Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur Fertigung von Bürstenblöcken
für Schleifringe.
Stand der Technik
[0002] WO 2013/030563 offenbart, ein Bürstenelement so herzustellen, indem ein an einem ersten leitfähigen
Träger ein leitfähiges Kontaktstück angebracht werden soll indem in den Träger das
vorgeformte Kontaktstück in Längsrichtung eingeschoben wird.
[0003] US 5,315,758 offenbart, ein Bürstenelement so zu fertigen, dass in eine Vertiefung eines Trägermaterials
oder direkt auf das Trägermaterial ein Kontaktstück aus Edelmetall aufgebracht wird.
Zur Verbesserung des Anpressdrucks der Bürstenelemente an die Schleifbahnen wird vorgeschlagen
die Bürstenelemente mit einem Knick zu versehen.
Darstellung der Erfindung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verfahren zu gestalten, welches eine
mindestens teilautomatisierte und / oder bevorzugt voll automatisierte Fertigung und
Montage von Bürstenblöcken ermöglicht. Dies führt zu einem effizienteren, schnelleren
und genaueren Fertigungs- und Montageprozess mit einer hohen Wiederholungsrate bei
gleichbleibender Qualität.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Die Bürstenblöcke bestehen aus einem Träger der Vorzugsweise als Leiterplatte bzw.
Platine ausgebildet ist und mindestens ein Bürstenelement nachfolgend Bürste genannt
trägt und elektrisch kontaktiert. Eine Bürste kann aus einem leitfähigen Drahtstück
mit einem aufgebrachten Kontaktstück bestehen. Die Bürste umfasst also mindestens
einen Anschlussbereich und mindestens einen Kontaktbereich. Bei den genutzten Platinen
kann es sich um einlagige, mehrlagige oder flexible Platinen handeln. Die Platine
kann zudem Markierungen enthalten, die ein automatisches Erkennen der Platinenvariante
und der Platinenlage ermöglichen. Weiterhin kann sich an die Herstellung des Bürstenblocks
auch ein automatisiertes Anlöten, Verschrauben oder Einpressen von Kabeln anschließen.
Auch der Einbau in ein Schleifringgehäuse kann automatisch erfolgen.
[0007] Der Herstellungsprozess lässt sich im Wesentlichen in zwei Hauptabschnitte gliedern:
- Herstellung der mindestens einen Bürste
- Montage der mindestens einen Bürste auf der Leiterplatte zur Herstellung des Bürstenblocks
[0008] Bürsten ohne Kontaktstück werden aus leitfähigem Drahtmaterial hergestellt, welches
im folgenden Halbzeug genannt wird. Das Halbzeug ist bevorzugt ein aus einem Nichtedelmetall
bestehender Runddraht oder sonstig geformtes Material, wie zum Beispiel Vierkantmaterialien
oder Blechstreifen. Das Halbzeug kann, kupferbasiert, eisenbasiert, oder zur besseren
Lötbarkeit auch noch verzinnt sein. Bei Bürsten mit Kontaktstück kann das genutzte
Halbzeug für die Kontaktstücke goldbasiert oder silberbasiert d.h. ein Edelmetall
oder auch ein Kohlewerkstoff, jeweils in der Form eines Runddrahtes, einer Viereckstange/Draht,
Niet sein. Auch sind abbrandfeste Materialien oder Legierungen durch beispielsweise
die Zugabe von Wolfram als Halbzeug für die Kontaktstücke denkbar.
[0009] Zur Automatisierung der Arbeitsschritte können Industrieroboter genutzt werden, die
über ein optisches Kamerasystem zur Gegenstandserkennung sowie induktive und / oder
kapazitive Näherungssensoren sowie Systeme zur elektrischen Durchgangsprüfung und
der Durchführung des Schweißprozesses verfügen. Die Vorteile von Industrierobotern
liegen in der hohen Wiederholgenauigkeit, der hohen Verfügbarkeit, der sehr guten
Fertigungsqualität, der Mitarbeiterschonung, der hohen Fertigungsgeschwindigkeit und
der günstigen Produktionskosten.
