(19)
(11) EP 3 075 919 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.10.2016  Patentblatt  2016/40

(21) Anmeldenummer: 16000749.8

(22) Anmeldetag:  31.03.2016
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04D 15/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(30) Priorität: 01.04.2015 DE 102015004175

(71) Anmelder: Klein, Sascha
30827 Garbsen (DE)

(72) Erfinder:
  • Klein, Sascha
    30827 Garbsen (DE)

(74) Vertreter: Habenicht, Wieland et al
Nymphenburger Strasse 79
80636 München
80636 München (DE)

   


(54) FOLIENROLLENHALTE-VORRICHTUNG ZUM ABWICKELN VON FOLIENROLLEN AUF DÄCHERN UND VERFAHREN SOWIE VERWENDUNG


(57) Erfindungsgemäß wird vorgestellt eine Folienrollenhalte-Vorrichtung zum Abwickeln von Folienrollen auf Dächern, wobei diese derart ausgestaltet ist, dass die Folienrollenhalte-Vorrichtung an einem Dachsparren (D) befestigbar bzw. im Einsatz an einem Dachsparren (D) befestigt ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Folienrollenhalte-Vorrichtung zum Abwickeln von Folienrollen auf Dächern, ein Verfahren zum Abwickeln von Folienrollen auf Dächern sowie eine diesbezügliche Verwendung.

[0002] Üblicherweise werden beim Decken von Dächern Unterspannbahnen in Form von an einzelnen Dachsparren befestigte Folien angebracht, wobei die Folien bahnweise zugeschnitten werden aus einer Folienrolle, die von einem Dachdecker abrollend auf dem Dach gehalten wird. Ein weiterer Mitarbeiter schneidet dann bahnweise die einzelnen Folien zurecht und bringt diese vor Ort an. Bei dieser Tätigkeit können Unfälle dergestalt vorkommen, dass der Träger der Folienrolle beim Abrollen ausrutschen kann und dabei schwerste Personenschäden auftreten können.

[0003] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, das Unfallrisiko zu verringern.

[0004] Dieses Problem wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1, ein Verfahren nach Anspruch 12 und eine Verwendung nach Anspruch 13.

[0005] Die erfindungsgemäße Folienrollenhaltevorrichtung zum Abwickeln von Folienrollen auf Dächern ist derart ausgestaltet, dass die Folienrollenhaltevorrichtung an einem Dachsparren befestigbar ist bzw. im Einsatz an einem Dachsparren befestigt ist.

[0006] Beispielsweise und insbesondere ist die Befestigung über mindestens ein verstellbares, am Dachsparren klemmendes Backenelement realisiert.

[0007] Vorteilhafterweise ist das Backenelement über eine Exzentereinrichtung verstellbar bzw. im Einsatz wird diese verstellt, so dass über eine drehende Bewegung eines Exzenters gleichzeitig eine translatorische Verschiebung des Backenelementes stattfindet.

[0008] In diesem Kontext ist es vorteilhaft, wenn die Befestigung mittels einer Blockiereinrichtung, beispielsweise und insbesondere mittels eines verklemmenden Stabes, sicherbar ist bzw. im Einsatz gesichert ist.

[0009] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung eine auf- und abnehmbare Achse aufweist, die eine Folienrolle aufnimmt, so dass auf diese Weise ein unkomplizierter Wechsel von Folienrollen durchgeführt werden kann.

[0010] Darüber hinaus ist es von Vorteil, wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung mindestens zwei Achssicherungselemente aufweist, beispielsweise und insbesondere Schellen- oder Muffenelemente, die ein Durchrutschen aus einer Achslagerung verhindern.

[0011] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung mindestens ein Rollenelement zum translatorischen Verschiebung der Vorrichtung am Dachsparren aufweist, wobei es besonders vorteilhaft ist, wenn in diesem Kontext die erfindungsgemäße Vorrichtung mindestens zwei Folienrollenseitenhalteelemente aufweist, beispielsweise und insbesondere in Form von Seitenwänden.

[0012] Darüber hinaus hat es sich in der Praxis als vorteilhaft herausgestellt, wenn mindestens ein Backenelement an einer Backenelementklemmseite zumindest teilweise mit einem Adhäsionselement, beispielsweise und insbesondere mit einer Gummischicht, beschichtet ist.

[0013] In diesem Kontext hat es sich in der Praxis weiterhin als vorteilhaft herausgestellt, wenn die im Einsatz zu einem Dachsparren hin ausgerichtete Seite der Exzentereinrichtung zumindest teilweise mit einem Adhäsionselement, beispielsweise und insbesondere mit einer Gummischicht, beschichtet ist.

[0014] Im nachfolgenden wird die Erfindung anhand der aufgeführten Figuren näher nicht beschränkend erläutert und beschrieben, wobei
FIG. 1 -
eine skizzenhafte, perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist, die an einem Dachsparren befestigt ist;
FIG. 2 -
eine skizzenhafte, perspektivische Darstellung einer Exzentereinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist;
FIG. 3 und 3b -
skizzenhafte Querschnittsansichten der Exzentereinrichtung in unterschiedlichen kinematischen Phasen sind;
FIG. 4 -
eine weitere skizzenhafte, perspektivische Darstellung der Exzentereinrichtung ist;
FIG. 5 -
eine skizzenhafte querschnittsartige Teilansicht der Exzentereinrichtung im geöffneten Zustand ist;
FIG. 6 -
eine skizzenhafte querschnittsartige Teilansicht der Exzentereinrichtung im geschlossenen Zustand ist;
FIG. 7 -
eine skizzenhafte perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist.


