[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schneidvorrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Bei solchen Schneidvorrichtungen mit einer sogenannten "Guillotine" wird ein feststehendes
Messer auf das abzulängende Profil abgesenkt, wobei das Profil durchtrennt wird. Hierzu
ist eine Schneide des Messers schräg zur Absenkbewegung an einem Messerträger befestigt,
der mit Hilfe eines Antriebs auf und ab bewegt werden kann. Eine derartige Vorrichtung
ist beispielsweise aus der
DE 201 10 794 U1 bekannt.
[0003] Bei unregelmäßigen Querschnitten eines Kunststoffprofils mit einem Grundkörper und
einem von dem Grundkörper herausragenden Ansatz, wie sie in der Regel bei Fensterprofilen
anzutreffen sind, kommt es häufig zu der Situation, dass das schräg stehende Messer
beim Absenken auf das Kunststoffprofil zunächst auf den seitlichen, über den Grundkörper
hinausragenden Ansatz des Kunststoffprofils trifft. Da der Ansatz nicht auf dem Schneidtisch
der Schneidvorrichtung aufliegt und somit beim Schneidvorgang nicht von diesem gestützt
wird, entsteht daher beim Auftreffen des Messers auf das Kunststoffprofil eine Druckkraft
auf den Ansatz, die dazu führen kann, dass sich der Profilquerschnitt verformt. Eine
Verformung des Profilquerschnitts hat häufig zur Folge, dass der Schnitt nicht präzise
in der gewünschten Schnittebene erfolgt und das Profil vor seiner weiteren Verwendung
noch einmal exakt geschnitten werden muss.
[0004] Bei Profilquerschnitten mit horizontal über dem Grundkörper ausragendem Ansatz ist
es entscheidend, ob der schräge Schnitt am freien Rand des Ansatzes oder am Grundkörper
ansetzt. Setzt der Schnitt zunächst am Grundkörper an und setzt sich in Richtung des
auskragenden Ansatzes fort, kann die Verformung eines Kunststoffprofils während des
Schneidvorgangs minimiert werden.
[0005] Kunststoffprofile werden üblicherweise extrudiert. Der ausragende Ansatz kann bei
Kunststoffprofilen in Förderrichtung des Kunststoffprofils sowohl rechts als auch
links auftreten.
[0006] Da die Schneidvorrichtungen häufig direkt nach einem Extruder in einer Extrusionsstraße
eingesetzt werden, ist das Zuführen des abzulängenden Profils nur von einer Seite
der Schneidvorrichtung möglich.
[0007] Dies hat zur Folge, dass je nachdem auf welcher Seite sich der herausragende Ansatz
befindet, die Ausrichtung des schrägstehenden Messers der Schneidvorrichtung an das
Kunststoffprofil angepasst werden muss.
[0008] Zur Beseitigung dieses Problems schlägt die
DE 2012 005 943 U1 vor mittels einer drehbar gelagerten Tischplatte das schräg gestellte Messer um eine
zur Absenkbewegung des Messers parallel verlaufende Achse um 180° zu drehen.
[0009] Diese Vorrichtung, die es nun erlaubt, Kunststoffprofile mit in Förderrichtung des
extrudierten Kunststoffprofils rechts oder links herausragenden Ansätzen zu schneiden,
weist eine relativ aufwändige Konstruktion auf.
[0010] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Schneidvorrichtung
bereitzustellen, mit der das Ablängen von Kunststoffprofilen möglich ist, welche in
Förderrichtung des extrudierten Kunststoffprofils rechts oder links herausragende
Ansätze aufweisen.