[0010] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung könnten auch PVD oder CVDteilbeschichtete
Drähte mit der Anlage verarbeitet werden. Der vorbehandelte Draht mit beschichteten
und unbeschichteten Teilbereichen, wird hierbei von einer Rolle oder bereits so vorabgelängt
bereitgestellt, dass abgelängte Teile jeweils einen beschichteten und einen nichtbeschichteten
Bereich aufweisen. Auch kann ein im PVD oder CVD Verfahren gänzlich beschichteter
Draht oder Teilstücke davon zugeführt werden. Hierzu können optische Systeme wie Kameras,
Reflexionslichtschranken oder Magnetsensoren, Wirbelstromsensoren oder kapazitive
Sensoren zur Erkennung der teilbeschichteten oder gänzlich beschichteten Drahtstücke
genutzt werden oder ein derart abgestimmter Maschinentakt, dass die Prägemaschine
und die Stanzmaschine die Drähte an den richtigen Stellen trennen und prägen.
[0011] Weiterhin können auch teilbeschichtete oder vollbeschichtete Federkontakte ohne Kontaktstück
hergestellt werden.
[0012] Entsprechend einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es auch möglich, schon
fertig abgelängte Drähte aufzunehmen zu bearbeiten und orientiert zu galvanisieren.
Hierbei wird zumindest an einem Teil des Drahtes eine Beschichtung aus einem Edelmetall
oder eine Bronzelegierung aufgebracht. Hierbei kann lediglich ein Abschnitt des Drahtes
beschichtet werden oder der Draht zusammen mit dem zuvor aufgebrachten Kontaktstück.
Dies dient je nach genutzter Legierung zur Verbesserung der elektrischen und / oder
mechanischen Eigenschaften.
[0013] Die Bürste kann auch nur aus einem Draht oder einem Drahtbügel bestehen. Die Enden
der Drähte können neben dem Anbringen eines Kontaktstücks an der für den Kontakt mit
Schleifbahn vorgesehen Seite auch gerundet ausgeführt oder plattiert werden. Auch
ist die Verwendung von Federkontaktstücken möglich, die ebenfalls mittels eines Roboters
oder einer Bestückungsmaschine an das zur Kontaktierung gedachte Ende des Drahtes
elektrisch kontaktiert werden können.
[0014] Der Herstellungsprozess umfasst bevorzugt folgende Schritte:
- a) Bereitstellung
- i. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird ein homogenes Halbzeug kontinuierlich
bereitgestellt. Die Bereitstellung erfolgt bevorzugt über eine Trommel oder Rolle.
- ii. In einer weiteren Ausführungsform wird CVD oder PVD beschichtetes Material von
einer Trommel oder Rolle zugeführt.
- iii. In einer weiteren Ausführungsform werden vorabgelängte homogene Drahtstücke zugeführt.
- iv. In einer weiteren Ausführungsform werden CVD oder PVD beschichtete vorabgelängte
Einzeldrähte zugeführt.
- b) Prägen einer Kontaktfläche
- i. Optional ist es möglich, an der Stelle des späteren Aufbringens des Kontaktstücks
mittels eines Druckstempels oder einer Walzenpresse eine "Verflachung" oder "Vertiefung"
einzuprägen (Bereitstellung flächiger Kontakt). In einer weiteren Ausführungsform
wird noch eine zweite Prägung zur besseren Positionierbarkeit der fertigen Bürsten
angebracht.
- c) Aufbringen eines Kontaktstücks
- i. Ein Kontaktstück wird durch einen ersten Industrieroboter aufgebracht
- ii. Ein Kontaktstück wird durch eine Bestückungsmaschine aufgebracht.
Die Kontaktierung des Kontaktstücks mit der Kontaktierungsfläche erfolgt bevorzugt
mittels Nieten, Einpressen, Laserschweißen, Flammschweißen, Widerstandsschweißen,
Reibschweißen, Löten oder Leitkleben.
- iii. Falls die Bürste nur aus einem Drahtstück besteht entfällt dieser Arbeitsschritt.
- d) Abtrennen
Bevorzugt nimmt ein Greifer eines ersten Industrieroboters die Bürste an dem zugehörigen
Drahtstück auf und diese wird von der Endlosware mittels einer Stanze oder eine Schlagschere
oder einem Laser abgetrennt, so dass das Schnittstück ein Drahtstück und ein darauf
kontaktiertes Kontaktstück beinhaltet, welche zusammen die Bürste bilden. Der Greifer
kann Teil eines Industrieroboters oder einer sonstigen Maschine sein.
- i. Abtrennen an beliebiger Stelle.
