[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ausziehführung für aus einem Möbelkorpus
herausziehbare und in diesen wieder einschiebbare Möbelteile, insbesondere Schubladen,
wobei die Ausziehführung zumindest eine Korpusschiene zur Befestigung am Möbelkorpus
und zumindest eine Ladenschiene zur Befestigung am Möbelteil und zumindest einen Einziehmechanismus
mit einem Kippschieber zum Einziehen der Ladenschiene in einer Einziehrichtung aufweist,
wobei die Ladenschiene in der Korpusschiene in der Einziehrichtung und entgegen der
Einziehrichtung verschiebbar gelagert ist und der Kippschieber durch einen Schlitz
in der Korpusschiene hindurchgreift.
[0002] Ausziehführungen der oben genannten Art sind beim Stand der Technik in einer Vielzahl
von Ausgestaltungsformen bekannt. Sie dienen dazu, Möbelteile, wie z.B. Schubladen,
Apothekerschränke, andere Einschübe und Auszüge, in einem Möbelkorpus so zu lagern,
dass sie aus dem Möbelkorpus herausziehbar und in diesen wieder einschiebbar sind.
Beim Einschieben bzw. beim Herausziehen der Möbelteile werden die Schienen der Ausziehführung
ineinander geschoben bzw. auseinander gezogen. Der Einziehmechanismus dient meist
dazu, das Möbelteil am Ende der Einschubbewegung automatisch vollständig in den Möbelkorpus
hereinzuziehen, um sicherzustellen, dass die Möbelteile ihre vollständig eingeschobene
Stellung sicher erreichen. Beispiele für solche Ausziehführungen mit Einziehmechanismus
sind z.B. in der
EP 2 174 570 B1 gezeigt. Beim Stand der Technik ist der Einziehmechanismus ober- und/oder unterhalb
der Korpusschiene an dieser angebracht. Dies ist auch in den Ausführungsbeispielen
der
EP 2 174 570 B1 so vorgesehen. Der in dem genannten Stand der Technik vorhandene Kippschieber des
Einziehmechanismus greift durch einen Schlitz in der Ladenschiene hindurch, welcher
in der Betriebsstellung der Ausziehführung in einem horizontal erstreckten Wandabschnitt
der Korpusschiene angeordnet ist.
[0003] Problematisch wird die Verwendung von Ausziehführungen der genannten, beim Stand
der Technik bekannten Art, wenn sehr flache Möbelteile bzw. Schubladen im Möbelkorpus
angeordnet werden sollen. Die beim Stand der Technik vorgesehene Anordnung des Einziehmechanismus
an der Korpusschiene limitiert die gewünschte flache Bauweise.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Ausziehführung der oben genannten Art dahingehend
zu verbessern, dass dieses Problem beseitigt ist.
[0005] Hierzu wird im Rahmen der Erfindung vorgeschlagen, dass der Schlitz in einem, in
einer Betriebsstellung der Ausziehführung vertikal erstreckten Wandabschnitt der Korpusschiene
angeordnet ist.
[0006] Durch die Anordnung des Schlitzes, durch den der Kippschieber hindurchgreift, in
einem in der Betriebsstellung vertikal erstreckten Wandabschnitt der Korpusschiene
müssen der Kippschieber und der Einziehmechanismus nicht mehr zwangsweise über oder
unter der Korpusschiene angeordnet werden. Es wird hierdurch möglich, die Ausziehführung
in ihrer Betriebsstellung gesehen, in ihrer Vertikalerstreckung wesentlich kleiner
zu bauen, sodass die Ausziehführung auch für entsprechend flach gebaute, aus dem Möbelkorpus
herausziehbare und wieder in diesen einschiebbare Möbelteile geeignet ist. In anderen
Worten wird durch die Erfindung somit der für die Ausziehführung in Vertikalrichtung
benötigte Bauraum reduziert. Bei den in den Möbelkorpus einschiebbaren und aus diesem
herausziehbaren Möbelteilen kann es sich, wie beim Stand der Technik bekannt, z.B.
um Schubladen, Apothekerschränke aber auch um sonstige Einschübe oder Auszüge handeln.
[0007] Bei einem vertikal erstreckten Wandabschnitt der Korpusschiene ist die vertikale
Erstreckung dieses Wandabschnitts deutlich größer als die Dicke bzw. Materialstärke
dieses Wandabschnitts. Anders ist es bei horizontal erstreckten Wandabschnitten. Dort
ist die horizontale Erstreckung deutlich größer als die Dicke bzw. Materialstärke
des Wandabschnitts.
[0008] Der Schlitz in dem vertikal erstreckten Wandabschnitt der Korpusschiene ist günstigerweise
parallel zur Einziehrichtung längserstreckt ausgebildet. In bevorzugten Ausgestaltungsformen
ist der Kippschieber entlang dieses Schlitzes verschiebbar gelagert. Zum Begriff des
Schlitzes ist aber darauf hinzuweisen, dass dieser allgemein zu verstehen ist. Man
könnte auch allgemein von einer Ausnehmung sprechen. Diese Ausnehmung bzw. der Schlitz
können unterschiedlichste Ausgestaltungsformen aufweisen. In bevorzugten Ausgestaltungsformen
ist der Schlitz im vertikal erstreckten Wandabschnitt der Korpusschiene jedoch in
Form eines beidseitig an seinen Längsenden geschlossenen Langlochs ausgebildet.
[0009] Der Einziehmechanismus ist bevorzugt an der Korpusschiene befestigt und/oder von
der Korpusschiene getragen. Eine besonders flache Bauweise der Ausziehführung ist
möglich, wenn der Einziehmechanismus auf einer ersten Seite des, in einer Betriebsstellung
der Ausziehführung vertikal erstreckten Wandabschnitts der Korpusschiene und die Ladenschiene
auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite dieses Wandabschnitts
der Korpusschiene angeordnet sind. In anderen Worten ist der Einziehmechanismus bevorzugt
auf der zu den anderen Schienen der Ausziehführung entgegengesetzten Seite der Korpusschiene
angeordnet.
