei Stifte 14 und 15 verhindert. Dabei befindet sich der
Stift 14 im radialen Bewegungskreis des Stiftes 15 und blockiert so die Drehbewegung
und den Ablauf der Getriebekette 9. Diese zwei Stifte werden im Detail auf Figur 2B
gezeigt, die eine sagittalgeschnittene Ansicht Entlang Schnitt Richtung A-A der gegenseitigen
Stiftanordnung darstellt.
[0026] Wird der Auslösehebel 12 in der ersten Pfeilrichtung "a" von dem Drücker 0 gedrückt,
tritt der auf dem Auslösehebel 12 befestigte Stift 14 aus dem radialen Bewegungskreis
des Stiftes 15 aus und ermöglicht somit den freien Ablauf des Schlagwerkfederhauses
4. Eine solche modulare Anordnung der Entriegelungsvorrichtung für den Ablauf dieses
Federhauses - d.h. das Schlagwerkfederhaus 4 - die ausschliesslich Elemente ausserhalb
des Federhauses involviert, erlaubt es, weiterhin mit herkömmlichen Federhausstrukturen
zu arbeiten, die keine zusätzlichen oder geänderten Teile aufweisen sollen. Somit
ist das vorgeschlagene Repetitionsschlagwerk einfacher in einer Uhr integrierbar.
[0027] Gemäss der auf Figur 2A dargestellten bevorzugten Ausführungsform weist der Auslösehebel
12 ferner zwei Führungseinschnitte 13.1 auf, worin jeweils eine Ansatzschraube 13.2
für die Befestigung auf der Werkplatte angeschraubt ist, und die Bewegung des Auslösehebels
12 gleitend entlang der ersten Pfeilrichtung "a" beschränkt, wobei diese Richtung
der Längsrichtung der Führungseinschnitte 13.1 entspricht. Somit ist eine Gleitführungsvorrichtung
13 zwischen zwei Anschlägen ausgebildet, die jeweils eine erste sogenannte Ruheposition,
und eine zweite sogenannte Arbeitsposition bestimmen. Die Ruheposition ist auf Figur
2A dargestellt, wohingegen die Arbeitsposition auf Figur 3 dargestellt, wie die entgegengesetzte
Position der Ansatzschraube 13.2 in ihren jeweiligen Führungseinschnitte 13.1 darauf
hinweisen.
[0028] Sobald der Auslösehebel 12 seine maximale Arbeitsposition erreicht hat, wird er durch
eine Anhaltklinke 16, die in eine Aussparung hinter einer Haltespitze 12.2 eingreift,
in dieser Position festgehalten. Somit bietet der vorgeschlagene Steuermechanismus
eine zusätzliche Verriegelungsvorrichtung, in dem eine integrierte Auslösesperre gewährleistet
ist, sobald der Drücker 0 betätigt worden ist. Der Auslösehebel 12 wird in seiner
Arbeitsposition bis zum Ende des Schlagwerkablaufs bleiben, selbst wenn der Drücker
0 vorzugsweise zurück in seine Ruheposition von einer Rückstellfeder gebracht wird,
und insofern wieder betätigt werden könnte. Eine solche weitere Betätigung würde jedoch
dann nichts mehr bewirken.
[0029] Figur 4A zeigt, was die Gleitbewegung des Auslösehebels 12 zwischen seiner Ruheposition
und seiner Arbeitsposition bewirkt. Wie auf Figur 4A dargestellt, befinden sich die
Ansatzschrauben 13.2 mitten in den länglichen Öffnungen der Führungseinschnitte 13.1.
Auf dem Weg zu der maximalen Arbeitsposition entlang der ersten Pfeilrichtung "a"
muss der Auslösehebel 12 eine entlang der zweiten entgegengesetzten Pfeilrichtung
"a' " von der Auslöserückstellfeder 12.3 ausgeübten Rückstellkraft überwinden. Dabei
dreht der Auslösehebel 12 mit einem vorzugsweise einstückig ausgebildeten federnden
Element 12.1 einen Schaltnocken 17 in der dritten Pfeilrichtung "b", wobei die von
der Schaltnockenfeder 17.2 in der vierten entgegengesetzten Pfeilrichtung "b' "ausgeübte
Rückstellkraft auch überwunden werden muss. Durch diese Drehung des Schaltnockens
17 werden die drei übereinander liegenden Klinken, d.h. die erste Klinke 18, zweite
Klinke 19, und dritte Klinke 20 ebenfalls in der dritten Pfeilrichtung "b" gedreht,
und geben die übereinander liegenden Rechen, d.h. den ersten Rechen 21, den zweiten
Rechen 22, und den dritten Rechen 23 frei. Diese drei Rechen 21,22,23 fallen dann
in Pfeilrichtung "c", durch eine Federkraft angetrieben, auf ihre jeweilige Staffel.
