Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Führungswagen für eine Wandsäge gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Für die Bearbeitung von harten Untergründen sind schienengeführte Wandsägesysteme
bekannt, die eine Wandsäge und eine Führungsschiene umfassen. Die Führungsschiene
wird direkt oder über Schienenfüße am zu bearbeitenden Untergrund befestigt, wobei
Wände, Decken und Böden bearbeitet werden können. Die Wandsäge besteht aus einem Sägekopf
mit einem verstellbaren Sägearm, an dem ein Sägeblatt befestigt und um eine Drehachse
angetrieben wird, und einer motorischen Vorschubeinheit mit einem Führungsschlitten
und einem Vorschubmotor. Die Wandsäge wird mit dem Führungsschlitten auf der Führungsschiene
angeordnet. Der Führungsschlitten weist ein Zahnrad, das mit dem Vorschubmotor kraft-
und drehmomentübertragend verbunden ist, und mehrere Führungselemente auf; die Führungsschiene
weist eine Zahnstange und mehrere Führungsflächen auf, wobei die Geometrie der Führungsflächen
an die Geometrie der Führungselemente angepasst ist. Wenn die Wandsäge auf der Führungsschiene
angeordnet ist, greift das Zahnrad des Führungsschlittens in die Zahnstange der Führungsschiene
und der Führungsschlitten wird vom Vorschubmotor entlang der Führungsschiene verfahren.
Über die Führungselemente, die entlang der Führungsflächen der Führungsschiene geführt
werden, erfolgt eine Linearführung der Wandsäge. Die Führungselemente können als Rollenelemente
oder als Gleitelemente ausgeführt sein.
[0003] Die bekannten Wandsägesysteme aus Wandsäge und Führungsschiene weisen den Nachteil
auf, dass die Führungsschiene am Boden befestigt werden muss. Dazu müssen Bohrlöcher
erstellt und Befestigungsanker in die Bohrlöcher eingebracht werden. Nach der Bearbeitung
des Bodens müssen die Befestigungsanker ggfs. aus den Bohrlöchern entfernt und die
Bohrlöcher verschlossen werden. Bei Bearbeitungsaufgaben mit langen Sägeschlitzen
erfordem das Befestigen der Führungsschiene am Boden und das anschließende Verschließen
der Bohrlöcher einen hohen Zeitaufwand für vorbereitende und nachbereitende Tätigkeiten.
[0004] Neben den bekannten Wandsägesystemen, die für die Bearbeitung von Wänden, Decken
und Böden geeignet sind, sind Bodensägen bekannt, die für die Bearbeitung von Böden
vorgesehen sind. Als Bodensägen werden Sägen bezeichnet, die nicht an einer Führungsschiene
geführt, sondern über einen Führungswagen mit mindestens drei Rädern bewegt werden.
Kleinere Bodensägen verfügen häufig über manuelle Absenk- und Vorschubeinrichtungen,
bei größeren Bodensägen werden die Absenk- und Vorschubeinrichtungen motorisch gesteuert.
Nachteilig ist, dass die Bodensägen für die Bearbeitung von Böden geeignet sind und
für die Bearbeitung von Wänden und Decken eine weitere Säge erforderlich ist.
[0005] Der Gerätehersteller Diamond Products bietet für seine schienengeführte Wandsäge
des Modells CC1600 einen Führungswagen an, mit dem die Wandsäge in eine Bodensäge
verwandelt wird. Der Führungswagen besteht aus einem Grundgestell mit einer Aufnahmeplatte,
auf die die Wandsäge aufgesetzt und befestigt wird, einem Führungsgestell mit einem
Handgriff und einem Fahrgestell, das auf der Unterseite des Grundgestells angeordnet
ist. Das Fahrgestell umfasst eine, als Vorderachse ausgebildete, erste Achse mit zwei
Vorderrädern und eine, als Hinterachse ausgebildete, zweite Achse mit zwei Hinterrädern.
Nachteilig ist, dass der Führungswagen mit der Wandsäge bei der Vorschubbewegung ohne
motorische Unterstützung vom Bediener über den zu bearbeitenden Boden bewegt werden
muss.
Darstellung der Erfindung
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Führungswagen für eine
Wandsäge zu entwickeln, der mit geringem apparativem Aufwand eine motorische Unterstützung
für den Bediener bei der Vorschubbewegung bietet.
[0007] Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Führungswagen für eine Wandsäge erfindungsgemäß
durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Erfindungsgemäß ist der Führungswagen dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein
Rad des Fahrgestells mittels einer Verbindungseinrichtung kraft- und drehmomentübertragend
mit dem Zahnrad des Führungsschlittens verbindbar ausgebildet ist. Eine Verbindungseinrichtung,
die ein Rad des Fahrgestells kraft- und drehmomentübertragend mit dem Zahnrad des
Führungsschlittens verbindet, hat den Vorteil, dass der Vorschubmotor als Antriebsmotor
für den Führungswagen eingesetzt werden kann. Die motorische Unterstützung des Bedieners
bei der Vorschubbewegung des Führungswagens lässt sich mit geringem apparativem Aufwand
realisieren, da der Vorschubmotor bei einer Wandsäge vorhanden ist und ein zusätzlicher
Antriebsmotor für den Führungswagen entfallen kann.
[0009] In einer bevorzugten Ausführung weist die Verbindungseinrichtung mindestens ein Zahnrad
auf, das mit dem Zahnrad des Führungsschlittens kraft- und drehmomentübertragend verbindbar
ist. Eine als Zahnradgetriebe ausgebildete Verbindung zwischen der Wandsäge und dem
Führungswagen lässt sich leicht realisieren. Die Wandsäge wird auf die Aufnahmeplatte
des Führungswagens aufgesetzt und auf der Aufnahmeplatte verriegelt. Im verriegelten
Zustand greift das Zahnrad des Führungsschlittens in das Zahnrad der Verbindungseinrichtung
und schließt die Kraft- und Drehmomentübertragung vom Führungsschlitten auf den Führungswagen.
[0010] Besonders bevorzugt weist die Verbindungseinrichtung ein erstes Zahnrad und ein zweites
Zahnrad auf, wobei das erste oder zweite Zahnrad mit dem Zahnrad des Führungsschlittens
kraft- und drehmomentübertragend verbindbar ist. Bei schienengeführten Wandsägen ist
das Sägeblatt an einem verstellbaren Sägearm befestigt und gegenüber einer Mittelebene
des Sägekopfes versetzt. Um am Boden Randschnitte an gegenüber liegenden Seiten erstellen
zu können, ist es erforderlich, die Wandsäge in zwei verschiedenen Anordnungen auf
den Führungswagen aufzusetzen, die als linke und rechte Anordnung bezeichnet werden.
In der linken Anordnung der Wandsäge ist der Sägearm mit dem Sägeblatt auf der linken
Seite des Führungswagens angeordnet, wobei als linke Seite die Seite des Führungswagens
definiert ist, die der linken Hand des Bedieners am Führungsgestell zugewandt ist.
Entsprechend wird als rechte Anordnung der Wandsäge die Anordnung bezeichnet, in der
der Sägearm auf der rechten Seite des Führungswagens angeordnet ist. Eine Verbindungseinrichtung
mit zwei Zahnrädern ermöglicht es, dass die Wandsäge in der linken und rechten Anordnung
mit dem Führungswagen verbindbar ist. Dabei steht das erste Zahnrad der Verbindungseinrichtung
in der linken oder rechten Anordnung der Wandsäge mit dem Zahnrad des Führungsschlittens
in Eingriff und das zweite Zahnrad der Verbindungseinrichtung steht in der gegenüberliegenden
Anordnung, d.h. der rechten oder linken Anordnung, mit dem Zahnrad des Führungsschlittens
in Eingriff.
