[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Lautsprecher mit einem Gehäuse und einem
ersten Schallerzeuger. Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung eine Schwingungsmembran
für einen Lautsprecher.
Stand der Technik
[0002] Lautsprecher an sich sind aus dem Stand der Technik bekannt. Aufbau und zugrunde
liegende Technik sollen deshalb hier nicht im Detail erörtert werden. Lautsprecher
enthalten sogenannte Schallerzeuger, die in der Regel mit einer Schwingungsmembran
ausgestattet sind, um die vom Schallerzeuger erzeugten Schallwellen an das umgebende
Medium (Luft) abzugeben. Solche Schallerzeuger existieren für den tiefen, mittleren
und hohen Frequenzbereich, wobei der Frequenzbereich der Musikwahrnehmbarkeit von
etwa 40 Hz bis etwa 8.000 kHz reicht.
[0003] Zum Aufbau eines Lautsprechers können Schallerzeuger jeweils mit Schwingungsmembran
in einer geeigneten Lautsprecherbox untergebracht werden. Neuere Lösungen, insbesondere
auch für den Heimkinobereich, sehen häufig einen Subwoofer (Bassbox) vor, der zur
Erzeugung von Schallfrequenzen im tieffrequenten Bereich konzipiert ist. Da derartige
Schallquellen für das menschliche Gehör kaum zu lokalisieren sind, ist eine Aufstellung
solcher Subwoofer an einem beliebigen Ort im Raum möglich. Um tiefe Töne zu erzeugen,
muss allerdings eine möglichst große Menge Luft bewegt werden, wozu Subwoofer entweder
einen Schallerzeuger mit einer möglichst großen Membranfläche einsetzen oder aber
einen Schallerzeuger einsetzen, dessen Membranfläche mit großer Amplitude ausgelenkt
werden kann. Die Signalversorgung eines Subwoofers erfolgt über eine Lautsprecherweiche,
die aus den Signalen für die Schallerzeuger die niederfrequenten Anteile filtert und
anschließend an den Schallerzeuger des Subwoofers weiterleitet, während die übrigen
Anteile an die restlichen Schallerzeuger weitergeleitet werden.
[0004] Des Weiteren sind sogenannte Exciter bekannt, die membranlose Schallerzeuger darstellen.
Sie verwenden ein festes Objekt als "Membran", wozu ein Exciter an einem solchen Objekt
fixiert wird, das er in Schwingung versetzt. Solche Exciter werden überwiegend im
Bereich der Soundmöbel eingesetzt. Sie lassen sich beispielsweise unter Tische, in
Schränke, in Decken etc. kleben und agieren somit als unsichtbarer Lautsprecher.
[0005] Andere Soundmöbel (auch Audiomöbel oder Medienmöbel genannt) verwenden abgedeckte
herkömmliche Lautsprechersysteme im Inneren eines Möbels.
[0006] Der bisher bekannte Stand der Technik bringt mehrere Nachteile mit sich. Subwoofer
sind häufig große, unhandliche Geräte, die viel Raum benötigen. Von den Subwoofern
getrennt müssen Hoch- und Mitteltöner im Raum aufgestellt werden. Hiermit sind meistens
lange Kabelwege verbunden. Kabellose Systeme funktionieren bislang nicht ohne Einbußen
bei der Übertragungs- und/oder Hörqualität. Die Tonqualität von Möbel mit daran direkt
aufgeklebten Exciter hängt stark von der Fläche, von der Geometrie sowie vom Aufbau
und vom Material des jeweiligen Möbels ab. Insbesondere stören Verklebungen, Verleimungen,
Fugen etc. die Schallausbreitung und wirken sich stark auf die Tonqualität aus.
[0007] Aus dem Stand der Technik sind außerdem sogenannte "passive Strahler" bekannt.
[0008] Beispielsweise schlägt die
DE 44 46 690 A1 zur Verringerung des bisher notwendigen Subwoofer-Gehäusevolumens eine Lautsprecheranordnung
vor, bei der zwei Lautsprecher in einem gemeinsamen Gehäuse in Reihe geschaltet sind.
In der Vorderwand des Gehäuses befindet sich ein Lautsprecher für den gesamten Frequenzbereich,
während in einer Zwischenwand des Gehäuses ein Lautsprecher für niedrige Frequenzen
angeordnet ist. In der Rückwand des Gehäuses befindet sich beispielsweise eine Schallöffnung.
Bei einer solchen Anordnung wirkt der Lautsprecher für die Wiedergabe des niedrigen
Frequenzbereichs im Bereich der mittleren und hohen Frequenzen als passiver Strahler
des Lautsprechers für die Wiedergabe des gesamten Frequenzbereichs. Insgesamt wird
durch die dort vorgeschlagene Anordnung der wiedergegebene Schalldruckpegel im niedrigen
Frequenzbereich erhöht und geglättet. Bei der dort vorgeschlagenen Anordnung kann
die Schallöffnung in der Rückseite des Gehäuses durch einen weiteren passiven Strahler
ersetzt werden, der eine in die Rückwand des Gehäuses federnd eingesetzte Wand oder
eine dort eingesetzte Schwingungsmembran darstellen kann. Dies führt zu einer weiteren
Verbesserung der Kennlinie im niedrigen Frequenzbereich.
