[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloss für Türen, Fächer und Klappen, insbesondere von
Schließfächern.
[0002] Für Türen, Fächer und Klappen werden beispielsweise Schlösser mit längsverschiebbaren
Fallen vorgesehen. Hierbei wird in dem entsprechenden Loch der Tür ein passender Schließzylinder
befestigt und über eine zugehörige Mechanik mittels einer Handhabe die Falle bewegt.
Bekannt sind des Weiteren aus dem Gebrauchsmuster
DE 20 213 00 886.6 U1 Zahlenschlösser, die im Schlossgehäuse neben einem Mechanikbereich eine elektronische
Steuereinheit besitzen. Erst nach Bestätigung der Schließberechtigung, nämlich nach
Eingabe des richtigen Zahlencodes, wird das Bewegen des Verriegelungselements möglich,
in dem nämlich eine Sperre des Drehknaufs aufgehoben wird. Wünschenswert ist es solche
Schlösser sowohl für linksanschlagende Türen wie auch für rechtsanschlagende Türen
zu verwenden.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Schloss mit einer Falle als Verriegelungselement
zur Verfügung zu stellen, dass sowohl für linksanschlagende Türen wie auch für rechtsanschlagende
Türen unverändert einsetzbar ist.
[0004] Die Erfindung wird mit einem Schloss mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen beschreiben die Unteransprüche.
[0005] Dieses Schloss für Türen, Fächer und Klappen besitzt ein Gehäuse mit einer Schließeinheit,
welche einen Knauf, einen drehmomentübertragend mit einem Knauf verbundenen Rotor
umfasst. Der Rotor ist in einem gehäuseseitigen Stator aufgenommen und wirkt auf ein
Verriegelungselement ein, nämlich auf eine zwischen einer Verriegelungsstellung und
einer Entriegelungsstellung verschiebbar angeordnete, längsbewegliche Falle. Diese
Falle ist vorzugsweise in Richtung Verriegelungsstellung federbelastet. Zur Umwandlung
einer durch den Knauf bewirkten Rotorbewegung in eine Öffnungsbewegung der Falle ist
an der Stirnseite des Rotors, die der Falle zugewandt ist, ein Pin vorgesehen. Der
Pin ist exzentrisch zur Rotorachse angeordnet und greift in eine Ausnehmung an der
Vorderseite der Falle ein. In der Verriegelungsstellung der Falle befindet sich der
Pin in einer Ruhelage an einer Seite dieser Ausnehmung. Diese Anlagestelle befindet
sich in der Ausnehmung der Falle an der Stelle, welche der Rotorachse am nächsten
liegt. Bei Drehung des Knaufs wird der Rotor sowie der zugehörige Pin mitbewegt und
die Falle zurückgezogen. Bei dieser Bewegung wird der Pin aus seiner Ruhelage, anliegend
an der Anlagestelle der Ausnehmung der Falle wegbewegt, wobei zur Verschiebung der
Falle aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung der Pin in zwei Richtungen
aus seiner Ruhelage weg bewegbar ist. Der Pin kann einerseits bei Drehung des Knaufs
im Uhrzeigersinn entlang einer ersten Führungsfläche oder andererseits bei Drehung
des Knaufs entgegen dem Uhrzeigersinn entlang einer zweiten Führungsfläche bewegt
werden. Die vorgenannten Führungsflächen werden durch Begrenzungswände der Ausnehmung
gebildet, wobei die Führungsflächen ausgehend von der Ruhelage des Pins an der vorgenannten
Anlagestelle in unterschiedliche Richtungen verlaufen. Diese Führungsflächen können
geradlinig oder gebogen sein und verlaufen jeweils in eine vom Rotor weg weisende
Richtung. Vorzugsweise verlaufen die Führungsflächen geradlinig und liegen in einen
Winkel von größer 90° zueinander.
[0006] Zusätzlich kann als Manipulationsschutz eine Raste schwenkbar an der Falle angeordnet
sein. Diese zweiarmige Raste besitzt auf der einen Seite einen Andruckarm sowie auf
der anderen Seite einen Sperrarm. Die Raste ist in einem Längsschlitz der Falle aufgenommen.