- ii. Falls die Bürste nur aus einem Drahtstück besteht enthält der abgetrennte Abschnitt
lediglich nur eine Flachstelle.
- iii. In einer alternativen Ausführungsform besteht das abgetrennte Stück nur aus einem
unbeschichteten, teilbeschichteten oder vorbeschichteten Drahtstück ohne Prägung
- e) Funktionsprüfung
- i. Im Anschluss an die Kontaktierung kann eine Durchgangsprüfung der Bürste erfolgen.
Die Durchgangsprüfung kann durch die Einheit erfolgen, die das Aufbringen der Kontaktstücke
durchführt oder durch eine separate Einheit.
- ii. Sollte die Bürste nur aus einem Drahtstück bestehen, kann dieser Arbeitsschritt
entfallen.
- f) Transport
- i. Der erste Industrieroboter oder die Bestückungsmaschine bringt die Bürste mittels
eines Greifers zu einem Transportelement.
- einer geeigneten Aufnahme einer Lagerschale auf einem Förderband
- einem Förderband mit eingeprägten Rillen
- einem glatten Förderband
- oder der erste Roboter transportiert die Bürste direkt zum nächsten Verarbeitungsschritt.
Es können auch Mehrfachgreifer verwendet werden, so dass in einem Arbeitsschritt mehrere
Bürsten aufgenommen und bearbeitet werden können.
- g) Biegen der mindestens einen Bürste
Der Biegevorgang wird in einer bevorzugten Ausführungsform so ausgeführt, dass durch
mehrmaliges hin- und her biegen des Drahtes eine Kaltverfestigung des Drahtes an der
Biegestelle entsteht. Durch die Kaltverfestigung an der Biegestelle steigt die Werkstofffestigkeit.
Hierdurch kann die Federkonstante erhöht werden. Die Biegestelle ist in einer bevorzugten
Ausführungsform mit einem Radius ausgeführt, da dies zu einem verbesserten Federverhalten
führt. Es ist aber auch eine geknickte Ausführung möglich. Die Bürste wird durch einen
zweiten Industrieroboter, welcher auch der erste sein kann, der Bearbeitungsstation
zugeführt.
Auch können bereits vorabgelängte und / oder vorgebogene Halbzeuge genutzt werden.
D.h. die Teile können nach der Montage des Kontaktstücks in Schritt c oder der elektrischen
Funktionsprüfung in Schritt e direkt in die Leiterplatten bestückt werden.
- i. Die wenigstens eine Bürste, kann mittels eines Greifers eines zweiten Industrieroboters
oder über ein Förderband zu einer Biegemaschine transportiert werden.
In der Biegevorrichtung könnten die unteren Drahtenden pneumatisch oder in sonstiger
Weise gespannt oder mittels des zweiten Industrieroboters oder einer sonstigen Maschine
in eine Führung eingeführt werden, so dass der Teil der Bürste mit dem Kontaktstück
beweglich ist und das andere Ende fixiert ist. Es ist auch möglich, dass der Biegevorgang
direkt im montierten Zustand in der Platine durchgeführt wird.
- ii. In einer alternativen Ausführung wird lediglich ein Drahtstück gespannt.
- iii. Es werden bei der Verwendung eines Mehrfachgreifers mehrere Drahtstücke gleichzeitig
gespannt.
- iv. Der Biegeprozess könnte auch zu Beginn des Bearbeitungsprozess stattfinden nach
jedem der Schritte a, b, c, d oder e stattfinden.
- h) Montage
- i. Bevorzugt werden in der Biegemaschine die mindestens eine Bürste mittels eines
Greifers des zweiten Industrieroboters aufgenommen bzw. gehalten und im nächsten Schritt
in eine Leiterplatte eingesetzt.
- i) Lötvorgang
- i. In einer bevorzugten Ausführungsform wird die mindestens eine-Bürste mittels eines
Lötverfahrens wie Schwalllöten, Flammlöten, elektrisches Widerstandslöten, Induktionslöten,
Laserlöten, selektives Löten oder Reflowlöten befestigt.
- j) Beölung/Galvanik
- i. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform, können die Kontakte vor dem Prozess
mittels Tauchschmierung in geeigneter Verdünnung (Öl mit Lösemittel) geölt werden
(auch ist ein Anlaufschutz im Fall von Silber möglich), falls eine Beölung notwendig
ist und eine spätere Reinigung der mindestens einen Bürste oder des Bürstenblocks
vor dem Einbau nicht erforderlich ist. Die Bürsten können ebenfalls mittels eines
Galvanikbades galvanisiert werden.
