[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein LED-Modul, welches zur Anordnung in einem
Leuchtengehäuse bestimmt ist. Das LED-Modul weist Light Emitting Diodes, LEDs, worunter
auch Organic Light Emitting Diodes, OLEDs, zu verstehen sind, als Leuchtmittel sowie
einen Reflektor auf. Die LEDs können auch als Chip-On-Board, d.h. mehrere Halbleiterlichtquellen
auf einer Platine, ausgeführt sein.
[0002] Im Stand der Technik sind Module für Leuchten bekannt, welche LEDs mit Reflektoren
aufweisen und die dafür bestimmt sind, in eine Leuchte eingesetzt zu werden. Die Lichtlenkung
innerhalb der Module ist durch die Anordnung der LEDs in Bezug auf den Reflektor und
die Reflektorform bestimmt. In der Regel werden dabei die LEDs etwa senkrecht auf
eine Reflektorfläche gegenüber der Lichtaustrittsfläche gesetzt, so dass das von den
LEDs seitlich nach hinten abgegebene Licht an dem Reflektor in Richtung zur Lichtaustrittsfläche
umgelenkt wird.
[0003] Beispielsweise ist aus der
WO 2006/033042 A1 ein LED-Kollimatorelement bekannt, welches speziell für eine asymmetrische Lichtabgabe
bestimmt ist. Wie im Stand der Technik üblich, ist dabei die LED mit der optischen
Achse in Richtung zur Hauptabstrahlrichtung des Leuchtenmoduls angeordnet.
[0004] Dieses Konzept ist bei herkömmlichen Leuchten weit verbreitet. Jedoch kann diese
Anordnung besonders für Leuchten, die eine breite Lichtverteilung erzeugen sollen,
von Nachteil sein. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein LED-Modul sowie
eine Leuchte mit einem oder mehreren dieser Module bereitzustellen, welche in effizienter
Weise zur Lichtumlenkung des Lichts der LEDs zur Erzeugung einer breiten Lichtverteilung
geeignet sind. Insbesondere soll z.B. eine Straße mit Straßenleuchten gleichmäßig
ausgeleuchtet werden, wobei der Mastabstand so groß wie möglich gewählt werden kann.
Ferner ist es auch wünschenswert, für Fluter oder sogenannte Wallwasher, welche Fassaden
oder Innenwände flächig beleuchten, ein LED-Modul zur Verfügung zu stellen, welches
die Beleuchtungsaufgabe effizient ermöglicht.
[0005] Gelöst wird die Aufgabe durch ein LED-Modul nach Anspruch 1 sowie durch eine Leuchte
nach Anspruch 10.
[0006] Eine Besonderheit der LED-Module liegt darin, dass die optischen Achsen der LEDs
gegenüber der Reflektorfläche und gegenüber der Lichtaustrittsfläche parallel oder
in einem flachen Winkel angeordnet sind. Dadurch kann zur Erzeugung einer breitstrahlenden
Lichtverteilung die natürliche Abstrahlcharakteristik der LED, die einer punktförmigen
Lichtquelle entspricht, optimal ausgenutzt werden. Das Licht, das in einen Halbraum
in Richtung zur Lichtaustritts-fläche austritt, braucht überhaupt nicht abgelenkt
zu werden. Das in den entgegengesetzten Halbraum zum Reflektor abgestrahlte Licht
wird unter einem flachen Winkel an der Reflektorfläche umgelenkt. Durch den flachen
Reflexionswinkel wird eine breite Lichtverteilung des Moduls erzeugt.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist der Reflektor eine konkave Krümmung
in Bezug auf die Lichtaustrittsfläche auf und die Krümmung definiert eine Höhe, die
30% oder 20% einer Längserstreckung des Reflektors nicht übersteigt. Durch die konkave
Krümmung wird ein Teil des reflektierten Lichts gebündelt und zur Beleuchtung eines
leuchtennäheren Bereichs umgelenkt. Insbesondere kann ein den LEDs näherliegende Teilfläche
des Reflektors eine schwächere Krümmung aufweisen als ein den LEDs entfernter liegender
Teilbereich des Reflektors. Dadurch wird die Lichtverteilung des von der LED erzeugten
Lichts im Bereich hoher Ablenkwinkel gegenüber der Normalen zur Lichtaustrittsfläche
begrenzt. Somit kann eine Entblendung beispielsweise für sich auf die Leuchte zubewegende
Fahrzeuge begrenzt werden.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist der Reflektor Facetten auf. Insbesondere
können streifenförmige Facetten parallel zu der die LEDs tragenden Seitenwand vorgesehen