Nur in einer Schwenkposition der Raste ist ein Zurückschieben der Falle möglich. In
anderen Schwenkpositionen verhindert der rotorseitig angeordnete Pin eine Bewegung
der Falle, da der Sperrarm der Raste vor diesem Pin liegt. Ist durch Andrücken des
Andruckarms der Sperrarm angehoben, überragt der Sperrarm den Pin und die Falle kann
bewegt werden, wobei der Sperrarm über den Pin geschoben wird.
[0007] Ein solches Schloss kann allein mittels eines mechanischer Schlüssel geöffnet oder
geschlossen werden.
[0008] In einer weiteren Ausführungsform wird im Gehäuse eine elektronische Steuereinheit
vorgesehen, wobei ohne Nachweis einer Schließberechtigung ein Sperrteil die Bewegung
des Knaufs verhindert und erst bei Nachweis einer Schließberechtigung die elektronische
Steuereinheit die Blockade des Sperrteils aufhebt und so die Bewegung des Knaufs freigegeben
wird. Als Eingabeeinheit für eine solche Steuereinheit kann ein Zahlenschloss dienen.
Als Eingabeeinheit kann des Weiteren eine Antenne im Knauf angeordnet sein, die mit
einem separaten Transponder zusammenwirkt.
[0009] Der besondere Vorteil dieser Erfindung liegt darin, dass das Schloss für linksanschlagende
Türen wie auch für rechtsanschlagende Türen unverändert einsetzbar ist. Ein solches
Schloss kann für Türen von Schränken oder Spinden, für Fächer, Klappen oder ähnliche
Möbel verwendet werden, z.B. für Bäder, Sportstätten oder Schulen.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben. Die
Zeichnung umfasst 9 Figuren, wobei die Erfindung am besten in der Fig. 4 sowie Fig.
7 bis Fig. 9 zu sehen ist.
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Schlosses vor der Befestigung
des Knaufs,
- Fig. 2
- zeigt eine perspektivische Ansicht des Schlosses von Fig. 1 mit Sicht auf das Innere
des Knaufs,
- Fig. 3
- zeigt eine perspektivische Ansicht des Knaufs von Fig. 2 von hinten,
- Fig. 4
- zeigt eine perspektivische Ansicht auf die Rückseite des Schlosses von Fig. 1,
- Fig. 5
- zeigt die Rückseite des Schlosses gemäß Fig. 1,
- Fig. 6
- zeigt die Rückseite des Schlosses gemäß Fig. 1 ohne Falle,
- Fig. 7
- zeigt die Rückseite des Schlosses gemäß Fig. 1 mit transparent gezeichneter Falle,
- Fig. 8
- zeigt einen Ausschnitt der Seitenansicht des Schlosses gemäß Fig. 1 mit transparenter
Falle in Verriegelungsstellung,
- Fig. 9
- zeigt den gleichen Ausschnitt von Fig. 8 in Entriegelungsstellung.
[0011] Die Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schlosses 10, welches
sowohl für Türen mit Rechtsanschlag als auch für Türen mit Linksanschlag verwendet
werden kann. Das Schloss 10 umfasst ein Gehäuse 20, in dem neben einer mechanische
Schließeinheit auch eine elektronische Steuereinheit 90 vorgesehen sind. Dieses Gehäuse
20 befindet sich im montierten Zustand des Schlosses 10 an der Rückseite der Tür.
Das Gehäuse 20 besteht aus einer robusten Grundplatte 21 mit Seitenrahmen 25 und einer
robusten, rückseitigen, abnehmbaren Abdeckung 24 aus Metall.
[0012] Die hier gezeigte Ausführungsform des Schlosses 10 umfasst eine längsverschiebbare
Falle 70 als Verriegelungselement. Das vordere Ende der Falle 70, welches in einen
Schließblech an einem Türrahmen eingreift, ist gekröpft, sichtbar am Absatz 75 und
mit einer Schräge 751 versehen, was ein Eingreifen in das Schließblech erleichtert.
