[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rührwerkskugelmühle mit Fluidkreislauf, wobei
die Rührwerkskugelmühle zwei ineinander radial annähernd gleichmäßig beabstandet angeordnete
Behälter aufweist, welche zwischen sich einen Hohlraum ausbilden und welche an ihren
axialen Enden an jeweils einem Flansch festgelegt sind, wobei wenigstens einer der
Flansche über eine Flanschdurchführung verfügt.
Stand der Technik
[0002] Viele Prozesse, chemische, mechanische oder andere, laufen unter Erzeugung von Prozesswärme
ab, welche den Prozessablauf selbst beziehungsweise die eingesetzten Ausgangsstoffe
negativ beeinflussen kann, weil beispielsweise die am Prozess beteiligten Stoffe temperaturempfindlich
sind oder die Temperaturänderung sich auf die Prozessgeschwindigkeit auswirkt und
damit eine geordnete Prozessführung erschwert. Aus diesem Grund ist es üblich, einen
Prozessablauf zu stabilisieren, indem beispielsweise die erzeugte Prozesswärme mittels
geeigneter Kühlvorrichtungen beziehungsweise -verfahren abgeleitet wird.
[0003] Im umgekehrten Fall ist es ebenfalls möglich, dass Prozessen Wärme zugeführt werden
muss, um den Prozess in Gang zu bringen oder bei einer bevorzugten Temperatur kontrolliert
zu betreiben.
[0004] In Behältern ablaufende Prozesse werden dabei meist über die Behälterwand temperiert,
zum Beispiel durch an der Wand verlaufende Kühl- oder Warmwasserrohre oder indem ein
weiterer, vom ersten Behälter radial beabstandet angeordneter Außenbehälter um den
ersten Behälter herumgeführt wird, so dass sich zwischen den beiden Behältern ein
Hohlraum bildet, durch welchen ein Fluidstrom, welcher ein Warmwasserstrom beziehungsweise
ein Kühlmittelstrom sein kann, zum Transport der Prozesswärme geführt werden kann.
[0005] Konzepte der letztgenannten Art sind aus dem Stand der Technik gut bekannt, zum Beispiel
aus der JPH09239253A , die eine Rührwerksmühle zum Gegenstand hat, bei welcher ein
Kühlmittelfluss im Hohlraum zwischen den Behälterwänden ermöglicht ist, indem durch
einen in der Behälterwand der Rührwerksmühle angeordneten Kühlmitteleinlass der Kühlmitteleintritt
in den Hohlraum erfolgt und durch einen ebenfalls in der Behälterwand angeordneten
Kühlmittelauslass das erwärmte Kühlwasser wieder abfließen kann.
[0006] In der
DE 20 2005 000 280U1 ist dieses Konzept weitergeführt, indem nicht nur der Hohlraum im Außenbehälter sondern
auch ein entsprechend ausgebildeter Innenbehälter auf eine solche Weise mit einem
Kühlmittelstrom versorgt wird.
[0007] Eine Kühleinrichtung, bei welcher auf Kaltluft als Kühlmedium zurückgegriffen wird,
beschreibt die
DE 602 24 331 T2.
[0008] All diesen Einrichtungen ist gemein, dass der Ort der entsprechenden Versorgungsanschlüsse,
das heißt der Ein- und Auslassöffnungen für den Kühlmittelstrom, in der Behälterwand
angeordnet ist; dies hat den Vorteil kurzer Wege, ist einfach auszuführen und vermindert
gleichzeitig die Anzahl evtl. zu schaffender Übergangsverbindungen.
[0009] Nachteilig an einem solchen Konzept ist jedoch, dass die Zugänge zur Kühlmittelversorgung
beziehungsweise der zugehörigen Anschlüsse in und/oder an der jeweiligen Vorrichtung
verteilt angeordnet sind und daher einen relativ hohen Platzbedarf für Anschlussräume,
Wartungsbereiche et cetera aufweisen müssen. Dies resultiert meist in einer Anlagenanordnung,
in der einzelne Anlagen einen wesentlich höheren Abstand zueinander aufweisen als
für einen normalen Betrieb nötig wäre.
[0010] Der vorliegenden Erfindung kommt daher die Aufgabe zu, eine Rührwerkskugelmühle der
genannten Art so auszubilden, dass sich eine kompaktere Bauform ergibt, an welcher
die Anschlussleitungen in einfacher Weise zugänglich sind und sich zugleich der Wartungsaufwand
verringert
[0011] Die genannte Aufgabe wird durch eine Rührwerkskugelmühle mit Fluidkreislauf und wenigstens
einer Flanschdurchführung gelöst, welche die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1
umfasst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden in den Unteransprüchen beschrieben.
Beschreibung
[0012] Die erfindungsgemäße Rührwerkskugelmühle umfasst zwei ineinander radial beabstandet
angeordnete Behälter von bevorzugt zylindrischer oder konischer Form. Der innenliegende
Mahlbehälter, in welchem der Mahlvorgang stattfindet, ist koaxial zum äußeren Mantelbehälter
angeordnet und zu diesem radial annähernd gleichmäßig beabstandet. Weiterhin weist
der Mantelbehälter nicht nur einen größeren Durchmesser auf, sondern in der Regel
auch mindestens die gleiche Länge, so dass der innenliegende Mahlbehälter vom Mantelbehälter
vollständig aufgenommen werden kann. Aufgrund dieser Ausbildung entsteht zwischen
den beiden Behältern ein für die Aufnahme eines Fluidstroms geeigneter Hohlraum mit
einem von den Durchmessern der Behälter abhängigen Abstand zwischen den jeweiligen
Behälterwänden. Beide Behälter sind an ihrem jeweiligen axialen Ende an einem Flansch
festgelegt, welcher den Anbau weiterer, zur Ausstattung einer Rührwerkskugelmühle
gehörender Bauteile erlaubt und den zwischen den Behältern entstandenen Hohlraum in
ausreichender Weise abdichtet.