sein. Durch die Facettierung entsteht der Eindruck, dass das Licht von mehreren verschiedenen
Teilbereichen des Leuchtenmoduls ausgeht. Dadurch wird eine Blendung bei Direkteinsicht
in die Leuchte verringert. Die Facetten können eben, konkav oder konvex gekrümmt sein.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Seitenwand, welche die LEDs trägt,
in einem Winkel zwischen 70° und 110°, insbesondere mit 90°, zu dem angrenzenden Teilabschnitt
des Reflektors und/oder zu der Lichtaustrittsfläche angeordnet. In dieser Ausführungs-form
können die LEDs mit ihrer optische Achse senkrecht an der Seitenwand montiert, um
die Bedingung einzuhalten, dass die optische Achse in einem Winkel von weniger als
±20° gegenüber der Reflektorfläche bzw. der Lichtaustrittsfläche verlaufen.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Seitenwand auf der dem Reflektor
abgewandten Seite mit einem Kühlkörper thermisch verbunden. Der Kühlkörper kann Kühlrippen
aufweisen. Es ist auch möglich, dass der Kühlkörper die Wärme der LEDs an ein angrenzendes
Bauelement weiterleitet. Insbesondere kann das Leuchtenmodul mit einem Kühlkörper
an eine Gehäusewand eines umgebenden Gehäuses angrenzen, so dass die Wärme von den
LEDs über den Kühlkörper zu der Gehäusewand geleitet wird, um die Wärme durch Konvektion
abzuführen. Der Kühlkörper kann auch direkt eine Gehäusewand sein. Die die LEDs tragende
Seitenwand kann als Platine ausgebildet sein. Die den LEDs zugewandte Seite kann reflektierend
ausgeführt sein. Die Platine kann zur besseren thermischen Leitung auch als Metallkernplatinen
ausgeführt sein.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist zwischen der Seitenwand und der Lichtaustrittsfläche
ein Abblendstreifen angeordnet, der die LEDs aus einer Richtung senkrecht zur Lichtaustrittsfläche
abdeckt. Der Abblendstreifen kann ferner auf der zu der LED weisenden Seite ebenso
wie der Reflektor verspiegelt sein. Der Abblendstreifen schützt vor Blendung bei direkter
Sicht auf das LED-Modul.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform verbreitert sich der Reflektor entlang einer
Richtung von den LEDs weg. Diese Reflektorform ist effizienter als mit parallelen
Längsseitenrändern, weil weniger Reflexion stattfindet..
[0013] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die Reflektorfläche reflektierende
Seitenlängswände auf, die an den Längsrändern des Reflektors neben der die LED tragenden
Seitenwand angeordnet sind. Diese Seitenlängswände, welche vorzugsweise innenseitig
verspiegelt sind, begrenzen die Lichtverteilung in einer Ebene senkrecht zu der Lichtaustrittsfläche
des LED-Moduls.
[0014] Die besondere Formgebung des Reflektors, welcher flach ausgebildet ist, gegebenenfalls
eine schwache konkave Krümmung aufweist und insbesondere mit Seitenlängswänden versehen
ist, kann auch als "schaufelförmig" bezeichnet werden.
[0015] Gemäß zwei verschiedenen Ausführungsformen sind die LEDs in dem Array symmetrisch
oder asymmetrisch in Bezug auf eine Mittelebene senkrecht zu dem Reflektor angeordnet.
Die symmetrische Anordnung sorgt auch für eine symmetrische Lichtverteilung in Bezug
auf die Mittelebene. Diese Ausführungsform ist beispielsweise für Straßenleuchten
bevorzugt, welche zwei derartige LED-Module aufweisen und das Licht von einem Ort
zentral oberhalb der Straße entlang eines Längsabschnitts der Straße verteilt abgeben.
Gemäß einer alternativen Ausführungsform sind die LEDs in dem Array jedoch asymmetrisch
in Bezug auf die Mittelebene senkrecht zu dem Reflektor angeordnet. Diese Ausführungsform
eignet sich z.B. zur Erzeugung einer Lichtbandknickung, welche wünschenswert ist,
wenn die LED-Module in einer Straßenleuchte vorgesehen sind, die seitlich am Straßenrand
angeordnet ist. Wie dem Fachmann auf dem Gebiet der Straßenbeleuchtung bekannt ist,
dient die Lichtverteilung mit einer Lichtbandknickung dazu, eine Straße möglichst
gleichmäßig von einer Position seitlich der Straße auszuleuchten.
