[0001] Die Erfindung betrifft einen Mehrschichtkörper mit zwei Schichten bzw. Schichtsystemen
sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung.
[0002] Mehrschichtkörper als Sicherheitselement sind dem Stand der Technik als bekannt zu
entnehmen und werden weithin zum Fälschungsschutz von Banknoten, Wertpapieren, Ausweisdokumenten
oder auch zur Authentifizierung von Produkten verwendet. Sie beruhen auf einer Kombination
von mehreren funktionalen Schichten, die beispielsweise optisch variable Elemente
(OVD = Optical Variable Devices), diffraktive Elemente, partiell metallisierte Schichten
oder gedruckte Merkmale aufweisen können.
[0003] Das Dokument
US 2012/0189159 betrifft ein Sicherheitselement umfassend ein optisches System.
[0004] Das Dokument
DE 10 2007 007 914 A1 betrifft ein hochbrechenden Prägelack zr Herstellung mikrooptischer Anordnungen.
[0005] Das Dokument
WO 2009/053673 A1 betrifft ein Sicherheitselement zur Verwendung in oder auf Sicherheitssubstraten.
[0006] Das Dokument
GB 2464496 A betrifft ein Sicherheitsmerkmal, welches ein gedrucktes Bild aufweist.
[0007] Das Dokument
DE 103 33 255 B3 betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines Flächenmusters.
[0008] Es ist dabei bekannt, solche Mehrschichtkörper durch die sequentielle Applikation
einzelner Schichten unter Aufbau der gewünschten Schichtabfolge zu erzeugen. Um besonders
fälschungssichere Mehrschichtkörper zu erhalten, ist es dabei wünschenswert, Merkmale
der einzelnen Schichten nahtlos ineinander übergehen zu lassen. Mit anderen Worten
sollen die Schichten möglichst genau im Register zueinander angeordnet werden. Bei
einem sequentiellen Aufbau des Mehrschichtkörpers ist dies jedoch nicht immer zu bewerkstelligen,
da die zur Erzeugung jeder individuellen Schicht verwendeten Verfahren bezüglich der
relativen Lage der Schichten zueinander toleranzbehaftet sind. Dadurch können die
gewünschten nahtlosen Übergänge zwischen den Merkmalen nicht zuverlässig erreicht
werden, was die Fälschungssicherheit sowie das optische Erscheinungsbild eines solchen
Mehrschichtkörpers beeinträchtigt.
[0009] Unter Register oder Registergenauigkeit ist die lagegenaue Anordnung von übereinander
liegenden Schichten relativ zueinander unter Einhaltung einer gewünschten Lagetoleranz
zu verstehen.
[0010] Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen eines
Mehrschichtkörpers anzugeben, welches die Herstellung eines Mehrschichtkörpers mit
verbesserter Fälschungssicherheit ermöglicht. Es ist ferner Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, einen besonders fälschungssicheren Mehrschichtkörper anzugeben.
[0011] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitselements
sowie durch ein Sicherheitselement gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst.
[0012] Indem die partielle zweite Schicht bzw. das partielle zweite Schichtsystem als Maske
verwendet wird, um die partielle erste Schicht bzw. das partielle erste Schichtsystem
zu strukturieren, wird es ermöglicht, die beiden Schichten bzw. Schichtsysteme exakt
im Register zueinander anzuordnen. Dabei ist es insbesondere von Bedeutung, dass sich
die zweite partielle Schicht bzw. das zweite partielle Schichtsystem nicht nur in
diejenigen Bereiche erstreckt, die von der ersten partiellen Schicht bzw. dem ersten
partiellen Schichtsystem bedeckt sind - also den ersten Teilbereich -, sondern auch
in die von der ersten partiellen Schicht bzw. dem ersten partiellen Schichtsystem
nicht bedeckten Bereiche - also den zweiten Teilbereich. Unter einer Verwendung der
zweiten partiellen Schicht bzw. des zweiten partiellen Schichtsystems als Maske ist
hierbei zu verstehen, dass beim Strukturieren der ersten partiellen Schicht bzw. des
ersten partiellen Schichtsystem diese bzw. dieses in denjenigen Bereichen, die von
der zweiten partiellen Schicht bzw. dem zweiten partiellen Schichtsystem bedeckt sind
entweder selektiv erhalten bleibt oder selektiv entfernt wird. Es ergibt sich daher
bei der Strukturierung eine definierte Lagebeziehung zwischen den beiden Schichten
bzw.Schichtsystemen, so dass diese registergenau zueinander angeordnet sind, beispielsweise
nahtlos aneinander anschließen.
[0013] Unter Schichtsystem soll hierbei jegliche Anordnung mehrerer Schichten verstanden
werden. Die Schichten können dabei in Richtung der Flächennormalen des Schichtsystems
übereinander oder aber auch in einer Ebene nebeneinander angeordnet sein. Auch eine
Kombination von derart horizontal und vertikal angeordneten Schichten ist möglich.
[0014] Unter Überlappung wird dabei verstanden, dass die jeweiligen Teilbereiche in Richtung
der Flächennormalen der von der ersten bzw. zweiten Schicht aufgespannten Ebenen,
also in Stapelrichtung des Mehrschichtkörpers betrachtet zumindest teilweise übereinander
liegen.
[0015] Die Erzeugung der beiden Schichten bzw. Schichtsysteme muss dabei nicht in der angegebenen
Reihenfolge erfolgen, d.h. die zweite partielle Schicht bzw. das zweite partielle
Schichtsystem kann auch vor der ersten partiellen Schicht bzw. dem ersten partiellen
Schichtsystem erzeugt werden. Die Schichten bzw. Schichtsysteme können dabei direkt
auf dem Substrat, direkt aufeinander oder unter Erzeugung beliebiger Zwischenschichten
erzeugt werden.
[0016] Das Strukturieren der partiellen ersten Schicht bzw. des partiellen ersten Schichtsystems
in Schritt c) erfolgt bevorzugt durch Ätzen. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die partielle
zweite Schicht bzw. das partielle zweite Schichtsystem ein Ätzresist ist, bzw. einen
Ätzresist umfasst.
[0017] Unter einem Ätzresist soll dabei eine Substanz verstanden werden, die gegenüber einem
Ätzmittel beständig ist und die eine gegenüber dem Ätzmittel empfindliche Substanz
vor einem Angriff durch das Ätzmittel dort schützen kann, wo sie diese bedeckt.
[0018] Bei dieser Ausführungsform wird nach Erzeugen der beiden Schichten bzw. Schichtsysteme
also ein Ätzmittel auf den resultierenden Schichtstapel angewendet, das die erste
partielle Schicht bzw. das erste partielle Schichtsystem dort entfernt, wo es nicht
von der zweiten partiellen Schicht bzw. dem zweiten partiellen Schichtsystem bedeckt
ist.
[0019] Der Ätzresist ist dabei vorzugsweise ein Lack, der insbesondere Bindemittel, Farbstoffe,
Pigmente, insbesondere bunte oder unbunte Pigmente, Effektpigmente, Dünnfilmschichtsysteme,
cholesterische Flüssigkristalle und/oder metallische oder nichtmetallische Nanopartikel
umfassen kann. Damit erfüllt die zweite partielle Schicht bzw. das zweite partielle
Schichtsystem nicht nur eine Schutzfunktion beim Strukturieren der ersten partiellen
Schicht bzw. des ersten partiellen Schichtsystems, sondern kann selbst eine dekorative
Wirkung entfalten. Es ist auch möglich, dass für die zweite partielle Schicht bzw.
das zweite partielle Schichtsystem mehrere verschiedene Ätzresists, beispielsweise
Resistlacke mit unterschiedlicher Farbgebung, verwendet werden, um weitere visuelle
Effekte zu erzeugen.
[0020] Das zum Strukturieren der ersten partiellen Schicht bzw. des ersten partiellen Schichtsystems
verwendete Ätzmittel hängt dabei von der Zusammensetzung dieser Schicht bzw. dieses
Schichtsystems ab. Für insbesondere weitgehend opake metallische Schichten oder insbesondere
transparente oder transluzente HRI-Schichten (HRI = High Refractive Index) eignet
sich beispielsweise Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriumcarbonat, Tetramethylammoniumhydroxid
oder Natrium-Ethylendiamintetraacetat. Für solche Ätzmittel eignen sich beispielsweise
Ätzresiste auf der Basis von PVC (Polyvinylchlorid), Polyesterharzen, Acrylaten, wobei
typischerweise weitere filmbildende Substanzen wie Nitrozellulose beigemischt sein
können. Das Ätzen kann dabei durch mechanische Agitation, beispielsweise durch Bürsten,
Bewegen des Ätzbades oder Ultraschallbehandlung unterstützt werden. Übliche Temperaturen
für den Ätzvorgang liegen bevorzugt zwischen 15°C und 75°C.
[0021] Das Strukturieren der partiellen ersten Schicht bzw. des partiellen ersten Schichtsystems
in Schritt c) kann ferner bevorzugt durch ein Lift-Off-Verfahren erfolgen. Dabei ist
es zweckmäßig, wenn die partielle zweite Schicht bzw. das partielle zweite Schichtsystem
ein Waschlack ist, bzw. einen Waschlack umfasst.
[0022] Bei Lift-Off-Verfahren wird der Waschlack mittels eines Lösemittels entfernt. Der
Waschlack muss also in dem Lösemittel löslich sein. Bevorzugt wird aus Umweltschutzgründen
Wasser als Lösemittel verwendet. Geeignete Waschlacke sind beispielsweise auf Basis
von Polyvinylalkohol (PVA) oder Polyvinylpyrrolidon (PVP) aufgebaut und können zusätzlich
Füllstoffe enthalten, die das spätere Entfernen des Waschlacks erleichtern. Das Entfernen
des Waschlacks erfolgt in einem Lösemittelbad oder durch Besprühen mit Lösemittel,
vorzugsweise bei Temperaturen von 15°C bis 65°C. Wie auch beim Ätzen, kann die Entfernung
des Waschlacks mechanisch unterstützt werden, beispielsweise durch Bürsten, Bewegen
des Lösemittelbades, Besprühen oder Ultraschallbehandlung.
[0023] In Bereichen, wo die partielle erste Schicht bzw. das partielle erste Schichtsystem
auf dem Waschlack aufgetragen ist, wird die partielle erste Schicht bzw. das partielle
erste Schichtsystem zusammen mit dem Waschlack entfernt. Die partielle erste Schicht
bzw. das partielle erste Schichtsystem verbleibt also nur in Bereichen, in denen sie
bzw. es nicht mit der partiellen zweiten Schicht bzw. dem partiellen zweiten Schichtsystem
überlappt. Es entsteht also ein Negativ zu den Überlappungsbereichen. Dies ist insbesondere
dann sinnvoll, wenn der Waschlack Bestandteil eines Schichtsystems ist, so dass dann
die verbleibenden, nicht mit dem Waschlack abgelösten Bestandteile des Schichtsystems
registergenau zu den verbleibenden Bereichen der ersten Schicht bzw. des ersten Schichtsystems
angeordnet sind.
