Gebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schuh mit einer einteiligen Sohlenkonstruktion,
bei dem mit jedem Schritt der Gehbewegung eines Nutzers eine effiziente Luftzirkulation
im Schuh und damit direkt am Fuß des Nutzers des Schuhs ermöglicht wird und insbesondere
ein Herstellungsverfahren für einen solchen Schuh.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Ein Schuh besteht aus zwei Hauptteilen, nämlich dem oberen Teil, der Schaft genannt
wird, und dem unteren Teil, dem Boden. Der Schaft kann einen Innenschaft (Futter),
Zwischenschaft (Zwischenfutter) und Außenschaft (Oberleder) umfassen. Ein mit einer
Brandsohle verbundener Schaft wird montierter Schaft genannt. Der Boden kann eine
einteilige oder mehrteilige Laufsohle umfassen. Ferner kann der Boden als Flachsohle
oder Absatzsohle ausgebildet sein.
[0003] Heutzutage sind Schuhe bekannt, die in der Sohle mit Vorrichtungen ausgestattet sind,
welche die Luftzirkulation im Schuh begünstigen sollen, wodurch die innere Feuchtigkeit
im Schuh verringert werden soll, um den Fußkomfort des Nutzers des Schuhs zu verbessern.
Dieser bekannte Schuhtyp sieht im Allgemeinen Hohlverbindungen vor, die untereinander
verbunden in dem Sohleninneren untergebracht sind. Gemäß einer verbreiteten Variante
soll im Stand der Technik Luft über Öffnungen der Sohle von außen nach innen geleitet
werden. Die Öffnungen werden zum Schutz gegen Wasser mit Membranen abgedichtet. Es
hat sich jedoch herausgestellt, dass auf diese Weise keine effiziente Frischluftzufuhr
möglich ist.
[0004] Gemäß einer anderen Variante kann es vorgesehen sein, Luft von außen durch eine Luftpumpeinrichtung
über eine Luftführung einzusaugen, deren offenes Ende in einem Schaft nach oben geführt
wird. Der Nachteil dieser Art von Schuhen besteht in der mangelnden Effizienz der
Luftzirkulation im Schuh aufgrund des ineffizienten Ansaugens der Luft mithilfe der
Luftpumpeinrichtung, also aufgrund eines mangelnden Pumpeffekts
[0005] So wird in der
WO 00/01266 vorgeschlagen, eine Luftpumpeinrichtung in einem Hohlraum eines Absatzes einer Laufsohle
einzubringen, die über eine Luftzuführung, die entlang des hinteren Schafts eines
Schuhs nach oben geführt wird, Luft von außen einsaugen und durch den Sohlenkörper
hindurch pumpen soll. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass der Pumpmechanismus
durch die bloße Belastung der Luftpumpeinrichtung durch die Ferse eines Nutzers im
Schuh während der Gehbewegung so ineffizient arbeit, dass keine signifikante Belüftung
des Schuhinneren möglich ist.
[0006] In der
WO 2008/156860 wird eine Ventilationseinrichtung zum Einsetzen in einen Schuh beschrieben, bei der
mithilfe einer an einem Flansch angelenkten drehbaren Pumpe eine Belüftung eines Schuhinneren,
in den die Ventilationseinrichtung eingesetzt wird, erreicht werden soll. Die Ventilationseinrichtung
ist jedoch mit der beweglichen Pumpeinrichtung konstruktiv sehr aufwendig und in mechanischer
Hinsicht sehr störanfällig.
[0007] In der
WO 2012/126489 wird eine Sohlenkonstruktion mit einer Luftpumpeinrichtung beschrieben, die eine
relativ gute Luftventilation ermöglicht. Die Herstellung dieser Sohlenkonstruktion,
bei der die Luftpumpeinrichtung in einen oberen und unteren Sohlenteil integriert
wird, ist jedoch relativ kompliziert und aufwändig.
[0008] Es liegt somit der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein möglichst einfaches,
zuverlässiges und kostengünstiges Herstellungsverfahren für einen Schuh mit Luftzirkulation
und einen Schuh mit einer Sohlenkonstruktion, der eine effizientere und dauerhaftere
Luftzirkulation bei einem möglichst einfachen strukturellen Aufbau gewährleistet,
bereitzustellen, wie dies im Stand der Technik bisher nicht erreicht werden konnte.
Beschreibung der Erfindung
[0009] Die oben genannte Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung eines Schuhs mit
den folgenden Schritten gelöst. Es werden ein montierter Schaft und eine einteilige
Sohlenkonstruktion mit einem Sohlenvollkörper und einer oder mehreren (äußeren) Aussparungen
in dem Sohlenvollkörper bereitgestellt. Der montierte Schaft umfasst eine mit diesem
verbundene Brandsohle.
[0010] Die Brandsohle kann dahingehend perforiert sein, dass, je nach Lage der Luftpumpeinrichtung,
im Gelenkbereich und/oder Ballenbereich (Vorfußbereich) Öffnungen vorgesehen sein
können. Durch diese Öffnungen erfolgt die Ventilation des Innenschuhs. Die Bandsohle
kann im Fersenbereich und/oder Gelenkbereich ein Material aufweisen, das härter als
das Material im Ballenbereich ist, wenn die Luftpumpeinrichtung im Fersenbereich vorgesehen
ist. Die Aussparungen sind in zumindest einer Oberfläche des Sohlenvollkörpers vorgesehen.
Der Sohlenvollkörper weist im Innern keine Hohlräume auf und ist in einem Stück spritzgegossen.
Vorzugsweise besteht der Sohlenkörper aus weichem und sprungelastischem Material.
Besonders geeignet sind hierfür EVA (Ethylenvinylacetat), (PU) Polyurethan, gespritztem
oder vulkanisiertem Gummi oder TR (thermoplastic rubber). Vorzugsweise sollten die
Shorehärten dieser Materialien zwischen 45 und 65 Shore A liegen.
