[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Darstellung von Informationen
für Verkehrsteilnehmer über den Betrieb eines Schienenfahrzeugs und ein für ein solches
Verfahren speziell eingerichtetes Schienenfahrzeug.
[0002] Zur Vermeidung von Kollisionen mit anderen Verkehrsteilnehmern, wie Fußgängern, Autofahrern
und Radfahrern, beim Betrieb einer Straßenbahn werden akustische Signale, wie Horn,
Hupe, Glocke, eingesetzt.
[0003] Solche Warnhinweise sind insbesondere an unübersichtlichen Orten, zum Beispiel in
Fußgängerzonen im Bereich von Haltestellen und Kreuzungen zum Schutz vor Kollisionen
nicht ausreichend. An solchen Orten treffen oftmals mehrere Straßenbahnen, aus verschiedenen
Richtungen kommend oder in verschiedene Richtungen abfahrend, aufeinander, was die
Situation für Fußgänger besonders unübersichtlich macht. Verschärft wird diese Situation
in Fußgängerzonen mit zusätzlichen Fußgängerströmen. Insbesondere ältere Fahrgäste
oder Kinder sind mit der Situation an solchen unübersichtlichen Orten oft überfordert.
Das Problem betrifft auch aussteigende oder umsteigende Fahrgäste.
[0004] Die
DE 10 2007 049 922 A1 offenbart einen Miniprojektor, der in oder an einem Fahrzeug in einer Weise angeordnet
ist, daß er Informationen solcherart projiziert, daß diese von einem Beschauer an
einem Ort außerhalb des Fahrzeugs zu sehen sind. In einer Ausführungsform sind die
Informationen Warn- oder Hinweisinformationen. So können z. B. mit der Ausführungsform
Informationen auf eine Fahrbahn projiziert werden, die einem dem Fahrzeug nachfolgenden
Fahrzeug einen Warnhinweis, z. B. über zu dichtes Auffahren oder einen nahen Verkehrsstau,
abgibt.
[0005] Die
DE 10 2012 104 312 A1 offenbart eine Einrichtung, die an einem Fahrzeug montiert ist, um einen Fahrgast
durch Verwenden einer graphischen Lichtprojektion zu schützen, aufweisend eine erste
Erfassungseinheit, welche ein Öffnen einer Fahrzeugtür erfasst, eine zweite Erfassungseinheit,
welche ein Einsteigen einer einsteigenden Person oder ein Aussteigen einer aussteigenden
Person erfasst, eine Seitenstufenantriebseinheit, welche eine Seitenstufe antreibt,
eine Lichtprojektionseinheit, welche ein Einsteigeschutzlicht oder ein Aussteigeschutzlicht
projiziert und eine Steuereinheit, welche die Seitenstufenantriebseinheit ansteuert,
um die innerhalb des Fahrzeugs angeordnete Seitenstufe herauszuziehen und/oder hinauszudrücken
und/oder zu verlängern und/oder zu bewegen, wenn die erste Erfassungseinheit das Öffnen
der Fahrzeugtür detektiert, und die Lichtprojektionseinheit ansteuert, das Aussteigeschutzlicht
zu projizieren, wenn die zweite Erfassungseinheit das Aussteigen der aussteigenden
Person erfasst.
[0006] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Erhöhung der Sicherheit für andere
Verkehrsteilnehmer, insbesondere Fußgänger und Radfahrer, und die Bereitstellung verbesserter
Mittel zur Verhinderung der Kollision eines Schienenfahrzeugs mit anderen Verkehrsteilnehmern.
Die vorliegende Erfindung ist durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche definiert.
[0007] Nach einer grundlegenden Idee der Erfindung erfolgt eine Information über den derzeitigen
und/oder den zukünftigen Betriebszustand des Schienenfahrzeugs durch Projektion visuell
wahrnehmbarer Signale auf der Fahrbahn, die auch von anderen Verkehrsteilnehmern betreten
und/oder befahren wird, zum Beispiel beim Aussteigen oder Überqueren der Straße. Andere
Verkehrsteilnehmer sind insbesondere Fußgänger, Autofahrer und Radfahrer. Betriebszustände
sind insbesondere der bevorstehende Halt, die bevorstehende Abfahrt und die bevorstehende
Fahrtrichtung oder Geschwindigkeit, oder der zukünftige Aufenthaltsort. Die Fahrtrichtung
kann insbesondere durch zumindest einen projizierten Pfeil angezeigt werden.
[0008] Die Projektion ist vorzugsweise eine Lichtprojektion, insbesondere eine Laserlichtprojektion,
die in ihrer Art, Intensität und/oder Dauer von dem Betriebszustand des Schienenfahrzeugs
abhängig gesteuert werden kann. Die optische Signalisierung dient der Information
und Warnung anderer Verkehrsteilnehmer, insbesondere von Fußgängern.
[0009] Weiterhin kann eine Kombination mit akustischen Signalen, insbesondere im Gleichtakt
oder wechselnd, erfolgen. So können für einzelne Betriebszustände akustische Signale
definiert werden, die den Projektionen entsprechender optischer Signale zugordnet
werden. Es kann der Schwerpunkt der Signalisierung zwischen dem rein optischen Signal
und dem zusätzlichen akustischen Signal wählbar sein. Durch Vermeidung oder weitgehende
Vermeidung akustischer Signale kann eine unnötige Lärmbelästigung vermieden werden.
[0010] Die Signalstärke des optischen Signals kann in Abhängigkeit der Uhrzeit, des Beleuchtungszustands
(z.B. durch künstliche Beleuchtung der Fahrbahn), des Tageslichts und/oder der Fahrstrecke
individuell gewählt bzw. eingestellt werden. Zur Steigerung der Aufmerksamkeit kann
die Intensität der Projektion variiert werden, beispielsweise an- und abschwellend.
[0011] Mit einem Verfahren und einer Einrichtung der Erfindung wird eine effektive zusätzliche
Absicherung des Verkehrsweges von anderen Verkehrsteilnehmern ermöglicht. Von der
Erfindung wird ein Verfahren zur Darstellung von Informationen für andere Verkehrsteilnehmer
über den Betrieb eines Schienenfahrzeugs auf der Oberfläche eines Fahrweges des Schienenfahrzeugs
angegeben, umfassend die Projektion eines sichtbaren Antikollisionssignals für andere
Verkehrsteilnehmer auf der Fahrbahn mit Licht. Das Antikollisionssignal zeigt eine
betretbare und/oder befahrbare Freifläche an. Das Antikollisionssignal kann weiterhin
eine nicht zu betretende und/oder zu befahrende Sperrfläche und/oder den Halt oder
die Abfahrt des Schienenfahrzeugs anzeigen. Das Signal wird von dem Schienenfahrzeug
aus mit einer Projektionseinrichtung projiziert.