[0024] Das Strukturieren der partiellen ersten Schicht bzw. des partiellen ersten Schichtsystems
in Schritt c) kann ferner bevorzugt durch Maskenbelichtung erfolgen. Hierbei wirkt
also die partielle zweite Schicht bzw. das partielle zweite Schichtsystem selber als
Belichtungsmaske oder wird mittels einer separaten Belichtungsmaske strukturiert.
Hierbei ist es zweckmäßig, wenn die partielle zweite Schicht bzw. das partielle zweite
Schichtsystem ein Schutzlack ist bzw. einen Schutzlack umfasst.
[0025] Unter Schutzlack soll dabei eine Substanz verstanden werden, welche in einem zum
Belichten der partiellen ersten Schicht bzw. des partiellen ersten Schichtsystems
verwendeten Wellenlängenbereich absorbiert. Bei der Belichtung werden die partiellen
Schichten bzw. Schichtsysteme vollflächig mit Licht dieses Wellenlängenbereichs bestrahlt,
vorzugsweise senkrecht zur Schichtebene. Übliche für die Belichtung verwendete Wellenlängen
sind beispielsweise 250 nm bis 420 nm. Vorzugsweise erfolgt die Belichtung mit einer
Dosis von 10 mJ/cm
2 bis 500 mJ/cm
2. Die Belichtungszeiten ergeben sich aus den Empfindlichkeiten der verwendeten Materialien
und der Leistung der zur Verfügung stehenden Belichtungsquelle.
[0026] Wo die partielle zweite Schicht bzw. das partielle zweite Schichtsystem vorliegt,
erreicht also weniger Licht dieser Wellenlänge die partielle erste Schicht bzw. das
partielle erste Schichtsystem.
[0027] Es ist auch möglich, Ätzresists und Schutzlacke zu kombinieren, beispielsweise durch
Zugabe von absorbierenden Substanzen, beispielsweise sogenannten UV-Absorbern, Farbstoffen,
Farbpigmenten oder streuenden Substanzen, wie beispielsweise Titandioxid zu einem
Ätzresistlack.
[0028] Der Schutzlack ist dabei vorzugsweise ein Lack, der insbesondere Bindemittel, Farbstoffe,
Pigmente, insbesondere bunte oder unbunte Pigmente, Effektpigmente, Dünnfilmschichtsysteme,
cholesterische Flüssigkristalle und/oder metallische oder nichtmetallische Nanopartikel
umfasst. Geeignete Schutzlacke sind beispielsweise auf Basis PVC, Polyester oder Acrylaten
formuliert. Damit erfüllt die zweite partielle Schicht bzw. das zweite partielle Schichtsystem
nicht nur eine Schutzfunktion beim Strukturieren der ersten partiellen Schicht bzw.
des ersten partiellen Schichtsystems, sondern kann selbst eine dekorative Wirkung
entfalten. Es ist auch möglich, dass für die zweite partielle Schicht bzw. das zweite
partielle Schichtsystem mehrere verschiedene Schutzlacke, beispielsweise mit unterschiedlicher
Farbgebung, verwendet werden, um weitere visuelle Effekte zu erzeugen.
[0029] Um die gewünschte Strukturierung zu erreichen, ist es zweckmäßig, wenn die partielle
erste Schicht bzw. das partielle erste Schichtsystem ein Fotolack ist, bzw. einen
Fotolack umfasst.
[0030] Ein Fotolack ändert bei Belichtung in einem bestimmten Wellenlängenbereich seine
chemischen und/oder physikalischen Eigenschaften, so dass die unterschiedlichen Eigenschaften
der belichteten und unbelichteten Bereiche ausgenutzt werden können, um in einem der
Bereiche den Fotolack selektiv zu entfernen. Beispielsweise verändert sich beim Belichten
des Fotolacks dessen Löslichkeit gegenüber einem Lösemittel, welches nach der Belichtung
zum Entwickeln des Fotolacks verwendet werden kann. Bei positiven Fotolacken wird
bei dem an die Belichtung anschließenden Entwicklungsschritt selektiv der belichtete
Bereich entfernt, bei negativen Fotolacken der unbelichtete Bereich. Ein Fotolack
kann also auch als Waschlack dienen.
[0031] Geeignete positive Fotolacke sind beispielsweise AZ 1518 oder AZ 4562 von AZ Electronic
Materials auf Basis von Phenolharz/Diazochinon. Geeignete negative Fotolacke sind
beispielsweise AZ nLOF 2000 oder ma-N 1420 von micro resist technology GmbH beispielsweise
auf Basis von Zimtsäurederivaten. Diese können vorzugsweise durch Bestrahlung mit
Licht in einem Wellenlängenbereich von 250nm bis 440nm belichtet werden. Die benötigte
Dosis richtet sich nach den jeweiligen Schichtdicken, der Wellenlänge der Belichtung
und der Empfindlichkeit der Fotolacke.
[0032] Zur Entwicklung dieser Fotolacke eignet sich beispielsweise Tetramethylammoniumhydroxid.
Die Entwicklung erfolgt bevorzugt bei Temperaturen von 15°C bis 65°C für eine bevorzugte
Entwicklungszeit von 2 Sekunden bis zu wenigen Minuten Auch hier kann der Entwicklungsvorgang
und die damit einhergehende lokale Entfernung des Fotolackes wieder durch mechanische
Agitation, wie beispielsweise Bürsten, Wischen, Anströmen mit dem Entwicklungsmedium
oder Ultraschallbehandlung unterstützt werden.
[0033] Auch der Fotolack kann insbesondere Bindemittel, Farbstoffe, Pigmente, insbesondere
farbige Pigmente, Effektpigmente, Dünnfilmschichtsysteme, cholesterische Flüssigkristalle
und/oder metallische oder nichtmetallische Nanopartikel enthalten, um zusätzliche
dekorative Effekte zu erfüllen.
[0034] Es ist weiter zweckmäßig, wenn in den Schritten a) bzw. b) die partielle erste Schicht
bzw. das partielle erste Schichtsystem und/oder die partielle zweite Schicht bzw.
das partielle zweite Schichtsystem zunächst vollflächig oder zumindest in großflächigen
Bereichen erzeugt und anschließend strukturiert wird. Das vollflächige oder großflächige
Erzeugen kann dabei beispielsweise durch Drucken oder Bedampfen erfolgen.
[0035] Das anschließende Strukturieren der partiellen ersten Schicht bzw. des partiellen
ersten Schichtsystems und/oder der partiellen zweiten Schicht bzw. des partiellen
zweiten Schichtsystems in den Schritten a) bzw. b) erfolgt dann bevorzugt durch Ätzen,
Lift-Off oder Maskenbelichtung. Dies erfolgt analog zur Strukturierung der partiellen
ersten Schicht bzw. des partiellen ersten Schichtsystems in Schritt c), wie vorstehend
beschrieben. Die benötigten Ätzresists, Schutzlacke oder Waschlacke können dabei wiederum
Bestandteil eines oder beider der Schichtsysteme sein oder aber als zusätzliche Schichten
aufgetragen werden. Diese Schichten können wiederum als Bestandteil der Schichtsysteme
verbleiben oder auch in einem weiteren Schritt wieder abgelöst werden. Im Falle der
Maskenbelichtung kann auch eine externe Belichtungsmaske verwendet werden, die auf
die jeweilige Schicht bzw. das jeweilige Schichtsystem aufgelegt wird. Es sind jedoch
auch Verfahren möglich, in denen beispielsweise mittels eines Lasers bestimmte Bereiche
der ersten Schicht oder des ersten Schichtsystems partiell entfernt werden. Solche
Verfahren eignen sich insbesondere zur individuellen Kennzeichnung von Sicherheitselementen.
[0036] Es ist ferner möglich, dass beim Strukturieren der partiellen zweiten Schicht bzw.
des partiellen zweiten Schichtsystems in Schritt b) gleichzeitig die Strukturierung
der partiellen ersten Schicht bzw. des partiellen ersten Schichtsystems gemäß Schritt
c) erfolgt. Hierdurch wird ein besonders einfach und schnell durchzuführendes Verfahren
geschaffen.
[0037] Alternativ ist es auch möglich, dass in Schritt a) und/oder b) die partielle erste
Schicht bzw. das partielle erste Schichtsystem und/oder die partielle zweite Schicht
bzw. das partielle zweite Schichtsystem strukturiert erzeugt werden. Hierzu wird bevorzugt
ein Druckverfahren verwendet, insbesondere Tiefdruck, Flexodruck, Offsetdruck, Siebdruck
oder Digitaldruck, insbesondere Tintenstrahldruck.
[0038] Vorzugsweise ist bzw. umfasst die partielle erste Schicht bzw. das partielle erste
Schichtsystem eine Reflexionsschicht aus einem insbesondere opaken Metall und/oder
einem insbesondere transparenten oder transluzenten Material mit hohem Brechungsindex
(damit ist ein hoher Realteil des komplexen Brechungsindex gemeint), und/oder zumindest
eine ein- oder mehrfarbige Farblackschicht und/oder ein Fabry-Perot-Schichtsystem.
[0039] Es ist weiter bevorzugt, wenn die partielle zweite Schicht bzw. das partielle zweite
Schichtsystem zumindest eine transparente, transluzente oder auch weitgehend opake
einfarbige oder mehrfarbige Lackschicht, insbesondere einen Ätz- und/oder Schutzlack,
und/oder ein Fabry-Perot-Schichtsystem ist oder umfasst. Durch die Verwendung bzw.
Kombination solcher Schichten oder Schichtsysteme für die partielle erste und zweite
Schicht bzw. das partielle erste und zweite Schichtsystem lassen sich vielfältige
optische Effekte erzeugen, die weiter zur Fälschungssicherheit beitragen und das optische
Erscheinungsbild besonders ansprechend gestalten.
[0040] Bevorzugt werden dabei die partielle erste Schicht bzw. das partielle erste Schichtsystem
und/oder die partielle zweite Schicht bzw. das partielle zweite Schichtsystem in Form
zumindest eines Motivs, Musters, Symbols, Bilds, Logos oder alphanumerischer Charaktere,
insbesondere Zahlen oder Buchstaben, aufgetragen. Die Schichten bzw. Schichtsysteme
können sich auch bereits vor oder auch erst nach dem Strukturieren der partiellen
ersten Schicht bzw. des partiellen ersten Schichtsystems zu einem solchen Motiv, Muster,
Symbol, Bild, Logo oder zu alphanumerischen Charakteren, insbesondere Zahlen oder
Buchstaben ergänzen. Ein derart erzeugtes graphisches Element, das durch die Zusammenwirkung
mehrerer Schichten entsteht, ist besonders schwer zu reproduzieren und daher besonders
fälschungssicher.