[0011] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Schneidvorrichtung gelöst, umfassend
eine Schneideeinheit mit einem in Schneidrichtung absenkbaren im Wesentlichen U-förmigen
Messerträger mit einem ersten und einem zweiten Schenkel und einer Spannvorrichtung
zum Einspannen eines Schneidmessers in dem Messerträger, wobei an jedem Schenkel des
Messerträgers eine Befestigungsstelle zur lösbaren Aufnahme eines Schneidmessers vorgesehen
ist, wobei an jedem Schenkel zwei Befestigungsstellen vorgesehen sind, wobei jeweils
eine Befestigungsstelle des ersten Schenkels einer Befestigungsstelle des zweiten
Schenkels zugeordnet ist und ein Befestigungsstellenpaar bilden, das geeignet ist,
das Schneidmesser in einer vorgegebenen Schneidposition zu halten, und wobei jedes
Befestigungsstellenpaar eine mittels der Spannvorrichtung verschiebbare Befestigungsstelle
aufweist.
[0012] Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung ist es möglich, ein Schneidmesser
in zwei verschiedenen, gegenüber der Absenkbewegung des Messerträgers schrägen Stellungen
zu halten. Die mittels der Spannvorrichtung verschiebbare Befestigungsstelle eines
jeden Befestigungsstellenpaares sorgt dafür, dass das Schneidmesser sicher in der
Schneidvorrichtung eingespannt ist.
[0013] Bei einer bevorzugten Ausführungsform einer Schneidvorrichtung sind die Abstände
der beiden Befestigungsstellen jedes Befestigungsstellenpaares gleich, so dass ein
und dasselbe Schneidmesser in den beiden durch die beiden Befestigungsstellenpaare
vorgegebenen Schneidpositionen gehalten und befestigt werden kann.
[0014] Es ist weiterhin von Vorteil, dass jedes Befestigungsstellenpaar eine Verbindungslinie
zwischen den beiden Befestigungsstellen ausbildet und sich die beiden Verbindungslinien
der Befestigungsstellenpaare innerhalb des U-förmigen Messerträgers schneiden. Somit
können die beiden Befestigungsstellenpaare zwei Befestigungspositionen mit Neigungswinkel
bezüglich der Absenkachse des Messerträgers bereitstellen, die unterschiedliche Vorzeichen
bzw. Drehrichtungen aufweisen.
[0015] Hierbei ist es weiter bevorzugt, dass die Befestigungsstellen spiegelsymmetrisch
bezüglich der Mittelebene des Messerträgers an dem ersten und dem zweiten Schenkel
des Messerträgers angeordnet sind. Somit unterscheiden sich die Neigungswinkel in
den beiden Befestigungspositionen lediglich in der Drehrichtung bzw. in ihrem Vorzeichen,
so dass spiegelbildliche Kunststoffprofile mit der gleichen Qualität geschnitten werden
können.
[0016] Es ist von Vorteil, dass jedes Befestigungsstellenpaar eine verschiebbare Befestigungsstelle
in Form eines verschiebbaren Zapfens und eine nicht verschiebbare Befestigungsstelle
in Form eines starren Bolzens aufweist.
[0017] Vorzugsweise weisen der verschiebbare Zapfen und der starre Bolzen in etwa den gleichen
Durchmesser auf, so dass es möglich ist, ein Schneidmesser mit Bohrungen, in welche
der verschiebbare Zapfen und der starre Bolzen einführbar sind, zu wenden. Dies kann
zu einer deutlichen Erhöhung der Lebensdauer eines Schneidmessers führen.
[0018] Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die verschiebbaren Befestigungsstellen
beider Befestigungsstellenpaare mittels einer gemeinsamen Spannvorrichtung betätigbar.
Dies ermöglicht einen vergleichsweise einfachen Aufbau der Schneidvorrichtung.
[0019] Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die verschiebbare Befestigungsstelle eines
ersten Befestigungsstellenpaars auf dem ersten Schenkel des Messerträgers und die
verschiebbare Befestigungsstelle eines zweiten Befestigungsstellenpaares an dem zweiten
Schenkel des Messerträgers vorgesehen.
[0020] Bei einer alternativen Ausführungsform sind die verschiebbare Befestigungsstelle
eines ersten Befestigungsstellenpaars auf einem Schenkel des Messerträgers und die
verschiebbare Befestigungsstelle eines zweiten Befestigungsstellenpaares an dem gleichen
Schenkel des Messerträgers wie die verschiebbare Befestigungsstelle des ersten Befestigungsstellenpaares
vorgesehen.
