[0001] Die Erfindung betrifft ein Hydraulikaggregat mit (a) einer Niederdruck-Pumpe zum
Abgeben von Hydraulikflüssigkeit mit einem Niederdruck, (b) einem Antrieb, der mit
der Niederdruck-Pumpe zum Antreiben verbunden ist, (c) einer Hochdruck-Pumpe zum Abgeben
von Hydraulikflüssigkeit, die unter Hochdruck steht, wobei ein von der Hochdruck-Pumpe
maximal abgebbarer Druck größer ist, insbesondere zumindest viermal so groß ist, wie
ein von der Niederdruck-Pumpe maximal abgebbarer Druck, und (d) einer Kupplung, mittels
der die Hochdruck-Pumpe reversibel in einen Drehmomentfluss mit dem Antrieb schaltbar
ist, (e) wobei die Kupplung so mit der Niederdruck-Pumpe verbunden ist, dass die Kupplung
mittels Hydraulikflüssigkeit mit Niederdruck betätigbar ist.
[0002] Ein derartiges Hydraulikaggregat ist aus der
DE 10 2010 023 713 A1 bekannt und wird dazu verwendet, Hydraulikflüssigkeit auf zumindest zwei verschiedenen
Druckniveaus bereit zu stellen. Es ist bekannt, die Hochdruck-Pumpe und die Niederdruck-Pumpe
lösbar starr zu koppeln, sodass der Antrieb beide Pumpen antreibt. Nachteilig hieran
ist, dass die Pumpe eine vergleichsweise große Kupplung benötigt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, das Hydraulikaggregat so auszugestalten,
dass eine kleine Kupplung verwendbar ist.
[0004] Die Erfindung löst das Problem durch ein gattungsgemäßes Hydraulikaggregat, bei der
die Kupplung so ausgebildet ist, dass sie, wenn sie mit Niederdruck beaufschlagt ist,
mit Schlupf kuppelt und ein Antriebs-Drehmoment auf die Hochdruck-Pumpe überträgt,
sodass die Hochdruck-Pumpe Hydraulikflüssigkeit mit einem Hochdruck abgibt, der größer
ist als der Niederdruck.
[0005] In anderen Worten ist die Kupplung so ausgebildet, dass ihr Schaltzustand durch Zuführen
von Hydraulikflüssigkeit, die auf dem von der Niederdruck-Pumpe erzeugten Druckniveau
ist, geändert werden kann. Es ist möglich, dass das Betätigen mittels des Hydraulikfluids,
das unter Niederdruck steht, die Kupplung weiter geöffnet oder dass sie weiter geschlossen
wird.
[0006] Die Kupplung ist erfindungsgemäß so ausgebildet, dass sie bei Beaufschlagen mit Niederdruck
mit Schlupf kuppelt und ein Antriebs-Drehmoment auf die Hochdruck-Pumpe überträgt,
sodass die Hochdruck-Pumpe Hydraulikflüssigkeit mit einem Hochdruck abgibt, der größer
ist als der Niederdruck. Darunter, dass die Kupplung mit Schlupf kuppelt, wird insbesondere
verstanden, dass die Hochdruckpumpe nicht mit der Drehzahl dreht, mit der sie dreht,
wenn die Kupplung vollständig eingekuppelt ist. Es ist möglich, nicht aber notwendig,
dass dann, wenn die Kupplung mit Schlupf eingekuppelt ist, ein geringeres Drehmoment
übertragen wird als im voll eingekuppelten Zustand.
[0007] Dadurch, dass die Hochdruck-Pumpe Hydraulikflüssigkeit mit einem Hochdruck abgibt,
der größer ist als der Niederdruck, steht Druckfluid auf einem höheren Druckniveau
zur Verfügung. Es ist möglich und stellt eine bevorzugte Ausführungsform dar, dass
der Hochdruck, den die Hochdruck-Pumpe abgibt, wenn die Kupplung mit Schlupf gekuppelt
ist, kleiner ist als der maximale Hochdruck. Es ist dann durch vollständiges Einkuppeln
der Kupplung möglich, den Hochdruck auf den maximal möglichen Hochdruck zu steigern,
sodass mit dem Hydraulikaggregat mehrere Druckniveaus erzeugbar sind.
[0008] Vorteilhaft an der Erfindung ist zudem, dass zum Betätigen der Kupplung lediglich
eine Schaltvorrichtung, beispielsweise ein Ventil, notwendig ist. Die erfindungsgemäße
Hydraulikpumpe ist daher einfach und damit robust aufgebaut.