[0016] Ein Aspekt der Erfindung bezieht sich auch auf eine Leuchte, die insbesondere als
Straßenleuchte, Wallwasher oder Fluter ausgebildet sein kann. Die Leuchte weist ein
Gehäuse auf, in der wenigstens ein LED-Modul, wie vorhergehend beschrieben, angeordnet
ist. Es können auch mehrere, insbesondere zwei LED-Module vorgesehen sein. Zwei LED-Module
eignen sich z.B. für eine Straßenleuchte, die einen möglichst großen Längsabschnitt
einer Straße beleuchten soll. Eine Leuchte mit einem einzelnen LED-Modul der vorhergehend
beschriebenen Ausführungsformen eignet sich z.B. als Wallwasher oder Fluter. Beim
Wallwasher ist vorzugsweise das LED-Modul in der Leuchte mit der die LEDs tragenden
Seitenwand senkrecht zu der Wand oder Fassade angeordnet, die möglichst gleichmäßig
ausgeleuchtet werden soll. Bei einem Fluter kann das LED-Modul auch in einer gegenüber
der zu beleuchtenden Ebene angestellt angeordnet werden, um einen von der Leuchte
entfernten Bereich zu beleuchten.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die Leuchte wenigstens zwei LED-Module
auf, wobei die die LED tragenden Seitenwände der beiden Module entgegengesetzt zueinander
angeordnet sind. Dadurch kann eine symmetrische Lichtverteilung in Bezug auf eine
Mittelebene der Leuchte parallel zu den beiden Seitenwänden erzeugt werden. Diese
Konfiguration eignet sich insbesondere für eine Straßenleuchte, welche einen Längsabschnitt
einer Straße ausleuchten soll.
[0018] Gemäß einer Weiterbildung der vorhergehend genannten Ausführungsform sind die zwei
entgegengesetzt angeordneten Module in der Leuchte so angeordnet, dass sich Lichtbündel
der abgegebenen Lichtstrahlung wenigstens teilweise überkreuzen. Dadurch können die
Seitenwände der beiden Module beabstandet voneinander in dem Gehäuse angeordnet werden,
wodurch eine bessere thermische Verteilung innerhalb der Leuchte erzielt werden kann.
Alternativ können die Seitenwände der beiden Module auch der Mitte der Leuchte aneinander
angrenzen. Bei dieser Ausführungsform der Leuchte überkreuzen sich die Lichtbündel
der LED-Module nicht, was einen gefälligeren optischen Eindruck ermöglicht, jedoch
sind geeignete Mittel, insbesondere Kühlkörper, vorzusehen, um die Wärme im Bereich
zwischen den rückseitig aneinandergrenzenden Seitenwänden effektiv abführen zu können.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform einer Leuchte ist die Seitenwand des einen
oder die Seitenwände der mehreren LED-Module thermisch mit der Außenwand des Gehäuses
verbunden. Dadurch kann die Außenwand des Gehäuses selbst als Kühlkörper wirken. Vorzugsweise
sind alle in der Leuchte angeordneten LED-Module mit ihrer Seitenwand in thermischem
Kontakt zu der Außenwand des Leuchtengehäuses. Die Außenwand des Gehäuses kann insbesondere
Kühlrippen aufweisen, die senkrecht zur Lichtaustrittsöffnung verlaufen. Dies hat
den Vorteil, dass bei einer horizontal angeordneten Leuchte die Kühlrippen durch Luftkonvektion
besonders effektiv wirken.
[0020] Gemäß einer Weiterbildung der vorhergehend genannten Ausführungsform grenzt/grenzen
die eine oder die mehreren Seitenwände des bzw. der LED-Module von innen an eine Außenwand
des Gehäuses an. Dadurch lässt sich der thermische Kontakt zu der Außenwand einfach
erzielen. Alternativ kann auch ein wärmeleitendes Element, beispielswiese auch ein
Kühlkörper, zwischen der Seitenwand und der Gehäuseaußenwand angeordnet sein, um die
Wärme zu übertragen.
