[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich in einem ersten Aspekt auf eine Mischvorrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] In einem zweiten Gesichtspunkt betrifft die Erfindung ein Mischverfahren nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 10.
[0003] Mischvorrichtungen werden zur kolloidalen und homogenen Aufbereitung von Mischgut
verwendet, worunter insbesondere fließ- und pumpfähige Suspensionen, Mörtel und Feinbeton
aufgefasst werden können. Der Feinbeton kann insbesondere eine Dichte größer als 2,0
kg/dm
3 aufweisen. Hierunter fallen beispielsweise UHPC (Ultra-hochfester Beton, englisch:
Ultra High Performance Concrete), SVB (selbstverdichtender Beton), duktiler Beton,
Injektions- und Vergussmassen, Hochleistungsbeton zur Herstellung von Fertigteilen
und filigranen Bauelementen. Anwendung finden solche Mischgute insbesondere in der
Betonindustrie, bei Fertigteilwerken, Betonwarenherstellern, Frischbetonwerken, Betonsanierungen,
Rissverfüllungen und bei Oberflächenbeschichtungen.
[0004] Bekannte Mischvorrichtungen umfassen insbesondere Freifallmischer, worunter beispielsweise
Trommelmischer, Doppelkonusmischer und Containermischer aufgefasst werden. Auch sind
mechanische Mischvorrichtungen mit zwangsläufiger Mischgutbewegung bekannt. Hierunter
fallen Einwellenmischer, Plugscharmischer, Schneckenbandmischer, Paddelmischer, Doppelwellenmischer,
Tellermischer und Ringtrogmischer.
[0005] Für neuere Mischgüter sind bekannte Mischvorrichtungen und -verfahren jedoch weniger
geeignet. Gegenüber Mischgütern, die seit längerer Zeit Verwendung finden, haben solche
neueren Mischgüter, insbesondere Beton und Mörtel, andere rheologische Eigenschaften
und stoffliche Zusammensetzungen. Neuere Mischgüter, im Folgenden kurz "Mischgüter",
haben als Fertigmischung meist eine sehr zähe, klebrige Konsistenz. Sie erfordern
in der Regel höhere Scherraten und kurze Verarbeitungszeiten, insbesondere wegen eines
schnellen Ansteifens der Fertigmischung. Hinsichtlich der Zusammensetzung liegen gegenüber
älteren Mischgütern Unterschiede häufig insbesondere darin, dass hochwertige Bindemittel
wie feingemahlene Zemente verwendet werden und dass spezielle Zuschläge, beispielsweise
gebrochene Gesteinskörnungen, eingesetzt werden, dass sehr feine Zusatzstoffe, insbesondere
Mikrosilika, Flugasche oder Farbpigmente, und spezielle Zusatzmittel, wie Verflüssiger,
Fließmittel und/oder Verzögerer, oder auch Fasern, zum Beispiel Stahl-, Kunststoff-
oder Glasfasern, zugegeben werden.
[0006] Die Zusammensetzung eines Mischguts, wie es vorliegend Verwendung findet, kann insbesondere
wie folgt sein:
| Mischwasser: |
110-120 dm3/m3 |
| Bindemittel (zum Beispiel Zement): |
400-450 kg/m3 |
| Zusatzmittel: |
4-20 dm3/m3 |
| Zusatzstoffe (zum Beispiel Flugasche, Silikastaub): |
30-100 kg/m3 |
| Zuschläge (mit einer Gesteinskörnung <5mm): |
1800-2000 kg/m3 |
[0007] Eine Mischvorrichtung sollte für solche Mischgüter in der Lage sein, trotz der rezeptabhängig
in sehr unterschiedlichen Mengen und verschiedenen Aggregatzuständen vorliegenden
Einzelkomponenten stets eine möglichst hohe Homogenität im fertigen Mischgut zu gewährleisten.
So sollten die Einzelkomponenten in jeder Einzelprobe aus der Fertigmischung in gleicher
Verteilung und Zusammensetzung vorkommen.
[0008] Dabei kann insbesondere ein kolloidaler Aufschluss der flüssigen und der pulverförmigen
Mischgutbestandteile, wie Mischwasser, Bindemittel und Zusatzstoffen, sowie eine bestmögliche
Feinverteilung der Kleinmengen, das heißt der Zusatzmittel, wichtig sein. Diese Komponenten
bilden den Leim oder Klebstoff für das Gesamtgemisch und tragen daher eine entscheidende
Bedeutung für die Qualität des Endproduktes.
[0009] Eine gattungsgemäße Mischvorrichtung zum Aufbereiten von Mischgut umfasst:
- einen oberen Mischraum,
- einen unteren Mischraum, welcher sich unter dem oberen Mischraum befindet und kleiner
ist als der obere Mischraum,
- ein oberes Mischwerkzeug, welches in dem oberen Mischraum angeordnet ist,
- ein unteres Mischwerkzeug, welches in dem unteren Mischraum angeordnet ist,
- eine Eingabeöffnung für Mischgut, welche insbesondere am oberen Mischraum vorgesehen
ist, und
- eine verschließbare Ausgabeöffnung für Mischgut, welche insbesondere am unteren Mischraum
vorgesehen ist.
[0010] In analoger Weise ist bei einem gattungsgemäßen Mischverfahren zum Aufbereiten von
Mischgut vorgesehen, dass
- Mischgut durch eine Eingabeöffnung in einen oberen Mischraum eingebracht wird,
- das Mischgut mittels eines oberen Mischwerkzeugs, welches in dem oberen Mischraum
angeordnet ist, durchmischt wird,
- das Mischgut mittels eines unteren Mischwerkzeugs, welches in einem unteren Mischraum
angeordnet ist, durchmischt wird, wobei sich der untere Mischraum unter dem oberen
Mischraum befindet und kleiner ist als der obere Mischraum, und
- das Mischgut durch eine verschließbare Ausgabeöffnung, welche insbesondere am unteren
Mischraum vorgesehen ist, ausgegeben wird.
