(19)
(11) EP 3 081 715 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.10.2016  Patentblatt  2016/42

(21) Anmeldenummer: 15164111.5

(22) Anmeldetag:  17.04.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04F 21/16(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA

(71) Anmelder: STO SE & Co. KGaA
79780 Stühlingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Binkert, Georg
    79771 Klettgau (DE)

(74) Vertreter: Gottschalk, Matthias 
Maiwald Patentanwaltsgesellschaft (Schweiz) mbH Splügenstrasse 8
8002 Zürich
8002 Zürich (CH)

   


(54) VORRICHTUNG ZUM MANUELLEN AUFTRAGEN EINER PASTÖSEN MASSE SOWIE VERFAHREN ZUR AUSBILDUNG EINER KLEBERSCHICHT


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum manuellen Auftragen einer pastösen Masse, insbesondere einer Putz- oder Klebermasse, umfassend ein Traufel-, Kellenoder Spachtelblatt (1), das im Bereich mindestens einer Seitenkante (1.1, 1.2) mehrere gleichartig ausgebildete und regelmäßig angeordnete Ausklinkungen (2) zur Ausbildung von Zähnen (3) besitzt. Erfindungsgemäß weist ein zwischen zwei Ausklinkungen (2) verbleibender Zahn (3) zumindest eine ein- oder mehrfach abgewinkelte Zahnflanke (4) auf, die mindestens zwei winklig zueinander liegende Abschnitte (4.1, 4.2) umfasst, so dass der Zahn (3) eine verbreiterte Basis besitzt.
Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Ausbildung einer Kleberschicht, vorzugsweise unter Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum manuellen Auftragen einer pastösen Masse, insbesondere einer Putz- oder Klebermasse, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Bei der Vorrichtung handelt es sich vorzugsweise um ein Werkzeug in Form einer Traufel, einer Kelle oder eines Spachtels, das im Baubereich Einsatz findet und der Ausbildung einer Putz- oder Kleberschicht dient. Sofern es sich bei der auszubildenden Schicht um eine Kleberschicht zur Befestigung eines plattenförmigen Bauelements, beispielsweise einer Dämmplatte, einer Fliese oder dergleichen, an einem Untergrund handelt, kann die pastöse Masse bzw. der Kleber auf dem bauseitigen Untergrund und/oder auf dem plattenförmigen Bauelement aufgetragen werden. Bei der Ausbildung einer Putzschicht erfolgt der Auftrag in der Regel nur auf dem bauseitigen Untergrund.

[0002] Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Ausbildung einer Kleberschicht, bei dem eine pastöse Masse auf einen bauseitigen Untergrund und eine mit dem Untergrund zu verklebende Platte, vorzugsweise unter Zuhilfenahme einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, manuell aufgetragen wird.

Stand der Technik



[0003] Aus dem Stand der Technik sind Traufeln, Kellen oder Spachtel bekannt, die im Bereich mindestens eines Seitenrands gezahnt ausgebildet sind. Sofern die Zahnung der Einstellung der Schichtstärke der aufzutragenden pastösen Masse dienen soll, ist regelmäßig die Höhe der Zähne größer als die gewünschte Schichtstärke gewählt. Denn beim Auftragen der pastösen Masse wird das Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt üblicherweise in einem Arbeitswinkel von etwa 45° über die Fläche des Untergrunds gezogen. Alternativ kann der gezahnte Seitenrand gegenüber dem Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt abgewinkelt sein, um die Zähne nahezu senkrecht durch die pastöse Masse zu führen.

[0004] Eine Vorrichtung zum Auftragen und Verteilen pastöser Massen auf einem Untergrund, umfassend ein plattenförmiges Basisteil mit einem gegenüber der Unterseite des plattenförmigen Basisteils abgewinkelten gezahnten Seitenrand, geht beispielhaft aus der DE 20 2009 004 665 U1 hervor. Der gezahnte Seitenrand und die Unterseite des plattenförmigen Basisteils umschließen vorzugsweise einen Winkel von 135°. Wird die Vorrichtung beim Auftragen der pastösen Masse in einem Arbeitswinkel von 45° gegenüber der Fläche des Untergrunds gehalten, stellt sich eine Schichthöhe ein, die der Höhe der Zähne des gezahnten Seitenrands entspricht.