[0021] Hierdurch ergibt sich eine Vielzahl unterschiedlicher Spannvorrichtungen, mittels
derer die verschiebbaren Zapfen betätigt werden können.
[0022] So ist es bevorzugt, dass die Spannvorrichtung eine Hebelanordnung aufweist und die
verschiebbare Befestigungsstelle eines ersten Befestigungsstellenpaars und die verschiebbare
Befestigungsstelle eines zweiten Befestigungsstellenpaares mittels der Hebelanordnung
betätigbar sind.
[0023] Alternativ weist die Spannvorrichtung eine exzentrische Welle auf und die verschiebbare
Befestigungsstelle eines ersten Befestigungsstellenpaars und die verschiebbare Befestigungsstelle
eines zweiten Befestigungsstellenpaares sind mittels der exzentrischen Welle betätigbar.
[0024] Bei einer bevorzugten Weiterbildung weist die Spannvorrichtung Haltemittel für das
Schneidmesser auf, um das Schneidmesser quer zur Schneidrichtung, in Förderrichtung
des abzulängenden Profil zu halten.
[0025] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert, in denen zeigen:
- Fig. 1
- einen perspektivischen Ausschnitt einer Schneidvorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 2
- einen Längsquerschnitt durch einen Messerträger der in Fig. 1 dargestellten Schneidvorrichtung,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf eine Basis des in den Figuren 1 und 2 dargestellten Messerträgers,
- Fig. 4
- einen perspektivischen Ausschnitt einer Schneidvorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform,
- Fig. 5
- einen weiteren perspektivischen Ausschnitt einer Schneidvorrichtung gemäß einer zweiten
Ausführungsform,
- Fig. 6
- einen Querschnitt durch einen Messerträger gemäß der zweiten Ausführungsform,
- Fig. 7
- einen Teilausschnitt der Schneidvorrichtung gemäß der zweiten Ausführungsform und
- Fig. 8
- eine Draufsicht auf die Basis des Messerträgers der zweiten Ausführungsform.
[0026] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt einer Schneidvorrichtung 10, umfassend eine Schneideinheit
12 mit daran befestigten Schneidmessern 14 und einem Schneidtisch 16. In dem Schneidtisch
16 ist ein Schneidspalt 18 vorgesehen.
[0027] Wenn auch in Fig. 1 sowie weiteren gezeigten Figuren zwei Schneidmesser 14 abgebildet
sind, so ist im Betrieb der Schneidvorrichtung nur eines der beiden dargestellten
Messer eingebaut. Die beiden in Fig. 1 dargestellten Schneidmesser stellen lediglich,
wie weiter unten noch erläutert wird, zwei verschiedene Schneidpositionen dar.
[0028] Fig. 1 zeigt die Schneideinheit 12 und den Schneidtisch 16 zusammen mit einem abzulängenden
Kunststoffprofil 19 von vorne, d.h. mit Blick in Förderrichtung des Kunststoffprofils
19. Die Schneideinheit 12 umfasst einen im Wesentlichen U-förmigen absenkbaren Messerträger
20 mit einem ersten Schenkel 22, einem zweiten Schenkel 24 und einer Basis 26 (siehe
Fig. 2).
[0029] Die Schneidvorrichtung 10 dient zum Ablängen von Kunststoffprofilen. Hierbei wird
die Schneideinheit 12 zusammen mit einem Schneidmesser 14 in Richtung des Schneidtisches
16 abgesenkt. Das Schneidmesser 14 ist in Bezug zur Absenkachse der Schneideinheit
schrägt ausgerichtet, vorzugsweise unter einem Winkel zwischen 45° und 75°, so dass
das in Bezug auf die Ebene des Schneidtisches 16 schräg stehende Messer 14 zunächst
in eine Randseite des auf dem Schneidtisch liegenden Kunststoffprofils 19 eintaucht
und dann durch das Kunststoffprofil 19 schneidet. Hierbei wird das Schneidmesser 14
durch den Schneidspalt 18 nach unten geführt.
