[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reinigung und/oder Beschichtung eines
Geländers oder einer Leitplanke mit einer Umhausung, einem zur Bewegung der Umhausung
vorgesehenen Antriebsmittel und einer innerhalb der Umhausung angeordneten Spritzeinheit
mit mindestens einer Spritzdüse.
[0002] Solche Vorrichtungen sind beispielsweise aus der
DE 7212561 bekannt, die eine Vorrichtung zum Reinigen und Anstreichen von Leitplanken, Geländern
oder dergleichen beschreibt, die auf einer fahrbaren Plattform befestigt ist. Diese
Vorrichtung weist eine Reinigungseinheit mit zwei an einem Gelenkarm befestigte Bürsten
zur Reinigung und eine an einem weiteren Gelenkarm befestigte Lackiereinheit auf.
Die Lackiereinheit verfügt über einen Kasten, in dessen Inneren mehrere Spritzpistolen
angeordnet sind zur Lackierung der Leitplanken, Geländer oder dergleichen.
[0003] Nachteilig ist hierbei, dass die Bearbeitung der Leitplanken, Geländer oder dergleichen
einen hohen manuellen Aufwand erfordern. So muss beispielsweise die Orientierung der
Sprühpistolen zur Leitplanke vorher manuell eingestellt werden, was mit einen hohen
zeitlichen Aufwand einhergeht. Gleichzeitig benötigt die Vorrichtung einen Fahrer,
der die Plattform mit möglichst gleichmäßiger Geschwindigkeit entlang der Leitplanken
bzw. des Geländers bewegen muss, um eine möglichst gleichmäßige Reinigung und Lackierung
zu erreichen. Aufgrund der Montage der Reinigungseinheit und der Lackiereinheit auf
der fahrbaren Plattform ist eine breite Absperrung der Straße neben der zu bearbeitenden
Leitplanke bzw. des zu bearbeitenden Geländers notwendig. Speziell bei der Bearbeitung
von Brückengeländern muss die unterhalb der Brücke verlaufende Straße abgesperrt werden.
Dies ist nicht nur kostenintensiv, sondern behindert auch den Verkehrsfluss, wodurch
eine erhöhte Staugefahr besteht. Weiterhin können durch den Einsatz der Bürsten an
der Reinigungseinheit Ablagerungen wie Korrosion nur bedingt gelöst werden.
[0004] Alternativ ist bekannt, dass Geländer oder Leitplanken manuell von einer Person mittels
eines Hochdruckreinigers gereinigt werden und im Anschluss dazu ebenfalls manuell
ein Korrosionsschutz oder eine Farblackierung aufgebracht wird. Neben den oben genannten
Nachteilen entstehen bei dieser Art der Handhabung zusätzlich Kosten durch eine adäquate
Schutzbekleidung für die Person und durch eine Umhüllung des Geländers bzw. der Leitplanke,
um die Person und die Umgebung/Umwelt vor beim Spritzen entstehenden Emissionen zu
schützen. Darüber hinaus ist die manuelle Bearbeitung zeitintensiv und erfordert einen
vergleichsweise hohen Materialverbrauch.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Kosten reduzierende, einfach
handhabbare und effektive Vorrichtung zur Reinigung und/oder Beschichtung von Geländern
oder Leitplanken zu konstruieren.
[0006] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung bei einer Vorrichtung zur Reinigung und/oder
Beschichtung eines Geländers oder einer Leitplanke der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, dass die Spritzeinheit einen Spritzbogen aufweist, an dem die mindestens eine
Spritzdüse angebracht ist und dass eine Sensoreinheit zur Detektion und Analyse des
Geländers oder der Leitplanke und eine Steuereinheit zur Steuerung der Spritzeinheit
vorgesehen ist.
[0007] Durch die in die Vorrichtung integrierte Sensoreinheit und Steuereinheit wird eine
automatisierte Bearbeitung des Geländers oder der Leitplanke möglich. Dies führt zu
einer Kostenreduktion und einer erheblichen Zeitersparnis. Gleichzeitig ist eine gleichmäßigere
Bearbeitung des Geländers oder der Leitplanke möglich, was zum einen zu einer Reduktion
des Materialverbrauchs und zum anderen zu einer qualitativ hochwertigeren Bearbeitung
führt. Unter dem Begriff "Geländer" wird im Sinne der Erfindung ein Mittel zur Absturzsicherung
bzw. ein Personenführungselement verstanden, d.h. der Begriff "Geländer" umfasst u.a.