[0010] Erfindungsgemäße Ausziehführungen können als sogenannte Einfachauszüge ausgeführt
sein. Bei diesen ist pro Ausziehführung jeweils nur eine Korpusschiene und eine darin
oder daran verschiebbar gelagerte Ladenschiene vorhanden. In diesem Fall ist die Ladenschiene
dann direkt in der Korpusschiene verschiebbar gelagert. Es ist aber auch denkbar,
erfindungsgemäße Ausziehführungen als sogenannte Vollauszüge auszugestalten. In diesen
Ausgestaltungsformen ist die Ladenschiene dann indirekt in der Korpusschiene verschiebbar
gelagert, indem zwischen Ladenschiene und Korpusschiene noch eine sogenannte Mittelschiene
vorhanden ist. In anderen Worten ist bei solchen Ausgestaltungsformen der Erfindung
vorgesehen, dass die Ausziehführung zumindest eine Mittelschiene aufweist, wobei die
Ladenschiene in der Mittelschiene in der Einziehrichtung und entgegen der Einziehrichtung
verschiebbar gelagert ist und die Mittelschiene zusammen mit der Ladenschiene in der
Korpusschiene in der Einziehrichtung und entgegen der Einziehrichtung verschiebbar
gelagert ist. Bei solchen Vollauszügen kann die Bewegung der Mittelschiene und der
Ladenschiene durch an sich bekannte Synchronisationseinrichtungen synchronisiert werden.
Hierzu kann auf Technologien des Standes der Technik zurückgegriffen werden. Das Gleiche
gilt für die Frage, wie die Ladenschiene in der Korpusschiene bzw. in der Mittelschiene
verschiebbar gelagert ist und die gegebenenfalls vorhandene Mittelschiene in der Korpusschiene
verschiebbar gelagert ist. Auch hierfür können verschiedenste beim Stand der Technik
bekannte Lagerungsformen angewendet werden. Z.B. sind Rollen oder Kugellager denkbar.
Auch einfache Gleitlager können wie beim Stand der Technik ausgeführt sein. Besonders
bevorzugt handelt es sich aber bei der Ausziehführung um einen sogenannten Rollenauszug,
bei dem die einzelnen Schienen mittels Rollen verschiebbar aneinander gelagert sind.
[0011] Die Korpusschiene kann ein vom Möbelkorpus zunächst separates Bauteil sein, welches
in dem Möbelkorpus dann mit beim Stand der Technik bekannten Mitteln befestigt wird.
Genauso gut kann die Korpusschiene aber bereits auch in einen Möbelkorpus oder ein
Teil davon integriert sein. Auch dies fällt unter den Begriff der Befestigung der
Korpusschiene am Möbelkorpus. Ähnliches gilt für die Ladenschiene. Auch diese kann
eine zunächst separat ausgeführte Schiene sein, welche dann am Möbelteil befestigt
wird. Die Ladenschiene kann aber auch bereits in das Möbelteil wie z.B. die Schublade
integriert sein und somit an diesem bzw. dieser befestigt sein.
[0012] Im Falle eines Vollauszugs kann im Sinne der flachen Bauweise der Ausziehführung
vorgesehen sein, dass der Einziehmechanismus auf einer bzw. der ersten Seite des,
in einer Betriebsstellung der Ausziehführung vertikal erstreckten Wandabschnitts der
Korpusschiene und die Mittelschiene auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden
zweiten Seite dieses Wandabschnitts der Korpusschiene angeordnet sind. In den Ausgestaltungsformen
mit Mittelschiene ist besonders bevorzugt vorgesehen, dass ein zusätzlicher Schlitz
in einem, in einer Betriebsstellung der Ausziehführung vertikal erstreckten Wandabschnitt
der Mittelschiene angeordnet ist und der Kippschieber durch den zusätzlichen Schlitz
hindurchgreift. Beim vertikal erstreckten Wandabschnitt der Mittelschiene ist es wiederum
so, dass die vertikale Erstreckung dieses Wandabschnitts der Mittelschiene deutlich
größer als die Dicke bzw. Materialstärke dieses Wandabschnitts ist.
[0013] Auch zum zusätzlichen Schlitz ist darauf hinzuweisen, dass es sich allgemein bei
dem Schlitz um eine Ausnehmung handelt, welche verschiedenartig ausgeführt und ausgeformt
sein kann. Auch hier ist der Begriff des Schlitzes also sehr allgemein im Sinne einer
Ausnehmung zu verstehen. In bevorzugten Ausgestaltungsformen kann der zusätzliche
Schlitz in Form eines beidseitig an seinen Längsenden geschlossenen Langlochs ausgeführt
sein. Es ist aber genauso gut denkbar, dass der zusätzliche Schlitz in Form eines
einseitig an einem seiner Längsenden geschlossenen und am gegenüberliegenden Längsende
offenen Langlochs ausgebildet ist. Bevorzugt ist auch der zusätzliche Schlitz parallel
zur Einziehrichtung längserstreckt ausgebildet. Der Kippschieber kann auch entlang
des zusätzlichen Schlitzes verschiebbar gelagert sein.
[0014] Zur Ausbildung des Einziehmechanismus an sich kann in der Grundkonstruktion im Wesentlichen
auf verschiedene Vorschläge aus dem Stand der Technik zurückgegriffen werden. Bevorzugt
weist der Einziehmechanismus zumindest eine Einzugsfeder zum Ausführen einer Einziehbewegung
des Kippschiebers und/oder zumindest einen Dämpfer zum Dämpfen einer bzw. der Einziehbewegung
des Kippschiebers auf. Wie an sich beim Stand der Technik bekannt, kann der Kippschieber
des Einziehmechanismus in oder an zumindest einer längserstreckten und in zumindest
einem Endbereich abgebogenen oder abgewinkelt ausgebildeten Führungsbahn des Einziehmechanismus
verschiebbar und kippbar gelagert sein. Diese zumindest eine Führungsbahn kann z.B.
langloch- oder nutförmig ausgebildet sein. Es kann sich bei der Führungsbahn aber
auch um Führungsschienen oder dergleichen handeln. Auch hier kann auf alle beim Stand
der Technik bekannten Ausgestaltungsformen zurückgegriffen werden.