[0009] Vorteilhaft ist zudem die Verbesserung des System-Wirkungsgrads, da die Hochdruck-Pumpe
nur dann läuft, wenn Hochdruckfluid benötigt wird.
[0010] Es ist ein weiterer Vorteil, dass die Hochdruck-Pumpe dann einfach aus dem Drehmomentfluss
geschaltet werden kann, wenn sie nicht benötigt wird. Dadurch werden Reibungsverluste
vermieden und der Wirkungsgrad gesteigert.
[0011] Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung wird unter der Niederdruck-Pumpe insbesondere
eine Pumpe verstanden, die bauartbedingt Hydraulikflüssigkeit auf einen maximalen
Niederdruck bringen kann, der deutlich kleiner ist als der Druck, der von der Hochdruck-Pumpe
maximal erzeugbar ist. Insbesondere ist das Verhältnis zwischen dem maximalen Hochdruck
und dem maximalen Niederdruck größer als vier. Selbstverständlich ist es möglich,
nicht aber notwendig, dass die Niederdruck-Pumpe stets den gleichen Niederdruck erzeugt.
Beispielsweise kann der Niederdruck schwanken. Maßgeblich ist, dass der Niederdruck
einen vorgegebenen maximalen Niederdruck nicht überschreitet.
[0012] Es ist möglich, nicht aber notwendig, dass die Hochdruck-Pumpe stets den gleichen
Hochdruck abgibt. Insbesondere ist es denkbar, dass die Hochdruckpumpe zumindest zeitweise
einen Druck abgibt, der sogar kleiner ist als der Niederdruck. Maßgeblich ist jedoch,
dass die Hochdruck-Pumpe so ausgebildet ist, dass sie einen maximalen Hochdruck abgeben
kann, der deutlich größer ist als der maximale Niederdruck.
[0013] Unter dem Hochdruck wird insbesondere der Druck verstanden, unter dem das Hydraulikfluid
steht, wenn es von der Hochdruck-Pumpe unter Druck gesetzt wurde. Unter dem Niederdruck
wird derjenige Druck der Hydraulikflüssigkeit verstanden, unter dem die Hydraulikflüssigkeit
steht, wenn sie von der Niederdruck-Pumpe unter Druck gesetzt wurde.
[0014] Besonders bevorzugt ist die Kupplung mit der Hochdruckpumpe so verbunden, dass eine
Erhöhung des von der Kupplung auf die Hochdruck-Pumpe übertragenen Drehmoments eine
Erhöhung des Hochdrucks bewirkt, wobei die Erhöhung des Hochdrucks eine Erhöhung des
Antriebs-Drehmoments auf die Hochdruck-Pumpe bewirkt. Dazu ist insbesondere die Druckseite
der Hochdruck-Pumpe mit der Kupplung über eine Druckleitung verbunden.
[0015] Wird Hydraulikfluid mit Niederdruck zur Kupplung geleitet, so kuppelt diese mit Schlupf.
Daraufhin wird die Hochdruck-Pumpe angetrieben, liefert Hydraulikflüssigkeit mit einem
höheren Druck und betätigt so die Kupplung in die gleiche Richtung wie das Hydraulikfluid
mit Niederdruck. Dadurch wird gemäß einer Ausführungsform die Kupplung weiter geschlossen,
das heißt, dass der Schlupf weiter sinkt und die Kupplung schließlich schlupffrei
kuppelt. Da die Hochdruck-Pumpe unter einem hohen Druck stehendes Hydraulikfluid fördert,
kann die Kupplung vergleichsweise klein ausgeführt werden, da ein hoher Kupplungsdruck
aufgebracht wird.
[0016] Alternativ bewirkt die Erhöhung des Hochdrucks eine Verminderung des Antriebs-Drehmoments
auf die Hochdruck-Pumpe.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Kupplung mittels einer Druckleitung
mit der Hochdruck-Pumpe verbunden, wobei die Druckleitung so ausgebildet ist, dass
ein schlagartiger Druckanstieg an einer Druckseite der Hochdruck-Pumpe, der einen
Differenzdruck Δp größer ist als der Kupplungsdruck in der Kupplung, nach einer Halbwertszeit
zu einem Kupplungsdruck führt, der um die Hälfte des Differenzdrucks Δp größer ist,
wobei die Halbwertszeit zumindest 200 Millisekunden, insbesondere zumindest 500 Millisekunden,
besonders bevorzugt zumindest 1000 Millisekunden beträgt. Beispielsweise wird dazu
ein Querschnitt der Druckleitung so klein gewählt, dass die Forderung erfüllt ist.
