TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine statische Mischvorrichtung mit einem rohrförmigen,
eine Längsachse und einen Innendurchmesser aufweisenden Strömungskanal mit mindestens
einem im Strömungskanal angeordneten Mischelement einer Länge und einem im Wesentlichen
dem Innendurchmesser des Strömungskanals entsprechenden Durchmesser, wobei jedes Mischelement
eine Vielzahl von kreuzweise angeordneten, mit der Längsachse des Strömungskanals
einen Winkel grösser 0° einschliessenden Stegen aufweist, wobei die Stege in zwei
sich kreuzenden, eine Vielzahl von parallel zueinander angeordneten, von einander
durch einen gleichen Abstand getrennten Ebenen aufweisenden Ebenenscharen angeordnet
sind und bei Projektion der beiden Ebenenscharen (A, B) auf eine senkrecht zur Längsachse
(X) des Strömungskanals (10) liegende Projektionsebene einander benachbarte Stege
zumindest teilweise einen Zwischenabstand aufweisen.
STAND DER TECHNIK
[0002] Eine solche Mischvorrichtung ist aus der
EP 2 286 904 der Anmelderin bekannt, wie weiter unten erläutert wird.
[0003] Statische Mischer werden heute in allen Bereichen des Chemie-Ingenieur-Wesens eingesetzt.
Charakteristisch für statische Mischer ist, dass nur die zu mischenden Flüssigkeiten
oder Gase bewegt werden. Im Gegensatz zu dynamischen Mischsystemen findet kein Rühren
statt, sondern Pumpen, Gebläse oder Kompressoren fördern kontinuierlich die zu mischenden
Medien zum Mischrohr, welches mit den Mischelementen ausgerüstet ist. Statische Mischer
können in vielen Anwendungsbereichen wie dem Vermischen von pumpbaren Flüssigkeiten,
dem Dispergieren und Emulgieren von ineinander unlöslichen Komponenten, dem Mischen
von reaktiven Flüssigkeiten, dem Mischen und Homogenisieren von Kunststoffschmelzen,
dem Gas-Flüssig-Kontaktieren, dem Mischen von Gasen, dem Wärmeaustausch von viskosen
Stoffen und dem Einsatz als Verweilzeitstrecke mit engen Verweilzeitverhalten eingesetzt
werden, um einige wesentliche Einsatzgebiete zu nennen.
[0004] Aus der
US 3 286 992 A ist ein Wendelmischer bekannt und weist schraubenförmig gekrümmte, blattartige, abwechselnd
links- und rechtsgängige Platten bzw. Mischelemente auf, die mit sich kreuzenden Stirnkanten
aneinandergereiht den Strom der zu mischenden Stoffe beim Eintritt in jedes Element
aufteilen. Der Strömungskanal ist in jedem der Elemente in Form und Querschnitt gleich
bleibend. Der Wendelmischer dient insbesondere zum Mischen im turbulenten Bereich.
Im laminaren Bereich ist der Wendelmischer wegen seiner mässigen Mischleistung nur
bedingt einsetzbar.
[0005] Eine spezielle Familie der statischen Mischer sind die so genannten X-Mischer. Diese
bestehen aus sich kreuzenden Stegen oder Platten. Ein aus
AT 330 135 B bekannter X-Mischer weist in einem Rohr mindestens einen Mischeinsatz in Form eines
Steges und Schlitze aufweisenden Plattenpaares auf. Dabei erstrecken sich jeweils
die Stege der einen Platte durch die Schlitze der anderen Platte kreuzend hindurch.
Die Platten sind zueinander und zur Achse des Rohres geneigt angeordnet. Der zugeführte
Strom der zu mischenden Stoffe wird durch die Stege infolge der Schrägstellung der
Platten zeitlich und örtlich versetzt in Teilströme aufgespaltet. Bei diesem bekannten
Mischer bilden die Stegansätze starke Totzonen, die die Verweilzeit unnötig erhöhen
und kritische Flüssigkeiten beschädigen können. Zudem müssen die Platten mit unzähligen
Schweissnähten positioniert werden, was zu erhöhter Korrosion führen kann. Das Zusammenstellen
der Platten ist sehr zeitaufwändig und daher kostenintensiv. Diese bekannte Vorrichtung
dient insbesondere zum Mischen im laminaren Bereich. Im turbulenten Bereich ist sie
wegen ihres hohen Druckverlustes nur bedingt einsetzbar.
[0006] Die Entwicklung des Mischers gemäss
CH 642 564 A5 im Jahr 1979 stellte eine Verbesserung der statischen Mischtechnik für laminar strömende
Medien dar. Seither hat sich dieser Mischer bewährt und er wird in einem sehr breiten
Feld von Anwendungen mit meist hochviskosen Medien erfolgreich eingesetzt. Er ist
in
CH 642 564 A5 in Fig. 1 dargestellt als Mischer mit 8 Steglagen, auch als 8-Steg-Mischer bezeichnet,
mit einem L/D-Verhältnis von 1. Der Mischer besitzt einen sehr hohen Druckverlust.
[0007] Die als CSE-X Mischer bekannte Geometrie ist in
CH 693 560 A5 beschrieben. Diese Patentschrift zeigt eine Vorrichtung zum statischen Mischen, bestehend
aus einem rohrartigen Gehäuse mit mindestens einem darin angeordneten Mischeinsatz
in Form einer Stege und Schlitze aufweisenden Platte, welche gebogen wird. Vorzugsweise
weisen die Platten an den Stegkanten Vorsprünge auf und besitzen elliptische Umfangsformen.