[0015] Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, Ausziehführungen mit nur einem Kippschieber
auszugestalten. Dies funktioniert, wie anhand der nachfolgend gezeigten Ausführungsbeispiele
ersichtlich, sowohl für einen Voll- als auch einen Teilauszug. Besonders bevorzugte
Ausgestaltungsformen der Erfindung sehen aber vor, dass die Ausziehführung zumindest
einen zusätzlichen Kippschieber aufweist. Dieser muss nicht zwingend Teil des Einziehmechanismus
sein. Es ist vielmehr auch möglich, dass der zusätzliche Kippschieber in einer Zusatzführung
verschiebbar und kippbar gelagert ist, wobei diese Zusatzführung an einer anderen
Schiene der Ausziehführung als der Korpusschiene, z.B. an der Mittelschiene, befestigbar
oder befestigt ist. Die Montage an der Mittelschiene ist natürlich nur für die Ausgestaltungsformen
möglich, bei denen die Ausziehführung zumindest eine Mittelschiene aufweist, wobei
die Ladenschiene in der Mittelschiene in der Einziehrichtung und entgegen der Einziehrichtung
verschiebbar gelagert ist und die Mittelschiene zusammen mit der Ladenschiene in der
Korpusschiene in Einziehrichtung und entgegen der Einziehrichtung verschiebbar gelagert
ist. Auch bei solchen Ausgestaltungsformen ist es möglich, dass der Einziehmechanismus
auf einer ersten Seite eines, in einer Betriebsstellung der Ausziehführung vertikal
erstreckten Wandabschnitts der Korpusschiene und die Ladenschiene, und gegebenenfalls
auch die Mittelschiene, auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite
dieses Wandabschnitts der Korpusschiene angeordnet sind.
[0016] Wie bereits oben bezüglich des Kippschiebers erläutert, kann auch der zusätzliche
Kippschieber in ähnlicher Art und Weise in oder an zumindest einer längserstreckten
und in zumindest einem Endbereich abgebogen oder abgewinkelt ausgebildeten, vorzugsweise
langloch- oder nutförmigen Führungsbahn der bzw. einer Zusatzführung verschiebbar
und kippbar gelagert sein.
[0017] Der Kippschieber und der zusätzliche Kippschieber können durch einen Schlitz in der
Korpusschiene hindurch und gegebenenfalls auch durch einen zusätzlichen Schlitz in
der Mittelschiene hindurch lösbar ineinander eingreifen. Die Art und Weise wie dieses
ineinander Eingreifen vonstattengeht bzw. konkret ausgeführt ist, kann sehr unterschiedlich
sein. Man könnte allgemein auch von einem aneinander Befestigen oder voneinander Lösen
sprechen. Es kann sich um einen mechanischen, vorzugsweise reib- oder formschlüssigen,
Eingriff handeln. Genauso gut können aber auch andere Verbindungskräfte genutzt werden,
wie z.B. ein magnetisches aneinander Befestigen oder ein elektrostatisches aneinander
Befestigen oder dergleichen. Der Begriff des ineinander Eingreifens ist also entsprechend
weit aufzufassen. Besonders bevorzugt ist aber vorgesehen, dass der zusätzliche Kippschieber
eine erste Klaue zum lösbaren Eingriff in eine Klaue des Kippschiebers des Einziehmechanismus
und zumindest eine zweite Klaue zum lösbaren Eingriff in ein Kontaktelement an einer
der Schienen der Ausziehführung, vorzugsweise an der Ladenschiene, aufweist. Auch
hier ist der Begriff der Klaue bzw. des lösbaren Eingriffs entsprechend der vorherigen
Ausführungen allgemein aufzufassen. Bei einer Klaue kann es sich tatsächlich um eine
gabelartige Ausgestaltungsform handeln, welche für einen formschlüssigen Eingriff
in eine andere Klaue oder in das Kontaktelement an einer der Schienen vorgesehen ist.
Auch hier sind aber auch andere formschlüssige oder reibschlüssige oder auf anderen
Verbindungskräften beruhende Verbindungen möglich, wie z.B. auch das bereits genannte
elektrostatische oder magnetische lösbar aneinander Befestigen. Der Begriff der Klaue
könnte in diesem Zusammenhang also auch durch ein Befestigungselement im Allgemeinen
ersetzt werden und ist so allgemein aufzufassen.
[0018] Bei bevorzugten Ausgestaltungsformen des zusätzlichen Kippschiebers ist vorgesehen,
dass die erste Klaue und die zweite Klaue auf einander gegenüberliegenden Seiten einer
Schwenkachse, um die der zusätzliche Kippschieber schwenkbar ist, angeordnet sind.
Bei dieser Schwenkachse kann es sich um einen physikalisch tatsächlich vorhandenen
Achsbolzen oder dergleichen aber auch um eine gedachte Schwenkachse handeln. Bei Ausziehführungen
mit Kippschieber und zusätzlichem Kippschieber gibt es bevorzugt verschiedene Betriebszustände.
[0019] Ein erster Betriebszustand kann z.B. darin bestehen, dass der zusätzliche Kippschieber
mit seiner ersten Klaue in die Klaue des Kippschiebers des Einziehmechanismus eingreift
und mit seiner zweiten Klaue in das Kontaktelement an einer der Schienen der Ausziehführungen
eingreift. Dieser Betriebszustand wird bevorzugt am Ende einer Einziehbewegung bzw.
am Anfang einer Herausziehbewegung des Möbelteils in bzw. aus dem Möbelkorpus realisiert.
In einem zweiten Betriebszustand kann dann vorgesehen sein, dass, vorzugsweise durch
Kippen bzw. Schwenken der Klaue des Kippschiebers, die erste Klaue des zusätzlichen
Kippschiebers die Klaue des Kippschiebers freigibt, während die zweite Klaue des zusätzlichen
Kippschiebers aber nach wie vor in das Kontaktelement an einer der Schienen der Ausziehführung
eingreift. Dieser zweite Betriebszustand folgt beim Herausziehen des Möbelteils aus
dem Möbelkorpus bevorzugt dem ersten Betriebszustand. Andersherum befinden sich die
beiden Kippschieber beim Einschieben des Möbelteils in den Möbelkorpus vor dem ersten
Betriebszustand bevorzugt im zweiten Betriebszustand. In einem dritten Betriebszustand
ist dann günstigerweise vorgesehen, dass sowohl die erste Klaue des zusätzlichen Kippschiebers
von der Klaue des Kippschiebers des Einziehmechanismus gelöst ist, als auch die zweite
Klaue des zusätzlichen Kippschiebers vom Kontaktelement an einer der Schienen gelöst
ist. Dieser dritte Betriebszustand folgt günstigerweise beim Herausziehen des Möbelteils
aus dem Möbelkorpus auf den zweiten Betriebszustand. Beim Einschieben des Möbelteils
aus der vollständig herausgezogenen Stellung in den Möbelkorpus hinein, befinden sich
die Kippschieber andersherum bevorzugt erst im dritten, dann im zweiten und dann im
ersten Betriebszustand.
[0020] Weitere Merkmale und Einzelheiten bevorzugter Ausgestaltungsformen der Erfindung
werden beispielhaft anhand der Figurenbeschreibung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 bis 18 Darstellungen zu einem ersten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
in Form eines Vollauszugs;
Fig. 19 bis 22 Darstellungen zu einem zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
in Form eines Vollauszugs und
Fig. 23 bis 30 Darstellungen zu einem dritten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel,
diesmal in Form eines Teilauszugs.