[0041] Es ist weiter vorteilhaft, wenn die partielle erste Schicht bzw. das partielle erste
Schichtsystem und/oder die partielle zweite Schicht bzw. das partielle zweite Schichtsystem
in Form eines ein- oder zweidimensionalen Linien- und/oder Punktrasters aufgetragen
wird. Hierbei sind auch transformierte Linienraster möglich, beispielsweise mit wellenförmigen
Linien, welche auch eine variable Linienbreite aufweisen können. Die Punkte eines
Punktrasters können beliebige Geometrien und/oder Größen aufweisen und müssen nicht
kreisscheibenförmig sein. Beispielsweise sind auch Punktraster aus dreieckigen, rechteckigen,
beliebig polygonalen, sternförmigen oder in Form von Symbolen ausgebildeten Punkten
möglich. Das Punktraster kann auch aus unterschiedlich großen und/oder unterschiedlich
geformten Punkten aufgebraut sein. Gerade wenn ein solches Raster mit einem graphischen
Element in der jeweils anderen Schicht bzw. im jeweils anderen Schichtsystem zusammenwirkt,
können weitere graphische Effekte, wie beispielsweise Halbtonbilder erzeugt werden.
[0042] Bevorzugt weist das Linien- und/oder Punktraster dabei eine Rasterweite von weniger
als 300 µm, bevorzugt von weniger als 200 µm und von mehr als 25 µm und bevorzugt
von mehr als 50 µm auf. Die Rasterweite kann über das Raster hinweg auch variieren.
Linienstärken bzw. Punktdurchmesser betragen vorzugsweise von 25 µm bis 150 µm und
können ebenfalls variieren. Solche Raster wirken sich auf andere graphische Elemente,
die von dem Raster überlagert werden aus, werden aber selbst mit dem nackten menschlichen
Auge nicht mehr als solche wahrgenommen.
[0043] Es ist weiter vorteilhaft, wenn das Substrat eine Trägerschicht, insbesondere eine
Folie aus einem Kunststoff, bevorzugt Polyester, insbesondere PET (Polyethylenterephthalat),
und/oder eine Ablöseschicht, beispielsweise aus einem Polymerlack, z.B. PMMA (Polymethylmethacrylat)
oder aus wachsartigen Substanzen umfasst. Eine solche Trägerschicht verleiht dem Mehrschichtkörper
bei seiner Herstellung und späteren Handhabung Stabilität und schützt ihn vor Beschädigung.
Eine Ablöseschicht ermöglicht ein leichtes Ablösen des Sicherheitselements von nicht
benötigten Schichten, wie der Trägerschicht, so dass es an dem gewünschten Dokument
oder Objekt angebracht werden kann, insbesondere in Form einer Heißprägefolie mit
der Trägerschicht als Trägerfolie und dem Sicherheitselement als von der Trägerfolie
auf einen Untergrund zu übertragende Transferlage.
[0044] Vorzugsweise umfasst das Substrat eine Replizierschicht mit einem diffraktiven Oberflächenrelief.
Die Replizierschicht kann aus einem thermoplastischen, d.h. thermisch härtbaren oder
trockenbaren Replizierlack oder einem UV-härtbaren Replizierlack oder einer Mischung
aus solchen Lacken bestehen.
[0045] Es ist dabei vorteilhaft, wenn das in die Replizierschicht eingebrachte Oberflächenrelief
ein optisch variables Element, insbesondere ein Hologramm, Kinegram® oder Trustseal®,
ein vorzugsweise sinusförmiges Beugungsgitter, eine asymmetrische Reliefstruktur,
ein Blaze-Gitter, eine vorzugsweise isotrope oder anisotrope Mattstruktur, oder eine
lichtbeugende und/oder lichtbrechende und/oder lichtfokussierende Mikro- oder Nanostruktur,
eine binäre oder kontinuierliche Fresnellinse, eine Mikroprismenstruktur, eine Mikrolinsenstruktur
oder eine Kombinationsstruktur daraus ausbildet.
[0046] Durch solche Strukturen oder Kombinationen daraus lassen sich vielfältige optische
Effekte erzielen, die zudem schwer nachzuahmen und mit üblichen optischen Kopiermethoden
nicht oder nur schwer kopierbar sind, so dass sich ein besonders fälschungssicherer
Mehrschichtkörper ergibt.
[0047] Es ist weiter zweckmäßig, wenn in einem weiteren Schritt d) eine dritte Schicht bzw.
ein drittes Schichtsystem aufgetragen wird, welche bzw. welches insbesondere eine
HRI-Schicht und/oder eine Klebstoffschicht ist bzw. umfasst.
[0048] Klebeschichten können benutzt werden, um den Mehrschichtkörper auf einem Untergrund,
beispielsweise einem zu sichernden Dokument zu befestigen. HRI-Schichten sind besonders
zweckmäßig im Zusammenhang mit flächig ausgedehnten Reliefstrukturen, die durch die
transparente HRI-Schicht auch in Bereichen, in denen die erste und/oder zweite Schicht
bzw. das erste und/oder zweite Schichtsystem keine opake metallisierte Schicht bereitstellen,
sichtbar gemacht werden können. Als Material für eine HRI-Schicht eignet sich beispielsweise
Zinksulfid, oder auch Titandioxid oder Zirkondioxid.
[0049] Ein derart erhältlicher Mehrschichtkörper kann als Sicherheitselement Anwendung finden,
insbesondere für ein Sicherheitsdokument, insbesondere eine Banknote, ein Wertpapier,
ein Ausweisdokument, einen Reisepass oder eine Kreditkarte.
[0050] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von mehreren Ausführungsbeispielen unter Zuhilfenahme
der Zeichnung beispielhaft verdeutlicht. Es zeigen:
- Fig. 1A-C:
- einen Mehrschichtkörper und die Herstellungsschritte eines Mehrschichtkörpers mit
einer Metallschicht und einer einfarbigen Lackschicht;
- Fig. 2A-C:
- einen Mehrschichtkörper und die Herstellungsschritte eines Mehrschichtkörpers mit
einer Metallschicht und einer zweifarbigen Lackschicht;
- Fig. 3:
- eine Schnittdarstellung durch ein erstes Zwischenprodukt bei der Herstellung eines
Mehrschichtkörpers gemäß Fig. 2;
- Fig. 4:
- eine Schnittdarstellung durch ein zweites Zwischenprodukt bei der Herstellung eines
Mehrschichtkörpers gemäß Fig. 2;
- Fig. 5:
- eine Schnittdarstellung durch ein drittes Zwischenprodukt bei der Herstellung eines
Mehrschichtkörpers gemäß Fig. 2;
- Fig. 6:
- einen Mehrschichtkörpers mit einer Metallschicht, einer einfarbigen Lackschicht, einer
diffraktiven Struktur und einer HRI-Schicht;
- Fig. 7A-C:
- einen Mehrschichtkörper und die Herstellungsschritte eines Mehrschichtkörpers mit
zwei Metallschichten und einer einfarbigen Lackschicht;
- Fig. 8A-C:
- einen Mehrschichtkörper und Herstellungsschritte eines Mehrschichtkörpers mit einer
Metallschicht, einer HRI-Schicht und einer einfarbigen Lackschicht;
- Fig. 9A-C:
- einen Mehrschichtkörper und Herstellungsschritte eines Mehrschichtkörpers mit einer
feinstrukturierten Metallschicht und einer einfarbigen Lackschicht;
- Fig. 10:
- eine Schnittdarstellung durch ein erstes Zwischenprodukt bei der Herstellung eines
Mehrschichtkörpers gemäß Fig. 9;
- Fig. 11:
- eine Schnittdarstellung durch ein zweites Zwischenprodukt bei der Herstellung eines
Mehrschichtkörpers gemäß Fig. 9;
- Fig. 12:
- eine Schnittdarstellung durch ein drittes Zwischenprodukt bei der Herstellung eines
Mehrschichtkörpers gemäß Fig. 9;
- Fig. 13:
- eine Schnittdarstellung durch den fertigen Mehrschichtkörper gemäß Fig. 9;
- Fig. 14
- eine Detailansicht der Strukturen für die Metall- und Lackschicht für den Mehrschichtkörper
gemäß Fig. 9
- Fig. 15A-C:
- einen Mehrschichtkörper und Herstellungsschritte eines Mehrschichtkörpers mit einer
Metallschicht und einer frontseitigen Lackschicht;
- Fig. 16A-C:
- einen Mehrschichtkörper und Herstellungsschritte eines Mehrschichtkörpers mit einer
gerasterten Metall- und Lackschicht;
- Fig. 17A-C:
- einen Mehrschichtkörper und Herstellungsschritte eines Mehrschichtkörpers mit einer
feinstrukturierten Metallschicht und einer mehrfarbigen Lackschicht;
- Fig. 18A-E:
- einen Mehrschichtkörper und Herstellungsschritte eines Mehrschichtkörpers mit einer
feinstrukturierten Metallschicht und einer einfarbigen Lackschicht;
[0051] Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Mehrschichtkörpers 10, der als
Sicherheitselement für Banknoten, Wertpapiere, Ausweisdokumente, Tickets oder geschützte
Produktverpackungen Verwendung finden kann. Der Mehrschichtkörper 10 umfasst eine
erste Schicht 11, die als Metallschicht, beispielsweise aus Aluminium, ausgebildet
ist, sowie eine zweite Schicht 12, die als farbiger Ätzresistlack ausgebildet ist.
Neben Aluminium sind auch Kupfer, Silber oder Chrom geeignet oder auch verschiedenste
Metalllegierungen.
[0052] Wie Fig. 1a zeigt, wird zur Herstellung des Mehrschichtkörpers 10 zunächst die erste
Schicht 11 erzeugt, was beispielsweise durch Aufdampfen auf ein nicht gezeigtes Substrat
erfolgen kann. Das Aufdampfen erfolgt bevorzugt im Vakuum durch thermisches Verdampfen,
mittels Elektronenstrahlverdampfung oder auch mittels Sputtern. Die Schichtdicke der
ersten Schicht 11 beträgt dabei vorzugsweise 5 nm bis 100 nm, weiter bevorzugt 15
nm bis 40 nm.
