[0001] Die Erfindung betrifft eine Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage zur Rauchfreihaltung
eines Schutzbereiches in einem Gebäude, sowie ein Verfahren zur Aufrechterhaltung
eines vorgegebenen Überdrucks in einem Schutzbereich nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 bzw. des Patentanspruchs 15.
[0002] Rauchschutz-Differenzdruckanlagen dienen der Rauchfreihaltung von zu schützenden
Bereichen im Brandfall. Dies sind häufig Fluchtwege wie Treppenhäuser oder Fluchttunnel,
die durch Türen mit potentiellen Brandbereichen verbunden sind. Die Rauchfreihaltung
ist hierbei eine wichtige Voraussetzung, um eine sichere Evakuierung von Menschen
aus dem Brandbereich und einen Zugang zum Brandbereich für die Brandbekämpfung durch
die Feuerwehr zu gewährleisten.
[0003] Im Brandfall mit Rauchentwicklung erzeugen Rauchschutz-Differenzdruckanlagen einen
Überdruck im Schutzbereich. Dadurch wird ein positives Druckgefälle zwischen Schutzbereich
und Brandbereich erzeugt, und somit die Rauchausbreitung in Ersterem unterbunden.
Dabei sind laut nationaler und europäischer Normung bestimmte Kriterien zu erfüllen.
[0004] Bei geschlossenen Türen zwischen Schutz- und Brandbereich ist der Überdruck im Schutzbereich
so zu begrenzen, dass eine Selbstrettung aus dem Brandbereich möglich bleibt. Mit
steigendem Überdruck im Schutzbereich steigt die Türöffnungskraft an, so dass es bei
zu hohem Überdruck im Schutzbereich nicht mehr allen Personen möglich ist, die Tür
zu öffnen und zu flüchten. Andererseits muss bei geöffneten Türen zwischen Schutz-
und Brandbereich eine Mindestströmungsgeschwindigkeit durch die Türöffnung aufgebaut
werden, um auch bei geöffneter Tür eine Rauchfreihaltung des Schutzbereichs zu gewährleisten.
[0005] Darüber hinaus muss gemäß DIN EN 12101-6 die Reaktion der Anlage auf sich ändernde
Betriebsbedingungen wie geöffnete oder geschlossene Türen in maximal drei Sekunden
erfolgen, was eine kurze Reaktionszeit der Brandschutzanlage erforderlich macht.
[0006] Es sind zur Erfüllung der oben genannten Bedingungen Rauchschutzanlagen bekannt,
deren Steuerungsprinzipien sich im Wesentlichen unterteilen lassen in geregelte Anlagen
mit und ohne (elektrische) Hilfsenergie.
[0007] Geregelte Anlagen mit Hilfsenergie verfügen über Sensoren im Schutzbereich, die üblicherweise
den Druck im Schutzbereich erfassen. Auf Basis dieses Signals wird ein Ventilator,
der dem Schutzbereich einen Zuluft-Volumenstrom zuführt und den Überdruck erzeugt,
so geregelt, dass sich der erforderliche Volumenstrom in den Schutzbereich einstellt.
Diese Anlagen erlauben die Realisierung von Rauchschutzanlagen mit unterschiedlichen
Volumenströmen, die auf veränderliche Bedingungen im Schutzbereich reagieren können.
Unter bestimmten Umständen kann die Regelzeit nach EN 120101 nicht gewährleistet werden.
[0008] In geregelten Anlagen ohne Hilfsenergie wird durch einen Zuluftventilator ein konstanter
Zuluft-Volumenstrom in den Schutzbereich erzeugt. Die Druckregelung erfolgt hier über
eine mechanisch arbeitende Druckregelklappe. Diese öffnet sich bei einem voreingestellten
Überdruck und schafft so einen Strömungsweg vom Schutzbereich in den Außenbereich,
um dem zu hohen Überdruck im Schutzbereich entgegen zu wirken. Bei sinkendem Druck,
beispielsweise durch eine sich öffnende Tür im Schutzbereich schließt die Druckregelklappe
wieder. Diese Systeme weisen kurze Reaktionszeiten auf und sind durch die passive
Regelung störunanfällig. Allerdings kann mit einem geregelten System ohne Hilfsenergie
nicht auf beliebige Betriebsbedingungen reagiert werden, da der Zuluft-Volumenstrom
nicht direkt regelbar ist.
[0009] Die bekannten Anlagen sind entweder nicht in der Lage, die eingangs genannten Druckbedingungen
zuverlässig einzuhalten, oder sind in der Regelung zu träge.
[0010] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Rauchschutz-Differenzdruckanlage
sowie ein Verfahren zum Regeln derselben bereitzustellen, die den gesetzlichen Vorschriften
bezüglich der Druckdifferenzen und der Reaktionszeit genügt und eine hohe Effizienz
aufweist.
[0011] Die Aufgabe wird durch eine Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage nach Anspruch
1, sowie ein Verfahren zum Steuern derselben nach Anspruch 15 gelöst.