[0011] Insbesondere kann die Luftpumpeinrichtung im Fersenbereich des Schuhs und somit der
Sohlenkonstruktion vorgesehen sein und in diesem Fall kann eine äußere Lauffläche
der Sohlenkonstruktion, also der Teil der Sohlenkonstruktion, der bei Geh- bzw. Laufbewegungen
mit dem Boden in Kontakt kommt, eine Erhebung im Fersenbereich aufweisen. Diese Erhebung
kann auch in einem Absatz im Fersenbereich der Sohlenkonstruktion (also zusätzlich
zum Absatz) vorgesehen sein. Alternativ kann die Luftpumpeinrichtung im Gelenkbereich
oder im Ballenbereich positioniert werden. Während die Sohlenkonstruktion einteilig
mit einem Sohlenvollkörper vorgesehen wird, so schließt das natürlich nicht aus, dass
an der Außenwand der Sohlenkonstruktion, beispielsweise an der Lauffläche der Sohlenkonstruktion,
weitere Elemente, etwa zur Profilbildung, angebracht sein/werden können. Beispielsweise
kann der Sohlenvollkörper an der Lauffläche Aussparungen aufweisen, in die Einsätze
aus Material, das abriebfester als das Material des Sohlenvollkörpers ist, beispielsweise
Gummi, TPU (thermoplastisches Polyurethan) oder kompaktem PU, oder PVC, eingesetzt
sein können.
[0012] Weiterhin werden eine Luftpumpeinrichtung, eine erste Luftführung, die sich zumindest
teilweise (beispielsweise vollständig) innerhalb des Schafts erstreckt und zum Zuführen
von Luft zur Luftpumpeinrichtung ausgebildet ist, eine zweite Luftführung, die zum
Abführen von Luft von der Luftpumpeinrichtung weg ausgebildet ist, ein erstes Ventil,
das der ersten Luftführung zugeordnet und dazu ausgebildet ist, Luft lediglich in
Richtung von außerhalb der Sohlenkonstruktion zu der Luftpumpeinrichtung hin durchzulassen,
und ein zweites Ventil, das der zweiten Luftführung zugeordnet und dazu ausgebildet
ist, Luft lediglich in Richtung von der Luftpumpeinrichtung weg durchzulassen, bereitgestellt.
[0013] Außerdem umfasst das Verfahren den Schritt des, insbesondere direkten, Verbindens
der einteiligen Sohlenkonstruktion mit dem montierten Schaft derart, dass die Luftpumpeinrichtung,
die zweite Luftführung und das zweite Ventil (direkt) zwischen der Brandsohle und
der einteiligen Sohlenkonstruktion in der einen oder den mehreren Aussparungen positioniert
werden. Mit "direktem" Verbinden wird hier ein Verbinden bezeichnet, bei dem zwischen
dem Schaft bzw. der Brandsohle und der Sohlenkonstruktion keine weiteren dazwischenliegenden
Sohlen vorgesehen sind. Hierbei ist explizit nicht ausgeschlossen, dass die Luftpumpeinrichtung
sowie gegebenenfalls das zweite oder das zweite und erste Ventil vor dem Verbinden
an der Unterseite der Brandsohle (das ist die zur Sohlenkonstruktion gerichtete Seite
der Brandsohle mithilfe einer an der Brandsohle aufgebrachten Kunststofflage befestigt
werden. Das direkte Verbinden kann durch Kleben oder Anspritzen der Sohlenkonstruktion
an den Schaft mit Brandsohle erfolgen. Beim Kleben wird die Sohlenkonstruktion zuvor,
beispielsweise durch Spritzgießen, ausgebildet und dann an den Schaft mit Brandsohle
geklebt. Beim Verbinden durch Anspritzen (Direktbesohlung) können der Schaft mit Brandsohle
auf eine entsprechende Besohlungsmaschine gesetzt werden, die Spritzformen geschlossen
werden und die Sohlenkonstruktion aus einem geeigneten Material, beispielsweise PU,
an den Schaft mit Brandsohle angespritzt werden.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren ist gegenüber dem Stand der Technik dahingehend vorteilhaft,
dass der gesamte Herstellungsprozess vereinfacht wird und bei allen Macharten, beispielsweise
Ago, Strobel, Moccasin, Flexibel, California, eingesetzt werden kann. Im Fall des
Moccasins, der keine eigentliche Brandsohle aufweist, wird in der vorliegenden Anmeldung
der entsprechende untere (zur Sohlenkonstruktion gerichtete) Teil des Oberleders mit
dem Begriff "Brandsohle" umfasst. Der montierte Schaft kann als fertige Montageeinheit
bereitgestellt werden.
[0015] Beispielsweise kann der Schaft mit der (Zwick)Brandsohle gezwickt oder mit der (Strobel)Brandsohle
gestrobelt vorgesehen sein. Die Brandsohle kann als Flexibelspaltbrandsohle vorgesehen
sein und mit dem Oberleder des Schafts durch eine Doppelnaht verbunden sein.
[0016] Die für die Schuhventilation notwendigen Komponenten werden vor dem Verbinden von
dem montierten Schaft mit der einteiligen Sohlenkonstruktion derart bereitgestellt,
dass es ermöglicht wird, dass nach dem Verbindungsprozess der voll funktionsfähige
Schuh gefertigt ist. Insbesondere wird die Luftpumpeinrichtung so vorgesehen, dass
sie nach dem Verbindungsprozess vollfunktionsfähig bereitgestellt werden kann.
[0017] Komplizierte Zwischenschritte, wie sie im Stand der Technik durch relative komplexe
Sohlenkonstruktionen und Luftpumpeinrichtungen notwendig sind, werden in dem erfindungsgemäßen
Verfahren überflüssig.
[0018] Prinzipiell kann die Luftpumpeinrichtung einfach in Form eines Hohlraums entsprechend
einer Aussparung in der einteiligen Sohlenkonstruktion ausgebildet sein, oder sie
kann in Form einer Lunge ausgebildet sein. Unter einer "Lunge" wird hierin eine separat
als von der Sohlenkonstruktion unabhängige Entität ausgebildete Kunststoffeinrichtung
(Kunststoffpumpreservoir) verstanden, die bei Betätigung infolge der Gehbewegung eines
Nutzers des erfindungsgemäß hergestellten Schuhs Luft einsaugt oder Luft ausstößt
und die nach dem oben beschriebenen Verbindungsprozess in einer Aussparung des Sohlenkonstruktion
eingelassen sein kann. Die Verwendung lediglich eines ausgebildeten Hohlraums als
Luftpumpeinrichtung vereinfacht das Herstellungsverfahren, verringert die Herstellungskosten
und kann die Zuverlässigkeit und Lebensdauer der Luftpumpeinrichtung erhöhen. Die
Verwendung einer separat als eigenständige Entität ausgebildeten Luftpumpeinrichtung
kann die Effizienz der Luftzirkulation verbessern.