[0021] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform definiert die Leuchte eine Lichtaustrittsfläche
und die Lichtaustrittsfläche(n) des wenigstens einen LED-Moduls oder bevorzugt aller
in der Leuchte enthaltenen LED-Module ist/sind parallel zur Lichtaustrittsfläche der
Leuchte angeordnet oder in einem Winkel gegenüber der Lichtaustrittsfläche angestellt,
der ±20° nicht überschreitet. Die Lichtaustrittsfläche der Leuchte kann auch mit der
oder den Lichtaustrittsflächen der LED-Module zusammenfallen. In diesem Fall bildet
die Superposition der von den LED-Modulen erzeugten Lichtverteilungen die Lichtverteilung,
welche insgesamt von der Leuchte realisiert wird. Es kann jedoch vorgesehen sein,
dass die zwei oder mehr LED-Module in der Leuchte mit ihren jeweiligen Lichtaustrittsflächen
nicht parallel zueinander angeordnet sind, sondern in einem Winkel von z.B. maximal
40° zueinander angestellt sind. Dadurch kann die Breite der Lichtverteilung der Leuchte
abhängig vom Anstellwinkel verringert oder erweitert werden. Ferner ist es auch möglich,
die zwei LED-Leuchtenmodule horizontal zueinander mit einem Winkel von mehr oder weniger
als 180° anzuordnen, um eine asymmetrische Lichtverteilung zu erzeugen. Beispielsweise
können auf diese Weise mit zwei symmetrisch abstrahlenden LED-Modulen (d.h. mit symmetrisch
angeordneten LED-Arrays) in der Leuchte zusammen eine Lichtverteilung mit einer Lichtbandknickung
erzeugen.
[0022] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden detaillierten
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen, die in Verbindung mit den beigefügten
Figuren gegeben wird, deutlich. In den Figuren ist Folgendes dargestellt:
- Figur 1
- zeigt eine perspektivische Ansicht eines LED-Moduls.
- Figur 2
- zeigt einen Längsquerschnitt durch das LED-Modul nach Figur 1.
- Figuren 3 bis 9
- zeigen Aufsichten auf Lichtaustrittsflächen unterschiedlicher Leuchten mit einem oder
mehreren LED-Modulen gemäß Figur 1.
[0023] Bezug nehmend auf Figur 1 und 2 wird eine Ausführungsform eines LED-Moduls beschrieben.
Das LED-Modul weist eine flache, leicht konkav gekrümmte Reflektorfläche 2 auf, die
sich in einer Längsrichtung des Moduls erstreckt und in der Breite von einer Seitenwand
4 des Moduls zur gegenüberliegenden Seite in der Breite zunimmt. Die Reflektorfläche
ist gegenüber einer Lichtaustrittsfläche des Moduls angeordnet, wobei in der dargestellten
Ausführungsform die Lichtaustrittsfläche keine Abdeckung aufweist. In einer alternativen
Ausführungsform kann jedoch auch eine transparente oder teilweise bedruckte Abdeckung
vorgesehen sein.
[0024] Die Seitenwand 4 des LED-Moduls ist im Querschnitt, wie in Figur 2 dargestellt, etwa
senkrecht zu dem an der Seitenwand angrenzenden Teil der Reflektorfläche 2 angeordnet.
Auf der Innenseite der Seitenwand 4 sind mehrere LEDs 6 in einer Reihe senkrecht zur
Bildebenen der Figur 2 angeordnet. Dieses Array von LEDs 6 weist vorzugsweise wenigstens
vier oder acht LEDs auf, wobei auch die Anordnung in mehreren Reihen möglich ist.
Die optische Achse der LEDs 6, welche der Hauptabstrahhichtung der LED entspricht,
verläuft senkrecht zur Seitenwand 4, d.h. etwa parallel zu einem Teil der Reflektorfläche
2 und der Lichtaustrittsfläche, welche durch die Öffnung gegenüber der Reflektorfläche
2 gebildet ist. An den beiden Längsseiten der Reflektorfläche 2 sind jeweils Seitenränder
8 vorgesehen, die auf der nach innen weisenden Seite ebenso wie die Reflektorfläche
2 verspiegelt sind.
[0025] An der Seitenwand 4 ist auf der der Reflektorfläche 2 gegenüberliegenden Seite ein
Abblendstreifen 10 vorgesehen, welcher die direkte Sicht auf die LEDs 6 aus einer
Richtung etwa senkrecht zur Lichtaustrittsfläche des LED-Moduls verhindert. Demgemäß
sind in der perspektivischen Darstellung nach Figur 1, welche das LED-Modul etwa aus
Richtung der Lichtaustrittsfläche zeigt, die LEDs 6 verdeckt. Der Abblendstreifen
10 kann auf der zu den LEDs 6 weisenden Seite ebenfalls verspiegelt sein.