[0012] Insbesondere wird die Aufgabe durch eine Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage
gelöst, die zur Rauchfreihaltung eines Schutzbereiches in einem Gebäude zur Erzielung
einer Mindestdruckdifferenz zu einem an den Schutzbereich angrenzenden Brandbereich,
wobei gleichzeitig eine Maximaldruckdifferenz nicht überschritten wird, Folgendes
umfasst:
- einen Zuluftventilator zur Erzeugung eines Zuluft-Volumenstroms in den Schutzbereich,
der mit einem Zuluft-Frequenzumrichter zusammenwirkt, derart dass der vom Zuluftventilator
erzeugte Zuluft-Volumenstrom einstellbar ist,
- eine Schutzbereich-Messeinrichtung zur Bestimmung der Betriebsbedingungen der Rauchschutz-Differenzdruckanlage
im Schutzbereich,
- eine Druckregelklappe, die zwischen dem Schutzbereich und einem Außenbereich angeordnet
ist und bei einem voreingestellten Überdruck öffnet, um einer Überschreitung der Maximaldruckdifferenz
entgegenzuwirken.
[0013] Weiter ist in der Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage eine Steuerungseinrichtung
vorgesehen, die auf Basis der Signale der Schutzbereich-Messeinrichtung eine Ansteuerung
des Zuluft-Frequenzumrichter in der Weise vornimmt, dass der Zuluft-Volumenstrom zur
Erzielung einer Druckdifferenz führt, die oberhalb der Mindestdruckdifferenz liegt.
[0014] Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage
liegt hierbei darin, dass ein mit Hilfsenergie geregeltes System aus Zuluft-Frequenzumrichter
und Zuluftventilator mit einem ohne Hilfsenergie geregelten System in Gestalt der
Druckregelklappe kombiniert wird, um somit die Vorteile beider Regelsysteme in einem
Hybrid-System zu vereinigen. Dies führt zu einem System mit den Kompensationsmöglichkeiten
einer geregelten Anlage mit Hilfsenergie, die gleichzeitig die Reaktionszeit und Sicherheit
von geregelten Anlagen ohne Hilfsenergie aufweist. Somit kann auf die veränderlichen
Betriebsbedingungen in kürzester Zeit unter Berücksichtigung der normativen Vorgaben
reagiert werden. Bei zusätzlichen auftretenden Leckagen, wie sie beispielsweise durch
das Öffnen von Außentüren oder das Öffnen von Türen zu Räumen mit geöffneten Fenstern
erzeugt werden, kann durch das Zusammenwirken von Zuluft-Frequenzumrichter und Zuluftventilator
der Zuluft-Volumenstrom erhöht werden, um eine Mindestdruckdifferenz zwischen Schutzbereich
und Brandbereich aufrecht zu erhalten. Die Druckregelklappe öffnet bei einem voreingestellten
Überdruck und wirkt somit Druckspitzen durch sich schließende Türen schnell und zuverlässig
entgegen.
[0015] Zur Erfassung der momentanen Betriebsbedingungen im Schutzbereich umfasst die Schutzbereich-Messeinrichtung
vorzugsweise einen Drucksensor, der den Druck im Schutzbereich detektiert. Dies ermöglicht
es, einen Druckabfall im Schutzbereich zu erfassen und den Zuluft-Volumenstrom zur
Einhaltung der Mindestdruckdifferenz entsprechend anzupassen.
[0016] Weiterhin ist es möglich, dass die Schutzbereich-Messeinrichtung einen oder mehrere
Türkontakte umfasst, die ein Öffnen von Türen, insbesondere Außentüren, erfassen.
Dies ermöglicht eine zuverlässige Regelung des Zuluft-Volumenstroms unter Berücksichtigung
von Leckagen insbesondere durch sich öffnende Außentüren, die eine große zusätzliche
Leckage im Schutzbereich darstellen.
[0017] In einer Ausführungsform erfolgt das Einblasen des Zuluft-Volumenstroms in den Schutzbereich
über mehrere Einblasstellen. Dies führt zu einer gleichmäßigeren Zuführung des Zuluft-Volumenstroms
in den Schutzbereich und somit zu einem kleineren Druckgefälle im Schutzbereich.
[0018] Vorzugsweise ist im Brandbereich eine Abströmungsvorrichtung vorhanden, über die
mindestens im Brandfall eine Strömungsverbindung zum Außenbereich herstellbar ist,
so dass der vom Zuluftventilator aufgebrachte Zuluft-Volumenstrom durch die Abströmungseinrichtung
aus dem Gebäude abströmen kann. Dies ist zum Aufbau der benötigten Strömungsgeschwindigkeiten
durch offene Türen zum Brandbereich erforderlich, weil der zur Rauchunterdrückung
benötigte Überdruck gegenüber dem Brandbereich sonst nicht aufrechterhalten werden
kann.
[0019] Die Abströmungseinrichtung kann ein Fenster umfassen, das im Brandbereich zum Außenbereich
hin angeordnet ist und mindestens im Brandfall automatisch geöffnet wird, um eine
Strömungsverbindung mit dem Außenbereich herzustellen. Diese Realisierung der Abströmungseinrichtung
ist kostengünstig und technisch einfach zu realisieren.
