[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachbehandeln von Wäschestücken gemäß Anspruch
1 sowie eine Vorrichtung zum Nachbehandeln von Wäschestücken gemäß Anspruch 9.
[0002] Bei der Reinigung bzw. beim Waschen von Wäschestücken, insbesondere beim chemischen
Reinigen oder sonstigen Reinigen bzw. Waschen kann es vorkommen, dass nicht alle Flecken
aus den verschmutzten Wäschestücken entfernt werden können. So werden oftmals gereinigte
Wäschestücke, insbesondere Flachwäschestücke oder Bekleidungstücke in einem gereinigten
aber fleckenbehafteten Zustand dem Kunden wieder ausgehändigt. Eine Kontrolle der
Wäschestücke auf eventuell verbleibende Flecken nach der Reinigung ist extrem aufwendig
und kostenintensiv.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zu schaffen, womit Flecken auf Wäschestücken ermittelt werden und gezielt
entfernt werden können.
[0004] Ein Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe wird durch den Anspruch 1 beschrieben. Demnach
ist es vorgesehen, dass Wäschestücken nach der Reinigung bzw. nach dem Waschen auf
eventuell noch vorhandene Flecken hin untersucht werden. Werden bei dieser Untersuchung
Flecken auf dem Wäschestück ermittelt werden diese erfindungsgemäß gezielt durch eine
Plasmabehandlung, wenigstens weitestgehend, entfernt. Dabei ist es vorgesehen, dass
die Nachbehandlung beispielsweise an Wäschestücken erfolgt, die zuvor von eine Mangel
behandelt wurden. Die einzelnen Wäschestücke liegen dabei in einem flach ausgebreiteten
Zustand auf einem Gurtförderer. Hierauf soll die vorliegende Erfindung jedoch nicht
eingeschränkt sein. Vielmehr ist es auch vorgesehen, dass die Erfindung auf Wäschestücke
anwendbar ist, die in beispielsweise einem hängenden Zustand einen Finisher verlassen,
bzw. dass das beanspruchte Verfahren direkt im Finisher erfolgt.
[0005] Die Behandlung von Wäschestücken durch einen Plasmastrahl ist insofern vorteilhaft,
da Plasma auf einfache Art und Weise energie- sowie energiedichteselektiv herstellbar
ist. Des Weiteren lässt sich ein aus elektrisch geladenen Teilchen bestehendes Plasma
dorthin leiten, wo es benötigt wird. Durch eine gezielte Plasmabehandlung des Wäschestücks
ist es nicht mehr notwendig, das gesamte Wäschestück einer Nachbehandlung zu unterziehen.
Durch eine derartige punktuelle Anwendung der Nachbehandlung wird vor allem Zeit gespart.
[0006] Die Vorliegende Erfindung sieht es außerdem vor, dass zur Ermittlung des mindestens
einen Flecks, insbesondere zur Positionsbestimmung des mindestens einen Flecks auf
dem Wäschestück, das Wäschestücke relativ zu einer Sensoreinrichtung, insbesondere
wenigstens einem Sensor, einer Sensorleiste, einem Sensor-Array oder einem Kamerasystem
bewegt wird. Erfindungsgemäß wird das Wäschestück während der Ermittlung des mindestens
einen Flecks entweder flach ausgebreitet auf einem Fördergurt liegend oder hängend
an einer Transportschiene entlang einer Förderrichtung transportiert.
[0007] Die Erfindung sieht es weiter vor, dass über dem Wäschestück, im Fall der Vorbehandlung
durch eine Mangel, bzw. neben dem Wäschestück, im Falle der Vorbehandlung durch einen
Finisher, beispielsweise eine Sensorleiste bzw. ein Sensorstab positioniert ist, der
das Wäschestück zumindest teilweise abscannt. Bei einem Finisher kann es außerdem
vorgesehen sein, dass beide Seiten des Wäschestücks durch jeweils eine Sensoreinrichtung
bzw. eine Sensorleiste abgescannt werden. Durch die fortlaufende Bewegung des Wäschestücks
ist es nicht weiter notwendig, dass sich die Sensoreinrichtung selbst auch bewegt.