[0053] Anschließend kann die erste aufgedampfte Schicht mittels bekannter Verfahren partiell
entfernt werden, beispielsweise durch das partielle Auftragen eines Ätzresists nach
dem Bedampfen und anschließendes Ätzen inklusive Entfernen des Ätzresists; durch das
partielle Auftragen eines Waschlacks vor dem Bedampfen und Abwaschen (Lift-Off) nach
dem Bedampfen oder durch partielles Auftragen eines Fotolacks nach dem Bedampfen und
anschließendes Belichten und nachfolgendes Entfernen der belichteten oder unbelichteten
Bestandteile des Fotolacks je nach Art (positiv, negativ) des Fotolacks.
[0054] Alternativ wird das Substrat nicht vollflächig bedampft, die Schicht 11 wird vielmehr
partiell erzeugt, so dass sie in einem ersten Bereich 111 vorliegt und in einem zweiten
Bereich 112 nicht vorhanden ist. Es sind hierzu verschiedene Verfahren bekannt, wie
beispielsweise Abschirmung mittels einer mitlaufenden Maske oder Druck eines Öls,
welches die Abscheidung der Metallschicht im Aufdampfprozess verhindert.
[0055] Auf dem Substrat kann vorher bereits eine replizierte diffraktive Struktur, beispielsweise
in Form eines optisch variablen Elements (OVD = optical variable device), insbesondere
ein Hologramm, Kinegram® oder Trustseal®, ein vorzugsweise sinusförmiges Beugungsgitter,
eine asymmetrische Reliefstruktur, ein Blaze-Gitter, eine vorzugsweise isotrope oder
anisotrope Mattstruktur, oder eine lichtbeugende und/oder lichtbrechende und/oder
lichtfokussierende Mikro- oder Nanostruktur, eine binäre oder kontinuierliche Fresnellinse,
eine Mikroprismenstruktur, eine Mikrolinsenstruktur oder eine Kombinationsstruktur
daraus, aufgebracht worden sein. Diese muss aber nicht notwendigerweise vorliegen.
[0056] Die erste Schicht 11 muss auch nicht, wie gezeigt, zusammenhängend vorliegen, sondern
kann beliebig strukturiert sein und eine beliebige Form aufweisen.
[0057] Im nächsten Schritt wird die zweite Schicht 12, hier in Form eines strahlenförmigen
Musters, auf die erste Schicht aufgedruckt. Als Drucktechnik wird dabei vorzugsweise
Tiefdruck, Flexodruck, Offsetdruck, Siebdruck oder Digitaldruck, insbesondere Tintenstrahldruck,
verwendet.
[0058] Hierbei erstreckt sich die zweite Schicht 12 sowohl in den von der ersten Schicht
11 bedeckten Bereich 111, deckt diesen aber nicht vollständig ab, als auch in den
von der ersten Schicht 11 nicht bedeckten Bereich 112. Falls eine replizierte diffraktive
Struktur vorliegt, erfolgt der Druck bevorzugt im Register zu dieser Struktur, wobei
je nach Druckverfahren Toleranzen von +/- 1 mm, bevorzugt +/-0,5 mm angestrebt werden.
[0059] Der zum Druck der zweiten Schicht 12 verwendete Lack ist ein Ätzresist, also resistent
gegenüber einem Ätzmittel, welches das Metall der ersten Schicht 11 auflösen kann.
Bei der Verwendung von Aluminium für die erste Schicht kann dieses Ätzmittel beispielsweise
Natronlauge sein. Als Ätzresist eignet sich dann beispielsweise ein Lack auf Basis
von PVC/PVAc (Polyvinylacetat)-Copolymer.
[0060] Der Lack enthält ferner Farbstoffe, Pigmente, insbesondere bunte oder unbunte Pigmente
oder Effektpigmente, Dünnfilmschichtsysteme oder cholesterische Flüssigkristalle oder
Nanopartikel, so dass er einen optisch sichtbaren Effekt erzeugt.
[0061] Nach dem Druck der zweiten Schicht 12 wird das in Fig. 1b gezeigte Zwischenprodukt
mit dem beschriebenen Ätzmittel behandelt. Das Ätzen erfolgt dann bevorzugt bei einer
Konzentration von 0,1% bis 5%, einer Temperatur des Ätzmittels von 15°C bis 75°C über
eine Zeitdauer von 5 Sekunden bis 100 Sekunden. Ein geeigneter Ätzresist ist beispielsweise
ein Lack auf Basis von PVC/PVAc (Polyvinylacetat)-Copolymer, welcher in einer Schichtdicke
von bevorzugt von 0,1 µm bis 10 µm aufgedruckt wird. In den nicht von der zweiten
Schicht bedeckten Bereichen löst sich dabei die erste Schicht 11 auf. An das Ätzen
kann sich noch ein Spülvorgang, beispielsweise mit Wasser und ein Trocknungsschritt
anschließen.
[0062] Fig. 1c zeigt den resultierenden Mehrschichtkörper 10 von der der Druckseite entgegengesetzten
Seite. Es ist zu erkennen, dass die Strukturen der ersten Schicht 11 und zweiten Schicht
12 nahtlos ineinander übergehen, also registergenau angeordnet sind. Diese Seite ist
auch die typische Betrachtungsseite des Mehrschichtkörpers 10. Liegt eine replizierte
diffraktive Struktur vor, so wirkt die erste Schicht 11 als Reflexionsschicht, so
dass die diffraktive Struktur im Bereich der ersten Schicht 11 besonders deutlich
sichtbar ist. Durch eine zusätzliche Beschichtung mit einer nicht gezeigten Kleberschicht
kann die diffraktive Struktur im nicht von der ersten Schicht 11 bedeckten Bereich
111 komplett ausgelöscht werden, wenn die Kleberschicht einen ähnlichen Brechungsindex
(z.B. etwa 1,5) wie die Replizierschicht aufweist und daher keine optisch wirksame
Grenzschicht zwischen Kleberschicht und Replizierschicht ausgebildet wird. Dabei sollten
sich bevorzugt die Brechungsindizes beider benachbarter Schichten um nicht mehr als
0,1 voneinander unterscheiden. Die Kleberschicht dient gleichzeitig der Applikation
des Mehrschichtkörpers 10 auf einen Untergrund, beispielsweise eine Banknote. Die
Farbe kann dabei weitgehend transparent oder transluzent ausgestaltet sein, sodass
der darunterliegende Untergrund erkennbar ist, aber auch eine weitgehend opake Ausgestaltung
ist möglich.
[0063] Anstelle einer Metallschicht als erste Schicht 11 können auch mehrere aneinandergrenzende
Farbschichten verwendet werden, die auf das Substrat aufgedruckt werden. Geeignete
Lacke hierfür sind beispielsweise Fotolacke, wie beispielsweise AZ 1518 von AZ Electronic
Materials. Die zweite Schicht 12 ist dann bevorzugt ein Schutzlack, beispielsweise
ein transparenter oder opaker Lack mit einem UV-Blocker. Hierfür eignen sich insbesondere
Benzophenon-Derivate oder hochdisperses Titandioxid. Die zweite Schicht 12 wird dann
bevorzugt überlappend mit den Grenzbereichen der Farbschichten der ersten Schicht
11 aufgedruckt. Nach vollflächiger Belichtung in einem Wellenlängenbereich von vorzugsweise
320 nm bis 430 nm, einer bevorzugten Belichtungsdosis von 10 mJ/cm
2 bis 500 mJ/cm
2 und Ätzen mit beispielsweise 0,3% NaOH bei einer bevorzugten Temperatur von etwa
50°C für eine Zeit von vorzugsweise 10 Sekunden bis 30 Sekunden verbleiben dann lediglich
die Farbbestandteile der ersten Schicht 11, wo sie durch die zweite Schicht 12 abgedeckt
wurden und bilden so ein mehrfarbiges Dekor. Liegt z.B. die zweite Schicht 12 in Form
von Guillochenlinien vor, so zeigt der fertige Mehrschichtkörper 10 Guillochenlinien,
in denen sich Farbübergänge zeigen, also einen sogenannten Irisdruck.
[0064] Der in Fig. 2 gezeigte Mehrschichtkörper 10 wird analog zu Fig. 1 hergestellt. Lediglich
im zweiten Herstellungsschritt gemäß Fig. 2b wird die zweite Schicht 12 als Schichtsystem
durch Druck von zwei verschiedenfarbigen Lacken 121, 122 gebildet. Die beiden Lacke
121, 122 können sich dabei bereichsweise überdecken und werden bevorzugt im Register
mit einer Toleranz von vorzugsweise weniger als 0,5 mm und besonders bevorzugt von
weniger als 0,2 mm gedruckt.
[0065] Nach dem Ätzen, das wie in Fig. 1 beschrieben durchgeführt wird, ergibt sich der
Mehrschichtkörper 10 gemäß Fig. 2c. Die durch die zweite Schicht 12 gebildeten Strahlen
des gezeigten sternförmigen Motivs erscheinen nun abwechselnd in den Farben der Lacke
121, 122. Neben im sichtbaren Bereich erkennbaren Druckfarben können hier wie auch
in den anderen gezeigten Ausführungsbeispielen auch Lacke verwendet werden, die UV-aktiv
sind oder mittels IR-Bestrahlung angeregt werden können oder optisch variable Effekte
zeigen, wie beispielsweise OVI®-Farben, oder die elektrisch oder magnetisch detektierbar
sind, beispielsweise durch die Zugabe entsprechender metallischer Nanopartikel.
[0066] Auch hier kann, wie anhand Fig. 1 erläutert, wiederum ein Irisdruckeffekt geschaffen
werden.
[0067] Die Figuren 3 bis 5 zeigen die Herstellungsschritte eines alternativen Mehrschichtkörpers
10, der jedoch in der Grundstruktur dem in Fig. 2 gezeigten entspricht. Der wesentliche
Unterschied liegt darin, dass die zweite Schicht 12 in diesem Fall nicht bereits strukturiert
aufgedruckt wird, sondern zunächst vollflächig oder zumindest in großflächigen Bereichen
aufgebracht und anschließend strukturiert wird.
[0068] Hierzu wird zunächst auf eine Trägerschicht 13 aus Polyester, insbesondere PET eine
Ablöseschicht 14 und eine Replizierschicht 15 aus beispielsweise einem thermoplastischen
Kunststoff oder einem strahlungs- oder temperaturhärtbaren Replizierlack aufgebracht,
wobei diese Schichten wiederum aus mehreren Lagen bestehen können. In die Replizierschicht
15 werden dann diffraktive Strukturen 151 eingeformt, beispielsweise durch Prägen
mit einem metallischen Prägewerkzeug. Auf die Replizierschicht 15 wird nun die erste
Schicht 11 aufgetragen, die in diesem Fall als Schicht aus einem transparenten hochbrechenden
Material (HRI = High Refractive Index), beispielsweise aus Zinksulfid oder Titandioxid,
ausgebildet ist. Auf die erste Schicht 11 wird dann vollflächig oder zumindest in
großflächigen Bereichen die zweite Schicht 12 aufgetragen, die wiederum aus zwei verschiedenfarbigen
Lacken 121, 122 besteht, die aneinander angrenzen. Die Lacke 121, 122 sind dabei UVempfindliche
Fotolacke, wie beispielsweise AZ 1518 von AZ Electronic Materials auf Basis von Phenolharz/Diazochinon.