[0009] Aus der
DE 695 33 649 T2 sind verschiedene Ausführungsformen passiver Strahler bekannt. In einer einfachen
Ausführungsform wird ein Lautsprecher durch ein Lautsprecher-Gehäuse gebildet, das
durch eine Zwischenwand in zwei Höhlungen unterteilt wird. In der Zwischenwand ist
ein Treiber angebracht, der mit einem passiven Strahler in der Vorderseite des Gehäuses
in Reihe geschaltet ist, sodass die schallerzeugende Seite des Treibers und die des
passiven Strahlers in die gleiche Richtung weisen. In einer anderen Ausführungsform
ist der passive Strahler als flacher rechteckiger passiver Strahler, also als flache
rechteckige Membran ausgebildet, die in die Vorderwand des Gehäuses eingesetzt ist.
[0010] Passive Strahler bilden somit in einer Gehäusewand oder in einer Zwischenwand innerhalb
des Gehäuses eines Lautsprechers schwingungsentkoppelt montierte Schallerzeuger oder
Schwingungsmembrane, die durch einen als Treiber wirkenden Schallerzeuger in Schwingung
versetzt werden.
[0011] Derartige passive Strahler haben bei der vorliegend insbesondere betrachteten Verwendung
eines Lautsprechers als Soundmöbel den Nachteil, dass ein in einer sichtbaren Vorderwand
des Lautsprecher-Gehäuses montierter passiver Strahler die Stabilität der Gehäusevorderwand
verringert. Derjenige Teil der Vorderwand, der den passiven Strahler bildet, ist mechanisch
wenig belastbar und reagiert auf Druck, Schläge oder dergleichen empfindlich. Zudem
bestehen hierdurch in bestimmten Verwendungen des Soundmöbels ästhetische Nachteile.
[0012] Es ist daher wünschenswert, einen Lautsprecher anzugeben, der die oben genannten
Nachteile größtenteils überwindet und sich insbesondere zum Einsatz als Soundmöbel
eignet.
Kurzfassung der Erfindung
[0013] Ein erfindungsgemäßer Lautsprecher weist ein Gehäuse und (mindestens) einen ersten
Schallerzeuger auf, wobei der erste Schallerzeuger in einer Befestigungswand gehaltert
ist und diese Befestigungswand mit einer auf einer schallerzeugenden Seite des ersten
Schallerzeugers und zu diesem beabstandet liegenden Vorderwand des Gehäuses einen
luftdichten Raum begrenzt. Hierbei bildet zumindest ein Teil der Vorderwand eine Schwingungsmembran
des Lautsprechers, die mit dem Gehäuse des Lautsprechers starr verbunden ist. Der
erste Schallerzeuger kann auch als Luftschallwandler bezeichnet werden.
[0014] Die Befestigungswand und die Vorderwand des Lautsprechers können im Wesentlichen
parallel zueinander verlaufen. Beide Wände begrenzen einen luftdichten Raum, der an
den übrigen Seiten insbesondere von dem Gehäuse des Lautsprechers begrenzt wird. Der
(erste) Schallerzeuger wird durch die Befestigungswand gehalten und gibt insbesondere
über eine eigene Schwingungsmembran Schallwellen in den luftdicht abgeschlossenen
Raum ab. Die Schallwellen breiten sich zur Vorderwand des Gehäuses aus und versetzen
diese ihrerseits in Schwingung, so dass die Vorderwand (oder zumindest ein Teil dieser
Vorderwand) die Schwingungsmembran des Lautsprechers bildet. Erfindungsgemäß lässt
sich somit die schallübertragende Fläche um einen Faktor vergrößern, der dem Verhältnis
der Fläche der durch die Vorderwand gebildeten Schwingungsmembran des Lautsprechers
zu der Fläche der Schwingungsmembran des Schallerzeugers entspricht. Auf diese Weise
kann die effektive Fläche der Schwingungsmembran des Lautsprechers um ein Vielfaches
im Vergleich zur tatsächlichen Fläche der Schallerzeuger-Schwingungsmembran erhöht
werden, wodurch insbesondere im Tiefenfrequenzbereich sich eine weitaus bessere Tonqualität
erzielen lässt als mit bekannten Lösungen des Standes der Technik.
[0015] Erfindungsgemäß ist der die Schwingungsmembran des Lautsprechers bildende Teil der
Vorderwand des Gehäuses mit dem Gehäuse starr oder steif verbunden. Im Gegensatz zu
den in der Beschreibungseinleitung behandelnden passiven Strahlern handelt es sich
hier nicht um eine schwingungsentkoppelte Befestigung. Vielmehr bildet der als Schwingungsmembran
des Lautsprechers fungierende Teil der Vorderwand zusammen mit der Vorderwand eine
solide Fläche, wobei es besonders vorteilhaft ist, wenn die gesamte Vorderwand des
Gehäuses des Lautsprechers die Schwingungsmembran bildet. Der als Schwingungsmembran
wirkende Teil der Vorderwand ist mit dem Rest des Gehäuses reib-, stoff- und/oder
formschlüssig verbunden oder kann auch einstückig ausgeführt sein. Eine stoffschlüssige
Verbindung, insbesondere durch Verkleben, hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen.
Es ist beispielsweise möglich, die Vorderwand des Gehäuses als einstückige solide
Fläche, die starr und steif mit dem restlichen Gehäuse verbunden ist, auszuführen.
In diesem Fall kann beispielsweise die gesamte Vorderwand als Schwingungsmembran des
Lautsprechers dienen. Das Gehäuse bildet dann zusammen mit der Vorderwand einen stabilen
Verbund, sodass der erfindungsgemäße Lautsprecher in besonders geeigneter Weise als
Soundmöbel eingesetzt werden kann.
[0016] Der Einfachheit halber soll - soweit nicht anders angegeben - von dem Fall ausgegangen
werden, dass die gesamte Vorderwand die Schwingungsmembran des Lautsprechers bildet.