Es gestaltet sich somit als vorteilhaft, dass die Wäschestücke auf Flecken hin untersucht
werden können, ohne dass dabei der Transport der Wäsche gestört bzw. beeinflusst wird.
[0008] Außerdem kann es die vorliegende Erfindung weiter vorsehen, dass der wenigstens eine
Sensor bzw. das Sensor-Array oder das Kamerasystem zur Ermittlung des mindestens einen
Flecks quer zur Förderrichtung des Wäschestücks über selbiges bewegt wird, vorzugsweise
während das Wäschestück relativ zu dem wenigstens einen Sensor bzw. dem Sensor-Array
oder dem Kamerasystem in Förderrichtung bewegt wird. Es ist außerdem denkbar, dass
insbesondere bei großen Wäschestücken zum genauen Abscannen des gesamten Wäschestücks
die Sensoreinrichtung quer zur Förderrichtung des Wäschestücks hin- und herbewegt
wird. Dadurch kann unter anderem erreicht werden, dass das Wäschestück kontinuierlich
abgescannt wird und somit die Genauigkeit des Scans nicht durch die Rasterung der
Sensoren in einer Sensorleiste beschränkt ist.
[0009] Insbesondere kann es weiter vorgesehen sein, dass nach der Ermittlung des mindestens
einen Flecks mindestens eine Einrichtung zur Plasmabehandlung relativ zu dem Wäschestück,
insbesondere relativ zu dem ermittelten Fleck ausgerichtet wird. Diese mindestens
eine Einrichtung zur Plasmabehandlung kann sich erfindungsgemäß frei in einer zweidimensionalen
Ebene entlang von x- und y-Koordinaten bewegen. Die Sensoreinrichtung ermittelt für
jeden festgestellten Fleck ein Koordinatenpaar und übermittelt dieses an die Einrichtung
zur Plasmabehandlung. Durch beispielsweise eine Steuereinheit werden diese Koordinaten
bei Kenntnis der Transportgeschwindigkeit des Wäschestücks sowie der Positionierung
der Sensoreinrichtung sowie der Einrichtung zur Plasmabehandlung an diese übertragen,
woraufhin die Einrichtung zur Plasmabehandlung zu den einen Fleck repräsentierenden
Koordinaten verfahren wird.
[0010] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung ist darauf gerichtet, dass die Einrichtung
zur Plasmabehandlung an die Bewegung der Sensoreinrichtung gekoppelt wird, insbesondere
unabhängig von der Sensoreinrichtung bewegt wird. Für den Fall, dass die Sensoreinrichtung
nicht fest steht, sondern das Wäschestück abscannt, bewegt sich die Einrichtung zur
Plasmabehandlung mit der Sensoreinrichtung mit, um so möglichst schnell zu der einen
Fleck repräsentierenden, bestimmten Koordinate zu gelangen. Des Weiteren kann sich
die Einrichtung zur Plasmabehandlung jedoch auch auf einer zentralen Warteposition
befinden, von der aus sie jede Koordinate des Wäschestücks schnellstmöglichst erreichen
kann.
[0011] Die Erfindung sieht es weiter bevorzugt vor, dass die Einrichtung zur Plasmabehandlung
zum Entfernen des Flecks mit dem sich fortbewegenden Wäschestück mitbewegt wird, insbesondere
mindestens über die gesamte Fläche des Flecks bewegt wird, vorzugsweise auch über
einen Randbereich des Flecks hinaus. Sobald die Sensoreinrichtung die Koordinaten
eines Flecks bestimmt hat, wird durch die Sensoreinrichtung auch die Größe des Flecks,
insbesondere der Grad der Verschmutzung bestimmt. Dementsprechend wird die Einrichtung
zur Plasmabehandlung durch die Steuereinrichtung gesteuert. Zunächst wird somit die
Einrichtung zur Plasmabehandlung zu dem festgestellten Fleck bewegt, und sodann der
gesamte Fleck abgefahren, und währenddessen, dem Verschmutzungsgrad entsprechend,
mit Plasma behandelt. Dabei kann durch die Steuereinheit festgelegt werden, wie groß
der Randbereich um den Fleck ausgelegt werden soll, um mögliche Schattenbildung zu
vermeiden.
