[0001] Die Erfindung betrifft eine Leuchte mit einer ersten und einer zweiten Drehachse,
über die eine optische Achse der Leuchte ausrichtbar ist. Die Erfindung betrifft ferner
ein Leuchtensystem mit einer erfindungsgemäßen Leuchte und Leuchtmittel(n).
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Strahler bekannt, welche üblicherweise über einen
senkrecht ausgerichteten Arm an einem Trägerelement angeordnet sind. Dieser Arm definiert
eine erste senkrechte Rotationsachse, um die der Strahlerkopf verdreht werden kann.
Des Weiteren ist der Strahlerkopf üblicherweise über ein Gelenk mit dem Arm verbunden,
sodass eine zweite, horizontale Rotationsachse gebildet ist, wodurch insgesamt ein
Ausrichten des Strahlerkopfs und damit ein Ausrichten der optischen Achse für die
Lichtabgabe erzielt werden kann. Soll nunmehr allerdings die Lichtabgabe verändert
werden, bedeutet dies, dass der Leuchtenkopf insgesamt hinsichtlich seiner Orientierung
und Erscheinungsform stark beeinflusst werden muss. Bei mehreren an einer Decke befindlichen
Leuchten entsteht dadurch mitunter ein sehr unruhiges Deckenbild.
[0003] Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik ist es nunmehr eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, die Ausrichtbarkeit der Leuchte zu optimieren, vorzugsweise derart, dass
möglichst wenige Leuchtenelemente sich durch die Ausrichtung in ihrer Erscheinungsform
verändern und dass das Deckenbild möglichst einheitlich wirkt.
[0004] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Die abhängigen
Ansprüche bilden den zentralen Gedanken der Erfindung in besonders vorteilhafter Weise
weiter.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung eine Leuchte,
insbesondere Strahler bspw. Anbau- oder Einbaustrahler bereitgestellt, welche eine
optische Achse aufweist, die vorzugsweise im Wesentlichen einer Hauptabstrahlrichtung
der Leuchte entspricht. Die Leuchte dient bevorzugt der Beleuchtung von Objekten,
Räumen, Gebäuden, Fassaden, Straßen, Sportanlagen, Freizeitanlagen und dergleichen
und ist daher vorzugsweise als Strahler oder "Downlight" ausgebildet. Die Leuchte
weist weiter eine erste Drehachse und eine zweite Drehachse auf, über welche die optische
Achse ausrichtbar ist. Die erste Drehachse steht dabei senkrecht auf einer ersten
Ebene und die zweite Drehachse senkrecht auf einer zweiten Ebene. Die erfindungsgemäße
Leuchte zeichnet sich nun dadurch aus, dass die optische Achse senkrecht auf einer
dritten Ebene steht, und dass die erste Ebene zur zweiten Ebene um einen ersten Winkel
verkippt ist und die dritte Ebene zur zweiten Ebene um einen zweiten Winkel verkippt
ist. Es wird somit ermöglicht, dass durch Drehung der bzw. um die erste und zweite
Drehachse ein bestimmter (großer) Raumwinkelbereich durch die optische Achse abgedeckt
werden kann, der (bspw. bei einem Winkelbereich der jeweiligen Drehachsen (insbesondere
der ersten Drehachse) von 360°) vorzugsweise einem im Wesentlichen ring- bis kreisförmigen
Raumwinkelbereich entspricht. Der Raumwinkelbereich ergibt sich dabei vorzugsweise
aus der Summe der Schnittpunkte der optischen Achse mit einer imaginären Ebene bzw.
Fläche. Folglich kann innerhalb eines bestimmten Raumwinkelbereichs, der davon abhängig
ist, wie die beiden Winkel gewählt werden, eine Anpassung der Lichtabgabe vorgenommen
werden. Die Winkelbereiche der jeweiligen Drehachsen betragen bevorzugt wenigstens
360°, wobei auch kleinere Winkelbereiche denkbar sind. Dann ergibt sich - insbesondere
bei einem Winkelbereich der ersten Drehachse von <360° - ein nicht-geschlossen rotationssymmetrischer
oder gar ein asymmetrischer Raumwinkelbereich.