Brückengeländer, Balkongeländer, Treppengeländer, Reling, Gerüste, Stadtgeländer,
Brüstungen und Balustraden. Die Umhausung kann dabei als Kasten gebildet sein mit
offener Vorder- und Rückfront oder aber mehrere Schichten umfassen, die dem Schutz
der Umwelt/Umgebung vor Emissionen dient. Die Umhausung kann dabei besonders an der
Vorderseite aus flexiblem Kunststoff gebildet sein sowie an den Seitenteilen integrierte
Sichtfenster aufweisen. Ebenso ist es möglich, dass die Seitenteile abnehmbar konstruiert
sind. Das Antriebsmittel kann dabei innerhalb der Umhausung oder extern angebracht
sein. Bevorzugt ist es, wenn mehrere Spritzdüsen entlang des Spritzbogens angebracht
sind, um das Geländer oder die Leitplanke aus verschiedenen Richtungen gleichzeitig
zu bearbeiten. Weiterhin ist es vorteilhaft, dass der Spritzbogen austauschbar ist
oder alternativ, dass die Höhe und die Breite des Spritzbogens, sowie die Krümmung
des Spritzbogens einstellbar ist. Dies ermöglicht, dass der Spritzbogen individuell
an den Aufbau des Geländers oder der Leitplanke angepasst werden kann. In diesem Zusammenhang
ist es vorgesehen, dass der Spritzbogen aus mehreren teleskopierbaren Stäben oder
Rohren aufgebaut ist und dass ein Mittel zur Fixierung der teleskopierbaren Stäbe
und Rohre vorgesehen ist.
[0008] Im Rahmen der Erfindung ist weiterhin vorgesehen, dass die mindestens eine Spritzdüse
entlang des Spritzbogens bewegbar und/oder schwenkbar ist und dass die Bewegung der
Spritzdüse durch die Steuereinheit steuerbar ist. In diesem Zusammenhang ist es bevorzugt,
dass am Spritzbogen mindestens zwei Spritzdüsen angebracht sind, die entlang des Spritzbogens
bewegbar und/oder schwenkbar sind, wodurch eine Bearbeitung des Geländers oder der
Leitplanke auch an schwierig zugänglichen Stellen möglich ist. Durch das Anbringen
von mindestens zwei Spritzdüsen ist es möglich, das Geländer oder die Leitplanke von
mindestens zwei Seiten gleichzeitig zu bearbeiten. Dies führt zu einer weiteren Zeitersparnis.
Da die Bewegung der Spritzdüse durch die Steuereinheit in Abhängigkeit der Messergebnisse
der Sensoreinheit steuerbar wird, kann auf eine Voreinstellung der Orientierung der
Spritzdüsen verzichtet werden.
[0009] Weiterhin ist es vorteilhaft, dass die mindestens eine Spritzdüse am Spritzbogen
austauschbar ist und dass ein Spritzmittel vorgesehen ist, wobei das Spritzmittel
ausgewählt ist aus einer Liste aus: Keramik, Stahl, Trockeneis, Korund, Stahlkies,
Stahlkugeln, Drahtkorn, Schmiergel, Bronzekies, Kalziumkarbonat-Granulat, Sand, Hochofenschlacke,
Kunststoffe, Reinigungsflüssigkeit und Beschichtungsflüssigkeit. Durch die austauschbaren
Spritzdüsen kann die Vorrichtung sowohl zur Reinigung, z.B. als Hochdruckreiniger,
als auch zur Beschichtung, z.B. mit Korrosionsschutz oder Lack, verwendet werden.
Dabei kann die Steuereinheit anhand der eingesetzten Spritzdüsen erkennen, ob gereinigt
oder beschichtet werden soll und steuert die Spritzdüsen dementsprechend.