[0026] Das von den LEDs 6 abgegebene Lichts, welches in den Halbraum gegenüber der Reflektorfläche
2 emittiert wird, kann das LED-Modul durch die Lichtaustrittfläche ungehindert verlassen,
abgesehen von einem kleinen Teil des Lichts, welches von dem Abblendstreifen 10 reflektiert
wird. Das in den gegenüberliegenden Halbraum, d.h. in Richtung zur Reflexionsfläche
2 abgegebene Lichtbündel der LEDs 6 wird von der Reflexionsfläche 2 in einem verhältnismäßig
flachen Winkel reflektiert und verlässt die Leuchte durch die Lichtaustrittsfläche
überwiegend in einer Richtung, welche der Längserstreckung des Moduls folgt.
[0027] Die Reflektorfläche 2 weist mehrere Facetten 12 auf, die in Form von Längsstreifen
quer zur Längserstreckung des LED-Moduls gebildet ist. Die Facetten haben den Effekt,
dass die nahezu punkförmigen LED-Lichtquellen als Lichtreflexe in jeder einzelnen
Facette wahrzunehmen sind. Durch diese Zerlegung des Lichts wird die Blendung bei
Einsicht in den Reflektor reduziert.
[0028] Die Seitenwand 4 kann auf der den LEDs abgewandten Seite mit einem Kühlkörper thermisch
verbunden werden, um die im Betrieb der LED entstehende Wärme abzuführen. Der Kühlkörper
kann insbesondere durch einen Teil eines Leuchtengehäuses gebildet sein, wie nachfolgend
in Verbindung mit verschiedenen Ausführungsformen einer Leuchte, die eines oder mehrere
der vorhergehend beschriebenen Module aufweist, erläutert wird.
[0029] Bezug nehmend auf die Figuren 3 bis 9 sind verschiedene Ausführungsformen von Leuchten
dargestellt, in denen ein, zwei oder vier der vorhergehend beschriebenen LED-Module
eingesetzt sind. Es ist jeweils die Aufsicht auf die Leuchte auf die Lichtaustrittsfläche
schematisch dargestellt.
[0030] Die verschiedenen Ausführungsformen der Leuchten weisen jeweils ein Gehäuse auf,
welches eine umlaufende Außenwand 20 besitzt. Wie in den Figuren 8 und 9 dargestellt
ist, können an der Außenwand 20 wenigstens über Teilbereiche Kühlrippen vorgesehen
sein, so dass der Gehäuserand selbst als Kühlkörper wirken kann. Allerdings kann auch
eine glatte Außenwand als Kühlkörper dienen. Das Gehäuse ist vorzugsweise aus Aluminium
gebildet, um eine gute Wärmeleitung zu ermöglichen.
[0031] In der Ausführungsform gemäß Figur 3 sind zwei der LED-Module parallel nebeneinander
vorgesehen, wobei die Seitenwand 4 von Innen an der Außenwand 20 angrenzt. Ferner
ist in der Aufsicht des Leuchtengehäuses noch ein Vorschaltgerät 22 sowie eine Aufnahme
für einen Leuchtenmast 24 dargestellt. Die Leuchte kann z.B. mit der Aufnahme 24 auf
einen Leuchtenmast montiert werden, so dass die in den Figuren 3 bis 9 gezeigte Lichtaustrittsfläche
der Leuchte nach unten z.B. zu einer zu beleuchtende Straße weist.
[0032] Bei der in Figur 3 dargestellten Ausführungsform weisen beide LED-Module in die gleiche
Richtung, so dass insgesamt eine asymmetrische Lichtverteilung mit einer Erstreckung
in der Bildebene nach links erzeugt wird.
[0033] Die in Figur 4 dargestellte Leuchte weist nur ein LED-Modul auf, welches Licht vorzugsweise
in der Bildebenen nach unten abgibt. Diese Leuchten in den Figuren 3 und 4 könnte
beispielsweise mit der Lichtaustrittsfläche parallel zu einer Wand als Wallwasher
ausgebildet werden.
