[0001] Die Erfindung betrifft eine Verdichtereinheit für ein Streckwerk einer Textilmaschine,
mit wenigstens einem Verdichtungskanal für einen fertig verzogenen Faserverband, wobei
die Verdichtereinheit einen Halter und wenigstens zwei verschleißfeste Bauteile aufweist,
die mit dem Halter verbunden sind und wenigstens eines der verschleißfesten Bauteile
eine Auflagefläche für eine Streckwerkswalze aufweist, wobei die verschleißfesten
Bauteile so an dem Halter angeordnet sind, dass sie in Umfangsrichtung der Streckwerkswalze
voneinander beabstandet sind und wobei ein erstes verschleißfestes Bauteil wenigstens
eine Führungsfläche für einen Faserverband enthält und das zweite verschleißfeste
Bauteil einen Verdichtungskanal für den Faserverband aufweist.
[0002] Aus der
EP 2 314 743 A1 ist ein Druckwalzenaggregat für ein Streckwerk einer Textilmaschine bekannt. Das
Druckwalzenaggregat weist einen Grundkörper und zwei sich nicht berührende Druckwalzenzwillinge
auf, die in dem Grundkörper aufgenommen sind. Das Druckwalzenaggregat weist weiterhin
eine Verdichtereinheit auf, welche an einem Halter befestigt ist. Die Verdichtereinheit
ist frei beweglich an dem Grundkörper angeordnet. An der Verdichtereinheit sind verschleißfeste
Bauteile befestigt, welche einerseits für eine geeignete Auflagerung der Verdichtereinheit
auf einer Streckwerkswalze dient und andererseits zur Verdichtung eines aus einem
davor angeordneten Streckwerk zugelieferten Faserverbands.
[0003] Die Verdichtereinheit weist zwei verschleißfeste Bauteile auf, welche in Kontakt
mit dem Faserverband treten. Dabei dient das erste verschleißfeste Bauteil zur Führung
und zur leichten Verdichtung des Faserverbandes. Das zweite verschleißfeste Bauteil
weist einen Verdichtungskanal auf, welcher den Faserverband stark kompaktiert und
damit zu einer Verbesserung des im Anschluss an die Verdichtereinheit folgenden verspinnen
des Faserverbandes zu einem Garnen dient.
[0004] Nachteilig bei den bekannten Verdichtereinheiten ist es, dass die verschleißfesten
Bauteile mit ihren verschleißfesten Oberflächen auf der Streckwerkswalze aufsitzen.
Es ist daher erforderlich, dass eine sehr genaue Fertigung der beiden verschleißfesten
Bauteile erfolgen muss, um zu gewährleisten, dass beide Auflageflächen, welche in
der Regel entsprechend dem Umfang der Streckwerkswalze gewölbt sind, bündig mit der
Streckwerkswalze abschließen. Sie müssen gegebenenfalls angepasst und eingestellt
werden, um zu gewährleisten, dass kein unzulässig großer Spalt zwischen den verschleißfesten
Bauteilen und der Streckwerkswalze entsteht, in welchen Fasern des Faserverbandes
eindringen könnten.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit eine Verdichtereinheit zu schaffen,
welche kostengünstig herzustellen ist und darüber hinaus die Verdichtung eines auf
einer Streckwerkswalze befindlichen und durch die Verdichtereinheit geführten und
verdichteten Faserverbandes fehlerfrei zu bewirken.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst mit einer Verdichtereinheit mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
[0007] Eine erfindungsgemäße Verdichtungseinrichtung für ein Streckwerk einer Textilmaschine
weist wenigstens einen Verdichtungskanal für einen fertig verzogenen Faserverband
auf. Der fertig verzogene Faserverband wird aus einem vor der Verdichtereinheit angeordneten
Streckwerk der Verdichtereinheit zugeführt. Die Verdichtereinheit weist einen Halter
und wenigstens zwei verschleißfeste Bauteile auf. Die beiden verschleißfesten Bauteile
sind mit dem Halter vorzugsweise fest verbunden, sie können aber auch beweglich an
dem Halter gelagert sein. Wenigstens eines der verschleißfesten Bauteile weist eine
Auflagefläche für eine Streckwerkswalze auf. Die Verdichtereinheit stützt sich dabei
über das zweite verschleißfeste Bauteil und dessen Auflagefläche an der Streckwerkswalze
ab. Die verschleißfesten Bauteile sind so an dem Halter angeordnet, dass sie in Umfangsrichtung
der Streckwerkswalze voneinander beabstandet sind. Das erste verschleißfeste Bauteil
weist wenigstens eine obere Führungsfläche für den Faserverband auf, und das zweite
verschleißfeste Bauteil weist einen Verdichtungskanal für den Faserverband auf. Das
erste verschleißfeste Bauteil führt damit den Faserverband auf die Streckwerkswalze
und leitet ihn dem nachfolgenden zweiten verschleißfesten Bauteil zu. Das zweite verschleißfeste
Bauteil mit seinem Verdichtungskanal verdichtet den Faserverband, in der Regel dadurch,
dass der Faserverband kompakt zusammengedrückt wird, indem er seitlich ausgelenkt
wird und dabei an eine Seitenwand des Verdichtungskanals angedrückt wird. Durch diese
Verdichtung des Faserverbandes kann nachfolgend ein sehr hochwertiges Garn, beispielsweise
mittels einer Ringspinnspindel erzeugt werden.