[0010] Ganz besonders bevorzugt ist es weiterhin, wenn die Umhausung eine Spritzmittelbarriere
aufweist und wenn die Spritzmittelbarriere durch Dichtlippen und/oder Dichtkappen
und/oder Luftschleier gebildet ist. Durch die Ausbildung einer Spritzmittelbarriere
werden die bei der Betätigung der Vorrichtung entstehenden Spritzmittelemissionen
von der Umgebung abgeschirmt, so dass giftige Dämpfe, Ablagerungen und Flüssigkeiten
nicht in die Umgebung abgegeben werden. Neben dem Schutz der Umwelt muss weniger oder
gar keine Schutzkleidung durch den die Vorrichtung bedienenden Arbeiter getragen werden.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Spritzmittelbarriere speziell an den Seitenwänden
angebracht ist, insbesondere am unteren Ende der Seitenwände, um das Entweichen der
Spritzmittelemission in Richtung Boden zu verhindern. Darüber hinaus ist es vorgesehen,
dass an der Vorderseite und der Rückseite der Umhausung ein Luftschleier angebracht
ist. Dies verhindert das Austreten der Spritzmittelemissionen an der Vorder- und Rückseite,
ohne negative Auswirkungen auf die Qualität der Bearbeitung zu haben. Speziell an
der Rückseite der Vorrichtung kann die Umhausung nicht geschlossen werden, da sonst
beim Entlangfahren der Vorrichtung entlang des Geländers oder der Leitplanke die neu
aufgebrachte Beschichtung beschädigt würde. Vorteilhaft ist es in diesem Zusammenhang,
wenn der Luftschleier an der Decke der Umhausung angebracht wird und der Luftschleier
so ausgerichtet ist, dass die Emissionen nach unten abgelenkt werden. Selbstverständlich
kann der oder die Luftschleier auch an anderen Orten der Umhausung angebracht werden
und die Emissionen in eine andere Richtung lenken.
[0011] Alternativ ist es möglich, wenn der Spritzmittelnebel elektrostatisch geladen ist,
dass das von der mindestens einen Spritzdüse emittierte Spritzmittel durch ein elektrisches
Feld ablenkbar ist. Hierbei ist es wiederum von Vorteil, wenn das elektrische Feld
derart ausgebildet ist, dass das Spritzmittel nach unten abgelenkt wird.
[0012] Ganz besonders bevorzugt ist es weiterhin, dass die Umhausung nach unten einen Dichtschenkel
aufweist. Dieser dient als zusätzliche Spritzmittelbarriere und führt zusätzlich dazu,
dass Emissionen z.B. Flüssigkeiten und die sich in den Flüssigkeiten befindlichen
Ablagerungen, sowie Schmutz durch den Dichtschenkel aufgefangen werden. In diesem
Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, dass am Dichtschenkel der Umhausung ein
Mittel zum Absaugen vorgesehen ist. Dadurch können die sich im Dichtschenkel befindlichen
flüssigen Spritzmittel sowie die gasförmigen Spritzmittelemissionen beispielsweise
durch einen Luftsog abgesaugt werden, wodurch diese nicht in die Umwelt, sondern in
einen separaten Behälter gelangen.
[0013] Weiterhin hat es sich als günstig erwiesen, dass der Umhausung eine vor dem Spritzbogen
angeordnete, U-förmige, austauschbare und verstellbare Führungsschiene zur Aufnahme
des Geländers oder der Leitplanke zugeordnet ist. Diese stabilisiert die Bewegung
der Vorrichtung entlang des Geländers bzw. der Leitplanke. Dadurch dass die Führungsschiene
austauschbar ist, kann die Vorrichtung individuell an die Form des Geländers oder
der Leitplanke angepasst werden. Damit die Beschichtung des Geländers oder Leitplanke
nicht durch die Vorrichtung beschädigt wird, ist der Spritzbogen hinter der Führungsschiene
angeordnet. Die Führungsschiene ist dabei so ausgebildet, dass ein Teil der Führungsschiene
vorne aus der Umhausung heraussteht. Dies dient zusätzlich der Stabilisierung der
Vorrichtung auf dem Geländer bzw. der Leitplanke.
[0014] Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn an den beiden U-Schenkeln im inneren der
Führungsschiene jeweils eine seitliche Rolle und am U-Steg im Inneren der Führungsschiene
eine obere Rolle angebracht ist, wobei zumindest die eine der Rollen mittels des Antriebsmittels
antreibbar ist zur Bewegung der Umhausung relativ zum Geländer oder der Leitplanke.
