[0001] Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist ein Werkstückbeöler zum kontaktlosen Befetten
von Werkstücken, der eine Vorrichtung zum Begrenzen der Ausdehnung des Sprühstrahls
aufweist sowie ein entsprechendes Verfahren.
[0002] Bei einem Umform- oder Stanzprozeß muß das Werkstück, beispielsweise ein Blechband
(Coil) oder eine Platine, vor der Bearbeitung mit einem Befettungsmittel oder einem
Zieh- und/oder Umformöl benetzt werden, um die Reibung (Haft- und Gleitreibung) beim
Umformen und Stanzen zielgerichtet zu beeinflussen. Die Befettung ist ein entscheidender
Faktor für die Qualität der Stanz- und Umformbauteile. Zudem wird die Lebensdauer
der Werkzeuge erhöht.
[0003] Bekannt sind verschiedene Befettungsanlagen, wobei zwischen Kontaktbeölern und kontaktlosen
Befettungsanlagen unterschieden wird. Kontaktbeöler weisen in der Regel Filz- oder
Bürstenwalzen auf. Bei kontaktlosen Befettungsanlagen wird das Zieh- und Umformöl
auf das Werkstück aufgesprüht, wobei das Werkstück bei diesem Verfahren direkt besprüht
wird.
[0004] Die bekannten Befettungsanlagen bzw. Werkstückbeöler versprühen das Befettungsmittel
über Zweistoffdüsen oder Einstoffdüsen. Bei der Verwendung von Zweistoffdüsen wird
das Befettungsmittel mit Druckluft ausgetrieben, wobei neben dem eigentlichen Sprühstrahl
auch ein feiner unkontrollierter Nebel entsteht. Ein solcher Nebel ist nicht erwünscht
und muß aufwendig abgesaugt werden. Bei Verwendung einer Einstoffdüse entsteht keine
Nebelbildung, da das Versprühen des Befettungsmittels bei der Einstoffdüse ohne zusätzliche
Druckluft erfolgt.
[0005] Ein Nachteil von Einstoffdüsen ist allerdings eine ungleichmäßige Verteilung des
Befettungsmittels über die Breite des Werkstückes gesehen, d.h. quer zur dessen Transportrichtung.
Bei Befettungsmitteln, insbesondere solchen mit hoher Viskosität, neigt die Einstoffdüse
dazu, im seitlichen Sprühbereich eine größere Befettungsmenge zu versprühen. Somit
entsteht eine höhere Befettungsdichte im seitlichen Sprühbild aufgrund größerer Tropfen
und zu wenig Sprühenergie im Randbereich, so dass das Werkstück über seine gesamte
Breite gesehen, d.h. quer zu seiner Transportrichtung durch den Werkstückbeöler, eine
ungleichmäßige Menge an Befettungsmittel aufweist.
[0006] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Werkstückbeöler und ein entsprechendes
Verfahren vorzuschlagen, bei welchem eine gleichmäßige Verteilung des Befettungsmittels
auf dem Werkstück erfolgen kann.
[0007] Die Aufgabe der Erfindung wird mit dem gemäß Anspruch 1 vorgeschlagenen Werkstückbeöler
gelöst. Ein die Aufgabe lösendes Verfahren ergibt sich aus Anspruch 8. Bevorzugte
Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen wiedergegeben.
[0008] Dem vorgeschlagenen Werkstückbeöler liegt zunächst die Kenntnis zugrunde, daß bei
den bislang bekannten Werkstückbeölern, die mittels einer Einstoffdüse das Befettungsmittel
auf das Werkstück abgeben, eine ungleichmäßige Verteilung des Befettungsmittels auf
dem Werkstück erfolgt. Genauer gesagt wurde festgestellt, daß, in Querrichtung zur
Transportrichtung des Werkstückes durch den Beöler gesehen, sich eine ungleichmäßige
Verteilung von Befettungsmittel ergibt, indem sich in den freien Randbereichen, d.h.
den Bereichen der Längsränder des Werkstückes, größere Tropfen bilden, in der Mitte
des Werkstückes, also im Bereich zwischen den Längsrändern, jedoch feinere bzw. kleinere
Tröpfchen, wobei sich demzufolge lediglich im Bereich der kleineren Tröpfchen die
angestrebte gleichmäßige Verteilung ergibt.