Gemäss der bevorzugten Ausführungsform besteht das Repetitionsschlagwerk in einem
Minutenrepetitionsschlagwerk, und die drei Rechen sind jeweils mit Stunden-, Viertel-,
und Minutenangaben verbunden. Aus der Figur 4A kommen dementsprechend die Minutenstaffel
24, Viertelstaffel 25 und Stundenstaffel 26 hervor, die jeweils mit dem dritten Rechen
23, dem zweiten Rechen 22, und dem ersten Rechen 21 zusammenwirken. Gemäss der dargestellten
bevorzugten Ausführungsform ist jeder Rechen vorzugsweise mit einem Haken versehen,
der jeweils von einer entsprechenden Klinke in einer gesperrten Position gehalten
wird. Auf Figur 4A ist nur der Haken 23.1 des dritten Rechens 23 veranschaulicht,
der mit der dritten Klinke 20 zusammenwirkt. Die übrigen Haken, die sich in anderen
unteren Schaltplänen befinden, sind darunter versteckt. Man kann auch auf diese Figur
feststellen, dass der dritte Rechen 23 mit einer inneren Verzahnung 23.2 versehen
ist, die von dem Minutenprogrammrad 8 angetrieben werden soll, wie später mit Hilfe
von Figur 5, die den Ablauf des Schlagwerks nach der Ermittlung der aktuellen Zeit
darstellt, erklärt.
[0030] Jedoch muss im Voraus gemäss dieser bevorzugten Ausführungsform die innere Verzahnung
23.2 des dritten Rechens 23, und sonst eigentlich die innere Verzahnung aller Rechen
imstande sein, an den Programmrädern vorbeizukommen, ohne dass sie davon blockiert
werden. Nämlich ist der Ablauf des Schlagwerkfederhauses 4 in dieser mittleren Position
des Auslösehebels 12 zwischen der Ruheposition und der Arbeitsposition durch die Stiften
- d.h. den ersten Stift 14 und den zweiten Stift 15 - immer noch blockiert, und da
das Antriebsrad 5 im Kraftfluss zwischen dem Schlagwerkfederhauses 4 und dem zweiten
Stift 15 steht, ist dieses Rad und somit alle darauf gelagerten Programmräder.
[0031] Figur 4B zeigt in welcher Position das Abtriebsrad 5 sich befinden muss, damit weder
das Stundenprogrammrad 6, noch das Viertelprogrammrad 7, noch das Minutenprogrammrad
8 das Fallen der Rechen auf die Staffel verhindern kann. Dafür ist die Ruheposition
dieses Abtriebsrads 5 abhängig von der Drehposition des zweiten Stiftes 15 und den
Übersetzungsverhältnissen in der Ablaufgetriebe schon bei der Montage derart festgelegt,
dass keine Verzahnung in dem unteren Winkelsegment der Programmräder liegt. Somit
kann die innere Verzahnung der Rechen nie im Eingriff mit den Programmrädern bei dieser
Sequenz der Freigabe der Rechen kommen, sondern erst später wenn das Schlagwerkfederhaus
4 nicht mehr blockiert ist.
[0032] Bevor der Auslösehebel 12 seine maximale Arbeitsposition erreicht hat, gibt das federnde
Element 12.1 den Schalfinger 17.1 des Schaltnockens 17 wieder frei. Dieser bewegt
sich durch die Rückstellkraft der dargestellten Schaltnockenfeder 17.2 entgegengesetzt
der dritten Pfeilrichtung "b", d.h. in der vierten Pfeilrichtung "b' " in seine Ruheposition.
[0033] Wie schon anhand Figur 3 erklärt, soll der Auslösehebel 12 durch die Anhaltklinke
16 in seiner maximalen Arbeitsposition festgehalten werden, sobald er diese erreicht
hat. Der Auslösehebel 12 befindet sich nun in einer solchen Position auf der linken
Seite von Figur 5, in welcher er den freien Ablauf des Federhauses ermöglicht.