Zwei gebogene Platten, bei denen jeweils die Stege der einen Platte durch die Schlitze
der anderen Platte hindurchreichen, werden an den Vorsprüngen befestigt. Die Mischeinsätze
können im rohrartigen Gehäuse hintereinander positioniert werden, wobei sich die Mischeinsätze
direkt berühren oder auch Abstände zwischen den Einsätzen aufweisen können. Die Vorrichtung
kann mit dieser einfachen Geometrie in sämtlichen Strömungsbereichen hervorragend
mischen. Die Mischgüte wird nur durch die Anzahl der Mischeinsätze und deren Einbaulage
bestimmt. Der Mischeinsatz wurde am Markt insbesondere als 4-, 6- und 8-Steg-Konstruktion
bekannt und weist ebenfalls einen mit steigender Anzahl Stege zunehmenden, hohen Druckverlust
auf.
[0008] EP 2 286 904 B1 zeigt eine besonders innovative Mischvorrichtung mit taillierten Mischstegen. Zudem
sind die Randzonen des Mischer erheblich geöffnet, so dass eine zusätzliche Reduktion
des Druckverlustes eintritt. Insbesondere Typ V weist eine sehr hohe Mischleistung
bei sehr geringem Druckverlust auf.
[0009] Die Fachzeitschrift Pharma und Food 2/2004 beschreibt die mikromakro
® Technologie mit statischen Mischern. Unter Mikromakromischen versteht man den gezielten
Einsatz von Statikmischern verschiedener Geometrien und Nennweiten. Grundsätzlich
muss zuerst eine gleichmäßige Vorverteilung im Makro-Mischer erreicht werden, danach
wird im Mikro-Mischer eine bestmögliche Feinverteilung erzielt. Als Grundlagen werden
typischerweise die CSE-X Mischer eingesetzt.
[0010] Fasst man die Untersuchungen an X-Mischern der letzten Jahre zusammen, so wurden
jeweils folgende mögliche Parameter variiert: das L/D-Verhältnis eines Mischelementes,
die Anzahl an Steglagen, die Dicke der Stege, die Winkellage der Stege, die Form der
Stege und die Breite der Stege.
[0011] Seit vielen Jahren werden statische Mischer auch als Wärmetauscher eingesetzt. Dabei
werden statische Mischer mit einem Doppelmantel ausgerüstet. Statische Mischer, welche
als Wärmetauscher eingesetzt werden, bezeichnet man heute als Mischer-Wärmetauscher.
Eine typische Ausführung ist in der
DE 2'808'854 beschrieben. Weitere Mischer-Wärmetauscher sind in den
EP 2'113'732,
EP 1'067'352,
WO2008/141472 und
DE 2'839'564 beschrieben, wobei der Wärmeübergang an kleinen Rohren im Mischerrohr stattfindet.
Mischer-Wärmetauscher zeichnen sich generell mit einem hohen Wärmeübergangsvermögen
bei gleichzeitig engem Verweilzeitverhalten aus. Dies führt dazu, dass statische Mischer-Wärmetauscher
vermehrt in der Reaktionstechnik eingesetzt werden. Der Einsatz von statischen Mischer-Wärmetauschern
als Reaktoren wird ausführlich in der Zeitschrift
Chemie Ingenieur Technik 2005,77. No. 6 beschrieben. Statische Mischer mit einem Doppelmantel werden dabei vorzugsweise
als Verweilzeitreaktoren oder als Verweiler verwendet. Die mögliche schlanke Bauform
des Mischer-Wärmetauschers bewirkt ein enges Verweilzeitverhalten, was sich besonders
positiv auf die Produktqualität des im Rohr strömenden Produktes auswirkt. Eine enge
Bauform bewirkt aber auch wiederum kürzere Verweilzeiten oder sehr lange Mischer.
Das Verweilzeitverhalten in statischen Mischern kann mittels der Bodenstein-Zahl beschrieben
werden.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0012] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine statische Mischvorrichtung mit guter Mischwirkung und geringem Druckabfall zu
schaffen, welche zusätzlich ein engeres und definierteres Verweilzeitverhalten als
bekannte Mischer aufweist.
[0013] Die Mischvorrichtung soll dabei vorzugsweise im laminaren Strömungsbereich und im
Übergangsbereich eingesetzt werden können und eine weitgehend vollständige Durchmischung
gewährleisten. Die Mischelemente sollen einfach und kostengünstig gefertigt werden
können, einen geringen Druckverlust aufweisen und mechanisch stabil zu Mischerstangen
zusammengestellt werden können. Die Mischelemente sollen als möglichst kurze wie auch
als lange Bauformen im Strömungskanal positioniert werden können. Der Strömungskanal
soll dabei einen runden, rechteckigen, oder quadratischen Querschnitt aufweisen können.