[0013] An dem einen axialen Ende der bevorzugt zylindrischen oder konischen Behälter kann
dies ein Maschinengehäuse sein, welches zum Beispiel die Lagerung der für den Betrieb
der Rührwerkskugelmühle benötigten Rührwelle, deren Antriebseinrichtung, etwaige Steuervorrichtungen
und ähnliches mehr enthalten kann. Der gehäuseseitige Flansch, das heißt der Flansch,
welcher dem Maschinengehäuse zugewandt angeordnet ist, wird dabei bevorzugt an einem
korrespondierend ausgebildeten Aufnahmeflasche festgelegt, welcher als Bestandteil
des Maschinengehäuses angesehen werden kann. In der Regel erfolgt eine solche Verbindung
dergestalt, dass die einander zugewandten, bevorzugt plan ausgebildeten, Flächen von
gehäuseseitigem Flansch und Aufnahmeflansch aneinander zu liegen kommen und über entsprechend
ausgestaltete Schraubverbindungen miteinander lösbar verbunden werden. Etwaige Öffnungen,
Durchführungen und so weiter, welche an gehäuseseitigem Flansch und Aufnahmeflansch
in korrespondierender Weise ausgebildet sind, werden dabei über geeignete Dichtmittel,
beispielsweise entsprechend geformte O-Ringe so gegenüber der zwischen Flansch und
Aufnahmeflansch vorhandenen Verbindungsfläche abgedichtet, dass die Verbindungsfläche
selbst gegenüber eintretendem Fluid geschützt ist.
[0014] Am in axialer Richtung gegenüberliegenden, also vom Maschinengehäuse entfernt gelegenen
Ende der Behälter, das heißt am dort vorhandenen Flansch, welcher als bodenseitiger
Flansch bezeichnet werden kann, befindet sich der Mahlbehälterboden; in diesem sind
im Regelfall eine Trennvorrichtung, eine Auslassöffnung für das in der Rührwerkskugelmühle
vermahlene Mahlgut und/oder ähnliche Vorrichtungen vorhanden.
[0015] Im Gegensatz zu den aus dem Stand der Technik bekannten Rührwerkskugelmühlen können
sich bei der erfindungsgemäßen Rührwerkskugelmühle die Anschlussöffnungen, also die
Ein- und Auslassöffnungen für die Fluidversorgung, an der dem Maschinengehäuse zugewandten,
gehäuseseitigen Flanschseite befinden und sind dann an dieser Stelle zugänglich. Da
die gehäuseseitige Flanschseite am Aufnahmeflansch festgelegt sein kann, sind die
für die Fluidversorgung benötigten Anschlussöffnungen in korrespondierender Weise
auch im Aufnahmeflansch ausgebildet.
[0016] Um nun den gesamten Anlagenquerschnitt nicht über das vorhandene Maß hinaus zu vergrößern
und zugleich einen sicheren Sitz der Anschlussöffnungen für eine externe Fluidzuleitung,
welche das Fluid der Rührwerkskugelmühle aus einer externen Quelle zuführt, und eine
ebensolche Fluidableitung, welche das aus der Rührwerkskugelmühle austretende Fluid
ableitet und gegebenenfalls einer Entsorgungseinrichtung zuführt, zu gewährleisten,
können bei der erfindungsgemäßen Rührwerkskugelmühle die Anschlussöffnungen an der
dem Maschinengehäuse zugewandten, orthogonal zur Mantelaußenfläche, das heißt der
Außenfläche des Mantelbehälters, gelegenen Seitenwand des gehäuseseitigen Flansches
beziehungsweise des dazu korrespondierend ausgebildeten Aufnahmeflansches angebracht
sein.
[0017] Um Fluidzu- und/oder -ableitung mit den Anschlussöffnungen, das heißt den Ein- und/oder
Auslassöffnungen, verbinden zu können, sind die Anschlussöffnungen im mit dem gehäuseseitigen
Flansch in korrespondierender Weise verbundenen Aufnahmeflansch mit Mitteln zur lösbaren
Verbindung mit der jeweiligen Fluidzu- und/oder-ableitung ausgestattet, in der Regel
Verbindungselemente wie einfache Schlauchverbinder, insbesondere aber Schnellverbindungselemente
wie Schlauchkupplungen oder ähnliches.
[0018] Die zur Herstellung einer Zuleitung des Fluides notwendige Flanschdurchführung besteht,
wie im Folgenden noch genauer ausgeführt werden wird, im einfachsten Fall aus einer
durchgehenden Bohrung. Da der gehäuseseitige Flansch, wie bereits beschrieben, in
der Regel am Aufnahmeflansch festgelegt ist, ist in diesen eine zur Flanschbohrung
korrespondierende Bohrung eingebracht, an deren gehäuseseitiger, von den Behältern
wegführender Seite das Verbindungselement für die das Fluid befördernde Fluidzuleitung
befestigt ist. Dieses Verbindungselement kann an der Durchführung des Aufnahmeflansches
angeschweißt, verlötet oder auf andere Art befestigt sein; ebenso ist es denkbar,
dass die Durchführung des Aufnahmeflansches mit einem Gewinde versehen ist, so dass
das Verbindungselement entsprechend eingeschraubt werden kann. Die für den Fluidauslass
nötige Flansch- bzw. Aufnahmeflanschdurchführung kann auf identische Weise ausgeführt
sein.
[0019] Die Anordnung der Anschlussöffnungen an der Seitenwand eines Flansches bedingt nun,
dass in wenigstens einem Flansch je nach Ausführungsform wenigstens eine geeignete
Flanschdurchführung existiert, durch welche beispielsweise ein Fluid geleitet werden
kann. Eine solche Flanschdurchführung ist im Wesentlichen ein Kanal mit einer ersten
Öffnung, durch welche ein Fluid in den Kanal eintreten kann und einer zweiten Öffnung,
durch welche das Fluid den Kanal wieder verlässt. Es ist dabei selbstverständlich,
dass die Begriffe erste und zweite Öffnung nur erklärenden Charakter haben und nicht
absolut zu verstehen sind, da ihre Definition beispielsweise von der Fließrichtung
des Fluidstroms abhängen kann.
[0020] Eine Flanschdurchführung, welche als Bestandteil des Fluidkreislaufs angesehen werden
kann, kann nun auf mehrere Arten ausgeführt sein. Die einfachste Art ist ein einfacher
Flanschkanal, welcher in gerader Weise, parallel zur Achse des Mahlbehälters, durch
den Flansch führt. Die erste Öffnung kann hier beispielsweise, wie oben bereits angedeutet,
an der dem Maschinengehäuse zugewandten, orthogonal zur Mantelaußenfläche gelegenen
Seitenwand des gehäuseseitigen Flansches angeordnet sein, die zweite Öffnung an der
gegenüberliegenden, vom Maschinengehäuse abgewandten Seitenwand. Der Flanschkanal
ist dabei so ausgeführt, dass sein, bezogen auf die Achse des Mahlbehälters, achsennächster
Punkt einen wenigstens so großen Abstand von der Achse des Mahlbehälters aufweist
wie der Abstand der Mantelaußenfläche zu dieser Achse, das heißt die Öffnungen des
Flanschkanals liegen radial beabstandet außerhalb der Mantelaußenfläche.