[0006] Dadurch, dass bei der erfindungsgemäßen Leuchte die zweite Ebene mit der darauf befindlichen
senkrechten zweiten Drehachse um einen ersten Winkel zur ersten Ebene mit der darauf
befindlichen senkrechten ersten Drehachse verkippt ist und zudem die dritte Ebene
mit ihrer optischen Achse zur zweiten Ebene um einen zweiten Winkel verkippt ist,
kann durch einfaches Rotieren um die bzw. der beiden Drehachsen um ihre Achsen ein
großer Raumwinkelbereich abgedeckt werden, ohne jedoch die Orientierung und die Erscheinungsform
der gesamten Leuchte in großer Weise zu beeinflussen. Ein schwenkbarer Strahlerkopf,
wie aus dem Stand der Technik bekannt, kann somit entfallen, während jedoch die Orientierung
und Ausrichtung der Lichtabgabe bzw. einer Lichtabgabefläche verändert werden kann.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann der erste Winkel in einem Bereich zwischen
5° und 85° liegen. Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Leuchte liegt
der zweite Winkel in einem Bereich zwischen 0° und 90°. In einer weiteren Ausführungsform
entspricht der erste Winkel dem zweiten Winkel und beträgt zudem vorzugsweise 45°.
Dadurch kann in effizienter Weise ein besonders großer Raumwinkelbereich abgedeckt
werden.
[0008] Zudem können in einer bevorzugten Ausführungsform der erste Winkel und der zweite
Winkel bspw. durch einen Benutzer beliebig einstellbar sein bzw. variiert werden,
was die Handhabung und die Einstellmöglichkeiten der optischen Achse vereinfacht.
[0009] Die Leuchte kann ferner mehrere (wenigstens zwei) Gehäuseteile aufweisen. Diese sind
vorzugsweise jeweils einer der Drehachsen zugeordnet, so dass die erste Drehachse
und die zweite Drehachse jeweils Achsen von diesen Gehäuseteilen bilden. Hierbei kann
vorzugsweise zumindest ein Gehäuseteil rotationssymmetrisch ausgebildet sein. Ganz
besonders vorzugsweise weisen die Gehäuseteile eine zylinderförmige und/oder kugelförmige
Form auf. Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Achsen zueinander und die symmetrische
Form der Gehäuseteile kann die Leuchte noch weiter beruhigt werden, da eine Rotation
der Drehachsen lediglich die wahrgenommene Position und Orientierung der Lichtabgabefläche
ändert, das Erscheinungsbild und die Orientierung der Gehäuseteile durch ihre symmetrische
Form bedingt jedoch immer nahezu gleich bleiben.
[0010] Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung kann das Gehäuseteil der zweiten Drehachse
eine Abstrahlfläche aufweisen. Vorzugsweise entspricht die optische Achse der Hauptabstrahlrichtung
der Abstrahlfläche, wobei vorzugsweise die Symmetrieebene der Abstrahlfläche der zweiten
Ebene entsprechen kann. Es ist auch denkbar, dass die Abstrahlfläche einzelne (also
mehrere) optische Bereiche aufweist, die jeweils eine Hauptstrahlrichtung aufweisen,
die einer erfindungsgemäß ausgerichteten optischen Achse entspricht.
[0011] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die erfindungsgemäße Leuchte
eine Leuchtenabdeckung zur Abdeckung eines in einem Gehäuseteil - vorzugsweise im
Gehäuseteil der zweiten Drehachse - vorzusehenden Leuchtmittels auf. Vorzugsweise
bildet wenigstens ein Teil der Leuchtenabdeckung die Abstrahlfläche. Vorzugsweise
wenigstens der die Abstrahlfläche umfassende Abstrahlbereich der Leuchtenabdeckung
ist dabei aus lichtdurchlässigem, transparentem oder opakem Material, wie bspw. Kunststoff,
gebildet.
[0012] Optikelemente und/oder Optikmodule können im Gehäuseteil der zweiten Drehachse derart
angeordnet sein, dass sie die Abstrahlfläche und/oder die Hauptabstrahlrichtung bzw.
den zweiten Winkel zwischen der dritten Ebene mit ihrer optischen Achse und der zweiten
Ebene bilden können. Die Optikelemente und/oder Optikmodule bilden vorzugsweise die
optischen Bereiche der Abstrahlfläche. Vorzugsweise sind die Optikelemente und/oder
Optikmodule derart ausgebildet, dass sie die Oberfläche des Gehäuseteils der zweiten
Drehachse geschlossen fortführen, besonders vorzugsweise zueinander verkippt sind.