[0030] Wie insbesondere in Fig. 2 zu erkennen ist, sind an dem ersten Schenkel 22 zwei Befestigungsstellen
28, 30 und an dem zweiten Schenkel 24 zwei Befestigungsstellen 32, 34 vorgesehen.
Die Befestigungsstelle 28 des ersten Schenkels 22 und die Befestigungsstelle 32 des
zweiten Schenkels 24 sind als verschiebbare Zapfen ausgebildet, während die Befestigungsstellen
30 des ersten Schenkels 22 und die Befestigungsstelle 34 des zweiten Schenkels 24
als feststehende Bolzen ausgebildet sind.
[0031] Der verschiebbare Zapfen 28 des ersten Schenkels 22 und der Bolzen 34 des zweiten
Schenkels 24 bilden ein erstes Befestigungsstellenpaar. Der verschiebbare Zapfen 32
des zweiten Schenkels 24 und der Bolzen 30 des ersten Schenkels 22 bilden ein zweites
Befestigungsstellenpaar. Jedes Befestigungsstellenpaar ist geeignet, ein Schneidmesser
14 in einer vorgegebenen Schneidposition zu halten.
[0032] Jedes Befestigungsstellenpaar bildet eine Verbindungslinie zwischen den beiden Befestigungsstellen
28, 34 bzw. 32, 30 aus, wobei sich die beiden Verbindungslinien der Befestigungsstellenpaare
innerhalb des U-förmigen Messerträgers 20 schneiden.
[0033] Somit kann ein Schneidmesser 14 in zwei verschiedenen Schneidpositionen an dem Messerträger
20 befestigt werden, wobei das Schneidmesser in einer ersten Schneidposition gegenüber
einer horizontalen Position in Uhrzeigerrichtung und in einer zweiten Schneidposition
gegenüber einer horizontalen Position gegen die Uhrzeigerrichtung ausgelenkt ist.
[0034] Die beiden in Fig. 1 dargestellten Messer 14 verdeutlichen die beiden Positionen,
in denen ein Messer 14 mittels des ersten Befestigungsstellenpaares oder des zweiten
Befestigungsstellenpaares gehalten werden kann.
[0035] Die Abstände des verschiebbaren Zapfens 28 und des Bolzens 34 und der Abstand des
verschiebbaren Zapfens 32 und des Bolzens 30 des zweiten Befestigungsstellenpaares
sind gleich, so dass ein und dasselbe Schneidmesser 14 in beiden Schneidpositionen
gehalten und befestigt werden kann.
[0036] Hierbei weist das Schneidmesser 14 Bohrungen auf, die geeignet sind, sowohl durch
die verschiebbaren Zapfen 28, 32 als auch durch die Bolzen 34, 30 durchgreifen können.
Vorzugsweise weisen die verschiebbare Zapfen 28, 32 und die Bolzen 34, 30 in etwa
den gleichen Durchmesser auf.
[0037] Die Befestigungsstellen 28, 30, 32 und 34 liegen in einer Ebene parallel zur Schneidebene,
so dass die an den Befestigungsstellen 28, 34 bzw. 30, 32 befestigten Schneidmesser
14 ohne weitere Änderungen an der Schneidvorrichtung 12 mit dem Schneidspalt 18 wechselwirken,
d.h. in diesen eintauchen können.
[0038] Die Befestigungsstellen 28, 30, 32, 34 sind bezüglich der Mittelebene des Messträgers
20, insbesondere bezüglich der Innenseiten der beiden Schenkel 22, 24 spiegelsymmetrisch
ausgerichtet. Hierdurch treffen die Schneidmesser 14 unabhängig davon, in welcher
Schneidposition sie befestigt sind, unter dem gleichen Winkel auf das abzulängende
Kunststoffprofil 19 auf.