[0021] In den Fig. 1 und 2 ist das erste Ausführungsbeispiel der Erfindung in einem Zustand
gezeigt, bei dem die Ladenschiene 3 der Ausziehführung 1 zusammen mit der Mittelschiene
11 vollständig in Einziehrichtung 6 in die Korpusschiene 2 eingeschoben bzw. eingezogen
ist. In Fig. 3 sind die Ladenschiene 3 und die Mittelschiene 11 vollständig entgegen
der Einziehrichtung 6 aus der Korpusschiene 2 herausgezogen. Fig. 4 zeigt die Ladenschiene
3 losgelöst von den anderen Schienen und das hier an der Ladenschiene 3 angeordnete
Kontaktelement 23. Die Fig. 5 bis 8 zeigen verschiedene Darstellungen der Korpusschiene
2 zusammen mit dem Einziehmechanismus 4 ohne die anderen Schienen. Die Fig. 9 und
10 zeigen die Mittelschiene 11 in zwei verschiedenen Ansichten. Die Fig. 11 bis 16
dienen der Darstellung der Funktionsweise des Kippschiebers 5 und des zusätzlichen
Kippschiebers 19 in verschiedenen Betriebszuständen. Es handelt sich jeweils um teilweise
geschnittene Darstellungen, um die Kippschieber 5 und 19 besser darstellen zu können.
Die Fig. 17 und 18 zeigen die Bauteile des Einziehmechanismus 4 in einer Explosionsdarstellung
und zusätzlich die Zusatzführung 25 mit dem zusätzlichen Kippschieber 19 losgelöst
von den Schienen 2, 3 und 11 der Ausziehführung 1.
[0022] Der Vollständigkeit halber wird darauf hingewiesen, dass in den Figuren weder der
Möbelkorpus noch das mittels der Ausziehführung 1 in diesen hineinschiebbare und aus
diesem herausziehbare Möbelteil gezeigt sind. Die Anordnung und Befestigung der Ausziehführung
1 mit ihren Schienen 2, 3 und 11 zwischen Möbelkorpus und Möbelteil kann wie an sich
bekannt ausgeführt sein. Üblicherweise befindet sich auf einander gegenüberliegenden
Seiten des Möbelteils jeweils eine Ausziehführung 1. In den hier gezeigten Figuren
ist jeweils nur eine dieser beiden Ausziehführungen 1 gezeigt, welche gemeinsam ein
Möbelteil entsprechend in dem Möbelkorpus lagern.
[0023] Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine sogenannte Rollenausziehführung
1, bei der die Schienen 2, 3 und 11 mittels Rollen 28 verschiebbar ineinander geführt
sind. Die Ladenschiene 3 ist verschiebbar in der Mittelschiene 11 und die Mittelschiene
11 ist zusammen mit der Ladenschiene 3 verschiebbar in der Korpusschiene 2 gelagert.
Das Einschieben und Einziehen erfolgt in Einziehrichtung 6, das Herausziehen des Möbelteils
aus dem Möbelkorpus in der der Einziehrichtung 6 entgegengesetzten Richtung. Die in
Fig. 9 besonders gut sichtbare Synchronisationsrolle 33 sorgt zusammen mit der darüber
angeordneten Rolle 28 für die Synchronisation der Ausziehbewegung zwischen Ladenschiene
3 und Mittelschiene 11, wie dies an sich bekannt ist und nicht weiter erläutert werden
muss. Nur der Vollständigkeit halber wird darauf hingewiesen, dass erfindungsgemäße
Ausziehführungen 1 natürlich nicht unbedingt rollenbasiert sein müssen. Anstelle der
Rollen 28 können z.B. auch Kugellager oder einfache Gleitlager verwendet werden, nur
um einige Beispiele zu nennen. Auch die Synchronisation von Ladenschiene 3 und Mittelschiene
11 kann anders ausgestaltet sein oder gänzlich entfallen.
[0024] Der Einziehmechanismus 4 ist an der Korpusschiene 2 befestigt und wird dadurch von
dieser getragen. Der Einziehmechanismus 4 ist, wie besonders gut anhand der Fig. 5
und 6 zu erkennen, auf einer ersten Seite 9 des in der Betriebsstellung der Ausziehführung
1 vertikal erstreckten Wandabschnitts 8 der Korpusschiene 2 angeordnet. Die Ladenschiene
3, wie auch in diesem Ausführungsbeispiel die Mittelschiene 11, befinden sich auf
einer der ersten Seite 9 gegenüberliegenden zweiten Seite 10 dieses Wandabschnitts
8 der Korpusschiene 2. In dem in der Betriebsstellung der Ausziehführung 1 vertikal
erstreckten Wandabschnitt 8 der Korpusschiene 2 ist der Schlitz 7 angeordnet. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel ist er parallel zur Einziehrichtung 6 längserstreckt. Der Kippschieber
5 des Einziehmechanismus 4 greift durch den Schlitz 7 in der Korpusschiene 2 hindurch,
wie dies besonders gut in den Fig. 5 und 7 zu erkennen ist. Aus dem Vergleich dieser
beiden Figuren geht auch gut hervor, dass der Kippschieber 5 entlang des Schlitzes
7 verschiebbar gelagert ist. Die Funktion der Klaue 21 des Kippschiebers 5 des Einziehmechanismus
4 wird weiter unten noch im Detail erläutert. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist
der Schlitz 7 als ein von den Längsenden 44 begrenztes Langloch ausgeführt.
[0025] Der den Kippschieber 5 betätigende Einziehmechanismus 4 kann sehr unterschiedlich
ausgeführt sein. Hierzu sind beim Stand der Technik verschiedenste Varianten bekannt.
Insbesondere mit Verweis auf die Fig. 17 und 18 weist der hier verwendete Einziehmechanismus
4 ein erstes Schieberteil 19 und ein in Richtung parallel zur Einziehrichtung 6 daran
verschiebbar gelagertes zweites Schieberteil 30 auf. Das erste Schieberteil 29 ist
auf der ersten Seite 9 an dem vertikalen Wandabschnitt 8 und damit an der Korpusschiene
2 befestigt bzw. fixiert. Am ersten Schieberteil 29 sind Zapfen 31 angeordnet, welche
in die Führungsnuten 32 des zweiten Schieberteils 30 eingreifen. Über diese Führungen
mittels Zapfen 31 und Führungsnuten 32 erfolgt die verschiebbare Lagerung des zweiten
Schieberteils 30 am ersten Schieberteil 29. Natürlich können verschiebbare Lagerungen
an dieser Stelle auch anders ausgeführt sein.