[0013] So kann durch eine derartige Ausgestaltung mit gleichartigen Optikelementen und/oder
Optikmodulen die Form der Leuchte durch das gleichmäßige Muster der Optikelemente
weiter beruhigt werden und zudem können durch die Verwendung von Gleichteilen und/oder
-modulen Fertigungs- und Montagekosten reduziert werden.
[0014] Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Leuchtensystem aufweisend eine
erfindungsgemäße Leuchte sowie wenigstens ein Leuchtmittel.
[0015] Die optische Achse des Systems kann dabei der Hauptabstrahlrichtung des Leuchtmittels
bzw. jeweils der Leuchtmittel entsprechen. Vorzugsweise umfasst das Leuchtmittel eine
Leuchtdiode bzw. ein Leuchtdiodenmodul.
[0016] Im Rahmen der Erfindung wird unter der "optischen Achse" insbesondere die Hauptabstrahlrichtung
der Leuchte (bspw. beding bzw. beeinflusst durch die Leuchtenabdeckung und/oder Optikelemente
und/oder Optikmodule) und/oder der (des) Leuchtmittel(s) verstanden, wobei auch die
Hauptabstrahlrichtung eines in die Leuchte eingesetzten Leuchtmittels als Hauptabstrahlrichtung
der Leuchte zu verstehen ist. Die Hauptabstrahlrichtung der Leuchte kann dabei auch
mehrere Hauptabstrahlrichtungen (bspw. beding bzw. beeinflusst durch die Leuchtenabdeckung
und/oder jeweiligen Abstrahlbereichen - also bspw. optischen Bereichen einer Abstrahlfläche
- Optikelemente und/oder Optikmodule zugeordnete Hauptabstrahlrichtungen) aufweisen,
die für sich genommen oder aber auch gemittelt (bspw. graphischen/mathematisch zusammengefasst)
als Hauptabstrahlrichtung der Leuchte im Rahmen der Erfindung zu verstehen sind. Dabei
kann die Leuchte eine oder mehrere "optische Achsen" aufweisen. Eine "optische Achse"
kann sich dabei aus dem (symmetrischen bzw. räumlichen) Mittelpunkt/-wert mehrerer
optischer Achsen (bspw. von Leuchtmitteln und/oder Optikelementen und/oder Optikmodulen)
ergeben, wie dies ebenso für die Hauptabstrahlrichtung(en) der Leuchte gilt. Die "optische(n)
Achse(n)" kann (können) die zweite Drehachse in einem in der zweiten Ebene liegenden
Punkt schneiden. Allerdings ist auch ein außerhalb der zweiten Ebene liegender Schnittpunkt
oder auch gar kein Schnittpunkt dieser beiden Achsen denkbar.
[0017] Als "Raumwinkelbereich" wird im Rahmen der Erfindung jener (zweidimensionale) Bereich
verstanden, der alle Bereiche der optischen Achse vorzugsweise auf einer imaginären
Ebene unter Ausnutzung und Berücksichtigung aller durch die beiden Drehachsen gegebenen
Freiheitsgrade abbildet/abdeckt; also die Summe aller Schnittpunkte der optischen
Achse mit der imaginären Ebene (bzw. Fläche) bildet. Insbesondere bei einem Winkelbereich
der ersten Drehachse von ≥360° ergeben sich hierbei vorzugsweise rotationsymmetrische
Abbildungen des Raumwinkelbereichs.
[0018] Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Gleiche Bezugszeichen werden für die gleichen Merkmale
verwendet. Darin zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Leuchte gemäß einem ersten Ausführungsbeispiels,
- Figur 2
- den Raumwinkelbereich der erfindungsgemäßen Leuchte gemäß einer ersten Ausführungsform,
- Figur 3
- den Raumwinkelbereich der erfindungsgemäßen Leuchte in einer vorteilhaften Konfiguration
der Winkel gemäß einer zweiten Ausführungsform
- Figur 4
- eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Leuchte gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiels,
- Figur 5
- eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Leuchte gemäß einem dritten
Ausführungsbeispiels, und
- Figur 6
- eine Detailansicht des Gehäuseteils der zweiten Drehachse der Leuchte gemäß Figur
4.