[0011] Bekannte Mischvorrichtungen benötigen verhältnismäßig lange Mischzeiten, um eine
homogene Verteilung und einen guten Aufschluss der pulverförmigen Bestandteile im
Mischwasser zu erreichen. Beispielsweise erfordert Silikastaub mit geringer Schüttdichte
von beispielsweise 0,3-0,6 kg/dm
3 und großer spezifischer Oberfläche von beispielsweise 150000 - 350000 cm
2/g eine sehr lange Mischdauer, bis es homogen verteilt ist und durch die Mischgutreibung
kolloidal aufgeschlossen ist.
[0012] Insbesondere für Mischgüter der oben beschriebenen Art, beispielsweise Hochleistungsbetone
mit hohen Feinstoffanteilen und zähflüssiger klebriger Konsistenz, sind die bekannten
Mischvorrichtungen ungeeignet. Sofern sie überhaupt diese Mischgüter in ausreichender
Qualität verarbeiten können, benötigen sie dazu unwirtschaftlich lange, was zu hohem
Verschleiß, hohem Energieverbrauch und geringem Durchsatz führt.
[0013] Prinzipiell kann eine gute Mischqualität erreicht werden, wenn zwei Mischvorrichtungen
nacheinander eingesetzt werden. So kann zunächst ein spezieller Suspensionsmischer
aus dem Anmachwasser, dem Bindemittel und gegebenenfalls einem pulverförmigen Zusatzstoff
und einem Verflüssiger einen kolloidal aufgeschlossenen Zementleim herstellen. Anschließend
wird dieser fließfähige Zementleim mit einem Chargenmischer weiterverarbeitet, wobei
nun die weiteren Zusatzstoffe und Zuschläge zugeführt werden. Diese Vorgehensweise
bringt jedoch einen verhältnismäßig hohen apparativen Aufwand und unter Umständen
auch einen hohen personellen oder zeitlichen Aufwand mit sich.
[0014] Als eine
Aufgabe der Erfindung kann angesehen werden, eine Mischvorrichtung und ein Mischverfahren
anzugeben, mit denen Mischgüter verschiedener Art möglichst effizient verarbeiten
werden können.
[0015] Diese Aufgabe wird durch die Mischvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und
durch das das Mischverfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
[0016] Vorteilhafte Varianten der erfindungsgemäßen Mischvorrichtung und des erfindungsgemäßen
Mischverfahrens sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche und werden in der folgenden
Beschreibung erläutert.
[0017] Bei der Mischvorrichtung der oben genannten Art ist erfindungsgemäß das obere Mischwerkzeug
um eine etwa horizontal verlaufende obere Drehachse drehbar gelagert und das untere
Mischwerkzeug ist um eine etwa horizontal verlaufende untere Drehachse drehbar gelagert.
[0018] In entsprechender Weise wird bei dem Mischverfahren der oben genannten Art erfindungsgemäß
das obere Mischwerkzeug um eine etwa horizontal verlaufende obere Drehachse gedreht
und das untere Mischwerkzeug um eine etwa horizontal verlaufende untere Drehachse
gedreht.
[0019] Als ein wesentlicher Vorteil kann hierdurch erreicht werden, dass das Mischgut zwischen
den beiden Mischwerkzeugen zirkuliert. Das Mischgut wird also nicht nach erstmaligem
Mischen durch das untere Mischwerkzeug direkt ausgegeben, sondern gelangt zurück zum
oberen Mischwerkzeug. Durch die beiden Mischwerkzeuge können verschiedene Wirkungen
erzielt werden, wozu sie sich vorzugsweise in Form und/oder Drehzahl unterscheiden.
Dadurch kann in deutlich kürzerer Zeit eine gewünschte homogene Verteilung von Bestandteilen
im Mischgut erreicht werden, als wenn nur ein Mischwerkzeug verwendet würde, oder
zwei Mischwerkzeuge, die aufgrund ihrer Anordnung oder Ausrichtung nicht die Zirkulation
der Erfindung bewirken.
[0020] Bei vorteilhaften Varianten der Erfindung werden weitere Maßnahmen ergriffen, um
eine gewünschte Strömungsbewegung des Mischguts innerhalb des oberen und innerhalb
des unteren Mischraums zu bewirken. Insbesondere soll dadurch eine Zirkulation möglichst
präzise gestaltet werden, also eine Strömung des Mischguts, welche das Mischgut mehrfach
nacheinander zu dem oberen und dem unteren Mischraum führt.
[0021] Zu diesem Zweck kann mindestens ein Motor zum Drehen des oberen Mischwerkzeugs und
des unteren Mischwerkzeugs vorgesehen sein, wobei das obere Mischwerkzeug so geformt
und durch den Motor drehbar ist, dass es Mischgut innerhalb des oberen Mischraums
in einer ersten Bewegungsrichtung befördert, welche parallel zur oberen Drehachse
ist (das heißt, zumindest eine wesentliche Bewegungskomponente in Richtung der oberen
Drehachse hat). Zudem ist das untere Mischwerkzeug so geformt und durch den Motor
drehbar, dass es Mischgut innerhalb des unteren Mischraums in einer zweiten Bewegungsrichtung
befördert, welche entgegengesetzt zur ersten Bewegungsrichtung ist. Durch entgegengesetzte
Bewegungsrichtungen wird eine Zirkulation des Mischguts zwischen dem oberen und unteren
Mischwerkzeug gefördert. Die entgegengesetzten Bewegungsrichtungen können erreicht
werden, wenn die Drehrichtungen des oberen und unteren Mischwerkzeugs entgegengesetzt
zueinander sind. Alternativ können die Drehrichtungen aber auch übereinstimmen, wenn
die Mischwerkzeuge geeignet geformt sind. So können insbesondere Mischelemente der
beiden Mischwerkzeuge schräg zu den Drehachsen stehen, wobei die schrägen Ausrichtungen
entgegengesetzt zueinander sind, das heißt bei einem Mischwerkzeug einen positiven
Winkel zur Drehachse bilden und beim anderen Mischwerkzeug einen negativen Winkel
zur Drehachse bilden.