[0026] Der Kippschieber 5 ist mittels der Zapfen 42 schwenkbar am zweiten Schieberteil 30
befestigt, sodass er einerseits um die Zapfen 42 geschwenkt werden kann und andererseits
zwangsweise mit dem zweiten Schieberteil 30 relativ zum ersten Schieberteil 29 und
damit auch relativ zur Korpusschiene 2 verschoben wird. Die Zapfen 42 greifen wie
die zweiten Zapfen 43 des Kippschiebers 5 in die hier als Langlöcher ausgeführten
Führungsbahnen 18 am ersten Schieberteil 29 ein. Die Endbereiche 17 der Führungsbahnen
18 sind, wie an sich bekannt, abgewinkelt bzw. abgebogen ausgeführt. Geraten die Zapfen
43 des Kippschiebers 5 bei einer Relativverschiebung des zweiten Schieberteils 30
relativ zum ersten Schieberteil 29 und damit zur Korpusschiene in die Endbereiche
17, so führt dies automatisch zu einem Kippen bzw. Schwenken des Kippschiebers 5 um
die Zapfen 42 bzw. die dadurch definierte Schwenkachse.
[0027] Die den Einziehmechanismus 4 antreibende Einzugsfeder 15 weist die Enden 37 und 38
auf. Mit dem Ende 37 wird die Einzugsfeder 15 im Einhängepunkt 39 und damit im zweiten
Schieberteil 30 befestigt. Das gegenüberliegende Ende 38 der Einzugsfeder 15 wird
im Einhängepunkt 41 des ersten Schieberteils 29 eingehängt, sodass die beiden Schieberteile
29 und 30 mittels der Einzugsfeder 15 gegeneinander gespannt werden können. Zusätzlich
zur Einzugsfeder 15 weist der hier realisierte Einziehmechanismus 4, wie an sich bekannt,
auch einen Dämpfer 16 auf. Im gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich um einen
Lineardämpfer, bei dem die Kolbenstange 36 und der Zylinder 35 in einer Längsrichtung
relativ zueinander bewegt werden. Geeignete Dämpfer sind in der Möbelindustrie bekannt
und müssen hier nicht weiter erläutert werden. Bei anderen Ausgestaltungsformen könnte
der hier gezeigte Lineardämpfer 16 auch durch einen Rotationsdämpfer oder andere Dämpfer
ersetzt werden.
[0028] Die Kolbenstange 36 des Dämpfers 16 ist im Einhängepunkt 40 am zweiten Schieberteil
30 befestigt, während der Zylinder 35 in einer entsprechenden Aufnahme 45 des ersten
Schieberteils 29 fixiert ist. Dies hat zur Folge, dass der Dämpfer 16 bei einer Relativbewegung
zwischen erstem Schieberteil 29 und zweitem Schieberteil 30 seine Dämpfungswirkung
entfaltet.
[0029] Die hier gezeigte Ausziehführung 1 weist zusätzlich zum Kippschieber 5 noch den zusätzlichen
Kippschieber 19 auf. Dieser ist in diesem Ausführungsbeispiel in der Zusatzführung
25 geführt und gelagert. Die Zusatzführung 25 wird am vertikal erstreckten Wandabschnitt
13 der Mittelschiene 11 fixiert. Die Führung und Lagerung des zusätzlichen Kippschiebers
19 erfolgt über einen Eingriff der am zusätzlichen Kippschieber 19 fixierten Zapfen
34 in die hier ebenfalls nutförmig ausgeführten Führungsbahnen 27 mit ihren abgewinkelten
bzw. abgebogen angeordneten Endbereichen 26. Solange sich alle Zapfen 34 außerhalb
des Endbereichs 26 befinden, ist der zusätzliche Kippschieber 19 linear verschiebbar
in der Zusatzführung 25 geführt. Geraten die dazu vorgesehenen Zapfen 34 in die abgewinkelten
bzw. abgebogenen Endbereiche 26, so kommt es zum Kippen bzw. Schwenken des zusätzlichen
Kippschiebers 19 um seine in den Fig. 11 bis 16 eingezeichnete Schwenkachse 24. Der
zusätzliche Kippschieber 19 weist eine erste Klaue 20 zum lösbaren Eingriff in die
Klaue 21 des Kippschiebers 5 des Einziehmechanismus 4 und eine zweite Klaue 22 zum
lösbaren Eingriff in das Kontaktelement 23 an einer der Schienen, hier an der Ladenschiene
3, auf.
[0030] Damit die erste Klaue 20 des zusätzlichen Kippschiebers 19 mit der Klaue 21 des Kippschiebers
5 in Eingriff kommen kann, ist im vertikal verlaufenden Wandabschnitt 13 der Mittelschiene
11 ein zusätzlicher Schlitz 12 vorgesehen, welcher von diesem ersten Ausführungsbeispiel
von den Längsenden 14 in Form eines beidseitig abgeschlossenen Langlochs begrenzt
wird. Auch der zusätzliche Schlitz 12 ist parallel zur Einziehrichtung 6 längserstreckt
ausgebildet. Der zusätzliche Kippschieber 19 ist in ihm parallel zur Einziehrichtung
6 verschiebbar gelagert.
[0031] Zur Funktionsweise des Einziehmechanismus 4 und seinem Zusammenwirken mit dem zusätzlichen
Kippschieber 19 wird auf die Fig. 11 bis 16 verwiesen, anhand derer die verschiedenen
Betriebszustände nun erläutert werden. Die Fig. 11 und 12 zeigen den ersten Betriebszustand,
in dem der Kippschieber 5 mit seiner Klaue 21 in die erste Klaue 20 des zusätzlichen
Kippschiebers 19 eingreift und der zusätzliche Kippschieber 19 mit seiner zweiten
Klaue 22 in das Kontaktelement 23 eingreift. In den Fig. 11 und 12 sind die Ladenschiene
3 und die Mittelschiene 11 vollständig in der Einziehrichtung 6 in die Korpusschiene
2 eingezogen. Zieht man nun ausgehend von dieser Situation gemäß der Fig. 11 und 12
das Möbelteil zusammen mit der Ladenschiene 3 und über die Synchronisation mittels
der Synchronisationsrolle 33 auch mit der Mittelschiene 11 ein Stück weit heraus,
so wird der erste Betriebszustand zunächst aufrecht erhalten, indem der Kippschieber
5 entlang des linearen Anteils der Führungsbahnen 18 dem zusätzlichen Kippschieber
19, welcher ja an der Mittelschiene 11 befestigt ist, mitbewegt wird. Bei dieser Bewegung
des Kippschiebers 5 wird zwangsweise auch das zweite Schieberteil 30 gegen das erste
Schieberteil 29 parallel zur Einziehrichtung 6 verschoben, wodurch die zwischen ihnen
eingespannte Einzugsfeder 15 gespannt wird. Wenn bei dieser Herausziehbewegung die
Zapfen 43 in die abgewinkelten bzw. abgebogenen Endbereiche 17 der Führungsbahnen
18 geraten, wird hierdurch der Kippschieber 5 einerseits zwangsweise um die ersten
Zapfen 42 geschwenkt und andererseits über den Eingriff der Zapfen 43 in die Endbereiche
17 in dieser verschwenkten Position dann fixiert. Die Klaue 21 des Kippschiebers 5
lässt dadurch die erste Klaue 20 des zusätzlichen Kippschiebers 19 los, womit der
erste Betriebszustand endet.