[0019] Figur 1 zeigt das Grundprinzip einer erfindungsgemäßen Leuchte 10 gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Leuchte 10 weist zumindest eine erste Drehachse
12 und eine zweite Drehachse 13 auf, über die eine optische Achse 11 ausrichtbar ist.
Die erste Drehachse 12 steht dabei senkrecht auf einer ersten Ebene 14. Die erste
Ebene 14 kann eine beliebige Einbauposition der Leuchte 10 darstellen oder in sonstiger
Beziehung zu einer Einbauposition der Leuchte 10 stehen, welche vorzugsweise eine
Decke oder Wand ist. Weiter steht die zweite Drehachse 13 senkrecht auf einer zweiten
Ebene 15. Die zweite Ebene 15 kann jede beliebige Ebene darstellen, solange sie senkrecht
auf der zweiten Drehachse 13 steht. Die erste Ebene 15 ist zur zweiten Ebene 14 um
einen ersten Winkel β verkippt. Die Verkippung des Winkels β ist vorzugsweise dermaßen
bemessen, dass die erste Ebene 15 nicht senkrecht auf der ersten Ebene 14 liegt. In
Einbaulage der Leuchte 10 kann somit bewusst durch die Verkippung der zweiten Ebene
15 um den Winkel β eine (bspw. senkrechte) Rotationsachse durch die erste Drehachse
12 und eine dazu nicht koaxiale oder parallele (bspw. nicht-horizontale) Drehachse
durch die zweite Drehachse 13 erzeugt werden.
[0020] Die optische Achse 11 entspricht vorzugsweise der Hauptstrahlrichtung der Leuchte
10, kann aber auch mit der Symmetrieachse eines Lichtkegels oder eines gebündelten
Lichtstrahls zusammenfallen oder in sonstiger Beziehung mit dem abgestrahlten Licht
stehen. Um die Winkelbeziehung zwischen optischer Achse 11 und den Drehachsen 12 und
13 zu beschreiben, wird eine dritte Ebene 18 definiert, auf der die optische Achse
11 senkrecht steht. Die dritte Ebene 18 mit ihrer optischen Achse 11 ist nun zur zweiten
Ebene 15 um einen zweiten Winkel α verkippt.
[0021] Über den Raumwinkelbereich wird der Bereich (z.B. ein Raum) beschrieben, den die
Leuchte 10 mit ihrer optischen Achse 11 bei Ausnutzung aller ihr durch die Drehachsen
12, 13 gegebenen Freiheitsgrade abdecken bzw. beleuchten kann. Ist nun die dritte
Ebene 18 mit ihrer optischen Achse 11 zur zweiten Ebene 15 um einen Winkel α verkippt,
so wird durch Drehung der optischen Achse 11 um die zweite Drehachse 13 ein geschlossener
linienförmiger (hier: kreisförmiger) Bereich durch die optische Achse 11 abgedeckt
bzw. beleuchtet. Wird nun zudem noch die zweite Drehachse 13 um die erste Drehachse
12 gedreht, so wird bei Überlagerung beider Drehbewegungen durch die optische Achse
11 ein flächiger Bereich (hier: Ring) abgedeckt. Durch gleichzeitiges Drehen der beiden
Drehachsen 12 und 13 ergibt sich somit ein Raumwinkelbereich der erfindungsgemäßen
Leuchte 10, der allgemein dem in der Figur 2 abgebildeten ringförmigen Raumwinkelbereich
entspricht. Dies setzt voraus, dass wenigstens die erste Drehachse 12 - und vorzugsweise
auch die zweite Drehachse 13 - einen Winkelbereich von wenigstens 360° abdeckt, wobei
erfindungsgemäß auch Winkelbereiche von <360° (und >0°) für die jeweiligen Drehachsen
12, 13 denkbar sind. Die Grenzwerte ε
1 und ε
2 dieses Bereichs 20 für die dargestellte Ausgestaltung ergeben sich aus Addition des
Winkels β und des Winkels α für den Maximalwert ε
1 und aus Subtraktion des Winkels α von dem Winkel β für den Minimalwert ε
2. Allgemein ergibt sich somit der Raumwinkelbereich bei
β ≠ α durch folgende Gleichungen:

[0022] Der Bereich 21 in Figur 2 zeigt dabei jenen Bereich an, welcher gemäß dieser Ausführungsform
nicht durch die optische Achse 11 abgedeckt werden kann.