In diesem Fall überträgt somit die Vorderseite des als Soundmöbel eingesetzten erfindungsgemäßen
Lautsprechers den Schall in den Raum. Im Vergleich zur bisher bekannten Exciter-Technik
ist die Tonqualität aber um ein Vielfaches höher, da nicht ein Exciter die Vorderseite
des Gehäuses direkt in Schwingung versetzt, sondern ein vergleichsweise kleiner Lautsprecher
(Schallerzeuger mit Schwingungsmembran in der Befestigungswand) die Schallwellen über
den luftdicht abgeschlossenen Raum auf die große Fläche der Vorderwand überträgt.
Diese Vorderwand bildet hierbei gleichzeitig die Schwingungsmembran des Lautsprechers
und einen Teil des Möbels, wie ein Panel, ein Bild, eine Schrankwand, eine Schiebetür
oder dergleichen.
Vorteile der Erfindung
[0017] Es ist insbesondere vorteilhaft, wenn der genannte Faktor, also das Verhältnis der
Fläche der durch die Vorderwand (oder zumindest einem Teil derselbigen) gebildeten
Schwingungsmembran zu der Fläche der eigentlichen Schallerzeuger-Schwingungsmembran
mindestens 2,0, weiter insbesondere 4,0 oder 5,0 oder 10 oder 20 bis etwa 25 oder
30 beträgt. Insbesondere bevorzugt sind Verhältnisse von 4 bis 10. Dadurch, dass beide
schwingenden Flächen über den luftdichten Raum gekoppelt sind, lässt sich hierdurch
erfindungsgemäß eine starke Vergrößerung der effektiv an die Umgebung schallübertragenden
Fläche erzielen.
[0018] Die Vorderwand ist, wie weiter unten noch zu erläutern sein wird (zumindest zum Teil)
aus einem schwingungsfähigen geeigneten Material gefertigt. Es ist vorteilhaft, wenn
die gesamte Vorderwand oder zumindest der größte Teil der Vorderwand die Schwingungsmembran
des erfindungsgemäßen Lautsprechers bildet.
[0019] Der in der Befestigungswand gehalterte erste Schallerzeuger ist insbesondere ein
Luftschallwandler (Tieftöner) zur Erzeugung von Schallfrequenzen in einem ersten Frequenzbereich,
insbesondere im Bereich von 25 Hz bis 600 Hz.
[0020] Es ist insbesondere von Vorteil, wenn der in der Befestigungswand gehalterte erste
Schallerzeuger Schallwellen nur an den luftdichten Raum abgibt, ohne die Befestigungswand
selbst in Schwingung zu versetzen (schwingungsentkoppelte Verbindung). Hierzu kann
der Schallerzeuger schwingend in der Befestigungswand aufgenommen sein und zwar in
einer Weise, dass möglichst wenig Schwingung auf die Befestigungswand selbst übertragen
wird. Des Weiteren kann die Halterung (aus einem ersten Material) in eine Befestigungswand
(aus einem zweiten steifen Material) integriert werden. Auch eine einteilige Ausführung
ist möglich, wobei die Befestigungswand eine vergleichsweise hohe Materialstärke,
insbesondere im Vergleich zur Vorderwand, besitzt, sodass sie kaum in Schwingung versetzt
wird.
[0021] Es hat sich im Rahmen der Erfindung als besonders vorteilhaft gezeigt, wenn der die
Schwingungsmembran bildende Teil der Vorderwand des Lautsprechers aus einem Mineralwerkstoff
gefertigt ist. Bei solchen Mineralwerkstoffen handelt es sich um mineralisch-organische
Verbundwerkstoffe, wie sie beispielsweise unter dem Namen Corian auf dem Markt sind.
Corian besteht zu etwa 66 Gew.-% aus einer Modifikation von Aluminiumhydroxid sowie
aus etwa 33 Gew.-% aus Polymethylmethacrylat (PMMA) sowie aus Katalysatoren und anderen
Härtungsmittel. Allgemein kann ein hier verwendeter Mineralwerkstoff etwa 40 % (±
10%) gemahlenen Stein bzw. Marmor und etwa 60% (±10%) Acryl enthalten. Das Material
ähnelt äußerlich dem Marmor, ist jedoch leichter, lässt sich fräsen und schneiden,
aber auch dreidimensional thermisch verformen. Insbesondere lässt es sich fugenlos
verbinden und wird bislang hauptsächlich im Sanitärbereich, in Küchen, Labors und
Operationsräumen als Arbeitsflächen verwendet. Überraschenderweise hat sich herausgestellt,
dass sich derartige Mineralwerkstoffe besonders gut als Membran insbesondere auch
bei erfindungsgemäßen Lautsprechern eignen. Entsprechend dünne (insbesondere dünner
als 5, 4, 3 oder 2 mm) Mineralwerkstoffplatten können die Vorderwand des Gehäuses
eines erfindungsgemäßen Lautsprechers bilden, wobei sich herausgestellt hat, dass
die Mineralwerkstoffplatte in besonders guter Weise zur Schallübertragung an den umgebenden
Raum geeignet ist. Hierfür verantwortlich dürfte insbesondere der fugenlose Werkstoff
sein, der sich gleichzeitig in großer Fläche und sehr dünn herstellen lässt. Vergleichbare
auf dem Markt erhältliche Mineralwerkstoffe sind Hi-Macs oder Varicor.
[0022] Es ist zweckmäßig, wenn das Gehäuse des Lautsprechers eine Rückwand aufweist, die
auf der der Vorderwand abgewandten Seite der Befestigungswand und beabstandet zu dieser
Befestigungswand liegt. Wiederum liegen insbesondere Rückwand und Befestigungswand
im Wesentlichen parallel zu einander. Somit weist das Gehäuse in dieser Ausführungsform
eine Rückwand und eine Vorderwand auf, wobei die Befestigungswand als Zwischenwand
im Inneren des Gehäuses liegt.