[0012] Als Lösung für die oben angegebene Aufgabe werden ein Verfahren und ein Schienenfahrzeug
nach den unabhängigen Patentansprüchen vorgeschlagen. Besonders vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0013] Der Ausdruck "betreten und/oder befahren" kann verschiedene Situationen abbilden.
Die Freifläche ist für andere Verkehrsteilnehmer als das Schienenfahrzeug betretbar
und/oder befahrbar. Aus Sicht nur eines anderen Verkehrsteilnehmers ist die Freifläche
in der Regel entweder betretbar, z.B. im Fall eines Fußgängers, oder befahrbar, z.B.
im Fall eines Radfahrers. Bei Betrachtung mehrerer anderer Verkehrsteilnehmer, die
insbesondere zu Fuß oder fahrend unterwegs sind, kann die Freifläche betreten und
befahren werden, zeitgleich oder nacheinander.
[0014] Die Projektionseinrichtung kann von einer Steuerungseinrichtung gesteuert werden,
in der Daten über den derzeitigen und/oder zukünftigen Bewegungszustand, wie Geschwindigkeit,
Beschleunigung, Fahrtrichtung vorliegen.
[0015] Einer vorzugsweise elektronischen Steuerungseinrichtung können Daten über den derzeitigen
und/oder zukünftigen Bewegungszustand, wie Geschwindigkeit, Beschleunigung, Fahrtrichtung,
übermittelt werden. Aus diesen Daten kann die zukünftige Ortsposition des Schienenfahrzeugs
ermittelt werden, woraus wiederum die Freiflächen ermittelt werden können. Die Verarbeitung
bzw. Ermittlung von Daten über den derzeitigen und/oder zukünftigen Bewegungszustand
und die zukünftige Ortsposition des Schienenfahrzeugs sowie der möglichen Freiflächen
kann auch an anderem Ort erfolgen, z.B. in einem Fahrtcomputer, und die Ergebnisse
können zur weiteren Steuerung der Projektion der Freifläche an die Steuerungseinrichtung
übermittelt werden.
[0016] Vorzugsweise umfasst das Verfahren die Ermittlung des voraussichtlichen zukünftigen
Aufenthaltsorts des ersten Schienenfahrzeugs und die Ermittlung betretbaren und/oder
befahrbaren Freiflächen aus dem zukünftigen Aufenthaltsort des ersten Schienenfahrzeugs.
Der voraussichtliche zukünftige Aufenthaltsort kann durch Feststellung des aktuellen
oder zukünftigen Bewegungszustandes, wie insbesondere Geschwindigkeit, Beschleunigung
und/oder Fahrtrichtung, des Fahrzeuges ermittelt werden.
[0017] Die Erzeugung der Projektion der Freiflächen kann beispielsweise durch eine lichttechnische,
insbesondere laserbasierte, Projektion auf den Fahrweg erreicht werden. Die Projektion
kann mittels eines lenkbaren Laserstrahls derart auf die Fahrbahn "gezeichnet" werden,
dass sich für andere Verkehrsteilnehmer der Eindruck eines zweidimensionalen Flächenbereiches
ergibt. Die Projektion kann farbig sein, beispielsweise grün, um die Betretbarkeit/Befahrbarkeit
weiter zu verdeutlichen.
[0018] Der Fahrweg bedeutet die Fläche eines Verkehrsweges, z.B. einer Straße, die von dem
Schienenfahrzeug zu einem Zeitpunkt der Fahrt eingenommen oder von oben betrachtet
überdeckt werden kann. Vorzugsweise wird auch ein Mindestabstand rund um das Fahrzeug,
insbesondere seitlich des Fahrzeugs, zum Fahrweg gerechnet. Der Fahrweg kann vorzugsweise
mit Hilfe des bekannten Regellichtraums oder des Lichtraumprofils des Schienenfahrzeugs
sowie dem bekannten Gleisverlauf bestimmt werden.
[0019] Die Projektionseinrichtung kann in einen Scheinwerfer des Schienenfahrzeugs integriert
sein.
[0020] Die Projektionseinrichtung weist zumindest eine Lichtquelle und Projektionsmittel
zur gezielten Lenkung des Lichts auf.
[0021] Die Projektionseinrichtung ist vorzugsweise eine Laserprojektionseinrichtung, die
eine Laserlichtquelle und Projektionsmittel zur Lenkung eines Laserstrahls aufweist.
Eine Laserprojektionseinrichtung ist in vorteilhafter Weise zum zeilenweisen oder
pixelweisen Abstrahlen von Laserlichtstrahlen eingerichtet. Sie kann einen diodengepumpten
Festkörperlaser zum Generieren von Laserlicht mit den Farben Rot, Grün und Blau aufweisen.
Alternativ oder zusätzlich kann sie über einen Projektionskopf mit einem zweiachsigen
Spiegelscanner zum vertikalen und horizontalen Ablenken eines Laserstrahls verfügen.
Als Laserprojektionseinrichtung kann vorteilhaft eine Laservorrichtung auf Grundlage
der Laser-Display-Technologie (LDT) verwendet werden. Bei der LDT wird das Bild zeilenweise
auf eine Projektionsfläche geschrieben. Das Ablenken erfolgt durch einen speziellen
Scanner mit einem Facettenspiegel (Zeilenaufbau) und einen Kippspiegel (Zeilenvorschub).
Der Laserstrahl kann zuvor moduliert werden, wodurch die Helligkeit und Farbe eines
jeden Bildpunkts definiert werden. Vorteile der LDT sind, dass nahezu beliebig geformte
Projektionsflächen verwendet werden können, kein Fokussieren erforderlich ist, ein
sehr hoher Kontrast erzielbar ist und eine große Farbpalette durch das Mischen reiner
Grundfarben (RGB), also monochromatischen Lichts gegeben ist. Statt der LDT kann jede
andere geeignete Laservorrichtung verwendet werden, wie zum Beispiel eine Laservorrichtung
auf Grundlage des Grating LightValve Systems (der Fa. Silicon Light Machines) oder
des Digital Micromirror Device Systems (der Fa. Texas Instruments).