[0023] Figur 3 zeigt den Raumwinkelbereich in einer vorteilhaften Konfiguration der Winkel
β und α gemäß einer weiteren Ausführungsform. Entspricht, wie hier gezeigt, somit
der Winkel β dem Winkel α, so kann der Bereich 21 verschwinden und es ergibt sich
somit ein kreisförmiger Raumwinkelbereich. Bei einer derartigen Konfiguration wird
der Betrag des unteren Grenzwertes ε
2 somit minimiert und der Raumwinkelbereich effizient vergrößert. In einer derartigen
vorteilhaften Konfiguration der Winkel ergibt sich dann der Raumwinkelbereich bei
β = α durch folgende Gleichungen:

[0024] In Einbaulage der erfindungsgemäßen Leuchte 10 kann bei gleichen Winkeln β und α
und durch eine vorteilhafte Verkippung von 45° bereits ein großer Raumwinkel, z.B.
die Hälfte eines Raumes, durch die optische Achse 11 abgedeckt werden. Insbesondere
bei einer Verwendung der Leuchte 10 an einer Decke wäre bei einer solchen Konfiguration
der Winkel β und α bereits ein großer zu beleuchtender Bereich abgedeckt.
[0025] Je nach Anwendungsfall kann der Wert beider Winkel β und α noch weiter variiert werden,
indem die Winkel β und α an die Geometrie des Raumes und/oder an die Position und/oder
die Orientierung der Leuchte 10 im Raum angepasst werden. So kann mit steigenden Winkeln
β und α ein steigender Raumwinkelbereich abgedeckt werden. So können beide Winkel
β und α jeweils jeden Wert zwischen 0° und 90° einnehmen, bevorzugt zwischen 5° und
85°, ganz besonders bevorzugt zwischen 45° und 85°.
[0026] Beide Winkel β und α können je nach Anwendungsfall auch unabhängig voneinander variiert
werden. Bevorzugt können die Winkel β und α vom Benutzer einstellbar sein bzw. variiert
werden, sie müssen demnach nicht "von Haus aus" in einem Winkel fest voreingestellt
sein.
[0027] Figuren 4 und 5 zeigen zwei weitere Ausführungsbeispiele zur Ausgestaltung einer
erfindungsgemäßen Leuchte 10, vorzugsweise für Strahler und ganz besonders bevorzugt
für Anbau- und Einbaustrahler. Die Leuchte 10 kann dabei ein erstes Gehäuseteil 30,
ein zweites Gehäuseteil 31 und bevorzugt eine in einem der Gehäuseteile 31 angeordnete
Abstrahlfläche 32 aufweisen. Die Abstrahlfläche 32 kann Teil einer Leuchtenabdeckung
oder als solche ausgebildet sein. Das erste Gehäuseteil 30 kann dabei die erste Drehachse
12 und das Gehäuseteil 31 die zweite Drehachse 13 aufweisen; also um die jeweilige
Drehachse 12, 13 rotierbar sein. Vorteilhafterweise haben die Gehäuseteile 30 und
31 eine symmetrische, bevorzugt eine rotationssymmetrische, ganz besonders bevorzugt
eine zylinderförmige und/oder kugelförmige Form. Die Drehachsen 12 und 13 können mit
den Symmetrieachsen der Gehäuseteile 30 und 31 zusammenfallen, wodurch bei Drehung
der Achsen 12 und 13 sich eine ruhige und stets gleiche Erscheinungsform der Leuchte
10 ergibt. Die Verkippung des Winkels β kann sich durch die Anordnung der Gehäuseteile
30 und 31 zueinander ergeben.