[0020] Weiterhin kann die Abströmungseinrichtung eine Entrauchungsklappe umfassen, die zwischen
dem Brandbereich und einem Abluftbereich angeordnet ist und mindestens im Brandfall
automatisch geöffnet wird, um eine Strömungsverbindung zwischen Brandbereich und Abluftbereich
herzustellen. Der Abluftbereich steht mit dem Außenbereich in Strömungsverbindung
und ermöglicht so, dass Rauch aus dem Brandbereich ins Freie entweichen kann. Bei
fehlender, direkter Anbindung des Brandbereichs zur Gebäudehülle ins Freie ist mit
dieser Abströmungsvorrichtung die notwendige Verbindung zum Außenbereich realisierbar.
Der Abluftbereich kann insbesondere einen Abluftkanal umfassen, der baulich häufig
vorgesehen und einfach zu realisieren ist.
[0021] Im Abluftbereich kann des Weiteren ein Abluftventilator vorgesehen sein. Dieser Abluftventilator
hat die Aufgabe, die Druckverluste der abströmenden Luft im Abströmschacht abzubauen.
Dadurch kann sich eine Tür-Durchströmungsgeschwindigkeit einstellen.
[0022] Vorzugsweise umfasst die Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage weiterhin einen
Abluft-Frequenzumformer, der mit dem Abluftventilator zusammenwirkt, derart, dass
der vom Abluftventilator erzeugte Abluft-Volumenstrom einstellbar ist, sowie eine
Brandbereich-Messvorrichtung im Brandbereich zur Bestimmung der Betriebsbedingungen
der Rauchschutz-Differenzdruckanlage im Brandbereich.
[0023] Vorzugsweise ist die zur Regelung des Zuluft-Volumenstroms vorgesehene Steuereinrichtung
auch mit dem Abluft-Frequenzumrichter verbunden, um auf Basis der Signale der Brandbereich-Messvorrichtung
eine Ansteuerung des Abluft-Frequenzumrichter in der Weise vorzunehmen, dass mindestens
im Brandfall eine Druckdifferenz zwischen Schutzbereich und Brandbereich innerhalb
der vorgegebenen Grenzen erreicht wird.
[0024] In einer bevorzugten Ausführungsform ist im Abluftbereich weiterhin eine Regelklappe
vorgesehen, die zwischen dem Abluftbereich und dem Außenbereich angeordnet ist und
sich bei Überschreiten eines voreingestellten Maximalunterdrucks im Abluftbereich
öffnet, um Fehlluft in den Abluftbereich einströmen zu lassen und damit ein Überschreiten
des Maximalunterdrucks zu vermeiden.
[0025] Vorzugsweise umfasst die Brandbereich-Messvorrichtung einen Drucksensor, der den
Druck im Brandbereich detektiert. Dieser Drucksensor wird von der Steuereinheit ausgelesen.
Auf Basis des so gemessenen Drucksignals im Brandbereich kann die Steuerung des Abluftventilators
genauer auf sich ändernde Betriebsbedingungen der Anlage abgestimmt werden.
[0026] Weiterhin ist es möglich, dass die Brandbereich-Messvorrichtung einen oder mehrere
Türkontakte umfasst, die ein Öffnen und Schließen von Türen zwischen dem Schutzbereich
und dem Brandbereich detektieren. Der Abluftventilator kann auf Basis dieses Signals
gesteuert werden. Dadurch kann im Falle einer sich schließenden Tür zwischen Schutzbereich
und Brandbereich Druckspitzen an der Tür entgegengewirkt werden und die zulässige
Türöffnungskraft eingehalten werden.
[0027] Die erfindungsgemäße Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage kann zur Rauchfreihaltung
eines Schutzbereichs vorgesehen sein, mit dem mehrere getrennte Brandbereiche verbunden
sind.
[0028] Die Erfindung umfasst ferner ein Verfahren zur Aufrechterhaltung eines vorgegebenen
Überdrucks in einem Schutzbereich, wobei dem Schutzbereich über einen Zuluftventilator
ein Zuluft-Volumenstrom zur Erzielung des vorgegebenen Überdrucks zugeführt wird,
wobei der Zuluftventilator weiterhin so angesteuert wird, dass
- der Unterschreitung eines vorgegebenen Minimaldrucks durch Erhöhung des Zuluft-Volumenstroms
entgegengewirkt wird,
- der Überschreitung eines vorgegebenen Maximaldrucks durch Reduktion des Zuluft-Volumenstroms
entgegengewirkt wird
- und gleichzeitig über eine Druckregelklappe bei Erreichen eines vorgegebenen Überdrucks
eine Druckreduktion durch Eröffnen einer Abströmöffnung ermöglicht wird. Dieses Verfahren
vereint die Vorteile einer geregelten Rauchschutz-Differenzdruckanlage mit Hilfsenergie
mit den Vorteilen einer geregelten Rauchschutz-Differenzdruckanlage ohne Hilfsenergie
und gewährleistet einen sicheren Betrieb der Anlage unter Einhaltung der vorgeschriebenen
Druckdifferenzen, ermöglicht durch den variablen Zuluft-Volumenstrom einen Betrieb
bei unterschiedlichsten Betriebsbedingungen wie sich öffnenden Außentüren und gewährleistet
eine kurze Reaktionszeit auf sich ändernde Betriebsbedingungen.