[0019] Es sei betont, dass die Lunge neben den Ventilationseffekt auch den Gehkomfort durch
ihre stoßabsorbierende Eigenschaft signifikant erhöht. Hierbei kann insbesondere durch
das oben genannte zweite Ventil der Luftdruck dahingehend reguliert werden, dass eine
gleichbleibende Dämpfung garantiert und ein "Durchschlagen" des Fersenteils der Sohlenkonstruktion
bei hoher mechanischer Druckbelastung verhindert werden kann.
[0020] Wenn der Verbindungsprozess durch Anspritzen der einteiligen Sohlenkonstruktion erfolgt
und die Luftpumpeinrichtung als Lunge ausgebildet ist, können das zweite Ventil und
die Lunge oder die Lunge mit dem ersten und zweiten Ventil vor dem Anspritzen an der
Brandsohle befestigt, etwa verklebt oder verschweißt, werden. Das kann derart geschehen,
dass die Luftpumpeinrichtung und das zweite Ventil und gegebenenfalls auch das erste
Ventil mithilfe einer Kunststofflage an der Unterseite der Brandsohle angebracht werden.
Die zweite Luftführung ist nach dem Verbindungsprozess funktionsfähig über das zweite
Ventil mit der Luftpumpeinrichtung verbunden. Insbesondere kann in dem erfindungsgemäßen
Verfahren durch das Verbinden der einteiligen Sohlenkonstruktion mit dem montierten
Schaft die erste Luftführung über das erste Ventil mit der Luftpumpeinrichtung verbunden
werden.
[0021] Wenn der Verbindungsprozess durch Anspritzen der einteiligen Sohlenkonstruktion (also
durch Direktbesohlung) erfolgt und die Luftpumpeinrichtung als Lunge ausgebildet mit
der Brandsohle verbunden ist, wird gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens die Luftpumpeinrichtung vor dem Anspritzen durch Zuführen eines Gases unter
Druck gesetzt, insbesondere unter einen Druck von mehr als 70 % oder 80 % des beim
Anspritzen verwendeten Drucks. Die Lunge kann vor dem Anspritzen mit Druckluft von
ca. 1,0 bis 4,0 bar in ihre geplante Form gebracht werden. Der Anspritzvorgang in
einer Besohlungsmaschine erfolgt unter einem relativ hohen Druck. Damit die Luftpumpeinrichtung
diesem Druck während des Verbindungsprozesses verlässlich standhalten kann, kann sie
entsprechend unter Druck gesetzt werden.
[0022] Wenn der Verbindungsprozess durch Kleben einer zuvor gefertigten einteiligen Sohlenkonstruktion
an den Schaft mit Brandsohle erfolgt und die Luftpumpeinrichtung eine Lunge umfasst,
kann das zweite Ventil vor dem Verbindungsprozess an der Brandsohle oder in einer
der Aussparungen der Sohlenkonstruktion vorgesehen sein. In diesem Fall kann die Lunge
in einer der Aussparungen der Sohlenkonstruktion vorgesehen sein. Wenn der Verbindungsprozess
durch Kleben einer zuvor gefertigten einteiligen Sohlenkonstruktion an den Schaft
mit Brandsohle erfolgt und die Luftpumpeinrichtung durch einen Hohlraum entsprechend
einer Aussparung in der Sohlenkonstruktion ausgebildet ist, kann das zweite Ventil
vor dem Verbindungsprozess an der Brandsohle oder in einer der Aussparungen vorgesehen
sein. In beiden Fällen ist die zweite Luftführung nach dem Verbindungsprozess funktionsfähig
über das zweite Ventil mit der Luftpumpeinrichtung verbunden.
[0023] Die erste Luftführung, die zum Leiten von Luft in die der Luftpumpeinrichtung hinein
dient, kann beispielsweise einen oder mehrere Kanäle und/oder Schläuche umfassen.
Die zweite Luftführung, die zum Leiten von Luft aus der Luftpumpeinrichtung ins Innere
des Schuhs dient, kann beispielsweise einen oder mehrere Kanäle, die durch eine oder
mehrere Aussparungen in der Sohlenkonstruktion gebildet werden, und/oder Kunststoffschläuche
mit Öffnungen entlang der Längsachse derselben und/oder ein Mesh-Gewebe umfassen.
Unter einem Mesh-Gewebe wird hier eine Textil- oder Kunststoffeinlage mit einer netzartigen
Struktur, beispielsweise eine sogenannte MATRATZEN-Struktur, verstanden.
[0024] Die Luftpumpeinrichtung, die in den oben beschriebenen Verfahren vorgesehen wird,
kann im Betrieb des fertiggestellten Schuhs Luft über die erste Luftführung und das
erste Ventil von außerhalb der Sohlenkonstruktion und des Schuhs einsaugen. Gemäß
einer Weiterbildung umfasst das Verfahren weiterhin das Befestigen einer Lufteinlasseinrichtung
("AirIntake") im Fersenbereich oder in einem Seitenbereich des Schafts und in Verbindung
mit der ersten Luftführung oder dies umfassend. Für den montierten Schaft kann die
Lufteinlasseinrichtung und auch das erste Ventil vor dem Verbindungsprozess beim Schaftbau
angesteppt werden.
[0025] Es wird ebenfalls ein Schuh bereitgestellt, der durch eines der oben beschriebenen
Verfahren erhältlich ist. Es wird ein derart hergestellter Schuh bereitgestellt mit
einem montierten Schaft mit perforierter Brandsohle;
einer mit dem montierten Schaft verbundenen einteiligen Sohlenkonstruktion mit einem
Sohlenvollkörper und einer oder mehreren Aussparungen in dem Sohlenvollkörper;
einer Luftpumpeinrichtung, die in einer der Aussparungen vorgesehen ist;
einer mit der Luftpumpeinrichtung verbundene erste Luftführung, die sich teilweise
innerhalb des Schafts erstreckt;
einer mit der Luftpumpeinrichtung verbundenen zweiten Luftführung, die sich unterhalb
der Brandsohle innerhalb einer der Aussparungen erstreckt;
einem ersten Ventil, das der zumindest einen ersten Luftführung zugeordnet ist, und
das derart ausgebildet ist, dass es Luft lediglich in Richtung von außerhalb der Sohlenkonstruktion
zu der Luftpumpeinrichtung hin durchlässt; und
einem zweiten Ventil, das der zumindest einen zweiten Luftführung zugeordnet ist,
und das derart ausgebildet ist, dass es Luft lediglich in Richtung von der Luftpumpeinrichtung
weg durchlässt.