[0021] Eine weitere Art der Flanschdurchführung stellt ein Hohlraumkanal dar, bei dem die
erste Öffnung an einer Seitenwand des Flansches angeordnet ist, die zweite Öffnung
dagegen an einem Übergangsbereich vom Flansch zum zwischen Mahl- und Mantelbehälter
angeordneten Hohlraum.
[0022] Ein solcher Hohlraumkanal ist in seiner einfachsten Form nahezu identisch zum oben
beschriebenen Flanschkanal ausgebildet, seine Öffnungen liegen in diesem Fall aber
auf Höhe des Hohlraums und der radiale Durchmesser wenigstens der zweiten, zum Hohlraum
weisenden Öffnung darf den Innenabstand zwischen Mahl- und Mantelbehälter nicht übersteigen.
Der Durchmesser der ersten, dem Hohlraum abgewandten Öffnung, kann nun auch kleiner
oder größer als der Durchmesser der zweiten Öffnung sein, so dass der Hohlraumkanal
zum Beispiel die Form eines Kegelstumpfes annehmen kann, ist vorzugsweise jedoch identisch
zum Durchmesser der zweiten Öffnung.
[0023] Es ist dabei als selbstverständlich anzusehen, dass die Form einer solchen Flanschdurchführung
nicht notwendigerweise rund sein muss, sondern auch andere Formen annehmen kann, für
die die angesprochenen Größenzusammenhänge analog gelten.
[0024] Bei einer weiteren Ausführungsform eines Hohlraumkanals kann die erste Öffnung an
einer Seitenwand eines Flansches und radial gesehen achsennäher als der Hohlraum angeordnet
sein; vorzugsweise liegt eine solche Öffnung jedoch außerhalb des Radius des Mantelbehälters.
Die zweite Öffnung hingegen liegt wiederum im Übergangsbereich von Flansch und Hohlraum,
wobei in diesem Fall die Größe der zweiten Öffnung von der Ausgestaltung der Verbindung
von Flansch, Mahl- und Mantelbehälter abhängt: ist beispielsweise die vom Maschinengehäuse
abgewandte Seitenfläche des gehäuseseitigen Flansches auf Höhe von Mahl- und Mantelbehälter
gerade und ohne Abstufungen, et cetera ausgeführt, so muss die zweite Öffnung sich
an dieser Seitenwand befinden, so dass für die Verbindung zum Hohlraum das bereits
für den Flanschkanal gesagte gilt, das heißt der radiale Durchmesser der zweiten Öffnung
soll nicht größer sein als der radiale Abstand von Mahl- und Mantelbehälter.
[0025] Es kann jedoch auch eine Ausführungsform existieren, bei welcher beispielsweise der
Mahlbehälter etwas länger ausgebildet ist als der Mantelbehälter, so dass der Flansch
innerhalb des Innenradius des Mantelbehälters wenigstens teilweise ausgefräst ist
oder, bei einer weiteren Ausführungsform, ein der Hohlraumform entsprechender Ring
in den Flansch gefräst sein kann. In beiden der genannten Fälle wäre der Hohlraum
in den Flansch hinein verlängert, so dass die zweite Öffnung des Hohlraumkanals nicht
in axialer Richtung angeordnet sein muss, sondern auf Höhe des Hohlraums zum Beispiel
aus radialer Richtung in den Hohlraum hineinführen kann.
[0026] Diese beispielhaft genannten Anordnungen der jeweiligen Öffnungen bedingen einen
Verlauf des jeweils entsprechenden Hohlraumkanals, welcher nicht notwendigerweise
geradlinig verlaufen muss, sondern auch winklig und/oder kurvig ausgeführt sein kann.
Dies kann beispielsweise durch eine geeignete Bohrung geschehen oder auch durch Ausfräsen
eines entsprechenden Kanals und Verschließen wenigstens eines Teilbereichs des gefrästen
Kanals mit einem passenden Verschlussdeckel oder ähnlichem.
[0027] Die Variabilität der Möglichkeiten der Ausbildung eines Hohlraumkanals ermöglicht
es nun auch, sowohl die erste als auch die zweite Öffnung auf einer Seite des Flansches
anzuordnen. Dies kann beispielsweise dann sinnvoll sein, wenn der Fluidstrom, wie
weiter unten noch genauer ausgeführt werden wird, an einer außerhalb des Radius des
Mantelbehälters befindlichen Öffnung in den Flansch eintritt, dann in radialer Richtung
hin zum Hohlraum gelenkt wird und schließlich auf Höhe des Hohlraums in diesen übertreten
kann.
[0028] Üblicherweise wird der Fluidstrom zu Temperierungszwecken an einer Öffnung in den
Hohlraum eingeleitet und strömt entlang des zu temperierenden Mahlbehälters zu einer
weiteren Öffnung, so dass das Fluid im Hohlraum zwischen den Behältern den Mahlbehälter
vollständig umspülen kann; die dabei aufgenommene Wärme wird auf diese Weise über
die letztgenannte Öffnung, welche von der erstgenannten Öffnung entfernt, im Regelfall
diagonal gegenüber liegt, aus dem Hohlraum abgeführt. Im umgekehrten Fall ist es selbstverständlich
auch möglich, dass einem Mahlprozess auf die genannte Weise Wärme zugeführt werden
kann, indem erhitztes Fluid in den Fluidkreislauf eingeleitet wird.
[0029] Befindet sich die Auslassöffnung nun beispielsweise am gehäuseseitigen Flansch, so
soll das Fluid nun idealerweise am bodenseitigen, das heißt vom Maschinengehäuse abgewandten
Flansch in den Hohlraum einströmen. Alternativ ist es möglich, die Auslassöffnung
am bodenseitige Flansch zu haben und den Fluideinlass am gehäuseseitigen Flansch,
also mit entgegengesetzter Strömungsrichtung im Hohlraum. Da die Anschlussöffnungen
für die externen Fluidzu- und -ableitungen jedoch in erfindungsgemäßer Weise am gehäuseseitigen
Flansch angeordnet sind, ergibt sich die Notwendigkeit, den am gehäuseseitigen Flansch,
in diesem Fall bevorzugt über einen Flanschkanal eintretenden Fluidstrom zum bodenseitigen
Flansch führen zu müssen, wo er über eine geeignete Flanschdurchführung in den Hohlraum
eingebracht werden kann.