[0022] Das Mischgut wird bei der Erfindung durch das obere Mischwerkzeug nicht nur turbulent
durchmischt, sondern auch horizontal weitergeleitet. Ebenso durchmischt das untere
Mischwerkzeug das Mischgut nicht nur turbulent, sondern leitet dieses gleichfalls
horizontal, jedoch in entgegengesetzter Richtung, weiter.
[0023] Der obere Mischraum kann von dem unteren Mischraum durch eine Trennwand getrennt
sein, wobei die Trennwand mindestens eine Weiterleitungsöffnung zum Weiterleiten von
Mischgut aus dem oberen Mischraum in den unteren Mischraum aufweist und mindestens
eine Rückleitungsöffnung zum Zurückleiten von Mischgut aus dem unteren Mischraum in
den oberen Mischraum aufweist. Durch solch eine Trennwand wird eine zirkulationsförmige
Strömung des Mischguts gefördert. Die Weiterleitungsöffnung(en) und die Rückleitungsöffnung(en)
können prinzipiell gleich geformte Öffnungen sein. Ihre Funktion der Weiter- oder
Rückleitung ergibt sich aus der Strömung des Mischguts, welche durch die Mischwerkzeuge
vorgegeben wird und auch durch die Trennwand beeinflusst wird.
[0024] Es ist demnach vorteilhaft, wenn die beiden Mischräume nur durch kanalartige Öffnungen
verbunden sind und nicht etwa über die gesamte Grundfläche des oberen oder unteren
Mischraums. Die Öffnungen umfassen zusammen vorzugsweise höchstens 10% oder 20% der
gesamten Kontaktfläche zwischen den beiden Mischräumen.
[0025] Die Trennwand kann sich über die gesamte Axiallänge der beiden Mischräume erstrecken.
Dabei gibt die Axiallänge die Länge der Mischräume in Richtung der beiden Drehachsen
an. Eine Breite der Trennwand kann gleich der Breite des unteren Mischraums sein und
damit im Wesentlichen gleich dem Durchmesser des unteren Mischwerkzeugs.
[0026] Die mindestens eine Weiterleitungsöffnung kann entlang der ersten Bewegungsrichtung
in einem hinteren Bereich der Trennwand gebildet sein, womit das obere Mischwerkzeug
Mischgut innerhalb des oberen Mischraums in Richtung der mindestens einen Weiterleitungsöffnung
befördert. Die mindestens eine Rückleitungsöffnung kann entlang der ersten Bewegungsrichtung
in einem vorderen Bereich der Trennwand gebildet sein, womit das untere Mischwerkzeug
Mischgut innerhalb des unteren Mischraums in Richtung der mindestens einen Rückleitungsöffnung
befördert. In anderen Worten befinden sich die Weiterleitungsöffnung und die Rückleitungsöffnung
in Axialrichtung der Mischräume an gegenüberliegenden Enden. Dies ist dafür hilfreich,
dass möglichst das gesamte Mischgut zwischen den beiden Mischräumen zirkuliert.
[0027] Der untere Mischraum kann einen Querschnitt, das heißt einen Querschnitt senkrecht
zu seiner Axiallänge, mit einem unteren halbkreisförmigen Bereich haben. Ein Kreismittelpunkt
des halbkreisförmigen Bereichs kann mit der unteren Drehachse übereinstimmen. Dadurch
wird Mischgut im unteren Mischraum möglichst vollständig durchmischt. Oberhalb des
halbkreisförmigen Bereiches kann der Querschnitt des unteren Mischraums zwar auch
kreisbogenförmige Abschnitte haben; für eine Verbindung zum oberen Mischraum kann
es aber auch vorteilhaft sein, wenn die Wände des unteren Mischraums im Wesentlichen
vertikal ab dem Ende des halbkreisförmigen Bereichs bis zum oberen Mischraum verlaufen.
Dies ergibt einen U-förmigen Querschnitt.
[0028] Der obere Mischraum kann ebenfalls einen Querschnitt mit einem unteren halbkreisförmigen
Bereich haben, wobei dieser halbkreisförmige Bereich jedoch durch einen Übergang zum
unteren Mischraum unterbrochen ist. Ein Kreismittelpunkt des halbkreisförmigen Bereichs
des oberen Mischraums kann wiederum mit der oberen Drehachse übereinstimmen.
[0029] Vorzugsweise ist ein Radius des halbkreisförmigen Bereichs des oberen Mischraums
größer als ein Radius des Mischwerkzeugs, um einen Spalt zwischen einer Wand des halbkreisförmigen
Bereichs des oberen Mischraums und dem oberen Mischwerkzeug zu bilden. Als Radius
des Mischwerkzeugs kann dessen maximale Abmessung von der Drehachse des Mischwerkzeugs
bis zu einem äußeren Ende des Mischwerkzeugs in einer Ebene senkrecht zur Drehachse
verstanden werden. Der Spalt zwischen dem Mischwerkzeug und dem halbkreisförmigen
Bereich kann beispielsweise bis höchstens 10% oder höchstens 5% des Radius des halbkreisförmigen
Bereichs betragen und/oder kann mindestens 1 cm oder 2 cm betragen. Hierdurch wird
gewährleistet, dass weitestgehend das gesamte Mischgut im oberen Mischraum durch das
obere Mischwerkzeug durchmischt und weiterbefördert wird. Gleichzeitig wird vermieden,
dass körnige Bestandteile des Mischguts zwischen dem Mischwerkzeug und der Wand des
halbkreisförmigen Bereiches eingeklemmt werden, was den Verschleiß des Mischwerkzeugs
erhöhen würde.
[0030] Ein Spalt mit insbesondere gleicher oder im Wesentlichen gleicher Größe kann auch
am halbkreisförmigen Bereich des unteren Mischraums gebildet sein.