Anschließend wird eine Maskenschicht 16 partiell auf die zweite Schicht 12 aufgedruckt.
Die Maskenschicht 16 dient dabei gleichzeitig als Ätz- und Schutzlack. Hierzu kann
ein Ätzresistlack, beispielsweise auf Basis von PVC/PVAc (Polyvinylacetat)-Copolymer,
beispielsweise mit UVabsorbierenden Titandioxidpartikeln oder anderen UV-Blockern
versehen werden. Anschließend erfolgt eine Belichtung mit UV-Licht von der Seite der
Maskenschicht 16 her. Die Belichtung erfolgt bevorzugt bei einer Wellenlänge von 365
nm mit einer Dosis von 25 mJ/cm
2 bis 500 mJ/cm
2.
[0069] Das in Fig. 3 gezeigte Zwischenprodukt wird dann einem Laugenbad ausgesetzt, welches
gleichzeitig als Entwickler- und Ätzbad fungiert.
[0070] Hierfür eignet sich beispielsweise NaOH in einer bevorzugten Konzentration von 0,05%
bis 2,5%, welches bevorzugt für eine Zeitdauer von 2 Sekunden bis 60 Sekunden bei
einer Temperatur von 20°C bis 65°C auf das Zwischenprodukt einwirkt.
[0071] In den nicht von der Maskenschicht 16 geschützten Bereichen wurde der Fotolack 121,
122 der Schicht 12 während der UV-Bestrahlung belichtet und löst sich daher nun im
Entwicklerbad auf. Man erhält das in Fig. 4 dargestellte Zwischenprodukt. Dieses wird
allerdings nicht isoliert. Vielmehr wird der Ätzvorgang fortgesetzt, wobei nun die
HRI-Schicht 11 dort, wo sie nicht von der verbleibenden Schicht 12 geschützt wird,
angegriffen wird. Die Lacke 121, 122 wirken hier also gleichzeitig als Ätzresist.
Nach dem Ätzvorgang ergibt sich der in Fig. 5 dargestellte fertige Mehrschichtkörper
10. Auf diesen kann noch eine Kleberschicht aufgetragen werden, die die freiliegenden
diffraktiven Strukturen 151 verfüllt, wo diese nicht von der ersten Schicht 11 bedeckt
sind. Die diffraktiven Strukturen 151 sind dann nur dort sichtbar, wo das HRI-Material
der ersten Schicht 11 als Reflexionsschicht wirkt.
[0072] In Fig. 6 ist ein weiterer Mehrschichtkörper 10 dargestellt. Der Auftrag der Schichten
11 und 12 erfolgt analog zum in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel. Anschließend
wird eine weitere transparente HRI-Schicht 17 vollflächig aufgetragen, so dass ein
nicht von der ersten Schicht 11 bedecktes diffraktives Element 18 sichtbar wird.
[0073] Diffraktive Strukturen sind somit in den opaken metallischen Bereichen der ersten
Schicht 11 und in den Bereichen der transparenten HRI-Schicht 17, jedoch typischerweise
nicht in den Druckbereichen der zweiten Schicht 12 erkennbar, weil die diffraktiven
Strukturen durch den direkt auf die diffraktiven Strukturen gedruckten Farblack der
zweiten Schicht 12 ausgelöscht sind, weil der Farblack bevorzugt einen ähnlichen Brechungsindex
(etwa 1,5) wie die Replizierschicht aufweist und daher keine optisch wirksame Grenzschicht
zwischen Farblack und Replizierschicht ausgebildet wird. Dabei sollten sich bevorzugt
die Brechungsindizes beider benachbarter Schichten um nicht mehr als 0,1 voneinander
unterscheiden.
[0074] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7a-c entspricht wiederum dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1. Der einzige Unterschied liegt darin, dass für die erste Schicht 11 zwei
unterschiedliche Metalle 113, 114, wie beispielsweise Al und Cu verwendet werden.
Die beiden Metalle 113, 114 können dabei räumlich getrennt, angrenzend oder auch teilweise
überlappend vorliegen.
[0075] Fig. 7b zeigt wiederum, wie die zweite Schicht 12 auf die erste Schicht 11 aufgedruckt
wird, betrachtet von der Druckseite.
[0076] Fig. 7c zeigt den fertigen Mehrschichtkörper von der Metallseite betrachtet. Aufgrund
der opaken Metallschichten ist der Druck der Schicht 12 unter den Metallbereichen
der Schicht 11 nicht erkennbar.
[0077] Die Strukturierung der ersten Schicht 11 kann in zwei Schritten erfolgen, da beispielsweise
unterschiedliche Ätzmittel für die beiden verwendeten Metalle oder Metalllegierungen
eingesetzt werden müssen. Im Falle der Verwendung von Al und Cu für die erste Schicht
11 sind dies beispielsweise NaOH und FeCl
3 Da zur Strukturierung jedoch dieselbe aufgedruckte Maske, nämlich die zweite Schicht
12, verwendet wird, erfolgen die Übergänge der beiden Metalle 113, 114 der ersten
Schicht 11 im perfekten Register, das heißt in exakter relativer Lage zum Druck der
zweiten Schicht 12.
[0078] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 entspricht wiederum dem Ausführungsbeispiel nach
Fig. 1. Zusätzlich wird lediglich noch eine weitere transparente HRI-Schicht 17 aufgetragen.
Hierzu wird in einem ersten Schritt ein opakes Metall 113, beispielsweise Aluminium,
auf die bereits beschriebene Weise aufgetragen. In einem weiteren Schritt wird die
HRI-Schicht 17 aus ZnS oder TiO
2 aufgebracht, was ebenfalls durch Aufdampfen oder Sputtern erfolgen kann, so dass
eine Schichtanordnung gemäß Fig. 8a vorliegt. Die HRI-Schicht 17 kann dabei ebenfalls
nur partiell vorliegen, an die Metallschicht 113 angrenzen, oder sie auch zumindest
teilweise überlappen. Die Metallschicht 113 und die HRI-Schicht 17 bilden gemeinsam
die erste Schicht 11.
[0079] Anschließend wird mit einer beispielsweise roten Farbschicht als zweite Schicht 12
überdruckt, so dass sich die Situation gemäß Fig. 8b ergibt. Die Betrachtung erfolgt
von der Druckseite.
[0080] In einem weiteren Verfahrensschritt werden die nicht überdruckten Bereiche der beiden
Reflexionsschichten 113, 17 entfernt, ggf. auch in zwei Verfahrensschritten mit entsprechend
den zu entfernenden Schichten angepassten Chemikalien, z.B. zwei unterschiedlichen
Laugen. Während zur Entfernung der Aluminiumanteile NaOH unter den beschriebenen Bedingungen
verwendet werden kann, wird zum Entfernen einer HRI-Schicht aus ZnS vorzugsweise ebenfalls
NaOH oder auch Na
2CO
3 bei einer Temperatur von 20°C bis 60°C für einen Zeitraum von 5 Sekunden bis 60 Sekunden
verwendet.
[0081] Der fertige Mehrschichtkörper ist in Fig. 8c gesehen von der Seite der ersten Schicht
11. Im Vergleich zu Fig. 1 ist auch in den nichtmetallischen Bereichen, in denen die
HRI-Schicht 17 vorliegt, die Wirkung der diffraktiven Strukturen im Substrat erkennbar,
währenddem zugleich der Farbdruck der zweiten Schicht 12 erkennbar ist, weil zwischen
dem aufgedruckten, und den diffraktiven Strukturen noch die HRI-Schicht 17 als optische
Grenzschicht angeordnet ist. Der Farblack kann dabei transparent, transluzent oder
auch weitgehend opak ausgebildet werden.
[0082] Die Fig. 9 entspricht Fig. 1. Der Unterschied liegt lediglich darin, dass die erste
Schicht 11 fein strukturiert, hier als Wiederholungen der Zahl "50" vorliegt. Der
Herstellprozess umfasst einen ersten Schritt, in dem die fein strukturierte erste
Schicht 11 gemäß Fig. 9a erzeugt wird. Entsprechend fein strukturierte Metallschichten
können beispielsweise auf die folgende Weise erzeugt werden: indem mittels einer hochaufgelösten
Maskenbelichtung eine Fotolackschicht strukturiert wird, welche anschließend wiederum
zur Strukturierung der Metallschicht eingesetzt wird, oder indem ein Verfahren zur
toleranzlosen Teilmetallisierung verwendet wird, wie es beispielsweise aus der
WO 2006/084685 A2 bekannt ist. Die Schicht 11 besteht aus einem feinen Raster, welcher beispielsweise
aus einen mikroskopisch feinen Text besteht.
[0083] Anschließend erfolgt der farbige Druck der zweiten Schicht 12 gemäß Fig. 9b. Die
zweite Schicht 12 ist in diesem Beispiel ein vergleichsweise grob strukturiertes Motiv
in Form der großen Zahl "50". Die zweite Schicht 12 kann aber ebenfalls sehr fein
strukturiert sein.
[0084] Im letzten Schritt dient der farbige Druck der Schicht 12 als Maske zum registergenauen
Entfernen der ersten Schicht 11, so dass der in Fig. 9c gezeigte Mehrschichtkörper
10 erhalten wird. Dies erfolgt analog zu den bereits beschriebenen Ätzverfahren.
[0085] Sind erste Schicht 11 und zweite Schicht 12 beispielsweise fein strukturierte Linienraster,
kommt es je nach deren relativer Lage zueinander zu Überlagerungseffekten und die
final entstehende Struktur ist eine fein strukturierte Überlagerungsstruktur der ersten
Schicht 11 und zweiten Schicht 12. Die
Überlagerungsstruktur kann dabei beispielsweise einen gewünschten Moire-Effekt erzeugen.
[0086] Die feine Strukturierung der ersten Schicht 11 kann beispielsweise auch als Guilloche
aus einer Vielzahl von feinen Linien, bevorzugt als metallischeReflexionsschicht in
Kombination mit beugungsoptischen Strukturenbeispielsweise mit einem KlNEGRAM®, ausgeführt
sein, wie dies Fig. 17A zeigt.Anschließend erfolgt der farbige Druck der zweiten Schicht
12 gemäß Fig. 17B.