[0032] Es folgt der zweite Betriebszustand, welcher in den Fig. 13 und 14 dargestellt ist.
In diesem sind die erste Klaue 20 des zusätzlichen Kippschiebers 19 und die Klaue
21 des Kippschiebers 5 des Einziehmechanismus 4 nicht mehr miteinander in Eingriff.
Die zweite Klaue 22 des zusätzlichen Kippschiebers 19 befindet sich aber nach wie
vor im Eingriff mit dem Kontaktelement 23 und damit mit der Ladenschiene 3. In diesem
Betriebszustand wird nun beim weiteren Herausziehen der Ladenschiene 3 entgegen der
Einziehrichtung 6 der zusätzliche Kippschieber 19 zunächst entlang des linearen Bereichs
der Führungsbahnen 27 in der Zusatzführung 25 mitbewegt. Erreichen nun die vorderen
Zapfen 34 des zusätzlichen Kippschiebers 19 die abgewinkelten bzw. abgebogenen Endbereiche
26 der Führungsbahnen 27, so wird auch der zusätzliche Kippschieber 19 zwangsweise
um seine Schwenkachse 24 geschwenkt. Hierdurch lässt die zweite Klaue 22 des zusätzlichen
Kippschiebers 19 das Kontaktelement 23 los, womit der dritte Betriebszustand gemäß
der Fig. 15 und 16 erreicht ist. Durch den Eingriff der vorderen Zapfen 34 des zusätzlichen
Kippschiebers 19 bleibt der zusätzliche Kippschieber 19 in der in Fig. 15 und 16 gezeigten
Stellung stehen, während die Ladenschiene 3 und die Mittelschiene 11 weiter entgegen
der Einziehrichtung 6 herausgezogen werden. Der zusätzliche Kippschieber 19 bleibt
nun so lange im dritten Betriebszustand gemäß der Fig. 15 und 16 bis das Kontaktelement
23 beim Einschieben der Ladenschiene 3 und der Mittelschiene 11 in die Korpusschiene
2 in Einziehrichtung 6 auf die zweite Klaue 22 des zusätzlichen Kippschiebers 19 trifft.
Durch diese Kollision werden die vorderen Zapfen 34 des zusätzlichen Kippschiebers
19 aus den abgewinkelten bzw. abgebogenen Endbereichen 26 der Führungsbahnen 27 herausgezogen,
indem der zusätzliche Kippschieber 19 um die Schwenkachse 24 geschwenkt wird. Es ergibt
sich dann die Situation, wie sie in den Fig. 13 und 14 dargestellt ist. Durch weiteres
Einschieben der Ladenschiene 3 und der Mittelschiene 11 kommt es dann später entsprechend
zur Kollision der ersten Klaue 20 des zusätzlichen Kippschiebers 19 mit der Klaue
21 des Kippschiebers 5 des Einziehmechanismus 4. Hierdurch wird der Kippschieber 5
zurückgeschwenkt. Seine Zapfen 43 werden hierdurch aus den abgebogenen bzw. abgewinkelten
Endbereichen 17 der Führungsbahnen 18 herausgeschwenkt, wodurch der Kippschieber 5
freigegeben ist. In diesem Zustand zieht dann die vorgespannte Einzugsfeder 15 den
Kippschieber 5 samt zweitem Schieberteil 30 in Einziehrichtung 6 bis in die in den
Fig. 11 und 12 gezeigte Ausgangsstellung. Hierdurch erfolgt ein automatisches Einziehen
der Ladenschiene 3 und der Mittelschiene 11 bis in die vollständig eingezogene Stellung
gemäß der Fig. 11 und 12.
[0033] Während in dem bislang geschilderten ersten Ausführungsbeispiel, wie dargelegt, zusätzlich
zum Kippschieber 5 des Einziehmechanismus 4 auch noch ein zusätzlicher Kippschieber
19, welcher über die Zusatzführung 25 an der Mittelschiene 11 angeordnet ist, vorhanden
ist, wird in den beiden nachfolgend geschilderten Ausführungsbeispielen auf den zusätzlichen
Kippschieber 19 und damit auch auf die Zusatzführung 25 verzichtet. Der Einziehmechanismus
4 selbst ist aber bei beiden nachfolgend geschilderten Ausführungsbeispielen in seinem
Aufbau und in seiner Funktion genauso ausgebildet, wie dies anhand des ersten Ausführungsbeispiels
im Detail erläutert worden ist. Den nachfolgend dargestellten Ausführungsbeispielen
ist gemeinsam, dass der Kippschieber 5 des Einziehmechanismus 4 mit seiner Klaue 21
direkt in das Kontaktelement 23 eingreift, welches wiederum jeweils an der Ladenschiene
3 fixiert ist. Hierzu muss der Kippschieber 5, wie nachfolgend erläutert, unterschiedlich
weit über den Schlitz 7 und im zweiten Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 19 bis 22
auch über den zusätzlichen Schlitz 12 hervorstehen.
[0034] Nun wird zunächst das zweite Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 19 bis 22 erläutert.
Es werden dabei nur die Unterschiede zum ersten Ausführungsbeispiel diskutiert. Bezüglich
aller anderen Merkmale wird auf die Beschreibung des ersten Ausführungsbeispiels verwiesen.