[0022] Der Begriff "Projektion der Freifläche" kann bedeuten, dass die Projektion selbst
flächig ausgedehnt ist. Beispielsweise kann eine Freifläche mit Licht vollständig
beleuchtet werden. Alternativ ist eine Füllung mit einem Muster (z.B. Schraffur) möglich.
Alternativ oder zusätzlich zu einer flächig ausgedehnten Projektion ist eine linienförmige
Umrandung einer Freifläche möglich, um eine flächige Markierung zu erreichen.
[0023] Es erfolgt in dem Verfahren die Projektion von, vorzugsweise zeitlich begrenzten,
Gehwegflächen (Freiflächen) oder Fahrflächen für den Schienenweg kreuzende andere
Verkehrsteilnehmer. Hiermit wird erreicht, dass die Verkehrsteilnehmer die Information
erhalten, welche Flächen ohne Gefahr der Kollision mit dem Schienenfahrzeug betreten
oder befahren werden können. In einer Ausführungsform erfolgt die Projektion eines
Signals, welches eine Information über einen Zeitraum (Zeitraumsignal) angibt, wie
lange die Freiflächen noch betretbar oder befahrbar sind, auf die Oberfläche eines
Fahrweges des Schienenfahrzeugs. Ein solches Signal kann ein Signal zusätzlich zu
der Projektion der Freifläche sein oder eine Variation der Projektion der Freifläche,
wie nachfolgend anhand einiger Beispiele erläutert.
[0024] Mit dem Zeitraumsignal kann eine Information darüber gegeben werden, wie lange ein
haltendes Schienenfahrzeug noch steht bzw. wie lange die Zeitdauer bis zur Abfahrt
ist, oder wann das sich nähernde Fahrzeug so nah ist, dass der Bereich verlassen werden
muss. Das Zeitraumsignal kann verschiedener Gestalt sein. In einer Variante wird ein
Zeitraum numerisch mit einer üblichen Maßeinheit, vorzugsweise Sekunden oder Minuten,
angezeigt. In eine projizierte Freifläche kann zusätzlich eine solche Zeitangabe projiziert
werden. In einer anderen Variante kann ein Zeitraum in Form eines kleiner werdenden
Objektes dargestellt werden, z.B. in Form eines in seiner Länge segmentweise abnehmende
Streifens oder Balkens, oder in Form eines segmentweise verschwindenden Kreises. In
noch einer Variante wird die Intensität der Projektion der Freifläche variiert, beispielsweise
durch Variation der Intensität einer Lichtprojektion der Freifläche (blinkende Freifläche),
wobei die Frequenz der Variation schrittweise erhöht werden kann, je näher der Zeitpunkt
kommt, zu dem die Freifläche aufgehoben wird. In noch einer Variante wird die Farbe
der Projektion der Freifläche variiert, beispielsweise von grün zu rot, wobei rot
die Aufhebung oder kurz bevorstehende Aufhebung der Freifläche kennzeichnet.
[0025] In einer noch spezielleren Variante erfolgt die Projektion mehrerer Signale, die
Informationen über verschiedene Zeiträume entlang des zukünftigen Fahrweges des Schienenfahrzeugs
angeben, wie lange die Freiflächen noch betretbar/befahrbar sind. Beispielsweise können
entlang des zukünftigen Fahrweges mehrere numerische Zeitsignale projiziert werden.
Oder es kann in einer anderen Variante ein Farbverlaufssignal projiziert werden, beispielsweise
von Grün zu Rot, wobei der Farbverlauf sich mit größer werdendem Abstand von der zukünftigen
Position des Schienenfahrzeug geändert wird, beispielsweise von Rot (relativ nah an
der zukünftigen Position) zu grün (relativ weit entfernt von der zukünftigen Position).
Da sich die zukünftige Position des Schienenfahrzeugs bei bewegtem Schienenfahrzeug
permanent geändert wird, werden/wird auch das/die Zeitraumsignal(e) gleichsam geändert.
[0026] In einer Ausführungsform der Erfindung wird ein Verfahren angegeben, umfassend
- die Ermittlung des voraussichtlichen zukünftigen Aufenthaltsorts zumindest eines weiteren
Schienenfahrzeugs, beispielsweise eines zweiten Schienenfahrzeugs,
- die Ermittlung zumindest einer betretbaren und/oder befahrbaren Freifläche im Fahrweg
des zumindest einen weiteren Schienenfahrzeugs aus dem zukünftigen Aufenthaltsort
des zumindest einen weiteren Schienenfahrzeugs,
- die Projektion der betretbaren und/oder befahrbaren Freifläche im Fahrweg des zumindest
einen weiteren Schienenfahrzeugs von dem ersten Schienenfahrzeug aus mit der Projektionseinrichtung
(2a-2h) oder mit zumindest einer der Projektionseinrichtungen.
[0027] Die Ermittlung des voraussichtlichen zukünftigen Aufenthaltsorts des weiteren Schienenfahrzeugs
und die Ermittlung zumindest einer betretbaren und/oder befahrbaren Freifläche im
Fahrweg des zumindest einen weiteren Schienenfahrzeugs kann an einem oder mehreren
verschiedenen Orten erfolgen, beispielsweise in dem zweiten Fahrzeug, einer Leitstelle
und/oder dem ersten Fahrzeug.
[0028] Das Verfahren kann weiterhin umfassen: die Übermittlung einer Information über den
voraussichtlichen zukünftigen Aufenthaltsort des zumindest einen weiteren Schienenfahrzeugs
an das erste Schienenfahrzeug und/oder die Übermittlung einer Information über die
betretbare und/oder befahrbare Freifläche im Fahrweg des zumindest einen weiteren
Schienenfahrzeugs an das erste Schienenfahrzeug. Diese Variante kann angewandt werden,
wenn die genannten Informationen nicht in dem ersten Fahrzeug ermittelt wurden.
[0029] Das erste und das zumindest eine weitere Schienenfahrzeug können beispielsweise auf
benachbarten Gleisen fahren, insbesondere in entgegengesetzter Fahrtrichtung. Die
zumindest eine betretbare/befahrbare Freifläche im Fahrweg des zumindest einen weiteren
Schienenfahrzeugs wird dann vom ersten Fahrzeug aus projiziert. In dieser Variante
können mehrere Schienenfahrzeuge miteinander vernetzt werden, zum Beispiel direkt
oder über eine Leitstelle und vorzugsweise per Funk. Bei der Ermittlung von einer
oder mehreren Freiflächen werden die Informationen mehrerer Schienenfahrzeuge berücksichtigt.