[0005] Aus der DE 20 2012 011 049 U1 ist ferner eine Vorrichtung zum Auftragen und Verteilen pastöser Massen auf einem Untergrund mit einem Basisteil und mindestens einem gezahnten Seitenrand bekannt, die zur Einstellung der Schichthöhe mindestens zwei über die Zähne des gezahnten Seitenrands hinausragende Abstandshalter umfasst. Die Breite der Abstandshalter ist vorzugsweise derart schmal gewählt, dass die pastöse Masse beim Auftragen hinter den Abstandshaltern wieder zusammenfließen kann, um - zumindest im Kontaktbereich mit dem Untergrundeine durchgehende Schicht zu gewährleisten. Die gegenüber den Abstandshaltern zurückstehenden Zähne bilden auf der Oberseite der aufgetragenen Schicht Talbereiche aus, die den überschüssigen Kleber, der beim Andrücken eines mit dem Untergrund zu verklebenden flächigen Bauelements verdrängt wird, aufzunehmen vermögen.

[0006] Insbesondere bei der Innendämmung von Gebäudeaußenwänden, bei der - wie beispielhaft in der DE 10 2011 101 261 A1 beschrieben - Wärmedämmplatten mittels eines Klebers an der Innenseite der Gebäudeaußenwand befestigt werden, wird aus bauphysikalischen Gründen eine möglichst vollflächige Kleberschicht gefordert, die frei von Lufteinschlüssen ist. Erfolgt der Auftrag des Klebers manuell, beispielsweise unter Zuhilfenahme einer herkömmlichen Zahntraufel, ist eine solche Kleberschicht oft nur schwer herstellbar. Denn die Zahnung führt zur Ausbildung von Rillen oder Furchen, die sich beim Andrücken der Wärmedämmplatten nicht vollständig mit Kleber füllen, so dass Hohlräume verbleiben. Um diese zu reduzieren, wird oftmals der Kleber sowohl auf den Untergrund, als auch auf die mit dem Untergrund zu verklebende Wärmedämmplatte aufgetragen ("Floating-Buttering-Verfahren"), wobei der Auftrag des Klebers bevorzugt in der Weise erfolgt, dass die Rillen oder Furchen der einen Schicht jeweils quer zu denen der anderen Schicht zu liegen kommen. Doch auch dieses Verfahren führt nicht zu einer vollflächigen, durchgehenden Kleberschicht, die ohne Lufteinschlüsse bzw. Lunker ist.

[0007] Soll der Auftrag der pastösen Masse zur Ausbildung einer Putz- oder Kleberschicht in einer Schichtstärke von 10 mm oder mehr erfolgen, sind mehrere Arbeitsgänge erforderlich. Denn derartige Schichtstärken sind in der Regel nur zu erreichen, wenn in einem ersten Arbeitsgang eine Basisschicht vorgelegt wird. Dies wiederum führt zu einem erhöhten Arbeitsaufwand, den es zu verhindern gilt.

[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum manuellen Auftragen einer pastösen Masse, insbesondere einer Putz- oder Klebermasse, auf einen bauseitigen Untergrund und/oder eine Platte anzugeben, welche den Auftrag in einer vorgegebenen Schichtstärke vereinfacht. Ferner soll die Vorrichtung die Ausbildung einer vollflächigen, durchgehenden Kleberschicht ermöglichen, die möglichst frei von Lufteinschlüssen bzw. Lunkern ist. Darüber hinaus soll ein Verfahren zur Ausbildung einer Kleberschicht angegeben werden, das einfach durchzuführen ist und die Ausbildung einer vollflächigen, durchgehenden Kleberschicht ermöglicht.

[0009] Zur Lösung der Aufgabe werden die Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10 vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den jeweiligen Unteransprüchen zu entnehmen.

Offenbarung der Erfindung



[0010] Die zum manuellen Auftragen einer pastösen Masse, insbesondere einer Putz- oder Klebermasse, vorgeschlagene Vorrichtung umfasst ein Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt, das im Bereich mindestens einer Seitenkante mehrere gleichartig ausgebildete und regelmäßig angeordnete Ausklinkungen zur Ausbildung von Zähnen besitzt. Erfindungsgemäß weist ein zwischen zwei Ausklinkungen verbleibender Zahn zumindest eine ein- oder mehrfach abgewinkelte Zahnflanke auf, die mindestens zwei winklig zueinander liegende Abschnitte umfasst, so dass der Zahn eine verbreiterte Basis besitzt. Das heißt, dass der Zahn an seinem proximalen Ende eine größere Zahnbreite als an seinem distalen Ende besitzt.