[0035] Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 19 bis 22 handelt es sich ebenfalls
um einen Vollauszug, bei dem die Ausziehführung 1 eine Korpusschiene 2, eine Ladenschiene
3 und eine dazwischen gelagerte Mittelschiene 11 aufweist. Das Kontaktelement 23 ist,
wie gesagt, auch hier an der Ladenschiene 3 fixiert. Es handelt sich ebenfalls um
eine Rollenausziehführung 1 mit Synchronisation der Ausziehbewegung der Ladenschiene
3 und der Mittelschiene 11. Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel ist kein
zusätzlicher Kippschieber 19 vorhanden. Stattdessen ist der zusätzliche Schlitz 12
im vertikal erstreckten Wandabschnitt 13 der Mittelschiene 11 nach hinten offen. Wie
besonders gut im vollständig ausgezogenen Zustand gemäß Fig. 22 sichtbar ist, weist
der zusätzliche Schlitz 12 nur ein geschlossenes Längsende 14 auf, während er am gegenüberliegenden
Längsende 14 offen ist. Hierdurch kann der Kippschieber 5 über das offene Ende aus
dem zusätzlichen Schlitz 12 herausgefahren werden, wenn die Mittelschiene 11 entsprechend
weit entgegen der Einziehrichtung 6 aus der Korpusschiene 2 herausgezogen wird. Beim
Wiedereinschieben in Einziehrichtung 6 kann der Kippschieber 5 dann wieder über das
offene Ende 14 in den zusätzlichen Schlitz 12 einfahren.
[0036] Fig. 19 zeigt den ersten Betriebszustand des Einziehmechanismus 4 dieses zweiten
Ausführungsbeispiels. Die Ladenschiene 3 und die Mittelschiene 11 sind noch vollständig
in die Korpusschiene 2 eingefahren. Wird ausgehend von Fig. 19 das Möbelteil aus dem
Möbelkorpus herausgezogen, so werden auch die Ladenschiene 3 und die Mittelschiene
11 gemeinsam entgegen der Einziehrichtung 6 aus der Korpusschiene 2 herausgezogen.
Dabei wird, so lange noch im ersten Betriebszustand die Klaue 21 des Kippschiebers
5 in das Kontaktelement 23 eingreift, zunächst, wie beim ersten Ausführungsbeispiel
geschildert, die Einzugsfeder 15 des Einziehmechanismus 4 gespannt. Geraten nun bei
entsprechend weitem Herausziehen von Ladenschiene 3 und Mittelschiene 11 die vorderen
Zapfen 43 des Kippschiebers 5 in die abgewinkelten bzw. abgebogenen Endbereiche 17
der Führungsbahnen 18, so wird der Kippschieber 5 gekippt bzw. geschwenkt, wodurch
er das Kontaktelement 23 freigibt und der zweite Betriebszustand des Einziehmechanismus
4 dieses Ausführungsbeispiels erreicht wird. In diesem ist der Kippschieber 5 über
den Eingriff der Zapfen 43 in die abgewinkelten Enden 17 der Führungsbahnen 18 in
einer Wartestellung arretiert. Die Ladenschiene 3 und die Mittelschiene 11 können,
nachdem das Kontaktelement 23 freigegeben ist, weiter entgegen der Einziehrichtung
6 aus der Korpusschiene 2 herausgezogen werden. Dieser zweite Betriebszustand ist
in Fig. 20 dargestellt. Die Fig. 21 und 22 zeigen den vollständig ausgezogenen Zustand
der Ladenschiene 3 und der Mittlschiene 11. Es ist auch gut zu sehen, wie der Kippschieber
5 in seiner Wartestellung verharrt und aus dem zusätzlichen Schlitz 12 der Mittelschiene
11 herausgezogen ist.
[0037] Werden nun die Ladenschiene 3 und die Mittelschiene 11 in Einziehrichtung 6 wieder
entsprechend weit in die Korpusschiene 12 eingeschoben, so kommt es zur Kollison des
Kontaktelementes 23 mit dem Kippschieber 5, wodurch dieser wiederum so geschwenkt
wird, dass die Zapfen 43 aus den abgewinkelten bzw. abgebogenen Endbereichen 17 herausgeschwenkt
werden. Sobald dies geschehen ist, zieht der Kippschieber 5 mit seiner Klaue 21 mittels
der gespannten Einzugsfeder 15 die Ladenschiene 3 und die Mittelschiene 11 wieder
in die in Fig. 19 gezeigte Stellung, in der das Möbelteil vollständig in den Möbelkorpus
eingeschoben bzw. eingezogen ist.
[0038] Der Schlitz 7 durch den der Kippschieber 5 hindurchgreift, ist im zweiten wie auch
im nachfolgend noch geschilderten dritten Ausführungsbeispiel, wie im ersten Ausführungsbeispiel
im vertikal erstreckten Wandabschnitt 8 der Korpusschiene 2 angeordnet.
[0039] Das dritte, in den Fig. 23 bis 28 gezeigte Ausführungsbeispiel ist ein Teilauszug
ohne Mittelschiene 11. Bei diesem ist die Ladenschiene 3 mittels der Rollen 28 direkt
in der Korpusschiene 2 verschiebbar gelagert. Der Kippschieber 5 greift mit seiner
Klaue 21 direkt in das Kontaktelement 23 ein, welches wiederum an der Ladenschiene
3 fix befestigt ist. Dies ist besonders gut in der teilweise geschnittenen Darstellung
gemäß Fig. 24 zu sehen.
[0040] Die Fig. 23, 24 und 25 zeigen den Zustand, in dem die Ladenschiene 3 vollständig
in die Korpusschiene 2 eingeschoben ist. Fig. 24 zeigt einen vergrößerten Bereich
dieser Stellung im Bereich des Kontaktelements 23 in teilweise geschnittener Darstellung.
Fig. 26 bis 28 zeigen den vollständig ausgezogenen Zustand bei dem die Ladenschiene
3 maximal aus der Korpusschiene 2 herausgezogen ist. Die Fig. 29 und 30 zeigen die
Ladenschiene 3 und die Korpusschiene 2 dieses dritten Ausführungsbeispiels in einer
voneinander losgelösten ausgezogenen Stellung.