[0011] In einer Weiterentwicklung ist eine Übertragungseinrichtung vorgesehen, die zwischen
dem ersten oder zweiten Zahnrad der Verbindungseinrichtung und der ersten Achse und/oder
zweiten Achse kraft- und drehmomentübertragend angeordnet ist. Die Übertragungseinrichtung
verbindet das Zahnrad der Verbindungseinrichtung, das mit dem Zahnrad des Führungsschlittens
in Eingriff steht, kraft- und drehmomentübertragend mit der Antriebsachse des Führungswagens.
Da beim Erstellen von Sägeschlitzen häufig Kühlwasser erforderlich ist und sehr viel
Staub und Schmutz anfällt, eignet sich ein Kettengetriebe als Übertragungseinrichtung.
Kettengetriebe sind aufgrund der offenen Kettenglieder für schmutzige Bearbeitungsbedingungen
besser geeignet als beispielsweise Riemengetriebe mit einem geschlossenen Riemen.
Bei einem Riemen kann sich der Schmutz festsetzen, wohingegen sich Schmutz bei offenen
Kettengliedern einer Kette schwerer festsetzt und durch die Kettenglieder fallen kann.
[0012] Besonders bevorzugt ist eine Kupplungseinrichtung vorgesehen, die zwischen einem
eingekuppelten Zustand und einem ausgekuppelten Zustand verstellbar ist, wobei das
Zahnrad der Verbindungseinrichtung im eingekuppelten Zustand kraft- und drehmomentübertragend
mit dem mindestens einen Rad verbunden ist und im ausgekuppelten Zustand die Kraft-
und Drehmomentübertragung vom Zahnrad der Verbindungseinrichtung zum mindestens einen
Rad unterbrochen ist. Bei schienengeführten Wandsägen ist das Getriebe für den Vorschubmotor
aus Sicherheitsgründen selbsthemmend ausgebildet. Wenn die Wandsäge an einer Wand
montiert ist, muss sichergestellt sein, dass die Wandsäge bei einer Stromunterbrechung
keine unkontrollierte Vorschubbewegung ausführt. Das selbsthemmende Getriebe für den
Vorschubmotor führt dazu, dass der Führungswagen bei montierter Wandsäge nur bei Stromzufuhr
bewegt werden kann. Eine Kupplungseinrichtung, die die Kraft- und Drehmomentübertragung
zur Antriebsachse unterbricht, ermöglicht, dass der Führungswagen bei montierter Wandsäge
auch ohne Stromzufuhr bewegt werden kann.
[0013] Besonders bevorzugt ist die Kupplungseinrichtung über einen Fußschalter zwischen
dem eingekuppelten Zustand und dem ausgekuppelten Zustand verstellbar. Die Ausbildung
des Betätigungselementes für die Kupplungseinrichtung als Fußschalter hat den Vorteil,
dass der Bediener die Kupplungseinrichtung bedienen kann, wenn beide Hände den Handgriff
des Führungsgestells umgreifen.
[0014] In einer bevorzugten Ausführung weist die Aufnahmeplatte mindestens ein Halteelement
auf, das mit mindestens einem Führungselement des Führungsschlittens in Eingriff bringbar
ist. Die Führungselemente des Führungsschlittens wirken bei einem schienengeführten
Wandsägesystem mit den Führungsflächen der Führungsschiene zusammen und sind Teil
der Linearführung. Über ein Halteelement, das mit mindestens einem Führungselement
des Führungsschlittens in Eingriff bringbar ist, wird die Linearführung (Gleitbewegung
oder Rollbewegung) unterbunden und der Führungsschlitten in einer vorgesehenen Position
auf der Aufnahmeplatte gehalten.
[0015] Besonders bevorzugt weist die Aufnahmeplatte mehrere Halteelemente auf, die mit den
Führungselementen des Führungsschlittens in Eingriff bringbar sind. Dabei sind die
Halteelemente einander diagonal gegenüberliegend angeordnet, so dass die Wandsäge
sowohl in der linken Anordnung als auch in der rechten Anordnung auf dem Führungswagen
gehalten wird. In einer besonders bevorzugten Ausführung ist für jedes Führungselement
des Führungsschlittens ein Halteelement an der Aufnahmeplatte vorgesehen. Die Position
des Führungsschlittens auf der Aufnahmeplatte ist auch im Sägebetrieb sehr stabil,
wenn jedes Führungselement mit einem passenden Halteelement in Eingriff bringbar ist.
[0016] In einer bevorzugten Ausführung ist am Führungswagen mindestens ein Ausgleichsgewicht
vorgesehen, das am Tragrahmen befestigbar ist. Das Ausgleichsgewicht besteht aus einem
oder mehreren Gewichtselementen, die am Tragrahmen montierbar und demontierbar sind;
das Ausgleichsgewicht ist an einem Steckbolzen oder einem anderen geeigneten Befestigungselement
befestigbar, das ein Gewichtselement oder mehrere Gewichtselemente aufnehmen kann.
Die Gewichtsverteilung der Wandsäge auf dem Führungswagen beeinflusst den Sägebetrieb.
Um einen gleichmässigen Fortschritt des Sägeblattes zu erzielen, müssen die Antriebsräder
eine gute Traktion aufweisen und das Sägeblatt muss im Untergrund gehalten werden.
Ein Ausgleichsgewicht, das im Bereich der Antriebsachse angeordnet ist, verbessert
die Traktion der Antriebsachse. Wenn die Antriebsachse mit einem Ausgleichsgewicht
belastet wird, weisen die Antriebsräder einen guten Kontakt mit dem Boden auf und
ein Durchrutschen der Antriebsräder wird vermieden.
[0017] Besonders bevorzugt sind am Führungswagen ein erstes Ausgleichsgewicht und ein zweites
Ausgleichsgewicht vorgesehen, wobei das erste Ausgleichsgewicht im Bereich der ersten
Achse und das zweite Ausgleichsgewicht im Bereich der zweiten Achse angeordnet sind.
Um einen Führungswagen mit Wandsäge manövrieren zu können, wird der Führungswagen
vom Bediener über das Führungsgestell gekippt und auf zwei Rädern bewegt. Die Manövrierbarkeit
des Führungswagens wird durch die Gewichtsverteilung der Wandsäge auf dem Führungswagen
beeinflusst. Die Gewichtsverteilung der Wandsäge verändert sich bei einem Sägekopf
mit schwenkbarem Sägearm mit dem Schwenkwinkel und der Schwenkrichtung des Sägearms.
Ausserdem beeinflusst die Anordnung der Wandsäge auf dem Führungswagen die Gewichtsverteilung;
die rechte Anordnung der Wandsäge kann eine andere Gewichtsverteilung als die linke
Anordnung der Wandsäge aufweisen. Um die Gewichtsverteilung verändern zu können, sind
am Führungswagen mehrere Ausgleichsgewichte vorgesehen. Das erste Ausgleichsgewicht
ist im Bereich der ersten Achse vorgesehen und das zweite Ausgleichsgewicht ist im
Bereich der zweiten Achse vorgesehen.
[0018] Besonders bevorzugt sind am Tragrahmen mindestens ein erster Steckbolzen und mindestens
ein zweiter Steckbolzen vorgesehen, wobei das erste Ausgleichsgewicht am ersten Steckbolzen
und das zweite Ausgleichsgewicht am zweiten Steckbolzen befestigbar ist. Die Steckbolzen
ermöglichen eine einfache Montage und Demontage von Gewichtselementen, so dass die
Ausgleichsgewichte an die Gewichtsverteilung der Wandsäge auf dem Führungswagen und
die Aufgabe angepasst werden können. Das erste Ausgleichsgewicht besteht aus einem
oder mehreren Gewichtselementen, die auf die ersten Steckbolzen aufgesteckt werden,
und das zweite Ausgleichsgewicht besteht aus einem oder mehreren Gewichtselementen,
die auf die zweiten Steckbolzen aufgesteckt werden. Die Gewichtselemente können die
gleiche Masse aufweisen und unterschiedliche Ausgleichsgewichte werden über die Anzahl
der Gewichtselemente realisiert oder es werden Gewichtselemente mit unterschiedlichen
Massen eingesetzt. Der Führungswagen umfasst ein Set von mehreren Gewichtselementen
unterschiedlicher Masse.