Diese Falle 70 kann mittels Drehbewegung eines im montierten Zustand auf der Vorderseite
der Tür angeordneten Knaufs 30 aus der Verriegelungsstellung in Entriegelungsstellung
verschoben werden. Hierbei wird die Drehbewegung des Knaufs 30 über einen Rotor 40,
welcher drehbar in einem gehäuseseitigen Stator 44 angeordnet ist, auf die Falle 70
übertragen. Diese Drehbewegung des Knaufs 30 ist jedoch nur möglich, wenn durch einen
Benutzer eine Schließberechtigung für dieses Schloss 10 nachgewiesen wird, nämlich
der Benutzer sich mit einem - hier nicht gezeigten - Transponder dem Knauf 30 nähert.
Dann werden dessen Signale an eine im Gehäuse 20 angeordnete Steuereinheit 90 weitergegeben.
Diese Steuereinheit 90 bewirkt bei Verwendung des Transponders mit richtigem Identitätscode,
dass die Falle 70 durch Drehung des Knaufs 30 verschoben werden kann. Dies kann zusätzlich
durch ein Lichtsignal angezeigt werden. Hierzu ist auf der knaufseitigen Platine 35
mindestens eine, vorzugsweise zweifarbig leuchtende LED 354 vorgesehen, die bei Näherung
des richtigen Transponders grün und bei Annäherung eines Transponders mit falschem
Identitätscode rot aufleuchtet.
[0013] In der Fig. 1 ist einerseits der Knauf 30 zu sehen, hier noch im demontierten Zustand
und andererseits das Gehäuse 20, welches an der Rückseite der Tür befestigt wird.
Zur Montage des Schlosses 20 kann in vorteilhaferweise auf der Grundplatte 21 des
Gehäuses 20 eine Fixierhilfe in Form eines Klebepads 23 vorgesehen werden. Dieses
Klebepad 23 erleichtert die Montage des Schlosses 10, da das Gehäuse 20 während des
Befestigungsvorgangs bereits an der Tür vorfixiert ist. Die Verbindung mit der Tür
kann beispielsweise über eine Schraubverbindung bewirkt werden. In diesem Beispiel
besitzt die Grundplatte 21 an den jeweiligen Ecken entsprechende Befestigungslöcher
22. Bei der Montage des Schlosses 10 wird das vordere Ende des Stators 44 in das Türloch
eingeschoben. Um den Stator 44 dann an der Vorderseite der Tür zu befestigen ist eine
Mutter 80 vorgesehen, die auf ein Gewinde an der Außenseite des Stators 44 aufgeschraubt.
Im montierten Zustand würde sich die Tür zwischen der Grundplatte 21 und der Mutter
80 befinden. Auf der Vorderseite der Tür ragt das vordere Ende des Stators 44 und
im Stator 44 das vordere Ende des Rotors 40 heraus. An dieser Stirnseite des Rotors
40 ist eine rotorseitige Platine 41 mit Kontakten 42 angeordnet.
[0014] Die rotorseitige Platine 41 besitzt mittig ein Loch zum Durchstecken einer Befestigungsschraube
81. Die Befestigungsschraube 81 durchgreift den gesamten Rotor 40 entlang seiner Rotorachse
45 und dient zur Befestigung des Knaufs 30. Diese Schraube 81 kann bei der Montage
zum einen durch ein Durchgangsloch 76 des Riegels 70 (siehe Fig. 4) gesteckt und anschließend
von der Rückseite der Tür mit dem Knauf 30 verschraubt werden. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform ist die Schraube 81 verlier sicher im Rotor 40 gehalten. Für diese
Schraubverbindung besitzt der Knauf 30 ein entsprechendes Gewindeloch 352, welches
auf der Fig. 3 zu sehen ist.
[0015] Zur drehmomentübertragenden Verbindung zwischen dem Rotor 40 und dem Knauf 30 weist
der Rotor 40 an seinem Außenumfang Randausnehmungen 43 auf, die mit entsprechenden
Nasen 341 an der Rückseite des Knaufs 30 zusammenwirken. Die Nasen 341 an der Rückseite
des Knaufs 30 sind bevorzugt so angeordnet, dass nur eine Position zum Aufschrauben
des Knaufs 30 möglich ist. Die Nasen 341 sind wie aus Fig. 3 zu ersehen, in diesem
Ausführungsbeispiel an einer ringförmigen Aufnahme 34 an der Rückseite des Knaufs
vorgesehen. Innerhalb dieser ringförmigen Aufnahme 34 ist die knaufseitige Platine
35 mit ihren Federkontakten 351 angeordnet, die mit entsprechenden Federkontakte 351
der rotorseitigen Platine 41 (siehe Fig. 1) zusammenwirken.