[0008] Erfindungsgemäß ist die obere Führungsfläche des ersten verschleißfesten Bauteils
ein verschleißfester Stift, welcher zur Führung des Faserverbandes von oben auf den
Faserverband drücken kann und keinen Kontakt zur Streckwerkswalze hat. Dadurch ist
es nicht erforderlich, dass dieses zweite verschleißfeste Bauteil bezüglich seines
Umfanges exakt der Streckwerkswalze zugeordnet sein muss. Die Zuordnung kann über
einstellbare Elemente oder über verschleißbare Bauteile erfolgen, welche das erste
verschleißfeste Bauteil in die richtige Position zum Faserverband bringen. Das erste
verschleißfeste Bauteil, das an dem Halter angeordnet ist, drückt dabei den Faserverband
von oben auf die Streckwerkswalze. Der Faserverband wird somit bereits durch das erste
verschleißfeste Bauteil zwischen diesem Bauteil und der Streckwerkswalze komprimiert.
Es entsteht eine enge Öffnung zwischen dem ersten verschleißfesten Bauteil und der
Streckwerkswalze, durch welche der Faserverband hindurchläuft und eine erste Kompaktierung
erfährt. Die zweite, wesentlich stärkere Kompaktierung wird auf den Faserverband durch
das zweite verschleißfeste Bauteil aufgebracht, welches einen Verdichtungskanal aufweist,
in welchem der Faserverband wesentlich stärker komprimiert wird.
[0009] Dadurch, dass das erste verschleißfestem Bauteil nicht direkt auf der Streckwerkswalze
aufsitzt, ist eine Anpassung des verschleißfesten Bauteils an die Streckwerkswalze
nicht unmittelbar erforderlich, wodurch eine wesentlich kostengünstigere Herstellung
der gesamten Verdichtereinheit möglich ist, bei gleichzeitiger präziser Verdichtung
des Faserverbandes.
[0010] In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung weist die Verdichtereinheit zwei
erste und zweite verschleißfeste Bauteile für zwei nebeneinander verlaufende Faserverbände
auf. Damit kann eine einzige Verdichtereinheit für zwei parallele Streckwerke und
Spinnstellen verwendet werden, was die Kosten weiter reduziert.
[0011] Weist die Verdichtereinheit im Bereich des ersten verschleißfesten Bauteiles eine
insbesondere seitliche Führung mit seitlichen Führungsflächen für den Faserverband
und eine Auflagefläche für eine Streckwerkswalze auf, so wird der Faserverband an
allen vier Seiten geführt. Hierdurch kann der Faserverband exakt dem zweiten verschleißfesten
Bauteil zugeführt werden und es kann bereits eine erste Vorverdichtung des Faserverbandes
erfolgen.
[0012] Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn die seitlichen Führungsflächen der Führung
für den Faserverband und/oder die Auflagefläche für die Streckwerkswalze im Bereich
des ersten verschleißfesten Bauteiles aus einem weniger verschleißfesten Material
ist, als das erste verschleißfeste Bauteil, insbesondere aus demselben Material wie
der Halter (8) der Verdichtereinheit selbst hergestellt ist. Dieses weniger verschleißfeste
Material, welches beispielsweise Kunststoff sein kann, ist dabei in der Lage, sich
durch einen gezielten Verschleiß an die aus Metall bestehende Streckwerkswalze anzupassen.