Hierzu könnte die mindestens eine Bürste durch den zweiten Industrieroboter oder ein
Förderband mit ihren Spitzen in ein Öl- oder Galvanikbad eingetaucht werden.
- k) Kontrolle
- i. Die Bürstenblöcke oder mindestens eine Bürste oder Lötstellen können mittels eines
optischen Systems auf eine korrekte Verarbeitung kontrolliert werden.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0015] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch
beschrieben.
- Figur 1
- zeigt die Halbzeugzuführung sowie den Prägevorgang.
- Figur 2
- zeigt den Ablängvorgang der Bürsten sowie die Aufnahme durch einen Industrieroboter.
- Figur 3
- zeigt Bürsten auf dem Förderband.
- Figur 4
- zeigt einen PVD oder CVD Beschichtungsprozess.
- Figur 4a
- zeigt einen PVD oder CVD beschichteten Draht.
- Figur 5
- zeigt den Galvanisierungsprozess oder das Vorölen von Bürstenteilen.
- Figur 6
- zeigt die Aufnahme einer Bürste durch einen Industrieroboter.
- Figur 7
- zeigt das Einsetzen einer Bürste in eine Platine durch einen Industrieroboter.
- Figur 8
- zeigt einen Industrieroboter mit einem Mehrfachgreifer.
- Figur 9
- zeigt eine Schleifringanordnung mit einem Bürstenblock.
- Figur 10
- zeigt einen Bürstenblock.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
[0016] Figur 1 offenbart ein Halbzeug 11 in Form eines rundförmigen Drahtes 20, der auf
einer Rolle 10 aufgetrommelt ist. Der Draht 20 wird ein einem ersten Schritt einer
Bearbeitungsstation einer Presse zugeführt. Durch einen Presstempel 30 wird eine Vertiefung
12 oder eine Verflachung 12 in den Draht 20 eingeprägt. Danach wird ein Kontaktstück
40 in die Vertiefung oder Verflachung eingesetzt und das Kontaktstück 40 mit dem Draht
20, beispielsweise durch Verlöten, elektrisch leitend verbunden. Der Kontaktierungsprozess
ist hierbei nicht dargestellt.
[0017] Figur 2 offenbart den Weitertransport des in mindestens einem der Schritte a - e
bearbeiteten Halbzeugs durch einen Industrieroboter 60. Der Industrieroboter 60 greift
den Draht 20 und das Schneidewerkzeug 50, trennt den Draht 20 so, dass das abgetrennte
Stück aus einem Draht und einem Kontaktstück 40 besteht.
[0018] Figur 3 offenbart das Auflegen von Bürsten 100 auf ein Förderband 80. Eine Bürste
100 kann aus einem leitfähigen Drahtstück mit einem aufgebrachten Kontaktstück 40
bestehen. Die Bürste umfasst also einen Anschlussbereich 13 und mindestens einen Kontaktbereich
14.
[0019] Figur 4 offenbart das Grundkonzept der PVD- und CVD-Beschichtung. Vorzugsweise wird
diese mit einem kontinuierlichen oder quasikontinuierlichen Verfahren aufgebracht.
Als Alternative kann es mit Chargen von Einzeldrähten oder Metallbändern durchgeführt
werden. Von einer ersten Trommel 81 kann ein unbeschichteter Draht oder ein Metallband
zugeführt werden. Dieses wird vorzugsweise durch eine Maske 82, die eine Öffnung 86
für die zu beschichtende Fläche aufweist. Diese Fläche kann entweder einem Plasma
85, einem Gas oder einer beliebigen Vorstufe oder jedem andere Mittel oder Medium
ausgesetzt werden, welches für eine PVD- oder CVD-Bearbeitung erforderlich ist. Des
Weiteren wird das Verfahren an der offenen Fläche 86 des zu beschichtenden Materials
in einer Vakuum Kammer durchgeführt. Am anderen Ende der Anlage befindet sich eine
zweite Trommel 83 zum Aufwickeln des Teilbeschichteten Drahtes.