[0019] In einer bevorzugten Ausführung sind zwei Räder des Fahrgestells, die auf einer gemeinsamen
Antriebswelle der ersten oder zweiten Achse angeordnet sind, kraft- und drehmomentübertragend
mit dem Zahnrad des Führungsschlittens verbindbar ausgebildet, wobei ein Rad von der
Antriebswelle entkoppelbar ist. Wenn beide Antriebsräder mit der Antriebswelle gekoppelt
sind, ist die Manövrierbarkeit des Führungswagens ohne motorische Vorschubbewegung
eingeschränkt. Das Entkoppeln eines Antriebsrades von der Antriebswelle führt dazu,
dass die beiden Antriebsräder unabhängig voneinander auf dem Boden rollen können und
Lenkbewegungen mit dem Führungswagen für den Bediener erleichtert sind.
[0020] Besonders bevorzugt ist das von der Antriebswelle entkoppelbare Rad im ausgekuppelten
Zustand der Kupplungseinrichtung von der Antriebswelle entkoppelt. Die Kupplungseinrichtung
ist erforderlich, um die Kraft- und Drehmomentübertragung zur Antriebsachse zu unterbrechen,
wenn der Führungswagen bei montierter Wandsäge ohne Stromzufuhr bewegt werden soll.
Da das Entkoppeln der beiden Antriebsräder benötigt wird, wenn der Führungswagen ohne
motorische Unterstützung bewegt wird, bietet sich die Kombination von Entkoppeln des
Antriebsrades von der Antriebswelle und Auskuppeln der Kupplungseinrichtung an. Durch
die Kombination kann der apparative Aufwand reduziert werden und der Bedienkomfort
für den Bediener erhöht werden. Der Bediener muss lediglich das Betätigungselement
der Kupplungseinrichtung betätigen.
Ausführungsbeispiele
[0021] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben.
Diese soll die Ausführungsbeispiele nicht notwendigerweise maßstäblich darstellen,
vielmehr ist die Zeichnung, wo zur Erläuterung dienlich, in schematischer und/oder
leicht verzerrter Form ausgeführt. Im Hinblick auf Ergänzungen der aus der Zeichnung
unmittelbar erkennbaren Lehren wird auf den einschlägigen Stand der Technik verwiesen.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass vielfältige Modifikationen und Änderungen betreffend
die Form und das Detail einer Ausführungsform vorgenommen werden können, ohne von
der allgemeinen Idee der Erfindung abzuweichen. Die in der Beschreibung, der Zeichnung
sowie den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln für
sich als auch in beliebiger Kombination für die Weiterbildung der Erfindung wesentlich
sein. Zudem fallen in den Rahmen der Erfindung alle Kombinationen aus zumindest zwei
der in der Beschreibung, der Zeichnung und/oder den Ansprüchen offenbarten Merkmale.
Die allgemeine Idee der Erfindung ist nicht beschränkt auf die exakte Form oder das
Detail der im Folgenden gezeigten und beschriebenen bevorzugten Ausführungsform oder
beschränkt auf einen Gegenstand, der eingeschränkt wäre im Vergleich zu dem in den
Ansprüchen beanspruchten Gegenstand. Bei gegebenen Bemessungsbereichen sollen auch
innerhalb der genannten Grenzen liegende Werte als Grenzwerte offenbart und beliebig
einsetzbar und beanspruchbar sein. Der Einfachheit halber sind nachfolgend für identische
oder ähnliche Teile oder Teile mit identischer oder ähnlicher Funktion gleiche Bezugszeichen
verwendet.
[0022] Es zeigen:
- FIGN. 1A, B
- ein bekanntes Wandsägesystem mit einer Führungsschiene und einer Wandsäge bestehend
aus einem Sägekopf und einer motorischen Vorschubeinheit (FIG. 1A), wobei die Wandsäge
mittels eines Führungsschlittens entlang der Führungsschiene verfahrbar ist (FIG.
1 B);
- FIGN. 2A, B
- einen erfindungsgemäßen Führungswagen bestehend aus einem Grundgestell, einem Führungsgestell
und einem Fahrgestell im ausgeklappten Zustand (FIG. 2A) und mit einer auf dem Führungswagen
angeordneten Wandsäge (FIG. 2B);
- FIG. 3
- den erfindungsgemäßen Führungswagen der FIG. 2A im zusammengeklappten Zustand in einer
dreidimensionalen Ansicht;
- FIGN. 4A, B
- das Grundgestell des erfindungsgemäßen Führungswagens der FIG. 2A in einer Ansicht
von oben (FIG. 4A) und in einer Ansicht von unten auf das Fahrgestell des Führungswagens
mit einer Kupplungseinrichtung (FIG. 4B);
- FIGN. 5A, B
- das Fahrgestell (FIG. 5A) und die angetriebene Hinterachse (FIG. 5B) des erfindungsgemäßen
Führungswagens der FIG. 2A mit der Kupplungseinrichtung im eingekuppelten Zustand;
- FIGN. 6A, B
- das Fahrgestell (FIG. 6A) und die angetriebene Hinterachse (FIG. 6B) des erfindungsgemäßen
Führungswagens der FIG. 2A mit der Kupplungseinrichtung im ausgekuppelten Zustand;
- FIGN. 7A, B
- die Wandsäge der FIG. 2B, die mit dem erfindungsgemäßen Führungswagen der FIG. 2A
als Bodensäge ausgebildet ist (FIG. 7A) und die mit einer Führungsschiene ein Wandsägesystem
bildet (FIG. 7B); und
- FIGN. 8A, B
- eine alternative Ausführung einer Antriebsachse mit einer Kupplungseinrichtung im
eingekuppelten Zustand (FIG. 8A) und im ausgekuppelten Zustand (FIG. 8B).
[0023] FIG. 1A zeigt ein bekanntes Wandsägesystem
10 mit einer Führungsschiene
11, einer, an der Führungsschiene 11 verschiebbar angeordneten, Wandsäge
12 und einer Fernbedienung
13. Die Wandsäge 12 umfasst eine Bearbeitungseinheit
14 und eine motorische Vorschubeinheit
15. Die Bearbeitungseinheit ist als Sägekopf 14 ausgebildet und umfasst ein Sägeblatt
16, das an einem Sägearm
17 befestigt ist und von einem Antriebsmotor
18 um eine Drehachse
19 angetrieben wird. Zum Schutz des Bedieners ist das Sägeblatt 16 von einem Blattschutz
21 umgeben, der mittels eines Blattschutzhalters am Sägearm 17 befestigt wird.
[0024] Der Sägearm 17 ist von einem Schwenkmotor
22 um eine Schwenkachse
23 schwenkbar ausgebildet. Der Schwenkwinkel des Sägearms 17 bestimmt mit einem Sägeblattdurchmesser
des Sägeblattes 16, wie tief das Sägeblatt 16 in ein zu bearbeitendes Werkstück
24 eintaucht. Der Antriebsmotor 18 und der Schwenkmotor 22 sind in einem Gerätegehäuse
25 angeordnet. Alternativ zur Schwenkbewegung des Sägearms 17 um die Schwenkachse 23
kann der Sägearm 17 beispielsweise mit Hilfe eines Linearantriebes oder einer sonstigen
Antriebseinrichtung verstellt werden.