[0030] Die genannte Fluidführung kann nun mittels einer Flanschleitung erfolgen, welche
das Fluid am gehäuseseitigen Flansch aufnimmt und an der dafür vorgesehenen Stelle
am bodenseitigen Flansch zur dortigen Flanschdurchführung weiterleitet, so dass die
in der jeweiligen Seitenwand angeordneten, jeweils einander zugewandten Öffnungen
der als Hohlraumkanal und/oder Flanschkanal ausgebildeten Flanschdurchführungen des
gehäuseseitigen und des bodenseitigen Flansches durch eine fluidführende Flanschleitung
miteinander verbunden sind. Eine entsprechend geeignete Flanschleitung kann im einfachsten
Fall eine geschlossene Rohrleitung mit geeignetem, sonst aber bezüglich Form und Durchmesser
beliebigem Querschnitt sein, welche an der zweiten, vom Maschinengehäuse abgewandten
Öffnung des Flanschkanals des gehäuseseitigen Flansches angelegt ist und entlang des
Mantelbehälters zur dem Maschinengehäuse zugewandten ersten Öffnung eines Hohlraumkanals
führt, welcher wiederum über eine am anderen Endes des Hohlraumkanals vorhandene zweite
Öffnung die Verbindung zum Hohlraum herstellt. Eine solcherart ausgeführte Rohrleitung
kann vom Mantelbehälter entfernt angeordnet sein oder auch an ihm anliegend, gegebenenfalls
auch mit diesem, beispielsweise durch Schweißen oder Löten, verbunden sein.
[0031] Alternativ zur Rohrleitung kann die Führung des Fluids entlang des Mantelbehälters
auch in Form einer Mantelleitung erfolgen. Bei dieser Form der Flanschleitung bildet
ein Teil des Mantelbehälters beziehungsweise der Mantelaußenfläche zugleich einen
Teil der Mantelleitung, so dass ein durch eine Mantelleitung geführtes Fluid direkt
am zur Mantelleitung gehörenden Teil des Mantelbehälters entlang fließt; Mantelbehälter
und Mantelleitung weisen an dieser Stelle eine gemeinsame Wand auf.
[0032] Eine Mantelleitung kann zum Beispiel dadurch ausgebildet werden, dass ein Rohr mit
nicht geschlossenem, beispielsweise halbkreisförmigem, Querschnitt mit der offenen
Seite an den Mantelbehälter aufgesetzt und im Anschluss durch eine Schweiß- oder Lötverbindung
oder eine ähnlich stabile Verbindungsform mit dem Mantelbehälter beidseits dauerhaft
verbunden wird.
[0033] Eine solche Mantelleitung erfordert zwar zusätzlichen Aufwand bei der Fertigung,
hat jedoch den Vorteil einer höheren mechanischen Stabilität, da sie, zum Beispiel
bei der oben genannten halbkreisförmigen Gestalt, in axialer Richtung an beiden Seiten
der Leitung am Mantelbehälter festgelegt ist; bei einer normalen Rohrleitung mit beispielsweise
kreisförmigem Querschnitt ist eine solche Befestigung nicht möglich. Abweichend von
der halbkreisförmigen Gestalt können, je nach vorgesehenem Verwendungszweck, auch
andere, insbesondere eckige Leitungsformen möglich sein. Auf diese Weise kann eine
solche Mantelleitung zusätzlich zur Führung eines Fluidstroms auch mechanische Aufgaben
übernehmen und beispielsweise bei Wartungsarbeiten, wenn der aus Mahl- und Mantelbehälter
bestehende Mahlzylinder vom Maschinengehäuse entfernt wird, als Halteelement dienen,
welches zur Lagerung des Mahlzylinders auf einer geeigneten Halteeinrichtung aufliegt
und dessen Gewicht zu tragen vermag.
[0034] Ergänzend soll an dieser Stelle angemerkt werden, dass die Ausführung einer Flanschleitung
als Rohrleitung hinsichtlich der Lage der Flanschdurchführung am jeweiligen Flansch
keiner besonderen Aufmerksamkeit bedarf, da eine nicht geradlinig ausgeführte Rohrleitung
keine technische Herausforderung darstellt, eine solche also auch winklig und/oder
gebogen ausgeführt werden kann. Bei einer Mantelleitung ist es aus fertigungstechnischen
Gründen dagegen vorteilhaft, wenngleich nicht zwingend, wenn die durch die jeweilige
Mantelleitung verbundenen Flanschdurchführungen des gehäuse- und bodenseitigen Flansches
fluchtend zueinander ausgebildet sind.
[0035] Ebenso soll angemerkt werden, dass das Fluid in den Hohlraum zwischen Mahl- und Mantelbehälter
nicht ausschließlich über Flanschdurchführurigen geführt werden muss; es ist selbstverständlich
möglich, dass bspw. die Fluidzuführung am bodenseitigen Flansch auch über eine Öffnung
im Mantelbehälter erfolgen kann, an welcher eine Leitung angeordnet ist, die am gehäuseseitigen
Flansch an einem Flanschkanal beginnt. Wichtig ist, dass wenigstens einer der Flansche,
bevorzugt der gehäuseseitige, wenigstens eine Flanschdurchführung aufweist, mit welcher
das angestrebte Erfindungsziel erreicht werden kann.
[0036] Weiterhin ist es denkbar, dass der Fluidstrom auch durch den Mahlbehälterboden geführt
wird. Zu diesem Zweck muss der bodenseitige Flansch mit einer oder mehreren Flanschdurchführungen,
der Mahlbehälterboden wiederum mit entsprechenden, mit den Flanschdurchführungen korrespondierenden
Öffnungen und zur Fluidführung geeigneten Kanälen, Ausfräsungen oder ähnlichem ausgebildet
sein. Auf diese Weise kann auch vom Mahlbehälterboden beispielsweise Wärme abgeführt
oder diesem zugeführt werden.
[0037] Ein Beispiel für einen Fluidkreislauf, welcher die bereits beschriebenen Elemente
verwendet, könnte nun folgendermaßen aussehen: das zu verwendende Fluid wird über
eine Fluidzuleitung, welche am gehäuseseitigen Flansch beziehungsweise am korrespondieren
ausgebildeten Aufnahmeflansch an einer Einlassöffnung angelegt ist, in einen Flanschkanal
eingeleitet und gelangt über eine damit verbundene Flanschleitung zu einem Hohlraumkanal
am bodenseitigen Flansch, durch welchen das Fluid in den Hohlraum zwischen Mahl- und
Mantelbehälter eintreten kann und in diesem an den Behälterwänden entlang zu einem
weiteren Hohlraumkanal, diesmal im gehäuseseitigen Flansch geführt wird. Das aus dem
gehäuseseitigen Flansch austretende Fluid passiert im Anschluss gegebenenfalls den
Aufnahmeflansch und kann dann durch eine entsprechende Auslassöffnung in eine mit
dieser verbundene Fluidableitung austreten.