Hierdurch wird nach bereits kurzer Betriebszeit eine sehr dichte Auflagefläche gegenüber
der Streckwerkswalze erzielt, wodurch verhindert wird, dass sich Fasern aus dem Faserverband
zwischen die Auflagefläche und die Streckwerkswalze einklemmen könnten und somit zu
Verschmutzung und zu Fehlstellen im Faserverband führen kann.
[0013] Ist die Führung für den Faserverband und die Auflagefläche für die Streckwerkswalze
im Bereich des ersten verschleißfesten Bauteiles einteilig mit der Verdichtereinheit
hergestellt, so ist ein sehr kostengünstiges Bauteil geschaffen, welches in hohem
Maße funktionsfähig für die Verdichtung des Faserbandes geeignet ist.
[0014] Vorzugsweise weist das zweite verschleißfeste Bauteil einen verschleißfesten Verdichtungskanal
und eine verschleißfeste Auflagefläche für eine Streckwerkswalze auf. Das zweite verschleißfeste
Bauteil wirkt wesentlich stärker auf den Faserverband ein als es das erste verschleißfeste
Bauteil macht. Dadurch entstehen auch höhere Verschleißkräfte durch das ständig an
die Verdichtungseinrichtung angreifende Fasermaterial, welche einen großen Verschleiß
erzeugen. Dadurch, dass das zweite verschleißfeste Bauteil sowohl bezüglich des Verdichtungskanals
als auch bezüglich seiner Auflagefläche aus verschleißfestem Material hergestellt
ist, wird eine besonders lange Standzeit der Verdichtereinheit ermöglicht.
[0015] Sind der verschleißfeste Verdichtungskanal und die verschleißfeste Auflagefläche
des zweiten verschleißfesten Bauteiles einteilig hergestellt, so kann damit wiederum
eine kostengünstige Herstellung erfolgen und zudem ein sehr präzises Bauteil geschaffen
werden, welches die Verdichtung des Faserverbandes ordnungsgemäß durchführen kann.
[0016] Zur Befestigung eines der beiden verschleißfesten Bauteile an dem Halter ist es vorteilhaft,
wenn dieses stoffschlüssig, insbesondere durch einen Klebstoff erfolgt. Durch diesen
Klebstoff wird das verschleißfeste Bauteil fest mit dem Halter verbunden, so dass
eine Beweglichkeit zwischen Halter und verschleißfestem Bauteil ausgeschlossen ist.
[0017] Zusätzlich oder alternativ zu einer stoffschlüssigen Verbindung ist es auch möglich,
dass ein Teilbereich zumindest eines der verschleißfesten Bauteile durch das Material
des Halters umspritzt ist. Dieses Umspritzen kann entweder dadurch erfolgen, dass
das verschleißfeste Bauteil von außen von dem Material des Halters umgriffen ist.
Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, dass das Material des Halters in einen
Hohlraum des verschleißfesten Materials eingreift und von dort aus für eine Befestigung
des Verschleißfesten Bauteils an dem Halter sorgt.
[0018] Schließlich ist es auch möglich, dass eine Pressverbindung zwischen dem Halter und
zumindest einem der verschleißfesten Bauteile hergestellt ist. Diese Pressverbindung
ist insbesondere bei dem ersten verschleißfesten Bauteil, welches als Stift ausgebildet
ist, vorteilhaft. Dabei kann der Stift in eine Öffnung des Halters eingepresst werden
und dort in seiner Lage fixiert werden.
[0019] Weist der Halter eine Aufnahme für zumindest eines der verschleißfesten Bauteile
auf, so ist die Positionierung des verschleißfesten Bauteils in Bezug auf den Halter
sehr einfach möglich und das verschleißfeste Bauteil kann in dieser Position gegenüber
dem Halter fixiert werden.
[0020] Vorzugsweise ist der verschleißfeste Stift in die als eine Aussparung ausgebildete
Aufnahme des Halters eingesteckt. Der verschleißfeste Stift kann in diese Aussparung
beispielsweise eingeklebt oder auch eingepresst sein.