[0016] Der Aufbau des Knaufs 30 ist am besten aus den Fig. 2 und 3 zu ersehen. Er besteht
aus einem kappenartigen Oberteil 31, einem Ring 32 und einem Unterteil 33. Das Oberteil
31 besteht vorzugsweise aus Kunststoff. Der ringförmige Rahmen 312 des Oberteils 31
wird auf einem umlaufenden Rand 36 des tellerartigen Unterteils 33 aufgesetzt. Die
Abdeckung 311 des Oberteils 31 ist vorzugsweise bereichsweise transparent ausgestaltet,
so dass Lichtzeichen von außen zu sehen sind. Dazu kann die Abdeckung 311 lackiert
sein und für ein entsprechendes Fensterbild, das den Durchblick auf die LEDs 354 ermöglicht
oder ein Logo darstellt, kann der Lackbelag mittels Laser entfernt werden. Darüber
hinaus kann dieser Bereich zum Durchscheinen des Lichts der LEDs 354 zusätzlich aufgeraut
sein, um eine bessere Streuung des Lichts zu ermöglichen.
[0017] Es werden eine oder auch mehrere LEDs 354, vorzugsweise zweifarbigen LED 354, verwendet.
Diese befinden sich auf der knaufseitigen Platine 35. In Fig. 2 sind neben der LED
354 die Federkontakte 351 und abstehende Kunststoffnippel 355 zu sehen. Diese Nippel
355 dienen allein zur Verdrehsicherung. Dies erleichtert das exakte Positionieren
der knaufseitigen Platine 35 innerhalb des Knaufs 30. Innerhalb des Knaufs 30 ist
des Weiteren eine Antenne 353 vorgesehen, hier z.B. eine Kupferspule, die auf einer
Frequenz von 125 KHz sendet. Solche Antennen 353 können mit bekannten Transpondern
(EM4102, EM4200, T5577) kommunizieren. Es sind jedoch auch andere Antennen möglich,
beispielsweise spiralförmig angeordnete Leiterbahnen auf der knaufseitigen Platine
35 (Mifare Antennen). Solche Antennen haben einen höheren Sicherheitsstandard und
senden bei Frequenzen von 13,56 GHz.
[0018] Die knaufseitige Platine 35 wird mittig ebenfalls von der Befestigungsschraube 81
durchgriffen. Des Weiteren sind in der Nähe des Außenumfangs der knaufseitigen Platine
35 weitere drei Schrauben 332 zu sehen. Diese Schrauben 332 dienen der Verbindung
des tellerartigen Unterteils 33 mit dem Oberteil 31 des Knaufs 30. In der Fig. 3 ist
die Rückseite des tellerartigen Unterteils 33 zu sehen. In diesem tellerartigen Unterteil
33 sind entsprechende Schraubaufnahmen 331 vorgesehen, in die von hinten die Schrauben
332 eingeschraubt werden. An der Rückseite des Oberteils 31 des Knaufs 30 sind ebenfalls
entsprechende - hier nicht sichtbare - Schraubaufnahmen für die Schrauben 332 und
die Befestigungsschraube 81 in Form von Domen eingeformt.
[0019] Zusätzlich ist in diesem Ausführungsbeispiel ein Ring 32 aus Silikon für den Knauf
30 vorgesehen. Dieser Ring 32 sitzt auf dem Rahmen 312 des Oberteils 31 des Knaufs
30 auf und hat an seinem Außenumfang rutschhemmende Einformungen, was den Knauf 30
bei einer Drehbewegung griffiger macht.
[0020] Ist der zusammengebaute Knauf 30, wie er in Fig. 3 gezeigt ist, über die Befestigungsschraube
81 an der Vorderseite der Tür festgelegt, besteht über die Federkontakte 351 der knaufseitigen
Platine 35 und über die Kontakte 42 der rotorseitigen Platine 41 sowie dem in Fig.