[0023] Es ist vorteilhaft, wenn mindestens zwei weitere Schallerzeuger ("zweite Schallerzeuger")
innerhalb des Gehäuses jeweils mit einer schallerzeugenden Seite mit der Vorderwand
des Gehäuses schallleitend verbunden sind. Bei diesen zweiten Schallerzeugern handelt
es sich insbesondere um in der Beschreibungseinleitung bereits behandelte Exciter
zur Erzeugung von Schallfrequenzen in einem zweiten Frequenzbereich. Dieser zweite
Frequenzbereich grenzt insbesondere an den ersten Frequenzbereich an bzw. überlappt
mit diesem und reicht insbesondere von 500 Hz bis 20.000 Hz.
[0024] Solche Exciter können schallleitend in einfacher Weise (beispielsweise durch Kleben)
mit der Vorderwand des Gehäuses, also der Schwingungsmembran des erfindungsgemäßen
Lautsprechers, verbunden werden. Eine gerade Anzahl von Excitern, insbesondere zwei
oder vier Exciter, hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen.
[0025] Insbesondere verläuft zwischen zwei der zweiten Schallerzeuger eine auf der Vorderwand
befindliche Materialverstärkung. Bei vier solcher zweiten Schallerzeuger verläuft
die Materialverstärkung somit insbesondere zwischen jeweils zwei Schallerzeugern,
so dass die Materialverstärkung die Vorderwand in zwei Teile teilt, in denen jeweils
zwei zweite Schallerzeuger liegen. Analoges gilt für eine andere geradzahlige Anzahl
von zweiten Schallerzeugern (Excitern). Die Materialverstärkung bewirkt eine Kanaltrennung,
wodurch es zu dem bekannten Stereoeffekt kommt.
[0026] Weiterhin ist vorteilhaft, wenn nicht nur jeweils ein Teil der mindestens zwei weiteren
zweiten Schallerzeuger mittels einer Materialverstärkung von dem anderen Teil der
mindestens zwei weiteren zweiten Schallerzeuger akustisch getrennt ist, sondern wenn
darüber hinaus die weiteren zweiten Schallerzeuger von dem eine Schwingungsmembran
des Lautsprechers bildenden Teil der Vorderwand des Gehäuses des Lautsprechers akustisch
durch eine Materialverstärkung getrennt sind. Diese Ausgestaltung wird in einem Ausführungsbeispiel
im Zusammenhang mit einer Figur weiter unten behandelt.
[0027] Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Materialverstärkung zwischen
zwei gegenüberliegenden Seiten der Vorderwand verläuft. Insbesondere sollte(n) die
Materialverstärkung(en) hierbei die Vorderwand etwa in gleich große Flächenteile teilen.
Es hat sich insbesondere als vorteilhaft erwiesen, wenn die Materialverstärkung mit
einer dieser gegenüberliegenden Seiten einen Winkel von 80° bis 90°, insbesondere
von 80° bis 85°, weiter insbesondere etwa 85°, einschließt. Hierdurch entstehen bei
einer rechteckigen Vorderwand trapezförmige Flächenteile. Diese leichte Asymmetrie
bewirkt, dass Eigenfrequenzen effektiv unterdrückt werden.
[0028] Die Materialverstärkung bildet insbesondere einen Steg bzw. eine stegartige Materialverstärkung.
Hierbei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Steg in seiner Abmessung senkrecht
zur Vorderseite jeweils zu seinen beiden Enden hin abnimmt. Dies lässt sich insbesondere
dadurch erreichen, dass der Steg in Längsrichtung einen kreisbogenförmigen Querschnitt
hat. Derartig geformte Stege bewirken eine tontechnisch günstige Kanaltrennung, insbesondere
für den Frequenzbereich oberhalb 1.000 Hz.
[0029] Alternativ wird die Materialverstärkung durch insbesondere von hinten auf die Vorderwand
des Gehäuses insbesondere senkrecht auf die Vorderwand stehende Flächen gebildet.
Diese Flächen können beispielsweise Teil eines Kasten- oder Regalsystems sein, wobei
die Vorderkanten dieses Systems mit der Vorderwand des Lautsprecher-Gehäuses verleimt
beziehungsweise verklebt sein können. Diese Ausgestaltung wird weiter unten in einer
Ausführungsform der Erfindung näher erläutert.
[0030] Bezüglich einiger Abmessungen einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Lautsprechers (siehe auch Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1) sei beispielhaft Folgendes
angegeben: Die Vorderwand kann beispielsweise rechteckige Gestalt besitzen mit einer
Längsseite von 1.000 bis 1.500 mm und einer Breite von 600 bis 800 mm. Die gesamte
Vorderwand kann hierbei als Schwingungsmembran des Lautsprechers für den Frequenzbereich
unterhalb 600 Hz dienen. Eine gedachte Linie verlaufe senkrecht zur Mitte der Längsseite,
so dass diese gedachte Linie die Vorderwand in zwei gleichgroße Flächenteile teilt.
Statt eines Winkels von 90° sei diese Linie nunmehr auf etwa 85° (bis etwa 80°) gekippt.
Entlang dieser gedachten Linie wird nunmehr ein Trennungssteg auf die dem Inneren
des Gehäuses zugewandte Seite der Vorderwand aufgebracht (beispielsweise durch Kleben).