[0041] Die Fig. 23 bis 25 zeigen den ersten Betriebszustand, bei dem die Klaue 21 in das
Kontaktelement 23 eingreift. Der Kippschieber 5 befindet sich in den Fig. 23 bis 25
in seinem Ausgangszustand. Wird nun die Ladenschiene 3 entgegen der Einziehrichtung
6 aus der Korpusschiene 2 herausgezogen, so wird der Kippschieber 5 entlang der Führungsbahnen
18 verschoben, bis seine vorderen Zapfen 43 in die abgewinkelten bzw. abgebogenen
Endbereiche 17 der Führungsbahnen 18 geraten. Hierdurch wird der Kippschieber 5 geschwenkt,
womit das Kontaktelement 23 freigegeben wird. In diesem Zustand ist die Einzugsfeder
15 dann maximal gespannt. Der Kippschieber 5 verharrt, wie besonders gut in Fig. 27
zu sehen, in dieser Stellung, bis beim Einschieben der Ladenschiene 3 das Kontaktelement
23 wieder auf die Klaue 21 des Kippschiebers 5 trifft, womit der Kippschieber 5 zurückgeschwenkt
wird und die Einzugsfeder 15 die Ladenschiene 3 wieder in die Ausgangsstellung gemäß
der Fig. 23 bis 25 zurückzieht.
Legende zu den Hinweisziffern:
| 1 |
Ausziehführung |
24 |
Schwenkachse |
| 2 |
Korpusschiene |
25 |
Zusatzführung |
| 3 |
Ladenschiene |
26 |
Endbereich |
| 4 |
Einziehmechanismus |
27 |
Führungsbahn |
| 5 |
Kippschieber |
28 |
Rolle |
| 6 |
Einziehrichtung |
29 |
erstes Schieberteil |
| 7 |
Schlitz |
30 |
zweites Schieberteil |
| 8 |
Wandabschnitt |
31 |
Zapfen |
| 9 |
erste Seite |
32 |
Führungsnut |
| 10 |
zweite Seite |
33 |
Synchronisationsrolle |
| 11 |
Mittelschiene |
34 |
Zapfen |
| 12 |
zusätzlicher Schlitz |
35 |
Zylinder |
| 13 |
Wandabschnitt |
36 |
Kolbenstange |
| 14 |
Längsende |
37 |
Ende |
| 15 |
Einzugsfeder |
38 |
Ende |
| 16 |
Dämpfer |
39 |
Einhängepunkt |
| 17 |
Ende |
40 |
Einhängepunkt |
| 18 |
Führungsbahn |
41 |
Einhängepunkt |
| 19 |
zusätzlicher Kippschieber |
42 |
Zapfen |
| 20 |
erste Klaue |
43 |
Zapfen |
| 21 |
Klaue |
44 |
Längsende |
| 22 |
zweite Klaue |
45 |
Aufnahme |
| 23 |
Kontaktelement |
|
|
1. Ausziehführung (1) für aus einem Möbelkorpus herausziehbare und in diesen wieder einschiebbare
Möbelteile, insbesondere Schubladen, wobei die Ausziehführung (1) zumindest eine Korpusschiene
(2) zur Befestigung am Möbelkorpus und zumindest eine Ladenschiene (3) zur Befestigung
am Möbelteil und zumindest einen Einziehmechanismus (4) mit einem Kippschieber (5)
zum Einziehen der Ladenschiene (3) in einer Einziehrichtung (6) aufweist, wobei die
Ladenschiene (3) in der Korpusschiene (2) in der Einziehrichtung (6) und entgegen
der Einziehrichtung (6) verschiebbar gelagert ist und der Kippschieber (5) durch einen
Schlitz (7) in der Korpusschiene (2) hindurchgreift, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitz (7) in einem, in einer Betriebsstellung der Ausziehführung vertikal erstreckten
Wandabschnitt (8) der Korpusschiene (2) angeordnet ist.
2. Ausziehführung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitz (7) parallel zur Einziehrichtung (6) längserstreckt ausgebildet ist und/oder
der Kippschieber (5) entlang des Schlitzes (7) verschiebbar gelagert ist.
3. Ausziehführung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Einziehmechanismus (4) an der Korpusschiene (2) befestigt ist und/oder von der
Korpusschiene (2) getragen ist.
4. Ausziehführung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Einziehmechanismus (4) auf einer ersten Seite (9) des, in einer Betriebsstellung
der Ausziehführung (1) vertikal erstreckten Wandabschnitts (8) der Korpusschiene (2)
und die Ladenschiene (3) auf einer der ersten Seite (9) gegenüberliegenden zweiten
Seite (10) dieses Wandabschnitts (8) der Korpusschiene (2) angeordnet sind.
5. Ausziehführung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausziehführung (1) zumindest eine Mittelschiene (11) aufweist, wobei die Ladenschiene
(3) in der Mittelschiene (11) in der Einziehrichtung (6) und entgegen der Einziehrichtung
(6) verschiebbar gelagert ist und die Mittelschiene (11) zusammen mit der Ladenschiene
(3) in der Korpusschiene (2) in der Einziehrichtung (6) und entgegen der Einziehrichtung
(6) verschiebbar gelagert ist.
6. Ausziehführung (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Einziehmechanismus (4) auf einer bzw. der ersten Seite (9) des, in einer Betriebsstellung
der Ausziehführung (1) vertikal erstreckten Wandabschnitts (8) der Korpusschiene (2)
und die Mittelschiene (11) auf einer der ersten Seite (9) gegenüberliegenden zweiten
Seite (10) dieses Wandabschnitts (8) der Korpusschiene (2) angeordnet sind.
7. Ausziehführung (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein zusätzlicher Schlitz (12) in einem, in einer Betriebsstellung der Ausziehführung
(1) vertikal erstreckten Wandabschnitt (13) der Mittelschiene (11) angeordnet ist
und der Kippschieber (5) durch den zusätzlichen Schlitz (12) hindurchgreift.
8. Ausziehführung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zusätzliche Schlitz (12) in Form eines beidseitig an seinen Längsenden (14) geschlossen
Langlochs oder in Form eines einseitig an einem seiner Längsenden (14) geschlossenen
und am gegenüberliegenden Längsende (14) offenen Langlochs ausgebildet ist und/oder
parallel zur Einziehrichtung (6) längserstreckt ausgebildet ist und/oder der Kippschieber
(5) entlang des zusätzlichen Schlitzes (12) verschiebbar gelagert ist.
9. Ausziehführung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Einziehmechanismus (4) zumindest eine Einzugsfeder (15) zum Ausführen einer Einziehbewegung
des Kippschiebers (5) und/oder zumindest einen Dämpfer (16) zum Dämpfen einer bzw.
der Einziehbewegung des Kippschiebers (5) aufweist.
10. Ausziehführung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Kippschieber (5) des Einziehmechanismus (4) in oder an zumindest einer längserstreckten
und in zumindest einem Endbereich (17) abgebogen oder abgewinkelt ausgebildeten, vorzugsweise
langloch- oder nutförmigen, Führungsbahn (18) des Einziehmechanismus (4) verschiebbar
und kippbar gelagert ist.