[0028] Figur 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Leuchte 10, bei dem das erste Gehäuseteil
30 die Form eines Zylinders und das zweite Gehäuseteil 31 die Form einer Kugel aufweisen
kann, wobei vorzugsweise beide Drehachsen 12 und 13 mit den jeweiligen Symmetrieachsen
zusammenfallen. Das zweite Gehäuseteil 31 kann im ersten Gehäuseteil 30 derart verkippt
angeordnet sein, damit es um die Drehachse 13 drehbar und um den Winkel β verkippt
ist. Ferner kann das Gehäuseteil 30 um seine Drehachse 12 drehbar z.B. in einer Decke
oder Wand 40 befestigt sein.
[0029] Figur 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Leuchte 10, bei dem das erste Gehäuseteil
30 die Form eines schräg abgeschnittenen Zylinders und das zweite Gehäuseteil 31 die
Form einer flachen Scheibe aufweisen kann, wobei ebenfalls vorzugsweise beide Drehachsen
12 und 13 mit den jeweiligen Symmetrieachsen zusammenfallen. Das zweite Gehäuseteil
31 kann dabei in dem schräg abgeschnittenen Bereich des Zylinders des Gehäuseteils
30 angeordnet sein, damit es durch den schräg abgeschnittenen Bereich um den Winkel
β verkippt und zudem um die Drehachse 13 drehbar ist. Ferner kann das Gehäuseteil
30 um seine Drehachse 12 drehbar z.B. in einer Decke oder Wand 40 befestigt sein.
Die Symmetrieebene der Abstrahlfläche 32 kann der zweiten Ebene 15 entsprechen.
[0030] Zur Bildung der Hauptabstrahlrichtung bzw. der durch die Hauptabstrahlrichtung definierten
optischen Achse 11 können (bspw. gleichartige) Optikelemente und/oder Optikmodule
33 in der im zweiten Gehäuseteil 31 angeordneten Abstrahlfläche 32 angeordnet sein;
bspw. als (Teil der) Leuchtenabdeckung.
[0031] Weist die Abstrahlfläche 32, wie in den Figuren 4 und 6 gezeigt, eine gekrümmte Form
auf, so kann durch Verkippung der Optikelemente und/oder Optikmodule 33 die gekrümmte
Form geschlossen fortgeführt werden. Die Optikelemente und/oder Optikmodule 33 können
eine sechseckige Form aufweisen und zueinander verkippt sein, um z.B. eine kugelförmige
Form des Gehäuseteils 31 geschlossen fortzuführen, wodurch eine fußballartige Erscheinungsform
des Gehäuseteils 31 entsteht. Die Hauptabstrahlrichtung bzw. die optische Achse 11
resultiert dann aus den Abstrahlrichtungen der einzelnen verkippten Optikelemente
und/oder Optikmodule 33. Vorzugweise sind die Optikelemente und/oder Optikmodule 33
zur Kompensierung ihrer Verkippung derart gestaltet, dass im verbauten bzw. verkippten
Zustand der Optikelemente und/oder Optikmodule 33 ihre jeweiligen Abstrahlrichtungen
in die gleiche Richtung gerichtet sind, um die Hauptabstrahlrichtung bzw. die optische
Achse 11 und den Winkel α zu bilden. Alternativ können die jeweiligen Abstrahlrichtungen
der Optikelemente und/oder Optikmodule 33 im verbauten bzw. verkippten Zustand auch
in unterschiedliche Richtungen zeigen, wodurch sich die Hauptabstrahlrichtung bzw.
die optische Achse 11 und der Winkel α dann als Resultierende aus den einzelnen Abstrahlrichtungen
der Optikelemente und/oder Optikmodule 33 ergibt.
[0032] Wie in Figur 5 gezeigt, können die Optikelemente und/oder Optikmodule 33 auch in
einer flachen Ebene parallel zueinander angeordnet sein, um die Abstrahlfläche mit
ihrer Hauptabstrahlrichtung bzw. optischen Achse 11 zu bilden. Die Abstrahlrichtungen
der Optikelemente und/oder Optikmodule 33 können dann alle relativ zu ihrem Optikelement
und/oder Optikmodul in die gleiche Richtung zeigen (also vorzugsweise parallel zueinander
ausgerichtet sind), um die Hauptabstrahlrichtung bzw. die gemeinsame optische Achse
11 zu bilden. So können dadurch für die Optikelemente und/oder Optikmodule 33 Gleichteile
benutzt werden.