Eine geradzahlige Anzahl, insbesondere jeweils zwei Exciter werden leicht zueinander
versetzt, etwa mittig, auf die Innenseiten der Flächenteile der Vorderwand angebracht
(beispielsweise geklebt). Der genannte Trennungssteg wirkt tontechnisch als Kanaltrennung,
da Schwingungen des rechten Flächenteils nicht auf den linken Flächenteil und umgekehrt
gelangen können. Ein Luftschallwandler bzw. Tieftöner ist in eine Befestigungswand
im Wesentlichen schwingungsentkoppelt eingelassen, wobei diese Befestigungswand zusammen
mit der Vorderwand und dem Gehäuse des Lautsprechers einen luftdichten Raum bildet.
Vorderwand und Befestigungswand verlaufen insbesondere parallel zueinander. Der lichte
Abstand der beiden Wände beträgt 3 bis 8, insbesondere 5 mm. Als Material der Befestigungswand
kann beispielsweise eine Aluminiumplatte verwendet werden, die möglichst schwingungsarm
bzw. steif ist, den Schall also nicht überträgt oder aufnimmt. Alternativ kann auch
eine Mineralwerkstoffplatte als Befestigungswand dienen, wobei diese Platte vorzugsweise
etwa 4 bis 5 Mal so stark ist, wie die als Schwingungsmembran des Lautsprechers dienende
Mineralwerkstoff-Vorderwand. Letztere kann vorzugsweise zwischen etwa 2 und 4 mm stark
sein. Alternativ wird die Schwingungsentkoppelung durch geeignete Befestigungsmittel
erzielt. Der Luftschallwandler bzw. Tieftöner ist vorzugsweise mittig und unterhalb
der Verbindungslinien der jeweiligen Exciter im linken und rechten Flächenteil der
Vorderwand positioniert. Die Fläche der als Schwingungsmembran dienenden Vorderwand
eines solchen Lautsprechers kann ca. 10 bis 30 Mal so groß sein wie die kleine Fläche
der Schwingungsmembran des Luftschallwandlers bzw. Tieftöners. Aufgrund des luftdichten
Raums wird die Schwingung des Luftschallwandlers bzw. Tieftöners optimal auf die Vorderwand
übertragen.
[0031] Das oben genannte Beispiel eines erfindungsgemäßen Lautsprechers verdeutlicht seine
Eignung als Soundmöbel. Hierbei ist die als Schwingungsmembran dienende Vorderwand
ausreichend stabil, da die Vorderwand eine ausreichende Materialstärke besitzen kann.
Dies ist ein großer Vorteil gegenüber Schwingungsmembrane bzw. passive Strahler gemäß
Stand der Technik, die häufig unter 1 mm Materialstärke besitzen bzw. federnd im Gehäuse
angebracht sind. Derartige Materialstärken bzw. federnde Gehäuseteile wären aufgrund
ihrer geringen Belastbarkeit für den Gebrauch als Möbel wenig geeignet. Der oben beispielhaft
beschriebene Lautsprecher kann eine Rückwand aufweisen, die beabstandet zur Befestigungswand
liegt, wobei der Abstand insbesondere 30 bis 60 mm betragen kann. Insgesamt entsteht
hierdurch ein Panel, das beispielsweise als Bild oder als Wandelement dienen kann.
Es sei darauf hingewiesen, dass dieses beschriebene Beispiel keinerlei einschränkende
Wirkung für den erfindungsgemäßen Lautsprecher besitzen soll. Insbesondere sind sämtliche
Geometrien der Lautsprechervorderwand, beispielsweise auch runde, ovale oder mehreckige,
denkbar. Die genannten Bemaßungen sind bei anderen Größen und/oder Geometrien vom
Fachmann geeignet zu wählen bzw. anzupassen.
[0032] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Schwingungsmembran
für einen Lautsprecher vorgeschlagen, wobei die Schwingungsmembran aus einem Mineralwerkstoff
gefertigt ist. Die Eigenschaften von Mineralwerkstoffen sowie Beispiele solcher Mineralwerkstoffe
sind oben angegeben und ausführlich diskutiert. Überraschenderweise hat sich gezeigt,
dass solche Mineralwerkstoffe bei hinreichend geringer Werkstoffdicke auch als Schwingungsmembran
geeignet sind. Insbesondere ein Einsatz bei Soundmöbel ist hier vorteilhaft. Die Materialdicke
sollte zwischen 1 mm und 5 mm, insbesondere 2 bis 4 mm, insbesondere 3 mm betragen.
Aufgrund der Homogenität und Fugenfreiheit von Mineralwerkstoffplatten sind diese
optimal als Schwingungsmembran geeignet.
[0033] Der Einsatz einer solchen Mineralwerkstoff-Schwingungsmembran als oder in einer Vorderwand
eines oben beschriebenen erfindungsgemäßen Lautsprechers ist besonders bevorzugt.
[0034] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0035] Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung schematisch
dargestellt und wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
Figurenbeschreibung
[0036]
Figur 1 zeigt eine Durchsicht durch eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Lautsprechers, betrachtet mit Blick auf dessen Vorderseite, mit dessen wesentlichsten
Elementen,
Figur 2 zeigt schematisch den erfindungsgemäßen Lautsprecher aus Figur 1 in Querschnitt
entlang der Linie AA aus Figur 1,
Figur 3 zeigt schematisch einen Vertikalschnitt durch eine zweite Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Lautsprechers (Figur 3A), wobei in Figur 3B eine Detailansicht
gezeigt ist, und
Figur 4 zeigt eine Durchsicht durch eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Lautsprechers, betrachtet mit Blick auf dessen Vorderseite, mit dessen wesentlichsten
Elementen.