[0026] Durch die Entlastung der Sohlenkonstruktion während einer Gehbewegung eines Nutzers
wird Luft durch die erste Luftführung von außerhalb des Schuhs und oberhalb des oberen
Sohlenteils in die Luftpumpeinrichtung eingesaugt und durch die Belastung der Sohlenkonstruktion
während der Gehbewegung des Nutzers wird Luft über die zweite Luftführung und die
perforierte Brandsohle in das Innere des Schuhs ausgestoßen/gepresst und dabei die
Luftpumpeinrichtung um ein der Menge der ausgestoßenen Luft entsprechendes Pumpvolumen
komprimiert.
[0027] Die einteilige Sohlenkonstruktion kann aus EVA, PU, PVC, TR, Gummi oder Mikrozell
bestehen oder eines dieser Materialien umfassen und mit dem montierten Schaft direkt,
insbesondere ohne weitere Zwischensohle, klebend oder durch Anspritzen verbunden sein.
Die Sohlenkonstruktion kann an einer (unteren) äußeren Lauffläche im Bereich der Luftpumpeinrichtung,
insbesondere wenn diese im Fersenbereich vorgesehen ist, einen erhobenen Bereich (Richtung
von der Lauffläche kontaktierten Grund), beispielsweise einen erhobenen Bereich auf
einem Absatz, aufweisen. Der Pumpeffekt der Luftpumpeinrichtung kann dadurch verstärkt
werden, dass die äußere Lauffläche (die im Verlauf einer Gehbewegung in Kontakt mit
dem Grund steht, auf dem ein Nutzer des erfindungsgemäßen Schuhs mit der Sohlenkonstruktion
läuft) in dem Bereich der Luftpumpeinrichtung einen solchen erhobenen Bereich aufweist,
der dazu ausgebildet ist, bei Belastung durch den Fuß eines Nutzers in Richtung der
Luftpumpeinrichtung gedrückt zu werden. Der erhobene Bereich kann nicht nur zu einer
effizienten Luftzirkulation beitragen, sondern es kann auch durch die stoßabsorbierende
Funktion der Luftpumpeinrichtung in Kombination mit dem erhöhten Bereich der Laufkomfort
erhöht werden. Diese luftgefederte Stoßdämpfung ermöglicht ein gesünderes und gelenkschonenderes
Laufen.
[0028] Die Luftpumpeinrichtung kann durch einen Hohlraum, der eine der Aussparungen umfasst,
oder durch eine Lunge (siehe oben) ausgebildet sein. Die zweite Luftführung kann einen
oder mehrere Kanäle umfasst, die durch eine oder mehrere der Aussparungen gebildet
werden, und/oder einen oder mehrere Kunststoffschläuche mit Öffnungen entlang der
Längsachse derselben und/oder ein Mesh-Gewebe umfassen.
[0029] Gemäß einer Weiterbildung ist die Luftpumpeinrichtung in einem Fersenbereich des
Schuhs vorgesehen, sind in der perforierten Brandsohle Öffnungen im Gelenk- und Ballenbereich
vorgesehen, durch welche Luft aus der Luftpumpeinrichtung über die zweite Luftführung
in das Innere des Schuhs ausstoßbar ist, und ist die Brandsohle als Mehrkomponentensohle
ausgebildet, die im Fersenbereich aus einem härteren Material als im Ballenbereich
gefertigt ist.
[0030] Der Schuh kann ein angespritztes, angeklebtes oder angestepptes Fersenteil aufweisen,
das eine Lufteinlasseinrichtung umfasst oder bildet und die erste Luftführung umfassen
kann. Alternativ kann eine Lufteinlasseinrichtung in Verbindung mit der ersten Luftführung
seitlich im Schaft vorgesehen sein. Das angespritzte Fersenteil kann ein äußeres und
ein inneres Fersenteil umfassen. Zwischen dem äußeren und dem inneren Teil des angespritzten
Fersenteils wird dann Luft von außerhalb des Schuhs von der Luftpumpeinrichtung angesaugt.
[0031] Weitere Eigenschaften und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der ausführlichen
aber nicht einschränkenden Beschreibung von Ausführungsformen, die mithilfe der beigefügten
Zeichnungen dargestellt sind.
Figuren 1a und 1b zeigen einen Schuh gemäß eine Ausführungsform mit einer einteiligen
Sohlenkonstruktion, einer Luftpumpeinrichtung in Form eines Hohlraums und einer Lufteinlasseinrichtung,
die seitlich im Schaft vorgesehen ist,
Figur 2a und 2b zeigen einen Schuh gemäß eine Ausführungsform mit einer einteiligen
Sohlenkonstruktion, einer Luftpumpeinrichtung in Form einer Lunge und einer Lufteinlasseinrichtung,
die seitlich im Schaft vorgesehen ist,
Figur 3a und 3b zeigen einen Schuh gemäß eine Ausführungsform mit einer einteiligen
Sohlenkonstruktion, einer Luftpumpeinrichtung in Form eines Hohlraums und einer Lufteinlasseinrichtung,
die in einem Fersenteil vorgesehen ist,
Figur 4a und 4b zeigen einen Schuh gemäß eine Ausführungsform mit einer einteiligen
Sohlenkonstruktion, einer Luftpumpeinrichtung in Form einer Lunge und einer Lufteinlasseinrichtung,
die in einem Fersenteil vorgesehen ist.
Figur 5 zeigt eine der in Figur 2a gezeigten Ausführungsform ähnliche Ausführungsform,
wobei die Sohlenkonstruktion einen ausgeprägten Absatz aufweist.