[0033] Die in den Figuren 4 bis 6 erwähnten Optikelemente und/oder Optikmodule 33 können
ebenfalls jegliche andere geometrische Form aufweisen. Vorzugsweise sind sie dabei
derart ausgebildet, dass sie eine gekrümmte Fläche und/oder ebene Fläche geschlossen
fortführen können.
[0034] Während sich gemäß den Figuren die optische Achse 11 und die zweite Drehachse 13
in der zweiten Ebene 15 schneiden, so ist die Erfindung hierauf jedoch nicht beschränkt.
[0035] Die Erfindung betrifft ferner ein Leuchtensystem, welches ein Leuchtmittel 34 aufweist.
Zur Bildung der Hauptabstrahlrichtung bzw. der optischen Achse 11 kann das Leuchtmittel
34 (nicht gezeigt) derart in einem der Gehäuseteile 30 oder 31 angeordnet und/oder
gestaltet sein, dass es allein durch seine Anordnung und/oder Gestalt die Hauptabstrahlrichtung
bzw. die optische Achse 11 und den somit zweiten Winkel α bildet. Die Optikelemente
und/oder Optikmodule 33 können dann komplett entfallen und durch eine andere in der
Abstrahlfläche 32 angeordnete Leuchtenabdeckung ersetzt werden. Die Leuchtenabdeckung
bzw. wenigstens der die Abstrahlfläche 32 umfassende Abstrahlbereich der Leuchtenabdeckung
kann aus lichtdurchlässigem, transparentem oder opakem Material, wie bspw. Kunststoff,
gebildet sein.
[0036] Ferner kann ebenfalls vorgesehen sein, dass die Hauptabstrahlrichtung bzw. die optische
Achse 11 und der zweite Winkel α sowohl durch Anordnung und/oder Gestalt des Leuchtmittels
34 als auch durch die Optikelemente und/oder Optikmodule 33 gebildet wird.
[0037] Die Leuchte 10 oder das Leuchtensystem kann auch in Kombination mit einer Stromschiene
verwendet werden.
[0038] Gemäß der Erfindung ist es auch denkbar, dass die Leuchte 10 mehrere optische Achsen
11 aufweist; beispielsweise bei vorliegen mehrerer Leuchtmittel mit jeweils eigener
Hauptabstrahlrichtung oder allgemein durch einzelne optische Bereiche der Abstrahlfläche
32, die z.B. jeweils durch eines der Optikelemente und/oder Optikmodule gebildet sein
können. In diesem Fall sollte wenigstens eine der optischen Achsen 11 oder die resultierende
aus mehreren oder allen optischen Achsen 11 erfindungsgemäß vorliegen.
[0039] Die Erfindung ist nicht auf die zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt,
solange sie von dem Gegenstand der folgenden Ansprüche umfasst ist. So kann die Leuchte
10 aus jedem Material beschaffen sein, solange es sich für die Anwendung eignet. Ferner
ist die Anzahl der Gehäuseteile 30, 31 sowie deren Dimensionen, Formen und genaue
Ausgestaltungen nicht durch die Erfindung beschränkt, wobei die Leuchte 10 vorzugsweise
bei ihrer Ausrichtung eine gleichartige Erscheinungsform beibehält. Ebenso ist auch
die Anzahl der Drehachsen 12, 13, optischen Achsen 11 und Hauptabstrahlrichtungen
nicht beschränkt, solange die Leuchte 10 durch ihre Ausrichtungsmöglichkeiten einen
bestimmten Raumwinkelbereich abdecken kann.
1. Leuchte (10), insbesondere Strahler, mit einer optischen Achse (11), die im Wesentlichen
einer Hauptabstrahlrichtung der Leuchte (10) entspricht, wobei die Leuchte (10) aufweist:
eine erste Drehachse (12) und eine zweite Drehachse (13), über die die optische Achse
(11) ausrichtbar ist, wobei die erste Drehachse (12) senkrecht auf einer ersten Ebene
(14) steht und die zweite Drehachse (13) senkrecht auf einer zweiten Ebene (15) steht,
dadurch gekennzeichnet, dass
die optische Achse (11) senkrecht auf einer dritten Ebene (18) steht,
wobei die erste Ebene (14) zur zweiten Ebene (15) um einen ersten Winkel β verkippt
ist, und wobei die dritte Ebene (18) zur zweiten Ebene (15) um einen zweiten Winkel
α verkippt ist.