[0014] Zur erfindungsgemässen Lösung der Aufgabe führt, dass unterschiedlich zur
EP 2 286 904 B1 die Stege zwischen den benachbarten Kreuzungsstellen zumindest teilweise tailliert
ausgebildet sind und in der Mitte zwischen benachbarten Kreuzungsstellen die Stege
ihre kleinste Breite und einander benachbarte Stege ihren grössten Zwischenabstand
aufweisen, und die der Innenwand des Strömungskanals benachbarten Stege zwischen stirnseitigen
Stosskanten eine der Taillierung der Stege entsprechende Ausnehmung mit der kleinsten
Breite unter Bildung eines in der Mitte zwischen den stirnseitigen Stosskanten grössten
Wandabstandes aufweisen. Dabei beträgt vorteilhafterweise die über den Durchmesser
des Mischelementes gemessene Summe der kleinsten Breite der Stege mindestens 40 %
des Durchmessers des Mischelementes.
[0015] Insbesondere weisen die Stege des inneren Kreuzes 14A,14B keine verjüngten Stege
auf, so dass ein laminares Strömungsprofil weitestgehend verhindert wird. Die restlichen
taillierten Stege führen zur nötigen Druckverlustreduktion.
[0016] Am Ende der Stege, dort wo sich bei der Berührung der Rohrwand eine ellipsenförmige
Kontur bilden würde, werden neu die Stege die Rohrwand, unter Berücksichtigung von
Toleranzen, nur noch punktuell berühren, so dass die Randgängigkeit auf ein Minimum
reduziert wird. Die Stege werden beispielsweise an der Rohrinnenwand zugespitzt, so
dass der Mischer nur noch an kleinen Punkten aufliegt. Ein Verbinden der Mischelemente,
beispielsweise mit einer Schweissverbindung, muss aus Stabilitätsgründen gewährleistet
sein.
[0017] Überraschend wurde festgestellt, dass das nahezu vollständige Öffnen der Randzone
zu keinen oder nur zu sehr geringen Randgängigkeiten führt. Letztendlich wird die
hohe Mischleistung des Mischelementes durch die neuen konstruktiven Massnahmen nicht
negativ beeinflusst.
[0018] Eine statische Mischvorrichtung weist einen Strömungskanal mit mindestens einem im
Strömungskanal angeordneten Mischelement auf. Jedes Mischelement weist eine Vielzahl
von kreuzweise angeordneten, mit der Längsachse des Strömungskanals einen Winkel grösser
0° einschliessenden Stegen auf. Die Stege zwischen benachbarten Kreuzungsstellen sind
tailliert ausgebildet. Die der Innenwand des Strömungskanals benachbarten Stege weisen
zwischen stirnseitigen Stosskanten eine der Taillierung der Stege entsprechende Ausnehmung
unter Bildung eines in der Mitte zwischen den stirnseitigen Stosskanten grössten Wandabstandes
auf. Dabei kann die über den Durchmesser des Mischelementes gemessene Summe der kleinsten
Breiten der Stege mindestens 40 % des Durchmessers des Mischelementes betragen.
[0019] Bevorzugte Ausführungen der erfindungsgemässen statischen Mischvorrichtung weisen
eine oder mehrere der nachfolgend angeführten Merkmale auf:
- Der Mischer weist Stege auf, die zwischen den benachbarten Kreuzungsstellen nur teilweise
tailliert ausgebildet sind.
- Das innere Kreuz des Mischelementes wird nicht tailliert ausgeführt, um eine hohe
radiale Mischung zu gewährleisten.
- Die Stege weisen unterschiedliche Breiten auf.
- Die Stege werden an der Rohrwand zugespitzt, so dass das Mischelement keine Totwasserzonen
aufweist.
- Das Mischelement weist sechs Steglagen auf.
[0020] Der Mischer gemäss der Erfindung weist ein engeres Verweilzeitspektrum im Vergleich
zu handelsüblichen statischen Mischern auf.
[0021] Weitere Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0022] Das Verweilzeitspektrum in einem statischen Mischer ist generell wichtig. Insbesondere
müssen Totzonen verhindert werden, da durch die längere Verweildauer die Produktqualität
geschädigt oder der Prozess erheblich gestört werden kann. Es ist einerseits bekannt,
dass Strömungen mit Reynolds-Zahl > 10'000 turbulent sind. Dies gilt für statische
Mischer sowie für das Leerrohr. Andererseits werden Strömungen mit Reynolds-Zahlen
< 20 als laminar bezeichnet. Dazwischen befindet sich ein Übergangsbereich.
[0023] Fig. 5 zeigt schematisch die turbulente und laminare Strömung. Bei der laminaren
Strömung bildet sich eine Parabelströmung 85 im Strömungskanal 10, welche ein sehr
schlechtes Verweilzeitspektrum aufweist. Das Verweilzeitspektrum wird üblicherweise
mit einem Dirac-Stoss gemessen. Das Messen und Erfassen eines Verweilzeitspektrums
ist dem Fachmann ausreichend bekannt und wird nicht detailliert beschrieben. Es ist
auch bekannt, dass das Messen eines Dirac-Stosses im laminaren Strömungsbereich schwierig
ist, da Einlauf- und Auslaufstörungen die Resultate erheblich beeinflussen können.
Die typisch gemessenen Verschiebungen des Verweilzeitspektrums und das leichte Tailing
in der Kurve sind charakteristisch für eine Verweilzeitverteilung in einem statischen
Mischer im laminaren Strömungsbereich.