[0009] Mit einer Flachstrahldüse kann bei Verwendung von niedrig viskosen Befettungsmittein
zwar eine nahezu gleichmäßige Verteilung erzeugt werden, nicht jedoch bei Loch- bzw.
kreisrunden Düsen. Bei höher viskosen Befettungsmitteln entstehen in den Randbereichen
des Werkstücks, selbst bei Verwendung einer Flachstrahldüse, jedoch größere Tropfen
als im dazwischen liegenden mittleren Bereich. Die Verteilung des Befettungsmittels
ist dadurch über die Breite des Werkstücks, d.h. im Querschnitt durch die Längsachse
des Werkstückes gesehen, eine ungleichmäßige.
[0010] Erfindungsgemäß wird der Einsatz einer Vorrichtung zum Begrenzen der Ausdehnung des
Sprühstrahls, insbesondere der Sprühstrahlbreite, vorgesehen. Die entsprechende Vorrichtung
ist dabei in Sprührichtung vor und beabstandet von der Einstoffdüse angeordnet. Die
Vorrichtung zum Begrenzen der Ausdehnung des Sprühstrahls schneidet den Sprühstrahl,
der bei einer Loch- bzw. kreisrunden Düse kegelstumpförmig und bei einer Flachstrahldüse
annähernd pyramidenförmig ist, in den seitlichen Bereichen ab. Mit anderen Worten
wird der äußerste seitliche Bereich des Sprühstrahls abgeschnitten und erreicht somit
erst gar nicht das Werkstück. Der zwischen der Vorrichtung zum Begrenzen der Ausdehnung
des Sprühstrahls hindurchtretende, verbleibende Rest des Sprühstrahls weist eine vorteilhafte,
annähernd gleichmäßige Verteilung von Befettungsmittel auf, wodurch es erreicht wird,
daß das Werkstück, quer zu der Transportrichtung des Werkstückes durch den Werkstückbeöler
gesehen, eine gleichmäßige Verteilung von Befettungsmittel aufweist. Durch den Transport
des Werkstückes durch den Werkbeöler ergibt sich demzufolge, auch in Längsrichtung
des Werkstückes gesehen, die angestrebte gleichmäßige Verteilung des Werkstückes mit
Befettungsmittel.
[0011] Wie erwähnt weist, räumlich gesehen, der Sprühstrahl bei Verwendung einer Einstoffdüse
mit lochförmigem Düsenquerschnitt eine gerade Kegelform auf, mit der Kegelspitze zur
Einstoffdüse hinweisend. Bei Verwendung einer Einstoffdüse mit länglichem Düsenquerschnitt,
also einer Flachstrahldüse, ergibt sich räumlich gesehen nicht mehr eine gerade Kegelform
bzw. ein gerader Kreiskegel, sondern eine ungefähre Pyramidenform, wobei der Spühstrahl
sich im Querschnitt annähernd in Form eines Rechtecks darstellt, dessen kürzere Seiten
jedoch bogenförmig bzw. gebogen verlaufen.
[0012] Vorteilhafterweise ist die Vorrichtung zum Begrenzen der Sprühstrahlbreite in Form
einer Pralleinrichtung, insbesondere in Form zumindest eines Prallblechs ausgebildet.
Die Verwendung einer Pralleinrichtung bzw. eines Prallblechs, welches in Sprühstrahlrichtung
vor der Sprühvorrichtung angeordnet ist, ermöglicht es, die Ausdehnung des Sprühstrahls
in zumindest einem Bereich zu begrenzen. Die eine Pralleinrichtung sorgt dafür, daß
ein Randbereich des Sprühstrahls abgeschnitten wird, wodurch das zu beölende Werkstück
nicht mit dem gesamten Sprühstrahl beölt wird. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Längsachse der Düse der Sprühvorrichtung senkrecht zu dem zu beölenden Werkstück
verlaufen, so dass sich die Querschnittsfläche des Sprühstrahls, die auf dem Werkstück
auftrifft, bei einem graden Sprühstrahlkreiskegel als kreisförmige Fläche darstellt.