Je kleiner der Querschnitt ist, desto größer ist die Halbwertszeit. Dadurch wird ein
schlagartiger Anstieg des Kupplungsdrucks und des Hochdrucks vermieden.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die Druckleitung eine Durchflussbeeinflussungsvorrichtung
auf, insbesondere eine Drossel, ein Ventil und/oder einen Druckminderer. Durch die
Druckleitung fließt unter Hochdruck stehendes Fluid in die Kupplung. Je schneller
sich der Druck in der Kupplung aufbaut, desto schneller schließt die Kupplung. Es
handelt sich damit um eine positive Rückkupplung. Durch die Durchflussbeeinflussungsvorrichtung
kann die Stärke dieser positiven Rückkupplung beeinflusst werden. Es ist damit möglich,
einen Druckverlauf im Druckölkreislauf zu beeinflussen. Günstig ist es, wenn die Durchflussbeeinflussungsvorrichtung
in ihrer Drosselwirkung einstellbar ist.
[0019] Der Druckverlauf ist die Abhängigkeit des Hochdrucks von der Zeit. Insbesondere kann
es vorteilhaft sein, dass der Hochdruck nicht zu schnell auf seinen maximalen Wert
ansteigt. In diesem Fall ist es günstig, wenn beispielsweise eine Drossel in der Druckleitung
vorhanden ist. Diese verhindert einen zu schnellen Anstieg des Drucks in der Kupplung
und damit einen zu schnellen Anstieg des Hochdrucks auf seinen maximalen Wert.
[0020] Vorzugsweise ist die Kupplung mittels einer Schaltleitung mit der Niederdruck-Pumpe
verbunden, wobei die Schaltleitung ein Magnetventil, insbesondere ein Proportionalventil,
aufweist. Mittels des Magnetventils kann die Kupplung auf Niederdruck gelegt werden,
sodass das Antriebs-Drehmoment teilweise auf die Hochdruck-Pumpe übertragen wird.
[0021] Erfindungsgemäß ist zudem ein Schiffsgetriebe mit einem erfindungsgemäßen Hydraulikaggregat,
wobei die Niederdruck-Pumpe Teil eines Schmierölkreislaufs ist. Schmieröl muss dauerhaft
auf einem relativ geringen Druckniveau zur Verfügung gestellt werden. Die Niederdruck-Pumpe
eignet sich daher besonders gut als Schmierölpumpe.
[0022] Unter einem Schiffsgetriebe wird ein Getriebe verstanden, dass zum Einbau in ein
Schiff ausgebildet ist. Dazu muss es vorzugsweise so aufgebaut sein, dass es bei maximaler
Vorwärtsfahrt auf maximale Rückwärtsfahrt umschalten kann. Insbesondere ist das Schiffsgetriebe
daher ein Wendegetriebe. Günstig ist es, wenn das Schiffsgetriebe zum Übertragen eine
Leistung von zumindest 250 Kilowatt besitzt. Vorzugsweise ist die Hochdruckpumpe Teil
eines Druckölkreislaufs. Beispielsweise umfasst der Druckölkreislauf einen hydraulischen
Aktor, beispielsweise eine Kupplung. Derartige hydraulische Aktoren werden lediglich
sporadisch verwendet, sodass es nicht notwendig ist, dass dauerhaft Hydraulikfluid
mit Hochdruck vorhanden ist.
[0023] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigt:
- Figur 1
- ein Schema einer erfindungsgemäßen Hydraulikpumpe, bei dem die Kupplung geöffnet ist,
- Figur 2
- das Hydraulikaggregat gemäß Figur 1, bei dem die Kupplung mit Schlupf kuppelt und
- Figur 3
- das Hydraulikaggregat mit geschlossener Kupplung,
- Figur 4
- einen Druckverlauf des Hochdrucks und
- Figur 5
- mit den Teilfiguren 5a, 5b und 5c ein erfindungsgemäßes Hydraulikaggregat, das ein
Gestänge zum Schalten der Kupplung aufweist.