[0024] Fig. 6 zeigt im Vergleich die Verweilzeitverteilung eines statischen Mischers gemäss
Patentschrift
CH 642 564 und
CH 693 560 zum 1D-Dispersionsmodell. Die Bodenstein-Zahl (auch kurz
Bo genannt) ist eine dimensionslose Kennzahl aus der Reaktionstechnik und beschreibt
das Verhältnis des Konvektionsstroms zum Dispersionsstrom. Damit charakterisiert die
Bodenstein-Zahl die Rückvermischung innerhalb eines Systems und ermöglicht somit Aussagen
darüber, ob und wie stark sich Volumenelemente oder Stoffe innerhalb des Verweilers
durch die herrschenden Strömungen vermischen. Die Bodenstein-Zahl wird üblicherweise
mit dem 1-d Dispersionsmodell beschrieben. Diese Modellvorstellung nimmt den 1-dimensionalen
Vorgang in einem Strömungsrohr (Pfropfenströmung) als Ansatzpunkt. In Richtung z erfolgt
eine Strömungsgeschwindigkeit u
z, die bei dem jeweiligen Mischerquerschnitt A praktisch konstant ist. Durch molekulare
Diffusion, turbulente Konvektion und durch das durch Randreibung (Rauheit) bewirkte
parabolische Geschwindigkeitsprofil (bsp. laminare Rohrströmung) wird es zu Abweichungen
von der idealen Rohrströmung kommen. Als Größe zur Erfassung dieser Effekte wird der
axiale Dispersionskoeffizient D
ax verwendet, der somit ein Mass für die Rückvermischung ist. Die Ansatzgleichung für
das 1-d Dispersionsmodell lautet:

und wird, um eine Lösung zu erleichtern, in dimensionsloser Form angeschrieben. Für
den stationären Fall entsteht dann:

[0025] Darin ist die dimensionslose Kenngröße enthalten, nämlich die so genannte Bodenstein-Zahl,

die mit einer "charakteristischen Länge" L des Mischer-Wärmetauscher Gehäuses definiert
ist. Die exakte Lösung der stationären und dimensionslosen Gleichung lautet (nach
Levenspiel und Smith):

[0026] Als Grenzfälle des Dispersionsmodells ergeben sich das Verdrängungs-Modell ohne axiale
Dispersion für Bo = ∞ (ideale Rohrströmung) und das Rückvermischungsmodell mit axialer
Dispersion für Bo = 0 (idealer Rührkessel). In der Fig. 6 entsprechen der Peak einem
idealen Strömungsrohr 100, die weiteren Kurven 109 Bo=7, 108 Bo=20, 107 Bo= 60, 106
Bo=120 und 105 Bo=400. Die CFD-Berechnung ist mit der Kurve 110 eingezeichnet.
[0027] Die Auswertung von Fig. 6 zeigt überraschenderweise, dass auch bei einer CFD Berechnung
110 einerseits die Verschiebung und anderseits das Tailing deutlich ersichtlich wird.
Die Kurvenverschiebung weist somit nach der Theorie der realen Strömung deutlich auf
Totzonen hin. Diese weisen gemäss Fig. 6 eine geschätzten Betrag von 30% auf, was
wiederum sehr unwahrscheinlich ist. Es muss also eine weiterer Effekt diese Verschiebung
verursachen. Detaillierte Untersuchungen von instationären CFD Berechnungen ergaben
überraschenderweise folgende Effekte:
- herkömmliche statische Mischer weisen auch eine Parabelströmung auf, allerdings ist
diese weniger ausgeprägt als beim Leerrohr
- je kleiner der Widerstandsfaktor ist, desto ausgeprägter die Parabelströmung
- Statische Mischer weisen an den Randzonen generell schwach durchströmte Zonen auf,
insbesondere dort, wo die Stege in einem Winkel zur Achse an der Rohrwand anliegen.
Dies führt zu zusätzlichen längeren Verweilzeiten.
[0028] Es wurden etliche Berechnungen durchgeführt, um das Verweilzeitspektrum der Mischer,
ohne Ein- und Auslaufstörungen, zu vergleichen. Zum Vergleich der Verweilzeitspektren
kann vorzugsweise die Verweilzeitsummenkurve heran gezogen werden. Fig. 7 zeigt einen
Vergleich verschiedener Mischelemente. Die Kurve 200 zeigt das ideale Verhalten; keinerlei
Anteile der durch das Mischelement fliessenden Fluide hat eine Verweilzeit t zur mittleren
Verweilzeit τ (Tau) von kleiner 1. Bei einem grösseren Verhältnis q als 1 sind es
100 %, was als H(q)=1 angegeben wird. Der Mischer gemäss
CH 693 560 weist ein Verhältnis mit der gestrichelten Kurve 202 auf, der Mischer gemäss
EP 2 286 904 B1 ein Verhältnis gemäss Kurve 201. Die durchgezogene Kurve 203 schliesslich zeigt das
Verweilzeitverhalten für einen Mischer gemäss einem Ausführungsbeispiel gemäss der
Erfindung. Es fällt auf, dass bei diesem Mischer zum einen die Kurve den Wert H(q)
= 0,5 bei q=1 schneidet; 50% der Fluidanteile weisen eine überdurchschnittliche Verweilzeit
(q<=1) und 50% eine unterdurchschnittliche Verweilzeit (q>=1) auf. Es besteht also
eine Kompensation von schnelleren durch langsamere Anteile in symmetrischer Art und
Weise, während beim Stand der Technik einige schnell durch den Mischer hindurchtretende
Fluidanteile einem grösseren Anteil von langsameren Fluidanteilen gegenüberstehen.