[0032] In der vorliegenden Erfindung wird ein Schuh mit einer einteiligen Sohlenkonstruktion,
die direkt mit einem Schaft mit Brandsohle verbunden ist/wird offenbart. Die Sohlenkonstruktion
umfasst einen Vollkörper ohne innere Hohlräume, wobei an der Seite, die zur Brandsohle
hin gerichtet ist, eine oder mehrere Aussparungen vorgesehen sind. Diese Aussparungen,
die durch Wahl einer entsprechenden Spritzform mit der Sohlenkonstruktion direkt spritzgegossen
sein können, können der Aufnahme/Ausbildung einer Luftpumpeinrichtung, der Aufnahme
mindestens eines Ventils und der Aufnahme/Ausbildung einer Luftführung dienen, über
die Luft von der Luftpumpeinrichtung geführt wird. Die so geführte Luft kann über
Öffnungen der beispielsweise im Gelenkbereich oder Ballenbereich des Schuhs perforierten
Brandsohle ins Schuhinnere gelangen und so die gewünschte Ventilation bereitstellen.
Das genannte Ventil und die genannte Luftführung können direkt zwischen der Brandsohle
und der einteiligen Sohlenkonstruktion in einer oder mehreren Aussparungen derselben
positioniert sein.
[0033] Im Folgenden werden Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Schuhs sowie erfindungsgemäße
Herstellungsverfahren für einen Schuh mit Bezug auf die Figuren 1a bis 4b und 5 beschrieben.
Gleiche oder äquivalente Elemente werden in den Figuren durch gleiche Bezugszeichen
gekennzeichnet. In den Figuren 1a, 2a, 3a, und 4a wird der fertiggestellte Schuh und
in den Figuren 1b, 2b, 3b und 4b werden ein montierter Schaft und eine einteilige
Sohlenkonstruktion vor dem Verbinden derselben gezeigt.
[0034] Wie es in den Figuren 1a und 1b gezeigt ist, umfasst ein Schuh gemäß einem Beispiel
der vorliegenden Erfindung einen Schaft 1 mit einer beispielsweise über Strobeln oder
Zwicken damit verbundenen Brandsohle 2 und eine einteilige Sohlenkonstruktion 3. Die
Brandsohle 2 ist beispielsweise als Zweikomponentensohle ausgelegt und umfasst im
Fersenbereich ein härteres Material, beispielsweise einen festen Karton, als im Ballenbereich,
in dem beispielsweise ein textiles Material oder Leder vorgesehen sein kann. Das relativ
harte im Fersenbereich vorgesehene Material gewährleistet, dass der Fuß eines Nutzers
des Schuhs nicht in die Luftpumpeinrichtung 5 einsinkt. Außerdem kann eine Brandsohle
mit Pappe und Stahlgelenk, wobei das Stahlgelenk mit Texon bedeckt sein kann, eine
textile Brandsohle mit mit Pappe verstärktem Bereich oder eine textile Brandsohle
mit mit Pappe und Stahlgelenk verstärktem Bereich vorgesehen werden. Eine so gestaltete
Brandsohle kann auch in mit Bezug auf die folgenden Figuren unten beschriebenen Ausführungsformen
Verwendung finden.
[0035] Die einteilige Sohlenkonstruktion 3 ist als Vollkörper/Monoblock gegossen und weist
im Inneren keine Hohlräume auf. Im Fersenbereich besitzt sie einen erhobenen Bereich
4. Dieser erhobene Bereich kann auf einem Absatz (also zusätzlich zu diesem) ausgebildet
sein. Die einteilige Sohlenkonstruktion 3 weist im oberen Bereich (also auf der der
Brandsohle 2 zugewandten Seite) eine oder mehrere geometrisch prinzipiell beliebig
gestaltete Aussparungen auf.
[0036] Im Fersenbereich ist eine Luftpumpeinrichtung 5 in Form eines Hohlraums in einer
Aussparung der einteiligen Sohlenkonstruktion 3 ausgebildet. Bei Entlastung des Fersenbereichs
im Verlauf der Gehbewegung eines Nutzers des Schuhs wird Luft über eine Lufteinlasseinrichtung
6, eine mit dieser verbundenen Luftführung 7 über ein Einwegventil 8 in die Luftpumpeinrichtung
5 gesaugt. Die Luftführung 7 kann durch eine entsprechende Öffnung in der Brandsohle
2 geführt werden. Die Lufteinlasseinrichtung 6 kann insbesondere teilweise am Schaft
des Schuhs sichtbar sein und in Form eines Logos, Musters, Warenzeichens o.ä. ausgebildet
sein oder dergleichen umfassen. Die Luftführung 7 kann zwischen einem Innenfutter
und einem Oberleder des Schafts 1 verlaufen und beispielsweise in Form eines Kunststoffschlauchs
ausgebildet sein. Sie wird durch eine Öffnung in der Brandsohle 2 geführt und mit
dem Ventil 8 verbunden (siehe Figur 1a).
[0037] Bei Belastung des Fersenbereichs wird die Luftpumpeinrichtung 5 zusammengedrückt,
wodurch Luft aus dieser heraus über das Einwegventil 9 in die Luftkanäle 10 gedrückt
wird. Während das Einwegventil 8 Luft lediglich in Richtung zu der Luftpumpeinrichtung
5 hin durchlässt, lässt das Ventil 9 Luft lediglich von der Luftpumpeinrichtung 5
weg durch. Die Luftkanäle 10 bilden eine Luftführung, über die Luft aus der Luftpumpeinrichtung
5 und schließlich durch die Öffnungen 11 der Brandsohle 2 in das Schuhinnere gedrückt
wird. Die durch die Öffnungen 11 gedrückte Luft dient dann der Belüftung eines Schuhinneren
und damit des Fußes eines Trägers des Schuhs. Zusätzlich oder alternativ zu den Luftkanälen
können hier, wie auch in den mit Bezug auf die Figuren 2 bis 4 beschriebenen Ausführungsformen,
Kunststoffschläuche mit Öffnungen entlang ihrer Längsachsen, die mit dem Ventil 9
verbunden sind, oder ein Mesh-Gewebe in einer entsprechenden Aussparung der Sohlenkonstruktion
3 vorgesehen werden.