[0029] Weiterhin kann das Verfahren zur Aufrechterhaltung eines vorgegebenen Überdrucks
in einem Schutzbereich vorsehen, dass im Brandfall in einem an den Schutzbereich angrenzenden
Brandbereich durch Schaffung einer Strömungsverbindung zu einem Außenbereich sicher
gestellt wird, dass bei Öffnen einer Tür zwischen Schutzbereich und Brandbereich der
Volumenstrom, der vom Schutzbereich zur Rauchunterdrückung in den Brandbereich strömt,
über die Strömungsverbindung zum Außenbereich abströmen kann. Somit können bei geöffneter
Tür zwischen Schutzbereich und Brandbereich die benötigten Strömungsgeschwindigkeiten
durch offene Türen zum Brandbereich erzeugt werden.
[0030] Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0031] Nachfolgend wird die Erfindung auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand
von Ausführungsbeispielen beschrieben, die anhand der Abbildungen näher erläutert
werden.
[0032] Hierbei zeigen:
Abb. 1 eine schematische Darstellung eines Gebäudes mit einer Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage
in einer ersten Ausführungsform.
Abb. 2 eine schematische Darstellung eines Gebäudes mit einer Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage
in einer zweiten Ausführungsform.
Abb. 3 eine schematische Darstellung eines Gebäudes mit einer Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage
in einer dritten Ausführungsform.
Abb. 4 eine schematische Darstellung eines Gebäudes mit einer Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage
in einer vierten Ausführungsform.
Abb. 5 eine schematische Darstellung der Signalverläufe der Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage
gemäß der ersten und zweiten Ausführungsform.
Abb. 6 eine schematische Darstellung der Signalverläufe der Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage
gemäß der dritten und vierten Ausführungsform.
[0033] In der folgenden Beschreibung werden für gleiche und gleichwirkende Teile dieselben
Bezugsziffern verwendet.
[0034] Abb. 1 zeigt ein Gebäude mit einer erfindungsgemäßen Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage
in einer ersten Ausführungsform. Das Gebäude umfasst einen Schutzbereich 10, der hier
als Treppenhaus dargestellt ist, sowie einen durch Türen 2 mit dem Schutzbereich 10
verbundenen Brandbereich 40. Ein Zuluftventilator 11 ist am unteren Ende des Schutzbereichs
am Gebäude angeordnet und erzeugt durch Ansaugen von Luft aus einem Außenbereich 30
einen Zuluft-Volumenstrom im Schutzbereich 10. Ein Zuluft-Frequenzumrichter 12 ist
mit dem Zuluftventilator 11 verbunden und kann den von ihm erzeugten Zuluft-Volumenstrom
steuern.
[0035] Es ist auch möglich, dass der vom Zuluftventilator 11 erzeugte Zuluft-Volumenstrom
über mehrere, strömungstechnisch miteinander verbundene Einblasbereiche auf den verschiedenen
Etagen erfolgt (nicht in den Abbildungen gezeigt), wodurch eine gleichmäßigere Verteilung
des Zuluft-Volumenstroms und damit eine Reduzierung des Durchströmungsdruckverlustes
erreicht wird.
[0036] Eine Steuerungseinrichtung 1 ist zur Steuerung des Zuluft-Frequenzumrichters 12 vorgesehen.
Die Steuerungseinrichtung 1 ist darüber hinaus mit einem Drucksensor 4a verbunden,
der am unteren Ende des Schutzbereichs 10 angeordnet ist und den Druck im Schutzbereich
10 detektiert. Der detektierte Druck wird von der Steuerungseinrichtung 1 erfasst.
Wird durch den Drucksensor 4a ein Druck unterhalb des voreingestellten Mindestdrucks
p
min im Schutzbereich 10erfasst, wird über den Zuluft-Frequenzumrichter 12 der Zuluftventilator
11 derart angesteuert, dass der Zuluft-Volumenstrom erhöht wird.
[0037] Am oberen Ende des Schutzbereichs 10 ist eine Druckregelklappe 14 angeordnet. Die
Druckregelklappe 14 öffnet bei Erreichen eines vorbestimmten Überdrucks automatisch,
wodurch vom Zuluftventilator 11 zugeführter Zuluft-Volumenstrom entweichen kann und
der Druck im Schutzbereich 10 auf dem durch die Druckregelklappe 14 vorgegebenen Maximaldruck
p
max gehalten wird. Bei abfallendem Druck im Schutzbereich 10 schließt die Druckregelklappe
14 wieder automatisch. Das automatische Öffnen und Schließen kann dabei entweder motorisiert
erfolgen, oder die Druckregelklappe 14 arbeitet rein mechanisch, beispielsweise über
ein Feder-Gestängesystem.