[0039] Die Schneidvorrichtung 10 weist weiterhin beispielsweise eine hydraulisch oder pneumatisch
betätigbare Spannvorrichtung 36 mit zwei Zylindern 38a, 38b oberhalb des Messerträgers
20 auf, die jeweils auf ein freies Ende eines drehbar gelagerten Hebelarms 40a, 40b
wirken. Die drehbaren Hebelarme 40a, 40b sind entlang des ersten Schenkels 22 bzw.
entlang des zweiten Schenkels 24 ausgerichtet und werden mittels der Spannvorrichtung
36 synchron betätigt.
[0040] Jeder drehbare Hebelarm 40a, 40b ist mit einem verschiebbaren Zapfen 28, 32 verbunden.
[0041] Weiterhin ist eine Messerfixiervorrichtung 42 vorgesehen (siehe Fig. 3). Die Messerfixiervorrichtung
42 umfasst zwei Fixiereinheiten 44a, 44b, die jeweils an einem Schenkel 22, 24 angeordnet
sind. Jede Fixiereinheit 44a, 44b umfasst wiederum einen Zylinder 46a, 46b, ein gelenkig
mit dem Zylinder 46a, 46b verbundenes Gestänge 48a, 48b, an dem senkrecht hierzu eine
drehbare Stange 50a, 50b angeordnet ist, wobei die drehbaren Stangen 50a, 50b jeweils
im Wesentlichen parallel zu dem ersten Schenkel 22 bzw. dem zweiten Schenkel 24 des
Messerträgers 20 ausgerichtet sind.
[0042] Auf Höhe der Befestigungsstellen 28, 30, 32 und 34 weist jede Stange 50a, 50b Halteelemente
in Form von Halteklappen 52 auf (siehe Fig. 1).
[0043] Befinden sich die verschiebbaren Zapfen 28, 32 in einer entspannten, d.h. entriegelten
Position, ist der Abstand jedes Befestigungsstellenpaares 28, 34 bzw. 30, 32 ausgelegt,
um ein Schneidmesser 40 mit entsprechenden Bohrungen in einer ersten durch das erste
Befestigungsstellenpaar gebildeten ersten Schneidposition bzw. in einer zweiten durch
das zweite Befestigungsstellenpaar gebildeten zweiten Schneidposition aufzunehmen.
[0044] Befindet sich das Schneidmesser 14 in der ersten Befestigungsposition wie etwa in
den Befestigungsstellen 28 und 34 des ersten Befestigungsstellenpaares, werden die
Zylinder 38a, 38b mittels einer nicht dargestellten Steuervorrichtung betätigt und
üben eine Kraft auf den jeweiligen Hebelarm 40a bzw. 40b aus. Die Hebelarme 40a, 40b
werden geschwenkt, so dass der mit dem Hebelarm 40a bzw. 40b verbundene Zapfen 28
bzw. 32 verschoben wird. Hierdurch wird das Schneidmesser in seiner Längsachse in
der Schneidvorrichtung 10 verspannt.
[0045] Unabhängig von den Zylindern 38a, 38b der Spannvorrichtung 36, aber in etwa zeitgleich
werden die Zylinder 46a, 46b der Messerfixiervorrichtung 42 mittels der nicht dargestellten
Steuervorrichtung betätigt. Die Zylinder 46a, 46b der Messerfixiervorrichtung 42 wirken
auf das jeweilige Gestänge 48a, 48b, so dass sich die Stangen 50a, 50b jeweils aus
ihrer Ausgangsposition um einen vorgegebenen Winkel in eine Halteposition drehen.
Dies hat zur Folge, dass die an den Stangen 50a, 50b angeordneten Halteklappen 52
von außen auf das Schneidmesser 14 gerichtet werden, so dass das Schneidmesser 14
sicher in dem Zapfen 28 bzw. Bolzen 34 gehalten wird.
[0046] Der Abstand zwischen dem ersten Schenkel 22 bzw. dem zweiten Schenkel 24 und den
Halteklappen 52 in der Halteposition ist kleiner als die Dicke des Schneidmessers
14. Das Schneidmesser 14 soll mittels der Halteklappen 52 gegen ein Verschieben senkrecht
zur Schneidebene und somit gegen ein Herausfallen aus den Befestigungsstellen 28,
34 gesichert werden. Vor allem dienen die Halteklappen 52 jedoch dazu, einen Druck
auf das Schneidmesser 14 auszuüben, um das Messer verwindungssteif in dem Messerträger
20 zu stabilisieren.