[0020] Figur 4a offenbart einen Endlosdraht 66 oder einen Metallband oder zumindest Teile
eines solchen Draht- oder Metallband mit einer Länge von einer Vielzahl von bearbeiteten
Schleifringbürsten. Vorbestimmte Abschnitte 67 des Drahtes oder Metallbands wurden
durch die Verwendung von mindestens einem Elektrodenpad galvanisiert. Nach dem Galvanisieren
des Drahtes oder des Metallbands wird der Endlosdraht 66 in Stücke geschnitten, so
dass jedes Stück beschichtete und nicht beschichtete Abschnitte enthält.
[0021] Figur 5 offenbart ein galvanisches Beschichten von Bürsten 100. Hierbei wird lediglich
die Seite der Kontaktstücke beschichtet. Durch das Eintauchen in Öl, in einem Ölbad
90, können die Bürsten 100 bereichsweise für bestimmte Anwendungen auch vorgeölt werden.
[0022] Figur 6 offenbart einen Industrieroboter 60 welcher Bürsten 100 von einem Förderband
80 nimmt.
[0023] Figur 7 offenbart im nächsten Schritt einen Industrieroboter 60, der die vorgebogenen
Bürsten 100 in eine Platine 110 für die Endmontage bestückt.
[0024] Figur 8 offenbart einen Industrieroboter 60 mit einem Mehrfachgreiferaufsatz zur
gleichzeitigen Aufnahme und Bestücken mehrerer Bürsten 100 in eine Platine 110 bestückt.
[0025] In Figur 9 ist ein Schleifring in der Draufsicht dargestellt. In dem Schleifringgehäuse
200 sind wenigstens ein Schleifringmodul 210 sowie wenigstens ein Bürstenblock 120
angeordnet. Das Schleifringmodul 210 ist bevorzugt mittels eines Modulträgers 211
an einer Welle 212 drehbar gegenüber dem Schleifringgehäuse 200 befestigt. Das Schleifringmodul
210 dreht sich um die Welle, deren Mitte die Rotationsachse der Anordnung darstellt.
Im Eingriff mit dem wenigstens einen Schleifringmodul 210 befindet sich wenigstens
eine erste Bürste 101 sowie eine zweite Bürste 102, welche bevorzugt durch wenigstens
eine Platine 110 gehalten werden und besonders bevorzugt mittels dieser kontaktiert
sind und zusammen einen Bürstenblock 120 bilden. Hier laufen die beiden Bürsten 101,
102 auf derselben Bahn des Schleifringmoduls 210 und elektrisch miteinander verbunden.
Der wenigstens eine Bürstenblock 120 ist durch wenigstens einen Steckverbinder 223
über wenigstens ein Kabel 224 mit wenigstens einem externen Steckverbinder 262 verbunden.
Das Schleifringgehäuse weist vorzugsweise vier Seiten auf, welche besonders bevorzugt
in einem rechten Winkel zu ihren benachbarten Seiten angeordnet sind. Eine erste Seite
umfasst bevorzugt eine Montagewand 240, welche besonders bevorzugt wenigstens ein
Befestigungselement 241 zur Befestigung des Schleifringgehäuses 200 aufweist. Eine
zweite Seite umfasst bevorzugt eine Öffnung zu einem Bürstenträgerraum 250, welche
bevorzugt durch eine Bürstenträgerabdeckung 251 verschließbar ist. Eine dritte Seite
umfasst bevorzugt eine Öffnung zu einem Anschlussraum 260, der bevorzugt durch eine
Anschlussabdeckung 261 verschließbar ist. Diese Anschlussabdeckung 261 dient bevorzugt
als Träger für externe Steckverbinder, wie beispielsweise einen ersten externen Steckverbinder
262 und einen zweiten externen Steckverbinder 263. Um eine Durchführung des wenigstens
einen Kabels 224 von dem Bürstenträgerraum 250 in den Anschlussraum 260 zu ermöglichen,
ist bevorzugt wenigstens eine Kabeldurchführung 264 vorgesehen. Dies kann eine einfache
Öffnung sein, welche bevorzugt mit einem Dichtmittel abgedichtet ist. Besonders bevorzugt
wird eine dauerelastische Dichtmasse, beispielsweise Silikon eingesetzt. Eine vierte
Seite umfasst bevorzugt eine Öffnung zu einem Modulraum 270, in dem das Schleifringmodul
210 angeordnet ist. Diese Öffnung ist bevorzugt mit einer Modulabdeckung 271 verschließbar.