[0037] Figur 1 zeigt schematisch die wesentlichsten Elemente eines erfindungsgemäßen Lautsprechers
1 mit seiner Vorderwand 6 in einer Durchsicht, so dass die hinter der Vorderwand 6
befindlichen Elemente sichtbar sind. Auf der hinteren Seite der Vorderwand 6 sind
als zweite Schallerzeuger insgesamt vier Exciter 10,11 und 13, 14 angebracht. Die
Vorderwand 6 des Lautsprechers 1 bildet ein Rechteck. Ein Trennungssteg 12 ist etwa
in der Mitte der Längsseite des Rechtecks angeordnet, wobei der Trennungssteg 12 nicht
in einem rechten Winkel zur Längsseite steht, sondern in einem Winkel von etwa 85°
zur Längsseite geneigt ist. Auf diese Weise wird die Fläche der Vorderwand 6 in etwa
zwei gleichgroße Flächenteile geteilt. Etwa mittig im linken Flächenteil sitzen die
beiden Exciter 10 und 11, versetzt zueinander; gleiches gilt für die Exciter 13 und
14 im rechten Flächenteil. Der Trennungssteg 12 verläuft auf der hinteren Seite der
Vorderwand 6 und dient tontechnisch der Kanaltrennung. Der Trennungssteg 12 besitzt
in Längsrichtung einen kreisbogenförmigen Querschnitt, so dass seine Abmessungen senkrecht
zur Vorderwand jeweils zu seinen beiden Enden hin bzw. jeweils zu den beiden Längsseiten
der Vorderwand 6 hin abnimmt. Der Steg 12 besteht aus demselben Material wie die Vorderwand
und ist auf diese aufgeklebt oder durch ein thermisches Fügeverfahren mit dieser verbunden.
Ein derartiger Trennsteg 12 führt zu einer optimalen Dämpfung von Frequenzen aus einem
Flächenteil hin zu dem anderen Flächenteil der Vorderwand 6.
[0038] In der Durchsicht gemäß Figur 1 ist der erste Schallerzeuger erkennbar, bei dem es
sich hier um einen Luftschallwandler, im folgenden als Tieftöner 3 bezeichnet, handelt.
Dieser Tieftöner 3 besitzt eine eigene Schwingungsmembran 4. Projiziert auf die Zeichenebene
der Figur 1 liegt der Tieftöner 3 unterhalb der Verbindungslinie der Exciter 10 und
13 sowie etwas unterhalb der Verbindungslinie der Exciter 11 und 14. Es hat sich gezeigt,
dass diese Anordnung für die Tonqualität besonders günstig ist.
[0039] Der Tieftöner 3 ist seinerseits nicht an der Vorderwand 6 angeordnet, sondern an
einer eigenen Befestigungswand 5, wie anhand von Figur 2 erläutert wird.
[0040] In Figur 1 dargestellt ist außerdem eine Frequenzweiche 9, die aus einem (Ton-)Signal
die niederfrequenten Anteile filtert und dem Tieftöner 3 zuführt, während die übrigen
Anteile den Excitern 10, 11 sowie 13, 14 zugeführt werden.
[0041] Bezüglich beispielhafter Bemessungen des in den Figuren 1 und 2 dargestellten Lautsprechers
1 sei auf das obige Beispiel im allgemeinen Teil der Beschreibung verwiesen. Aus Figur
1 ist ersichtlich, dass die Fläche der Vorderwand 6, die hier die Lautsprecher-Schwingungsmembran
6' bildet, das etwa 30- fache der Fläche der Tieftöner-Schwingungsmembran 4 beträgt,
so dass die schallabgebende Fläche erfindungsgemäß um ein Vielfaches vergrößert werden
kann.
[0042] Figur 2 zeigt einen Querschnitt des Lautsprechers 1 aus Figur 1 entlang der gestrichelten
Linie AA in Figur 1.
[0043] Der Lautsprecher 1 weist ein Gehäuse 2 auf. Die Vorderwand ist wiederum mit 6 bezeichnet.
Die Exciter 10 und 11 sind schematisch im Querschnitt dargestellt. Der Tieftöner 3
wird von einer Befestigungswand 5 derart gehaltert, dass möglichst keine Schwingung
auf die Befestigungswand 5 übertragen wird. Zur Vermeidung von Schwingungen kann die
Befestigungswand 5 auch mit entsprechend hoher Materialstärke und/oder aus einem entsprechenden
Material gefertigt sein. Bezüglich möglicher Materialien und Bemessungen sei wiederum
auf das oben ausgeführte Beispiel verwiesen. Der Tieftöner 3 gibt Schwingungen niedriger
Frequenz, insbesondere zwischen 25 und 600 Hz über die Schwingungsmembran 4 an den
luftdichten Raum 7 ab. Der Raum 7 ist in diesem Beispiel mit Luft gefüllt. Auch andere
Fluide, insbesondere Gase zur Füllung des Raums 7 sind denkbar. Insbesondere können
durch bestimmte Fluide bzw. Gase Schallfrequenzen in eine bestimmte Richtung verschoben
werden. Der luftdichte Raum 7 wird von der Vorderwand 6, von der Befestigungswand
5 sowie vom übrigen Gehäuse 2 gebildet. Hinter der Befestigungswand 5 ist eine Rückwand
8 angeordnet, die Teil des Gehäuses 2 ist.
[0044] Das hier dargestellte Beispiel eines Lautsprechers 1 eignet sich besonders gut als
Soundmöbel oder als Bestandteil eines Möbels, beispielsweise als Panel oder als Bestandteil
einer Theke, einer Tür oder einer Wand. Bei einer etwas weniger tiefen Ausführung
kann der Lautsprecher 1 auch als Bild eingesetzt werden, wenn die Vorderwand 6 bemalt
oder bedruckt ist.