4 gezeigten Folienverbinder 92 eine Verbindung zur Hauptplatine 91 der Steuereinheit
90, die im Gehäuse 20 an der Rückseite der Tür aufgenommen ist. Der Folienverbinder
92 ist an seinem einen Ende mit der Hauptplatine 91 verbunden und mit seinem anderen
Ende an der Rückseite der rotorseitigen Platine 41. Um diese Verbindung zu ermöglichen,
ist, wie der Fig. 4 und Fig. 6 zu entnehmen, am Stator 44 eine schlitzartige Öffnung
441 vorgesehen.
[0021] Nähert sich ein Benutzer mit seinem Transponder dem Knauf 30, so wird eine elektronische
Abfrage aktiviert. Die Signale, die zwischen dem Transponder und der im Knauf 30 angeordneten
Antenne 353 ausgetauscht werden und über die Federkontakte 351, 42 und den Folienverbinder
92 an die Hauptplatine 91 der Steuereinheit 90 weitergeleitet werden, dienen zum Nachweis
der Schließberechtigung des benutzten Transponders. Es findet eine drahtlose Kommunikation
zwischen dem Transponder und der Steuereinheit 90 statt, wobei die Steuereinheit 90
einen Identifikationscode vom Transponder abruf, ihn mit einem gespeicherten Identifikationscode
vergleicht und daraufhin entscheidet, ob der verwendete Transponder und damit die
den Transponder benutzende Person eine Schließberechtigung besitzt. In diesem Fall
wird die Drehbewegung des Knaufs 30 zum Entriegeln des Schlosses 10 freigegeben.
[0022] In der Fig. 5 ist das Schloss 10 mit dem durch den Längsschieber 60 blockierten Sperrteil
50 gezeigt, was ein Drehbewegung des Rotors 40 sowie des Knaufs 30 verhindert, die
Falle 70 befindet sich in Verriegelungsstellung. Der auf der Hauptplatine 91 vorgesehene
Prozessor steuert aufgrund einer nachgewiesenen Schließberechtigung mittels des richtigen
Transponders den Motor 94 an, der ein Betätigungselement 95 in Form eines Exzenterbolzen
mit einem abragenden Pin besitzt. In diesem Fall wird das Betätigungselement 95 in
Richtung gegen den Uhrzeigersinn bewegt. Der zugehörige Pin des Exzenterbolzens greift
in eine Exzenterführung 66 eines Schiebers 65 ein. Der Schieber 65 wird über die Exzenterführung
66 so gefahren, das ein Endschalter 96 bei einer Umdrehung des Exzenterbolzen 95 zweimal
betätigt wird, nämlich einmal in einer Position "offen" und einmal in einer Position
"geschlossen". Dieser Schieber 65 läuft nicht synchron mit einem weiteren Schieber,
dem Längsschiebers 60. Dieser liegt mit einem Anschlag 63 am Umfang des Exzenterbolzens
95 an und wird von diesem bewegt. Bei einer Motorbewegung wird demzufolge der Längsschieber
60 verschoben und das Sperrelement 50 freigegeben, von welchem in den Fig. 5 und 6
nur das untere Ende 51 zu sehen ist. Das gegenüberliegende Eingriffsende des Sperrelements
50 greift in eine radial eingebrachte, halbmondförmige Ausnehmung am Rotor 40 ein,
wodurch eine Drehung des Rotors 40 und damit auch eine Drehung des mit dem Rotor 40
verbundenen Knaufs 30 verhindert wird. Bei Verschiebung des Längsschiebers 60 kann
das hintere Ende 51 des Sperrelements 50 von seiner Stützstelle 62 am Längsschieber
60 gelangen, vorzugsweise entlang einer Schräge 64. Die Schräge 64 hat den Vorteil,
dass bereits bei Beginn der Motorbetätigung eine Drehung des Knaufs 30, d.h. ohne
abzuwarten, möglich ist. Der vom Schieber 65 betätigte Endschalter 96 schaltet den
Motor 94 aus. Der durch den Motor 94 bewirkte Nachlauf des Betätigungselements 95
führt zum Verschieben des Längsschiebers 60 bis in seine Endlage.