Dadurch wird eine automatisierte und somit gleichmäßige Bewegung der Umhausung relativ
zum Geländer bzw. Leitplanke erreicht, wodurch eine gleichmäßige Bearbeitung ermöglicht
wird. Im Rahmen der Erfindung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn alle Rollen
mittels des Antriebsmittels antreibbar sind, allerdings ist es auch denkbar, nur die
obere Rolle mittels des Antriebsmittels anzutreiben.
[0015] Es hat sich weiterhin als sinnvoll erwiesen, dass die Führungsschiene und der Spritzbogen
von der Decke und den Seitenwänden der Umhausung beabstandet angebracht sind. Beispielsweise
können die Führungsschiene und der Spritzbogen über verstellbare Teleskopstäbe an
der Umhausung beabstandet angebracht sein. Dadurch lassen sich die Spritzdüsen ungehindert
entlang des gesamten Spritzbogens bewegen, wodurch auch schwierig zu erreichende Stellen
zeitsparend bearbeitet werden können. Die verstellbaren Teleskopstäbe haben zudem
den Vorteil, dass der Abstand zwischen der Decke und der Führungsschiene bzw. des
Spritzbogens individuell einstellbar ist und somit an die Anforderungen des Geländers
bzw. der Leitplanke angepasst werden kann.
[0016] Um eine automatisierte Bewegung der Umhausung bzw. der Vorrichtung zu ermöglichen,
ist es insbesondere vorgesehen, dass das die mindestens eine der Rollen antreibende
Antriebsmittel innerhalb der Umhausung angeordnet ist, wobei das Antriebsmittel gebildet
ist als Elektromotor oder als Verbrennungsmotor. Durch die Anordnung des Antriebsmittels
innerhalb der Umhausung ist kein externer Fahrer notwendig und auch keine externe
fahrende Plattform, auf der die Vorrichtung montiert ist. Dadurch ist die Vorrichtung
im Vergleich zum Stand der Technik erheblich platzsparender, weswegen ein geringerer
Teil der Fahrbahn abgesperrt werden muss, wodurch die Staugefahr sinkt. Dabei ist
es besonders vorteilhaft, das Antriebsmittel als Elektromotor zu bilden und dass der
Elektromotor über ein Kabel mit einer externen Spannungsquelle verbindbar ist oder
dass dem Elektromotor ein Akkumulator als Spannungsquelle dient. Der Akkumulator kann
dabei extern aufgeladen werden oder über an der Umhausung befindliche Solarmodule
aufladbar sein.
[0017] Ganz besonders bevorzugt ist es weiterhin, wenn die Sensoreinheit gebildet ist aus
mindestens einem Sensor ausgewählt aus der Liste aus: optische, optoelektronische,
akustische, kapazitative, induktive und resistive Sensoren, Lichtsensor, Bildsensor,
Ultraschallsensoren, Radarsensoren, LIDAR und LADAR. Mit Hilfe der Sensoren, die sowohl
innerhalb, als auch außerhalb der Umhausung angebracht sein können, kann zum einen
das Geländer bzw. die Leitplanke lokalisiert, sowie ihr Aufbau erkannt werden. Zudem
können Informationen gesammelt werden, ob und wo sich Ablagerungen gebildet haben
sowie deren Schichtdicke bestimmt werden. Eventuelle schwer zugängliche Nischen sowie
Unebenheiten können ebenso detektiert werden wie die Schichtdicke der Beschichtung
als Qualitätskontrolle während des Beschichtungsvorgangs.
[0018] In diesem Zusammenhang ist es weiterhin vorgesehen, dass die Steuereinheit einen
Mikroprozessor umfasst und dass eine Datenverbindung zwischen der Sensoreinheit und
der Steuereinheit, sowie zwischen der Steuereinheit und der Spritzeinheit vorgesehen
ist zur automatisierten Detektion, Datenauswertung und Bearbeitung. Die Steuereinheit
ist dabei in der Umhausung angeordnet und steuert die Bewegung der Spritzdüsen und
den Druck, mit dem das Spritzmittel die Spritzdüsen verlässt. Darüber hinaus steuert
sie, ob die Spritzdüsen reinigen oder beschichten sollen, sowie die Geschwindigkeit,
mit der die Vorrichtung entlang des Geländers bewegt wird, sprich das Antriebsmittel.