[0011] Das gegenüber der Basis schmaler ausgebildete distale Ende des Zahns kann zur Einstellung der Schichtstärke genutzt werden. Das heißt, dass über die Höhe des Zahns die Schichtstärke einstellbar ist. Dabei gilt es den Arbeitswinkel zu berücksichtigen, der zwischen Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt und der Fläche des Untergrunds ausgebildet wird, wenn die pastöse Masse aufgetragen und verteilt wird. Vorzugsweise beträgt auch vorliegend der Arbeitswinkel 45°. Die Breite des Zahns im Bereich seines distalen Endes ist dabei derart gewählt bzw. auf die Viskosität der aufzutragenden Masse abgestimmt, dass sich die aufgetragene Masse hinter diesem Bereich des Zahns wieder zu schließen vermag. Das heißt, dass die Breite des Zahns verhältnismäßig schmal gewählt ist. Sie ist dennoch ausreichend groß bemessen, um den Verschleiß des Zahns im Kontaktbereich mit dem Untergrund gering zu halten.

[0012] Die gegenüber dem distalen Ende verbreiterte Basis des Zahns führt zur Ausbildung von Talbereichen, zwischen denen Stegbereiche verbleiben, die - korrespondierend zu der ein- oder mehrfach abgewinkelten Zahnflanke - mindestens eine ein- oder mehrfach abgewinkelten Seitenbereich besitzen. Das heißt, dass sich der Querschnitt der Stegbereiche zur Oberseite hin verjüngt, vorzugsweise in einer Spitze ausläuft. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Basen zweier benachbarter Zähne zusammenlaufen. Die Spitze kann dabei mittig oder außermittig in Bezug auf den Querschnitt des Stegbereichs angeordnet sein, je nachdem, ob der Zahn symmetrisch oder asymmetrisch geformt ist.

[0013] Die in einer Spitze auslaufenden Stegbereiche einer mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf einen Untergrund oder eine Platte aufgebrachten pastösen Masse, besitzen den Vorteil, dass die Platte auf den Spitzen zunächst "schwimmend" gelagert werden kann. Die schwimmende Lagerung erleichtert das Ausrichten der Platte beim Ansetzen und Andrücken an den Untergrund, und zwar unabhängig davon, ob die pastöse Masse zuvor auf den Untergrund oder die Platte aufgetragen worden ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich demnach insbesondere zur Ausbildung einer Kleberschicht zwischen einem Untergrund und einer mit dem Untergrund zu verklebenden Platte.

[0014] Ferner wird durch die vorgeschlagene Geometrie der Zähne bzw. Ausklinkungen einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, das Verteilen der pastösen Masse auf dem Untergrund und/oder der Platte erleichtert. Dies gilt insbesondere, wenn sich die Basen benachbarter Zähne berühren, so dass die Ausklinkungen zwischen den Zähnen in einer Spitze auslaufen. Denn diese vermag beim Auftragen und Verteilen der pastösen Masse eine oberseitig ggf. bereits leicht angetrocknete Schicht leichter aufzureißen, um eine optimale Verteilung der Masse zu erreichen.

[0015] Erfolgt der Auftrag der pastösen Masse, beispielsweise zur Verklebung einer Platte an einem bauseitigen Untergrund, sowohl auf dem Untergrund als auch auf der Platte (so genanntes "Floating-Buttering-Verfahren"), wird vorzugsweise die pastöse Masse in der Weise auf den Untergrund und die Platte aufgetragen, dass die Tal- bzw. Stegbereiche der einen Teilschicht parallel und seitlich versetzt zu den Tal- und Stegbereichen der jeweils anderen Teilschicht zu liegen kommen, wenn die Platte an den Untergrund angesetzt und angedrückt wird. Das heißt, dass beim Ansetzen der Platte die Stegbereiche der einen Teilschicht in Überdeckung mit den Talbereichen der jeweils anderen Teilschicht gebracht werden, so dass die Stegbereiche der einen Teilschicht die Talbereiche der jeweils anderen Teilschicht auffüllen, wenn anschließend die Platte an den Untergrund angedrückt wird. Auf diese Weise erhält man eine vollflächige, durchgehende Kleberschicht, die nahezu ohne Lufteinschlüsse bzw. Lunker ist. Dieses Verfahren eignet sich demnach insbesondere zur Verklebung einer Wärmedämmplatte an der Innenseite einer Gebäudeaußenwand.