[0038] Zur Klarstellung soll hier erwähnt sein, dass, wie oben bereits angesprochen, die
Definition von Ein- und Auslassöffnung nicht absolut zu verstehen ist, sondern von
der Strömungsrichtung des Fluides abhängt; entsprechend kann sich die Bezeichnung
ändern, wenn die Strömungsrichtung des Fluides umgekehrt wird, was selbstverständlich
ohne weiteres möglich ist, sollte die Notwendigkeit für einen solchen Schritt gegeben
sein. Im einfachsten Fall müssen dafür nur Fluidzu- und - ableitung miteinander vertauscht
werden.
[0039] Weiterhin soll darauf hingewiesen werden, dass die bisher beschriebenen Ausgestaltungen
der Anschlussöffnungen von Ausführungsformen handeln, welche direkt am jeweiligen
Flansch beziehungsweise Aufnahmeflansch ausgebildet sind. Im Regelfall liegt am entsprechenden
Flansch ein Tragelement an, welches beispielsweise am maschinengehäuseseitigen Ende
die Rührwelle, et cetera, oder auf der dem Maschinengehäuse gegenüberliegenden Seite
die Trennvorrichtung trägt. Ein solches Tragelement kann denselben, eventuell auch
einen kleineren oder auch größeren, Durchmesser aufweisen wie der auf der jeweiligen
Seite befindliche Flansch und mit diesem ganzflächig verbunden sein, so dass die entsprechenden
Anschlussöffnungen vom Tragelement abgedeckt wären. Es ist selbstverständlich, dass
in einem solchen Fall die entsprechenden Flanschdurchführungen für Ein- und Auslassöffnung
durch das jeweilige Tragelement verlängert ausgeführt beziehungsweise in korrespondierender
Form ausgebildet sein können, womit das Tragelement selbst einen Aufnahmeflansch bilden
beziehungsweise die Aufgabe eines solchen übernehmen kann; die Verbindungselemente
wären dann analog dazu und gemäß der oben erwähnten Beschreibung am jeweiligen Tragelement
ausgebildet.
[0040] Ebenfalls nicht unerwähnt bleiben soll, dass es sich bei einem für den Fluidkreislauf
in der erfindungsgemäßen Rührwerkskugelmühle geeigneten Fluid um eine Flüssigkeit
oder ein Gas handeln kann, welches beispielsweise als Kühlmittel, Heizmedium, als
Reinigungsmittel oder als Spülmittel zum Ausspülen eines anderen Fluides aus einer
Fluidleitung Verwendung finden kann. So ist es beispielsweise möglich, ein als Kühlmittel
verwendetes erstes Fluid, zum Beispiel Kühlwasser, vor Wartungsarbeiten durch die
Fluidableitung abzulassen und anschließend an der Einlassöffnung eine andere Fluidzuleitung,
zum Beispiel einen Druckluftschlauch, anzubringen und das noch in den Leitungen, et
cetera befindliche erste Fluid mithilfe eines zweiten Fluides, zum Beispiel Druckluft,
durch einen Ausblasvorgang zu entfernen. Es ist dabei als selbstverständlich anzusehen,
dass die an diesem Vorgang beteiligten Leitungen entsprechend ausgebildet sind.
[0041] Vorteilhaft ist es, wenn die Fluidzu- und -ableitungen und die Ein- und Auslassöffnungen
über Mittel zur lösbaren Verbindung miteinander verfügen, insbesondere über Schnellverbinder
wie Schlauchkupplungen et cetera.
[0042] Besonders vorteilhaft kann es sein, wenn die Fluidzu- und/oder -ableitungen dauerhaft,
beispielsweise über geeignete Schweißverbindungen oder in lösbarer Weise als Schraubverbindungen,
mit den Ein- und Auslassöffnungen am Aufnahmeflansch verbunden sind. Zu diesem Zweck
können die Leitungen über ein System aus entsprechend ausgebildeten Mehrwege-Hähnen
und/oder T-Stücken und/oder geeigneten Magnet- oder Automatik-Ventilen mit der Fluidzu-
und/oder - ableitung verbunden werden. Die Mehrwege-Hähne können hierbei händisch
betätigt werden, die Magnet- und/oder Automatik-Ventile halb- oder vollautomatisch
über eine, je nach Ventilart ausgebildete, geeignete pneumatische, hydraulische und/oder
elektrische Ansteuerung. Die Ansteuerung selbst kann dabei eigenständig ausgeführt
oder auch in die Prozesssteuerung der erfindungsgemäßen Rührwerkskugelmühle integriert
sein.
[0043] Anhand der Beschreibung ist deutlich zu sehen, dass die erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Rührwerkskugelmühle deutlich wartungsfreundlicher ist als die aus dem Stand der
Technik bekannten Varianten, da die Ein- und Auslassöffnungen am gehäuseseitigen Flansch
beziehungsweise Aufnahmeflansch nun vom Maschinengehäuse aus zugänglich sind; die
erfindungsgemäße Rührwerkskugelmühle stellt sich nun deutlich kompakter dar. Da zudem
kein seitlicher Zugang zum Anschließen der Fluidzu- und/oder -ableitungen mehr erfolgen
muss, kann auch der für diesen Zweck bisher benötigte Raum für andere Zwecke verwendet
werden, beispielsweise kann nun der Abstand zu einer benachbarten Anlage oder ähnliches
geringer ausfallen. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung kann
sein, dass auf diese Weise auf die Verwendung verschmutzungsanfälliger Schläuche oder
Leitungen weitgehend oder sogar vollständig verzichtet werden kann.
[0044] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Führung eines Fluides
in einer Rührwerkskugelmühle, welche auf eine oben beschriebene Weise ausgebildet
sein kann, wobei wenigstens einer der Flansche mit einer Flanschdurchführung ausgestattet
ist und der Fluidstrom durch die wenigstens eine Flanschdurchführung geleitet wird.
[0045] Das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich dabei in einer weiteren Form dahingehend
nutzen, dass ein im Fluidkreislauf vorhandenes erstes Fluid durch Zuführung eines
weiteren, zum ersten Fluid unterschiedlichen Fluides aus dem Fluidkreislauf verdrängt
werden kann.