Die Geschwindigkeitsspreizung ist bei der Erfindung viel geringer. Dies ist verbunden
mit dem zweiten Unterschied, der darin liegt, dass die langsameren Fluidanteile, auf
die mit dem Bezugszeichen 210 hingewiesen wird, eine weniger geringe Verweilzeit als
der Schnitt haben; es gibt fast keine Anteile mit einem q < 0.75 und im wesentlichen
befinden sich die Fluidanteile mit einem q > 0,85.
[0029] Durch die erfindungsgemässen Merkmale gelingt es bei einem solchen Mischer, ein deutlich
verbessertes Verweilzeitverhalten zu erzielen. Der Vergleich basiert auf identischen
Strömungsverhältnissen, gleichem Durchmesser und gleichen Mischerlängen. Somit kann
der Widerstandsfaktor als Leistungsvergleich herangezogen werden. Dabei wird der Widerstandsfaktor
des Mischers 1 mit 100% normiert. Wie erwartet weist der Mischer nach
EP 2 286 904 B1 mit 38% das schlechtere Verweilzeitverhalten als der Mischer nach der
CH 693 560 auf. Es ist daher umso erstaunlicher, dass der Mischer gemäss der Erfindung mit 60%
im Vergleich zum Mischer nach
CH 693 560 ein erheblich besseres Verweilzeitverhalten aufweist.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0030] Weitere Erklärungen, Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der
Zeichnungen, die lediglich zur Erläuterung dienen und nicht einschränkend auszulegen
ist. Die Zeichnungen zeigen schematisch in
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Teils eines Strömungskanals mit zwei aneinander grenzenden
Mischelementen mit sechs Stegen gemäss einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 2
- die Sicht auf ein Mischelement im Strömungskanal von Fig. 1 in Blickrichtung der Längsachse
des Strömungskanals;
- Fig. 3
- die Draufsicht auf Stegplatten vor dem Schweissen zu einem Mischelement mit zu verbindenden
Stegen;
- Fig. 4
- die Draufsicht auf eine Stegplatte eines Mischelementes mit sechs Stegteilen vor dem
Schweissen zu einem Mischelement;
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung von turbulenter und laminarer Strömung in einem Lehrrohr,
in einer Prinzipdarstellung und an Mischern gemäss dem Stand der Technik und gemäss
der Erfindung;
- Fig. 6
- die Verweilzeitverteilung von statischen Mischern gemäss CH 642 564 und CH 693 560 im Vergleich zu verschiedenen Bodenstein-Zahlen nach dem 1D Dispersionsmodell;
- Fig. 7
- Verweilzeitsummenkurven von verschiedenen Mischern des Standes der Technik und gemäss
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 8
- eine perspektivische Darstellung eines statischen Mischers gemäss Fig. 1;
- Fig. 9
- die Draufsicht auf eine Stegplatte eines Mischelementes mit vier Stegteilen vor dem
Schweissen zu einem Element nach Fig, 10;
- Fig. 10
- die Draufsicht auf die Stegplatten von Fig. 9 vor dem Biegen zu einem Mischelement
mit zu verbindenden Stegen und
- Fig. 11
- eine perspektivische Darstellung eines statischen Mischer gemäss Fig. 1 mit zusätzlichen
Rohr oder Profilelement zur Verstärkung resp. zum verbesserten Wärmeübergang.
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0031] Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines Teils eines Strömungskanals 10 mit zwei aneinander
grenzenden Mischelementen 12 mit sechs Stegen gemäss einem Ausführungsbeispiel der
Erfindung. Die folgende Beschreibung stützt sich gleichfalls ab auf die Fig. 2 mit
einer Sicht auf das Mischelement 12 von Fig. 1 im Strömungskanal 10 in Blickrichtung
der Längsachse des Strömungskanals 10; auf die Fig. 3 mit einer Draufsicht auf Stegplatten
vor dem Schweissen zu einem Mischelement 12 mit zu verbindenden Stegen, auf die Fig.
4 mit einer Draufsicht auf eine Stegplatte eines Mischelementes 12 mit sechs Stegteilen
vor dem Schweissen zu einem Mischelement, auf die Fig. 9 mit einer Sicht auf eine
Stegplatte eines Mischelementes mit vier Stegteilen vor dem Schweissen zu einem Mischelement
und schliesslich auf die Fig. 10 mit einer Draufsicht auf die Stegplatten von Fig.
9 vor dem Biegen zu einem Mischelement mit zu verbindenden Stegen. Die Fig. 8 schliesslich
zeigt eine perspektivische Ansicht eines Mischers nach Fig. 1.