[0045] Im hier dargestellten Ausführungsbeispiel wird als Material der Vorderwand 6 der
Mineralwerkstoff Corian bei einer Materialstärke von ca. 2 bis 4 mm verwendet. Als
Material der Befestigungswand 5 bietet sich eine Aluminiumplatte oder ebenfalls eine
Mineralwerkstoffplatte an. Zu möglichen Bemessungen sei wieder auf das oben Gesagte
verwiesen.
[0046] Schließlich sei noch angemerkt, dass die in Figur 2 dargestellten Größenverhältnisse
nicht maßstabsgerecht sind.
[0047] Ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Lautsprechers 1 ist in Figur
3 dargestellt. Gleiche Elemente sind wiederum mit den selben Bezugszeichen wie in
den vorherigen Figuren bezeichnet und sollen daher nicht erneut in Detail erläutert
werden. Die in Figur 3 dargestellte Ausführungsform eignet sich insbesondere als Panel
oder auch als Bild in Form eines Soundmöbels.
[0048] Im Vertikalschnitt gemäß Figur 3A sind die (in die Zeichenebene projizierten) Exciter
10 und 11 zu sehen, die direkt auf der Innenseite der Vorderwand des Lautsprechers
1 aufgebracht sind. Diese Exciter befinden sich im luftdichten Raum 7. In dieser Ausführungsform
wird der Schallerzeuger 3 sowohl von der Befestigungswand 5 wie auch von der Rückwand
8 des Lautsprechers 1 gehalten. Der Schallerzeuger 3 ist wiederum in der Befestigungswand
derart gehaltert, dass möglichst keine Schwingung auf die Befestigungswand 5 übertragen
wird. Auf diese Weise kann sich optimal der vom Schallerzeuger 3 erzeugte Schall durch
den luftdichten Raum 7 auf die Vorderwand 6 des Lautsprechers 1, die die Lautsprecher-Schwingungsmembran
6' bildet, übertragen. Das durch den Lautsprecher 1 gebildete Soundmöbel kann beispielsweise
über die Rückwand 8 an einer Wand befestigt werden.
[0049] Figur 3B zeigt eine Detailansicht des in Figur 3A eingekreisten Bereichs des erfindungsgemäßen
Lautsprechers 1 um den Schallerzeuger 3, also den Tieftöner, herum.
[0050] In diesem Ausführungsbeispiel weist die aus Mineralwerkstoff bestehende Vorderwand
6 eine Dicke von 3mm auf. Die Luftkammer bzw. der luftdichte Raum 7 besitzt eine Tiefe
von 5mm. Die Befestigungswand 5 kann beispielsweise eine Stärke von 13mm aufweisen
und ebenfalls aus Mineralwerkstoff gefertigt sein. Der Tieftöner 3 ist in dieser Ausführungsform
in der Rückwand 8 des Gehäuses verankert und wird zusätzlich von der Befestigungswand
5 gehaltert.
[0051] Figur 4 zeigt eine dritte Ausführungsform eines Lautsprechers 1 mit einem Gehäuse
2, das nur teilweise dargestellt ist. Wiederum ist die Zeichnung nicht zwingend maßstabsgerecht.
Gezeigt ist die Vorderwand 6 des Lautsprechers 1, auf deren Rückseite als zweite Schallerzeuger
Exciter 10, 11, 13, 14, 15 und 16 aufgebracht, insbesondere aufgeklebt sind. Die Fläche
der Vorderwand ist mittels einer kastenartigen Struktur 17 in drei Teile unterteilt.
Die Kastenstruktur 17 wird beispielsweise auf die hintere Seite der Vorderwand 6 geleimt
beziehungsweise verklebt, beziehungsweise allgemeiner ausgedrückt, stoffschlüssig
verbunden. Auf diese Weise werden die drei entstehenden Teile der Vorderwand 6 voneinander
akustisch beziehungsweise tontechnisch entkoppelt. Die drei Exciter 10, 11 und 16
sind hierbei im linken Teil der Vorderwand 6 gemäß Figur 4, die drei Exciter 13, 14
und 15 im rechten Teil der Vorderwand 6 untergebracht. Bevorzugt ist eine spiegelsymmetrische
Anordnung der Exciter im linken und rechten Teil der Vorderwand 6. Der mittlere Teil
der Vorderwand 6 bildet in dieser Ausführungsform die Lautsprecher-Schwingungsmembran
6'. Diese ist von den Excitern in dem linken und rechten Teil der Vorderwand 6 mittels
Trennstege 12 akustisch entkoppelt, wobei die Trennstege 12 in diesem Fall durch die
senkrecht auf die Vorderwand 6 stehenden Wände der Kastenstruktur 17 gebildet werden.
Der erste Schallerzeuger 3, hier der Tieftöner, kann schwingungsentkoppelt in einer
Rückwand der Kastenstruktur 17 und/oder in einer Rückwand des Gehäuses 2 gehaltert
sein (vergleiche hierzu die Ausführungsformen gemäß Figuren 2 oder 3).
[0052] In einer weiteren von der Ausführungsform gemäß Figur 4 ausgehenden Ausgestaltung
(hier nicht dargestellt) können in dem mittleren Teil der Vorderwand 6 zwei erste
Schallerzeuger beziehungsweise Tieftöner 3 (in Durchsicht) vorhanden sein, wobei die
beiden Tieftöner 3 ihrerseits wiederum durch einen Trennsteg 12 auf der Innenseite
der Vorderwand 6 tontechnisch getrennt sein können.