[0025] Die motorische Vorschubeinheit 15 umfasst einen Führungsschlitten
26 und einen Vorschubmotor
27, der im Ausführungsbeispiel ebenfalls im Gerätegehäuse 25 angeordnet ist. Der Sägekopf
14 ist auf dem Führungsschlitten 26 befestigt und über den Vorschubmotor 27 entlang
der Führungsschiene 11 in einer Vorschubrichtung
28 verschiebbar ausgebildet. Im Gerätegehäuse 25 ist neben den Motoren 19, 22, 27 eine
Kontrolleinheit
29 zur Steuerung des Sägekopfes 14 und der motorischen Vorschubeinheit 15 angeordnet.
Der Führungsschlitten 26 und der Sägekopf 14 können einteilig ausgebildet sein oder
der Führungsschlitten 26 ist als separate Komponente ausgebildet, an der der Sägekopf
14 befestigt wird.
[0026] Die Fernbedienung 13 umfasst ein Gerätegehäuse
31, eine Eingabeeinrichtung
32, eine Anzeigeeinrichtung
33 und eine Kontrolleinheit
34, die im Inneren des Gerätegehäuses 31 angeordnet ist. Die Kontrolleinheit 34 wandelt
die Eingaben der Eingabeeinrichtung 32 in Steuerbefehle und Daten um, die über eine
erste Kommunikationsverbindung an die Wandsäge 12 übermittelt werden. Die erste Kommunikationsverbindung
ist als draht- und kabellose Kommunikationsverbindung
35 oder als Kommunikationskabel
36 ausgebildet. Die draht- und kabellose Kommunikationsverbindung 35 kann in Form einer
Funk-, Infrarot-, Bluetooth-, WLAN- oder Wi-Fi-Verbindung ausgebildet sein.
[0027] FIG. 1 B zeigt den Aufbau des Führungsschlittens 26 und die Verbindung zwischen dem Führungsschlitten
26 und der Führungsschiene 11. Der Führungsschlitten 26 ist als separate Komponente
ausgebildet; der Sägekopf 14 wird in Führungen
41 eingeschoben und am Führungsschlitten 26 befestigt. Die Führungsschiene 11 ist als
Hohlprofil ausgebildet und weist eine Zahnstange
42 und zwei Führungsflächen
43.1, 43.2 auf. Unter dem Begriff "Zahnstange" werden alle stangenförmigen Elemente mit einem
Zahnprofil zusammengefasst; eine Zahnstange bildet mit einem Zahnrad ein Zahnstangengetriebe.
[0028] Der Führungsschlitten 26 umfasst einen Grundkörper
44, ein Zahnrad
45 und vier Führungselemente
46.1, 46.2, 47.1, 47.2. Das Zahnrad ist als Stirnrad 45 ausgebildet und auf einer Achse
48 gelagert. Wenn eine Wandsäge an der Führungsschiene 11 fixiert ist, greift das Zahnrad
45 des Führungsschlittens 26 in die Zahnstange 42 der Führungsschiene 11 und die Drehbewegung
des Vorschubmotors 27 wird über das Zahnstangengetriebe aus Zahnrad 45 und Zahnstange
42 in eine Translationsbewegung entlang der Führungsschiene 11 umgewandelt. Die Führungselemente
sind im Ausführungsbeispiel als Führungsrollen 46.1, 46.2, 47.1, 47.2 ausgebildet,
die entlang der Führungsflächen 43.1, 43.2 eine Rollbewegung ausführen. Dabei sind
die Führungsrollen 46.1, 46.2 als feststehende Führungsrollen und die Führungsrollen
47.1, 47.2 als schwenkbare Führungsrollen ausgebildet.
[0029] FIGN. 2A, B zeigen einen erfindungsgemäßen Führungswagen
50 bestehend aus einem Grundgestell
51, einem Führungsgestell
52 und einem Fahrgestell
53. Dabei zeigen FIG. 2A den Führungswagen 50 im ausgeklappten Zustand und FIG. 2B den
Führungswagen 50 mit einer auf dem Führungswagen 50 angeordneten Wandsäge
54. Die Wandsäge 54 entspricht im Aufbau der in FIG. 1A gezeigten Wandsäge 12 mit dem
Sägekopf 14 und der motorischen Vorschubeinheit 15.
[0030] Das Grundgestell 51 ist als tragende Rahmenkonstruktion ausgebildet und umfasst einen
Tragrahmen
55 und eine Aufnahmeplatte
56, über die die Wandsäge 54 mit dem Führungswagen 50 verbunden wird. Der Tragrahmen
55 ist an der, dem zu bearbeitenden Boden zugewandten, Unterseite mit dem Fahrgestell
53 und an der Oberseite mit der Aufnahmeplatte 56 verbunden.
[0031] Das Führungsgestell 52 ist als U-förmiger Rahmen
57 ausgebildet, der am geschlossenen Ende mit einem Handgriff
58 zur Führung des Führungswagens 50 und am offenen Ende mit dem Tragrahmen 55 verbunden
ist. Der Handgriff 58 umfasst ein rechtes Griffelement
59.1 und ein linkes Griffelement
59.2, die im Ausführungsbeispiel starr mit dem Rahmen 57 verbunden sind; alternativ können
die Griffelemente zum Rahmen 57 verstellbar ausgebildet sein. Am geschlossenen Ende
des Rahmens 57 ist zusätzlich eine Halterung
61 vorgesehen, die die Fernbedienung 13 der Wandsäge 54 aufnehmen kann. Das Führungsgestell
52 ist um eine Schwenkachse
62 relativ zum Tragrahmen 55 verstellbar. Durch Einstellen des Schwenkwinkels zwischen
dem Tragrahmen 55 und dem Führungsgestell 52 können die Höhe des Handgriffes 58 und
der Abstand zum Sägekopf 14 verändert werden.
[0032] Das Fahrgestell 53 umfasst eine, als Hinterachse ausgebildete, erste Achse
64 mit zwei Rädern
65 und eine, als Vorderachse ausgebildete, zweite Achse
66 mit zwei Rädern
67; die auf der Vorderachse 66 angeordneten Räder werden als Vorderräder 67 und die auf
der Hinterachse 64 angeordneten Räder als Hinterräder 65 bezeichnet. Im Ausführungsbeispiel
ist die Hinterachse 64 angetrieben und die Vorderachse 66 ist antriebslos; alternativ
kann die Vorderachse angetrieben werden und die Hinterachse ist antriebslos oder die
Vorder- und Hinterachse werden gemeinsam angetrieben.
[0033] Um den Bediener bei der Schnittführung zu unterstützen, weist der Führungswagen 50
eine Schnittanzeigeeinrichtung
68 auf, die an der dem Führungsgestell 52 abgewandten Vorderseite des Tragrahmens 55
vorgesehen ist. Die Schnittanzeigeeinrichtung 68 ist um eine Schwenkachse
69 schwenkbar ausgebildet und umfasst ein Rahmenelement
71, ein Stützrad
72 und ein Anzeigeelement
73. Die Wandsäge 54 ist im Ausführungsbeispiel so angeordnet, dass das Sägeblatt 16 und
der Blattschutz 21, vom Bediener betrachtet, auf der linken Seite des Führungswagens
50 angeordnet sind; diese Anordnung der Wandsäge 54 wird als linke Anordnung bezeichnet.
Das linke Ende des Anzeigeelementes 73 zeigt dem Bediener die Position des Sägeblattes
16 und damit den Schnittverlauf an. Wenn die Wandsäge 54 so auf die Aufnahmeplatte
56 aufgesetzt wird, dass das Sägeblatt 16 und der Blattschutz 21, vom Bediener betrachtet,
auf der rechten Seite des Führungswagens 50 angeordnet sind, was als rechte Anordnung
bezeichnet wird, zeigt das rechte Ende des Anzeigeelementes 73 den Schnittverlauf
an.
[0034] Die Hinter- und Vorderräder 65, 67 sind im Ausführungsbeispiel nicht lenkbar ausgebildet.