[0038] Der in der Figur 1a gezeigte Schuh kann wie folgt hergestellt werden. Die perforierte
Brandsohle 2 wird durch Strobeln oder Zwicken mit dem Schaft 1 verbunden. Die Lufteinlasseinrichtung
("AirIntake") 6 mit der Luftführung 7 wird in dem Schaft 1 angebracht. Die Ventile
8 und 9 werden angebracht (siehe Figur 1 b). Die Luftführung 7 wird durch eine Öffnung
in der Brandsohle 2 mit dem Ventil 8 verbunden. Der so fertig montierte Schaft 1 mit
Brandsohle 2 kann dann mit einer einteiligen Sohlenkonstruktion 3, die spritzgegossen
wurde, durch Kleben direkt verbunden werden. Hierdurch wird ein einfaches und kostengünstiges
Herstellungsverfahren für den Schuh erreicht.
[0039] In den Figuren 2a und 2b ist eine alternative Ausführungsform gezeigt, die sich von
derjenigen, die in den Figuren 1a und 1b gezeigt ist, dadurch unterscheidet, dass
die Luftpumpeinrichtung 5 aus den Figuren 1a und 1b in Form einer Lunge (eines separaten
Kunststoffpumpreservoirs) 15 ausgebildet ist. Bei Belastung des Fersenbereichs wird
die Lunge 15 zusammengedrückt, wodurch Luft aus dieser heraus über das Einwegventil
9 in die Luftkanäle 10 gedrückt wird.
[0040] Der in Figur 2a gezeigte Schuh kann wie folgt hergestellt werden. Die perforierte
Brandsohle 2 wird durch Strobeln oder Zwicken mit dem Schaft 1 verbunden. Die Lufteinlasseinrichtung
6 mit der Luftführung 7 wird in dem Schaft 1 angebracht. Die Lunge 15 und die Ventile
8 und 9 werden an der Unterseite der Brandsohle 2 angebracht. Das kann beispielsweise
derart erfolgen, dass diese Elemente mithilfe einer Befestigungslage, beispielsweise
aus Kunststoff, an der Unterseite der Brandsohle befestigt werden. Der so fertig montierte
Schaft 1 mit Brandsohle 2 und angebrachter Lunge 15 wird auf einen Leisten gezogen,
in einer Besohlungsmaschine zentriert und durch Spritzgießen mit der einteiligen Sohlenkonstruktion
3 verbunden/besohlt. So lässt sich in einem Spritzvorgang der Schuh aus dem fertig
montierten Schaft 1 mit der Lunge 15 und dem Spritzgussmaterial der Sohlenkonstruktion
3 auf einfache und kostengünstige Weise fertigstellen.
[0041] Alternativ wird, wie es auch in Figur 2b gezeigt ist, die einteilige Sohlenkonstruktion
3 zunächst spritzgegossen, und es wird die Lunge 15 in einer Aussparung der spritzgegossenen
einteiligen Sohlenkonstruktion 3 eingelegt. Danach wird die Sohlenkonstruktion 3 mit
der Lunge 15 durch Kleben mit dem fertig montierten Schaft 1, an dessen Unterseite
sich die Ventile 8 und 9 befinden können, die alternativ auch vor dem Verbinden in
einer entsprechenden Aussparung der Sohlenkonstruktion 3 vorgesehen sein können, direkt
verbunden, wodurch ebenfalls ein einfaches und kostengünstiges Herstellungsverfahren
für den Schuh erreicht wird.
[0042] In den Figuren 3a und 3b ist eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
veranschaulicht. In dieser Ausführungsform wird eine Lufteinlasseinrichtung 6 in Form
eines Fersenteils vorgesehen. Das Fersenteil kann an den Fersenbereich des Schafts
1 angespritzt oder geklebt werden und ein luftdurchlässiges Element umfassen. Mithilfe
des Fersenteils kann eine verhältnismäßig große Luftmenge pro Schritt eingesaugt und
zur Ventilation des Schuhinneren bereitgestellt werden.
[0043] Die Luftpumpeinrichtung 5, die in der in Figur 3a gezeigten Ausführungsform durch
einen Hohlraum bereitgestellt wird, saugt Luft über Lufteinlasseinrichtung 6 von außen
an. Das Einsaugen der Luft wird durch ein Einwegventil 8 geregelt. Das Fersenteil
kann Lufteinlasseinrichtung 6 an einem Ende einer Luftführung, die am anderen Ende
mit dem Einwegventil 8 verbunden ist, umfassen.
[0044] Der in Figur 3a gezeigte Schuh kann wie folgt hergestellt werden. Die perforierte
Brandsohle 2 wird durch Strobeln oder Zwicken mit dem Schaft 1 verbunden. Das Fersenteil
als Lufteinlasseinrichtung wird an dem Schaft 1 angebracht, beispielsweise angespritzt
oder genäht, so dass es die innenliegende Luftführung umfasst. Die Ventile 8 und 9
werden ebenfalls angebracht (siehe Figur 3b). Das Ventil 8 kann sich prinzipiell innerhalb
oder außerhalb des Fersenteils befinden. Der so fertig montierte Schaft 1 mit der
Brandsohle 2 wird mit der einteiligen Sohlenkonstruktion 3, die zunächst spritzgegossen
wird, durch Kleben direkt verbunden, wodurch ein einfaches und kostengünstiges Herstellungsverfahren
für den Schuh erreicht wird. Das Ventil 8 wird mit der sich in dem Fersenteil 6 erstreckenden
Luftführung vor dem Kleben verbunden.
[0045] In den Figuren 4a und 4b ist eine alternative Ausführungsform gezeigt, die sich von
derjenigen, die in den Figuren 3a und 3b gezeigt ist, dadurch unterscheidet, dass
die Luftpumpeinrichtung 5 aus den Figuren 3a und 3b in Form einer Lunge (Kunststoffpumpreservoir)
15 ausgebildet ist. In der gezeigten Ausführungsform ist die Lunge 15 über das Ventil
8 mit einer innerhalb des Fersenteils 6 verlaufenden Luftführung verbunden. Über das
Ventil 9 ist sie mit den Luftkanälen 10 verbunden. Wie in der mit Bezug auf die Figuren
2a und 2b beschriebenen Ausführungsform wird im Verlauf einer Gehbewegung eines Nutzers
des Schuhs bei Belasten des Fersenbereichs Luft in die Lunge 15 von außen durch die
Lufteinlasseinrichtung (das Fersenteil in dieser Ausführungsform) 6 eingesaugt und
beim Entlasten des Fersenbereichs die von der Lunge eingesogene Luft über das Ventil
9, die Luftkanäle 10 und die Öffnungen 11 der Brandsohle 2 in den Schuhinnenraum zur
effektiven Ventilation desselben ausgestoßen.