[0012] Die Erfindung kann es weiter vorsehen, dass zur Entfernung des mindestens einen Flecks
durch die Einrichtung zur Plasmabehandlung der Transport des Wäschestücks kurzfristig
unterbrochen wird, und die Einrichtung zur Plasmabehandlung relativ zu dem Wäschestück
bewegt wird. Bei besonders starker Verschmutzung des Wäschestücks kann es vorteilhaft
sein, dass der Gurtförderer bzw. die Transportschiene das Fördern des Wäschestücks
kurzfristig unterbricht, damit die Einrichtung zur Plasmabehandlung den entsprechenden
Fleck besonders gründlich entfernen kann. Dadurch, dass die Zeit zur Plasmabehandlung
durch die Länge der Transportstrecke begrenzt ist, kann es vorgesehen sein, dass der
Wäschetransport zumindest kurzfristig gestoppt wird.
[0013] Bevorzugt kann es die vorliegende Erfindung weiter vorsehen, dass die Ermittlung
des Flecks durch die Sensoreinrichtung und/oder das Entfernen des Flecks durch die
Einrichtung zur Plasmabehandlung kontinuierlich, insbesondere diskontinuierlich während
des Transports des Wäschestücks erfolgt. Insofern ist es vorteilhaft, dass die Einrichtung
zur Plasmabehandlung nur aktiviert wird, wenn durch die Sensoreinrichtung ein Wäschestück
registriert wird. Des Weitern sind die Sensoren nur aktiv, wenn sich ein Wäschestück
auf dem Gurtförderer bzw. an der Transportschiene befindet.
[0014] Insbesondere kann es als besonders vorteilhaft angesehen werden, dass bei der Ermittlung
mehrerer Flecken zuerst der größte Fleck, insbesondere der Fleck mit der größten Verschmutzung,
vorzugsweise nur der größte Fleck, insbesondere der Fleck mit der größten Verschmutzung,
entfernt wird, bzw. dass das entsprechende Wäschestück ausgesondert wird, wenn die
Anzahl der Flecken und/oder die Verschmutzung einen vorzugebenden Grenzwert überschreitet.
Bei besonders verschmutzten Gegenständen kann es vorkommen, dass die Sensoreinrichtung
mehrere nebeneinanderliegende Flecken ermittelt. In diesem Fall findet beispielsweise
durch die Steuereinrichtung eine Bewertung der verschiedenen Flecken statt. Diese
Wertung kann anhand der Größe und/oder des Grads der Verschmutzung festgelegt werden.
Der Grad der Verschmutzung kann beispielsweise ermittelt werden, anhand eines Kontrastgradientens
bzgl. des Fleckes und seiner Umgebung. Da die Zeit für die Plasmabehandlung aufgrund
des sich fortbewegenden Wäschestücks eingeschränkt ist, kann der Benutzer entscheiden,
ob nur der größte Fleck bzw. nur die größte Verschmutzung oder die Flecken in einer
vorzugebenden Reihenfolge behandelt werden sollen. Dieses Priorisieren von Flecken
hat den Vorteil, dass so durch Festlegen eines Grenzwertes bzw. Schwellenwertes die
Qualität der Nachbehandlung bzw. der Plasmabehandlung bestimmt werden kann. Des Weiteren
ist es denkbar, dass mehrere Flecken durch eine Mehrzahl von Plasmabehandlungseinrichtungen
gleichzeitig behandelt werden.