Um den Führungswagen 50 mit der Wandsäge 54 dennoch manövrieren zu können, wird der
Führungswagen 50 vom Bediener über das Führungsgestell 52 nach hinten gekippt und
auf den Hinterrädern 65 bewegt. Die Manövrierbarkeit des Führungswagens 50 wird durch
die Gewichtsverteilung der Wandsäge 54 auf dem Führungswagen 50 beeinflusst. Die Gewichtsverteilung
der Wandsäge 54 verändert sich bei einem Sägekopf 14 mit schwenkbarem Sägearm 17 mit
dem Schwenkwinkel und der Schwenkrichtung des Sägearms 17. Ausserdem beeinflusst die
Anordnung der Wandsäge 54 auf dem Führungswagen 50 die Gewichtsverteilung; die rechte
Anordnung der Wandsäge 54 kann eine andere Gewichtsverteilung als die linke Anordnung
der Wandsäge 54 aufweisen.
[0035] Um die Gewichtsverteilung auf dem Führungswagen 50 verändern zu können, sind am Führungswagen
50 mehrere Ausgleichsgewichte vorgesehen. Ein erstes Ausgleichsgewicht
74 ist im Bereich der Hinterachse 64 vorgesehen und ein zweites Ausgleichsgewicht
75 ist im Bereich der Vorderachse 66 vorgesehen. Das erste und zweite Ausgleichsgewicht
74, 75 werden am Tragrahmen 55 befestigt. Dazu sind am Tragrahmen 55 erste Steckbolzen
76 und zweite Steckbolzen
77 vorgesehen, auf die Gewichtselemente
78.1, 78.2, 79 aufgeschoben werden können. Das erste Ausgleichsgewicht 74 besteht aus den beiden
Gewichtselementen 78.1, 78.2, die auf die ersten Steckbolzen 76 aufgesteckt und übereinander
gestapelt sind. Das zweite Ausgleichsgewicht 75 besteht aus dem Gewichtselement 79,
das auf die zweiten Steckbolzen 77 aufgesteckt ist.
[0036] Im Ausführungsbeispiel sind die Gewichtselemente 78.1, 78.2, 79 gleich schwer; alternativ
können gleich schwere Gewichtselemente mit einer anderen Masse eingesetzt werden oder
es werden Gewichtselemente mit unterschiedlichen Massen eingesetzt. Die Steckbolzen
76, 77 ermöglichen eine einfache Montage und Demontage der Gewichtselemente 78.1,
78.2, 79, so dass die Ausgleichsgewichte 74, 75 an die Gewichtsverteilung der Wandsäge
54 auf dem Führungswagen 50 angepasst werden können. Der Führungswagen 50 umfasst
ein Set von mehreren Gewichtselementen unterschiedlicher Masse, die bei Bedarf auf
die Steckbolzen 76, 77 aufgesteckt werden können.
[0037] Die Gewichtsverteilung der Wandsäge 54 auf dem Führungswagen 50 beeinflusst ausserdem
den Sägebetrieb. Um einen gleichmässigen Fortschritt des Sägeblattes 16 zu erzielen,
müssen die Antriebsräder eine gute Traktion aufweisen und das Sägeblatt 16 muss im
zu bearbeitenden Untergrund gehalten werden. Das erste Ausgleichsgewicht 74 ist auf
der Hinterachse 64 angeordnet, um die Traktion der Hinterachse 64 zu verbessern. Wenn
die Antriebsachse 64 mit einem Ausgleichsgewicht belastet wird, weisen die Antriebsräder
65 einen guten Kontakt mit dem Boden auf und ein Durchrutschen der Antriebsräder 65
wird vermieden. Das zweite Ausgleichsgewicht 75 ist im Bereich der Vorderachse 64
angeordnet, um das Sägeblatt 16 im Untergrund zu halten und eine Aufwärtsbewegung
des Sägeblattes 16 zu unterbinden.
[0038] FIG. 3 zeigt den erfindungsgemäßen Führungswagen 50 der FIG. 2A im zusammengeklappten Zustand
in einer dreidimensionalen Ansicht. Zum Transport lässt sich der Führungswagen 50
zusammenklappen und als kompakte Einheit verstauen. Das Zusammenklappen des Führungswagens
50 erfolgt ausgehend von dem in FIG. 2A dargestellten ausgeklappten Zustand.
[0039] Die Schnittanzeigeeinrichtung 68 und der Rahmen 57 des Führungsgestells 52 sind um
Schwenkachsen parallel zur Drehachse der Hinterachse schwenkbar ausgebildet, die Schnittanzeigeeinrichtung
68 ist um die Schwenkachse 69 und der Rahmen 57 um die Schwenkachse 62 schwenkbar.
Aus dem in FIG. 2A dargestellten ausgeklappten Zustand des Führungswagens 50 wird
zunächst die Schnittanzeigeeinrichtung 68 um ca. 180° um die Schwenkachse 69 geschwenkt;
in dieser Position liegt das Stützrad 72 auf dem Tragrahmen 55. Zum Einklappen des
Rahmens 57 wird eine Schraube gelöst und der Rahmen 57 um ca. 90° um die Schwenkachse
62 geschwenkt; anschliessend wird die Schraube festgezogen.
FIGN. 4A, B zeigen das Grundgestell 51 des erfindungsgemäßen Führungswagens 50 der FIG. 2A in
einer Ansicht von oben auf die Aufnahmeplatte 56 (FIG. 4A) und in einer Ansicht von
unten auf das Fahrgestell 53 (FIG. 4B). Um die Wandsäge 54 mittels des Führungswagens
50 in eine Bodensäge mit motorischer Vorschubbewegung zu verwandeln, muss die Wandsäge
54 zum einen sicher auf dem Führungswagen 50 befestigt werden und zum anderen muss
der Vorschubmotor 27 der Wandsäge 54 kraft- und drehmomentübertragend mit der Hinterachse
64 verbunden werden.
[0040] Die Befestigung der Wandsäge 54 auf dem Führungswagen 50 erfolgt über die Aufnahmeplatte
56, die auf der Oberseite des Tragrahmens 55 befestigt ist. Die Wandsäge 54 wird mit
dem Führungsschlitten 26 auf der Aufnahmeplatte 56 platziert. Die Aufnahmeplatte 56
weist vier Halteelemente
81.1, 81.2, 81.3, 81.4 auf, die mit den Führungselementen 46.1, 46.2, 47.1, 47.2 des Führungsschlittens
26 in Eingriff bringbar sind. Die Halteelemente 81.1-81.4 sorgen dafür, dass die,
als Führungsrollen 46.1, 46.2, 47.1, 47.2 ausgebildeten, Führungselemente des Führungsschlittens
26 keine Rollbewegung ausführen.
[0041] Nach dem Aufsetzen der Wandsäge 54 auf die Aufnahmeplatte 56 liegen die feststehenden
Führungsrollen 46.1, 46.2 des Führungsschlittens 26 an den Halteelementen 81.1, 81.2
der Aufnahmeplatte 56 an. Anschliessend werden die beweglichen Führungsrollen 47.1,
47.2 des Führungsschlittens 26 mittels des Handgriffes geschwenkt, bis die beweglichen
Führungsrollen 47.1, 47.2 an den Halteelementen 81.3, 81.4 der Aufnahmeplatte 56 anliegen.
Wenn die Wandsäge 54 in der rechten Anordnung auf dem Führungswagen 50 aufgesetzt
wird, liegen die feststehenden Führungsrollen 46.1, 46.2 des Führungsschlittens 26
an den Halteelementen 81.3, 81.4 und die beweglichen Führungsrollen 47.1, 47.2 an
den Halteelementen 81.1, 81.2 an.
[0042] Der Antrieb der Hinterachse 64 erfolgt über den Vorschubmotor 27 und ein dem Vorschubmotor
27 zugeordnetes Getriebe der Wandsäge 54. Die Bewegung des Vorschubmotors 27 wird
über das zugeordnete Getriebe auf das Zahnrad 45 des Führungsschlittens 26 übertragen.