Aufgrund der Anordnung der Vorrichtung zum Begrenzen der Sprühstrahlbreite ist dann
die Querschnittsfläche des Sprühstrahls nicht mehr kreisförmig, sondern um ein Kreissegment
bzw. einen Kreisabschnitt reduziert. Wenn das Prallblech der Pralleinrichtung in seinem
zur Düse hinweisenden Endbereich geradlinig ausgebildet ist, wird der abgeschnittene
Kreisabschnitt bzw. das abgeschnittene Kreissegment sich als eine Fläche darstellen,
die einen Kreisbogen und eine gradlinig verlaufende Kreissehne darstellt. Mit Vorteil
ist es dabei vorgesehen, zwei sich gegenüberliegende Pralleinrichtungen bzw. Prallbleche
anzuordnen, deren freie Endbereiche in einer Ebene gegenüberliegend und voneinander
beabstandet angeordnet sind. Mit Blickrichtung auf die Düse der Sprühvorrichtung ergibt
sich dann zwischen den beiden Prallblechen ein schlitzförmiger freier Bereich, durch
den der Sprühstrahl in Richtung Werkstück hindurchtreten kann, wobei der Sprühstrahl
dann in zwei gegenüberliegenden Randbereichen eingegrenzt bzw. abgeschnitten ist,
was verhindert, daß die äußersten seitlichen Bereiche des Sprühstrahls nicht auf das
Werkstück treffen, sondern durch die Pralleinrichtung bzw. Prallbleche abgeblockt
werden und somit nur ein mittlerer Bereich des Sprühstrahls zwischen den Pralleinrichtungen
hindurchtreten kann, um das Werkstück zu beölen.
[0013] Zweckmäßigerweise ist die Vorrichtung zum Begrenzen der Sprühstrahlbreite einstellbar
ausgebildet und kann auf die Düse der Sprühvorrichtung zu oder von dieser weg bewegbar
ausgebildet sein. Diese Bewegung kann, in Längsachsenrichtung der Düse der Sprühvorrichtung
gesehen, eine Bewegung in Richtung dieser Längsachse sein oder auch senkrecht dazu.
Bei Bewegung der Vorrichtung zum Begrenzen der Sprühstrahlbreite in Längsachsenrichtung
der Düse der Sprühvorrichtung wird die Vorrichtung zum Begrenzen der Sprühstrahlbreite
dann näher zur Düse hin oder weiter von ihr entfernt, d.h. in Richtung des zu ölenden
Werkstückes bewegt. Erfolgt die Einstellbarkeit senkrecht zur Längsachse der Düse
der Sprühvorrichtung und werden beispielsweise zwei gegenüberliegende Pralleinrichtungen
benutzt, wird der Schlitz zwischen den Pralleinrichtungen in der Folge verringert
oder vergrößert. Somit kann, abhängig von dem eingesetzten Befettungsmittel und dem
zu beölenden Werkstück, eine individuelle Einstellung des auf das Werkstück auftreffenden
Sprühstrahls vorgenommen werden.
[0014] Weiterhin mit Vorteil ist der freie Endbereich der Pralleinrichtung, der sich in
den Sprühstrahl erstreckt, geradlinig und insbesondere parallel zu den in Transportrichtung
sich erstreckenden Längskanten des Werkstücks verlaufend ausgebildet. Die Längserstreckung
des Endbereichs der Pralleinrichtung ist mit Vorzug auf den Sprühstrahlkegel abgestimmt,
so daß der Sprühstrahlkegel in diesen Bereichen vollständig abgedeckt wird, damit
der Sprühstrahl mit diesen Bereichen die Oberfläche des Werkstücks nicht erreicht.
[0015] Zweckmäßigerweise ist der freie Endbereich der Pralleinrichtung mit einer Fase ausgebildet,
wobei der Winkel der Abfasung in Bezug auf den Winkel des Sprühstrahls so ausgebildet
ist, daß der Sprühstrahl die Fase nicht berührt. In der Folge soll die Kantenoberfläche
der Pralleinrichtung, also die Fläche des freien Endbereichs nicht von dem Sprühstrahl
besprüht werden, sondern lediglich die spitz zulaufende Kante der Abfasung. Somit
wird verhindert, daß die Abfasung, d.h. die Fläche, die sich durch die Abfasung ergibt,
vom Sprühstrahl beölt wird.
[0016] Zweckmäßigerweise ist im unteren Endbereich der Vorrichtung zum Begrenzen der Sprühstrahlbreite
eine Vorrichtung zum Auffangen und/oder Ableiten des auf die Vorrichtung zum Begrenzen
der Sprühstrahlbreite auftreffenden Befettungsmittels angeordnet. Vorzugsweise ist
die Vorrichtung zum Begrenzen der Sprühstrahlbreite in Form einer Rinne ausgebildet,
z.B. in Form eines abgewinkelten Bleches. Das Befettungsmittel, das auf die Pralleinrichtung
auftrifft, läuft, der Schwerkraft folgend, nach unten, wird durch die Rinne aufgefangen
und kann bedarfsweise zur Wiederverwendung abtransportiert werden.