Es kann signalisiert werden, welche Teile eines Fahrweges anderer Fahrzeuge gefahrlos
begehbar sind. Diese Variante des Verfahrens ermöglicht die Absicherung des Schienenbereiches
direkt vor einem Fahrzeug und zusätzlich die Absicherung eines größeren Schienenbereiches
über mehrere räumlich benachbarter Gleisabschnitte. Das oben beschriebene Verfahren
kann auch in umgekehrter Weise stattfinden, also indem die Übermittlung einer Information
über den voraussichtlichen zukünftigen Aufenthaltsort des ersten Schienenfahrzeugs
an das zumindest eine weitere Schienenfahrzeug, beispielsweise ein oben genanntes
zweites Schienenfahrzeug, erfolgt und die betretbaren/befahrbaren Freiflächen im Fahrweg
des ersten Schienenfahrzeugs von dem zumindest einen weiteren Fahrzeug aus projiziert
wird.
[0030] In einer Variante des Verfahrens erfolgt eine Änderung der Intensität der Projektion
der betretbaren/befahrbaren Freiflächen. Eine Intensitätsänderung in Form von Blinken
kann verwendet werden, um die bevorstehende Aufhebung der Freifläche zu signalisieren,
wie bereits erwähnt. Es ist stattdessen oder zusätzlich möglich, durch eine Intensitätsänderung
die Aufmerksamkeit von anderen Verkehrsteilnehmern zu erhöhen. Eine langsame Intensitätsänderung,
oder eine langsames Blinken oder An- und-Abschwellen, kann beispielsweise auf die
Freifläche aufmerksam machen, eine schnelle Änderung in Form eines schnellen Blinkens
kann die bevorstehende Aufhebung der Freifläche signalisieren.
[0031] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt, zusätzlich
zur Projektion der Freiflächen, die Projektion zumindest einer nicht zu betretenden
oder zu befahrenden Sperrfläche auf der Oberfläche des Fahrweges. Die Sperrfläche
ist eine Fläche, in der eine Kollisionsgefahr mit dem Schienenfahrzeug besteht. Die
Freifläche und die Sperrfläche können beispielsweise in unterschiedlicher Schraffur
oder in unterschiedlichen Farben dargestellt sein, wie rot und grün. In dieser Ausführungsform
erfolgt die Projektion von Sperrflächen auf die Fahrbahn insbesondere in Fußgängerzonen
und speziell im Bereich von Haltestellen und Kreuzungen zur Absicherung des Verkehrsweges.
Diese Ausführungsform kann ergänzt werden durch die Projektion eines sichtbaren Signals,
das den Zeitraum anzeigt, wie lange die Sperrfläche nicht zu betreten oder zu befahren
ist oder wann sie aufgehoben wird.
[0032] In noch einer Variante der Erfindung erfolgt die Projektion eines sichtbaren Signals
über den Halt oder die Abfahrt des Schienenfahrzeugs auf der Oberfläche des Fahrweges.
Auch hier ist die Projektion vorzugsweise eine Lichtprojektion, insbesondere eine
Laserlichtprojektion. Im Fall eines Abfahrtsignals kann das Signal mehrstufig sein.
Ein Spezialfall ist ein in der Intensität ansteigendes Signal. Das Signal, das den
Halt des Schienenfahrzeugs anzeigt, ist in einer speziellen Variante die Projektion
einer Halteposition des Schienenfahrzeuges, beispielsweise an einer Haltestelle.
[0033] In einer Variante zeigen die betretbaren/befahrbaren Freiflächen einen Fluchtweg
an, der nur in einem Gefahrenfall projiziert wird. Es wird in dieser Variante ein
Fluchtweg für den Evakuierungsfall zur Sicherstellung einer schnellen Personenrettung
projiziert. Die Projektion eines Fluchtweges kann in einer Signalfarbe erfolgen und
an- und abschwellend sein. Die Projektion eines Fluchtweges kann mit akustischen Signalen
kombiniert werden.
[0034] In einer weiteren Variante der Erfindung erfolgt eine Kennzeichnung eines Hindernisses,
das durch ein Fahrerassistenzsystem erkannt wird, für den Fahrer. Diese Kennzeichnung
kann mit einem Verfahren zum Projizieren eines Laserlichtbilds in eine Umgebung um
das Schienenfahrzeug erfolgen, das aufweist:
- Erfassen eines Bilds in einer vorbestimmten Umgebung um das Schienenfahrzeug;
- Auswerten eines erfassten Bilds;
- Manipulieren eines Inhalts des erfassten Bilds, und
- Projizieren eines manipulierten Inhalts des erfassten Bilds mittels Laserlichtstrahlen
an eine in der vorbestimmten Umgebung um das Fahrzeug vorhandene Stelle, die eine
vorbestimmte Beziehung zu einer Stelle des Erfassens des Bilds in der vorbestimmten
Umgebung um das Fahrzeug aufweist.
[0035] Ein solches Verfahren ist in der Patentanmeldung
DE 102012003158 A1 ausführlich anhand eines KFZ beschrieben und auf die Offenbarung dieses Dokumentes
wird verwiesen.
[0036] Zu der erfindungsgemäßen Straßenbahn wird auf die gesamte Offenbarung des obigen
Verfahrens verwiesen. Dort genannte gegenständliche Merkmale können auf Merkmale des
Schienenfahrzeugs sein. Die Projektionseinrichtung wurde bereits oben beschrieben.
Die Steuerungseinrichtung steuert den Projektionsort. Einer vorzugsweise elektronischen
Steuerungseinrichtung können Daten über den derzeitigen und/oder zukünftigen Bewegungszustand,
wie Geschwindigkeit, Beschleunigung, Fahrtrichtung, übermittelt werden. Aus diesen
Daten kann die zukünftige Ortsposition des Schienenfahrzeugs ermittelt werden, woraus
wiederum die Freiflächen ermittelt werden können. Die Verarbeitung bzw. Ermittlung
von Daten über den derzeitigen und/oder zukünftigen Bewegungszustand und die zukünftige
Ortsposition des Schienenfahrzeugs sowie der möglichen Freiflächen kann auch an anderem
Ort erfolgen, z.B. in einem Fahrtcomputer, und die Ergebnisse können zur weiteren
Steuerung der Projektion der Freifläche an die Steuerungseinrichtung übermittelt werden.