Die Drehbewegung des Zahnrades 45 wird über eine Verbindungseinrichtung
82 und eine, als Kettengetriebe
83 ausgebildete, Übertragungseinrichtung auf die Hinterachse 64 übertragen. Die Verbindungseinrichtung
82 bildet mit dem Zahnrad 45 des Führungsschlittens 26 ein formschlüssiges Zahnradgetriebe.
[0043] Die Verbindungseinrichtung 82 umfasst im Ausführungsbeispiel der FIGN. 4A, B zwei
Zahnräder
84.1, 84.2, die mit dem Zahnrad 50 des Führungsschlittens 26 kraft- und drehmomentübertragend
verbindbar sind. Das erste Zahnrad 84.1 der Verbindungseinrichtung 82 steht mit dem
Zahnrad 45 des Führungsschlittens 26 in Eingriff, wenn die Wandsäge 54 in der linken
Anordnung auf dem Führungswagen 50 angeordnet ist. Das zweite Zahnrad 84.2 der Verbindungseinrichtung
82 steht mit dem Zahnrad 45 des Führungsschlittens 26 in Eingriff, wenn die Wandsäge
54 in der rechten Anordnung auf dem Führungswagen 50 angeordnet ist. Wenn das Zahnrad
des Führungsschlittens 26 in der Mitte des Führungsschlittens 26 angeordnet ist, ist
ein Zahnrad ausreichend, um den Führungsschlitten 26 in der rechten und linken Anordnung
mit dem Führungswagen 50 zu verbinden. Bei großen und schweren Wandsägen kann es erforderlich
sein, dass für die rechte und linke Anordnung der Wandsäge auf dem Führungswagen verschiedene
Aufnahmeplatten vorgesehen sind.
[0044] Die Übertragungseinrichtung ist als Kettengetriebe 83 ausgebildet und umfasst eine
Kette
85, eine Spannrolle
86 und ein Kettenzahnrad
87, das auf der Hinterachse 64 gelagert ist. Die Kette 85 überträgt die Drehung des ersten
oder zweiten Zahnrades 84.1, 84.2 der Verbindungseinrichtung 82 auf das Kettenzahnrad
87. Die Spannrolle 86 sorgt für eine gleichmäßige Vorschubbewegung und reduziert Ruckbewegung
des Führungswagens im Sägebetrieb. Das Kettengetriebe 83 ist aufgrund der offenen
Kettenglieder gegenüber Verschmutzungen weniger anfällig als beispielsweise ein Riemengetriebe
mit einem geschlossenen Riemen. Bei einem Riemengetriebe kann sich der Schmutz am
geschlossenen Riemen festsetzen, wohingegen sich Schmutz bei offenen Kettengliedern
schwerer festsetzt und durch die Kettenglieder fallen kann.
[0045] Bei schienengeführten Wandsägen, wie der in FIG. 1A gezeigten Wandsäge 12 und der
in FIG. 2b gezeigten Wandsäge 54, sind die Getriebe für den Schwenkmotor 22 und den
Vorschubmotor 27 aus Sicherheitsgründen selbsthemmend ausgebildet. Wenn die Wandsäge
12, 54 an einer Wand montiert ist, muss sichergestellt sein, dass die Wandsäge 12,
54 bei einer Stromunterbrechung keine unkontrollierte Vorschubbewegung ausführt und
der Sägearm 17 sich nicht unkontrolliert um die Schwenkachse 23 bewegt. Das selbsthemmende
Getriebe für den Vorschubmotor 27 führt dazu, dass der Führungswagen 50 bei montierter
Wandsäge 54 nur bei Stromzufuhr bewegt werden kann. Um den Führungswagen 50 bei montierter
Wandsäge 54 auch ohne Stromzufuhr bewegen zu können, weist die Übertragungseinrichtung
83 eine Kupplungseinrichtung
88 auf, die über ein, als Fußschalter
89 ausgebildetes, Betätigungselement betätigbar ist.
[0046] FIGN. 5A, B zeigen das Fahrgestell 53 des erfindungsgemäßen Führungswagens 50 und die angetriebene
Hinterachse 64 im eingekuppelten Zustand der Kupplungseinrichtung 88. Dabei zeigt
FIG. 5A die Kupplungseinrichtung 88, die die Hinterachse 64 kraft- und drehmomentübertragend
mit dem Vorschubmotor 27 verbindet, und FIG. 5B die Hinterachse 64 in einem Schnitt.
[0047] Die Hinterachse 64 mit den beiden Hinterrädern 65 wird über den Vorschubmotor 27,
das dem Vorschubmotor 27 zugeordnete Getriebe, das Zahnradgetriebe 45, 82 (Zahnrad
45 und Zahnrad 84.1, 84.2 der Verbindungseinrichtung 82) und das Kettengetriebe 83
angetrieben. Die Hinterräder 65 sind auf einer Antriebswelle
91 angeordnet und drehstarr mit der Antriebswelle 91 verbunden. Die Antriebswelle 91
ist über ein erstes und zweites Stehlager
92.1, 92.2 gelagert, die an der Unterseite des Tragrahmens 55 befestigt sind.
[0048] Die Kupplungseinrichtung 88 umfasst ein Lager
93, eine Zahnnabe
94, eine Zahnhülse
95, einen Betätigungsring
96 und eine Druckfeder
97. Das Kettenzahnrad 87 des Kettengetriebes 83 ist mit dem Lager 93 auf der Antriebswelle
91 gelagert und drehfest mit der Zahnnabe 94 verbunden. Das Kettenzahnrad 87 und die
Zahnnabe 94 sind im Ausführungsbeispiel als separate Teile ausgebildet, die miteinander
verschraubt sind; alternativ können das Kettenzahnrad 87 und die Zahnnabe 94 einteilig
ausgebildet sein. Die Zahnhülse 95 ist verdrehsicher auf der Antriebswelle 91 gelagert
und über den Betätigungsring 96 entlang der Antriebswelle 91 verschiebbar ausgebildet.
Der Betätigungsring 96 ist über einen Hebel
98, der um eine Drehachse
99 drehbar gelagert ist, mit dem Fußschalter 89 verbunden und wird bei der Bewegung
des Fußschalters 89 entlang der Antriebswelle 91 verschoben.
[0049] Der Fußschalter 89 ist zwischen einer ersten und zweiten Position verstellbar, wobei
die in FIG. 5A dargestellte Position des Fußschalters 89 als erste Position definiert
ist. In der ersten Position des Fußschalters 89 greift die Zahnhülse 95 in die Zahnnabe
94 ein. Die Zahnnabe 94 weist eine Innengeometrie
101 auf, die als Innenverzahnung ausgebildet ist, und die Zahnhülse 95 weist eine komplementäre
Außengeometrie
102 auf, die als Außenverzahnung ausgebildet ist. Wenn die Zahnhülse 95 in die Zahnnabe
94 eingreift, bilden die Außenverzahnung 102 der Zahnhülse 95 und die Innenverzahnung
101 der Zahnnabe 94 einen Formschluss und die Antriebswelle 91 mit den Antriebsrädern
65 ist kraft- und drehmomentübertragend mit dem Vorschubmotor 27 der Wandsäge 54 verbunden.
[0050] FIGN. 6A, B zeigen das Fahrgestell 53 des erfindungsgemäßen Führungswagens 50 und die angetriebene
Hinterachse 64 im ausgekuppelten Zustand der Kupplungseinrichtung 88, wobei der ausgekuppelte
Zustand der zweiten Position des Fußschalters 89 entspricht. Dabei zeigt FIG. 6A die
Kupplungseinrichtung 88, die die Kraft- und Drehmomentübertragung vom Vorschubmotor
27 auf die Hinterachse 64 unterbricht, und FIG. 6B die Hinterachse 64 in einem Schnitt.