[0046] Der in Figur 4a gezeigte Schuh kann wie folgt hergestellt werden. Die perforierte
Brandsohle 2 wird durch Strobeln oder Zwicken mit dem Schaft 1 verbunden. Das Fersenteil
6 wird an dem Schaft 1 angebracht, beispielsweise angespritzt, so dass es die innenliegende
Luftführung umfasst. Die Lunge 15 und die Ventile 8 und 9 werden an der Unterseite
der Brandsohle 2 angebracht. Das kann beispielsweise derart erfolgen, dass diese Elemente
mithilfe einer Befestigungslage, beispielsweise aus Kunststoff, an der Unterseite
der Brandsohle befestigt werden, so dass die Lunge 15 über das Ventil 8 mit der Luftführung
innerhalb des Fersenteils 6in Verbindung steht. Der so fertig montierte Schaft 1 mit
Brandsohle 2 und angebrachtem Fersenteil 6 und angebrachter Lunge 15 wird auf einen
Leisten gezogen, in einer Besohlungsmaschine zentriert und durch Spritzgießen mit
der einteiligen Sohlenkonstruktion 3 verbunden/besohlt. So lässt sich in einem Spritzvorgang
der Schuh aus dem fertig montierten Schaft 1 mit der Lunge 15 und dem Spritzgussmaterial
der Sohlenkonstruktion 3 auf einfache und kostengünstige Weise fertigstellen.
[0047] Alternativ wird, wie es auch in Figur 4b gezeigt ist, die einteilige Sohlenkonstruktion
3 zunächst spritzgegossen, und es wird die Lunge 15 in einer Aussparung der spritzgegossenen
einteiligen Sohlenkonstruktion 3 eingelegt. Das Ventil 8 kann so vorgesehen werden,
dass es über das Fersenteil nach unten hin herausragt. Danach wird die Sohlenkonstruktion
3 mit der Lunge 15 durch Kleben mit dem fertig montierten Schaft 1, an dessen Unterseite
sich das Ventil 9 befinden kann, das alternativ auch vor dem Verbinden in einer entsprechenden
Aussparung der Sohlenkonstruktion 3 vorgesehen sein kann, direkt verbunden, wodurch
ebenfalls ein einfaches und kostengünstiges Herstellungsverfahren für den Schuh erreicht
wird. Die Ventile 8 und 9 werden hierbei mit der Lunge 15 verbunden.
[0048] Die in den Figuren 1a bis 4b veranschaulichten Ausführungsform können mit einer einteiligen
Sohlenkonstruktion, die eine (Keil-)Flachsohle umfasst, realisiert sein. Alternativ
kann die Sohlenkonstruktion in diesen Ausführungsformen einen ausgeprägten Absatz
aufweisen. Beispielhaft ist die in Figur 1a gezeigte Ausführungsform modifiziert durch
einen ausgeprägten Absatz 14 in der Figur 5 gezeigt. Der Absatz 14 der Sohlenkonstruktion
3 weist zusätzlich einen erhobenen Bereich 4 auf. Weiterhin ist eine Aussparung im
Bereich des Absatzes zur Aufnahme der Lunge 15 vorgesehen. Selbstverständlich können
auch andere Sohlenprofile Verwendung finden.
[0049] In den oben mit Bezug auf die Figuren 1a bis 4b und 5 beschriebenen Ausführungsformen
kann die einteilige Sohlenkonstruktion 3 aus EVA (Ethylenvinylacetat) gespritzt werden.
Dieses Material weist einen relativ geringen Abriebswert und hohe Sprungelastizität
auf, weshalb es für die beschriebenen Ausführungsformen geeignet ist. Alternativ kann
ein PU (Polyurethan) - Material oder Polyvinylchlorid (PVC) Verwendung finden. Weiterhin
umfasst die Sohlenkonstruktion einen Vollkörper mit Aussparungen insbesondere an der
oberen (der Brandsohle zugewandten) Fläche. Der Vollkörper kann an der unteren Seite
(an der Lauffläche) ebenfalls Aussparungen aufweisen, in die Kunststoffelemente/Gummieinsätze
zur Profilbildung der Lauffläche eingesetzt sein können.
[0050] Wie oben beschrieben kann der fertig montierte Schaft über einen Leisten gezogen
und in einer Besohlungsmaschine zentriert werden und durch Spritzgießen mit der einteiligen
Sohlenkonstruktion verbunden/besohlt werden. Dieser Spritzgießvorgang kann mit einem
Druck in einem Bereich von 1,0 bis 4,0 bar erfolgen. Durch den Leisten, der eine gummiartige
Abdeckung aufweist, werden die Öffnungen in der perforierten Brandsohle luftdicht
abgedeckt. Es kann vorteilhaft sein, die Lunge vor dem Anspritzen der einteiligen
Sohlenkonstruktion unter Druck zu setzen, damit sie dem Anspritzvorgang besser standhalten
kann. Der Druck, unter den die Lunge gesetzt wird, kann etwa 70 % oder 80 % des Anspritzdrucks
betragen.
[0051] Obwohl die vorliegende Erfindung mit Bezug zu speziellen Ausführungsformen beschrieben
ist, ist zu beachten, dass die Ausführungsformen lediglich anschaulicher Natur sind
und den Schutzbereich der Erfindung nicht beschränken. Die beschriebenen Verfahrensschritte
können in jeder geeigneten Reihenfolge ausgeführt werden. Es sind jegliche Variationen,
Modifizierungen und Hinzufügungen und Verbesserungen an den beschriebenen Ausführungsformen
möglich. Diese Variationen, Modifizierungen, Hinzufügungen und Verbesserungen liegen
innerhalb des Schutzbereichs der Erfindung, wie sie in den folgenden Patentansprüchen
angegeben ist.