[0024] Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Hydraulikaggregat 10 mit einer Niederdruck-Pumpe
12, einer Hochdruck-Pumpe 14 und einem Antrieb 16, der im vorliegenden Fall durch
ein Elektromotor gebildet ist. Der Antrieb 16 kann beispielsweise aber auch ein Verbrennungsmotor
sein, beispielsweise ein Haupt- oder Hilfsdiesel eines Schiffes. Der Antrieb 16 ist
drehfest mit der Niederdruck-Pumpe 12 gekoppelt, im vorliegenden Fall mittels einer
Welle 18.
[0025] Die Niederdruck-Pumpe 12 gibt Hydraulikflüssigkeit 20 in eine Schaltleitung 22 ab,
welche unter einem Niederdruck p
12 steht. Die so unter Druck stehende Hydraulikflüssigkeit 20 könnte daher auch als
Niederdruck-Hydraulikflüssigkeit bezeichnet werden. Bei der Hydraulikflüssigkeit handelt
es sich beispielsweise um Öl, insbesondere Schmieröl.
[0026] Die Hochdruck-Pumpe 14 ist über ein Doppel-Rückschlagventil 24 mit der Schaltleitung
22 verbunden. Die Schaltleitung 22 enthält zudem ein Magnetventil 26, mit dem der
Druck p in der Schaltleitung 22 zu einer Kupplung 28 durchgeschaltet werden kann.
Bei dem Magnetventil 26 kann es sich um ein Proportionalventil handeln, das ist aber
nicht notwendig.
[0027] Figur 1 zeigt das Magnetventil 26 in seiner Nulldruckstellung, in der die Kupplung
28 über eine Rückleitung 30 mit einem Sumpf 32 verbunden ist. In dem Sumpf 32 kann
beispielsweise Umgebungsdruck herrschen.
[0028] Da die Kupplung 28 druckfrei ist, befindet sie sich in der vorliegenden Ausführungsform
im geöffneten Zustand. Beispielsweise werden dazu Kupplungsscheiben 34.1, 34.2, ...
durch eine Feder 36 auf Abstand gehalten. Wird die Kupplung 28 mit Hydraulikflüssigkeit
20 beaufschlagt, so drückt die Hydraulikflüssigkeit 20 auf einen Kolben 37, der wiederum
die Kupplungsscheiben 34.1, 34.2, ... zusammenpresst und so die Kupplung 37 zumindest
teilweise schließt.
[0029] Es ist zu erkennen, dass die Schaltleitung 22 mit einem Schmierölempfänger 38 verbunden
ist. In der in Figur 1 gezeigten Betriebsstellung versorgt das Hydraulikaggregat 10
den Schmierölempfänger 38 mit Schmieröl, es wird aber lediglich Hydraulikflüssigkeit
auf Niederdruck p
12 bereitgestellt. Der Schmierölempfänger 38 ist Teil eines Schmierölkreislaufs 39,
der auch die Verbindungsleitungen umfasst.
[0030] Figur 2 zeigt das Magnetventil 26 in seiner Schaltstellung, in der die Schaltleitung
22 die Kupplung 28 mit Niederdruck p
12 versorgt. Ein p
12 in der Kupplung 28 steigt damit auf den p
12 an. Der Niederdruck p
12 ist so stark, dass die Kupplung 28 mit Schlupf kuppelt. Das heißt, dass eine Drehfrequenz
einer Antriebsseite der Kupplung und damit zumeist eine Drehfrequenz n
16 des Antriebs 16 größer ist als eine Drehfrequenz n
28 der Kupplung 28 auf ihrer Abtriebsseite.
[0031] Dadurch, dass die Kupplung 28 mit Schlupf kuppelt, wird ein Antriebsdrehmoment M
28 auf die Hochdruck-Pumpe 14 übertragen. Die Hochdruck-Pumpe 14 bringt dadurch Hydraulikflüssigkeit
20 auf Hochdruck p
14, der größer ist als der Niederdruck p
12. Dadurch schaltet das Doppel-Rückschlagventil 24 und dadurch wird der Hochdruck p
14 an die Kupplung 28 angelegt. Da also die Druckseite der Hochdruck-Pumpe 14 nun mit
der Kupplung 28 verbunden ist, steigt der Kupplungsdruck p
28 auf den Hochdruck p
14 an.
[0032] Die Verbindung zwischen der Hochdruck-Pumpe 14 und der Kupplung 28 wird als Druckleitung
40 bezeichnet. Es sei darauf hingewiesen, dass die Druckleitung 40 teilweise mit der
Schaltleitung 22 identisch sein kann und in der gezeigten Ausführungsform auch ist.