Bezugszeichenliste
[0053]
- 1
- Lautsprecher
- 2
- Gehäuse
- 3
- erster Schallerzeuger, Tieftöner
- 4
- Schallerzeuger-Schwingungsmembran
- 5
- Befestigungswand
- 6
- Vorderwand
- 6'
- Lautsprecher-Schwingungsmembran
- 7
- luftdichter Raum
- 8
- Rückwand
- 9
- Frequenzweiche
- 10
- Exciter, zweiter Schallerzeuger
- 11
- Exciter, zweiter Schallerzeuger
- 12
- Trennsteg
- 13
- Exciter, zweiter Schallerzeuger
- 14
- Exciter, zweiter Schallerzeuger
- 15
- Exciter, zweiter Schallerzeuger
- 16
- Exciter, zweiter Schallerzeuger
- 17
- Kastenstruktur
1. Lautsprecher (1) mit einem Gehäuse (2) und einem ersten Schallerzeuger (3), wobei
der erste Schallerzeuger (3) in einer Befestigungswand (5) gehaltert ist und diese
Befestigungswand (5) mit einer auf einer schallerzeugenden Seite des ersten Schallerzeugers
(3) und zu diesem beabstandet liegenden Vorderwand (6) des Gehäuses (2) einen luftdichten
Raum (7) begrenzt, und wobei zumindest ein Teil der Vorderwand (6) eine Schwingungsmembran
(6') des Lautsprechers (1) bildet und dieser Teil der Vorderwand (6) mit dem übrigen
Gehäuse (2) des Lautsprechers (1) starr verbunden ist.
2. Lautsprecher nach Anspruch 1, wobei der erste Schallerzeuger (3) eine eigene Schallerzeuger-Schwingungsmembran
(4) aufweist und das Verhältnis der Fläche der durch die Vorderwand (6) gebildeten
Lautsprecher-Schwingungsmembran (6') zu der Fläche der Schallerzeuger-Schwingungsmembran
(4) mindestens 2,0, insbesondere 4,0, 5,0, 10, 20 oder bis 30 beträgt.
3. Lautsprecher nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Schwingungsmembran (6') des Lautsprechers
(1) den größten Teil der Vorderwand (6), insbesondere die gesamte Vorderwand (6),
bildet.
4. Lautsprecher nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der erste Schallerzeuger
(3) ein Tieftöner zur Erzeugung von Schallfrequenzen in einem ersten Frequenzbereich
ist.
5. Lautsprecher nach Anspruch 4, wobei der erste Frequenzbereich von 25 Hz bis 600 Hz
reicht.
6. Lautsprecher nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Befestigungswand (5)
und/oder die Halterung des ersten Schallerzeugers (3) in der Befestigungswand (5)
derart ausgebildet ist oder sind, dass Schwingungen des Schallerzeugers (3) nicht
auf die Befestigungswand (5) übertragen werden..
7. Lautsprecher nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der die Schwingungsmembran
(6') bildende Teil der Vorderwand (6) aus einem Mineralwerkstoff gefertigt ist.
8. Lautsprecher nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Gehäuse (2) eine Rückwand
(8) aufweist, die auf der der Vorderwand (6) abgewandten Seite der Befestigungswand
(5) und beabstandet zu dieser Befestigungswand (5) liegt.
9. Lautsprecher nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei mindestens zwei zweite
Schallerzeuger (10, 11, 13, 14) innerhalb des Gehäuses (2) jeweils mit einer schallerzeugenden
Seite mit der Vorderwand (6) des Gehäuses (2) schallleitend verbunden sind.
10. Lautsprecher nach Anspruch 9, wobei zwischen zwei der zweiten Schallerzeuger (11,
14; 10, 13) eine auf der Vorderwand (6) befindliche Materialverstärkung verläuft.
11. Lautsprecher nach Anspruch 9 oder 10, wobei zwischen dem eine Schwinungsmembran (6')
des Lautsprechers (1) bildenden Teil der Vorderwand (6) des Gehäuses (2) und mindestens
einem der zweiten Schallerzeuger (10, 11, 13, 14) eine auf der Vorderwand (6) befindliche
Materialverstärkung verläuft.
12. Lautsprecher nach Anspruch 10 oder 11, wobei die Materialverstärkung zwischen zwei
gegenüberliegenden Seiten der Vorderwand verläuft.
13. Lautsprecher nach Anspruch 12, wobei die Materialverstärkung mit einer dieser gegenüberliegenden
Seiten einen Winkel von 80° bis 90° einschließt.
14. Lautsprecher nach einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei die Materialverstärkung einen
Steg (12) bildet.
15. Lautsprecher nach Anspruch 14, wobei der Steg (12) in seiner Abmessung senkrecht zur
Vorderwand (6) jeweils zu seinen beiden Enden hin abnimmt.
16. Lautsprecher nach Anspruch 14 oder 15, wobei der Steg (12) in Längsrichtung einen
kreisbogenförmigen Querschnitt hat.
17. Lautsprecher nach einem der Ansprüche 9 bis 16, wobei die zweiten Schallerzeuger (10,
11, 13, 14) Exciter zur Erzeugung von Schallfrequenzen in einem zweiten Frequenzbereich
sind.
18. Schwingungsmembran für einen Lautsprecher, wobei die Schwingungsmembran aus einem
Mineralwerkstoff gefertigt ist.
19. Schwingungsmembran nach Anspruch 18 in einem Lautsprecher (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 17.
20. Verwendung eines Mineralwerkstoffs als Schwingungsmembran eines Lautsprechers, insbesondere
eines Lautsprechers (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 17.
21. Verwendung eines Lautsprechers (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 17 als Möbel oder
als Bestandteil eines Möbels oder einer Einrichtung.