Weiterhin steuert die Steuereinheit die Sensoreinheit, unter anderem auch die Bewegung
der Sensoreinheit. Die Datenverbindung zwischen Sensoreinheit und Steuereinheit kann
dabei drahtlos oder kabelgebunden erfolgen. Aufgrund der Datenverbindung zwischen
Sensoreinheit und Steuereinheit ist eine vollautomatisierte Bewegung und vollautomatisierte,
individuell anpassbare Bearbeitung des Geländers oder der Leitplanke möglich. Die
Sensoreinheit lokalisiert das Geländer bzw. die Leitplanke, nimmt deren Aufbau auf
und prüft die Beschaffenheit. Die Informationen werden dabei über die Datenverbindung
an den Mikroprozessor weitergeleitet, der diese Daten auswertet und ein individuelles
Programm zur Reinigung und/oder Beschichtung erstellt. Gleichzeitig werden über die
Steuereinheit die Spritzdüsen ausgerichtet, die Spritzdüsen entlang des Spritzbogens
beim Bearbeitungsvorgang bewegt und geschwenkt, und durch eine Datenverbindung zwischen
Spritzeinheit und Steuereinheit erkannt, ob Reinigungsdüsen oder Beschichtungsdüsen
am Spritzbogen angebracht sind. Durch im hinteren Bereich der Umhausung angebrachte
Sensoren wird der Reinigungs- oder der Beschichtungsvorgang qualitativ geprüft und
diese Information wiederum an die Steuereinheit weitergegeben. Falls nötig gibt die
Steuereinheit ein Signal an das Antriebsmittel, um die Vorrichtung zu stoppen oder
rückwärts zu bewegen, so dass die Stelle nochmals bearbeitet werden kann.
[0019] Insbesondere hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass innerhalb der Umhausung ein
Mittel zur Reinigung der Sensoreinheit vorgesehen ist. Dieser soll dafür sorgen, dass
die Sensoren nicht durch das Spritzmittel angegriffen oder beschichtet werden. Das
Mittel zur Reinigung der Sensoreinheit kann dabei beispielsweise als regelmäßiger
oder kontinuierlicher Flüssigkeitsstrahl ausgebildet sein, wodurch beispielsweise
die Linsen der optischen Sensoren gereinigt werden.
[0020] Zusammenfassend liegt der Vorteil der vorliegenden Erfindung darin, dass eine vollautomatisierte
Bearbeitung des Geländers oder der Leitplanke aufgrund der Ausbildung einer Sensoreinheit
und einer Steuereinheit möglich wird. Aufgrund der gleichmäßigen, automatisierten
Bewegung der Vorrichtung durch das innerhalb der Umhausung angebrachte, durch die
Steuereinheit steuerbare Antriebsmittel und aufgrund der durch die Steuereinheit steuerbaren
Bewegung der Spritzdüsen wird eine gleichmäßige Bewegung und damit eine gleichmäßige
Bearbeitung möglich. Die Sensoreinheit, welche auch über die Steuereinheit gesteuert
wird, bewirkt zudem eine individuelle Anpassung der Bearbeitung an die Beschaffenheit
des Geländers oder der Leitplanke. Somit führt die Verwendung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zu einer Platzersparnis, Kostenreduktion, Reduktion des Materialverbrauchs
und erheblichen Zeitersparnis. Die Sensoreinheit ermöglicht zudem eine dem Bearbeitungsprozess
nachgeschaltete Qualitätskontrolle. Darüber hinaus werden durch die Spritzmittelbarrieren
wie den Luftschleier und durch die Ausbildung eines Dichtschenkels die bei der Bearbeitung
entstehenden Dämpfe sowie der dabei entstehende Schmutz von der Umgebung abgehalten
und gegebenenfalls abgesaugt, so dass eine umweltschonende du den Arbeiter schonende
Bearbeitung des Geländers erreicht wird.
[0021] Im Folgenden wird die Erfindung an einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung ohne Umhausung
- Fig. 3
- eine Ansicht der Spritzeinheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0022] Fig. 1 und Fig. 2 zeigen eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
1, die eine Umhausung 2, eine Spritzeinheit 4, eine Führungsschiene 12, eine Sensoreinheit
7, ein Antriebsmittel 3 und eine Steuereinheit 8 umfasst. Die Vorrichtung 1 dient
der vollautomatisierten Reinigung und/oder Beschichtung von Geländern 19 oder Leitplanken.