[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren zum kontaktlosen Befetten von Werkstücken, insbesondere
von Stanz- und Umformbauteilen, weist folgende Schritte auf: Anordnen von zumindest
einer Sprühvorrichtung, insbesondere in Form einer Einstoffdüse,
Anordnen einer Vorrichtung zum Begrenzen der Ausdehnung des Sprühstrahls, insbesondere
der Sprühstrahlbreite, in Sprührichtung vor der Sprüheinrichtung und Besprühen des
Werkstücks mit der Sprühvorrichtung.
[0018] Mit dem vorgeschlagenen Verfahren ergeben sich die zur Vorrichtung eingangs diskutierten
Vorteile einer angestrebten gleichmäßigen Verteilung des Befettungsmittels auf dem
Werkstück und zwar quer zur Transportrichtung des Werkstückes durch den Werkstückbeöler
gesehen.
[0019] Ein vorteilhafter Verfahrensschritt besteht in einem Bewegen der Vorrichtung zum
Begrenzen der Ausdehnung des Sprühstrahls relativ zur Sprühvorrichtung, um die Breite
des Sprühstrahls individuell den Abmessungen des Werkstücks oder des verwendeten Befettungsmittels
anzupassen.
[0020] Mit Vorteil kann in einem weiteren Verfahrensschritt das auf die Pralleinrichtung
auftreffende Öl abgeführt werden.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher
beschrieben.
[0022] Es zeigen:
Figur 1: Die erfindungsgemäße Sprühvorrichtung in einer perspektivischen Ansicht
Figur 2: Die Sprühvorrichtung nach Figur 1 im Querschnitt
Figur3: Eine perspektivische Ansicht entgegen der Sprühstrahlrichtung der Vorrichtung
zum Begrenzen der Ausdehnung des Sprühstrahls
Figur 4: Eine perspektivische Ansicht der Figur 3 in Sprühstrahlrichtung und
Figur 5: Eine perspektivische Detailansicht der Vorrichtung zum Begrenzen der Ausdehnung
des Sprühstrahls entgegen der Sprühstrahlrichtung
[0023] Figur 1 zeigt die erfindungsgemäße Sprühvorrichtung 2, die Bestandteil eines nicht
gezeigten Werkstückbeölers ist. Werkstückbeöler an sich sind bekannt und im Regelfall
als geschlossenes Gehäuse ausgebildet, durch welches ein zu beölendes Werkstück geführt
wird, dessen Oberflächen (Unter- und Oberseite) von der im Inneren des Gehäuses angeordneten
Sprühvorrichtung mit einem Befettungsmittel versehen werden. Es versteht sich dabei,
daß in einem Werkstückbeöler in der Folge zumindest zwei solche Sprühvorrichtungen
vorhanden sind, um die Ober- und auch Unterseite des durch den Werkstückbeöler transportierten
Werkstückes befetten bzw. beölen zu können.
[0024] Die hier gezeigte Sprühvorrichtung 2 weist zwei Einheiten mit jeweils einer Einstoffdüse
4 auf, wobei es - je nach Anwendungsfall - auch möglich ist, nur eine Einheit einer
Sprühvorrichtung 2 vorzusehen.
[0025] Der Grundgedanke der erfindungsgemäßen Sprühvorrichtung 2 bzw. des erfindungsgemäßen
Werkstückbeölers besteht darin, jeweils vor der Einstoffdüse 4 eine Vorrichtung zum
Begrenzen der Ausdehnung des Sprühstrahls 5 vorzusehen, hier in Form jeweils zweier
Prallbleche 6. Die Prallbleche 6 sind zwischen der Einstoffdüse 4 und dem (nicht gezeigten)
zu beölenden Werkstück angeordnet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Prallbleche
6 im Querschnitt als abgewinkelte Bleche ausgebildet, so daß sich deren Querschnitt
in V-förmiger Form ergibt. Der zum nicht gezeigten Werkstück hinweisende Bereich der
Prallbleche 6, demgemäß der in Sprühstrahlrichtung vorne angeordnete Schenkel der
Prallbleche 6 ist als flaches, geradlinig verlaufendes Blechteil ausgebildet und verläuft
zur Längsachse der Düse der Einstoffdüse 4 senkrecht. Die Längserstreckung der geradlinig
verlaufenden Schenkel ist so gewählt, dass sie den Sprühstrahlkegel 5 auch vollständig
abdecken bzw. blockieren, um die angestrebte Einengung des Sprühstrahls 5 in seiner
Breitenerstreckung zu erreichen.