[0016] Die Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren besitzt den Vorteil, dass in den beiden Teilschichten jeweils kehlförmige Talbereiche und spitz zulaufende Stegbereiche ausgebildet werden, die ein Ausrichten der Platte beim Ansetzen erleichtern. Denn die kehlförmigen Talbereiche bzw. spitz zulaufenden Stegbereiche besitzen eine gewisse Zentrierfunktion.

[0017] Darüber hinaus kann die Ausbildung von Tal- und Stegbereichen beim Auftragen und Verteilen der pastösen Masse auf einem bauseitigen Untergrund, beispielsweise zur Ausbildung einer Putzschicht, auch allein zu dekorativen Zwecken eingesetzt werden. Dabei stellen die vergleichsweise schmal ausgeführten distalen Enden der Zähne einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sicher, dass sich hinter ihnen die Masse wieder schließt und eine am Untergrund vollflächig haftende Schicht ausbildet. Das Dekor bzw. die Strukturierung der Putzschicht wird vorrangig durch die breiter werdenden Basen der Zähne vorgegeben.

[0018] Des Weiteren kann die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verdichten von Putzschichten, insbesondere von Edel- und/oder Kratzputzen, eingesetzt werden. Dies gilt im Besonderen, wenn die zur Ausbildung des Putzes aufgebrachte Putzmasse maschinell durch Spritzen auf den Untergrund aufgetragen wurde. Denn beim maschinellen Auftragen durch Spritzen entstehen häufig Lunker, die entfernt werden müssen. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die aufgetragene Putzmasse "durchkämmt" wird. Das heißt, dass die Zähne des Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatts solange durch die aufgetragene Putzmasse gezogen werden, bis alle Lunker entfernt sind.

[0019] Aus dem Stand der Technik sind hierzu Vorrichtungen bekannt, die auch Kartätsche genannt werden. Ihr Blatt ist lang und schmal. Beispielsweise kann das Blatt mehr als 2 m lang sein. Zum Verdichten bzw. Entlüften einer Putzschicht weisen Kartätschen entlang ihrer Längsseite eine Zahnung auf, so dass es sich bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch um eine Kartätsche handeln kann. Soweit nachfolgend von dem Blatt einer Traufel, einer Kelle oder eines Spachtels die Rede ist, kann es sich demnach auch um das Blatt einer Kartätsche handeln.

[0020] In der Anwendung als Kartätsche besitzt die erfindungsgemäße Vorrichtung den Vorteil, dass die vergleichsweise schmalen distalen Enden der Zähne beim "Durchkämmen" ein Schließen der pastösen Masse hinter den Zähnen ermöglichen, so dass Lufteinschlüsse bzw. Lunker sicher beseitigt werden. Zugleich können die verbreiterten Basen der Zähne zur Strukturierung der Oberfläche eingesetzt werden.

[0021] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verläuft ein Abschnitt der ein- oder mehrfach abgewinkelten Zahnflanke eines Zahns einer erfindungsgemäßen Vorrichtung senkrecht zur jeweiligen Seitenkante des Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatts. Hierbei handelt es sich vorzugsweise um einen Abschnitt, der das distale Ende des Zahns formt. Weiterhin bevorzugt besitzt das distale Ende des Zahns zwei parallele Zahnflankenabschnitte, die über die Seitenkante des Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatts verbunden sind. Auf diese Weise wird ein Zahn ausgebildet, der zumindest an seinem distalen Ende rechteckig geformt ist.