[0034] Die auf dem Abtriebsrad 5 gelagerten drei Programmräder, d.h. das Stundenprogrammrad
6, das Viertelprogrammrad 7 und das Minutenprogrammrad 8 transportieren in ihrer Drehbewegung
in der sechsten Pfeilrichtung "d", d.h. die Ablaufrichtung des Schlagwerkfederhauses
nacheinander jeweils den ersten Rechen 21, den zweiten Rechen 22, und schlussendlich
den dritten Rechen 23 bis zu ihrer Ruheposition, welche sie erreichen, indem sie mit
ihrem Haken ihre jeweilige erste Klinke 18; zweite Klinke 19 und dritte Klinke 20
ausheben und nach deren Einfall dort stehen bleiben.
[0035] Auf dem Weg zu ihrer Ruheposition bewegen die Rechen ihre jeweils zugehörigen ersten
Hammerhebel 27, zweiten Hammerhebel 28, dritten Hammerhebel 29 und vierten Hammerhebel
30, welche wiederum jeweils den ersten Hammer 31 und den zweiten Hammer 32 gegen die
erste Tonfeder 33 und die zweite Tonfeder 34 schlagen lassen. Eine solche Konfiguration
mit zwei Tonfedern wird auf Figur 5 veranschaulicht, wobei die Stunden mit einem gewissen
ersten Ton angegeben ist, dann die Viertelstunden mit einer Kombination von dem ersten
Ton mit einem zweiten Ton, und schlussendlich die Minuten mit dem zweiten Ton alleine.
Eine andere Konfiguration mit z.B. nur 3 Hebeln, die jeder von einem Rechen gesteuert
werden, und wiederum einen dedizierten Hammer gegen eine jeweilige Tonfeder schlagen
würde, wäre jedoch auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung denkbar.
[0036] Wie auf Figur 6 dargestellt, beginnt eine auf dem dritten Rechen 23 angeordnete Entriegelungsfläche
23.3 mithilfe eines Einstellexzenters 35 die Anhaltklinke 16 kurz vor dem Erreichen
der Endposition des dritten Rechens 23, wo der Haken 23.1 wieder im Eingriff mit der
dritten Klinke 20 steht, anzuheben. Dafür ist der Einstellexzenter 35 vorzugweise
auf der entgegengesetzten Seite der Schwenkachse 16.1 der Anhaltklinke 16 ausgebildet.
Die Spitze der Anhaltklinke 16 entfernt sich dadurch von der Haltespitze 12.2 des
Auslösehebels 12. Dieser kann daraufhin, angetrieben durch die hiernur teilweisedargestellte
Auslöserückstellfeder 12.3, in der zweiten Pfeilrichtung "a' "entgegengesetzt der
ersten Pfeilrichtung "a" in seine Ruhestellung zurückkehren. Dabei springt das federnde
Element 12.1, der bei der Auslösung des Schlagwerks den Schaltnocken 17 antreibt,
wieder über den Schaltfinger 17.1 um vor ihm in der Ruheposition des Auslösehebels
zu stehen.
[0037] Somit ist die Mechanik wieder in der Ausgangslage angekommen und die Repetition kann
erneut ausgelöst werden, wenn auf den Drücker 0 gedrückt wird.
[0038] Im Gegenteil zu den bisher bekannten Repetitionen, die wegen ihrer Bauart vor jedem
Schlagen bedingen, dass die Zugfeder des Schlagwerkes erneut gespannt wird, ermöglicht
es die vorgestellte Erfindung, eine Uhr mit einem Repetitionsschlagwerk mehrmals hintereinander
schlagen zu lassen. Erst nach einer bestimmten Anzahl von Repetitionsvorgängen muss
die Zugfeder des Schlagwerkes neu gespannt werden.
[0039] Durch die vorgeschlagene integrierte Auslösesperre wird dazu verhindert, dass die
Repetition ein weiteres Mal ausgelöst wird, währenddessen sie bereits schlägt, was
eine erhöhte Robustheit und Zuverlässigkeit anbietet, wobei der modulare Aufbau der
Sperrvorrichtung es erlaubt, gewöhnlichen Teilen eines Uhrwerks (d.h. Federhaus &
Drücker) wiedereinzusetzen, und damit die Herstellungskosten und Integrationskosten
in bestehenden Uhrwerken so tief wie möglich zu halten.