[0031] Der obere und der untere Mischraum können über ihre Axiallänge, das heißt ihre Länge
in Richtung der Drehachsen, hinweg einen gleichen Querschnitt haben. Dieser kann wie
oben beschrieben geformt sein, insbesondere kann er U-förmig sein. Vorzugsweise haben
beide Mischräume die gleiche Axiallänge. Dies ist für eine homogene Aufbereitung des
Mischguts bedeutsam, wofür das gesamte Mischgut mehrfach zwischen dem oberen und unteren
Mischraum wechseln sollte.
[0032] Es hat sich gezeigt, dass Mischgüter, insbesondere der oben beschriebenen Art, besonders
effizient aufbereitet werden können, wenn das Verhältnis zwischen dem Volumen des
oberen Mischraums und dem Volumen des unteren Mischraums zwischen 1,5:1 und 6:1 liegt,
der obere Mischraum also wesentlich größer als der untere Mischraum ist. Vorzugsweise
liegt dieses Volumenverhältnis zwischen 2:1 und 5:1. Sofern der obere Mischraum nach
oben geöffnet ist, kann dessen Volumen bis zu einer Höhe im oberen Mischraum gemessen
sein, zu welcher das obere Mischwerkzeug reicht. Als Grenze zwischen den Mischräumen
kann die Trennwand angesehen werden oder die Mitte zwischen den Enden des oberen und
des unteren Mischwerkzeugs. Damit das Volumen des oberen Mischraums größer ist als
das des unteren Mischraums, ist ein Radius des halbkreisförmigen Bereichs des oberen
Mischraums vorzugsweise größer als ein Radius des halbkreisförmigen Bereichs des unteren
Mischraums.
[0033] Die Eingabeöffnung für Mischgut kann oberhalb der oberen Drehachse vorgesehen sein.
Die Ausgabeöffnung für Mischgut kann unterhalb der unteren Drehachse und an einer
Stirnseite des unteren Mischraums vorgesehen sein. Hierdurch können Komponenten des
Mischguts in einfacher Weise nacheinander eingefüllt werden. Zudem wird vermieden,
dass Mischgut unzureichend gemischt zur Ausgabeöffnung gelangt.
[0034] Die im Wesentlichen horizontale Ausrichtung der beiden Drehachsen kann außer einer
genau horizontalen Ausrichtung auch solche Ausrichtungen umfassen, die bis 20° oder
bis 30° von einer horizontalen Ausrichtung abweichen. Unter "horizontal" kann eine
Richtung senkrecht zur Schwerkraft aufgefasst werden. Die Angaben "obere" und "untere"
können in Schwerkraftrichtung verstanden werden. Allgemeiner kann aber auch die horizontale
Richtung als quer oder senkrecht zu der Richtung zwischen dem oberen und dem unteren
Mischraum definiert sein, wobei in Angaben "oberer" und "unterer" nicht zwangsweise
in Richtung der Schwerkraft aufgefasst werden müssen. Während mit einer parallelen
Ausrichtung der beiden Drehachsen eine gewünschte Zirkulation des Mischguts verhältnismäßig
einfach erreicht wird, kann es auch vorteilhaft sein, wenn die Drehachsen in einem
Winkel zueinander stehen, welcher innerhalb oder auch quer zu einer Horizontalebene
liegen kann.
[0035] Unter dem Mischgut kann insbesondere ein beliebiges fließ- und pumpfähiges Gemisch
mit festen Partikeln verstanden werden. Hierunter fallen beispielsweise spezielle
Mörtel, Feinbeton sowie Injektions- und Vergussmassen.
[0036] Prinzipiell können die Drehzahlen des oberen und des unteren Mischwerkzeugs fest
sein. Bei einer bevorzugten Verfahrensvariante werden hingegen eine Drehzahl des oberen
Mischwerkzeugs und eine Drehzahl des unteren Mischwerkzeugs in Abhängigkeit von einer
Antriebsleistung und einer vorzugebenden Scherrate eingestellt. Dies kann insbesondere
automatisch mittels elektronischen Steuerungsmitteln erfolgen. Für die elektronischen
Steuerungsmittel können auch Zuordnungsdaten gespeichert sein, aus denen eine bestimmte
Scherrate aus einer anderen vorzugebenen Größe abgelesen oder ermittelt werden kann.
Die vorzugebende andere Größe kann beispielsweise eine Materialzusammensetzung des
Mischguts sein. Diese wird von einem Benutzer eingegeben und die Steuerungsmittel
bestimmen abhängig hiervon eine bestimmte Scherrate, und abhängig von dieser Scherrate
wird wiederum die Drehzahl eingestellt.
[0037] Für eine homogene Aufbereitung des Mischguts in möglichst kurzer Zeit ist es maßgeblich,
dass durch die beiden Mischwerkzeuge verschiedene Wirkungen erzielt werden. Hierzu
ist es vorteilhaft, wenn das untere Mischwerkzeug mit einer Drehzahl rotiert wird,
welche größer ist als eine Drehzahl des oberen Mischwerkzeugs. Insbesondere kann die
Drehzahl des unteren Mischwerkzeugs mindestens 3 mal, vorzugsweise mindestens 5 mal
oder 7 mal so hoch sein wie die des oberen Mischwerkzeugs.
[0038] Ein konstruktiv einfacher Aufbau ist möglich, wenn jedes Mischwerkzeug über einen
eigenen Motor verfügt, wobei die Motoren mit unterschiedlichen Drehzahlen betrieben
werden. Alternativ kann es aber auch vorteilhaft sein, wenn ein einziger Motor vorgesehen
ist und über ein oder mehrere Getriebe die beiden Mischwerkzeuge mit unterschiedlichen
Drehzahlen antreibt.
[0039] Die Mischwerkzeuge können prinzipiell beliebig geformte Mischelemente umfassen, die
um eine Drehachse drehbar sind und dabei ein umgebendes Mischgut durchmischen können.