[0021] Ist die Aufnahme vorzugsweise durch einen Zapfen gebildet, der aus dem Halter herausragt,
so kann das verschleißfestem Bauteil auf diesen Zapfen aufgesteckt und dort, beispielsweise
durch Kleben oder Pressen fixiert werden.
[0022] In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist die Aufnahme eine Tasche, in
welcher zumindest eines der verschleißfesten Bauteile befestigt, insbesondere eingeklebt
ist. Die Tasche eignet sich sehr gut zur Positionierung des verschleißfesten Bauteiles
an dem Halter und sichert somit eine exakte und dauerhafte Anordnung des verschleißfesten
Bauteiles.
[0023] Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn der verschleißfeste Stift des ersten verschleißfesten
Bauteiles und/oder der verschleißfeste Verdichtungskanal und die verschleißfeste Auflagefläche
des zweiten verschleißfesten Bauteiles aus Stahl oder Keramik hergestellt ist. Stahl
oder insbesondere Keramik weisen eine besonders hohe Verschleißfestigkeit gegenüber
dem Faserverband und der Streckwerkswalze auf. Außerdem ist eine Stahl- oder Keramikauflagefläche
des zweiten verschleißfesten Bauteiles auch gegenüber der aus Stahl bestehenden Streckwerkswalze
verschleißfest, so dass insgesamt ein besonders langlebiges Bauteil geschaffen wird.
[0024] Weist die Verdichtereinheit wenigstens eine Aufnahme für ein Belastungselement zum
Erzeugen einer Auflagekraft an den Auflageflächen auf, so wird die Verdichtereinheit
ausreichend fest gegen die Streckwerkswalze gedrückt, so dass kein Spalt entsteht,
in welchen einzelne Fasern des Faserverbandes eingezogen werden könnten.
[0025] Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben.
Es zeigt
- Figur 1
- eine Seitenansicht auf eine Verdichtereinheit an einer Streckwerkswalze,
- Figur 2
- einen Schnitt durch ein erstes verschleißfestes Bauteil,
- Figur 3
- einen Schnitt durch ein zweites verschleißfestes Bauteil,
- Figur 4
- eine Ansicht von unten auf eine Verdichtereinheit für zwei Faserverbände,
- Figur 5
- einen Schnitt durch ein weiteres erstes verschleißfestes Bauteil,
- Figur 6
- einen Schnitt durch ein weiteres zweites verschleißfestes Bauteil und
- Figur 7
- einen Querschnitt durch das zweite verschleißfeste Bauteil aus Figur 6.
[0026] Figur 1 zeigt eine Seitenansicht einer Verdichtereinheit 1, welche über einer Streckwerkswalze
2 angeordnet ist. Die Verdichtereinheit 1 weist ein erstes verschleißfestes Bauteil
3 und ein zweites verschleißfestes Bauteil 4 auf. Zwischen dem ersten verschleißfesten
Bauteil 3 und den zweiten verschleißfesten Bauteil 4 sowie nach dem zweiten verschleißfesten
Bauteil 4 ist jeweils eine Druckwalze 5 angeordnet, welche einen Faserverband 6 auf
die untere Streckwerkswalze 2 drücken. Die Druckwalzen 5 sind an einem Druckarm 7
befestigt, welcher sowohl die Druckwalzen 5 als auch die Verdichtereinheit 1 auf die
Streckwerkswalze 2 drückt.
[0027] Das erste verschleißfeste Bauteil 3 und das zweite verschleißfeste Bauteil 4 sind
mittels eines Halters 8 miteinander verbunden. Die beiden verschleißfesten Bauteile
3 und 4 sind fest an dem Halter 8 angeordnet und können sich relativ zu dem Halter
8 nicht bewegen. An dem Halter 8 ist eine Aufnahme 9 angeordnet, welche mit einem
Belastungselement 10 zusammenwirkt, welches die Verdichtereinheit 1 relativ zum Druckarm
7 beweglich lagert und damit ein exaktes und festes Andrücken der Verdichtereinheit
1 auf die Streckwerkswalze 2 bewirkt.