[0037] In einer Variante kann die Steuerungseinrichtung auch in Abhängigkeit von dem derzeitigen
und/oder zukünftigen Bewegungszustand eines weiteren Schienenfahrzeugs die Projektion
zumindest einer Freifläche auf die Oberfläche des Fahrweges des zumindest einen weiteren
Schienenfahrzeugs steuern. Mit einem solchen Schienenfahrzeug kann wie in einer obigen
Verfahrensvariante beschrieben die Projektion einer betretbaren/befahrbaren Freifläche
im Fahrweg zumindest eines weiteren Schienenfahrzeugs von dem ersten Schienenfahrzeug
aus mit der Projektionseinrichtung erfolgen. In dieser Variante können mehrere Schienenfahrzeuge
miteinander vernetzt werden, zum Beispiel direkt oder über eine Leitstelle, beispielsweise
per Funk. Informationen über den Bewegungszustand des weiteren Schienenfahrzeugs können
an das (erste) Schienenfahrzeug übertragen werden. Der Steuerungseinrichtung können
Daten über den derzeitigen und/oder zukünftigen Bewegungszustand des zweiten Schienenfahrzeugs,
wie Geschwindigkeit, Beschleunigung, Fahrtrichtung, übermittelt werden. Die Verarbeitung
bzw. Ermittlung der Daten über den derzeitigen und/oder zukünftigen Bewegungszustand
und die zukünftige Ortsposition des weiteren Schienenfahrzeugs sowie der möglichen
Freiflächen kann auch an anderem Ort erfolgen, z.B. in dem bereits genannten Fahrtcomputer,
und die Ergebnisse können zur weiteren Steuerung der Projektion von Freiflächen an
die Steuerungseinrichtung übermittelt werden.
[0038] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Beispielen beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Straßenbahn mit Projektionseinrichtungen,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf eine Straßenbahn und einen Fahrweg mit Projektion mehrerer betretbarer
oder befahrbarer Freiflächen und
- Fig. 3
- zwei vernetzte Schienenfahrzeuge und betretbare und/oder befahrbare Freiflächen.
[0039] Fig. 1 zeigt ein Schienenfahrzeug 1, in diesem Fall eine Straßenbahn, in einer Teilansicht.
Dargestellt sind verschiedene mögliche Positionen einer Projektionseinrichtung 2.
Die Projektionseinrichtung 2a ist in einem Scheinwerfer 3 integriert. Die Projektionseinrichtungen
2b und 2c sind hinter einer Front bzw. hinter einer Seitenscheibe angebracht. Die
Projektionseinrichtungen 2d, 2e und 2f sind auf der Außenseite der Straßenbahn entweder
im oberen oder unteren Bereich des Wagenkastens angebracht. Mit den Projektionseinrichtungen
2a, 2b, 2d oder 2f können besonders vorteilhaft Freiflächen vor dem Fahrzeug dargestellt
werden, mit den Projektionseinrichtungen 2c und 2e vorteilhaft Freiflächen seitlich
des Schienenfahrzeugs 1. Es ist nicht erforderlich, dass alle die gezeigten Projektionseinrichtungen
an dem Fahrzeug 1 vorhanden sind. Beispielsweise kann alternativ die Einrichtung 2a
oder 2f vorhanden sein, alternativ die Einrichtung 2b oder 2d oder alternativ die
Einrichtung 2c oder 2e. Auf der dem Betrachter abgewandten Rückseite des Fahrzeugs
1 können analog Projektionseinrichtungen wie 2c und/oder 2e angebracht sein. Weiterhin
können entlang der Straßenbahn 1, von der nur der vordere Teil gezeigt ist, weitere
Projektionseinrichtungen vorhanden sein.
[0040] Beispielhaft nur an der Projektionseinrichtung 2a ist ein Laserstrahl 4 eingezeichnet,
der von der Projektionseinrichtung 2a ausgesendet wird und zum zeilenweisen Aufbau
einer betretbaren/befahrbaren Freifläche auf die Oberfläche der Straße dient.
[0041] In Fig. 1 ist ferner eine Steuerungseinrichtung 30 gezeigt, die mit den Projektionseinrichtungen
2a bis 2f verbunden ist und die Richtung der von den Projektionseinrichtungen ausgesandten
Laserstrahlen, wie z.B. dem Strahl 4, zwecks Projektion von Freiflächen auf die Fahrwegsoberfläche
steuert.
[0042] Fig. 2 zeigt eine Straßenbahn 1 in schematischer Darstellung von oben, also mit Blickrichtung
des Betrachters auf das Dach der Straßenbahn und auf die Oberfläche des Fahrweges
10 der Straßenbahn 1. Gezeigt sind ferner Schienen 5. Beispielsweise befindet sich
die Straßenbahn 1 im Haltezustand an einer Haltestelle. Von der Projektionseinrichtung
2f aus wird eine betretbare/befahrbare Freifläche 6 auf die Oberfläche des Fahrwegs
10 projiziert. Der Fahrweg 10 wird in der Darstellung der Fig. 2 von den gestrichelten
Linien 11 und 12 begrenzt. Außerhalb des Fahrweges 10 besteht keine Kollisionsgefahr
mit Fußgängern, Radfahrern oder Autofahrern. Wie in der Fig. 2 gezeigt, wird zu dem
Fahrweg 10 beidseitig des Schienenfahrzeugs 1 ein Sicherheitsabstand gerechnet.
[0043] Am Ende des Schienenfahrzeugs 1 wird von einer Projektionseinrichtung 2h eine Freifläche
7 auf die Oberfläche des Fahrwegs projiziert. Dargestellt sind bei allen Projektionseinrichtungen
2 Laserstrahlen 4, die zum zeilenweisen Aufbau der Projektion von Freiflächen dienen.
Auf der in Fahrtrichtung F (dargestellt durch einen Pfeil) rechten Seite des Schienenfahrzeugs
1 wird durch die Projektionseinrichtungen 2e und 2g eine Freifläche 8 projiziert.
In analoger Weise wird auf der linken Seite des Schienenfahrzeugs 1 durch die Projektionseinrichtungen
2e und 2g eine Freifläche 9 projiziert. Die Freiflächen 6 bis 9 zeigen den Bereich
an, der von Fußgängern oder Radfahrern gefahrlos betreten oder befahren werden kann.