[0047] Um das Schneidmesser 14 wieder aus seiner Schneidposition zu entfernen, werden die
Stangen 50a, 50b der Messerfixiervorrichtung 42 in die Ausgangsposition gedreht, hierbei
werden die Halteklappen 52 von den Befestigungsstellen 28 und 34 weggeschwenkt, so
dass das Schneidmesser 14 zugänglich ist. Die Halteklappen 52 müssen somit um einen
Winkel geschwenkt werden, der es ermöglich, das Schneidmesser 14 wieder aus den Befestigungsstellen
28 und 34 zu entfernen.
[0048] Unabhängig von der Schwenkbewegung der Stangen 50a, 50b werden die Hebelarme 40a
und 40b wieder in ihre entspannte Stellung geschwenkt, so dass der verschiebbare Zapfen
28 in seine entspannte Position zurückkehren kann, in der ein Entfernen des Schneidmessers
14 aus den beiden Befestigungsstellen 28, 34 möglich ist.
[0049] Nun kann das Schneidmesser 14 gegen ein neues Schneidmesser getauscht, gewendet oder
in die zweite Schneidposition gebracht werden.
[0050] Um das Schneidmesser in die zweite Schneidposition zu bringen, in der es in dem verschiebbaren
Zapfen 32 und dem Bolzen 30 befestigt ist, wird die Spannvorrichtung 36 in der gleichen
Weise wie oben beschrieben betätigt. Der Zapfen 32 des zweiten Befestigungsstellenpaares
wird mittels des Hebelarms 40b verschoben, um das Schneidmesser 14 einzuspannen, und
die Halteklappen 52 an den drehbaren Stangen 50a, 50b werden geschwenkt, um das Schneidmesser
14 in der zweiten Schneidposition sicher zu halten.
[0051] Bei der dargestellten Ausführungsform werden die Zylinder 38a, 38b mittels einer
gemeinsamen Betätigungseinheit aktiviert, so dass die Hebelarme 40a, 40b und somit
die Zapfen 28 bzw. 32 synchron betätigt werden. Dies bedeutet, dass beim Einspannen
eines Messers auch der Zapfen 32 bzw. 28 betätigt wird, der kein Messer trägt.
[0052] Die Zylinder 38a, 38b können bei einer anderen Ausführungsform jedoch auch unabhängig
voneinander angesteuert werden, so dass jeweils nur der Zapfen 28 bzw. 32 verschoben
wird, der das Messer trägt.
[0053] Die Figuren 4 bis 8 zeigen eine zweite Ausführungsform einer Schneidvorrichtung 110
mit einer Schneideinheit 112, welche einen Messerträger 120 aufweist, bei dem die
Bolzen 128, 130 auf dem ersten Schenkel 122 und die verschiebbaren Zapfen 132, 134
auf dem zweiten Schenkel 124 angeordnet sind. Der Bolzen 128 und der verschiebbare
Zapfen 134 bilden ein erstens Befestigungsstellenpaar und stellen somit eine erste
Schneidposition bereit. Der Bolzen 130 und der verschiebbare Zapfen 132 bilden ein
zweites Befestigungsstellenpaar und stellen somit eine zweite Schneidposition bereit.
[0054] Der Abstand des Bolzens 128 und des verschiebbaren Zapfens 134 des ersten Befestigungsstellenpaars
entspricht dem Abstand des Bolzens 130 und des verschiebbaren Zapfens 132 des zweiten
Befestigungsstellenpaars, um ein und dasselbe Schneidmesser in beiden Schneidpositionen
zu befestigen.
[0055] Weiterhin sind die Befestigungsstellen 128, 130, 132, 134 bezüglich der Mittelebene
des Messträgers 120, insbesondere bezüglich der Innenseiten der beiden Schenkel 122,
124 spiegelsymmetrisch ausgerichtet und liegen in einer Ebene parallel zur Schneidebene.