[0015] Eine Vorrichtung zur Lösung des eingangs genannten Problems wird durch Anspruch 9
beschrieben. Demnach ist es vorgesehen, dass zum Nachbehandeln von Wäschestücken die
Vorrichtung eine Einrichtung zum Ermitteln von Flecken aufweist, sowie eine Plasmabehandlungseinrichtung,
um einen gegebenenfalls ermittelten Fleck mindestens größtenteils zu entfernen. Durch
die der Vorrichtung zugeordneten Plasmabehandlungseinrichtung können Flecken gezielt
entfernt werden, ohne dass das gesamte Wäschestück einer Plasmabehandlung unterzogen
werden muss. Dadurch kann zum einen Zeit gespart und zum anderen die mechanische Beanspruchung
des Wäschestücks durch die Behandlung reduziert werden.
[0016] Bevorzugt sieht es die vorliegende Erfindung weiter vor, dass es sich bei der Einrichtung
zum Ermitteln von Flecken um eine Sensoreinrichtung handelt. Diese Sensoreinrichtung
ist insbesondere als mindestens ein Sensor, als ein Sensorstab, bzw. Sensorleiste,
als ein Sensor-Array oder als ein Kamerasystem ausgebildet, der vorzugsweise einer
Mangel oder einem Finisher nachgeordnet ist. Bei dem der Sensoreinrichtung zugeordneten
Sensor kann es sich erfindungsgemäß um eine kontrastsensitive Fotozelle handeln, die
sich relativ zu dem Wäschestück bewegt. Es ist jedoch bevorzugt vorgesehen, eine Sensorleiste,
mit beispielsweise besagten Fotozellen ausgestattet, stationär über einen die Wäschestücke
transportierenden Gurtförderer zu positionieren, um so über die Detektion von Hell-Dunkel-Mustern
Flecken zu ermitteln.
[0017] Des Weiteren kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass der Vorrichtung ein Kamerasystem
zugeordnet ist, welches über ein Bildbearbeitungs- bzw. Bilderkennungssystem Flecken
erkennt und ein entsprechendes Signal erzeugt.
[0018] Darüberhinaus ist für eine gewisse Redundanz auch eine Kombination der genannten
Sensoreinrichtungen denkbar.
[0019] Außerdem ist es bevorzugt vorgesehen, dass durch die Sensoreinrichtung eine Position
und/oder eine Größe und/oder eine Form und/oder ein Verschmutzungsgrad und/oder die
Art der Verschmutzung des Wäschestücks ermittelbar ist. Durch Abscannen des Flecks
lassen sich die aufgezählten Kenngrößen ermitteln. Alternativ können in einem Bildbearbeitungs-
bzw. Bildauswertungssystem mehrere Referenzen hinterlegt sein, mit denen der aufgenommene
Fleck zum Kategorisieren verglichen wird. Diese Kenngrößen des ermittelten Flecks
werden für die weitere Steuerung der Vorrichtung beispielsweise an eine Steuereinheit
weitergeleitet.
[0020] Eine bevorzugte besonders vorteilhafte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sieht
es vor, dass die Plasmabehandlungseinrichtung mindestens einen plasmaerzeugenden Plasmakopf
aufweist, der in mindestens zwei Dimensionen relativ zu dem Wäschestück bewegbar ist.
Die durch die Sensoreinrichtung ermittelte Position des festgestellten Flecks wird
durch eine Steuereinheit in ein Koordinatenpaar bzw. in x-y-Koordinaten umgerechnet.
Diese Koordinaten werden an die Plasmabehandlungseinrichtung weitergeleitet, die wiederrum
den Plasmakopf den entsprechenden Koordinaten zu dem Fleck auf dem Wäschestück verfährt.
[0021] Es kann außerdem vorgesehen sein, dass die Sensoreinrichtung neben den zweidimensionalen
x-y-Koordinaten auch eine senkrecht zu der x-y-Ebene liegende z-Koordinate ermittelt,
die beispielsweise eine Wölbung des Wäschestücks beschreibt. Ein derartiges Koordinaten-Tripel
wird sodann an den Plasmakopf weitergeleitet, der dem Wäschestück entsprechend der
Koordinate zugeführt wird.