[0087] Der farbige Druck kann dabei mehrere unterschiedlich farbige Bereiche, beispielsweise
in Form einer Landesflagge (wie hier gezeigt) und/oder einer geographischen Kontur
eines Landes oder in Form eines Wappens oder eines anderen mehrfarbigen Motivs aufweisen.
Im letzten Schritt dient der farbige Druck der Schicht 12 als Maske zumregistergenauen
Entfernen der ersten Schicht 11 , so dass der in Fig. 17C gezeigte Mehrschichtkörper
10 erhalten wird. Dies erfolgt analog zu den bereits beschriebenen Ätzverfahren.
[0088] In der in Fig. 17 gezeigten Ausführungsform erkennt der Betrachter als fälschungssichere
und eigenständige Merkmale, dass die fein strukturierten Linien sind nur in den farbigen
Bereichen vorhanden sind und die in einem farbigen Bereich erkennbaren fein strukturierten
Linien sich in einem benachbarten weiteren farbigen Bereich registerhaltig fortsetzen.
[0089] Eine andere Ausführungsform mit einer fein strukturierten ersten Schicht 11 zeigt
Fig. 18. Auch hier kann die feine Strukturierung der ersten Schicht 11 beispielsweise
auch als Guilloche aus einer Vielzahl von feinen Linien, bevorzugt als metallische
Reflexionsschicht in Kombination mit beugungsoptischen Strukturen beispielsweise mit
einem KINEGRAM®, ausgeführt sein, wie dies Fig. 18A zeigt.
[0090] Anschließend erfolgt der Druck der zweiten Schicht 12 gemäß Fig. 18B. Dabei kommt
ein farbloser, bevorzugt transparenter Ätzresist mit einem UV-Absorber zum Einsatz.
Dieser Ätzresist soll anschließend eine Doppelfunktion erfüllen: Einerseits dient
der Ätzresist zur weiteren Substrukturierung der fein strukturierten ersten Schicht
11 mittels Ätzen und andererseits später als Belichtungsmaske zur Strukturierung eines
Farbbereichs.
[0091] Entsprechend der mit Ätzresist belegten Fläche der ersten Schicht 11 wird die feine
Struktur der ersten Schicht 11 in den Bereichen mittels Ätzen entfernt, in der der
Ätzresist nicht vorgesehen ist.
[0092] Anschließend wird ein farbiger Fotolack aufgedruckt, welcher zumindest den Bereich
umfasst, welcher nicht vom farblosen Ätzresist bedeckt ist. Der Fotolack kann aber
auch mit dem Ätzresist überlappen. Durch Belichtung des eingefärbten Fotolacks unter
Verwendung des farblosen Ätzresists mit dem UV-Absorber als Belichtungsmaske wird
der farbige Fotolack in denjenigen Bereichen ausgehärtet, die keinen transparenten
Ätzresist aufweisen und kann in den übrigen Bereichen registergenau zu dem Ätzresist
und zu den durch den Ätzresist geschützten und definierten Bereichen der fein strukturierten
ersten Schicht 11 entfernt werden.
[0093] In der in Fig. 18 gezeigten Ausführungsform erkennt der Betrachter als fälschungssichere
und eigenständige Merkmale, dass die feinen Strukturen der ersten Schicht 11 nur in
den farblosen Bereichen vorhanden sind und registergenau zum farbigen Bereich des
Fotolacks enden sowie dass sich die feinen Strukturen der ersten Schicht 11 sich praktisch
"über den farbigen Bereich hinweg" registerhaltig in einem dazu benachbarten transparenten
Bereich fortsetzen.
[0094] Die Figuren 10 bis 13 zeigen die Herstellungsschritte eines alternativen Mehrschichtkörpers
10, der jedoch in der Grundstruktur dem in Fig. 9 gezeigten entspricht. Der wesentliche
Unterschied liegt darin, dass die zweite Schicht 12 in diesem Fall nicht bereits strukturiert
aufgedruckt wird, sondern zunächst vollflächig oder zumindest in großflächigen Bereichen
aufgebracht und anschließend strukturiert wird.
[0095] Hierzu wird zunächst auf eine Trägerschicht 13 aus Polyester oder PET eine Ablöseschicht
14 und eine Replizierschicht 15 aufgebracht. In die Replizierschicht 15 werden dann
diffraktive Strukturen 151 eingeformt. Auf die Replizierschicht 15 wird nun die erste
Schicht 11 aufgetragen, die in diesem Fall als fein strukturierte Metallschicht, beispielsweise
in Form eines Rasters, vorliegt.
[0096] Auf die erste Schicht 11 wird dann, wie in Fig. 11 gezeigt, vollflächig die zweite
Schicht 12 aufgetragen, die wiederum aus zwei verschiedenfarbigen Lacken 121, 122
besteht, die aneinander angrenzen. Die Lacke 121, 122 sind dabei UVempfindliche farbige
Fotolacke. Anschließend wird eine Maskenschicht 16 partiell auf die zweite Schicht
12 aufgedruckt, so dass das in Fig. 12 dargestellte Zwischenprodukt erhalten wird.
Die Maskenschicht 16 kann die Form eines weiteren Rasters aufweisen. Die Maskenschicht
16 dient dabei gleichzeitig als Ätz- und Schutzlack. Hierzu kann ein Ätzresistlack
beispielsweise mit UVabsorbierenden Titandioxidpartikeln oder anderen UV-Blockern
versehen werden. Anschließend erfolgt eine Belichtung mit UV-Licht von der Seite der
Maskenschicht 16 her. Die Belichtungsparameter und verwendeten Lacke entsprechen dabei
den oben bereits beschriebenen.
[0097] Anstelle einer Maskenschicht 16 kann auch eine Filmmaske eingesetzt werden, die nur
während des Belichtungsprozesses im Kontakt mit den Schichten 121 und 122 aufliegt
und anschließend wieder entfernt wird.
[0098] Das in Fig. 12 gezeigte Zwischenprodukt wird dann einem Laugenbad, beispielsweise
0,3 % NaOH bei 50°C, ausgesetzt, welches gleichzeitig als Entwickler- und Ätzbad fungiert.
In den nicht von der Maskenschicht 16 geschützten Bereichen wurde der Fotolack 121,
122 der Schicht 12 während der UV-Bestrahlung belichtet und löst sich daher nun im
Entwicklerbad auf. Im weiteren Verlauf des Ätzvorgangs wird die erste Schicht 11 dort,
wo sie nicht von der verbleibenden Schicht 12 geschützt wird, angegriffen. Die Lacke
121, 122 wirken hier also gleichzeitig als Ätzresist. Nach dem Ätzvorgang ergibt sich
der in Fig. 13 dargestellte fertige Mehrschichtkörper 10.
[0099] Rasterungen der ersten Schicht 11 und der zweiten Schicht 12 sind in Fig. 14 gezeigt.
Neben den gezeigten Linien- und Motivrastern sind selbstverständlich auch andere Strukturen,
beispielsweise Punktraster, möglich. Weiterhin kann die erste Schicht 11 und/oder
die zweite Schicht 12 mit einem weiteren Raster aus diffraktiven Strukturen auf der
jeweiligen Replizierschicht der ersten und/oder zweiten Schicht versehen sein.. Dadurch
können sich nicht nur Überlagerungseffekte durch die Überlagerung der feinen Raster
der ersten und zweiten Schicht 11, 12 ergeben, sondern auch eine weitere, zusätzliche
Überlagerung mit dem oder den diffraktiven Rastern der ersten und/oder zweiten Schicht
bzw. deren optisch variablen Effekten. Die Überlagerungseffekte können sehr unterschiedlich
ausfallen, je nachdem wie ähnlich oder unterschiedlich die Rasterweiten und/oder Rasterformen
der an der Überlagerung beteiligten Raster sind. Insbesondere die Blickwinkelund/
oder Beleuchtungswinkelabhängigkeit der diffraktiven Raster kann dabei zu überraschenden
optischen Effekten bei dieser komplexen Überlagerung führen.Die bislang besprochenen
Ausführungsbeispiele basieren darauf, dass zuerst eine partielle Reflexionsschicht
aus opakem Metall oder transparentem HRI-Material(erste Schicht 11) erzeugt und anschließend
ein Druck (zweite Schicht 12) aufgebracht wird. Der Druck der zweiten Schicht 12 dient
dabei alsMaskenschicht, beispielsweise analog zu einem Ätzresistdruck, zur weiteren
Strukturierung der partiellen Metallschicht 11. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 15
wird zuerst ein Druck (zweite Schicht 12) in das Vormaterial eingebracht, in welches
anschließend eine nicht dargestellte diffraktive Struktur abgeformt wird (siehe Fig.
15a).
[0100] In einem weiteren Schritt wird ein erster partieller Metallbereich (erste Schicht
11) erzeugt, wie in Fig. 15b dargestellt.
[0101] Im nächsten Schritt wird der bereits im Vormaterial vorhandene Druck als Belichtungsmaske
für eine darauf aufgebrachte Fotolackschicht genutzt, um im perfekten Register zum
Druck der zweiten Schicht 12 die erste Schicht 11 zu strukturieren. Die verwendeten
Materialien und Verfahrensparameter entsprechen dabei den oben bereits beschriebenen.
[0102] Die zweite Schicht 12 wird also zeitlich und örtlich vollkommen unabhängig von der
ersten Schicht 11 erzeugt. Die zweite Schicht 12 kann beispielsweise auch auf der
Rückseite des nicht gezeigten Substrats angeordnet sein und die erste Schicht 11 auf
dessen Vorderseite. Optional könnte man für bestimmte Zwecke die zweite Schicht 12
entfernen, wenn sie als Strukturierungshilfe für die erste Schicht 11 ausgedient hat.
[0103] In Aufsicht sind somit sowohl farbige metallische Bereiche mit den diffraktiven Strukturen
zu erkennen, als auch nur farbige Bereiche ohne diffraktiven Wirkung, wobei diese
Bereiche, entsprechend den Schichten 11, 12 im perfekten Register zueinander ineinander
übergehen.
[0104] Fig. 16 zeigt einen Mehrschichtkörper 10. Hier wird, wie in Fig. 16a gezeigt, zunächst
die erste Schicht 11 als Metallschicht mit einem ausgesparten Schriftzug 19 erzeugt.
Die zweite Schicht 12 wird, wie in Fig. 16b dargestellt, als wellenförmig gerasterte
Lackschicht auf die erste Schicht 11 aufgedruckt und dient dann als Ätzresistmaske
zum weiteren Strukturieren der ersten Schicht 11 in einem Laugenbad. Nach dem Ätzen
erhält man den in Fig. 16c gezeigten Mehrschichtkörper 10, bei dem sich die farbigen
Linien der zweiten Schicht 12 im Bereich des ausgesparten Schriftzuges im perfekten
Register zu den verbleibenden metallischen Linien der ersten Schicht 11 außerhalb
des Schriftzugs 19 fortsetzen.