[0056] Die Spannvorrichtung 136, mittels derer die beiden verschiebbaren Zapfen 132, 134
verschiebbar sind, umfasst einen Zylinder 138, der entlang des Schenkels 124, an dem
die verschiebbaren Zapfen 132, 134 vorgesehen sind, angeordnet ist, ein Gelenk 158
und eine mit dem Gelenk 158 verbundene exzentrischen Welle 160.
[0057] Die verschiebbaren Zapfen 132, 134 sind drehbar gelagert, wobei an jedem verschiebbaren
Zapfen 132, 134 senkrecht zur seiner Drehachse ein Stift 162, 164 angeordnet ist,
der mit der exzentrischen Welle 160 wechselwirkt.
[0058] Weiterhin ist eine Messerfixiervorrichtung 142 vorgesehen. Die Messerfixiervorrichtung
142 umfasst zwei Fixiereinheiten 144a, 144b mit jeweils einem Zylinder 146a, 146b,
einem drehbaren Gestänge 148a, 148b und mit einer senkrecht zum drehbaren Gestänge
148a, 148b angeordneten drehbaren Stange 150a, 150b, wobei die drehbaren Stangen 150a,
150b jeweils im Wesentlichen parallel zu dem ersten Schenkel 122 bzw. dem zweiten
Schenkel 124 des Messerträgers 120 ausgerichtet sind.
[0059] Die beiden Zylinder 146a, 146b sind oberhalb der Basis 126 des Messerträgers entlang
der Basis 126 angeordnet.
[0060] Auf Höhe der Befestigungsstellen 128, 130, 132 und 134 weist jede Stange 150a, 150b
Halteelemente in Form von Halteklappen 152 auf.
[0061] Ist das Schneidmesser in seiner gewünschten Schneidposition angeordnet, wird die
Spannvorrichtung 136 mittels einer nicht dargestellten Steuervorrichtung betätigt
und dadurch der Zylinder 138 aktiviert. Der Zylinder 138 wirkt auf das Gelenk 158
und dreht die exzentrische Welle 160, so dass die Stifte 162, 164 die verschiebbaren
Zapfen 132, 134 nach oben bzw. nach unten in Richtung der Achse der Schenkel verschieben.
Ein Schneidmesser, das sich in der ersten oder zweiten Schneidposition befindet, wird
somit eingespannt.
[0062] Unabhängig von dem Zylinder 138 der Spannvorrichtung 136, aber in etwa zeitgleich
werden die Zylinder 146a, 146b der Messerfixiervorrichtung 142 mittels der nicht dargestellten
Steuervorrichtung betätigt. Die Zylinder 146a, 146b der Messerfixiervorrichtung 142
wirken auf das jeweilige Gestänge 148a, 148b, so dass sich die Stangen 150a, 150b
jeweils aus ihrer Ausgangsposition um einen vorgegebenen Winkel in die Halteposition
drehen, in der das Schneidmesser 114 sicher in den Zapfen 132, 134 bzw. in den Bolzen
128 bzw. 130 gehalten wird.
[0063] Zum Entfernen der Schneidmesser aus der Schneidvorrichtung 112 wird in umgekehrter
Richtung verfahren.
[0064] Anstelle einer hydraulisch oder pneumatisch betätigten Spann- oder Messerfixierungsvorrichtung
können auch Spann- oder Messerfixierungsvorrichtungen verwendet werden, die auf andere
Art und Weise, beispielsweise elektrisch betätigt werden.