[0026] Zur Düse hin ist das Prallblech 6 abgewinkelt und verläuft schräg nach hinten hin
zur Düse der Einstoffdüse 4. Unterhalb des Prallblechs 6 ist eine Rinne 8 vorgesehen,
um auf das Prallblech 6 auftreffendes Befettungsmittel abführen zu können.
[0027] In Figur 1 dargestellt sind die aus den beiden Einstoffdüsen 4 austretenden Sprühstrahlen
5, die sich im vorliegenden Fall jeweils als gerader Kegel ergeben. Die gegenüberliegend
angeordneten Prallbleche 6 sind voneinander beabstandet und bilden durch die Beabstandung
einen Schlitz 12, durch welchen ein Teil des Sprühstrahlkegels in Richtung des nicht
gezeigten Werkstückes auftreten kann. Um die seitlichen Bereiche des Sprühstrahlkegels
daran zu hindern, auf das Werkstück aufzutreffen, kann der Abstand zwischen den beiden
Prallblechen 6 eingestellt werden. Je enger die beiden Prallbleche 6 zueinander angeordnet
sind, desto enger wird der sich bildende Schlitz 12 und in der Folge wird der Sprühstrahl
5 mehr oder auch weniger begrenzt. Somit wird verhindert, daß die äußeren Bereich
des Sprühstrahls 5, die wesentlich weniger Befettungsmittel enthalten als der mittlere
Bereich des Sprühstrahls 5, auf dem Werkstück auftreten. In der Folge kann das Werkstück,
in Querrichtung seines Transports durch den Werkstückbeöler gesehen, gleichmäßiger
befettet bzw. beölt werden.
[0028] Figur 2 zeigt die Sprühvorrichtung 2 im Querschnitt. Schematisch dargestellt ist
die Einstoffdüse 4 mit dem davor angeordneten Prallblech 6 und der unterhalb des Prallblechs
6 angeordneten Rinne 8. Die Rinne 8 ist im Querschnitt als Winkelblech ausgebildet,
wobei der untere Schenkel 14 des Winkelbleches der Rinne 8 im Querschnitt im wesentlichen
parallel zur Längsachse der Einstoffdüse 4 verläuft. Der andere, obere Schenkel 16
des Winkelbleches der Rinne 8 verläuft senkrecht zu dem unteren Schenkel 14. Da die
Sprühvorrichtung 2 schräg im Werkstückbeöler angeordnet ist, kann sich auf das Prallblech
6 auftreffendes Befettungsmittel in dem Bereich des Zusammentreffens der beiden Schenkel
14, 16 der Rinne 8 ansammeln und von dort, vorzugsweise zur Wiederverwendung, abgeführt
werden.
[0029] Figur 3 zeigt die vier Prallbleche 6 mit den sich zwischen jeweils zwei nebeneinander
angeordneten Prallblechen 6 bildenden Schlitzen 12 und der darunter angeordneter Rinne
8 entgegen der hier nicht dargestellten Sprühstrahlrichtung, also den vorderen Bereich
der Prallbleche 6, auf den der Sprühstrahl, der aus den Einstoffdüsen 4 austritt,
nicht auftritt. Die abgebogenen Schenkel der Prallbleche 6, also die in Figur 3 schräg
aufeinander zu verlaufenden Bereiche der Prallbleche 6 können eine mögliche erste
Barriere zur Begrenzung der Sprühstrahlbreite darstellen. Die Flächen der anderen
Schenkel der Prallbleche 6 sind in ihrem in Sprühstrahlrichtung vorderen Bereich an
den oberen Schenkel 16 Winkel der Rinne 8 montiert und zwar voneinander beabstandet,
so daß sich die Schlitze 12 ergeben, durch die in ihrer Breite begrenzten Sprühstrahle
5 hindurchtreten können.