[0051] Das Auskuppeln der Kupplungseinrichtung 88 erfolgt über den Fußschalter 89, der in
die zweite Position bewegt wird. Beim Betätigen des Fußschalters 89 aus der ersten
Position in die zweite Position wird der Federdruck der Druckfeder 97 überwunden.
Der Hebel 98 wirkt auf den Betätigungsring 96 und verschiebt den, auf der Zahnhülse
95 angeordneten, Betätigungsring 96 gegen die Druckfeder 97 in Richtung des zweiten
Stehlagers 92.2. In der zweiten Position des Fußschalters 89 greift die Zahnhülse
95 nicht in die Zahnnabe 94 ein und die Außenverzahnung 102 der Zahnhülse 95 ist nicht
formschlüssig mit der Innenverzahnung 101 der Zahnnabe 94 verbunden.
[0052] Die Zahnhülse 95, die mit dem Betätigungsring 96 verbunden ist, wird aus der Zahnnabe
94 verschoben und der Formschluss zwischen der Innenverzahnung 101 der Zahnnabe 94
und der Außenverzahnung 102 der Zahnhülse 95 wird aufgehoben. Ohne Formschluss zwischen
Zahnnabe 94 und Zahnhülse 95 ist die Kraft- und Drehmomentübertragung vom Führungsschlitten
26 auf die Antriebswelle 91 unterbrochen. Durch die Unterbrechung der Kraft- und Drehmomentübertragung
können die Antriebsräder 65 auf der Antriebswelle 64 bei montierter Wandsäge 54 ohne
Stromzufuhr über den Boden gerollt werden.
[0053] Wenn der Fußschalter 89 vom Bediener aus der zweiten Position (FIG. 6A) in die erste
Position (FIG. 5A) bewegt wird, wirkt keine Kraft auf den Hebel 98 und die Zahnhülse
95 übt keine Kraft auf die Druckfeder 97 aus. Die Druckfeder 97 drückt die Zahnhülse
95 in Richtung der Zahnnabe 94 und der Formschluss zwischen der Zahnnabe 94 und der
Zahnhülse 95 wird hergestellt.
[0054] FIGN. 7A, B zeigen die Wandsäge 54 der FIG. 2B, die mit dem erfindungsgemäßen Führungswagen 50
der FIG. 2A als Bodensäge ausgebildet ist (FIG. 7A) und die mit einer Führungsschiene
111 ein schienengeführtes Wandsägesystem bildet (FIG. 7B). Die Wandsäge 54 umfasst den
Sägekopf 14 mit dem Sägearm 17, an dem das Sägeblatt 16 befestigt ist, und den Führungsschlitten
26. Die Wandsäge 54 wird mittels des Führungsschlittens 26 auf dem Führungswagen 50
und auf der Führungsschiene 101 befestigt.
[0055] Der Führungsschlitten 26 umfasst im Ausführungsbeispiel der FIG. 2B zwei feststehende
Führungsrollen 46.1, 46.2 und zwei bewegliche Führungsrollen 47.1, 47.2. Die feststehenden
Führungsrollen 46.1, 46.2 befinden sich auf der, dem Sägearm 17 zugewandten, Seite
des Sägekopfes 14 und die beweglichen Führungsrollen 47.1, 47.2 auf der, dem Sägearm
17 abgewandten, Seite des Sägekopfes 14.
[0056] FIG. 7A zeigt die Wandsäge 54, die auf dem Führungswagen 50 befestigt ist und mit
dem Führungswagen 50 eine Bodensäge bildet. Die Wandsäge 54 wird mit dem Führungsschlitten
26 so auf die Aufnahmeplatte 56 des Führungswagens 50 aufgesetzt, dass die feststehenden
Führungsrollen 46.1, 46.2 des Führungsschlittens 26 an den Halteelementen 81.3, 81.4
der Aufnahmeplatte 56 anliegen. Anschliessend werden die beweglichen Führungsrollen
47.1, 47.2 des Führungsschlittens 26 mittels des Handgriffes geschwenkt, bis die beweglichen
Führungsrollen 47.1, 47.2 an den Halteelementen 81.1, 81.2 der Aufnahmeplatte 56 anliegen.
Wenn die Wandsäge 54 auf der Aufnahmeplatte 56 fixiert ist, greift das Zahnrad 45
des Führungsschlittens 26 in das zweite Zahnrad 84.2 der Verbindungseinrichtung 82
und die Bewegung des Vorschubmotors 27 wird über das Kettengetriebe 83 in eine Drehung
der Antriebswelle 91 umgewandelt.
[0057] FIG. 7B zeigt die Wandsäge 54, die auf der Führungsschiene 101 befestigt ist und
mit der Führungsschiene 101 ein schienengeführtes Wandsägesystem bildet. Die Führungsschiene
111 wird über Schienenfüsse
112 am zu bearbeitenden Untergrund, der als Wand, Boden oder Decke ausgebildet sein kann,
befestigt. Die Führungsschiene 101 umfasst ein Rundrohr
113 als Grundkörper, eine Zahnstange
114 und zwei V-förmige Führungsflächen
115.1, 115.2, wobei die Geometrie der Führungsflächen 115.1, 115.2 an die Geometrie der Führungsrollen
46.1, 46.2, 47.1, 47.2 des Führungsschlittens 26 angepasst ist.
[0058] Die Wandsäge 54 wird mit dem Führungsschlitten 26 so auf die Führungsschiene 111
aufgesetzt, dass die feststehenden Führungsrollen 46.1, 46.2 des Führungsschlittens
26 an der ersten Führungsfläche 115.1 anliegen. Anschliessend werden die beweglichen
Führungsrollen 47.1, 47.2 des Führungsschlittens 26 mittels des Handgriffes geschwenkt,
bis die beweglichen Führungsrollen 47.1, 47.2 an der zweiten Führungsfläche 115.2
anliegen. Wenn die Wandsäge 54 an der Führungsschiene 111 fixiert ist, greift das
Zahnrad 45 des Führungsschlittens 26 in die Zahnstange 114 der Führungsschiene und
die Drehbewegung des Vorschubmotors 27 wird über das Zahnstangengetriebe aus Zahnrad
45 und Zahnstange 114 in eine Translationsbewegung entlang der Führungsschiene 111
umgewandelt.
[0059] FIGN. 8A, B zeigen eine alternative Ausführung einer Antriebsachse
121 für den erfindungsgemäßen Führungswagen 50 mit einer Kupplungseinrichtung
122 im eingekuppelten Zustand (FIG. 8A), in dem die Antriebsachse 121 kraft- und drehmomentübertragend
mit dem Vorschubmotor 27 der Wandsäge 54 verbunden ist, und im ausgekuppelten Zustand
(FIG. 8B), in dem die Kraft- und Drehmomentübertragung unterbrochen ist und die Antriebsräder
123, 124 voneinander entkoppelt sind. Die Antriebsachse 121 kann beim Führungswagen 50 die
angetriebene Hinterachse 64 ersetzen oder anstelle der nicht-angetriebenen Vorderachse
66 eingesetzt werden.
[0060] Die Antriebsräder 123, 124 sind auf einer Antriebswelle
125 angeordnet, wobei das erste Antriebsrad 123 drehstarr mit der Antriebswelle 125 gekoppelt
ist und das zweite Antriebsrad 124 von der Antriebswelle 125 entkoppelbar ausgebildet
ist. Die Antriebswelle 125 ist über ein erstes und zweites Stehlager
126.1, 126.2 gelagert, die an der Unterseite des Tragrahmens 55 befestigt werden.