Das Schleifringgehäuse ist bevorzugt aus einem Metall wie beispielsweise Zink oder
Aluminium, besonders bevorzugt in Spritzgusstechnik hergestellt. Alternativ kann das
Gehäuse auch ein Kunststoffmaterial, besonders bevorzugt ein faserverstärktes, beispielsweise
durch Glasfasern und/oder Kohlefasern verstärktes Kunststoffmaterial umfassen. Bevorzugt
ist zur Abdichtung der Abdeckungen 251, 261 und 271 eine Dichtung 231 vorgesehen.
Dies kann eine umlaufende Dichtung, beispielsweise eine Dichtschnur oder auch eine
aufgelegte und/oder angespritzte Kunststoff-und/oder Gummidichtung sein.
[0026] In Figur 10 ist ein erfindungsgemäßer Bürstenblock 120 dargestellt. Der Bürstenblock
hat einen Träger, vorzugsweise eine Platine 110. Die Platine 110 dient zur Aufnahme
von Bürsten 101, 102 sowie von Leiterbahnen 160 zum Anschluss der Bürsten 101, 102.
Die Bürsten stehen hier in einer V-Form von dem Träger ab. Durch diese Bauform lassen
sich zumindest zwei, meist aber auch vier Bürstenblöcke 120 um ein Schleifringmodul
anordnen, was eine höhere Kontaktzahl ermöglicht. Die Leiterbahnen weisen hier Anschlussbohrungen
161 auf, in bzw. durch die ein Anschlussdraht gesteckt und verlötet werden kann. Es
sind hier beispielhaft ein Paar von Kontaktfedern mittels einer Leiterbahn elektrisch
miteinander verbunden. Durch diese Parallelschaltungen kann der Übergangswiderstand
reduziert, die Zuverlässigkeit erhöht und das Kontaktrauschen verringert werden. Die
Befestigung des Bürstenblocks 120 kann über die Befestigungselemente 168 mit Bohrungen
169 erfolgen. Unter dieser Bürstenträgerabdeckung 251 ist ein Lagergehäuse 290 dargestellt,
in dem sich bevorzugt ein Lager, welches eine Drehung der Module gegenüber dem Schleifring-Gehäuse
ermöglicht, befindet.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 10
- Rolle
- 11
- Halbzeug
- 12
- Verflachung / Vertiefung
- 13
- Anschlussbereich
- 14
- Kontaktbereich
- 20
- Draht
- 30
- Pressstempel
- 40
- Kontaktstück
- 50
- Schneidewerkzeug
- 60
- Industrieroboter
- 66
- Endlosdraht
- 67
- vorbestimmter Abschnitt
- 80
- Förderband
- 81
- erste Trommel
- 82
- Maske
- 83
- zweite Trommel
- 85
- Plasma
- 86
- Öffnung
- 90
- Beschichtungsbad / Ölbad
- 100
- Bürste
- 101
- erste Bürste
- 102
- zweite Bürste
- 110
- Platine
- 120
- Bürstenblock
- 160
- Leiterbahnen
- 161
- Anschlussbohrungen
- 168
- Befestigungselemente
- 169
- Bohrungen
- 200
- Schleifringgehäuse
- 210
- Schleifringmodul
- 211
- Modulträger
- 212
- Welle
- 223
- Steckverbinder
- 224
- Kabel
- 231
- Dichtung
- 240
- Montagewand
- 241
- Befestigungselement
- 250
- Bürstenträgerraum
- 251
- Bürstenträgerabdeckung
- 260
- Anschlussraum
- 261
- Anschlussabdeckung
- 262
- Steckverbinder
- 263
- Steckverbinder
- 264
- Kabeldurchführung
- 270
- Modulraum
- 271
- Abdeckung
- 290
- Lagergehäuse
1. Verfahren zur Herstellung eines Bürstenblocks (120) mit mindestens einer Bürste (100,
101, 102) und wenigstens einem Träger (110) wobei die mindestens eine Bürste (100,
101, 102) einen Anschlussbereich und einen Kontaktbereich umfasst,
umfassend die folgenden Schritte
a) Zuführen eines Halbzeugs (11) aus einem leitfähigen Material
b) Einprägen einer Vertiefung (12) oder einer Verflachung (12) in das Halbzeug (11)
c) Einsetzen eines Kontaktstücks mittels eines Roboters (60) oder einer Bestückungsmaschine
in die eingeprägte Verflachung (12) oder Vertiefung (12) des Halbzeugs (11) und herstellen
einer elektrisch leitfähigen Verbindung zwischen dem Halbzeug (11) und dem Kontaktstück
(40)
d) Zerteilen des Halbzeugs (11) in mindestens eine Bürste (100, 101, 102), so dass
jeweils ein Kontaktstück (40) sowie ein Stück des Halbzeugs (11) zur Bürste (100,