Dabei ist die Umhausung 2 als Kasten gebildet, wobei die Seitenflächen aus flexiblem
Kunststoff gebildet sind. Am unteren Ende der Seitenflächen ist eine Spritzmittelbarriere
9 in Form von Dichtlippen angeordnet. Am hinteren Ende der Decke der Umhausung 2,
sowie am vorderen Ende einer der Seitenflächen der Umhausung 2 ist jeweils ein Luftschleier
10 angebracht. Gleichzeitig weist die Umhausung 2 einen Dichtschenkel 11 auf. Die
Umhausung 2, die Spritzmittelbarrieren 9 und der Dichtschenkel 11 verhindern das Austreten
von Spritzmittelemissionen, Ablagerungen und Schmutz aus der Umhausung 2. Ein in der
Figur nicht dargestelltes Mittel zum Absaugen leitet dabei das Spritzmittel, die Spritzmittelemissionen,
die Ablagerungen und den Schmutz in einen separaten Behälter.
[0023] An der Decke der Umhausung 2 ist über nicht dargestellte, verstellbare Teleskopstäbe
eine U-förmige austauschbare Führungsschiene 12 angebracht, die der Aufnahme des Geländers
19 oder der Leitplanke dient. Innerhalb der Führungsschiene befinden sich jeweils
seitlich an den U-Schenkeln 13 angebrachte seitliche Rollen 14 und eine am U-Steg
15 angebrachte obere Rolle 16. Die Rollen 14,16 sind mithilfe des ebenfalls in der
Umhausung 2 angeordneten Antriebsmittels 3 antreibbar, sodass die Umhausung 2 relativ
zum Geländer 19 bzw. der Leitplanke bewegt wird. Das Antriebsmittel 3 ist in Form
eines Elektromotors ausgebildet. Die Führungsschiene 12 ist so ausgebildet, dass sie
an der Vorderseite aus der Umhausung 2 herausstehend gebildet ist. Dadurch wird die
Bewegung der Umhausung 2 auf dem Geländer 19 bzw. der Leitplanke stabilisiert und
die Vorrichtung 1 auf dem Geländer 19 /der Leitplanke im Gleichgewicht gehalten.
[0024] Fig. 2 zeigt, dass sich hinter der Führungsschiene 12 innerhalb der Umhausung 2 die
Spritzeinheit 4 befindet, die ebenfalls über verstellbare Teleskopstäbe 18 beabstandet
von der Decke und den Seitenflächen der Umhausung 2 angebracht ist. In Figur 3 ist
der Aufbau der Spritzeinheit dargestellt. Die Spritzeinheit 4 weist einen Spritzbogen
6 auf, an dem zwei Spritzdüsen 5 angebracht sind, sowie zwei optische Sensoren 17.
Die Spritzdüsen 5 sind mittels einer ebenfalls in der Umhausung 2 angeordneten Steuereinheit
8 entlang des Spritzbogens 6 bewegbar und schwenkbar, so dass das Geländer 19 bzw.
die Leitplanke zwei Seiten gleichzeitig und auch an schwierig zugänglichen Stellen
bearbeitet werden kann. Der Spritzbogen ist aus mehreren teleskopierbaren Rohren aufgebaut,
so dass die Höhe und die Breite des Spritzbogens 6 an den Aufbau des Geländers 19
oder der Leitplanke angepasst werden kann. Die Spritzdüsen 5 sind dabei austauschbar
am Spritzbogen 6 angebracht, sodass sowohl
[0025] Beschichtungsdüsen als auch Reinigungsdüsen angebracht werden können. Sie sind über
eine Leitung mit einem Spritzmittelreservoir verbunden, welches das Spritzmittel enthält.
[0026] Die Vorrichtung weist darüber hinaus eine Sensoreinheit 7 auf, wobei Sensoren 17
sowohl innerhalb als auch außerhalb der Umhausung angebracht sind. Die Sensoren 17
sind dabei hauptsächlich als optische Sensoren 17 ausgebildet, die das Geländer 19
bzw. die Leitplanke lokalisieren, ihren Aufbau durch kamerabasierte Sensoren 17 aufnehmen,
Abstandsmessungen durchführen, sowie Oberflächenbeschaffenheit und Schichtdicke detektieren.