[0061] Die Kupplungseinrichtung 122 ist analog zur Kupplungseinrichtung 88 der FIGN. 5 und
6 ausgebildet und wird über den Fußschalter 89 betätigt. Die Kupplungseinrichtung
122 umfasst die Zahnnabe 94, die drehfest mit dem Kettenzahnrad 87 des Kettengetriebes
83 verbunden ist, und die Zahnhülse 95, die verdrehsicher auf der Antriebswelle 125
gelagert und über den Betätigungsring 96 entlang der Antriebswelle 125 verschiebbar
ausgebildet ist. Die Kupplungseinrichtung 122 unterscheidet sich von der Kupplungseinrichtung
88 dadurch, dass die Zahnhülse 95 auf dem der Außenverzahnung 102 abgewandten Ende
mit einer Verbindungsstange
127 verbunden ist, die in der Antriebswelle 125 verschiebbar angeordnet ist.
[0062] Das zweite Antriebsrad 124 ist auf der Antriebswelle 125 gelagert und über ein Zahngetriebe
128 von der Antriebswelle 125 entkoppelbar. Das Zahngetriebe 128 umfasst eine Verzahnungsscheibe
129 mit einer Außenverzahnung
131, die mit einer Innenverzahnung
132 einen Formschluss bildet kann. Im eingekuppelten Zustand der Kupplungseinrichtung
122 ist die Außenverzahnung 131 formschlüssig mit der Innenverzahnung 132 verbunden
und das zweite Antriebsrad 124 ist drehfest mit der Antriebswelle 125 verbunden. Im
ausgekuppelten Zustand der Kupplungseinrichtung 122 sind die Außenverzahnung 131 und
die Innenverzahnung 132 nicht formschlüssig verbunden und das zweite Antriebsrad 124
ist von der Antriebswelle 125 entkoppelt. Das Entkoppeln des zweiten Antriebsrades
124 von der Antriebswelle 125 vom ersten Antriebsrad 123, das drehfest mit der Antriebswelle
125 verbunden ist, führt dazu, dass die beiden Antriebsräder 123, 124 unabhängig voneinander
auf dem Boden rollen können und die Manövrierbarkeit des Führungswagens 50 verbessert
wird.
[0063] Im Ausführungsbeispiel der FIGN. 8A, B ist das Entkoppeln des zweiten Antriebsrades
124 von der Antriebswelle 125 mit dem Auskuppeln der Kupplungseinrichtung 122 kombiniert.
Da das Entkoppeln der beiden Antriebsräder 123, 124 benötigt wird, wenn der Führungswagen
50 ohne motorische Unterstützung bewegt wird, bietet sich die Kombination von Entkoppeln
und Auskuppeln an. Durch die Kombination kann der apparative Aufwand reduziert werden
und der Bedienkomfort für den Bediener erhöht werden. Der Bediener muss lediglich
den Fußschalter 89 zwischen der ersten Position und der zweiten Position bewegen.
1. Führungswagen (50) für eine Wandsäge (54) bestehend aus einem Sägekopf (14) und einer
motorischen Vorschubeinheit (15) mit einem Führungsschlitten (26) und einem Vorschubmotor
(27), wobei die Wandsäge (54) mittels eines Zahnrades (45) des Führungsschlittens
(26) mit der Zahnstange (42; 114) einer Führungsschiene (11; 111) verbindbar ist und
mittels Führungselementen (46.1, 46.2, 47.1, 47.2) des Führungsschlittens (26) entlang
von Führungsflächen (43.1, 43.2; 115.1, 115.2) der Führungsschiene (11; 111) bewegbar
ist, aufweisend:
▪ ein Grundgestell (51) mit einem Tragrahmen (55) und einer Aufnahmeplatte (56), die
mit der Wandsäge (54) verbindbar ist,
▪ ein Führungsgestell (52) mit einem Handgriff (58), wobei das Führungsgestell (52)
mit dem Grundgestell (51) verbunden ist, und
▪ ein Fahrgestell (53) mit einer ersten Achse (64; 121), einer zweiten Achse (66)
und mindestens drei Rädern (65, 67; 123, 124), die auf der ersten und zweiten Achse
(64, 66; 121) angeordnet sind, wobei das Fahrgestell (53) auf einer Unterseite des
Tragrahmens (55) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Rad (65; 123,124) des Fahrgestells (53) mittels einer Verbindungseinrichtung
(82) kraft- und drehmomentübertragend mit dem Zahnrad (45) des Führungsschlittens
(26) verbindbar ausgebildet ist.
2. Führungswagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtung (82) mindestens ein Zahnrad (84.1, 84.2) aufweist, das
mit dem Zahnrad (45) des Führungsschlittens (26) kraft- und drehmomentübertragend
verbindbar ist.
3. Führungswagen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtung (82) ein erstes Zahnrad (84.1) und ein zweites Zahnrad
(84.2) aufweist, wobei das erste oder zweite Zahnrad (84.1, 84.2) mit dem Zahnrad
(45) des Führungsschlittens (26) kraft- und drehmomentübertragend verbindbar ist.
4. Führungswagen nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Übertragungseinrichtung (83) vorgesehen ist, die zwischen dem ersten oder zweiten
Zahnrad (84.1, 84.2) der Verbindungseinrichtung (82) und der ersten Achse (64; 121)
und/oder zweiten Achse (66) kraft- und drehmomentübertragend angeordnet ist.
5. Führungswagen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kupplungseinrichtung (88; 122) vorgesehen ist, die zwischen einem eingekuppelten
Zustand und einem ausgekuppelten Zustand verstellbar ist, wobei das Zahnrad (84.1,
84.2) der Verbindungseinrichtung (82) im eingekuppelten Zustand kraft- und drehmomentübertragend
mit dem mindestens einen Rad (65; 123, 124) verbunden ist und im ausgekuppelten Zustand
die Kraft- und Drehmomentübertragung vom Zahnrad (84.1, 84.2) der Verbindungseinrichtung
(82) zum mindestens einen Rad (65; 123, 124) unterbrochen ist.
6. Führungswagen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungseinrichtung (88; 122) über einen Fußschalter (89) zwischen dem eingekuppelten
Zustand und dem ausgekuppelten Zustand verstellbar ist.
7. Führungswagen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeplatte (56) mindestens ein Halteelement (81.1, 81.2, 81.3, 81.4) aufweist,
das mit mindestens einem Führungselement (46.1, 46.2, 47.1, 47.2) des Führungsschlittens
(26) in Eingriff bringbar ist.
8. Führungswagen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeplatte (56) mehrere Halteelemente (81.1, 81.2, 81.3, 81.4) aufweist,
die mit den Führungselementen (46.1, 46.2, 47.1, 47.2) des Führungsschlittens (26)
in Eingriff bringbar sind.
9. Führungswagen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Ausgleichsgewicht (74, 75) vorgesehen ist, das am Tragrahmen (55)
befestigbar ist.
10. Führungswagen nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Ausgleichsgewicht (74) und ein zweites Ausgleichsgewicht (75) vorgesehen
sind, wobei das erste Ausgleichsgewicht (74) im Bereich der ersten Achse (64) und
das zweite Ausgleichsgewicht (75) im Bereich der zweiten Achse (66) angeordnet sind.
11. Führungswagen nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass am Tragrahmen (55) mindestens ein erster Steckbolzen (76) und mindestens ein zweiter
Steckbolzen (77) vorgesehen ist, wobei das erste Ausgleichsgewicht (74) am ersten
Steckbolzen (76) und das zweite Ausgleichsgewicht (75) am zweiten Steckbolzen (77)
befestigbar ist.
12. Führungswagen nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Räder (123, 124) des Fahrgestells (53), die auf einer gemeinsamen Antriebswelle
(125) der ersten oder zweiten Achse (64, 66) angeordnet sind, kraft- und drehmomentübertragend
mit dem Zahnrad (45) des Führungsschlittens (26) verbindbar ausgebildet sind, wobei
ein Rad (124) von der Antriebswelle (125) entkoppelbar ist.
13. Führungswagen nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das von der Antriebswelle (125) entkoppelbare Rad (124) im ausgekuppelten Zustand
der Kupplungseinrichtung (122) von der Antriebswelle (125) entkoppelt ist.