[0023] Aufgrund der Freigabe des Sperrteils 50 ist die Drehung des Knaufs 30 und damit auch
des Rotors 40 möglich. Ein an der hinteren Stirnseite 47 des Rotors 40 vorgesehener
und exzentrisch zur Rotorachse 45 angeordneter Pin 46 wird dabei mitbewegt, wie in
Fig. 6 zu sehen. Dieser Pin 46 greift in eine Ausnehmung 73 an der Vorderseite 71
der Falle 70 ein. Diese Ausnehmung 73 ist bei der transparenten Darstellung des Riegels
70 in Fig. 7 zu sehen. Wird beispielsweise der Knauf 30 im Uhrzeigersinn bewegt, gleitet
der Pin 46 ausgehend von seiner Anlagestelle 733 entlang einer Führungsfläche 731,
die durch eine Wandung der Ausnehmung 73 gebildet ist. Dabei zieht der Pin 46 die
Falle 70 zurück, d.h. die Falle 70 wird aus der Verriegelungsstellung in den Entriegelungsstellung
bewegt.
[0024] Das vorliegende Schloss 10 kann sowohl bei Türen mit Rechtsanschlag, also auch bei
Türen mit Linksanschlag verwendet werden, da eine Drehung des Knaufs 30 entgegen dem
Uhrzeigersinn in gleicher Weise zu einem Entriegeln der Falle 70 führt. In diesem
Fall bewegt sich der Pin 46 aus seiner Anlagestelle 733, in diesem Fall entlang einer
Führungsfläche 732, die ebenfalls eine Begrenzungswand der Ausnehmung 73 ist. Auch
diese Bewegung führt zum Rückziehen der Falle 70.
[0025] Zusätzlich ist an der Falle 70 eine zweiarmige Raste 74 angeordnet, welche in einem
Längsschlitz 78 der Falle 70 schwenkbar aufgenommen ist. Die Schwenkachse 741 befindet
sich, wie in Fig. 4 zu sehen, in einem zurückversetzten Absatz 75 der Falle 70. Die
Raste 74 dient als Manipulationsschutz. Die Raste 74 besitzt an einer Seite einen
Andruckarm 742 und an der anderen Seite einen Sperrarm 743. Der Andruckarm 742 ist
an die Form dieses Absatz 75 angepasst, so dass in der eingeschwenkten Stellung der
Raste 74 -gezeigt in Fig.9- der Andruckarm 742 ohne einen Überstand in den Absatz
75 bewegbar ist, aber in der ausgeschwenkten Stellung -gezeigt in Fig.8- dieser Andruckarm
742 der Raste 74 den Absatz 75 zu einer Betätigung überragt. Der Sperrarm 743 liegt
in dem Längsschlitz 78 bei ausgeschwenkter Stellung der Raste 74 mit seinem freien
Ende vor dem Pin 46 des Rotors 40. In dieser Lage ist eine Längsbewegung der Falle
70 aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung blockiert. Aber in der
eingeschwenkten Stellung der Raste 74 ist der Sperrarm 743 in eine Ebene oberhalb
des Pins 46 angehoben und kann über den Pin 46 geschoben werden, wenn der Pin 46 entlang
der Führungsflächen 731, 732 bewegt wird, um die Falle 70 in ihre Entriegelungsstellung
zu verschieben.
[0026] Ist die Tür geöffnet, ist zum Verschließen der Tür bei dieser Ausführung keine Drehung
des Knaufs 30 notwendig, da sich die Falle 70 aufgrund ihrer Federbelastung selbsttätig
wieder zurück in die Verriegelungsstellung bewegt. Eine entsprechende Feder 72 ist
in Fig. 4 und 5 gezeigt. Diese Feder 72 ist in einer entsprechenden Längsnut an der
Rückseite 77 der Falle 70 angeordnet und stützt sich mit dem aus der Falle 70 herausragenden
Ende an einer nicht gezeigten Stützstelle am Gehäuse 20 ab. Befindet sich die Falle
70 wieder in der Verriegelungsstellung, ist auch der Rotor 40 aufgrund des Eingriffs
des rotorseitigen Pins 46 in der fallenseitigen Ausnehmung 73 wieder in seiner Ausgangsstellung.
In dieser Drehstellung greift das Eingriffsende des Sperrelements 50 in eine Ausnehmung
am Rotor 40 ein, da auch der Längsschieber 60 aufgrund einer Federkraft, nämlich der
Feder 61, zurück in seine Blockierposition bewegt wird und hierbei die Rückbewegung
des Sperrelementes 50 bewirkt. Die vorgenannte Ausnehmung am Rotor 40 ist vorzugsweise
in Längsrichtung des Rotors 40 begrenzt, wodurch gleichzeitig eine axialfeste Anordnung
zwischen Knauf 30 und Rotor 40 erzielt wird.