Innerhalb der Umhausung befinden sich zudem Sensoren 17, die die Oberflächenbeschaffenheit
und die Schichtdicke des bereits bearbeiteten Geländers 19 /Leitplanke in Form von
einer Qualitätskontrolle kontrollieren.
[0027] Die Steuereinheit 8 verfügt über einen Mikroprozessor, wobei Steuereinheit 8 und
Sensoreinheit 7 sowie Steuereinheit 8 und Spritzeinheit 4 drahtlos miteinander verbunden
sind. Dadurch werden die durch die Sensoreinheit 7 gesammelten Informationen über
die Beschaffenheit des Geländers 19 bzw. der Leitplanke mittels drahtloser Signalübertragung
zur Steuereinheit 8 übertragen. Der Mikroprozessor wertet die Daten aus und sendet
ein Signal an die Spritzeinheit 4 sowie an das Antriebsmittel 3 zur Ausrichtung und
Bewegung der Spritzdüsen 5, sowie zur Einstellung der Geschwindigkeit, mit der die
Umhausung 2 relativ zum Geländer 19 bzw. der Leitplanke bewegt wird. Gleichzeitig
erkennt die Steuereinheit 8, ob es sich bei den Spritzdüsen 5 um Reinigungsdüsen oder
Beschichtungsdüsen handelt. Im Falle der Reinigungsdüsen wird das Geländer 19 /Leitplanke
analog zu einem Hochdruckreiniger durch Spritzmittel, das die Reinigungsdüse unter
sehr hohem Druck verlässt, gereinigt. Erkennt die Steuereinheit 8, dass es sich um
eine Reinigungsdüse handelt, so wird das Spritzmittel zerstäubt und so das Geländer
19 oder die Leitplanke beschichtet. Alternativ kann der Reinigungsmodus sowie sonstige
Einstellungen auch manuell an der Steuereinheit 8 eingestellt werden.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Umhausung
- 3
- Antriebsmittel
- 4
- Spritzeinheit
- 5
- Spritzdüse
- 6
- Spritzbogen
- 7
- Sensoreinheit
- 8
- Steuereinheit
- 9
- Spritzmittelbarriere
- 10
- Luftschleier
- 11
- Dichtschenkel
- 12
- Führungsschiene
- 13
- U-Schenkel
- 14
- seitliche Rolle
- 15
- U-Steg
- 16
- obere Rolle
- 17
- Sensor
- 18
- Teleskopstäbe
- 19
- Geländer
1. Vorrichtung (1) zur Reinigung und/oder Beschichtung eines Geländers (19) oder einer
Leitplanke, mit einer Umhausung (2), einem zur Bewegung der Umhausung (2) vorgesehenem
Antriebsmittel (3) und einer innerhalb der Umhausung (2) angeordneten Spritzeinheit
(4) mit mindestens einer Spritzdüse (5), dadurch gekennzeichnet, dass die Spritzeinheit (4) einen Spritzbogen (6) aufweist, an dem die mindestens eine
Spritzdüse (5) angebracht ist und dass eine Sensoreinheit (7) zur Detektion und Analyse
des Geländers oder der Leitplanke und eine Steuereinheit (8) zur Steuerung der Spritzeinheit
(4) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung (1) zur Reinigung und/oder Beschichtung eines Geländers (19) oder einer
Leitpanke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Spritzdüse (5) entlang des Spritzbogens (6) bewegbar und/oder
schwenkbar ist und dass die Bewegung der Spritzdüse (5) durch die Steuereinheit (8)
steuerbar ist.
3. Vorrichtung (1) zur Reinigung und/oder Beschichtung eines Geländers (19) oder einer
Leitplanke nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Spritzdüse (5) am Spritzbogen (6) austauschbar ist und dass ein
Spritzmittel vorgesehen ist, wobei das Spritzmittel ausgewählt ist aus einer Liste
aus: Keramik, Stahl, Trockeneis, Korund, Stahlkies, Stahlkugeln, Drahtkorn, Schmirgel,
Bronzekies , Kalziumkarbonat-Granulat, Sand, Hochofenschlacke, Kunststoffe, Reinigungsflüssigkeit,
Wasser und Beschichtungsflüssigkeit.