[0038] In der ersten sowie den folgenden Ausführungsformen ist stets exemplarisch die Brandetage
als Brandbereich 40 bezeichnet. Alle exemplarisch auf den Brandbereich 40 bezogenen
Erklärungen können in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform auch in mehreren, nicht
miteinander verbundenen Brandbereichen vorgesehen sein, die analog zu dem exemplarisch
erläuterten Brandbereich 40 der vorliegenden Ausführungsformen ausgeführt sind.
[0039] Im Brandfall öffnen sich im Brandbereich 40 automatisch ein oder mehrere Fenster
6, um eine Strömungsverbindung zwischen dem Brandbereich 40 und dem Außenbereich 30
herzustellen. Somit kann im Falle einer offenen Tür 2 zwischen Schutzbereich 10 und
Brandbereich 40 ein vorgeschriebener Geschwindigkeitsaufbau von Zuluft aus dem Schutzbereich
erreicht werden und der aus dem Schutzbereich 30 aufgebrachte Zuluft-Volumenstrom
über den Brandbereich 40 durch das Fenster 6 in den Außenbereich 30 abströmen.
[0040] Bei geschlossenen Türen 2 zwischen Schutzbereich 10 und Brandbereich 40 wird durch
die Steuerung des Zuluft-Volumenstroms mittels des Zuluft-Frequenzumrichter 12 und
der Druckregelklappe 14 gewährleistet, dass die Druckdifferenz zwischen Schutzbereich
10 und Brandbereich 40 einerseits ausreichend hoch ist, um ein Eindringen von Rauch
in den Schutzbereich 10 zu verhindern, andererseits einen Maximalwert nicht überschreitet,
so dass die zum Öffnen der Türen 2 benötigte Türöffnungskraft innerhalb der zulässigen
Grenzen liegt, beispielsweise maximal 100N, gemessen an einer Türklinke 2a der Tür
2.
[0041] Abb. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform der Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage.
Das Gebäude weist wieder den Schutzbereich 10 und den angrenzenden Brandbereich 40
auf. Im unteren Teil des Schutzbereichs befindet sich außerdem eine Außentür 3, die
im geöffneten Zustand eine erhebliche zusätzliche Leckage darstellt. Ein Türkontakt
4b erfasst das Öffnen und Schließen der Außentür 3 und leitet ein entsprechendes Signal
an die Steuereinrichtung 1 weiter. Bei Öffnen der Außentür wird der Zuluft-Frequenzumrichter
12 entsprechend angesteuert, so dass der Zuluft-Volumenstrom ausreichend vergrößert
wird. Bei Schließen der Tür wird der Zuluft-Volumenstrom reduziert. Druckspitzen,
die aufgrund der Trägheit der Steuerung auftreten können und zu Überschreiten zulässiger
Türöffnungskräfte führen könnten, werden durch automatisches Öffnen der Druckregelklappe
14 unterbunden.
[0042] Im Brandfall öffnen, wie in der ersten Ausführungsform, automatisch ein oder mehrere
Fenster 6 im Brandbereich 40, um bei geöffneten Türen 2 zum Brandbereich 40 ein Einströmen
von Zuluft aus dem Schutzbereich 10 zur Rauchfreihaltung des Schutzbereichs 10 und
gleichzeitig Abströmen des in den Brandbereich 40 eindringenden Volumenstroms in den
Außenbereich 30 zu ermöglichen.
[0043] Abb. 3 zeigt die Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage in einer dritten Ausführungsform.
Der Aufbau des Schutzbereiches 10 und der darin zur Einhaltung der Druckdifferenz
vorgesehenen Komponenten ist identisch mit der ersten Ausführungsform. Der Brandbereich
40 jedoch verfügt über keine direkte Anbindung zum Außenbereich 30 wie in der ersten
Ausführungsform. Stattdessen ist der Brandbereich 40 über eine oder mehrere verschließbare
Entrauchungsklappen 25 mit einem Abluftbereich 20 verbunden, der in der vorliegenden
Abbildung als vertikaler Schacht ausgebildet ist. Im Brandfall werden die Entrauchungsklappen
25 automatisch geöffnet, um eine Strömungsverbindung zum Abluftbereich 20 herzustellen,
über den der Zuluft-Volumenstrom in den Außenbereich 30 geführt wird.
[0044] Am oberen Ende des vertikalen Schachts ist ein Abluftventilator 21 angebracht, der
einen Abluft-Volumenstrom vom Abluftbereich 20 in den Außenbereich 30 erzeugt, also
aus dem Abluftbereich 20 einen Abluft-Volumenstrom absaugt. Dieser Abluftventiltor
21 ist analog dem Zuluftventilator 11 mit einem Abluft-Frequenzumrichter 22 verbunden,
der den vom Abluftventilator erzeugten AbluftVolumenstrom steuern kann und mit der
Steuereinheit 1 verbunden ist. Im Brandbereich 40 befindet sich außerdem ein Drucksensor
4c, der den Druck im Brandbereich 40 detektiert und mit der Steuereinheit 1 in Wirkverbindung
steht.