[0040] Der Fachmann wird aus dieser Beschreibung jedoch verstehen, dass der Gegenstand der
vorliegenden Erfindung andere Varianten für die Entkopplung zwischen der Auslösungsvorrichtung
und der Aufzugsvorrichtung umfasst, und nicht nur für ein Minutenrepetitionsschlagwerk
angepasst ist sondern für alle Arten von Repetitionsschlagwerke angewandt werden kann.
Es ist insbesondere möglich, die vorgestellte Erfindung auf alle in der Uhrmacherei
bekannten Repetitionsarten, wie z. B. Viertelrepetition oder Minutenrepetition anzuwenden.
[0041] Das Auslösen der Repetition über einen gewöhnlichen Drücker (wie bei Chronografen)
ist aus haptischen Gründen günstiger im Vergleich zu den bisher verwendeten Schieber,
aber andere Betätigungsorgane, wie z.B. eine Lünette, die dann gedreht statt gedrückt
werden sollte, wären auch im Rahmen der Erfindung denkbar. Die gleiche Überlegung
gilt für das Aufzugsorgan, dass nicht unbedingt die Form einer gewöhnlichen Krone
nehmen soll, sondern auch z.B. von einem anderen Drücker geformt werden, wobei die
Gleitbewegung des Drückers dann später in einer Getriebekette in einer Drehbewegung
umgewandelt werden soll.
[0042] Die erwähnte detaillierte bevorzugte Ausführungsform gilt also nur als Beispiel,
und sollte nicht als Beschränkung für die Auslegung der Ansprüche gedeutet werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0043]
- 0
- Drücker (bevorzugte Ausführungsform für das Betätigungsorgan)
- 1
- Krone
- 1.1
- Aufzugswelle
- 2
- Aufzugsgetriebekette
- 3
- Erste Zugfeder (Schlagwerk)
- 4
- Schlagwerkfederhauses
- 5
- Abtriebsrad
- 6
- Stundenprogrammrad
- 7
- Viertelprogrammrad
- 8
- Minutenprogrammrad
- 9
- Ablaufgetriebekette
- 10
- Ablaufregler
- 11
- Aufzugsritzel (Zwischenglied für die Abzweigung zwischen Schlagwerk + Laufwerk)
- 12
- Auslösehebel
- 12.1
- Federndes Antriebselement (für Schaltnocken 17)
- 12.2
- Haltespitze
- 12.3
- Auslösehebelrückstellfeder
- 13
- Gleitführungsvorrichtung
- 13.1
- Führungseinschnitte
- 13.2
- Ansatzschrauben
- 14
- Erster Stift
- 15
- Zweiter Stift
- 16
- Anhaltklinke
- 17
- Schaltnocken
- 17.1
- Schaltfinger
- 17.2
- Nockenfeder
- 18
- Erste Klinke
- 19
- Zweite Klinke
- 20
- Dritte Klinke
- 21
- Erster Rechen (Stunden)
- 22
- Zweiter Rechen (Viertel)
- 23
- Dritter Rechen (Minuten)
- 23.1
- Haken
- 23.2
- Innere Verzahnung
- 23.3
- Entriegelungsfläche
- 24
- Minutenstaffel
- 25
- Viertelstaffel
- 26
- Stundenstaffel
- 27
- Erster Hammerhebel
- 28
- Zweiter Hammerhebel
- 29
- Dritter Hammerhebel
- 30
- Vierter Hammerhebel
- 31
- Erster Hammer
- 32
- Zweiter Hammer
- 33
- Erste Tonfeder
- 34
- Zweite Tonfeder
- 35
- Einstellexzenter
- 40
- Laufwerkfederhaus
- A-A
- Schnittachse für Figur 2B
- a
- Erste Pfeilrichtung - Entriegelung des Ablaufs des Federhauses
- a'
- Zweite Pfeilrichtung - Rückstellkraft für den Auslösehebel
- b
- Dritte Pfeilrichtung - Befreiung der Rechen
- b'
- Vierte Pfeilrichtung - Rückstellkraft für den Schaltnocken
- c
- Fünfte Pfeilrichtung - Schwenkbewegung der Rechen auf ihre jeweilige Staffel für die
Zeitermittlung
- d
- Sechste Pfeilrichtung - Schlagwerkfederhausantrieb
1. Repetitionsschlagwerk für ein Uhrwerk umfassend einen Steuermechanismus, wobei der
besagte Steuermechanismus ein Betätigungsorgan für die Auslösung des besagten Repetitionsschlagwerks
beinhaltet, dadurch gekennzeichnet, dass der besagte Steuermechanismus ferner ein separates von dem besagten Betätigungsorgan
entkoppeltes Aufzugsorgan aufweist.