[0022] Weiter kann es vorgesehen sein, dass der mindestens eine Plasmakopf den von der Sensoreinrichtung
ermittelten Daten entsprechend relativ zu dem Wäschestück steuerbar, insbesondere
positionierbar ist und sich vorzugsweise mit der Transportgeschwindigkeit des Wäschestücks
mit dem Wäschestück mitbewegt. Dadurch, dass während der Plasmabehandlung das Wäschestück
auf dem Gurtförderer bzw. entlang einer Transportschiene transportiert wird, muss
sich der Plasmakopf entsprechend der Transportbewegung des Wäschestücks mitbewegen.
Das heißt, dass sich das Wäschestück und der Plasmakopf relativ zueinander nur dermaßen
bewegen, wie es durch die Form des zu behandelnden Flecks vorgegeben ist.
[0023] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung sieht es vor, dass die
Sensoreinrichtung und/oder die Einrichtung zur Plasmabehandlung kontinuierlich, insbesondere
diskontinuierlich oder gepulst betreibbar ist. Insofern kann die Sensoreinrichtung
bzw. die Einrichtung zur Plasmabehandlung inaktiv sein, wenn sich kein Wäschestück
auf dem Gurtförderer befindet, bzw. wenn durch die Sensoreinrichtung kein Fleck ermittelt
wird.
[0024] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend anhand
der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer Mangel mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
und
- Fig. 2
- eine schematische Draufsicht auf einen Förderer mit der Vorrichtung.
[0025] Das in der Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
10 zum Nachbehandeln von Wäschestücken kann in Kombination mit einer Mangel 11 (s.
Fig. 1), aber auch in Kombination mit einem Finisher, insbesondere mit einem Tunnelfinisher,
verwendet werden. Die in Fig. 1 dargestellte Mangel 11 ist von bekannter Bauart und
soll deswegen hier nicht weiter beschrieben werden.
[0026] Wäschestücke 12, die in der Mangel 11 behandelt wurden, werden für eine weiterführende
Nachbehandlung an eine Transporteinrichtung, insbesondere einen Gurtförderer 13 übergeben.
Der Gurtförderer 13 transportiert die Wäschestücke 12 zu einer nachfolgenden Behandlungseinrichtung
14. Bei der in Fig. 1 dargestellten Behandlungseinrichtung 14 kann es sich beispielsweise
um eine Faltvorrichtung handeln, ist aber nicht darauf eingeschränkt. Für den Fall,
dass die Wäschestücke 12 zunächst in einem Finisher behandelt werden, erfolgt der
Transport zu einer weiteren Behandlungseinrichtung 14 via Transportschienen oder dergleichen
im hängenden Zustand.
[0027] Bei starker Verschmutzung der Wäschestücke 12 kann es vorkommen, dass während der
Reinigung nicht alle Verunreinigungen bzw. Flecken aus den Wäschestücken 12 entfernt
werden konnten. Da sich somit offenbar derartige Verschmutzungen nicht mit konventionellen
Reinigungsmitteln beseitigen lassen, wurden diese Wäschestücke 12 bisher, insbesondere
ohne weitere Kontrolle, an die nachfolgenden Behandlungseinrichtungen, wie beispielsweise
Mangeln, Finisher oder Falteinrichtungen übergeben und nachfolgend dem Kunden ausgeliefert.
Durch die in den Figuren dargestellte Erfindung wird ein Verfahren und eine Vorrichtung
10 geschaffen, bei denen nach dem Reinigen bzw. Waschen eventuell vorhandene Flecken
21 ermittelt und gezielt entfernt werden.
[0028] Zum Ermitteln und Entfernen von auf den Wäschestücken 12 vorhandenen Flecken 21 weist
die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung 10 eine Sensoreinrichtung 15 und
eine Plasmabehandlungseinrichtung 16 auf. Die Sensoreinrichtung 15, sowie die Plasmabehandlungseinrichtung
16 sind gegebenenfalls durch eine nicht dargestellte Steuereinheit miteinander verbunden.