Die Druckleitung 40 steht in Verbindung mit einem Druckölempfänger 42, beispielsweise
einer Kupplung oder einem sonstigen hydraulischen Aktor, der Teil eines Druckölkreislaufs
43 ist.
[0033] Durch den steigenden Druck in der Kupplung 28 nimmt der Schlupf in der Kupplung 28
immer weiter ab, bis die Kupplung schließlich vollständig eingekuppelt ist. In diesem
Zustand sind der Antrieb 16 und die Hochdruck-Pumpe 14 drehfest miteinander verbunden.
[0034] Figur 3 zeigt den Zustand, in dem beide Pumpen 12, 14 Fluid fördern. Es ist zu erkennen,
dass beide Pumpen 12, 14 durch eine gemeinsame Versorgungsleitung 44 aus dem Sumpf
32 mit Hydraulikflüssigkeit versorgt werden. Vom Schmierölempfänger 38 und Druckölempfänger
42 zurück laufende Hydraulikflüssigkeit fließt in den Sumpf 32.
[0035] Figur 4 zeigt den Druckverlauf des Kupplungsdrucks p
28,SdT(t) in der Kupplung 28 bei einem Hydraulikaggregat nach dem Stand der Technik. Es
ist zu erkennen, dass der Kupplungsdruck p
SdT(t) schlagartig ansteigt und abfällt, was häufig unerwünscht ist. Eingezeichnet ist
zudem ein errechneter Druckverlauf p
14(t) für ein erfindungsgemäßes Hydraulikaggregat. Nach einem Schaltpunkt t
s steigt der Druck p
14 vergleichsweise langsam an. Zu einem Zeitpunkt t
1 beginnt die Hochdruck-Pumpe 14 zu fördern. Aufgrund des Rückkopplungseffekts steigt
das Antriebs-Drehmoment M
2s ebenso an wie daraus resultierend der Hochdruck p
14 und damit der Kupplungsdruck p
28.
[0036] Die Geschwindigkeit des Druckanstieg des Kupplungsdrucks p
28 kann verringert werden, indem - wie gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen
- in der Druckleitung 40 zwischen der Druckseite der Hochdruck-Pumpe 14 und der Kupplung
28 eine Durchflussbeeinflussungsvorrichtung 45 (vgl. Figur 1) angeordnet wird. Alternativ
oder zusätzlich kann ein Querschnitt zumindest eines Teils der Druckleitung 40 so
gewählt sein, dass die Druckleitung die Wirkung der Durchflussbeeinflussungsvorrichtung
45 hat. So kann der in Figur 4 gezeigte Kupplungsdruck-Verlauf p
28(t) erreicht werden.
[0037] Zu einem Durchschaltzeitpunkt t
2 kuppelt die Kupplung 28 voll, das heißt ohne Schlupf, und der Hochdruck p
14 erreicht seinen Maximalwert p
14,max. Dies entspricht dem maximalen Druck, den die Hochdruck-Pumpe 14 liefert.
[0038] Mittels einer Durchflussbeeinflussungsvorrichtung 45, beispielsweise einer Drossel,
kann der Druckanstieg in der Kupplung 28 verzögert werden. Damit kann die Stärke der
positiven Rückkopplung und damit die Zeit zwischen dem Schaltpunkt und dem Zeitpunkt,
zu dem der volle Hochdruck anliegt, eingestellt werden.
[0039] Die Figuren 5a, 5b und 5c zeigen eine weitere Ausführungsform, bei der die Kupplung
28 ein Gestänge 46 aufweist, mittels dem die Kraft von einem druckbeaufschlagten Zylinder
48 auf die Kupplungsscheiben 34 übertragen wird. Die Funktionsweise unterscheidet
sich nicht von derjenigen, die für die Figuren 1 bis 3 beschrieben wurde.