[0028] In dem ersten verschleißfesten Bauteil 3 ist eine Führung 11 angeordnet, welche den
Faserverband 6 an die Streckwerkswalze 2 drückt. In der Führung 11 ist ein verschleißfestes
Bauteil in Form eines Stiftes 12 angeordnet. Die wesentlichen Führungskräfte für den
Faserverband 6 werden von diesem Stift 12 übernommen. Der Stift 12 ist in dem Halter
8 befestigt. Er besteht beispielsweise aus Stahl oder aus Keramik, ist gegenüber den
entlanggleitenden Fasen verschleißfest und sitzt in einer Aussparung des aus Kunststoff
bestehenden Halters 8. Das erste verschleißfeste Bauteil 3 komprimiert somit den Faserverband
6 zwischen diesem Stift 12 und der Streckwerkswalze 2.
[0029] Das zweite verschleißfeste Bauteil 4 dient zur Verdichtung des Faserverbandes 6 und
weist dementsprechend einen Verdichtungskanal 13 auf. Das zweite verschleißfeste Bauteil
4 mit dem Verdichtungskanal 13 ist ebenso wie der Stift 12 aus Stahl oder vorzugsweise
aus Keramik hergestellt und ist mit dem Halter 8 derart verbunden, dass es an einer
als Zapfen ausgebildeten Aufnahme 14 des Halters 8 unbeweglich befestigt ist. Das
zweite verschleißfeste Bauteil 4 weist neben dem Verdichtungskanal 13 auch eine Auflagefläche
15 auf, welche entsprechend der Rundung der Streckwerkswalze 2 ausgebildet ist und
damit satt auf der Streckwerkswalze 2 aufliegt. Das erste verschleißfeste Bauteil
3 weist keine derartige Auflagefläche auf. Hier ist vielmehr eine Auflagefläche 16
vorhanden, welche aus dem Halter 8 herausgebildet ist. Die Auflageflächen 15 und 16
sind rund ausgebildet, so dass sie sich an die Streckwerkswalze 2 anpassen können.
[0030] In Figur 2 ist ein Schnitt durch das erste verschleißfeste Bauteil 3 dargestellt.
Dieses verschleißfeste Bauteil 3 ist hier in Form eines Stiftes 12 ausgebildet. Der
Stift 12 steckt in einer Aufnahme 17, welche als Aussparung ausgebildet ist. Der Stift
12 bildet die obere Seite der Führung 11. Die seitlichen Bereiche der Führung 11 mit
seitlichen Führungsflächen 11', 11" sind durch den Halter 8 gebildet. Der Faserverband
6 wird in diesem, hier rechteckig dargestellten Bereich der Führung 11 geführt. Nachdem
die höheren Reibungskräfte des Faserverbands 6 an der oberen Seite der Führung 11
zu erwarten sind, ist erfindungsgemäß der Stift 12 aus Stahl oder Keramik ausgebildet,
umso eine dauerhafte, gleichbleibende Führung des Faserverbandes 6 zu bewirken.
[0031] In Figur 3 ist ein Schnitt durch das zweite verschleißfeste Bauteil 4 dargestellt.
Hier ist zu erkennen, dass der Halter 8 eine Aufnahme 14 in Form eines Zapfens bildet,
über welchen das zweite verschleißfeste Bauteil 4 geschoben ist. Das zweite verschleißfeste
Bauteil 4 ist an dem Halter 8 bzw. der Aufnahme 14 derart befestigt, dass es keine
Bewegung in Relation zu dem Halter 8 erlaubt. In anderen Ausführungen ist es aber
auch möglich, dass das zweite verschleißfeste Bauteil 4 beweglich an dem Halter 8
gelagert ist. In dem verschleißfesten Bauteil 4 ist der Verdichtungskanal 13 angeordnet.
Da hier hohe Reibungskräfte zu erwarten sind, ist der Verdichtungskanal 13 rings herum
aus dem verschleißfesten Material, insbesondere Stahl oder Keramik hergestellt.
[0032] In Figur 4 ist eine Ansicht von unten auf die Verdichtereinheit 1 dargestellt. Die
Verdichtereinheit 1 ist als doppelseitiges Bauteil gestaltet, so dass zwei Faserverbände
6, welche an benachbarten Spinnstellen gesponnen werden, mittels eines Halters 8,
an welchen zwei Verdichtereinheiten 1 angeordnet sind, bedient werden können. Bezüglich
der Führung des Faserverbandes 6 ist ersichtlich, dass in dem ersten verschleißfesten
Bauteil 3 mit dem Stift 12, den seitlichen Führungsflächen 11', 11" der Führung 11
und der Streckwerkswalze 2 eine erste Komprimierung des Faserverbandes 6 erfolgt.