[0105] Die Linienbreiten müssen dabei nicht konstant sein, sondern können zusätzlich moduliert
sein, wodurch sich unterschiedliche lokale Flächendichten des Rasters ergeben, die
eine zusätzliche Information bilden. Die Linienbreiten betragen vorzugsweise von 25
µm bis 150 µm.. Auch die Rasterweite kann moduliert werden und beträgt vorzugsweise
weniger als 300 µm und bevorzugt weniger als 200 µm, sowie vorzugsweise mehr als 25
µm.
1. Verfahren zum Herstellen eines
Sicherheitselements (10), umfassend die Schritte:
a) Erzeugen einer partiellen ersten Schicht (11) bzw. eines partiellen ersten Schichtsystems
auf einem Substrat, wobei die partielle erste Schicht (11) bzw. das partielle erste
Schichtsystem in einem ersten Teilbereich (111) vorhanden ist und in einem zweiten
Teilbereich (112) nicht vorhanden ist;
b) Erzeugen einer partiellen zweiten Schicht (12) bzw. eines partiellen zweiten Schichtsystems,
wobei die partielle zweite Schicht (12) bzw. das partielle zweite Schichtsystem in
einem dritten Teilbereich vorhanden ist und in einem vierten Teilbereich nicht vorhanden
ist, und wobei der dritte Teilbereich mit dem ersten (111) und zweiten Teilbereich
(112) überlappt;
c) Strukturieren der partiellen ersten Schicht (11) bzw. des partiellen ersten Schichtsystems
unter Verwendung der partiellen zweiten Schicht (12) bzw. des partiellen zweiten Schichtsystems
als Maske, wobei beim Strukturieren der ersten partiellen Schicht (11) bzw. des ersten
partiellen Schichtsystems diese bzw. dieses in denjenigen Bereichen, insbesondere
in dem dritten Teilbereich, die von der zweiten partiellen Schicht (12) bzw. dem zweiten
partiellen Schichtsystem bedeckt sind, entweder selektiv erhalten bleibt oder selektiv
entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Strukturieren der partiellen ersten Schicht (11) bzw. des partiellen ersten Schichtsystems
in Schritt c) durch Ätzen erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die partielle zweite Schicht (12) bzw. das partielle zweite Schichtsystem ein Ätzresist
ist, bzw. zumindest einen Ätzresist umfasst, welcher vorzugsweise ein Lack ist, der
insbesondere Bindemittel, Pigmente, insbesondere bunte oder unbunte Pigmente und/oder
Effektpigmente, Dünnschichtfilmsysteme, cholesterische Flüssigkristalle, Farbstoffe
und/oder metallische oder nichtmetallische Nanopartikel umfasst.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Strukturieren der partiellen ersten Schicht (11) bzw. des partiellen ersten Schichtsystems
in Schritt c) durch Lift-Off erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das partielle zweite Schichtsystem einen Waschlack umfasst, der in einem Lösemittel,
insbesondere in Wasser, löslich ist, wobei der Waschlack vorzugsweise ein Lack ist,
der insbesondere Bindemittel und Füllstoffe umfasst.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Strukturieren der partiellen ersten Schicht (11) bzw. des partiellen ersten Schichtsystems
in Schritt c) durch Maskenbelichtung erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das partielle zweite Schichtsystem zumindest einen Schutzlack umfasst.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die partielle erste Schicht (11) bzw. das partielle erste Schichtsystem ein Fotolack
ist, bzw. zumindest einen Fotolack umfasst.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass in den Schritten a) und/oder. b) die partielle erste Schicht (11) bzw. das partielle
erste Schichtsystem und/oder die partielle zweite Schicht (12) bzw. das partielle
zweite Schichtsystem zunächst vollflächig oder zumindest in großflächigen Bereichen
erzeugt und anschließend strukturiert wird, wobei das Strukturieren der partiellen
ersten Schicht (11) bzw. des partiellen ersten Schichtsystems und/oder der partiellen
zweiten Schicht (12) bzw. des partiellen zweiten Schichtsystems in den Schritten a)
bzw. b) insbesondere durch Ätzen, Lift-Off oder Maskenbelichtung erfolgt, und wobei
vorzugsweise beim Strukturieren der partiellen zweiten Schicht (12) bzw. des partiellen
zweiten Schichtsystems in Schritt b) gleichzeitig die Strukturierung der partiellen
ersten Schicht (11) bzw. des partiellen ersten Schichtsystems gemäß Schritt c) erfolgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Schritt a) und/oder b) die partielle erste Schicht (11) bzw. das partielle erste
Schichtsystem und/oder die partielle zweite Schicht (12) bzw. das partielle zweite
Schichtsystem strukturiert erzeugt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die partielle erste Schicht (11) bzw. das partielle erste Schichtsystem und/oder
die partielle zweite Schicht (12) bzw. das partielle zweite Schichtsystem in Form
zumindest eines Motivs, Musters, Symbols, Bilds, Logos oder alphanumerischer Charaktere,
insbesondere Zahlen und/oder Buchstaben, aufgetragen wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die partielle erste Schicht (11) bzw. das partielle erste Schichtsystem und/oder
die partielle zweite Schicht (12) bzw. das partielle zweite Schichtsystem in Form
eines ein- oder zweidimensionalen Linien- und/oder Punktrasters aufgetragen wird,
welches insbesondere eine Rasterweite von weniger als 300 µm, bevorzugt von weniger
als 200 µm, und von mehr als 25 µm, bevorzugt mehr als 50 µm aufweist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Substrat eine Replizierschicht mit einem diffraktiven Oberflächenrelief umfasst
oder das Substrat selbst als Replizierschicht ausgebildet ist, wobei das in die Replizierschicht
eingebrachte Oberflächenrelief insbesondere ein optisch variables Element, insbesondere
ein Hologramm, Kinegram®, ein vorzugsweise sinusförmiges Beugungsgitter, eine asymmetrische
Reliefstruktur, ein Blaze-Gitter, eine vorzugsweise isotrope oder anisotrope, Mattstruktur,
oder eine lichtbeugende und/oder lichtbrechende und/oder lichtfokussierende Mikro-
oder Nanostruktur, eine binäre oder kontinuierliche Fresnellinse, eine Mikroprismenstruktur
oder eine Kombinationsstruktur daraus ausbildet.
14. Sicherheitselement (10), insbesondere erhältlich nach einem Verfahren nach einem der
Ansprüche 1 bis 13, wobei das Sicherheitselement ein Substrat, eine partielle erste
Schicht (11) bzw. ein partielles erstes Schichtsystem sowie eine partielle zweite
Schicht (12) bzw. ein partielles zweites Schichtsystem umfasst, wobei die partiellen
erste Schicht (11) bzw. das partielle erste Schichtsystems unter Verwendung der partiellen
zweiten Schicht (12) bzw. des partiellen zweiten Schichtsystems als Maske registergenau
zu der partiellen zweiten Schicht (12) bzw. dem partiellen zweiten Schichtsystem strukturiert
ist und wobei vor dem Strukturieren die partielle erste Schicht (11) bzw. das partielle
erste Schichtsystem in einem ersten Teilbereich (111) vorhanden ist und in einem zweiten
Teilbereich (112) nicht vorhanden ist, wobei die partielle zweite Schicht (12) bzw.
das partielle zweite Schichtsystem in einem dritten Teilbereich vorhanden ist und
in einem vierten Teilbereich nicht vorhanden ist, und wobei der dritte Teilbereich
mit dem ersten (111) und zweiten Teilbereich (112) überlappt, und wobei nach dem Strukturieren
der ersten partiellen Schicht (11) bzw. des ersten partiellen Schichtsystems diese
bzw. dieses in denjenigen Bereichen, insbesondere in dem dritten Teilbereich, die
von der zweiten partiellen Schicht (12) bzw. dem zweiten partiellen Schichtsystem
bedeckt sind entweder selektiv erhalten bleibt oder selektiv entfernt wird, und wobei
nach dem Strukturieren die zweite partielle Schicht (12) bzw. das zweite partielle
Schichtsystem zumindest im Bereich der Überlappung zwischen dem zweiten (112) und
dem dritten Teilbereich verbleibt.
15. Sicherheitsdokument, insbesondere Banknote, Wertpapier, Ausweisdokument, Reisepass
oder Kreditkarte mit einem Sicherheitselement (10) nach Anspruch 14.
1. Method for producing a
security element (10), comprising the following steps:
a) generating a partial first layer (11) or a partial first layer system on a substrate,
wherein the partial first layer (11) or the partial first layer system is present
in a first sub-region (111) and it is not present in a second sub-region (112);
b) generating a partial second layer (12) or a partial second layer system, wherein
the partial second layer (12) or the partial second layer system is present in a third
sub-region and it is not present in a fourth sub-region, and wherein the third sub-region
overlaps with the first (111) and second sub-region (112);
c) structuring the partial first layer (11) or the partial first layer system by using
the partial second layer (12) or the partial second layer system as a mask, wherein,
when structuring the first partial layer (11) or the first partial layer system, this
first partial layer (11) or first partial layer system either remains selectively
maintained in those regions, in particular in the third sub-region, which are covered
by the second partial layer (12) or the second partial layer system, or is selectively
removed.
2. Method according to claim 1,
characterised in that
the structuring of the partial first layer (11) or the partial first layer system
in step c) takes place by means of etching.
3. Method according to claim 2,
characterised in that
the partial second layer (12) or the partial second layer system is an etch resist,
or comprises at least one etch resist, which is preferably a lacquer, which comprises,
in particular, binding agents, pigments, in particular multi-coloured or non-coloured
pigments and/or effect pigments, thin film layer systems, cholesteric liquid crystals,
colourants and/or metallic or non-metallic nanoparticles.
4. Method according to one of claims 1 to 3,
characterised in that
the structuring of the partial first layer (11) or the partial first layer system
in step c) takes place by means of lift-off.
5. Method according to claim 4,
characterised in that
the partial second layer system comprises a wash lacquer, which is soluble in a solvent,
in particular in water, wherein the wash lacquer is preferably a lacquer which comprises
binding agents and fillers in particular.
6. Method according to one of claims 1 to 5,
characterised in that
the structuring of the partial first layer (11) or the partial first layer system
in step c) takes place by means of mask exposure.
7. Method according to claim 6,
characterised in that
the partial second layer system comprises at least one protective lacquer.
8. Method according to claim 6 or 7,
characterised in that
the partial first layer (11) or the partial first layer system is a photo lacquer
or comprises at least one photo lacquer.