[0034] Die in den Figuren 5 bis 9 dargestellten Leuchten weisen jeweils zwei oder vier LED-Module
auf, die entgegengesetzt zueinander angeordnet sind. Diese Leuchten erzeugen daher
eine symmetrische Lichtverteilung, welche sich jeweils in die Richtungen rechts und
links in der Bildebene erstrecken.
[0035] In allen Ausführungsformen der Leuchten außer in den Figuren 4 und 7 sind die LED-Module
so angeordnet, dass die Seitenwand 4 an der Außenwand 20 des Leuchtenmoduls innenseitig
angrenzt oder mit diesem wenigstens über eine kurze Wärmebrücke verbunden ist, um
die bei Betrieb der LEDs entstehende Wärme über das Leuchtengehäuse abführen zu können.
[0036] In den Ausführungsformen nach Figuren 5 und 8 sind die LED-Module zwar entgegengesetzt
zueinander angeordnet, jedoch nicht symmetrisch auf der gleichen Höhe angeordnet.
Die Lichtabgabe an beiden Längsseiten der Leuchte ist daher nicht exakt symmetrisch
zueinander. Jedoch ist in der Gesamtlichtverteilung der Leuchte dieser Effekt nicht
erkennbar. Die Leuchte besitzt daher insgesamt eine symmetrische Lichtabgabe, die
z.B. zur Beleuchtung einer Straße in Längsrichtung geeignet ist. Durch die Anordnung
der LED-Module nebeneinander kann das Leuchtengehäuse insgesamt schmäler ausgebildet
werden, im Vergleich zu den Ausführungsformen nach Figuren 6, 7 und 9, wo jeweils
zwei LED-Module auf einer Achse entgegengesetzt zueinander angeordnet sind.
[0037] Bei den Ausführungsformen nach Figuren 5 und 9 sind die LED-Module aufeinander zu
gerichtet, so dass sich die Lichtbündel zweier LED-Module jeweils überkreuzen. Auch
diese Ausführungsform dient dazu, eine sich längs erstreckende Lichtverteilung quer
zur Bildebene der dargestellten Leuchten zu bilden. Insbesondere für Straßenleuchten
ist diese Ausführungsform bevorzugt.
[0038] Die Figur 7 zeigt eine Alternative, bei welcher die beiden LED-Module so angeordnet
sind, dass die LEDs in der Mitte der Leuchte liegen. Die dadurch erzielte Lichtverteilung
ist ähnlich zu der in Figur 6 dargestellten Leuchte, wobei sich die Lichtbündel der
beiden LED-Module jedoch nicht überkreuzen. Die Leuchte nach Figur 7 besitzt daher
vorzugsweise einen separaten Kühlkörper (in der Figur nicht dargestellt) der in der
Mitte zwischen sich gegenüberstehenden Seitenwänden 4 angeordnet ist, um die Wärme
der LEDs abführen zu können.
[0039] Zahlreiche Abwandlungen der vorhergehend beschriebenen LED-Leuchtenmodule und der
Leuchten sind im Rahmen der Erfindung möglich. Insbesondere sind auch Konfigurationen
erfindungsgemäß berücksichtigt, bei denen die LED-Module nicht parallel zueinander
in der Leuchte angeordnet sind. Beispielsweise können zwei LED-Module in einem Winkel
von weniger als 20° zueinander angeordnet sein. Mit einer solchen Leuchte lässt sich
eine Lichtbandknickung erzielen, weil die Hauptrichtung der Lichtverteilung der beiden
LED-Module nicht auf einer gemeinsamen Achse liegt. Alternativ kann jedoch auch vorgesehen
sein, dass das LED-Array innerhalb der LED-Module asymmetrisch an der Seitenwand 4
angeordnet ist, so dass das LED-Modul selbst eine Lichtverteilung erzeugt, die nicht
symmetrisch zu der Längsrichtung des Moduls ist. Dann kann auch eine Lichtbandknickung
von einer Leuchte erzielt werden, die nur, wie in den Figuren 5 bis 9 dargestellt,
parallel zueinander angeordnete LED-Module aufweist.
[0040] Gemäß weiterer Ausführungsformen kann auch vorgesehen sein, dass die Lichtaustrittsfläche
der LED-Module innerhalb der Leuchte in einem Winkel zu der Lichtaustrittsfläche der
Leuchte angestellt sind. Dadurch kann die Breite der Lichtverteilung entlang der Längsachse
der Module verringert oder erweitert werden. Alternativ kann auch die konvexe Krümmung
der Reflektorfläche 2 erhöht werden, um das Licht stärker zu fokussieren.