Nach dieser ersten Komprimierung des Faserverbandes 6 gelangt dieses in den Verdichtungskanal
13 des zweiten verschleißfesten Bauteiles 4. Dort wird der bereits vorkomprimierte
Faserverband 6 an zumindest eine Seitenwand des schräg zur Laufrichtung des Faserverbandes
6 angeordneten Verdichtungskanals 13 angedrückt und weiter kompaktiert. Dadurch entsteht
ein besonders vorteilhafter, dichter Faserverband 6, welcher anschließend versponnen
werden kann.
[0033] Figur 5 zeigt einen Schnitt durch ein weiteres erstes verschleißfestes Bauteil 3
und dessen Halter 8. Es ist ähnlich der Ausführung aus Figur 2 aufgebaut. Der Unterschied
ist allerdings, dass die Auflagefläche 16 nicht beidseits der Führung 11 angeordnet
ist. Insbesondere im Zusammenwirken mit dem zweiten verschleißfesten Bauteil, das
eine zweigeteilte Auflagefläche 15 aufweist, ist hiermit eine statisch bestimmte Auflage
des Halters 8 auf der Streckwerkswalze 2 sichergestellt. Die erste seitliche Führungsfläche
11' ist demnach länger ausgebildet als die zweite seitliche Führungsfläche 11".
[0034] In Figur 6 ist ein Schnitt durch ein weiteres zweites verschleißfestes Bauteil 4
und dessen Halter 8 gezeichnet. Die Aufnahme 14' ist dabei nicht zapfenförmig wie
in Figur 3, sondern hier in Form einer Tasche ausgebildet. In der Tasche kann das
zweite verschleißfeste Bauteil 4, das in seiner Form an die Tasche angepasst ist,
sehr gut an dem Halter positioniert werden. Eine exakte und dauerhafte Anordnung des
verschleißfesten Bauteiles 4 an dem Halter 8 ist damit gesichert. Der Verdichtungskanal
13 befindet sich innerhalb des zweiten verschleißfesten Bauteils 4.
[0035] Figur 7 zeigt einen Querschnitt durch das zweite verschleißfeste Bauteil 4 aus Figur
6 an der strichpunktierten Stelle. Die taschenförmige Aufnahme 14' in dem Halter 8
und das dazu korrespondierende zweite verschleißfeste Bauteil 4 sind darin sehr gut
zu erkennen. Der Verdichtungskanal 13 ist mit einer gestrichelten Linie angedeutet.
Die Auflagefläche 15 ist in das zweite verschleißfeste Bauteil integriert und ist
gewölbt, um sich an die Streckwerkswalze 2 anschmiegen zu können.
[0036] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine
Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
dargestellt und beschrieben sind. Merkmale des ersten verschleißfesten Bauteiles können
auch mit Merkmalen des zweiten verschleißfesten Bauteiles kombiniert werden und umgekehrt.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Verdichtereinheit
- 2
- Streckwerkswalze
- 3
- erstes verschleißfestes Bauteil
- 4
- zweites verschleißfestes Bauteil
- 5
- Druckwalze
- 6
- Faserverband
- 7
- Druckarm
- 8
- Halter
- 9
- Aufnahme
- 10
- Belastungselement
- 11
- Führung
- 12
- Stift
- 13
- Verdichtungskanal
- 14
- Aufnahme
- 15
- Auflagefläche
- 16
- Auflagefläche
- 17
- Aufnahme
1. Verdichtereinheit für ein Streckwerk einer Textilmaschine, mit wenigstens einem Verdichtungskanal
für einen fertig verzogenen Faserverband (6), wobei die Verdichtereinheit (1) einen
Halter (8) und wenigstens zwei verschleißfeste Bauteile (3, 4) aufweist, die mit dem
Halter (8) verbunden sind, und wenigstens eines der verschleißfesten Bauteile (4)
eine Auflagefläche (15) für eine Streckwerkswalze (2) aufweist, wobei die verschleißfesten
Bauteile (3, 4) so an dem Halter (8) angeordnet sind, dass sie in Umfangsrichtung
der Streckwerkswalze (2) voneinander beabstandet sind und wobei ein erstes verschleißfestes
Bauteil (3) wenigstens eine obere Führungsfläche für den Faserverband (6) und das
zweite verschleißfeste Bauteil (4) einen Verdichtungskanal (13) für den Faserverband
(6) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Führungsfläche des ersten verschleißfesten Bauteils (3) ein verschleißfester
Stift (12) ist, welcher zur Führung des Faserverbandes (6) den Faserverband (6) von
oben auf die Streckwerkswalze (2) drücken und somit zwischen diesem ersten verschleißfesten
Bauteil (3) und der Streckwerkswalze (2) komprimieren kann, aber keinen Kontakt zur
Streckwerkswalze (2) hat.