Die Freiflächen 6 bis 9 können während eines Haltes des Schienenfahrzeugs 1 projiziert
werden. Die Freiflächen 6 und 7 zeigen an, wo der Schienenweg gefahrlos überquert
werden kann. Die Freiflächen 8 und 9 zeigen an, dass während des Haltes des Fahrzeugs
1 diese Flächen gefahrlos zum Aussteigen oder Einsteigen betreten werden können. Während
einer Fahrt des Schienenfahrzeugs 1 können Freiflächen eingeblendet bleiben. Beispielsweise
können die Freiflächen 6 und 7 auch während der Fahrt projiziert werden und bewegen
sich somit während der Fahrt entlang des Fahrwegs 10. Während der Fahrt zeigt dann
die Fläche 6 an, dass in diesem Bereich die Gleise noch gefahrlos überquert werden
können. In der schematischen, nicht maßstäblichen Darstellung ist die Fläche 6 allerdings
näher an das Schienenfahrzeug 1 herangerückt, als dies beim normalen Fahrtbetrieb
mit normaler Fahrtgeschwindigkeit der Fall sein sollte. In analoger Weise zeigt die
Freifläche 7 an, in welchem Bereich während der Fahrt des Schienenfahrzeugs 1 die
Gleise hinter dem Schienenfahrzeug bereits wieder überquert werden können.
[0044] Während der Fahrt werden die Freiflächen 8 und 9 nicht projiziert. In diesem Bereich
sollte sich während der Fahrt des Schienenfahrzeugs kein Passant befinden. Stattdessen
könnten beispielsweise andersfarbige, beispielsweise rot, dargestellte Sperrflächen
während der Fahrt projiziert werden. Sperrflächen seitlich des Fahrzeugs können auch
während eines Halts projiziert werden, beispielsweise wenn Fahrgäste wegen eines vorbeifahrenden
anderen Schienenfahrzeuges, beispielsweise eines Gegenzuges, nicht aussteigen dürfen.
[0045] Ebenso könnten unmittelbar vor und hinter dem Schienenfahrzeug Sperrflächen projiziert
werden, sowohl während der Fahrt als auch während des Haltes.
[0046] In Fig. 3 ist ein Verfahren unter Berücksichtigung zweier Schienenfahrzeuge 1 und
20 gezeigt. Das erste Schienenfahrzeug 1 weist analog zu dem in Fig. 2 dargestellten
Schienenfahrzeug 1 die Projektionseinrichtungen 2e', 2f', 2g' und 2h' auf. In gleicher
Weise wie in Fig. 2 sind Freiflächen 6, 7, 8 und 9 gezeigt, die mit den Projektionseinrichtungen
2e bis 2h rund um das Schienenfahrzeug 1 projiziert werden. Das zweite Schienenfahrzeug
20 weist analoge Projektionseinrichtungen auf, mit denen analoge Freiflächen projiziert
werden können. Die analogen Projektionseinrichtungen und Freiflächen sind bei dem
zweiten Schienenfahrzeug 20 mit Hochstrichen gekennzeichnet.
[0047] Zusätzlich werden bei dem Verfahren mit zwei Schienenfahrzeugen weitere betretbare
Freiflächen 15 und 16 projiziert. Die Fahrzeuge 1 und 20 sind über Funk miteinander
verbunden und gegenseitig über ihre Bewegungszustände informiert. In dem Schienenfahrzeug
1 kann mittels der Information über den Bewegungszustand des Schienenfahrzeugs 20
der voraussichtliche zukünftige Aufenthaltsort des Schienenfahrzeugs 20 ermittelt
werden. Beispielsweise befinden sich beide Fahrzeuge im Haltezustand und der zukünftige
Aufenthaltsort ist für die Dauer des Haltes der in der Fig. 3 gezeigte Aufenthaltsort
bei beiden Schienenfahrzeugen. Im Schienenfahrzeug 1 ist der Aufenthaltsort des Schienenfahrzeugs
20 bekannt und auf Basis dieser Information kann von den Projektionseinrichtungen
2e und 2g, die auf der in Fahrtrichtung F (Pfeil) linken Seite des Fahrzeugs 1 angeordnet
sind (in Fig. 3 die oberen 2g und 2h), eine Freifläche 15 projiziert werden. Die Freifläche
15 zeigt an, dass auch dieser Bereich, der auf dem Fahrweg des zweiten Schienenfahrzeugs
20 liegt, gefahrlos betreten werden kann. Die Freifläche 15 kann in diesem Fall von
dem Fahrzeug 20 aus nicht projiziert werden, da sie zu weit entfernt liegt. Wenn das
Fahrzeug 20 in Bewegung gesetzt wird, in Fahrtrichtung F' (Pfeil), wird der Bewegungszustand
wiederum an das Fahrzeug 1 übermittelt und ab einem gewissen Zeitpunkt wird die Freifläche
15 nicht mehr projiziert.
[0048] In analoger, aber umgekehrter Weise liegt im zweiten Fahrzeug 20 eine Information
über den Bewegungszustand des ersten Schienenfahrzeugs 1 vor und es kann eine Freifläche
16 vom zweiten Schienenfahrzeug 20 aus projiziert werden, welche im Fahrtweg des ersten
Schienenfahrzeugs 1 liegt. Mit Hilfe dieser Ausführungsform der Erfindung können weitere
Streckenbereiche abgesichert werden, indem die Fahrtinformationen bzw. Bewegungszustände
eines ersten Fahrzeugs von einem oder mehreren weiteren Fahrzeugen verarbeitet werden
und Freiflächen im Fahrtweg des ersten Fahrzeugs von diesen anderen Fahrzeugen projiziert
werden.