4. Vorrichtung (1) zur Reinigung und/oder Beschichtung eines Geländers (19) oder einer
Leitplanke nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Umhausung (2) eine Spritzmittelbarriere (9) aufweist und dass die Spritzmittelbarriere
(9) durch Dichtlippen und/oder Dichtkappen und/oder Luftschleier (10) gebildet ist.
5. Vorrichtung (1) zur Reinigung und/oder Beschichtung eines Geländers (19) oder einer
Leitplanke nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das von der mindestens einen Spritzdüse (5) emittierte Spritzmittel durch ein elektrisches
Feld ablenkbar ist.
6. Vorrichtung (1) zur Reinigung und/oder Beschichtung eines Geländers (19) oder einer
Leitplanke nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Umhausung (2) nach unten einen Dichtschenkel (11) aufweist.
7. Vorrichtung (1) zur Reinigung und/oder Beschichtung eines Geländers (19) oder einer
Leitplanke nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass am Dichtschenkel (11) ein Mittel zum Absaugen vorgesehen ist.
8. Vorrichtung (1) zur Reinigung und/oder Beschichtung eines Geländers (19) oder einer
Leitplanke nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Umhausung (2) eine vor dem Spritzbogen (6) angeordnete, U-förmige, austauschbare
und verstellbare Führungsschiene (12) zur Aufnahme des Geländers oder der Leitplanke
zugeordnet ist.
9. Vorrichtung (1) zur Reinigung und/oder Beschichtung eines Geländers (19) oder einer
Leitplanke nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass an den beiden U-Schenkeln (13) im Inneren der Führungsschiene (12) jeweils midnestens
eine seitliche Rolle (14) und am U-Steg (15) im Inneren der Führungsschiene (12) mindestens
eine obere Rolle (16) angebracht sind, wobei zumindest die eine der Rollen (14, 16)
mittels des Antriebsmittels (3) antreibbar ist zur Bewegung der Umhausung (2) relativ
zum Geländer oder der Leitplanke.
10. Vorrichtung (1) zur Reinigung und/oder Beschichtung eines Geländers (19) nach Anspruch
8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene (12) und der Spritzbogen (6) von der Decke und den Seitenwänden
der Umhausung (2) beabstandet angebracht sind.
11. Vorrichtung (1) zur Reinigung und/oder Beschichtung eines Geländers (19) Anspruch
9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das die mindestens eine der Rollen (14, 16) antreibende Antriebsmittel (3) innerhalb
der Umhausung (2) angeordnet ist, wobei das Antriebsmittel (3) gebildet ist als Elektromotor
oder als Verbrennungsmotor.
12. Vorrichtung (1) zur Reinigung und/oder Beschichtung eines Geländers (19) nach Anspruch
11, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor über eine Kabel mit einer externen Spannungsquelle verbindbar ist
oder, dass dem Elektromotor ein Akkumulator als Spannungsquelle dient.
13. Vorrichtung (1) zur Reinigung und/oder Beschichtung eines Geländers (19) oder einer
Leitplanke nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit (7) gebildet ist aus mindestens einem Sensor (7) ausgewählt aus
der Liste aus: optische, optoelektronische, akkustische, kapazitive, induktive und
resistive Sensoren, Lichtsensor, Bildsensor, Ultraschallsensoren, Radarsensoren, LIDAR
und LADAR.
14. Vorrichtung (1) zur Reinigung und/oder Beschichtung eines Geländers (19) oder einer
Leitplanke nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (8) einen Mikroprozessor umfasst und dass eine Datenverbindung
zwischen der Sensoreinheit (7) und der Steuereinheit (8), sowie zwischen der Steuereinheit
(8) und der Spritzeinheit vorgesehen ist zur automatisierten Detektion, Datenauswertung
und Bearbeitung.
15. Vorrichtung (1) zur Reinigung und/oder Beschichtung eines Geländers (19) oder einer
Leitplanke nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der Umhausung (2) ein Mittel zur Reinigung der Sensoreinheit (7) vorgesehen
ist.