2. Verdichtereinheit nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdichtereinheit (1) zwei erste und zweite verschleißfeste Bauteile (3, 4) für
zwei nebeneinander verlaufende Faserverbände (6) aufweist.
3. Verdichtereinheit nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdichtereinheit (1) im Bereich des ersten verschleißfesten Bauteils (3) eine
Führung (11) mit seitlichen Führungsflächen (11', 11") für den Faserverband (6) und
eine Auflagefläche (16) für die Streckwerkswalze (2) aufweist.
4. Verdichtereinheit nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die seitlichen Führungsflächen (11', 11") der Führung (11) und/oder die Auflagefläche
(16) für die Streckwerkswalze (2) im Bereich des ersten verschleißfesten Bauteils
(3) aus einem weniger verschleißfesten Material als das erste verschleißfeste Bauteil
(3), insbesondere aus demselben Material wie der Halter (8) der Verdichtereinheit
(1) hergestellt ist.
5. Verdichtereinheit nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (11) für den Faserverband (6) und die Auflagefläche (16) für die Streckwerkswalze
(2) im Bereich des ersten verschleißfesten Bauteils (3) einteilig mit der Verdichtereinheit
(1) hergestellt ist.
6. Verdichtereinheit nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite verschleißfeste Bauteil (4) einen verschleißfesten Verdichtungskanal (13)
und eine verschleißfeste Auflagefläche (15) für die Streckwerkswalze (2) aufweist.
7. Verdichtereinheit nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der verschleißfeste Verdichtungskanal (13) und die verschleißfeste Auflagefläche
(15) des zweiten verschleißfesten Bauteils (4) einteilig hergestellt sind.
8. Verdichtereinheit nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der verschleißfesten Bauteile (3, 4) stoffschlüssig mit dem Halter
(8), insbesondere durch einen Klebstoff, verbunden ist oder ein Teilbereich zumindest
eines der verschleißfesten Bauteile (3, 4) durch das Material des Halters (8) umspritzt
ist oder dass eine Pressverbindung zwischen dem Halter (8) und zumindest einem der
verschleißfesten Bauteile (3, 4) vorhanden ist.
9. Verdichtereinheit nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der verschleißfesten Bauteile (3, 4) auskragend an dem Halter (8)
der Verdichtereinheit (1) angeordnet ist.
10. Verdichtereinheit nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (8) eine Aufnahme (14, 17) für zumindest eines der verschleißfesten Bauteile
(3, 4) aufweist.
11. Verdichtereinheit nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der verschleißfeste Stift (12) in die als eine Aussparung ausgebildete Aufnahme (17)
des Halters (8) eingesteckt ist.
12. Verdichtereinheit nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (14) vorzugsweise durch einen Zapfen gebildet ist, der aus dem Halter
(8) herausragt und/oder eine Tasche (14') ist, in welcher zumindest eines der verschleißfesten
Bauteile (3, 4) befestigt, insbesondere eingeklebt ist.
13. Verdichtereinheit nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der verschleißfeste Stift (12) des ersten verschleißfesten Bauteils (3) und/oder
der verschleißfeste Verdichtungskanal (13) und die verschleißfeste Auflagefläche (15)
des zweiten verschleißfesten Bauteils (4) aus Stahl oder Keramik hergestellt ist.
14. Verdichtereinheit nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdichtereinheit (1) wenigstens eine Aufnahme (9) für ein Belastungselement
(10) zum Erzeugen einer Auflagekraft an den Auflageflächen (15,16) aufweist.