2. Leuchte (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass:
durch Drehung der ersten und zweiten Drehachse (12, 13) ein bestimmter Raumwinkelbereich
durch die optische Achse (11) abgedeckt wird, der sich aus der Summe der Schnittpunkte
der optischen Achse (11) mit einer imaginären Ebene bzw. Fläche ergibt, wobei der
Raumwinkelbereich vorzugsweise ring- bis kreisförmig ist.
3. Leuchte (10) nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet, dass:
der Winkelbereich der ersten und/oder zweiten Drehachse (12, 13) wenigstens 360° beträgt.
4. Leuchte (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass:
der erste Winkel β in einem Bereich zwischen 5° und 85° liegt.
5. Leuchte (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass:
der zweite Winkel α in einem Bereich zwischen 0° und 90° liegt.
6. Leuchte (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass:
der erste Winkel β dem zweiten Winkel α entspricht, vorzugsweise der erste Winkel
β und der zweite Winkel α beide 45° betragen.
7. Leuchte (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass:
der erste Winkel (β) und der zweite Winkel (α) einstellbar sind.
8. Leuchte (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass:
die erste Drehachse (12) und die zweite Drehachse (13) Achsen von Gehäuseteilen (30,
31) sind,
wobei vorzugsweise wenigstens eines der Gehäuseteile (30, 31) rotationssymmetrisch
ausgebildet ist, besonders bevorzugt die Gehäuseteile (30, 31) der ersten und zweiten
Drehachse (12, 13) eine zylinderförmige und/oder kugelförmige Form aufweisen.
9. Leuchte (10) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass:
das Gehäuseteil (31) der zweiten Drehachse (13) eine Abstrahlfläche (32) aufweist.
10. Leuchte (10) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass:
die optische Achse (11) der Hauptabstrahlrichtung der Abstrahlfläche (32) oder einzelnen
optischen Bereichen der Abstrahlfläche (32) entspricht, wobei vorzugsweise die Symmetrieebene
der Abstrahlfläche (32) oder der jeweiligen einzelnen optischen Bereiche davon der
zweiten Ebene (15) entspricht.
11. Leuchte (10) nach einem der Ansprüche 9 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass:
Optikelemente und/oder Optikmodule (33) im Gehäuseteil der zweiten Drehachse (31)
angeordnet sind, um die Abstrahlfläche (32) und/oder den zweiten Winkel α zwischen
dritter Ebene (18) und zweiter Ebene (15) zu bilden, wobei die Optikelemente und/oder
Optikmodule (33) vorzugsweise die optischen Bereiche der Abstrahlfläche (32) bilden,
wobei die Optikelemente und/oder Optikmodule (33) vorzugsweise derart ausgebildet
sind, um die Oberfläche des Gehäuseteils der zweiten Drehachse geschlossen fortzuführen,
besonders vorzugsweise zueinander verkippt sind.
12. Leuchte (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass:
eine Leuchtenabdeckung zur Abdeckung eines in einem der Gehäuseteile (31) vorzusehenden
Leuchtmittels vorgesehen ist, wobei vorzugsweise wenigstens ein Teil der Leuchtenabdeckung
die Abstrahlfläche (32) bildet, und ferner vorzugsweise wenigstens der die Abstrahlfläche
(32) umfassende Abstrahlbereich der Leuchtenabdeckung aus lichtdurchlässigem, transparentem
oder opakem Material, wie bspw. Kunststoff, gebildet ist.
13. Leuchtensystem aufweisend eine Leuchte gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche sowie
ein Leuchtmittel.
14. Leuchtensystem nach Anspruch 13, wobei die optische Achse (11) der Hauptabstrahlrichtung
des Leuchtmittels entspricht.
15. Leuchtensystem nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass:
das Leuchtmittel eine Leuchtdiode bzw. ein Leuchtdiodenmodul umfasst.