[0022] Die Rechteckform gewährleistet eine gleichbleibende Zahnbreite über zumindest einen Teilbereich der Höhe des Zahns. Die Zahnbreite dieses Teilbereichs ist dabei derart auf die Viskosität der aufzutragenden Masse abgestimmt, dass sichergestellt ist, dass sich die Masse beim Auftragen dahinter wieder schließt. Durch die Rechteckform des distalen Endes des Zahns besitzt dieser zudem eine ausreichend große Auflagefläche, so dass der Verschleiß am Zahn durch Kontakt mit dem Untergrund und/oder der Platte gemindert wird. Ferner verringert sich die Gefahr, dass sich der Zahn verhakt bzw. am Untergrund hängen bleibt.

[0023] Alternativ oder ergänzend wird vorgeschlagen, dass ein Abschnitt der ein- oder mehrfach abgewinkelten Zahnflanke eines Zahns mit einem weiteren Abschnitt einen Winkel umschließt, der kleiner als 180° und größer als 90° ist. Beispielsweise kann der von zwei Abschnitten umschlossene Winkel 100°-170° betragen. Vorzugsweise beträgt er 110°-160°, weiterhin vorzugsweise 120°-135°. Die Größe des Winkels hängt insbesondere davon ab, ob die Zahnflanke einfach oder mehrfach abgewinkelt ist.

[0024] Soweit vorliegend von den Abschnitten einer ein- oder mehrfach abgewinkelten Zahnflanke die Rede ist, sind diese bevorzugt gerade ausgebildet. Das heißt, dass sie keiner Krümmung folgen. Dadurch werden klar definierte Winkel an der Kontur des Zahns bzw. der den Zahn ausbildenden Ausklinkung gebildet. Diese sind in der Lage, bereits angetrocknete bzw. ausgehärtete Bereiche einer aufgetragenen Schicht wieder aufzureißen, um eine gleichmäßige Verteilung bzw. Durchkämmung zu bewirken.

[0025] Da die im Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt vorgesehenen Ausklinkungen zur Ausbildung der Zähne führen, ist der Abstand der Zähne zueinander durch die Breite der Ausklinkungen vorgegeben. Die Breite der Ausklinkungen ist bevorzugt größer als die Breite der Zähne gewählt, wobei jeweils an der Seitenkante des Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatts gemessen wird. Dies führt zur Ausbildung von Zähnen, die zumindest an ihren distalen Enden vergleichsweise schmal - zumindest in Bezug auf die Breite der Ausklinkungen bzw. Zwischenräume - ausgebildet sind. Die vergleichsweise große Breite der Ausklinkungen bzw. Zwischenräume bewirkt, dass mehr Masse aufgetragen bzw. weniger Masse über die Zähne abgetragen wird. Der Auftrag ist somit effizienter. Zudem wird ein Schließen der Masse hinter den Zähnen gefördert, wenn mehr Masse zur Verfügung steht.

[0026] Bevorzugt beträgt die Breite der Ausklinkungen 5-25 mm, vorzugsweise 10-20 mm und weiterhin vorzugsweise 15 mm. Alternativ oder ergänzend wird vorgeschlagen, dass die Breite der Zähne 3-15 mm, vorzugsweise 4-10 mm, weiterhin vorzugsweise 5 mm beträgt. Das Verhältnis der Breite des Zahns zur Breite der Ausklinkung ist vorzugsweise 1/2, weiterhin vorzugsweise 1/3 gewählt. Das heißt, dass die Ausklinkung bevorzugt zwei- bis dreimal so breit wie der Zahn ist. Die zumindest über einen Teilbereich ihrer Höhe verhältnismäßig schmal ausgebildeten Zähne erleichtern das Aufziehen der pastösen Masse und gestalten den Auftrag effizienter.

[0027] Vorteilhafterweise besitzen die Zähne eine Höhe, die 5-25 mm, vorzugsweise 10-20 mm, weiterhin vorzugsweise 15 mm beträgt und im Bereich einer einfach oder mehrfach abgewinkelten Zahnflanke aus mehreren Teilhöhen zusammengesetzt ist. Weist die Zahnflanke zwei in einem Winkel zueinander liegende Abschnitte auf, setzt sich die Höhe aus zwei Teilhöhen zusammen. Eine erste Teilhöhe gibt die Höhe eines vorzugsweise rechteckig geformten Zahnabschnitts an, der weiterhin vorzugsweise das distale Ende des Zahns formt. Die Höhe der verbreiterten Basis des Zahns wird durch mindestens eine weitere Teilhöhe angegeben.