1. Verfahren zur Darstellung von Informationen für andere Verkehrsteilnehmer über den
Betrieb eines Schienenfahrzeugs (1), das eine Straßenbahn ist, umfassend die Projektion
betretbarer und/oder befahrbarer Freiflächen (6, 7, 8, 9) auf die Oberfläche eines
Fahrweges (10) eines ersten Schienenfahrzeugs (1), wobei die betretbaren und/oder
befahrbaren Freiflächen (6, 7, 8, 9) von dem ersten Schienenfahrzeug aus mit Projektionseinrichtungen
(2a-2h) projiziert werden,
wobei der Fahrweg die Fläche eines Verkehrsweges bedeutet, die von dem Schienenfahrzeug
(1) zu einem Zeitpunkt der Fahrt eingenommen oder von oben betrachtet überdeckt werden
kann,
wobei durch die Projektion der Freiflächen (6, 7, 8, 9) die anderen Verkehrsteilnehmer,
wenn sie den Schienenweg des Schienenfahrzeugs (1) kreuzen, eine Information erhalten,
welche Fläche ohne Gefahr der Kollision mit dem Schienenfahrzeug (1) betreten oder
befahren werden kann,
wobei von einer ersten Projektionsreinrichtung (2f) eine Freifläche (6) in Fahrtrichtung
vor dem Schienenfahrzeug (1) auf die Oberfläche des Fahrwegs (10) projiziert wird
und von einer zweiten Projektionsreinrichtung (2f) eine Freifläche (7) hinter dem
Schienenfahrzeug (1) auf die Oberfläche des Fahrwegs projiziert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, umfassend die Ermittlung des voraussichtlichen zukünftigen
Aufenthaltsorts des ersten Schienenfahrzeugs und die Ermittlung der betretbaren und/oder
befahrbaren Freiflächen aus dem zukünftigen Aufenthaltsort des ersten Schienenfahrzeugs.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend
- die Ermittlung des voraussichtlichen zukünftigen Aufenthaltsorts zumindest eines
weiteren Schienenfahrzeugs (20),
- die Ermittlung zumindest einer betretbaren und/oder befahrbaren Freifläche (15)
im Fahrweg des zumindest einen weiteren Schienenfahrzeugs (20) aus dem zukünftigen
Aufenthaltsort des zumindest einen weiteren Schienenfahrzeugs (20),
- die Projektion der betretbaren und/oder befahrbaren Freifläche (15) im Fahrweg des
zumindest einen weiteren Schienenfahrzeugs (20) von dem ersten Schienenfahrzeug aus
mit zumindest einer der Projektionseinrichtungen (2a-2h).
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend die Projektion eines Signals,
welches eine Information über einen Zeitraum angibt, wie lange die Freiflächen noch
betretbar und/oder befahrbar sind, auf die Oberfläche eines Fahrweges des Schienenfahrzeugs.
5. Verfahren nach Anspruch 4, umfassend die Projektion mehrerer Signale, die Informationen
über verschiedene Zeiträume entlang des Fahrweges des Schienenfahrzeugs angeben, wie
lange die Freiflächen noch betretbar und/oder befahrbar sind.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend eine Änderung der Intensität
der Projektion der betretbaren und/oder befahrbaren Freiflächen.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die betretbaren und/oder befahrbaren
Freiflächen einen Fluchtweg anzeigen, der in einem Gefahrenfall projiziert wird.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend die Projektion zumindest
einer nicht zu betretenden und/oder zu befahrenden Sperrfläche auf der Oberfläche
des Fahrweges.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend die Projektion eines sichtbaren
Signals über den Halt oder die Abfahrt des Schienenfahrzeugs auf der Oberfläche des
Fahrweges.
10. Schienenfahrzeug (1), das eine Straßenbahn ist, aufweisend
- Projektionseinrichtungen (2a-2h), eingerichtet zur Projektion betretbarer und/oder
befahrbarer Freiflächen (6, 7, 8, 9) auf der Oberfläche eines Fahrweges (10) des Schienenfahrzeugs
(1),
- eine Steuerungseinrichtung (30), die in Abhängigkeit von dem derzeitigen und/oder
zukünftigen Bewegungszustand des Schienenfahrzeugs (1) die Projektion der Freiflächen
(6, 7, 8, 9) auf der Oberfläche des Fahrweges (10) steuert,
wobei der Fahrweg die Fläche eines Verkehrsweges bedeutet, die von dem Schienenfahrzeug
(1) zu einem Zeitpunkt der Fahrt eingenommen oder von oben betrachtet überdeckt werden
kann,
wobei durch die Projektion der Freiflächen (6, 7, 8, 9) andere Verkehrsteilnehmer,
wenn sie den Schienenweg des Schienenfahrzeugs (1) kreuzen, eine Information erhalten,
welche Fläche ohne Gefahr der Kollision mit dem Schienenfahrzeug (1) betreten oder
befahren werden kann,
wobei von einer ersten Projektionsreinrichtung (2f) eine Freifläche (6) in Fahrtrichtung
vor dem Schienenfahrzeug (1) auf die Oberfläche des Fahrwegs (10) projizierbar ist
und von einer zweiten Projektionsreinrichtung (2f) eine Freifläche (7) hinter dem
Schienenfahrzeug (1) auf die Oberfläche des Fahrwegs projizierbar ist.
1. A method for displaying information about the operation of a rail vehicle (1), which
is a tram, for other traffic participants, comprising projecting free areas (6, 7,
8, 9) that can be stepped on and/or driven on onto the surface of a travel path (10)
of a first rail vehicle (1), wherein the free areas (6, 7, 8, 9) that can be stepped
on and/or driven on are projected from the first rail vehicle by means of projection
devices (2a-2h),
wherein the travel path means the area of a traffic route which can be occupied by
the rail vehicle (1) at a time of travel or which can be covered when viewed from
above,
wherein the projection of the free areas (6, 7, 8, 9) provides the other traffic participants,
when they cross the rail path of the rail vehicle (1), with information as to which
area can be entered or traveled on without risk of collision with the rail vehicle
(1),
wherein a free area (6) in front of the rail vehicle (1) in the direction of travel
is projected onto the surface of the travel path (10) by a first projection device
(2f) and a free area (7) behind the rail vehicle (1) is projected onto the surface
of the travel path by a second projection device (2f).
2. The method according to claim 1, comprising determining the anticipated future whereabouts
of the first rail vehicle and determining the free areas that can be stepped on and/or
driven on from the future whereabouts of the first rail vehicle.
3. The method according to any one of the preceding claims, comprising
- determining the anticipated future whereabouts of at least one further rail vehicle
(20),
- determining at least one free area (15) that can be stepped on and/or driven on
in the travel path of the at least one further rail vehicle (20) from the future whereabouts
of the at least one further rail vehicle (20),
- projecting the free area (15) that can be stepped on and/or driven on in the travel
path of the at least one further rail vehicle (20) from the first rail vehicle by
means of at least one of the projection devices (2a-2h) .
4. The method according to any one of the preceding claims, comprising projecting a signal,
which specifies information about a period of time for which the free areas can still
be stepped on and/or driven on, to the surface of the travel path of the rail vehicle.