Bezugszeichenliste
10 |
Hydraulikaggregat |
p12 |
Niederdruck |
12 |
Niederdruck-Pumpe |
p14 |
Hochdruck |
14 |
Hochdruck-Pumpe |
p28 |
Kupplungsdruck |
16 |
Antrieb |
Δp |
Differenzdruck |
18 |
Welle |
M28 |
Antriebs-Drehmoment |
|
|
n |
Drehfrequenz |
20 |
Hydraulikflüssigkeit |
ts |
Schaltpunkt |
22 |
Schaltleitung |
|
|
24 |
Doppel-Rückschlagventil |
|
|
26 |
Magnetventil |
|
|
28 |
Kupplung |
|
|
|
|
|
|
30 |
Rückleitung |
|
|
32 |
Sumpf |
|
|
34 |
Kupplungsscheiben |
|
|
36 |
Feder |
|
|
37 |
Kolben |
|
|
38 |
Schmierölempfänger |
|
|
39 |
Schmierölkreislauf |
|
|
|
|
|
|
40 |
Druckleitung |
|
|
42 |
Druckölempfänger |
|
|
43 |
Druckölkreislauf |
|
|
44 |
Versorgungsleitung |
|
|
45 |
Durchflussbeeinflussungsvorrichtung |
|
|
46 |
Gestänge |
|
|
48 |
Zylinder |
|
|
1. Hydraulikaggregat (10) mit
(a) einer Niederdruck-Pumpe (12) zum Abgeben von Hydraulikflüssigkeit (20) mit einem
Niederdruck (p12),
(b) einem Antrieb (16), der mit der Niederdruck-Pumpe (12) zum Antreiben verbunden
ist,
(c) einer Hochdruck-Pumpe (14) zum Abgeben von Hydraulikflüssigkeit (20), die unter
Hochdruck (p14) steht,
wobei ein von der Hochdruck-Pumpe (14) maximal abgebbarer Druck größer ist als ein
von der Niederdruck-Pumpe (12) maximal abgebbarer Druck, und
(d) einer Kupplung (28), mittels der die Hochdruck-Pumpe (14) reversibel in einen
Drehmomentfluss mit dem Antrieb (16) schaltbar ist,
(e) wobei die Kupplung (28) so mit der Niederdruck-Pumpe (12) verbunden ist, dass
die Kupplung (28) mittels Hydraulikflüssigkeit (20) mit Niederdruck (p12) betätigbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
(f) die Kupplung (28) so ausgebildet ist, dass sie, wenn sie mit Niederdruck (p12) beaufschlagt ist, mit Schlupf kuppelt und ein Antriebs-Drehmoment (M28) auf die Hochdruck-Pumpe (14) überträgt, sodass die Hochdruck-Pumpe (14) Hydraulikflüssigkeit
(20) mit einem Hochdruck (p14) abgibt, der größer ist als der Niederdruck (p12).
2. Hydraulikaggregat (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Kupplung (28) mit der Hochdruck-Pumpe (14) so verbunden ist, dass eine Erhöhung
des von der Kupplung (28) auf die Hochdruck-Pumpe (14) übertragenen Antriebs-Drehmoments
(M28) eine Erhöhung des Hochdrucks (p14) bewirkt, und dass
- die Erhöhung des Hochdrucks (p14) eine Erhöhung des Antriebs-Drehmoments (M28) auf die Hochdruck-Pumpe (14) bewirkt.
3. Hydraulikaggregat (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Kupplung (28) mittels einer Druckleitung (40) mit der Hochdruck-Pumpe (14) verbunden
ist und
- die Druckleitung (40) ausgebildet ist, dass ein schlagartiger Druckanstieg an einer
Druckseite der Hochdruck-Pumpe (14), der einen Differenzdruck Δp größer ist als der
Kupplungsdruck p28 in der Kupplung, nach einer Halbwertszeit zu einem Kupplungsdruck führt, der um die
Hälfte des Differenzdrucks Δp größer ist,
- wobei die Halbwertszeit zumindest 200 Millisekunden beträgt.
4. Hydraulikaggregat (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Druckleitung (40) eine Durchflussbeeinflussungsvorrichtung (45), insbesondere
eine Drossel, ein Ventil und/oder einen Druckminderer, aufweist.
5. Hydraulikaggregat (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Kupplung (28) mittels einer Schaltleitung (22) mit der Niederdruck-Pumpe (12)
verbunden ist und
- die Schaltleitung (22) ein Magnetventil (26), insbesondere ein Proportionalventil,
aufweist.
6. Schiffsgetriebe mit
(a) einem Hydraulikaggregat (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
(b) wobei die Niederdruck-Pumpe (12) Teil eines Schmierölkreislaufs (39) ist.
7. Schiffsgetriebe nach Anspruch 6, mit
(a) einem Hydraulikaggregat (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
(b) wobei die Hochdruck-Pumpe (14) Teil eines Druckölkreislaufs (43) ist.
8. Schiffsgetriebe nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine Kupplung (28), die Teil des Druckölkreislaufs (43) ist und zum Schalten mittels
Hydraulikflüssigkeit (20), die unter Hochdruck (p14) steht, ausgebildet ist.