9. Method according to one of claims 1 to 8,
characterised in that,
in steps a) and/or b), the partial first layer (11) or the partial first layer system
and/or the partial second layer (12) or the partial second layer system is firstly
generated over the entire surface or at least in regions covering a large surface
area and is then structured, wherein the structuring of the partial first layer (11)
or the partial first layer system and/or the partial second layer (12) or the partial
second layer system in steps a) or b) takes place, in particular, by means of etching,
lift-off or mask exposure, and wherein, at the same time, the structuring of the partial
first layer (11) or the partial first layer system preferably takes place according
to step c) when structuring the partial second layer (12) or the partial second layer
system in step b).
10. Method according to one of claims 1 to 9,
characterised in that,
in step a) and/or b), the partial first layer (11) or the partial first layer system
and/or the partial second layer (12) or the partial second layer system are generated
in a structured manner.
11. Method according to one of claims 1 to 10,
characterised in that
the partial first layer (11) or the partial first layer system and/or the partial
second layer (12) or the partial second layer system is applied in the form of at
least one motif, pattern, symbol, image, logo or alphanumerical character, in particular
numbers and/or letters.
12. Method according to one of claims 1 to 11,
characterised in that
the partial first layer (11) or the partial first layer system and/or the partial
second layer (12) or the partial second layer system is applied in the form of a one-
or two-dimensional line- and/or point grid, which has, in particular, a grid width
of less than 300 µm, preferably of less than 200 µm, and of more than 25 µm, preferably
more than 50 µm.
13. Method according to one of claims 1 to 12,
characterised in that
the substrate comprises a replication layer having a diffractive surface relief, or
the substrate itself is formed as a replication layer, wherein the surface relief
introduced into the replication layer forms, in particular, an optically variable
element, in particular a hologram, Kinegram®, a preferably sinusoidal diffraction
grating, an asymmetric relief structure, a blazed grating, a preferably isotropic
or anisotropic matt structure, or a light diffracting and/or light refracting and/or
light focussing micro- or nanostructure, a binary or continuous Fresnel lens, a microprism
structure or a combination structure thereof.
14. Security element (10), in particular obtainable according to a method according to
one of claims 1 to 13, wherein the security element comprises a substrate, a partial
first layer (11) or a partial first layer system and a partial second layer (12) or
a partial second layer system, wherein the partial first layer (11) or the partial
first layer system is structured in accurate register in relation to the partial second
layer (12) or the partial second layer system by using the partial second layer (12)
or the partial second layer system as a mask, and wherein, before structuring, the
partial first layer (11) or the partial first layer system is present in a first sub-region
(111) and it is not present in a second sub-region (112), wherein the partial second
layer (12) or the partial second layer system is present in a third sub-region and
it is not present in a fourth sub-region, and wherein the third sub-region overlaps
with the first (111) and second sub-region (112), and wherein, after structuring the
first partial layer (11) or the first partial layer system, this first partial layer
(11) or first partial layer system either remains selectively maintained in those
regions, in particular in the third sub-region, which are covered by the second partial
layer (12) or the second partial layer system, or is selectively removed, and wherein,
after structuring, the second partial layer (12) or the second partial layer system
remains in the region of the overlap between the second (112) and the third sub-region.
15. Security document, in particular bank note, paper of value, identity document, passport
or credit card having a security element (10) according to claim 14.
1. Procédé servant à fabriquer un élément de sécurité (10), comprenant les étapes suivantes
consistant à :
a) produire une première couche (11) partielle ou un premier système de couches partiel
sur un substrat, dans lequel la première couche (11) partielle ou le premier système
de couches partiel est présente ou présent dans une première zone partielle (111)
et n'est pas présente ou présent dans une deuxième zone partielle (112) :
b) produire une deuxième couche (12) partielle ou un deuxième système de couches partiel,
dans lequel la deuxième couche (12) partielle ou le deuxième système de couches partiel
est présente ou présent dans une troisième zone partielle et n'est pas présente ou
présent dans une quatrième zone partielle et dans lequel la troisième zone partielle
chevauche la première (111) et la deuxième zone partielle (112) ;
c) structurer la première couche (11) partielle ou le premier système de couches partiel
en utilisant la deuxième couche (12) partielle ou le deuxième système de couches partiel
en tant que masque, dans lequel lors de la structuration de la première couche (11)
partielle ou du premier système de couches partiel, cette dernière ou ce dernier est
soit conservée ou conservé de manière sélective soit est supprimée ou supprimé de
manière sélective dans les zones précisément, en particulier dans la troisième zone
partielle, qui sont recouvertes par la deuxième couche (12) partielle ou le deuxième
système de couches partiel.
2. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce
que la structuration de la première couche (11) partielle ou du premier système de couches
partiel est effectuée lors de l'étape c) par gravure.
3. Procédé selon la revendication 2,
caractérisé en ce
que la deuxième couche (12) partielle ou le deuxième système de couches partiel est un
film résistant à la gravure ou comprend au moins un film résistant à la gravure, lequel
est de préférence un vernis, qui comprend en particulier des liants, des pigments,
en particulier des pigments colorés ou non colorés, et/ou des pigments à effet, des
systèmes de film à couche mince, des cristaux liquides cholestériques, des colorants
et/ou des nanoparticules métalliques ou non métalliques.
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 3,
caractérisé en ce
que la structuration de la première couche (11) partielle ou du premier système de couches
partiel est effectuée à l'étape c) par lift-off.
5. Procédé selon la revendication 4,
caractérisé en ce
que le deuxième système de couches partiel comprend un vernis lavable, qui est soluble
dans un solvant, en particulier dans l'eau, dans lequel le vernis lavable est de préférence
un vernis, qui comprend en particulier des liants et des charges.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 5,
caractérisé en ce
que la structuration de la première couche (11) partielle ou du premier système de couches
partiel est effectuée à l'étape c) par un éclairage par masques.
7. Procédé selon la revendication 6,
caractérisé en ce
que le deuxième système de couches partiel comprend au moins un vernis de protection.
8. Procédé selon la revendication 6 ou 7,
caractérisé en ce
que la première couche (11) partielle ou le premier système de couches partiel est un
vernis photosensible ou comprend au moins un vernis photosensible.
9. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 8,
caractérisé en ce
que lors des étapes a) et/ou b), la première couche (11) partielle ou le premier système
de couches partiel et/ou la deuxième couche (12) partielle ou le deuxième système
de couches partiel sont produits dans un premier temps sur toute la surface ou au
moins dans des zones de grande surface et sont immédiatement après structurés, dans
lequel la structuration de la première couche (11) partielle ou du premier système
de couches partiel et/ou de la deuxième couche (12) partielle ou du deuxième système
de couches partiel est effectuée lors des étapes a) ou b) en particulier par gravure,
par lift-off ou par éclairage par masques, et dans lequel de préférence la structuration
de la première couche (11) partielle ou du premier système de couches partiel selon
l'étape c) est effectuée de manière simultanée lors de la structuration de la deuxième
couche (12) partielle ou du deuxième système de couches partiel lors de l'étape b).
10. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 9,
caractérisé en ce
que lors de l'étape a) et/ou b), la première couche (11) partielle ou le premier système
de couches partiel et/ou la deuxième couche (12) partielle ou le deuxième système
de couches partiel sont produits de manière structurée.
11. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 10,
caractérisé en ce
que la première couche (11) partielle ou le premier système de couches partiel et/ou
la deuxième couche (12) partielle ou le deuxième système de couches partiel sont appliqués
sous la forme au moins d'un motif, d'un modèle, d'un symbole, d'une image, d'un logo,
de caractères alphanumériques, en particulier de chiffres et/ou de lettres.
12. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 11,
caractérisé en ce
que la première couche (11) partielle ou le premier système de couches partiel et/ou
la deuxième couche (12) partielle ou le deuxième système de couches partiel sont appliqués
sous la forme d'une trame de lignes et/ou de points mono- ou bidimensionnelle, laquelle
présente une largeur de trame inférieure à 300 µm, de manière préférée inférieure
à 200 µm, et supérieure à 25 µm, de manière préférée supérieure à 50 µm.
13. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 12,
caractérisé en ce
que le substrat comprend une couche de réplication pourvue d'un relief en surface diffractif,
ou le substrat est lui-même réalisé sous la forme d'une couche de réplication, dans
lequel le relief en surface pratiqué dans la couche de réplication réalise un élément
optiquement variable, en particulier un hologramme, un Kinegram®, un réseau de diffraction
de préférence sinusoïdal, une structure en relief asymétrique, un réseau blaze, une
structure mate de préférence isotrope ou anisotrope, ou une micro- ou nanostructure
à diffraction de lumière et/ou à réfraction de lumière et/ou à concentration de lumière,
une lentille de Fresnel binaire ou continue, une structure à micro-prismes ou une
structure combinée à partir de ces éléments.
14. Elément de sécurité (10), en particulier pouvant être obtenu selon un procédé selon
l'une quelconque des revendications 1 à 13, dans lequel l'élément de sécurité comprend
un substrat, une première couche (11) partielle ou un premier système de couches partiel
ainsi qu'une deuxième couche (12) partielle ou un deuxième système de couches partiel,
dans lequel la première couche (11) partielle ou le premier système de couches partiel
est structurée ou structuré en utilisant la deuxième couche (12) partielle ou le deuxième
système de couches partiel en tant que masque avec un repérage exact pour former la
deuxième couche (12) partielle ou le deuxième système de couches partiel et dans lequel
avant la structuration, la première couche (11) partielle ou le premier système de
couches partiel est présente ou présent dans une première zone partielle (111) et
n'est pas présente ou présent dans une deuxième zone partielle (112), dans lequel
la deuxième couche (12) partielle ou le deuxième système de couches partiel est présente
ou présent dans une troisième zone partielle et n'est pas présente ou présent dans
une quatrième zone partielle, et dans lequel la troisième zone partielle chevauche
la première (111) et la deuxième zone partielle (112), et dans lequel après la structuration
de la première couche (11) partielle ou du premier système de couches partiel, cette
dernière ou ce dernier est soit conservée ou conservé de manière sélective soit est
supprimée ou supprimé de manière sélective dans les zones précisément, en particulier
dans la troisième zone partielle, qui sont recouvertes par la deuxième couche (12)
partielle ou le deuxième système de couches partiel et dans lequel après la structuration,
la deuxième couche partielle (12) ou le deuxième système de couches partiel reste
au moins dans la zone du chevauchement entre la deuxième (112) et la troisième zone
partielle.
15. Document de sécurité, en particulier billet de banque, papier de valeur, document
d'identité, passeport ou carte de crédit comprenant un élément de sécurité (10) selon
la revendication 14.