101, 102) gehören
e) Aufnahme und Umsetzen der mindestens einen Bürste (100, 101, 102) durch den Industrieroboter
(60)
f) Biegen der mindestens einen Bürste (100, 101, 102), mit einem Biegewinkel
g) Einsetzen der mindestens einen Bürste (100, 101, 102) in eine Platine (110)
h) Verlöten der mindestens einen Bürste (100, 101, 102) mit der Platine (110)
i) Optische Inspektion des Bürstenblocks (120)
2. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei
die mindestens eine Bürste (100, 101, 102) aus Schritt d) mittels eines Industrieroboters
(60) auf ein Förderband (80) umgesetzt oder transportiert werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei
die mindestens eine Bürste (100, 101, 102) vor Schritt e) oder f) auf der Seite des
leitfähig verbundenen Kontaktstücks (40) mit einer Legierung galvanisch überzogen
werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei
die Federkonstante der mindestens einen Bürste (100, 101, 102) durch mehrmaliges hin-
und her biegen der mindestens einen Bürste (100, 101, 102) in Schritt f durch den
Industrieroboter (60) eingestellt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei
die Bürstenblöcke (120) vor Schritt f auf der Seite des leitfähig verbundenen Kontaktstücks
(40) in einer ölhaltingen Lösung vorgeölt werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei
vor Schritt a das Halbzeug (11) von einer ersten Trommel (81) PVD beschichtet wird
und nachfolgend auf eine zweite Trommel (83) wieder aufgetrommelt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei
der genutzte Industrieroboter (60) die zu greifenden Bürstenblöcke (100) mittels eines
optischen Systems erkennt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei
der genutzte Industrieroboter (60) die Greiftätigkeit mittels eines Mehrfachgreifers
durchführt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei
der genutzte Industrieroboter (60) die Greiftätigkeit mittels eines einzelnen Greifers
durchführt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei
der Industrieroboter (60) nach dem Kontaktierungsprozess des Kontaktstücks (40) vor
Schritt c, d oder e eine elektrische Durchgangsprüfung der Bürste (100, 101, 102)
durchführt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei
der Industrieroboter (60) nach den Kontaktierungsprozess des Kontaktstücks mittels
eines Schweißaufsatzes durchführt.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei
die mindestens eine Bürste (100, 101, 102) in Schritt g mittels eines Lötverfahrens
auf einem Träger (110) befestigt werden.
13. Verfahren zur Herstellung eines Bürstenblocks (120) mit mindestens einer Bürste (100,
101, 102) und wenigstens einem Träger (110) wobei die mindestens eine Bürste (100,
101, 102) einen Anschlussbereich und Kontaktbereich umfasst,
umfassend die folgenden Schritte
a) Zuführen von Draht (20)
b) Ablängen des Drahts (20)
c) Biegen der mindestens einen Bürste (100, 101, 102) durch den Industrieroboter (60)
d) Einsetzen der mindestens einen Bürste (100, 101, 102) in eine Platine (110)
e) Verlöten der mindestens einen Bürste (100, 101, 102) mit der Platine (110)
f) Optische Inspektion des Bürstenblocks (120)
14. Verfahren nach Anspruch 13,
wobei
vor Schritt b eine Vertiefung (12) oder einer Verflachung (12) in das Halbzeug (11)
eingeprägt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14,
wobei
vor Schritt b eines Kontaktstücks mittels eines Roboters (60) oder einer Bestückungsmaschine
in die eingeprägte Verflachung (12) oder Vertiefung (12) des Halbzeugs (11) eingesetzt
wird eine elektrisch leitfähigen Verbindung zwischen dem Halbzeug (11) und dem Kontaktstück
(40) geschaffen wird.