[0046] Auf diese Weise kann es beispielsweise möglich sein, Reste einer zur Kühlung des
Mahlbehälters verwendeten Kühlflüssigkeit, welche zum Beispiel bei Wartungsarbeiten
aus dem Fluidkreislauf der Rührwerkskugelmühle abgelassen werden muss, mithilfe eines
weiteren Fluides wie Druckluft, Stickstoff o.ä., zu entfernen, indem die die Kühlflüssigkeit
führende Fluidzuleitung von der entsprechenden Einlassöffnung entfernt und durch eine
beispielsweise druckluftführende Fluidzuleitung ersetzt wird, so dass die dann in
den Fluidkreislauf eintretende Druckluft die dort vorhandene Kühlflüssigkeit beziehungsweise
deren verbliebenen Rest aus dem Fluidkreislauf verdrängen kann. Je nach Ausbildung
der Fluidableitung kann es gegebenenfalls notwendig sein, die Fluidableitung vorher
ebenfalls in zweckmäßiger Weise anzupassen.
Figurenbeschreibung
[0047] Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der
beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente
zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen,
da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert
im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
Figur 1 zeigt eine schematische Ansicht eines Längsschnitts einer aus dem Stand der
Technik bekannten Rührwerkskugelmühle.
Figur 2 zeigt eine stark vereinfachte schematische Ansicht eines Längsschnitts einer
ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Rührwerkskugelmühle.
Figur 3 zeigt eine stark vereinfachte schematische Ansicht eines Längsschnitts einer
weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Rührwerkskugelmühle.
Figur 4 zeigt eine stark vereinfachte schematische Ansicht eines Querschnittes von
Mahl- und Mantelbehälter der erfindungsgemäßen Rührwerkskugelmühle mit daran angeordneter
Mantelleitung.
[0048] Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen
verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren
dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die
dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße
Vorrichtung ausgestaltet sein kann und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
[0049] Figur 1 zeigt eine schematische Ansicht eines Längsschnitts einer aus dem Stand der
Technik bekannten Rührwerkskugelmühle. Die Rührwerkskugelmühle 10 weist einen Mahlbehälter
2 auf, in welchem eine Rührwelle 30 zentrisch angeordnet ist. An der Rührwelle 30
sind Mahlscheiben 34 angeordnet, welche für die Bewegung des Mahlguts im Mahlbehälter
2 sorgen. Das Mahlgut wird über den Mahlguteinlass 32 der Rührwerkskugelmühle 10,
das heißt dem Mahlraum 29 zugeführt und durch die von der Rührwelle 30 und ihren Mahlscheiben
34 in Bewegung versetzten Mahlkörper in Richtung Mahlgutauslass 33 befördert. Vor
dem Mahlgutauslass 33 ist eine Trenneinrichtung 31 angeordnet, welche die Mahlkörper
vom fertig gemahlenen Mahlgut trennt.
[0050] Den Mahlbehälter 2 umgibt ein Mantelbehälter 1, wobei beide Behälter 1, 2 in radialer
Richtung voneinander beabstandet sind. Durch diese Beabstandung wird zwischen Mahlbehälter
2 und Mantelbehälter 1 ein Hohlraum 26 ausgebildet, welcher zur Aufnahme eines Fluides,
in der Regel eines Kühlfluides, dienen kann. Abgeschlossen wird der genannte Hohlraum
26 durch in axialer Richtung beidseits der Behälter 1, 2 angebrachte und an diesen
festgelegte Flansche 16 und 17, wobei der gehäuseseitige Flansch 16 am Maschinengehäuse
3 angeordnet ist, der bodenseitige Flansch 17 dagegen an der den Behältern 1, 2 gegenüberliegenden
Seite, an der sich der Mahlgutauslass 33 befindet. Am bodenseitigen Flansch 17 ist
ein Tragelement 27 fixiert werden, welches den Mahlgutauslass 33 trägt und den Mahlraum
29 nach außen hin abschließt.
[0051] Zur Zuführung des Fluides in den Hohlraum 26 dient eine in der Wand des Mantelbehälters
1 eingebrachte Einlassöffnung 14, durch welche das Fluid in Fließrichtung beziehungsweise
Strömungsrichtung S in den Hohlraum 26 eintreten kann. Der Einlassöffnung 14 diagonal
gegenüber, und ebenfalls in der Wand des Mantelbehälters 1 angeordnet, liegt die Auslassöffnung
15, durch welchen das Fluid den Hohlraum 26 wieder in Fließrichtung S verlassen kann.
Sowohl Einlassöffnung 14 als auch Auslassöffnung 15 sind mit Verbindungselementen
11 ausgestattet, an welche Leitungen für die Fluidzu- oder -ableitung angebracht werden
können.
[0052] Figur 2 zeigt einen schematischen Längsschnitt durch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Rührwerkskugelmühle mit Fluidkreislauf.
[0053] Mantelbehälter 1 und Mahlbehälter 2 sind mit einem gehäuseseitigen Flansch 16 und
einem bodenseitigen Flansch 17 verbunden, wobei der gehäuseseitige Flansch 16 an einem
Maschinengehäuse 3 festgelegt ist, genauer an einem dort vorhandenen Aufnahmeflansch
4. Die in Figur 2 gezeigte Ausführungsform einer Rührwerkskugelmühle zeigt anhand
dreier Varianten A, B, C einer Flanschdurchführung 36a, 36b, 36c, wie ein Fluid, welches
in Strömungsrichtung S fließt, von einer Einlassöffnung 14 im Aufnahmeflansch 4 zu
einer ebenfalls im Aufnahmeflansch 4 vorhandenen Auslassöffnung 15 geleitet wird.
[0054] Bei Variante A tritt das Fluid durch die erste Öffnung 39a des Flanschkanals 35 in
den gehäuseseitigen Flansch 16 ein und wird durch die zweite Öffnung 40a des Flanschkanals
35, welche in der dem Mahlgutauslass 33 zugewandten Seitenwand 41 des gehäuseseitigen
Flansches 16 eingebracht ist, in die Flanschleitung 20 weitergeleitet. Die Flanschleitung
20, welche hier als beabstandet zum Mantelbehälter 1 ausgebildete Rohrleitung 21 ausgeführt
ist, leitet das Fluid vom gehäuseseitigen Flansch 16 zum bodenseitigen Flansch 17,
in welchem das Fluid über die erste Öffnung 39b der als Hohlraumkanal 37 ausgebildeten
Flanschdurchführung 36b in den bodenseitigen Flansch 17 eintritt.