[0045] Im Brandfall öffnen sich die Entrauchungsklappen 25 und stellen eine Strömungsverbindung
zwischen Brandbereich 40 und Abluftbereich 20 her. Der Abluftventilator wird mittels
des Abluft-Frequenzumrichters 22 von der Steuereinheit auf Basis der detektierten
Druckwerte im Schutzbereich 10 und im Brandbereich 40 gesteuert, und kann so zum schnelleren
Aufbau eines vorgegebenen Volumenstroms durch eine geöffnete Tür 2 beitragen.
[0046] Als zusätzliche Sicherheit ist im Abluftbereich 20 eine Regelklappe 24 angeordnet.
Diese wirkt zu großen Unterdrücken im Abluftbereich 20 entgegen, indem sie automatisch
öffnet, wenn der Unterdruck im Abluftbereich 20 einen vorbestimmten Wert überschreitet,
und Fehlluft in den Abluftbereich 20 nachströmen lässt. Schließt sich im Brandfall
eine Tür 2 zwischen Brandbereich 40 und Schutzbereich 10, kann durch Öffnen der Regelklappe
24 eine Spitze der Druckdifferenz zwischen Schutzbereich 10 und Brandbereich 40 verhindert
werden, die dazu führen würde, dass die Tür 2 nicht geöffnet werden kann.
[0047] Der Abluftbereich 20 kann also eine Strömungsverbindung zum Außenbereich 30 von Brandbereichen
40 schaffen, die über keine Anbindung zur Gebäudehülle verfügen. Es ist hierbei auch
möglich, dass der Abluftbereich 20 als horizontaler Schacht ausgebildet ist (nicht
in der Abbildung gezeigt), oder dass der Abluftbereich 20 keinen Abluftventilator
21 und/oder Regelklappe 24 aufweist und somit nur eine natürliche Abströmung in den
Außenbereich 30 ermöglicht wird.
[0048] Abb. 4 zeigt eine vierte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage.
Der Aufbau des Schutzbereiches 10 und der darin zur Einhaltung der Druckdifferenz
vorgesehenen Komponenten ist wieder identisch mit der ersten Ausführungsform. Der
Brandbereich 40 ist wieder über Entrauchungsklappen 25 mit einem Abluftbereich 20
verbunden, dessen Ausführung dem in der dritten Ausführungsform entspricht. Zur Detektion
von veränderlichen Betriebsbedingungen der Anlage sind in der vierten Ausführungsform
Türkontakte 4d an den Türen 2 angebracht, die ein Öffnen und Schließen der Türen 2
detektieren und von der Steuereinheit 1 ausgelesen werden. Im Brandfall werden die
Entrauchungsklappen 25 automatisch geöffnet. Der Abluft-Volumenstrom wird auf Basis
der Signale der Türkontakte 4d gesteuert. Im Falle einer sich schließenden Tür 2 wird
Druckspitzen an der Tür 2 durch die kombinierte Wirkung der Druckregelklappe 14 im
Schutzbereich 10 und der Regelklappe 24 im Abluftbereich 20 entgegengewirkt, wobei
gleichzeitig durch die Zuluft- und Abluft-Frequenzumrichter 12 und 22 die Leistung
des Zuluftventilators 11 und des Abluftventilators 21 zurückgefahren werden kann.
[0049] Abb. 5 stellt die Signalverläufe des aktiv geregelten Teils der Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage
zur Steuerung des Zuluft-Volumenstroms dar. Drucksensoren 4a und/oder Türkontakte
4b im Schutzbereich 10 detektieren ein Drucksignal und/oder Türöffnungssignal, das
an die Steuereinheit 1 geleitet wird und von dieser ausgelesen wird. Sich verändernde
Betriebsbedingungen im Schutzbereich, beispielsweise durch sich öffnende oder schließende
Türen, werden durch die Sensoren 4a oder 4b erfasst, die mit der Steuereinheit 1 in
Wirkverbindung stehen. Die Steuereinheit 1 ermittelt auf dieser Grundlage ein Steuersignal,
das sie an den Zuluft-Frequenzumrichter 12 weitergibt, der den vom Zuluftventilator
11 erzeugten Zuluft-Volumenstrom durch Änderung der Drehzahl des Zuluftventilators
11 an die veränderten Betriebsbedingungen anpassen kann. Es ist auch denkbar, dass
die Steuereinheit 1 mit einem oder mehreren Detektoren zur Registrierung eines Brandes
im Brandbereich 40 (nicht gezeigt), wie Rauchmelder oder dergleichen verbunden ist,
und darüber hinaus bei Erfassung eines Brandes die Öffnung eines Fensters im Brandbereich
40 über einen daran vorgesehenen Motor (nicht gezeigt) veranlasst, indem sie einen
entsprechenden Steuerbefehl an den Motor übermittelt, um ein Abströmen von Rauch in
den Außenbereich 30 zu ermöglichen.