Bei der dargestellten Sensoreinrichtung 15 kann es sich beispielsweise um eine, mehrere
einzelne Sensoren aufweisende Sensorleiste 17 handeln. Diese Sensorleiste 17 ist quer
zu einer Förderrichtung 18, sich über die gesamte Breite des Gurtförderers 13 erstreckend,
positioniert. Die Sensorleiste 17 ist ortsfest, dass heißt, bewegt sich nicht. Es
sei jedoch darauf hingewiesen, dass es sich bei der Sensoreinrichtung 15 auch um einzelne,
sich relativ zu dem Gurtförderer 13 bewegende Sensoren handeln kann oder über ein
komplexeres Array von Sensoren, wie beispielsweise einer Matrix mehrerer Sensoren
oder einem Kamerasystem.
[0029] Der Sensoreinrichtung 15 folgt in Förderrichtung 18 betrachtet, ebenfalls dem Gurtförderer
13 zugeordnet, die Plasmabehandlungseinrichtung 16. Die Plasmabehandlungseinrichtung
16 ist in den Fig. 1 und 2 nur schematisiert dargestellt. Es kann sich bei dieser
Plasmabehandlungseinrichtung 16 um eine Einrichtung mit einem Plasmakopf 19 bzw. mit
einer Plasmakanone handeln, die Plasma, dass heißt, geladene Teilchen, gezielt bzw.
gerichtet emittiert. Je nach Anforderungen ist es außerdem denkbar, dass der Plasmakopf
19 Plasma verschiedener Energie, bzw. mit verschiedener Energiedichte emittiert. Der
Plasmakopf 19 ist außerdem in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel der Fig.
2 in einer parallel über den Gurtförderer 13 verlaufenden x-y-Ebene 20 frei bewegbar.
Jeder Punkt dieser x-y-Ebene 20 wird durch ein Koordinatenpaar x-y beschrieben. Über
einen mechanischen Antrieb kann der Plasmakopf 19 automatisch zu jeder dieser Koordinaten
x-y gefahren werden.
[0030] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird
ein Wäschestück 12 von einer Mangel 11 an einen Gurtförderer 13 übergeben. Der Gurtförderer
13 transportiert das Wäschestück 12 in Förderrichtung 18 gesehen zu einer weiteren
Behandlungseinrichtung 14. Dabei befindet sich das Wäschestück 12 in einem planen,
ausgebreiteten Zustand auf dem Gurtförderer 13. Sobald das Wäschestück 12 auf dem
Gurtförderer 13 positioniert ist, wird es unter der Sensorleiste 17 hindurch transportiert.
Während sich das Wäschestück 12 relativ zu der Sensorleiste 17 bewegt, messen die
einzelnen Sensoren der Sensorleiste 17quasi kontinuierlich über die gesamte Breite
des Wäschestücks 12 Kontrastvariationen auf dem Wäschestück 12. Kontrastvariationen
bzw. Hell-Dunkel-Änderungen können Hinweise auf Flecken 21 geben. Dadurch, dass das
Wäschestück 12 unter der Sensorleiste 17 hindurch gefahren wird, kann die Form eines
Flecks 21 quasi kartographiert werden. Dass heißt, dass die Form bzw. die Größe, sowie
die Koordinaten des Flecks 21 auf dem Wäschestück 12 bestimmt werden. Des Weiteren
kann über einen Kontrastgradienten die Art und der Grad der Verschmutzung bestimmt
werden.
[0031] Für den Fall, dass die Sensorleiste 17 auf einem Wäschestück 12 mehrere Flecke 21
detektiert, bzw. mehrere nebeneinanderliegende Flecken 21 detektiert, werden diese
Flecken 21 gewichtet bzw. miteinander verglichen. Bei dieser Wichtung oder Priorisierung
der Flecken 21 werden diese beispielsweise nach Größe und Verschmutzungsgrad sortiert.