[0032] Ein in Fig. 1 gezeigter, rohrförmiger Strömungskanal 10 mit einer Längsachse x und
einem Innendurchmesser D weist zwei aneinander grenzende, eine Länge L aufweisende
identische Mischelemente 12 mit einem im Wesentlichen dem Innendurchmesser D des Strömungskanals
10 entsprechenden Umhüllungsdurchmesser auf. Die beiden Mischelemente 12 sind bezüglich
der Längsachse x des Strömungskanals 10 um einen Winkel von 90° gegeneinander verdreht
angeordnet. Das Mischelement 12 besteht aus einer Vielzahl von sich kreuzenden Stegen
14A, 14B. Die Stege 14A, 14B liegen in parallel zueinander angeordneten, von einander
durch einen gleichen Abstand getrennten Ebenen, die zwei sich kreuzende Ebenenscharen
A, B bilden. Die beiden Ebenenscharen A, B schliessen mit der Längsachse x des Strömungskanals
einen Winkel α von 45° und untereinander einen Winkel von 90° ein. Das in der Zeichnung
beispielhaft dargestellte Mischelement 12 weist sechs Steglagen mit je zwei sich alternierend
kreuzenden Stegen 14A, 14B auf und entspricht somit einem 6-Steg-Mischer. Eine übliche
andere Anzahl von Stegen ist vier oder acht.
[0033] Aus der in Fig. 2 dargestellten Projektion der beiden Ebenenscharen A, B auf eine
senkrecht zur Längsachse x des Strömungskanals 10 liegende Projektionsebene ist erkennbar,
dass die Stege 14A, 14B zwischen Kreuzungsstellen 16 symmetrisch tailliert ausgebildet
sind und alle eine in der Mitte zwischen benachbarten Kreuzungsstellen 16 gleiche
kleinste Breite b aufweisen, die 50% der Breite b' an den Kreuzungsstellen 16 beträgt.
Alle Stege 14A, 14B sind in gleicher Weise tailliert und weisen gleiche Dimensionen
auf. Im vorliegenden Fall entspricht der grösste Zwischenabstand a benachbarter Stege
14A, 14B dem Ort der kleinsten Stegbreite b.
[0034] Sämtliche Stege 14A, 14B erstrecken sich innerhalb des Mischelements 12 über jeweils
ihre durch die Stirnseiten des Mischelements 12 und durch die Innenwand des Strömungskanals
10 begrenzte, maximal mögliche Länge, wobei die Kontur der wandnahen Stege 14A, 14B
zur Wahrung eines Wandabstandes dem kreisförmigen Querschnitt des Strömungskanals
10 nur teilweise so angepasst ist, dass bei den wandnahen Stegen 14A, 14B -- wie bei
den übrigen Stegen -- nur stirnseitige Endbereiche 22 mit kleinem Spiel an die Innenwand
des Strömungskanals 10 angrenzen. Die an die Innenwand des Strömungskanals 10 angrenzenden
Stege 14A, 14B sind auf der gegen die Innenwand gerichteten Seite mit einer Ausnehmung
24 versehen, die sich zwischen den stirnseitigen Endbereichen oder Stosskanten 22
mit der Innenwand des Strömungskanals 10 erstreckt und entsprechend der Taillierung
der Stege einen grössten Wandabstand c aufweisen, der im vorliegenden Fall 50% des
grössten Zwischenabstandes a benachbarter Stege 14A, 14B beträgt.
[0035] Wie aus den Figs. 3 und 4 oder Figs. 9 und 10 erkennbar, weisen die Stege 14A, 14B
an jeder vorgesehenen Kreuzungsstelle 16 eine Einkerbung 18 oder einen der Kerbtiefe
der Einkerbung 18 entsprechenden, einen Vorsprung 20 erzeugenden Rückschnitt auf.
[0036] Der Zusammenbau des Mischelements 12 erfolgt auf einfache Weise aus zwei in Fig.
10 gezeigten Stegplatten 26 mit vier alternierend angeordneten, den vier in Fig. 9
dargestellten Stegen 14A, 14B entsprechenden halben Stegen 14A', 14B' und den vier
in Fig. 9 dargestellten Stegen 14A, 14B. Hierbei werden zwei Stegplatten 26 um eine
Achse um einen Winkel von 90° gebogen und in der in Fig. 1 gezeigten Art über Enden
28 der beiden mittleren Steghälften 14A', 14B' durch Schweissen miteinander verbunden.
Die in Fig. 9 dargestellten vier Stege 14A, 14B werden über die Einkerbungen 18 und
Vorsprünge 20 an den Kreuzungsstellen 16 auf die gebogenen und miteinander verschweissten
Stegplatten 24 aufgesteckt und an den Kreuzungsstellen 16 teilweise verschweisst.
[0037] Allen Ausführungsformen ist gemeinsam, dass die Bereiche der Enden 28, die bei bekannten
Mischern im Rahmen des Spiels an der Innenwand des Strömungsrohrs anliegen, ausgeschnitten
sind. Die Ausschnitte können, wie in Fig. 4 zu erkennen, geraden Schnitten 122 an
den Enden entsprechen, die einen kleinen Endabschnitt übriglassen, der weiterhin an
das Strömungsrohr angrenzt. Der Ausschnitt 122 am längsten Stegabschnitt ist steiler
als der Ausschnitt 122 an einem kürzeren Steg.
[0038] In den Figs. 9 und 10 sind die Ausschnitte 122 gegenüber den üblichen nicht ausgeschnittenen
Endbereichen 22 zu erkennen, wobei letztere strichliniert dargestellt sind. Diese
Linien 22 entsprechen dem Innendurchmesser des Strömungsrohrs. Dabei sind einige Ausschnitte
122 konkav ausgestaltet, andere weisen einen Polygonzug auf, beispielsweise zwei sich
an einem konkaven Punkt treffenden Streckenabschnitte. Dabei kann der Endbereich 28
einen an das Rohr angrenzenden Kantenbereich aufweisen, nur einen Punkt aufweisen
oder, wie an dem Steg 14A' in Fig. 10 rechts unten, von beiden Seiten her angeschnitten
sein, so dass selbst die Spitze des hier konvexen Polygonzuges die Wand des Strömungsrohrs
nicht mehr berührt.