[0055] Der Hohlraumkanal 37 im bodenseitigen Flansch 17 gemäß Variante B ist nun so gestaltet,
das sowohl die erste Öffnung 39b, durch welche das Fluid in den bodenseitigen Flansch
17 eintritt, als auch die zweite Öffnung 40b, durch welchen das Fluid aus dem Hohlraumkanal
37 des bodenseitigen Flansches 17 wieder austritt, an derselben, dem Maschinengehäuse
3 zugewandten Seitenwand 42 des bodenseitigen Flansches 17 angeordnet sind, wobei
die zweite Öffnung 40b auf Höhe des Hohlraums 26 liegt und das Fluid durch diese in
den Hohlraum 26 übertreten kann.
[0056] Im weiteren Verlauf strömt das Fluid im Hohlraum 26 zwischen Mantelbehälter 1 und
Mahlbehälter 2 weiter in Richtung der als zweiter Hohlraumkanal 38 ausgeführten Flanschdurchführung
36c, gekennzeichnet als Variante C der Flanschdurchführung 36, zum gehäuseseitigen
Flansch 16, tritt dort durch die erste Öffnung 39c des zweiten Hohlraumkanals 38,
welche in die vom Maschinengehäuse 3 abgewandten Seitenwand 41 des gehäuseseitigen
Flansches 16 eingebracht ist, in diesen ein und tritt schließlich durch die zweite
Öffnung 40c des zweiten Hohlraumkanals 38, welche in die dem Maschinengehäuse 3 zugewandte
Seitenwand 43 des vorderen Flansches 16 eingebracht ist, und eine zum zweiten Hohlraumkanal
38 korrespondierende Öffnung im Aufnahmeflansch 4 aus der Rührwerkskugelmühle wieder
aus.
[0057] In Figur 3 sind weitere Ausführungsformen von Flanschdurchführungen 36d, 36e, 36f
anhand eines schematischen Längsschnittes ähnlich dem in Figur 2 dargestellt. Zur
Vereinfachung wurde in Figur 3 auf die Darstellung eines Aufnahmeflansches 4, wie
er in Figur 2 gezeigt ist, verzichtet.
[0058] Die Flanschdurchführung nach Variante D entspricht dabei weitgehend der aus Figur
2 bekannten Variante A, liegt aber näher am Mantelbehälter 1, das heißt die Einlassöffnung
14 des gehäuseseitigen Flansches 16 ist ebenfalls näher am Mantelbehälter 1. Diese
Ausführungsform kann dann nötig sein, wenn, wie in Figur 3 dargestellt, die Flanschleitung
20 als Mantelleitung 22 ausgeführt ist, bei welcher ein Teil der Außenfläche des Mantelbehälters
1 zugleich Teil der Mantelleitung 22 ist, so dass Mantelbehälter 1 und Mantelleitung
22 eine gemeinsame Wand 24 ausbilden, an welcher das Fluid vom gehäuseseitigen Flansch
16 zum bodenseitigen Flansch 17 entlang geleitet wird.
[0059] Variante E einer Flanschdurchführung 36 am bodenseitigen Flansch 17 kann beispielsweise
als eine in die dem Maschinengehäuse 3 zugewandte Seitenwand 42 eingebrachte Bohrung
28 ausgeführt sein. Da der Mantelbehälter 1 beziehungsweise die gemeinsame Wand 24
auf Höhe der Seitenwand 42 nicht in die Bohrung 28 hineinragt, wird das in Strömungsrichtung
S fließende Fluid in der Bohrung 28 um die gemeinsame Wand 24 herum in den Hohlraum
26 geführt.
[0060] Aus der Rührwerkskugelmühle 10 kann das Fluid schließlich durch die als Variante
F bezeichnete Flanschdurchführung 36f beziehungsweise die Auslassöffnung 15 austreten.
Die Flanschdurchführung nach Variante F ist dabei als Hohlraumkanal 38 ausgeführt,
bei welcher die in der vom Maschinengehäuse 3 abgewandten Seitenwand 41 eingebrachte
erste Öffnung 39f der Flanschdurchführung 36f eine Verbindung zum Hohlraum 26 herstellt.
[0061] Es ist dabei selbstverständlich, dass die in den Figuren 2 und 3 beschriebene Strömungsrichtung
S nur zur Verdeutlichung dient und auch in umgekehrter Richtung verlaufen kann. Daraus
ergibt sich von selbst, dass die Bezeichnungen erste Öffnung 39 und zweite Öffnung
40 vor allem erklärenden Charakter haben und nicht absolut als von einer Fließrichtung
o.ä. abhängig zu verstehen sind.
[0062] In Figur 4 ist schließlich ein schematischer Querschnitt durch die Behälter einer
Rührwerkskugelmühle zu sehen, welcher der Erklärung einer Ausführungsform einer Flanschleitung
dienen soll. Der in Mantelbehälter 1 angeordnete Mahlbehälter 2 ist von diesem radial
gleichmäßig beabstandet ausgebildet, beide Behälter 1, 2 umschließen dabei den Hohlraum
26. Auf dem Mantelbehälter 1 ist eine Flanschleitung 20 festgelegt, welche in der
Darstellung der Figur 4 als Mantelleitung 22 ausgeführt ist. Die im Beispiel gezeigte
Mantelleitung 22 hat einen etwa halbkreisförmigen Querschnitt, ist mit den jeweiligen
Enden des Kreisbogens am Mantelbehälter 1 angelegt und an diesem an jeder Seite über
die Verbindungen 19 und 19' fest verbunden. Für die Verbindung 19 sind verschiedene
Befestigungsmethoden denkbar, beispielsweise Verkleben, Verlöten oder ähnliches; als
bevorzugt gilt jedoch eine Schweißverbindung.
[0063] Wie in Figur 4 gezeigt, ist der zwischen den Verbindungen 19 und 19' befindliche
Teil des Mantelbehälters 1 zugleich Teil der Mantelleitung 22, er stellt damit eine
gemeinsame Wand 24 von Mantelbehälter 1 und Mantelleitung 22 dar. Ein durch die Mantelleitung
22 strömendes Fluid fließt somit am Mantelbehälter 1 entlang.
[0064] In diesem Zusammenhang soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Form der Mantelleitung
22 nicht notwendigerweise halbkreisförmig sein muss wie in Figur 4 dargestellt, sondern
auch von anderer Gestalt sein kann und zum Beispiel eine elliptisch oder eckige Grundform
aufweisen kann. Wichtig ist in diesem Zusammenhang vor allem, dass Mantelbehälter
1 und Mantelleitung 22 eine gemeinsame Wand 24 aufweisen und die Mantelleitung 22
am Mantelbehälter über zwei Verbindungen 19, 19' festgelegt ist, da diese Art der
Befestigung eine höhere Stabilität aufweist als beispielsweise beim Verschweißen einer
als Rohrleitung ausgeführten Flanschleitung 20, welche als Verbindung zweier Rohre
unterschiedlichen Durchmessers aufgefasst werden kann. Eine Mantelleitung nach Art
der aus Figur 4 bekannten, weist gegenüber dieser Verbindung eine deutlich bessere
mechanische Stabilität auf.