[0032] Sämtliche von der Sensorleiste 17 aufgenommenen Daten werden an die nicht dargestellte
Steuereinheit übertragen und gegebenenfalls weiterverarbeitet. Die Steuereinheit kann
des Weiteren die Koordinaten des Flecks 21, auf dem sich fortbewegenden Gurtförderer
13 bei Kenntnis der Transportgeschwindigkeit berechnen. Diese Daten können für die
weitere Nachbehandlung an die Plasmabehandlungseinrichtung 16 übertragen werden. Sodann
wird der Plasmakopf 19, den Koordinaten des Flecks 21 entsprechend, in Position über
den Fleck 21 gebracht. Durch Bestrahlung bzw. Behandlung des Flecks 21 mit dem durch
den Plasmakopf 19 emittierten Plasma, wird der Fleck 21 entfernt. Bei mehreren Flecken
21 wird zunächst nur der Fleck 21 mit der größten Priorität behandelt. Je nach verbleibender
Zeit oder Qualitätsanforderungen können im Weiteren auch die in der Priorität folgenden
Flecken 21 entfernt werden.
[0033] Des Weiteren kann es die Erfindung weiter vorsehen, dass für eine komplette Entfernung
aller Flecken 21 der Gurtförderer 13 zumindest kurzfristig gestoppt wird, so dass
der Plasmakopf 19 sämtliche Flecken 21 entfernen kann.
[0034] Stellt die Sensorleiste 17 eine sehr große Anzahl von Flecken bzw. eine große Verschmutzung
fest, die gegebenenfalls einen vorzugebenden Grenzwert überschreitet, wird das Wäschestück
12 aussortiert, ohne dass eine Nachbehandlung durch die Plasmabehandlungseinrichtung
16 erfolgt.
[0035] Für den Fall, dass es sich bei der vorhergehenden Behandlungseinrichtung nicht um
eine Mangel 11, sondern beispielsweise um einen Finisher handelt, bei dem die Wäschestücke
12 einer weiteren Behandlungseinrichtung 14 zugeführt werden, können sich entsprechende
Sensoreinrichtungen 15 einseitig oder beidseitig über die gesamte Länge bzw. Höhe
der Wäschestücke 12 erstrecken und gleichermaßen Flecken 21 ermitteln. Entsprechend
wird bei Ermittlung eines Flecks 21 eine Plasmabehandlungseinrichtung 16 von einer
Seite oder von beiden Seiten des Wäschestücks 12, den Koordinaten des ermittelten
Flecks 21 entsprechend, ausgerichtet, um den Fleck 21 zu entfernen. Dazu kann es erfindungsgemäß
durchaus vorgesehen sein, dass die Plasmabehandlungseinrichtung 16 mehrere Plasmaköpfe
19 aufweist, die unabhängig voneinander mehrere Flecken 21, gegebenenfalls auf verschiedenen
Seiten des Wäschestücks 12, entfernen.
Bezugszeichenliste:
[0036]
- 10
- Vorrichtung
- 11
- Mangel
- 12
- Wäschestück
- 13
- Gurtförderer
- 14
- Behandlungseinrichtung
- 15
- Sensoreinrichtung
- 16
- Plasmabehandlungseinrichtung
- 17
- Sensorleiste
- 18
- Förderrichtung
- 19
- Plasmakopf
- 20
- x-y-Ebene
- 21
- Fleck
1. Verfahren zum Nachbehandeln von Wäschestücken (12), wobei nach dem Reinigen bzw. Waschen
der Wäschestücke (12) ermittelt wird, ob diese noch Flecken (21) aufweisen, und mindestens
ein gegebenenfalls ermittelter Fleck (12) mit einer gezielten Plasmabehandlung mindestens
größtenteils entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Flecken (21) auf den Wäschestücken (12) nach der Behandlung in einer Wäschebehandlungseinrichtung,
insbesondere in einer Mangel (11) oder einem Finisher ermittelt werden und durch die
Behandlung mit einer Einrichtung zur Plasmaerzeugung (16) entfernt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ermittlung des mindestens einen Flecks (21), insbesondere zur Positionsbestimmung
des mindestens einen Flecks (21) auf dem Wäschestück (12), das Wäschestück (12) relativ
zu einer Sensoreinrichtung (15), insbesondere wenigstens einem Sensor, einem Sensor-Array
oder einem Kamerasystem bewegt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Ermittlung des mindestens einen Flecks (21) die mindestens eine Einrichtung
zur Plasmabehandlung (16) relativ zu dem Wäschestück (12), insbesondere relativ zu