[0039] Fig. 5 zeigt schematisch die turbulente und laminare Strömung. Bei der laminaren
Strömung bildet sich eine Parabelströmung 85 im Strömungskanal 10, welche ein sehr
schlechtes Verweilzeitspektrum aufweist. Mit anderen Worten, an den Rohrrändern bestehen
sehr langsame Fluidanteile 86, während in der Mitte schnelle Fluidanteile 87 bestehen.
Für eine turbulente Strömung ergibt sich eine Verteilung nach Kurve 82, während mit
einem Mischer nach der Erfindung eine Verteilung nach Kurve 81 erreichbar ist, bei
der sowohl die Randströmung, als auch die Mittenströmung vergleichbare Geschwindigkeiten
aufweisen.
[0040] Die Fig. 6 zeigt die Verweilzeitverteilung von statischen Mischern gemäss
CH 642 564 und
CH 693 560 im Vergleich zu verschiedenen Bodenstein-Zahlen nach dem 1D Dispersionsmodell und
die Fig. 7 zeigt Verweilzeitsummenkurven von verschiedenen Mischern des Standes der
Technik und einem Mischer gemäss einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Dabei zeigt
sich, dass das Öffnen der Randbereiche durch Ausnehmungen zwischen dem Innenrohrrand
22 und dem Stegende durch Abschneiden 122 der Randseitigen Endbereiche den Volumendurchfluss
in den Randbereichen um ein Mass beschleunigt, dass sich eine hohe homogene Geschwindigkeitsverteilung
wie die Strömung 81 nach Fig. 5 ergibt. In der Draufsicht entlang der Längsachse x
sind die Mischelemente weiterhin im Wesentlichen vollflächig, insbesondere auf der
Hauptachse entlang der Kreuzungsstelle 16, so dass eine gute Durchmischung stattfindet.
Es wird neben den durch die Ausnehmungen 24 erzeugten Wandabstand c in der Breitenrichtung
der Stege ein zusätzlicher seitlicher Wandabstand erzeugt, der durch den Winkel der
geraden Schnitte, die Tiefe der konkaven runden Ausnehmungen oder die Tiefe der Polygonzüge
mit einer Spitze definiert wird. Vorteilhaft ist das abwechselnde Anliegen von Randbereichen
22 und den weggenommenen Abschnitten 122, so dass auch in den Randbereichen eine Durchmischung
stattfindet.
[0041] In Figur 11 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt. In einem Mischer gemäss
Figur 1 ist ein zusätzliches längliches, stabförmiges Profilelement 30 angeordnet,
welches sich parallel zur Längsrichtung des Mischers erstreckt und diesen durchsetzt.
Vorzugsweise ist genau ein Profilelement 30 vorhanden. Der Mischer kann jedoch auch
von mehreren derartigen Profilelementen durchsetzt sein.
[0042] Das mindestens eine Profilelement 30 ist verschieblich im Mischer gehalten oder fest
mit dem Mischer verbunden. Es besteht vorzugsweise aus Metall. Das mindestens Profilelement
30 ist je nach Ausführungsform hohl oder massiv, d.h. ausgefüllt ausgebildet. Es weist
vorzugsweise einen runden Querschnitt auf. Ist es hohl, insbesondere als Rohr ausgebildet,
so kann es leer sein. Vorzugsweise ist jedoch mindestens ein Temperatursensor im Rohr
angeordnet. Alternativ oder zusätzlich kann das Rohr ein Wärmeträgermedium, beispielsweise
ein Thermoöl oder Wasser, beinhalten.