Zweckmäßigerweise verlaufen die Mischelemente nicht ausschließlich senkrecht zur Drehachse,
sondern auch zumindest teilweise schräg oder in einem Winkel ungleich 90° zur Drehachse,
damit bei einer Drehung eine Beförderung des Mischguts auch in Richtung der Drehachse
bewirkt wird. Die Mischwerkzeuge können entweder fest oder reversibel lösbar mit ihrem
jeweils zugehörigen Rotor verbunden sein. Das obere Mischwerkzeug kann auch als Homogenisierungswerkzeug
bezeichnet werden. Das Homogenisierungswerkzeug kann Mischelemente in Form einer Band-
oder Blattwendel haben oder in Form eines Paddels, einer Schaufel oder einer Pflugschar.
Auch eine Kombination aus diesen Formen ist möglich. Das untere Mischwerkzeug hat
vorzugsweise Mischelemente, die anders geformt sind als die des Homogenisierungswerkzeugs
und insbesondere die Form eines vollflächigen oder perforierten Paddels, einer Schaufel,
einer Pflugschare oder einer Kombination hieraus haben kann.
[0040] Eine wesentliche Verbesserung des Mischergebnisses wird erreicht, wenn nicht alle
Teile des Mischguts gleichzeitig oder direkt nacheinander in die Mischvorrichtung
eingeführt werden. So wird vorzugsweise zunächst ein erster Teil des Mischguts in
den oberen Mischraum eingebracht. Dieser erste Teil umfasst flüssige Komponenten,
ein pulverförmiges Bindemittel und fakultativ Zusatzstoffe. Dieser erste Teil des
Mischguts wird nun mit den beiden Mischwerkzeugen vermischt, insbesondere wird er
zu einem kolloidal aufgeschlossenen Bindeleim verarbeitet. Erst nun wird ein weiterer
Teil des Mischguts zugegeben. Dieser weitere Teil umfasst Komponenten, die nicht im
ersten Teil enthalten sind; in gleicher Weise sind nicht alle Komponenten des ersten
Teils in diesem weiteren Teil enthalten. Insbesondere kann der weitere Teil grobe
und/oder faserige Bestandteile umfassen. Diese Teile des Mischguts werden nun mittels
der Mischwerkzeuge zu einer homogenen Fertigmixtur vermischt. Die Fertigmixtur wird
sodann durch die Ausgabeöffnung ausgegeben.
[0041] Im Zuge der zur Erfindung führenden Entwicklungsarbeiten wurde festgestellt, dass
ein besonders gutes Mischergebnis in verhältnismäßig kurzer Zeit erreicht werden kann,
wenn eine Drehzahl des unteren Mischwerkzeugs während dem Mischvorgang verändert wird.
So kann es bevorzugt sein, dass die Drehzahl des unteren Mischwerkzeugs während und/oder
nach der Zugabe der groben und/oder faserigen Bestandteile reduziert wird.
[0042] Vorzugsweise ist die Mischvorrichtung staub- und flüssigkeitsdicht, das heißt die
Eingabeöffnung, die Ausgabeöffnung und die beiden Mischräume sind zu einer Umgebung
der Mischvorrichtung staub- und flüssigkeitsdicht geschlossen oder abschließbar.
[0043] Durch die Strömung des Mischguts innerhalb der Mischvorrichtung und die Anordnung
der Eingabe- und Ausgabeöffnung werden vorteilhafterweise eine Restlosentleerung sowie
eine schnelle und einfache Reinigung ermöglicht.
[0044] Die als zusätzliche Vorrichtungsmerkmale beschriebenen Eigenschaften der Erfindung
sind auch als Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens aufzufassen, und umgekehrt.
[0045] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden nachstehend mit Bezug auf die
beigefügten schematischen Figuren beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Mischvorrichtung;
- Fig. 2
- einen Längsschnitt des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1 und
- Fig. 3
- eine Aufsicht der Trennwand der Mischvorrichtung aus den Figuren 1 und 2.
[0046] Gleiche und gleich wirkende Bestandteile sind in den Figuren in der Regel mit denselben
Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0047] Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Mischvorrichtung 100 ist in den Figuren
1 bis 3 gezeigt. Dabei zeigt Figur 1 einen Querschnitt der Mischvorrichtung 100 und
Figur 2 einen Längsschnitt, das heißt einen Schnitt in einem rechten Winkel zu der
Ansicht von Figur 1.
[0048] Die Mischvorrichtung 100 umfasst einen oberen Mischraum 10 und darunter einen unteren
Mischraum 30. In jedem der Mischräume 10, 30 ist ein Mischwerkzeug 15, 35 angeordnet.
[0049] Der obere Mischraum 10 hat einen U-förmigen Querschnitt, wobei die obere Seite eine
Eingabeöffnung 11 aufweist. Durch diese kann Mischgut in den oberen Mischraum 10 eingebracht
werden. Der obere Mischraum 10 hat über seine Axiallänge den gleichen Querschnitt,
der in Fig. 1 gezeigt ist. Das obere Mischwerkzeug 15 rotiert um eine obere Drehachse
16, welche in Axialrichtung des oberen Mischraums 10 verläuft. Die Drehachse 16 liegt
gerade auf einem Kreismittelpunkt zu dem kreisbogenförmigen Abschnitt der U-Form.
Dadurch grenzt das Mischwerkzeug 15 bis auf einen Spalt an die gebogenen Bereiche
der U-Form an.
[0050] Der untere Bogen des U-förmigen Mischraums 10 weist mehrere Öffnungen 21 und 22 auf,
durch welche Mischgut in den unteren Mischraum 30 und von dort auch wieder zurück
in den oberen Mischraum 10 gelangen kann.
[0051] Der untere Mischraum 30 kann ebenfalls einen U-förmigen Querschnitt haben, wobei
jedoch der bogenförmige Bereich der U-Form nach unten geschlossen ist. Wie in Fig.
2 gezeigt, können beide Mischräume 10, 30 die gleiche Axiallänge haben.