[0050] Abb. 6 zeigt die Signalverläufe der aktiv geregelten Teile der Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage
gemäß der dritten und vierten Ausführungsform. Zusätzlich zur in Abb. 5 gezeigten
Signalerfassung und Regelung im Schutzbereich 10 umfasst die Anlage hier Drucksensoren
4c und/oder Türkontakte 4d, die ein Drucksignal und/oder Türöffnungssignal im Brandbereich
40 detektieren. Auf Basis dieses Signals kann die Steuereinheit 1 bei sich verändernden
Betriebsbedingungen den Abluft-Frequenzumrichter 22 ansteuern, der wiederum den vom
Abluftventilator 21 erzeugten Abluftvolumenstrom durch Änderung der Drehzahl des Abluftventilators
21 an die veränderten Betriebsbedingungen anpassen kann. Auch hier ist es denkbar,
dass Detektoren zur Registrierung eines Brandes im Brandbereich 40 (nicht gezeigt)
wie Rauchmelder oder dergleichen mit der Steuereinheit 1 verbunden sind und die Steuereinheit
1 im Brandfall die Öffnung von Entrauchungsklappen 25 im Brandbereich 40 über einen
daran vorgesehenen Motor (nicht gezeigt) veranlasst, indem sie einen entsprechenden
Steuerbefehl an den Motor übermittelt, um das Abströmen von Rauch in den Abluftbereich
20 zu ermöglichen.
[0051] Durch die zusätzliche Ansteuerungsmöglichkeit des Abluftventilators 21 kann einerseits
ein zuverlässiges Abströmen von Rauch aus dem Brandbereich 40 in den Außenbereich
30 sichergestellt werden, wenn dieser keine direkte Anbindung an die Gebäudehülle
aufweist. Durch die Erfassung der Betriebsbedingungen sowohl im Schutzbereich 10 als
auch im Brandbereich 40 kann darüber hinaus die Steuerung der Zuluft- und Abluft-Volumenströme
in Abstimmung miteinander erfolgen, wodurch ein synchronisiertes System geschaffen
wird, mit dem eine präzisere und zuverlässigere Steuerung der Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage
erreicht werden kann.
[0052] Nicht in Abb. 5 und 6 gezeigt sind die passiven Komponenten der jeweiligen Formen
der Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage, die im Falle der Druckregelklappe 14
im Schutzbereich 10 (siehe Abb. 1-4) dem Überschreiten eines Maximaldrucks im Schutzbereich
10 vorbeugen, und im Falle der Regelklappe 24 im Abluftbereich 20 (siehe Abb. 3-4)
Druckdifferenzspitzen zwischen Schutzbereich 10 und Brandbereich 40 verhindern.
Bezugszeichenliste:
[0053]
- 10
- Schutzbereich
- 11
- Zuluftventilator
- 12
- Zuluft-Frequenzumrichter
- 14
- Druckregelklappe
- 20
- Abluftbereich
- 21
- Abluftventilator
- 22
- Abluft-Frequenzumrichter
- 24
- Regelklappe
- 25
- Entrauchungsklappe
- 30
- Außenbereich
- 40
- Brandbereich
- 1
- Steuerungseinrichtung
- 2
- Tür
- 2a
- Türklinke
- 3
- Außentür
- 4a
- Drucksensor
- 4b
- Türkontakt
- 4c
- Drucksensor
- 4d
- Türkontakt
- 6
- Fenster
1. Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage zur Rauchfreihaltung eines Schutzbereiches
(10) in einem Gebäude zur Erzielung einer Mindestdruckdifferenz zu einem an den Schutzbereich
(10) angrenzenden Brandbereich (40), wobei gleichzeitig eine Maximaldruckdifferenz
nicht überschritten wird, umfassend
- einen Zuluftventilator (11) zur Erzeugung eines Zuluft-Volumenstroms in den Schutzbereich
(10), der mit einem Zuluft-Frequenzumrichter (12) zusammenwirkt, derart dass der vom
Zuluftventilator (11) erzeugte Zuluft-Volumenstrom einstellbar ist,
- eine Schutzbereich-Messeinrichtung zur Bestimmung der Betriebsbedingungen der Rauchschutz-Differenzdruckanlage
im Schutzbereich (10),
- eine Druckregelklappe (14), die zwischen dem Schutzbereich (10) und einem Außenbereich
(30) angeordnet ist und bei einem voreingestellten Überdruck öffnet, um einer Überschreitung
der Maximaldruckdifferenz entgegenzuwirken,
wobei weiter eine Steuerungseinrichtung (1) vorgesehen ist, die auf Basis der Signale
der Schutzbereich-Messeinrichtung eine Ansteuerung des Zuluft-Frequenzumrichters (12)
in der Weise vornimmt, dass der Zuluft-Volumenstrom zur Erzielung einer Druckdifferenz
führt, die oberhalb der Mindestdruckdifferenz liegt.
2. Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass die Schutzbereich-Messeinrichtung zur Bestimmung des Betriebszustands der Rauchschutz-Differenzdruckanlage
einen Drucksensor (4a) umfasst, der den Druck im Schutzbereich (10) detektiert.
3. Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass die Schutzbereich-Messeinrichtung zur Bestimmung des Betriebszustands der Rauchschutz-Differenzdruckanlage
einen oder mehrere Türkontakte (4b) umfasst, die ein Öffnen und Schließen von Türen
(3) zwischen dem Schutzbereich (10) und dem Außenbereich (30) detektieren.
4. Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einblasen des Zuluft-Volumenstroms in den Schutzbereich (10) über mehrere Einblasstellen
erfolgt.
5. Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Brandbereich (40) eine Abströmungseinrichtung vorhanden ist, über die mindestens
im Brandfall eine Strömungsverbindung zum Außenbereich (30) herstellbar ist, so dass
der vom Zuluftventilator (11) aufgebrachte Zuluft-Volumenstrom durch die Abströmungseinrichtung
aus dem Gebäude abströmen kann.
6. Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere
nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Abströmungseinrichtung ein Fenster (6) umfasst, das mindestens im Brandfall automatisch
geöffnet wird, um eine Strömungsverbindung mit dem Außenbereich (30) herzustellen.
7. Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere
nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Abströmungseinrichtung eine Entrauchungsklappe (25) umfasst, die mindestens im
Brandfall automatisch geöffnet wird, um eine Strömungsverbindung mit einem Abluftbereich
(20), insbesondere einen Abluftkanal umfassend, herzustellen, der mit dem Außenbereich
(30) in Strömungsverbindung steht.
8. Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere
nach Anspruch 7, umfassend einen Abluftventilator (21), der aus dem Abluftbereich
(20) einen Abluft-Volumenstrom absaugt.
9. Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere
nach Anspruch 8, umfassend
- einen Abluft-Frequenzumrichter (22), der mit dem Abluftventilator (21) zusammenwirkt,
derart, dass der vom Abluftventilator (21) erzeugte Abluft-Volumenstrom einstellbar
ist, sowie
- eine Brandbereich-Messvorrichtung im Brandbereich (40) zur Bestimmung der Betriebsbedingungen
der Rauchschutz-Differenzdruckanlage im Brandbereich (40).
10. Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere
nach Anspruch 9, wobei die Steuerungseinrichtung (1) auf Basis der Signale der Brandbereich-Messvorrichtung
eine Ansteuerung des Abluft-Frequenzumrichters (22) in der Weise vornimmt, dass mindestens
im Brandfall eine Druckdifferenz zwischen Schutzbereich (10) und Brandbereich (40)
innerhalb der vorgegebenen Grenzen erreicht wird.
11. Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere
nach Anspruch 10, weiter umfassend eine Regelklappe (24), die zwischen dem Abluftbereich
(20) und dem Außenbereich (30) angeordnet ist und sich bei Überschreiten eines voreingestellten
Maximalunterdrucks im Abluftbereich (20) öffnet, um Fehlluft in den Abluftbereich
(20) einströmen zu lassen und damit ein Überschreiten des Maximalunterdrucks zu vermeiden.
12. Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere
nach Anspruch 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Brandbereich-Messvorrichtung einen Drucksensor (4c) umfasst, der den Druck im
Brandbereich (40) detektiert.
13. Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere
nach Anspruch 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Brandbereich-Messvorrichtung einen oder mehrere Türkontakte (4d) umfasst, die
ein Öffnen und Schließen von Türen zwischen dem Schutzbereich (10) und dem Brandbereich
(40) detektieren.
14. Hybrid-Rauchschutz-Differenzdruckanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere getrennte Brandbereiche (40) mit dem Schutzbereich (10) verbunden sind.
15. Verfahren zur Aufrechterhaltung eines vorgegebenen Überdrucks in einem Schutzbereich,
wobei dem Schutzbereich über einen Zuluftventilator ein Zuluft-Volumenstrom zur Erzielung
des vorgegebenen Überdrucks zugeführt wird, wobei der Zuluftventilator weiterhin so
angesteuert wird, dass
- der Unterschreitung eines vorgegebenen Minimaldrucks durch Erhöhung des Zuluft-Volumenstroms
entgegengewirkt wird,
- der Überschreitung eines vorgegebenen Maximaldrucks durch Reduktion des Zuluft-Volumenstroms
entgegengewirkt wird
- und gleichzeitig über eine Druckregelklappe bei Erreichen eines vorgegebenen Überdrucks
eine Druckreduktion durch Eröffnen einer Abströmöffnung ermöglicht wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, gekennzeichnet dadurch, dass im Brandfall in einem an den Schutzbereich angrenzenden Brandbereich durch Schaffung
einer Strömungsverbindung zu einem Außenbereich sicher gestellt wird, dass bei Öffnen
einer Tür zwischen Schutzbereich und Brandbereich der Volumenstrom, der vom Schutzbereich
zur Rauchunterdrückung in den Brandbereich strömt, über die Strömungsverbindung zum
Außenbereich abströmen kann.