[0015] In den Figuren 1 bis 7 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Folienrollenhaltevorrichtung zu erkennen, die an einem Dachsparren D eines Daches (s. Figur 1) befestigt ist. Die Befestigung wird realisiert mittels eines verstellbaren, am Dachsparren D klemmenden Backenelements 1 über/mittels einer Exzentereinrichtung 2, wobei die Befestigung selbst mittels einer Blockiereinrichtung 3 durch Herunterdrücken einer Drehhebelstange 11, die mittels einer Drehlagerung 12 drehend in der Exzentereinrichtung 3 gelagert ist und in einem von oben nach unten im Querschnitt sich verjüngenden Langloch sichtbar ist, klemmend gesichert. Beim Heraufziehen der Drehhebelstange 11 nach oben löst sich die verklemmende Blockierung, so dass die Befestigung nunmehr nicht mehr gesichert ist und das am Dachsparren D klemmende Backenelement 1 vom Dachsparren D gelöst werden kann durch Drehen der Drehhebelstange 11 um eine Drehachse DA eines Drehachsenelementes 13, so dass durch die exzentrische Lagerung des Drehachsenelementes 13 eine translatorische Verschiebung des einen Backenelementes 1 vom Dachsparren D weg oder in umgekehrter Richtung ausgeführt werden kann (s. Figuren 5 und 6).

[0016] Zum Vermeiden eines Abrutschens vom Dachsparren D der erfindungsgemäßen Folienrollenhaltevorrichtung sind die beiden Backenelemente 1, 1' jeweils an einer Bakkenelementklemmseite mit einem Adhäsionselement 8, in diesem Fall einer Gummischicht, beschichtet. Weiterhin ist die im Einsatz zum Dachsparren D hin ausgerichtete Seite der Exzentereinrichtung 2 auch mit einem Adhäsionselement 9, in diesem Fall einer Gummischicht, beschichtet (s. Figuren 3 und 4).

[0017] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine auf- und abnehmbare Achse 4 (s. Figuren 1 und 7) auf, die im Einsatz eine Folienrolle aufnimmt. Die Achse 4 ist in einer Achslagerung drehend gelagert, wobei die Achslagerung selbst realisiert ist durch zwei Bohrungen in jeweils in der Nähe zu den Achsenden zueinander beabstandeten Folienrollenseitenhalteelementen 7, 7'. An den jeweils äußeren Seiten der Folienrollenseitenhalteelemente 7, 7' sind bezüglich der Achse 4 im durchgeschobenen Zustand auf der Achse sitzend jeweils ein Achssicherungselement 5 in Form eines Klemmrings.

[0018] Weiterhin weist die erfindungsgemäße Vorrichtung zwei Rollenelemente 6, 6' auf, die an den Folienrollenseitenhalteelementen 7, 7' jeweils befestigt sind, um auf diese Art und Weise ein leichtes translatorisches Verfahren an einem Dachsparren D zu ermöglichen.

[0019] Im Einsatz wird die erfindungsgemäße Folienrollenhaltevorrichtung in der Regel an einem oberen Dachsparren D eines Daches klemmend befestigt (s. oben), um dann eine Folienbahn von einer sich auf der Achse 4 angeordneten und sich befindenden Folienrolle entsprechend den Verhältnissen vor Ort von der Folienrolle selbst abzurollen, um dann an den einzelnen Dachsparren D des Daches befestigt zu werden. Anschließend wird die Folie selbst von der Folienrolle getrennt, die Folienrollenhaltevorrichtung entlang des oberen Dachsparrens D translatorisch verschoben, um dann die oben genannte Prozedur zu wiederholen bei teilweiser Überlappung der Folienbahnen.


Ansprüche

1. Folienrollenhalte-Vorrichtung zum Abwickeln von Folienrollen auf Dächern, wobei diese derart ausgestaltet ist, dass die Folienrollenhalte-Vorrichtung an einem Dachsparren (D) befestigbar bzw. im Einsatz an einem Dachsparren (D) befestigt ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigung über mindestens ein verstellbares, am Dachsparren (D) klemmendes Backenelement (1) realisiert ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Backenelement (1) über eine Exzentereinrichtung (2) verstellbar ist bzw. im Einsatz verstellt wird.
 
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigung mittels einer Blockiereinrichtung (3) sicherbar ist bzw. im Einsatz gesichert ist.
 
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass diese eine auf- und abnehmbare Achse (4) aufweist, die eine Folienrolle aufnimmt.
 
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass diese mindestens zwei Achssicherungselemente (5) aufweist, die ein Durchrutschen aus einer Achslagerung verhindern.
 
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass diese mindestens ein Rollenelement (6) zum translatorischen Verschieben der Vorrichtung am Dachsparren (D) aufweist.
 
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass diese mindestens zwei Folienrollenseitenhalteelemente (7, 7') aufweist.
 
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass diese mindestens zwei Rollenelemente (6, 6') aufweist, die an den Filmrollenseitenhalteelementen (7, 7') befestigt sind.
 
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Backenelement (1, 1') an einer Backenelementklemmseite zumindest teilweise mit einem Adhäsionselement (8) beschichtet ist.
 
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass die im Einsatz zu einem Dachsparren (D) hin ausgerichtete Seite der Exzentereinrichtung (2) zumindest teilweise mit einem Adhäsionselement (9) beschichtet ist.
 
12. Verfahren zum Abwickeln von Folienrollen auf Dächern, wobei eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 11 verwendet wird.
 
13. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 11 zum Abwickeln von Folienrollen auf Dächern.
 




Zeichnung




























Recherchenbericht









Recherchenbericht