[0052] Auch das untere Mischwerkzeug 35 wird um eine Drehachse 36 rotiert, welche wiederum
auf dem Kreisbogenmittelpunkt des kreisbogenförmigen unteren Abschnitts der U-Form
des unteren Mischraums 30 liegt.
[0053] Im Gegensatz zu bekannten Mischvorrichtungen wird bei der erfindungsgemäßen Mischvorrichtung
100 eine besonders homogene Verteilung von Partikeln im Mischgut wesentlich dadurch
erreicht, dass das Mischgut mehrfach hintereinander zu den beiden verschiedenen Mischwerkzeugen
15, 35 geführt wird. Die hierzu maßgebliche Strömung des Mischguts ist durch Pfeile
in Figur 2 veranschaulicht. So erzeugt das obere Mischwerkzeug 15 eine Beförderung
des Mischguts innerhalb des oberen Mischraums 10 in Axialrichtung entlang des Pfeils
17. Das untere Mischwerkzeug 35 erzeugt hingegen eine Beförderung des Mischguts innerhalb
des unteren Mischraums 30 in hierzu entgegengesetzter Richtung, das heißt entlang
des Pfeils 37. Daher wird die Mischvorrichtung 100 auch als Gegenstrom-Mischer bezeichnet.
Mischgut gelangt vom oberen Mischraum 10 durch die Öffnung 21, welche auch als Weiterleitungsöffnung
21 beschrieben wird, in den unteren Mischraum 30. Aufgrund der dort bewirkten entgegengesetzten
Beförderungs- oder Strömungsrichtung wird das Mischgut durch die Öffnung 22, welche
auch als Rückleitungsöffnung 22 bezeichnet wird, in den oberen Mischraum 10 zurückgedrückt.
[0054] Eine Ausgabeöffnung 31 am unteren Mischraum 30 ist zu Beginn des Mischvorgangs geschlossen.
So zirkuliert das Mischgut mehrfach zwischen den beiden Mischräumen 10, 30, bis eine
gewünschte Homogenität erreicht wird. Erst dann wird die Ausgabeöffnung 31 zum Ausgeben
des Mischguts geöffnet.
[0055] Die entgegengesetzten Strömungen des Mischguts in den beiden Mischräumen 10, 30 kann
dadurch erreicht werden, dass die beiden Mischwerkzeuge in entgegengesetzter Richtung
um ihre parallel zueinander verlaufenden Drehachsen 16, 36 rotiert werden. Diese entgegengesetzten
Richtungen sind in Fig. 2 durch entsprechende Pfeile gekennzeichnet. Prinzipiell ist
es aber auch möglich, bei gleichem Drehsinn entgegengesetzte Richtungen durch entsprechende
Formung der Mischwerkzeuge 15, 35 zu erreichen.
[0056] Die Öffnungen 21 und 22 zwischen den beiden Mischräumen 10, 30 sind in einer Trennwand
20 gebildet, welche schematisch in einer Aufsicht in Figur 3 gezeigt ist. Die Trennwand
20 kann insbesondere eine obere Abdeckung des U-förmigen unteren Mischraums 30 bilden.
Die Trennwand 20 kann als eine einsetzbare Leiste gebildet sein. Im dargestellten
Beispiel besteht sie aus zwei gleich geformten Leisten oder Abschnitten, welche 180°
gedreht zueinander eingesetzt sind. Dadurch befinden sich die beiden Öffnungen 21,
22 an in Axialrichtung entfernten Enden der Trennwand 20.
[0057] Durch die erfindungsgemäße Mischvorrichtung kann ein Mischgut in verhältnismäßig
kurzer Zeit besonders homogen aufbereitet werden. Hierbei ist es nicht nötig, zwei
verschiedene Mischvorrichtungen nacheinander zu verwenden. Vielmehr kann deren Funktionen
durch eine einzige Mischvorrichtung vergleichsweise kostengünstig erfüllt werden.
1. Mischvorrichtung zum Aufbereiten von Mischgut, umfassend
- einen oberen Mischraum (10),
- einen unteren Mischraum (30), welcher sich unter dem oberen Mischraum (10) befindet
und kleiner ist als der obere Mischraum (10),
- ein oberes Mischwerkzeug (15), welches in dem oberen Mischraum (10) angeordnet ist,
- ein unteres Mischwerkzeug (35), welches in dem unteren Mischraum (30) angeordnet
ist,
- eine Eingabeöffnung (11) für Mischgut und
- eine verschließbare Ausgabeöffnung (31) für Mischgut,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das obere Mischwerkzeug (15) um eine etwa horizontal verlaufende obere Drehachse
(16) drehbar gelagert ist und
- dass das untere Mischwerkzeug (35) um eine etwa horizontal verlaufende untere Drehachse
(36) drehbar gelagert ist.
2. Mischvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Motor zum Drehen des oberen Mischwerkzeugs (15) und des unteren Mischwerkzeugs
(35) vorgesehen ist,
dass das obere Mischwerkzeug (15) so geformt und durch den Motor drehbar ist, dass es
Mischgut innerhalb des oberen Mischraums (10) in einer ersten Bewegungsrichtung (17)
befördert, welche parallel zur oberen Drehachse (16) ist,
dass das untere Mischwerkzeug (35) so geformt und durch den Motor drehbar ist, dass es
Mischgut innerhalb des unteren Mischraums (30) in einer zweiten Bewegungsrichtung
(37) befördert, welche entgegengesetzt zur ersten Bewegungsrichtung (17) ist.
3. Mischvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der obere Mischraum (10) von dem unteren Mischraum (30) durch eine Trennwand (20)
getrennt ist,
dass die Trennwand (20) mindestens eine Weiterleitungsöffnung (21) zum Weiterleiten von
Mischgut aus dem oberen Mischraum (10) in den unteren Mischraum (30) aufweist und
dass die Trennwand (20) mindestens eine Rückleitungsöffnung (22) zum Zurückleiten von
Mischgut aus dem unteren Mischraum (30) in den oberen Mischraum (10) aufweist.
4. Mischvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine Weiterleitungsöffnung (21) entlang der ersten Bewegungsrichtung
(17) in einem hinteren Bereich (23) der Trennwand (20) gebildet ist, womit das obere
Mischwerkzeug (15) Mischgut innerhalb des oberen Mischraums (10) in Richtung der mindestens
einen Weiterleitungsöffnung (21) befördert,
dass die mindestens eine Rückleitungsöffnung (22) entlang der ersten Bewegungsrichtung
(17) in einem vorderen Bereich (24) der Trennwand (20) gebildet ist, womit das untere
Mischwerkzeug (35) Mischgut innerhalb des unteren Mischraums (30) in Richtung der
mindestens einen Rückleitungsöffnung (22) befördert.
5. Mischvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der untere Mischraum (30) einen Querschnitt mit einem unteren halbkreisförmigen Bereich
hat und
dass ein Kreismittelpunkt des halbkreisförmigen Bereichs mit der unteren Drehachse (36)
übereinstimmt.
6. Mischvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der obere Mischraum (10) einen Querschnitt mit einem unteren halbkreisförmigen Bereich
hat, welcher durch einen Übergang zum unteren Mischraum (30) unterbrochen ist, und
dass ein Kreismittelpunkt des halbkreisförmigen Bereichs des oberen Mischraums (10) mit
der oberen Drehachse (16) übereinstimmt.
7. Mischvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Radius des halbkreisförmigen Bereichs des oberen Mischraums (10) größer ist als
ein Radius des Mischwerkzeugs, um einen Spalt zwischen einer Wand des halbkreisförmigen
Bereichs des oberen Mischraums (10) und dem oberen Mischwerkzeug zu bilden.
8. Mischvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Volumenverhältnis des oberen Mischraums (10) zum unteren Mischraum (30) zwischen
1,5:1 und 5:1 liegt.
9. Mischvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Eingabeöffnung (11) für Mischgut oberhalb der oberen Drehachse (16) vorgesehen
ist und
dass die Ausgabeöffnung (31) für Mischgut unterhalb der unteren Drehachse (36) und an
einer Stirnseite des unteren Mischraums (30) vorgesehen ist.
10. Mischverfahren zum Aufbereiten von Mischgut, bei dem
- das Mischgut in einen oberen Mischraum (10) eingebracht wird,
- das Mischgut mittels eines oberen Mischwerkzeugs (15), welches in dem oberen Mischraum
(10) angeordnet ist, durchmischt wird,
- das Mischgut mittels eines unteren Mischwerkzeugs (35), welches in einem unteren
Mischraum (30) angeordnet ist, durchmischt wird, wobei sich der untere Mischraum (30)
unter dem oberen Mischraum (10) befindet und kleiner ist als der obere Mischraum (10),
und
- das Mischgut durch eine verschließbare Ausgabeöffnung (31) ausgegeben wird,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das obere Mischwerkzeug (15) um eine etwa horizontal verlaufende obere Drehachse
(16) gedreht wird und
- dass das untere Mischwerkzeug (35) um eine etwa horizontal verlaufende untere Drehachse
(36) gedreht wird.
11. Mischverfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Drehzahl des oberen Mischwerkzeugs (15) und eine Drehzahl des unteren Mischwerkzeugs
(35) in Abhängigkeit von einer Antriebsleistung und/oder einer vorzugebenden Scherrate
eingestellt werden.
12. Mischverfahren nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das untere Mischwerkzeug (35) mit einer Drehzahl rotiert wird, welche größer ist
als eine Drehzahl des oberen Mischwerkzeugs (15).
13. Mischverfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass von dem Mischgut zunächst ein erster Teil, welcher zumindest flüssige Komponenten
und ein pulverförmiges Bindemittel umfasst, in den oberen Mischraum (10) eingebracht
wird,
dass aus diesem ersten Teil des Mischguts mittels des oberen und unteren Mischwerkzeugs
(15, 35) ein kolloidal aufgeschlossener Bindeleim hergestellt wird,
dass darauf ein weiterer Teil des Mischguts, welcher grobe und/oder faserige Bestandteile
umfasst, zugegeben wird und
dass diese Teile des Mischguts mittels des oberen und unteren Mischwerkzeugs (15, 35)
zu einer homogenen Fertigmixtur vermischt werden.
14. Mischverfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
eine Drehzahl des unteren Mischwerkzeugs (35) während und/oder nach Zugabe der groben
und/oder faserigen Bestandteile reduziert wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Mischvorrichtung zum Aufbereiten von Mischgut, umfassend
- einen oberen Mischraum (10),
- einen unteren Mischraum (30), welcher sich unter dem oberen Mischraum (10) befindet
und kleiner ist als der obere Mischraum (10),
- ein oberes Mischwerkzeug (15), welches in dem oberen Mischraum (10) angeordnet ist,
wobei das obere Mischwerkzeug (15) um eine etwa horizontal verlaufende obere Drehachse
(16) drehbar gelagert ist,
- ein unteres Mischwerkzeug (35), welches in dem unteren Mischraum (30) angeordnet
ist, wobei das untere Mischwerkzeug (35) um eine etwa horizontal verlaufende untere
Drehachse (36) drehbar gelagert ist,
- eine Eingabeöffnung (11) für Mischgut und
- eine verschließbare Ausgabeöffnung (31) für Mischgut,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der obere Mischraum (10) von dem unteren Mischraum (30) durch eine Trennwand (20)
getrennt ist,
- dass die Trennwand (20) mindestens eine Weiterleitungsöffnung (21) zum Weiterleiten von
Mischgut aus dem oberen Mischraum (10) in den unteren Mischraum (30) aufweist,
- dass die Trennwand (20) mindestens eine Rückleitungsöffnung (22) zum Zurückleiten von
Mischgut aus dem unteren Mischraum (30) in den oberen Mischraum (10) aufweist, und
- dass der untere Mischraum (30) senkrecht zu seiner Länge in Richtung der Drehachsen (16,
36) einen U-förmigen Querschnitt aufweist.
2. Mischvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Motor zum Drehen des oberen Mischwerkzeugs (15) und des unteren Mischwerkzeugs
(35) vorgesehen ist,
dass das obere Mischwerkzeug (15) so geformt und durch den Motor drehbar ist, dass es
Mischgut innerhalb des oberen Mischraums (10) in einer ersten Bewegungsrichtung (17)
befördert, welche parallel zur oberen Drehachse (16) ist,
dass das untere Mischwerkzeug (35) so geformt und durch den Motor drehbar ist, dass es
Mischgut innerhalb des unteren Mischraums (30) in einer zweiten Bewegungsrichtung
(37) befördert, welche entgegengesetzt zur ersten Bewegungsrichtung (17) ist.
3. Mischvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine Weiterleitungsöffnung (21) entlang der ersten Bewegungsrichtung
(17) in einem hinteren Bereich (23) der Trennwand (20) gebildet ist, womit das obere
Mischwerkzeug (15) Mischgut innerhalb des oberen Mischraums (10) in Richtung der mindestens
einen Weiterleitungsöffnung (21) befördert,
dass die mindestens eine Rückleitungsöffnung (22) entlang der ersten Bewegungsrichtung
(17) in einem vorderen Bereich (24) der Trennwand (20) gebildet ist, womit das untere
Mischwerkzeug (35) Mischgut innerhalb des unteren Mischraums (30) in Richtung der
mindestens einen Rückleitungsöffnung (22) befördert.
4. Mischvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der untere Mischraum (30) einen Querschnitt mit einem unteren halbkreisförmigen Bereich
hat und
dass ein Kreismittelpunkt des halbkreisförmigen Bereichs mit der unteren Drehachse (36)
übereinstimmt.
5. Mischvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der obere Mischraum (10) einen Querschnitt mit einem unteren halbkreisförmigen Bereich
hat, welcher durch einen Übergang zum unteren Mischraum (30) unterbrochen ist, und
dass ein Kreismittelpunkt des halbkreisförmigen Bereichs des oberen Mischraums (10) mit
der oberen Drehachse (16) übereinstimmt.
6. Mischvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Radius des halbkreisförmigen Bereichs des oberen Mischraums (10) größer ist als
ein Radius des Mischwerkzeugs, um einen Spalt zwischen einer Wand des halbkreisförmigen
Bereichs des oberen Mischraums (10) und dem oberen Mischwerkzeug zu bilden.
7. Mischvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Volumenverhältnis des oberen Mischraums (10) zum unteren Mischraum (30) zwischen
1,5:1 und 5:1 liegt.
8. Mischvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Eingabeöffnung (11) für Mischgut oberhalb der oberen Drehachse (16) vorgesehen
ist und
dass die Ausgabeöffnung (31) für Mischgut unterhalb der unteren Drehachse (36) und an
einer Stirnseite des unteren Mischraums (30) vorgesehen ist.
9. Mischverfahren zum Aufbereiten von Mischgut, bei dem
- das Mischgut in einen oberen Mischraum (10) eingebracht wird,
- das Mischgut mittels eines oberen Mischwerkzeugs (15), welches in dem oberen Mischraum
(10) angeordnet ist, durchmischt wird, wobei das obere Mischwerkzeug (15) um eine
etwa horizontal verlaufende obere Drehachse (16) gedreht wird,
- das Mischgut mittels eines unteren Mischwerkzeugs (35), welches in einem unteren
Mischraum (30) angeordnet ist, durchmischt wird, wobei das untere Mischwerkzeug (35)
um eine etwa horizontal verlaufende untere Drehachse (36) gedreht wird, wobei sich
der untere Mischraum (30) unter dem oberen Mischraum (10) befindet und kleiner ist
als der obere Mischraum (10), und
- das Mischgut durch eine verschließbare Ausgabeöffnung (31) ausgegeben wird,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der untere Mischraum (30) von dem oberen Mischraum (10) durch eine Trennwand getrennt
wird und senkrecht zu seiner Länge in Richtung der Drehachsen (16, 36) einen U-förmigen
Querschnitt aufweist und
- dass eine Zirkulation des Mischguts zwischen dem oberen Mischraum (10) und dem unteren
Mischraum (30) ausgebildet wird,
- wobei Mischgut aus dem oberen Mischraum (10) in den unteren Mischraum (30) durch
mindestens eine Weiterleitungsöffnung in der Trennwand (20) (21) weitergeleitet wird
und Mischgut aus dem unteren Mischraum (30) in den oberen Mischraum (10) durch mindestens
eine Rückleitungsöffnung (22) in der Trennwand zurückgeleitet wird.
10. Mischverfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Drehzahl des oberen Mischwerkzeugs (15) und eine Drehzahl des unteren Mischwerkzeugs
(35) in Abhängigkeit von einer Antriebsleistung und/oder einer vorzugebenden Scherrate
eingestellt werden.
11. Mischverfahren nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das untere Mischwerkzeug (35) mit einer Drehzahl rotiert wird, welche größer ist
als eine Drehzahl des oberen Mischwerkzeugs (15).
12. Mischverfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass von dem Mischgut zunächst ein erster Teil, welcher zumindest flüssige Komponenten
und ein pulverförmiges Bindemittel umfasst, in den oberen Mischraum (10) eingebracht
wird,
dass aus diesem ersten Teil des Mischguts mittels des oberen und unteren Mischwerkzeugs
(15, 35) ein kolloidal aufgeschlossener Bindeleim hergestellt wird,
dass darauf ein weiterer Teil des Mischguts, welcher grobe und/oder faserige Bestandteile
umfasst, zugegeben wird und
dass diese Teile des Mischguts mittels des oberen und unteren Mischwerkzeugs (15, 35)
zu einer homogenen Fertigmixtur vermischt werden.
13. Mischverfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
eine Drehzahl des unteren Mischwerkzeugs (35) während und/oder nach Zugabe der groben
und/oder faserigen Bestandteile reduziert wird.