[0043] Das Profilelement dient als mechanische Verstärkung des Mischers und/oder verbessern
den Wärmeübergang.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0044]
10 |
Strömungskanal |
201 |
Verweilzeitsummenkurve von EP 2 286 904 |
12 |
Mischelement |
14A(') |
Steg |
202 |
Verweilzeitsummenkurve von CH 693 560 |
14B(') |
Steg |
16 |
Kreuzungsstelle |
203 |
Verweilzeitsummenkurve bei einem Mischer nach der Erfindung |
18 |
Einkerbung |
20 |
Vorsprung |
22 |
stirnseitige Endbereiche |
210 |
langsamere Fluidanteile |
24 |
Ausnehmung |
30 |
Profilelement |
26 |
Stegplatte |
a |
grösster Zwischenabstand der Stege |
28 |
Ende |
81 |
turbulente Strömung |
b |
kleinste Breite der Stege |
82 |
turbulente Strömung |
b' |
grösste Breite an einer Kreuzungsstelle der Stege |
85 |
Parabelströmung |
86 |
langsame Randströmung |
c |
grösster Wandabstand der Stege |
87 |
schnelle Zentralströmung |
100 |
ideale Verweilzeit |
A,B |
Ebenenscharen der jeweiligen Stege 14A bzw. 14B |
105 |
Verweilzeit bei Bo=400 |
106 |
Verweilzeit bei Bo=120 |
X |
Längsachse des Strömungskanals |
107 |
Verweilzeit bei Bo=60 |
108 |
Verweilzeit bei Bo=20 |
D |
Innendurchmesser des Strömungskanals |
109 |
Verweilzeit bei Bo=7 |
110 |
CFD berechnete Verweilzeit |
L |
Länge des Mischelements |
122 |
abgeschnittene stirnseitige Endbereiche |
|
|
200 |
ideale Verweilzeitsummenkurve |
|
|
1. Statische Mischvorrichtung mit einem rohrförmigen, eine Längsachse und einen Innendurchmesser
aufweisenden Strömungskanal (10) mit mindestens einem im Strömungskanal (10) angeordneten
Mischelement (12) einer vorbestimmten Länge und einem im Wesentlichen dem Innendurchmesser
des Strömungskanals (10) entsprechenden Durchmesser (D), wobei jedes Mischelement
(12) eine Vielzahl von kreuzweise angeordneten, mit der Längsachse (X) des Strömungskanals
(10) einen Winkel grösser 0° einschliessenden Stegen (14A, 14B) aufweist, wobei die
Stege (14A, 14B) in zwei sich kreuzenden, eine Vielzahl von parallel zueinander angeordneten,
von einander durch einen gleichen Abstand getrennten Ebenen aufweisenden Ebenenscharen
(A, B) angeordnet sind und bei Projektion der beiden Ebenenscharen (A, B) auf eine
senkrecht zur Längsachse (x) des Strömungskanals (10) liegende Projektionsebene einander
benachbarte Stege (14A, 14B) zumindest teilweise einen Zwischenabstand aufweisen und
dass die Stegenden an der Rohrwand nur noch punktuell anliegen, so dass trotzdem die
Befestigung der Mischelemente zu einer Mischerstange gewährleistet ist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens jeweils einer der Stege (14A, 14B) zwischen benachbarten Kreuzungsstellen
(16) tailliert ausgebildet ist und in der Mitte zwischen benachbarten Kreuzungsstellen
(16) die Stege (14A, 14B) ihre kleinste Breite (b) und einander benachbarte Stege
(14A, 14B) ihren grössten Zwischenabstand (a) aufweisen, und die der Innenwand des
Strömungskanals (10) benachbarten Randbereiche der Stege (14A, 14B) eine gegenüber
der Innenwand des Strömungskanals (10) bestehende Ausnehmung (122) aufweisen.
2. Mischvorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Ausnehmung (122) der der Innenwand des
Strömungskanals (10) benachbarten Randbereiche eine der Taillierung der Stege (14A,
14B) entsprechende Ausnehmung mit der kleinsten Breite (b) unter Bildung eines in
der Mitte zwischen den stirnseitigen Stosskanten (22) grössten Wandabstandes (c) ist.
3. Mischvorrichtung nach Anspruch 2, wobei die über den Durchmesser des Mischelementes
(12) gemessene Summe der kleinsten Breiten (b) der Stege (14A, 14B) mindestens 40
% des Durchmessers des Mischelementes (12) beträgt.
4. Mischvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei angrenzend an die Ausnehmungsränder
stirnseitige Stosskanten (22) der Stege (14A, 14B) bestehen, die an die Innenwand
des Strömungskanals (10) angrenzen.
5. Mischvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Ausnehmungen gerade
Schnitte oder konkave Ausnehmungen (122) der Stosskanten der Stege (14A, 14B) sind.
6. Mischvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Stege (14A, 14B)
an der Innenwand des Strömungskanals (10) zugespitzt sind, so dass das Mischelement
(12) keine Totwasserzonen aufweist, insbesondere dass die Stege (14A, 14B) die Innenwand
des Strömungskanals (10) nicht berühren.
7. Mischvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das innere Kreuz des
Mischelementes (12) nicht tailliert ausgeführt wird.
8. Mischvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Stege (14A, 14B)
unterschiedliche Breiten aufweisen, und/oder wobei alle Stege (14A, 14B) die gleiche
kleinste Breite (b) aufweisen.
9. Mischvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei alle Stege (14A, 14B)
mit der Längsachse (x) des Strömungskanals (10) einen Winkel (α) von 45° einschliessen.
10. Mischvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei. das Mischelement (12)
vier, sechs oder acht Steglagen aufweist.
11. Mischvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle einander benachbarten Stege (14A, 14B) den gleichen grössten Zwischenabstand
(a) aufweisen.
12. Mischvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die kleinste Breite
(b) der Stege (14A, 14B) 50 % ihrer Breite (b') an den Kreuzungsstellen (16) der Stege
(14A, 14B) beträgt.
13. Mischvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die kleinste Breite
(b) der Stege (14A, 14B) gleich gross ist wie der grösste Zwischenabstand (a) benachbarter
Stege (14A, 14B).
14. Mischvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der grösste Wandabstand
(c) 50% der kleinsten Breite (b) der Stege (14A, 14B) und 50% des grössten Zwischenabstandes
(a) benachbarter Stege (14A, 14B) beträgt.
15. Mischvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei mindestens ein längliches
Profilelement vorhanden ist, welches den Mischer durchsetzt.
16. Verwendung einer statischen Mischvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche
zum Mischen von Medien, wobei mindestens eines davon ein laminar strömendes Medium,
insbesondere eine Polymerschmelze oder ein anderes hochviskoses Fluid, ist.