dem ermittelten Fleck (21) ausgerichtet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zur Plasmabehandlung (16) zur Entfernung des mindestens einen Flecks
(21) mit dem sich fortbewegenden Wäschestück (12) bewegt wird, insbesondere mindestens
über die gesamte Fläche des Flecks (21) bewegt wird, vorzugsweise auch über den Rand
des Flecks (21) hinaus.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Entfernung des mindestens einen Flecks (21) durch die Einrichtung zur Plasmabehandlung
(16) der Transport des Wäschestücks (12) kurzfristig unterbrochen wird und die Einrichtung
zur Plasmabehandlung (16) relativ zu dem Wäschestück (12) bewegt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Entfernung des Flecks (21), vorzugsweise in Abhängigkeit von der Größe und/oder
Art des Flecks (21), ein Plasmastrom durch die Einrichtung zur Plasmabehandlung (16)
erzeugt wird, insbesondere dass die Energie bzw. Energiedichte des Plasmastroms in
Abhängigkeit von der Größe und/oder Art des ermittelten Flecks (21) geändert wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Ermittlung mehrerer Flecken (21) zuerst der größte Fleck (21), insbesondere
der Fleck (21) mit der größten Verschmutzung, vorzugsweise nur der größte Fleck (21),
insbesondere der Fleck (21) mit der größten Verschmutzung entfernt wird, beziehungsweise
dass das entsprechende Wäschestück (12) ausgesondert wird, wenn die Anzahl der Flecken
(21) und/oder die Verschmutzung einen vorzugebenden Grenzwert überschreitet.
9. Vorrichtung (10) zum Nachbehandeln von Wäschestücken (12), mit einer Einrichtung zum
Ermitteln von Flecken (21) und einer Plasmabehandlungseinrichtung (16), um einen gegebenenfalls
ermittelten Fleck (21) mindestens größtenteils zu entfernen.
10. Vorrichtung (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zum Ermitteln von Flecken (21) als Sensoreinrichtung (15), insbesondere
als mindestens ein Sensor, als ein Sensorleiste (17), als ein Sensor-Array oder als
Kamerasystem ausgebildet ist, die vorzugsweise einer Mangel (11) oder einem Finisher
nachgeordnet ist, und/oder die Sensoreinrichtung (15) zur Ermittlung von Flecken (21)
kontrastsensitiv ist, insbesondere eine Bilderkennung aufweist.
11. Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 9 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Sensoreinrichtung (15) eine Position und/oder eine Größe und/oder eine
Form und/oder ein Verschmutzungsgrad und/oder die Art der Verschmutzung des Wäschestücks
(12) ermittelbar ist.
12. Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung (15) ortsfest ist und sich das Wäschestück (12) relativ zu
der Sensoreinrichtung (15) bewegt, insbesondere das sich die Sensoreinrichtung (15)
relativ zu dem Wäschestück (12) bewegt.
13. Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Plasmabehandlungseinrichtung (16) mindestens einen Plasma erzeugenden Plasmakopf
(19) aufweist, der in mindestens zwei Dimensionen relativ zu dem Wäschestück (12)
bewegbar ist.
14. Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Plasmakopf (19) den von der Sensoreinrichtung (15) ermittelten
Daten entsprechend relativ zu dem Wäschestück (12) steuerbar, insbesondere positionierbar
ist und sich vorzugsweise mit der Transportgeschwindigkeit des Wäschestücks (12) mit
dem Wäschestück (12) mitbewegt und/oder der der Bewegung des Wäschestücks (12) entsprechenden
translatorischen Bewegung des Plasmakopfs (19) eine zweite Bewegung überlagerbar ist,
die der Form des zu entfernenden Flecks (21) entspricht.
15. Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Energie und/oder die Energiedichte des von dem Plasmakopf (19) emittierten Plasmas
in Abhängigkeit von den durch die Sensoreinrichtung (15) ermittelten Daten einstellbar
ist, vorzugsweise abgestimmt auf jeden einzelnen Fleck (21) einstellbar ist.