5. The method according to claim 4, comprising projecting a plurality of signals specifying
information about different periods of time along the travel path of the rail vehicle
for which the free areas can still be stepped on and/or driven on.
6. The method according to any one of the preceding claims, comprising changing the intensity
of the projection of the free areas that can be stepped on and/or driven on.
7. The method according to any one of the preceding claims, wherein the free areas that
can be stepped on and/or driven on signal an escape route which is projected in a
hazardous situation.
8. The method according to any one of the preceding claims, comprising projecting at
least one keep-out area that must not be stepped on and/or driven on onto the surface
of the travel path.
9. The method according to any one of the preceding claims, comprising projecting a visible
signal about the stopping or departure of the rail vehicle onto the surface of the
travel path.
10. A rail vehicle (1), which is a tram, comprising
- projection devices (2a-2h), configured to project free areas (6, 7, 8, 9) that can
be stepped on and/or driven on onto the surface of a travel path (10) of the rail
vehicle (1),
- a control device (30), which controls the projection of the free area (6, 7, 8,
9) onto the surface of the travel path (10) depending on the current and/or future
state of motion of the rail vehicle (1),
wherein the travel path means the area of a traffic route which can be occupied by
the rail vehicle (1) at a time of travel or which can be covered when viewed from
above,
wherein the projection of the free areas (6, 7, 8, 9) provides the other traffic participants,
when they cross the rail path of the rail vehicle (1), with information as to which
area can be entered or traveled on without risk of collision with the rail vehicle
(1),
wherein a free area (6) in front of the rail vehicle (1) in the direction of travel
is projectable onto the surface of the travel path (10) by a first projection device
(2f) and a free area (7) behind the rail vehicle (1) is projectable onto the surface
of the travel path by a second projection device (2f).
1. Procédé servant à présenter des informations pour d'autres usagers du transport sur
le fonctionnement d'un véhicule sur rails (1), qui est un tramway, comprenant la projection
des surfaces libres (6, 7, 8, 9) qui sont accessible et/ou praticable sur la surface
d'une voie de circulation (10) d'un premier véhicule sur rails (1), dans lequel les
surfaces libres (6, 7, 8, 9) qui sont accessible et/ou praticable sont projetée à
partir du premier véhicule sur rails avec des dispositifs de projection (2a - 2h),
la voie de circulation signifiant la surface d'une voie de circulation qui peut être
occupée par le véhicule sur rails (1) à un moment du trajet ou qui peut être recouverte
par le véhicule sur rails vu de dessus,
la projection des surfaces libres (6, 7, 8, 9) permet aux autres usagers du transport,
lorsqu'ils croisent la voie ferrée du véhicule sur rails (1), d'obtenir une information
sur la surface sur laquelle ils peuvent marcher ou circuler sans risque de collision
avec le véhicule sur rails (1),
une surface libre (6) étant projetée sur la surface d'une voie de circulation (10)
par un premier dispositif de projection (2f) en amont du véhicule sur rails (1) dans
le sens de la marche, et une surface libre (7) étant projetée sur la surface de la
voie en aval du véhicule sur rails (1) par un deuxième dispositif de projection (2f)
.
2. Procédé selon la revendication 1, comprenant la détermination du lieu de séjour futur
prévisible du premier véhicule sur rails et la détermination des surfaces libres qui
sont accessibles et/ou praticables à partir du lieu de séjour futur du premier véhicule
sur rails.
3. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, comprenant
- la détermination du lieu de séjour futur prévisible d'au moins un autre véhicule
sur rails (20),
- la détermination d'au moins une surface libre (15) qui est accessible et/ou praticable
sur la voie de circulation de l'au moins un autre véhicule sur rails (20) à partir
du lieu de séjour futur de l'au moins un autre véhicule sur rails (20),
- la projection de la surface libre (15) qui est accessible et/ou praticable sur la
voie de circulation de l'au moins un autre véhicule sur rails (20) depuis le premier
véhicule sur rails avec au moins un des dispositifs de projection (2a - 2h).
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, comprenant la projection
d'un signal, qui indique une information sur la durée, selon laquelle les surfaces
libres sont accessibles et/ou praticables, sur la surface d'une voie de circulation
du véhicule sur rails.
5. Procédé selon la revendication 4, comprenant la projection de plusieurs signaux, qui
indiquent des informations sur différentes durées le long de la voie de circulation
du véhicule sur rails, selon lesquelles les surfaces libres sont accessibles et/ou
praticables.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, comprenant une modification
de l'intensité de la projection des surfaces libres qui sont accessibles et/ou praticables.
7. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel les surfaces
libres qui sont accessibles et/ou praticables indiquent une issue de secours, qui
est projetée dans le cas d'un danger.
8. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, comprenant la projection
d'au moins une surface de fermeture ne devant pas être accessible et/ou praticable
sur la surface de la voie de circulation.
9. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, comprenant la projection
d'un signal visible sur l'arrêt ou le départ du véhicule sur rails sur la surface
de la voie de circulation.
10. Véhicule sur rails (1), qui est un tramway, présentant
- des dispositifs de projection (2a - 2h) mis au point aux fins de la projection des
surfaces libres (6, 7, 8, 9) qui sont accessibles et/ou praticables sur la surface
d'une voie de circulation (10) du véhicule sur rails (1),
- un dispositif de commande (30), qui commande, en fonction de l'état de déplacement
actuel et/ou futur du véhicule sur rails (1), la projection de la surface libre (6,
7, 8, 9) sur la surface de la voie de circulation (10),
la voie de circulation signifiant la surface d'une voie de circulation qui peut être
occupée par le véhicule sur rails (1) à un moment du trajet ou qui peut être recouverte
par le véhicule sur rails vu de dessus,
la projection des surfaces libres (6, 7, 8, 9) permet aux autres usagers du transport,
lorsqu'ils croisent la voie ferrée du véhicule sur rails (1), d'obtenir une information
sur la surface sur laquelle ils peuvent marcher ou circuler sans risque de collision
avec le véhicule sur rails (1),
une surface libre (6) pouvant être projetée sur la surface d'une voie de circulation
(10) par un premier dispositif de projection (2f) en amont du véhicule sur rails (1)
dans le sens de la marche, et une surface libre (7) pouvant être projetée sur la surface
de la voie en aval du véhicule sur rails (1) par un deuxième dispositif de projection
(2f).