2. Repetitionsschlagwerk nach Anspruch 1, wobei das Betätigungsorgan ein Drücker (0)
ist und das Aufzugsorgan eine Krone (1) ist.
3. Repetitionsschlagwerk nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Steuermechanismus völlig getrennte
kinematische Ketten einerseits zwischen dem Betätigungsorgan und einem Schlagwerkfederhaus
(4), und andererseits zwischen dem Aufzugsorgan und dem besagten Schlagwerkfederhaus
(4), aufweist.
4. Repetitionsschlagwerk nach einem der vorigen Ansprüche, wobei das besagte Aufzugsorgan
derart angeordnet ist, dass es ein sowohl ein dediziertes Schlagwerkfederhaus (4),
als auch ein Laufwerkfederhaus (40), aufziehen kann.
5. Repetitionsschlagwerk nach einem der vorigen Ansprüche, wobei zwischen dem besagten
Betätigungsorgan und einem Schlagwerkfederhaus (4) ein Auslösehebel (12) angeordnet
ist, der zwischen einer Ruheposition und einer Arbeitsposition beweglich ist, und
ferner eine Ablaufgetriebekette (9) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der besagte Auslösehebel (12) einen ersten Stift (14) aufweist, der mit einem auf
einem Rad der besagten Ablaufgetriebekette (9) aufgebrachten zweiten Stift (15) zusammenwirkt,
um in der Ruheposition den Ablauf des besagten Schlagwerkfederhauses (4) zu blockieren,
und in der Arbeitsposition den Ablauf des besagten Schlagwerkfederhauses (4) zu befreien.
6. Repetitionsschlagwerk nach Anspruch 5, wobei der besagte Auslösehebel (12) ferner
eine Haltspitze (12.2) aufweist, die mit einer Anhalteklinke (16) zusammenwirkt, um
den besagten Auslösehebel (12) in der Arbeitsposition während des Ablaufs des Schlagwerkfederhauses
(4) zu verriegeln.
7. Repetitionsschlagwerk nach einem der vorigen Ansprüche, wobei der Steuermechanismus
ein modulares Abtriebsrad (5) aufweist, worauf verschiedene Programmräder (6,7,8)
gestapelt sind, die jeweils gestufte Verzahnungen aufweisen und in verschiedenen Schaltplänen
kämmen.
8. Repetitionsschlagwerk nach Anspruch 7, wobei die Verzahnungen der besagten Programmräder
jeweils mit der inneren Verzahnung von übereinanderliegenden Rechen im Eingriff kommen.
9. Repetitionsschlagwerk nach Anspruch 8, wobei das Repetitionsschlagwerk ein Minutenrepetitionsschlagwerk
ist, das 3 verschiedene Töne jeweils für die Stunden, Viertel und Minuten klingeln
lässt, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuermechanismus dafür drei dedizierte Programmräder aufweist, und zwar ein
Stundenprogrammrad (6), ein Viertelprogrammrad (7), und ein Minutenprogrammrad (8),
wobei die Verzahnungen der besagten Programmräder jeweils mit der inneren Verzahnung
von einem ersten Rechen (21), einem zweiten Rechen (22), und einem dritten Rechen
(23) im Eingriff kommen.
10. Repetitionsschlagwerk nach Anspruch 9, wobei die drei besagten ersten, zweiten, und
dritten Rechen (21,22,23) des Minutenrepetitionsschlagwerks jeweils einen Haken aufweisen,
die jeweils mit drei übereinanderliegenden Klinken zusammenwirken, und zwar einer
ersten Klinke (18), einer zweiten Klinke (19), und einer dritten Klinke (20), die
drehfest mit einem von einem Auslösehebel (12) gesteuerten Schaltnocken (17) ausgebildet
sind.