[0030] Figur 4 zeigt - ähnlich wie in Figur 3 - nochmals die Anordnung der Prallbleche 6
an der Rinne 8.
[0031] Die perspektivische Detailansicht der Prallbleche 6 gemäß Figur 5 zeigt, dass die
an die Rinne 8 montierten vorderen Schenkel der Prallbleche 6 an ihren, den Schlitz
12 begrenzenden freien Endbereichen eine Abfasung 18 aufweisen. Die Abfasung ist so
ausgebildet, daß ihr Winkel in Bezug auf den Winkel des austretenden Sprühstrahls
5 so ausgelegt ist, daß der Sprühstrahl die Fläche der Fase bzw. der Abfasung 18 nicht
berührt, sondern lediglich deren Kante 20. Dadurch kann vermieden werden, dass das
Befettungsmittel auf die Fläche der Abfasung auftrifft und dort in ungewünschte Richtungen
abgelenkt wird oder sich gar an dieser Stelle ein Sprühnebel einstellt. Die Prallbleche
6 können auch als Leitbleche zum Blockieren bzw. Abfangen des Sprühstrahlrandbereiches
bezeichnet werden.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 2
- Sprühvorrichtung
- 4
- Einstoffdüse
- 5
- Sprühstrahl
- 6
- Prallblech
- 8
- Rinne
- 12
- Schlitz
- 14
- unterer Schenkel
- 16
- oberer Schenkel
- 18
- Abfasung
- 20
- Kante
1. Werkstückbeölerzum kontaktlosen Befetten von Werkstücken, insbesondere von Stanz-
und Umformbauteilen, mit zumindest einer Sprühvorrichtung (2), insbesondere in Form
einer Einstoffdüse (4), und zumindest einer Vorrichtung zum Begrenzen der Ausdehnung
des Sprühstrahls (5), insbesondere der Sprühstrahlbreite, die in Sprührichtung vor
und von dieser beabstandet angeordnet ist.
2. Werkstückbeöler nach Anspruch 1, bei welchem die Vorrichtung zum Begrenzen der Sprühstrahlbreite
in Form einer Pralleinrichtung, insbesondere in Form zumindest eines Prallblechs (6),
ausgebildet ist.
3. Werkstückbeöler nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei welchem die Vorrichtung zum
Begrenzen der Sprühstrahlbreite einstellbar ausgebildet ist, insbesondere in Richtung
auf die Düse zu oder von dieser weg bewegbar ausgebildet ist.
4. Werkstückbeöler nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 oder 3, bei welchem der freie
Endbereich der Pralleinrichtung, der sich in den Sprühstrahl (5) erstreckt, geradlinig
und insbesondere parallel zu den in Transportrichtung sich erstreckenden Kanten (20)
des Werkstücks verlaufend ausgebildet ist.
5. Werkstückbeöler nach Anspruch 4, bei welchem der freie Endbereich abgefast ausgebildet
ist, wobei, der Winkel der Abfasung (18) in bezug auf den Winkel des Spühstrahls so
ausgebildet ist, dass der Sprühstrahl (5) die Fase nicht berührt.
6. Werkstückbeöler nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, bei welchem im unteren
Endbereichs der Vorrichtung zum Begrenzen der Sprühstrahlbreite eine Vorrichtung,
insbesondere in Form einer Rinne (8), zum Auffangen und/oder Ableiten des auf die
Vorrichtung zum Begrenzen der Sprühstrahlbreite auftreffenden Befettungsmittels angeordnet
ist.
7. Verfahren zum kontaktlosen Befetten von Werkstücken, insbesondere von Stanz-und Umformbauteilen,
mit den Schritten:
Anordnen von zumindest einer Sprühvorrichtung (2), insbesondere in Form einer Einstoffdüse
(4),
Anordnen einer Vorrichtung zum Begrenzen der Ausdehnung des Sprühstrahls (5), insbesondere
der Sprühstrahlbreite, in Sprührichtung vor der Sprühvorrichtung (2) und
Besprühen des Werkstücks mit der Sprühvorrichtung (2).
8. Verfahren nach Anspruch 7, des Weiteren mit dem Schritt des Bewegens der Vorrichtung
zum Begrenzen der Ausdehnung des Sprühstrahls (5), um die Breite des Sprühstrahls
(5) den Abmessungen des Werkstücks anzupassen.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, des Weiteren mit dem Schritt des Abführens von überschüssigem
Befettungsmittel.