[0065] Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf einige bevorzugte Ausführungsformen beschrieben.
Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der
Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche
zu verlassen.
Bezucgszeichenliste
[0066]
- 1
- Mantelbehälter
- 2
- Mahlbehälter
- 3
- Maschinengehäuse
- 4
- Aufnahmeflansch
- 5
- Mantelaußenfläche, Außenfläche des Mantelbehälters
- 10
- Rührwerkskugelmühle
- 11
- Verbindungselement
- 13
- Durchbruch
- 14
- Einlassöffnung
- 15
- Auslassöffnung
- 16
- Vorderer Flansch
- 17
- Hinterer Flansch
- 19
- Verbindung
- 20
- Flanschleitung
- 21
- Rohrleitung
- 22
- Mantelleitung
- 24
- gemeinsame Wand
- 26
- Hohlraum
- 27
- Tragelement
- 28
- Bohrung
- 29
- Mahlraum
- 30
- Rührwelle
- 31
- Trennvorrichtung
- 32
- Mahlguteinlass
- 33
- Mahlgutauslass
- 34
- Mahlscheibe
- 35
- Flanschkanal
- 36,36n
- Flanschdurchführung (n=a,b,c,..)
- 37
- Hohlraumkanal
- 38
- Hohlraumkanal, zweiter Hohlraumkanal
- 39,39n
- erste Öffnung (n=a,b,c,...)
- 40,40n
- zweite Öffnung (n=a,b,c,...)
- 41
- Seitenwand; vom Maschinengehäuse abgewandte Seitenwand des vorderen Flansches
- 42
- Seitenwand; dem Maschinengehäuse zugewandte Seitenwand des hinteren Flansches
- 43
- Seitenwand; dem Maschinengehäuse zugewandte Seitenwand des vorderen Flansches
- A
- Variante der Flanschdurchführung
- B
- Variante der Flanschdurchführung
- C
- Variante der Flanschdurchführung
- D
- Variante der Flanschdurchführung
- E
- Variante der Flanschdurchführung
- F
- Variante der Flanschdurchführung
- S
- Fließrichtung der Fluidströmung, Strömungsrichtung
1. Rührwerkskugelmühle (10) mit Fluidkreislauf, wobei die Rührwerkskugelmühle (10) ein
Maschinengehäuse (3), einen Mahlbehälter (2) und einen um den Mahlbehälter (2) in
axialer Richtung herum angeordneten Mantelbehälter (1) mit einer Mantelaußenfläche
(5) aufweist, wobei der Mantelbehälter (1) und der Mahlbehälter (2) koaxial und ineinander
radial beabstandet angeordnet sind und zwischen den beiden Behältern (1,2) ein Hohlraum
(26) ausbildet ist, welcher zur Aufnahme eines Fluidstroms geeignet ist und wobei
Mantelbehälter (1) und Mahlbehälter (2) an ihren axialen Enden an einem am Maschinengehäuse
(3) bzw. an einem im Maschinengehäuse (3) angeordneten Aufnahmeflansch (4) anliegenden
gehäuseseitigen Flansch (16) und einem vom Maschinengehäuse (3) entfernt gelegenen,
bodenseitigen Flansch (17) festgelegt sind, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Flansche (16, 17) über wenigstens eine Flanschdurchführung (36n)
verfügt, welche Bestandteil des Fluidkreislaufs ist, wobei die wenigstens eine Flanschdurchführung
(36n) über eine erste Öffnung (39n) und über eine zweite Öffnung (40n) verfügt und
wobei wenigstens eine der ersten Öffnungen (39n) der jeweiligen Flanschdurchführung
(36n) an einer orthogonal zur Mantelaußenfläche (5) gelegenen Seitenwand (41, 42,
43) des jeweiligen Flansches (16, 17) angeordnet ist.
2. Rührwerkskugelmühle (10) nach Anspruch 1, wobei die jeweilige Flanschdurchführung
(36n) als Hohlraumkanal (37, 38) ausgebildet ist, bei welchem die zweite Öffnung (40n)
am Übergangsbereich vom jeweiligen Flansch (16, 17) zum Hohlraum (26) angeordnet ist
oder wobei die jeweilige Flanschdurchführung (36n) als Flanschkanal (35) ausgebildet
ist, bei welchem die zweite Öffnung (40n) an der der ersten Öffnung (39n) der jeweiligen
Flanschdurchführung (36n) gegenübergelegenen Seite des jeweiligen Flansches (16, 17)
angeordnet ist.
3. Rührwerkskugelmühle (10) nach Anspruch 2, wobei der gehäuseseitige Flansch (16) über
wenigstens einen Hohlraumkanal (37, 38) und/oder über wenigstens einen Flanschkanal
(35) verfügt.
4. Rührwerkskugelmühle (10) nach Anspruch 3, wobei der bodenseitige Flansch (17) über
wenigstens einen Hohlraumkanal (37, 38) und/oder über wenigstens einen Flanschkanal
(35) verfügt
5. Rührwerkskugelmühle (10) nach Anspruch 4, wobei die in der jeweiligen Seitenwand angeordneten,
jeweils einander zugewandten Öffnungen (39n, 40n) der als Hohlraumkanal (37, 38) und/oder
Flanschkanal (35) ausgebildeten Flanschdurchführungen (36n) des gehäuseseitigen Flansches
(16) und des bodenseitigen Flansches (17) durch eine fluidführende Flanschleitung
(20) miteinander verbunden sind.
6. Rührwerkskugelmühle (10) nach Anspruch 5, wobei die Flanschleitung (20) als geschlossene
Rohrleitung (21) ausgeführt ist.
7. Rührwerkskugelmühle (10) nach Anspruch 5, wobei die Flanschleitung (20) als an der
Außenfläche (5) des Mantelbehälters (1) angebrachte, insbesondere an diesem verschweißte
oder verlötete, Mantelleitung (22) ausgeführt ist, wobei ein Teil der Außenfläche
(5) des Mantelbehälters (1) zugleich Teil der Mantelleitung (22) ist.
8. Verfahren zur Führung eines Fluides in einer Rührwerkskugelmühle (10) gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Fluidstrom durch die wenigstens eine Flanschdurchführung
(36) geleitet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei ein erstes Fluid aus dem Fluidkreislauf durch Zuführung
eines weiteren, zum ersten Fluid unterschiedlichen Fluides verdrängt werden kann.