[0027] Die notwendige Stromversorgung für das Schloss 10 wird in diesem Fall über zwei Batterien
mit einer Spannung von 3V gewährleistet, was ca. 10 000 Schließzyklen erlaubt. Die
Batterien sind in einem Batteriefach 93 im Gehäuse 20 angeordnet. In diesem Ausführungsbeispiel
ist keine Notstromversorgung gezeigt. Diese ist jedoch möglich, wenn beispielsweise
entsprechende Zugangslöcher am tellerartigen Unterteil 33 des Knaufs 30 vorgesehen
werden, um einen entsprechenden Zugang zu schaffen.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 10
- Schloss
- 20
- Gehäuse
- 21
- Grundplatte
- 22
- Befestigungsloch
- 23
- Fixierhilfe, Klebepad
- 24
- rückseitige Abdeckung
- 25
- Seitenrahmen
- 30
- Knauf
- 31
- Oberteil
- 311
- transparente Abdeckung
- 312
- Rahmen
- 32
- Ring
- 33
- Unterteil
- 331
- Schraubenaufhahme
- 332
- Schrauben
- 34
- ringförmige Aufnahme
- 341
- Nase
- 35
- knaufseitige Platine
- 351
- Federkontakte
- 352
- Gewindeloch
- 353
- Antenne
- 354
- LED
- 355
- Nippel zur Verdrehsicherung
- 36
- umlaufende Rand
- 40
- Rotor
- 41
- rotorseitige Platine
- 42
- Kontakte
- 43
- Randausnehmung
- 44
- Stator
- 441
- Öffnung für 92
- 45
- Rotorachse
- 46
- Pin
- 47
- Stirnseite
- 50
- Sperrteil
- 51
- Ende
- 60
- Längsschieber
- 61
- Feder
- 62
- Stützstelle
- 63
- Anschlag
- 64
- Schräge
- 65
- Schieber
- 66
- Exzenterführung
- 70
- Falle
- 71
- Vorderseite
- 72
- Feder
- 73
- Ausnehmung für 46
- 731
- Führungsfläche
- 732
- Führungsfläche
- 733
- Anlagestelle
- 74
- Raste
- 741
- Schwenkachse
- 742
- Andruckarm
- 743
- Sperrarm
- 75
- Absatz
- 751
- Schräge
- 76
- Durchgangsloch
- 77
- Rückseite
- 78
- Längsschlitz
- 80
- Mutter
- 81
- Befestigungsschraube
- 90
- Steuereinheit
- 91
- Hauptplatine
- 92
- Folienverbinder
- 93
- Batteriefach
- 94
- Motor
- 95
- Betätigungselement, Exzenterbolzen
- 96
- Endschalter
1. Schloss zum Verschluss von Türen, Fächern, Klappen, insbesondere von Schließfächern,
- mit einem Gehäuse (20),
- mit einer Schließeinheit umfassend einen Knauf (30), einen Stator (44), einen drehmomentübertragend
mit dem Knauf (30) verbundenen Rotor (40), ein Verriegelungselement und Mittel zur
Umwandlung einer Rotorbewegung in eine Öffnungsbewegung des Verriegelungselements,
- wobei als Verriegelungselement eine zwischen einer Verriegelungsstellung und einer
Entriegelungsstellung verschiebbar angeordnete, längsbewegliche Falle (70) vorgesehen
ist,
- wobei an der der Falle (70) zugewandten Stirnseite des Rotors (40) exzentrisch von
der Rotorachse (45) ein Pin (46) vorgesehen ist, welcher in eine Ausnehmung (73) an
der Vorderseite (71) der Falle (70) eingreift, wobei sich der Pin (46) in der Verriegelungsstellung
der Falle (70) in einer Ruhelage an einer Seite der Ausnehmung (73) befindet,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Pin (46) in seiner Ruhelage an einer Anlagestelle (733) der Ausnehmung (73) der
Falle (70) anliegt, wobei die Anlagestelle (733) an einer Stelle der Ausnehmung (73)
ist, welche der Rotorachse (45) am nächsten liegt,
- dass zur Verschiebung der Falle (70) aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung
der Pin (46) aus seiner Ruhelage - anliegend an der Anlagestelle (733) der Ausnehmung
(73) - in zwei Richtungen bewegbar ist, nämlich der Pin (46) einerseits bei Drehung
des Knaufs (30) im Uhrzeigersinn entlang einer ersten Führungsfläche (731) oder der
Pin (46) andererseits bei Drehung des Knaufs (30) entgegen dem Uhrzeigersinn entlang
einer zweiten Führungsfläche (732) der Ausnehmung (73) bewegbar ist,
- wobei die Führungsflächen (731, 732) durch Begrenzungswände der Ausnehmung (73)
gebildet sind und
- wobei die Führungsflächen (731, 732) ausgehend von der der Rotorachse (45) am nächsten
liegende Anlagestelle (733) der Ausnehmung (73) jeweils in unterschiedliche Richtungen
verlaufen.
2. Schloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass diese Führungsflächen (731, 732) geradlinig oder gebogen sind und jeweils in eine
vom Rotor (40) wegweisende Richtung verlaufen, wobei diese Führungsflächen (731, 732)
vorzugsweise in einem Winkel von größer 90° zueinander liegen.
3. Schloss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Falle (70) federbelastet ist und an der Falle (70) zusätzlich eine zweiarmige,
schwenkbare Raste (74) angeordnet ist, welche in einem Längsschlitz (78) der Falle
(70) aufgenommen ist, wobei die Raste (74) an einer Seite einen Andruckarm (742) und
an der anderen Seite einen Sperrarm (743) besitzt.
4. Schloss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (741) der zweiarmigen Raste (74) an einem zurückversetzten Absatz
(75) der Falle (70) angeordnet ist und der Andruckarm (742) an die Form dieses Absatz
(75) angepasst ist, nämlich in der eingeschwenkten Stellung der Raste (74) ohne einen
Überstand in den Absatz (75) hinein schwenkbar ist, aber in der ausgeschwenkten Stellung
der Raste (74) den Absatz (75) überragt.
5. Schloss nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der ausgeschwenkten Stellung der Raste (74) der Sperrarm (743) vor dem Pin (46)
des Rotors (40) liegt und in dieser Lage eine Längsbewegung der Falle (70) aus der
Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung verhindert, aber in der eingeschwenkten
Stellung der Raste (74) dieser Sperrarm (743) in eine Ebene oberhalb des Pins (46)
angehoben ist, so dass der Pin (46) entlang der Führungsflächen (731, 732) bewegbar
und die Falle (70) in ihre Entriegelungsstellung verschiebbar ist.
6. Schloss nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein mechanischer Schlüssel ein Öffnen oder Verschließen ermöglicht.
7. Schloss nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ohne eine Schließberechtigung die Bewegung des Knaufs (30) mittels eines Sperrteils
(50) gesperrt ist, aber bei Vorliegen einer Schließberechtigung die Steuereinheit
(90) die Blockade des Sperrteils (50) freigibt und das Verriegelungselement bewegbar
ist.
8. Schloss nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Gehäuse (20) eine elektronische Steuereinheit (90) vorgesehen ist, die mit einer
Eingabeeinheit zum Nachweis der Schließberechtigung zusammenwirkt.
9. Schloss nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die mit der elektronische Steuereinheit (90) zusammenwirkende Eingabeeinheit ein
Zahlenschloss umfasst, wobei ohne Eingabe des richtigen Zahlencodes die Bewegung des
Sperrteils (50) durch einen Längsschieber (60) blockiert ist, dass aber bei Eingabe
des richtigen Zahlencodes die Steuereinheit (90) mittels eines Betätigungselementes
(95) eine Verschiebung des Längsschiebers (60) aus seiner Blockierposition in eine
Freigabeposition bewirkt, wodurch eine Verschiebung des Sperrteils (50) in die Auszugsposition
möglich ist.
10. Schloss nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die mit der Steuereinheit (90) zusammenwirkende Eingabeeinheit eine Antenne (353)
umfasst, die zum Nachweis der Schließberechtigung Signale eines Transponders empfangen
und weiterleiten kann, wobei die Antenne (353) im Knauf (30) angeordnet ist.