1. Verfahren zur Herstellung eines Schuhs, mit den Schritten
Bereitstellen eines montierten Schafts mit perforierter Brandsohle;
Bereitstellen einer einteiligen Sohlenkonstruktion mit einem Sohlenvollkörper und
einer oder mehreren Aussparungen in dem Sohlenvollkörper;
Bereitstellen einer Luftpumpeinrichtung;
Bereitstellen einer ersten Luftführung, die sich zumindest teilweise innerhalb des
Schafts erstreckt und zum Zuführen von Luft zur Luftpumpeinrichtung ausgebildet ist;
Bereitstellen einer zweiten Luftführung, die zum Abführen von Luft von der Luftpumpeinrichtung
weg ausgebildet ist;
Bereitstellen eines ersten Ventils, das der ersten Luftführung zugeordnet und dazu
ausgebildet ist, Luft lediglich in Richtung von außerhalb der Sohlenkonstruktion zu
der Luftpumpeinrichtung hin durchzulassen;
Bereitstellen eines zweiten Ventils, das der zweiten Luftführung zugeordnet und dazu
ausgebildet ist, Luft lediglich in Richtung von der Luftpumpeinrichtung weg durchzulassen;
und
Verbinden der einteiligen Sohlenkonstruktion mit dem montierten Schaft derart, dass
die Luftpumpeinrichtung, die zweite Luftführung und das zweite Ventil zwischen der
Brandsohle und der einteiligen Sohlenkonstruktion in der einen oder den mehreren Aussparungen
positioniert werden.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, in dem die einteilige Sohlenkonstruktion mit dem montierten
Schaft durch Anspritzen verbunden wird und insbesondere aus Polyurethan besteht.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, in dem die Luftpumpeinrichtung eine Lunge umfasst und
das zweite Ventil und die Lunge vor dem Anspritzen an der Brandsohle befestigt werden.
4. Verfahren gemäß Anspruch 2 oder 3, in dem die Luftpumpeinrichtung vor dem Anspritzen
durch Zuführen eines Gases unter Druck gesetzt wird, insbesondere unter einen Druck
von mehr als 70 %, insbesondere 80 %, des beim Anspritzen verwendeten Drucks.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1, in dem die einteilige Sohlenkonstruktion mit dem montierten
Schaft durch Kleben verbunden wird.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5, in dem
a) die Luftpumpeinrichtung eine Lunge umfasst und das zweite Ventil vor dem Kleben
an der Brandsohle oder in einer der Aussparungen vorgesehen ist;
oder
b) die Luftpumpeinrichtung durch einen Hohlraum entsprechend einer Aussparung in der
Sohlenkonstruktion ausgebildet ist und das zweite Ventil vor dem Kleben an der Brandsohle
oder in einer der Aussparungen vorgesehen ist.
7. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, in dem durch das Verbinden der
einteiligen Sohlenkonstruktion mit dem montierten Schaft die erste Luftführung über
das erste Ventil mit der Luftpumpeinrichtung verbunden wird.
8. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, in dem die zweite Luftführung
einen oder mehrere Kanäle, die durch eine oder mehrere Aussparungen in der Sohlenkonstruktion
gebildet werden, und/oder Kunststoffschläuche mit Öffnungen entlang der Längsachse
derselben und/oder ein Mesh-Gewebe umfasst.
9. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, weiterhin das Befestigen einer
Lufteinlasseinrichtung im Fersenbereich oder in einem Seitenbereich des Schafts und
in Verbindung mit der ersten Luftführung umfassend.
10. Schuh, erhältlich durch ein Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche.
11. Schuh gemäß Anspruch 10, mit
einem montierten Schaft mit perforierter Brandsohle;
einer mit dem montierten Schaft verbundenen einteiligen Sohlenkonstruktion mit einem
Sohlenvollkörper und einer oder mehreren Aussparungen in dem Sohlenvollkörper;
einer Luftpumpeinrichtung, die in einer der Aussparungen vorgesehen ist;
einer mit der Luftpumpeinrichtung verbundene erste Luftführung, die sich teilweise
innerhalb des Schafts erstreckt;
einer mit der Luftpumpeinrichtung verbundenen zweiten Luftführung, die sich unterhalb
der Brandsohle innerhalb einer der Aussparungen erstreckt;
einem ersten Ventil, das der zumindest einen ersten Luftführung zugeordnet ist, und
das derart ausgebildet ist, dass es Luft lediglich in Richtung von außerhalb der Sohlenkonstruktion
zu der Luftpumpeinrichtung hin durchlässt; und
einem zweiten Ventil, das der zumindest einen zweiten Luftführung zugeordnet ist,
und das derart ausgebildet ist, dass es Luft lediglich in Richtung von der Luftpumpeinrichtung
weg durchlässt.
12. Schuh gemäß Anspruch 11, in dem die einteilige Sohlenkonstruktion mit dem montierten
Schaft direkt, insbesondere ohne weitere Zwischensohle, klebend oder spritzgegossen
verbunden ist und insbesondere eine äußere Lauffläche aufweist, die in dem Bereich
der Luftpumpeinrichtung einen erhobenen Bereich aufweist.
13. Schuh gemäß Anspruch 11 oder 12, in dem die Luftpumpeinrichtung durch einen Hohlraum,
der eine der Aussparungen umfasst, oder durch eine Lunge ausgebildet ist und/oder
in einem Fersenbereich des Schuhs vorgesehen ist, in der Brandsohle Öffnungen im Gelenkbereich
vorgesehen sind, durch welche Luft aus der Luftpumpeinrichtung über die zweite Luftführung
in das Innere des Schuhs ausstoßbar ist, und die Brandsohle im Fersenbereich aus einem
härteren Material als im Gelenkbereich ausgebildet ist.
14. Schuh nach einem der Ansprüche 11, 12 und 13, in dem die zweite Luftführung einen
oder mehrere Kanäle umfasst, die durch eine oder mehrere der Aussparungen gebildet
werden, und/oder einen oder mehrere Kunststoffschläuche mit Öffnungen entlang der
Längsachse derselben und/oder ein Mesh-Gewebe umfasst.
15. Schuh nach einem der Ansprüche 11 bis 14, mit einem angespritzten Fersenteil, das
eine Lufteinlasseinrichtung und die erste Luftführung umfasst.