1. Schneidvorrichtung umfassend eine Schneideinheit mit
einem in Schneidrichtung (12; 112) absenkbaren im Wesentlichen U-förmigen Messerträger
(20; 120) mit einem ersten und einem zweiten Schenkel (22, 24; 122, 124)
und einer Spannvorrichtung zum Einspannen eines Schneidmessers (14; 114) in dem Messerträger
(20; 120),
wobei an jedem Schenkel (22, 24; 122, 124) des Messerträgers (20; 120) eine Befestigungsstelle
(28, 30, 32, 34; 128, 130, 132, 134) zur lösbaren Aufnahme eines Schneidmessers (14;
114) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass an jedem Schenkel (22, 24; 122; 124) zwei Befestigungsstellen (28, 30, 32, 34; 128,
130, 132, 134) vorgesehen sind, wobei jeweils eine Befestigungsstelle (28, 30; 128,
130) des ersten Schenkels (22; 122) einer Befestigungsstelle (32, 34; 132, 134) des
zweiten Schenkels (24; 124) zugeordnet ist und ein Befestigungsstellenpaar bilden,
das geeignet ist, ein Schneidmesser (14; 114) in einer vorgegebenen Schneidposition
zu halten, wobei jedes Befestigungsstellenpaar eine mittels der Spannvorrichtung verschiebbare
Befestigungsstelle (28, 32; 132, 134) aufweist.
2. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstände der beiden Befestigungsstellen (28, 30, 32, 34; 128, 130, 132, 134)
jedes Befestigungsstellenpaars gleich sind.
3. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Befestigungsstellenpaar eine Verbindungslinie zwischen den beiden Befestigungsstellen
ausbildet und sich die beiden Verbindungslinien der Befestigungsstellenpaare innerhalb
des U-förmigen Messerträgers (20; 120) schneiden.
4. Schneidvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsstellen (28, 30, 32, 34; 128, 130, 132, 134) spiegelsymmetrisch bezüglich
der Mittelebene des Messträgers (20; 120) an dem ersten und dem zweiten Schenkel (22,
24; 122, 124) des Messerträgers (20; 120) angeordnet sind.
5. Schneidvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Befestigungsstellenpaar eine verschiebbare Befestigungsstelle (28, 32; 132,
134) in Form eines verschiebbaren Zapfens und eine nicht verschiebbare Befestigungsstelle
(30, 34; 128, 132) in Form eines starren Bolzens aufweist.
6. Spannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die verschiebbaren Befestigungsstellen (28, 32; 132, 134) beider Befestigungsstellenpaare
mittels einer gemeinsamen Spannvorrichtung betätigbar sind.
7. Schneidvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die verschiebbare Befestigungsstelle (28) eines ersten Befestigungsstellenpaars auf
dem ersten Schenkel (22) des Messerträgers (20) und die verschiebbare Befestigungsstelle
(32) eines zweiten Befestigungsstellenpaares an dem zweiten Schenkel (24) des Messerträgers
(20) vorgesehen sind.
8. Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die verschiebbare Befestigungsstelle (132) eines ersten Befestigungsstellenpaars
auf einem Schenkel (124) des Messerträgers (120) und die verschiebbare Befestigungsstelle
(134) eines zweiten Befestigungsstellenpaares an dem gleichen Schenkel (124) des Messerträgers
(120) wie die verschiebbare Befestigungsstelle (132) des ersten Befestigungsstellenpaares
vorgesehen ist.
9. Schneidvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung (36) eine Hebelanordnung (38) aufweist und die verschiebbare
Befestigungsstelle (28) eines ersten Befestigungsstellenpaars und die verschiebbare
Befestigungsstelle (32) eines zweiten Befestigungsstellenpaares mittels der Hebelanordnung
(38) betätigbar sind.
10. Schneidvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung eine exzentrische Welle (160) aufweist und die verschiebbare
Befestigungsstelle (134) eines ersten Befestigungsstellenpaars und die verschiebbare
Befestigungsstelle (132) eines zweiten Befestigungsstellenpaares mittels der exzentrischen
Welle (160) betätigbar sind.
11. Schneidvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung Haltemittel (52; 152) für das Schneidmesser (14; 114) aufweist.
12. Schneidvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche umfassend ein Schneidmesser
mit wenigstens zwei Bohrungen, wobei die Befestigungsstellen (28, 30, 32, 34; 128,
130, 132, 134) eines Befestigungsstellenpaares durch die Bohrungen des Schneidmessers
greifen.