Bezugszeichenliste:
[0041]
- 2
- Reflektor
- 4
- Seitenwand
- 6
- LED
- 8
- Seitenlängswände
- 10
- Abblendstreifen
- 12
- Facette
- 20
- Außenwand des Leuchtengehäuses
- 21
- Kühlrippen
- 22
- Vorschaltgerät
- 24
- Leuchtenmastaufnahme
1. LED-Modul zur Anordnung in einer Leuchte, aufweisend einen flachen Reflektor (2),
welcher eine Lichtaustrittsfläche des LED-Moduls gegenübersteht, und einem Array von
LEDs (6), welches an einer Seitenwand (4) der Reflektorfläche (2) angeordnet ist,
wobei die LEDs (6) optische Achsen, die der Hauptabstrahlrichtung der jeweiligen LED
entsprechen, definieren und die optischen Achsen in einer oder mehreren Ebene liegen,
die flach, d.h. in einem Winkel von weniger als ±20°, zu dem an der Seitenwand (4)
angrenzenden Teil des Reflektors (2) und der Lichtaustrittsfläche verlaufen.
2. LED-Modul nach Anspruch 1, wobei der flache Reflektor (2) konkav in Bezug auf die
Lichtaustrittsfläche gekrümmt ist und die Krümmung eine Höhe definiert, die mehr als
30% einer Längserstreckung des Reflektors (2) nicht überschreitet.
3. LED-Modul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Reflektor (2) Facetten
(12) aufweist, insbesondere streifenförmige Facetten (12) mit einer Längserstreckung
parallel zu der Seitenwand (4).
4. LED-Modul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Seitenwand (4) in einem
Winkel zwischen 70° und 110° zu einem an die Seitenwand angrenzenden Teilabschnitt
des Reflektors (2) und/oder der Lichtaustrittsfläche angeordnet ist.
5. LED-Modul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Seitenwand (4) auf einer
dem Reflektor (2) abgewandten Seite mit einem Kühlkörper thermisch verbunden ist.
6. LED-Modul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zwischen der Seitenwand (4)
und der Lichtaustrittsfläche ein Abblendstreifen (10) angeordnet ist, der die LEDs
(6) aus einer Richtung senkrecht zur Lichtaustrittsfläche abdeckt.
7. LED-Modul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei sich der Reflektor (2) entlang
einer Richtung von den LEDs (6) weg verbreitert.
8. LED-Modul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Reflektor (2) reflektierende
Längsseitenwände (5) aufweist, die an Längsrändern des Reflektors (2) neben der die
LEDs (6) tragenden Seitenwand (4) angeordnet sind.
9. LED-Modul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die LEDs (6) in dem Array
symmetrisch oder asymmetrisch in Bezug auf eine Mittelebene senkrecht zu dem Reflektor
(2) angeordnet sind.
10. Leuchte, insbesondere Straßenleuchte, Wallwasher oder Fluter, die ein Gehäuse aufweist,
in welchem wenigstens ein oder zwei LED-Module nach einem der vorhergehenden Ansprüche
angeordnet ist/sind.
11. Leuchte nach Anspruch 10 mit zwei LED-Modulen, deren Seitenwände (4) entgegengesetzt
zueinander angeordnet sind.
12. Leuchte nach Anspruch 11, wobei Lichtbündel des von den zwei entgegengesetzt angeordnete
Modulen abgegebenen Lichtstrahlung sich überkreuzen.
13. Leuchte nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei das wenigstens eine oder die zwei
LED-Module mit ihrer jeweiligen Seitenwand (4) thermisch mit einer Außenwand (20)
des Gehäuses verbunden sind.
14. Leuchte nach Anspruch 13, wobei die wenigstens eine oder die zwei Seitenwände (4)
des/der LED-Module von innen an einer Außenwand (20) des Gehäuses angrenzen.
15. Leuchte nach einem der Ansprüche 10 bis 14, wobei die Leuchte eine Lichtaustrittsfläche
definiert und die Lichtaustrittsfläche des wenigstens einen LED-Moduls oder bevorzugt
aller in der Leuchte enthaltenen LED-Module parallel zur Lichtaustrittsfläche der
Leuchte angeordnet ist/sind oder in einem Winkel angestellt ist/sind, der ±20° nicht
überschreitet.