[0028] Die Teilhöhe der verbreiterten Basis ist vorzugsweise gleich groß wie oder kleiner als die Teilhöhe des distalen, vorzugsweise rechteckig geformten Endes des Zahns gewählt. Dadurch ist sichergestellt, dass untergrundseitig eine vollflächige, durchgehende Schicht ausgebildet wird, die mindestens so stark wie die Tiefe der durch die Basis geformten Talbereiche ist.

[0029] Die Teilhöhe des distalen, vorzugsweise rechteckig geformten Zahnendes kann - je nach geforderter Schichthöhe der auszubildenden Putz- oder Kleberschicht - variiert werden. Die Teilhöhe und/oder Geometrie der Zahnbasis bleibt demgegenüber bevorzugt gleich, damit die gleichen Werkzeuge zur Herstellung der Vorrichtung eingesetzt werden können, was sich wiederum günstig auf die Herstellungskosten auswirkt. Beispielsweise kann die Basis eine Teilhöhe von 5 mm besitzen, während die Teilhöhe des rechteckig geformten Endes 5 mm oder 10 mm beträgt.

[0030] Idealerweise ist die Geometrie der Zähne bzw. Ausklinkungen derart gewählt, dass die Ausklinkungen in der Draufsicht auf das Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt jeweils den Umriss eines Hauses mit einem Pult- oder Satteldach nachbilden. Je nachdem, ob die Zähne bzw. die der Ausbildung der Zähne dienenden Ausklinkungen symmetrisch oder asymmetrisch ausgebildet sind. Der hausförmige Umriss der Ausklinkungen führt zu entsprechend geformten Stegbereichen einer auf einen Untergrund oder eine Platte aufgetragenen pastösen Masse. Zwischen diesen Stegbereichen verbleiben Talbereiche, welche im Wesentlichen eine Negativform der Stegbereiche darstellen. Wird die pastöse Masse auf einen Untergrund und eine Platte aufgebracht, können die Stegbereiche einer Schicht in die Talbereiche der jeweils anderen Schicht gedrückt werden, so dass nahezu keine Hohlräume verbleiben.

[0031] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Ausklinkungen zur Ausbildung der Zähne im Bereich zweier über Eck angeordneter Seitenkanten des Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatts angeordnet sind. Das heißt, dass zwei Seitenkanten der Vorrichtung zum Aufziehen der pastösen Masse eingesetzt werden können. Vorzugsweise ist das Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt rechteckig geformt, so dass sich die Ausklinkungen bzw. Zähne im Bereich einer langen und einer kurzen Seitenkante befinden. Die jeweils anderen beiden Seitenkanten sind weiterhin vorzugsweise gerade ausgebildet, um die Vorrichtung bei Bedarf ferner zum Glätten einer aufgezogenen pastösen Masse einsetzen zu können. Die Abmessungen des Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatts können beispielsweise 14 cm x 28 cm oder 14 cm x 50 cm betragen. Sofern die Anwendung einer Kartätsche geplant ist, kann die Längskante eine Länge von bis zu 2 m aufweisen.

[0032] Vorteilhafterweise ist das Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt aus Metall, insbesondere aus Edelstahl, gefertigt. Die Verwendung eines Metalls besitzt den Vorteil, dass das Blatt eine sehr glatte Oberfläche besitzt, die leicht zu reinigen ist. Edelstahl ist zudem korrosionsbeständig, so dass die glatte Oberfläche lange erhalten bleibt. Alternativ wird vorgeschlagen, dass das Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt aus Kunststoff gefertigt ist.

[0033] Das Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt weist vorzugsweise eine Dicke auf, die 0,5-2,5 mm, vorzugsweise 0,8-2 mm, weiterhin vorzugsweise 0,85-1 mm beträgt. Bei einer entsprechenden Blattdicke kann das Gewicht der Vorrichtung gering gehalten werden, so dass die Vorrichtung leicht zu handhaben ist.

[0034] Vorteilhafterweise umfasst die Vorrichtung ein Griffteil, das im Bereich einer Oberfläche oder einer weiteren Seitenkante des Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatts angeordnet ist. Das Griffteil erleichtert die Handhabung der Vorrichtung in einem bevorzugten Arbeitswinkel von 45°. Sofern es sich bei der Vorrichtung um eine Traufel oder Kelle handelt, ist das Griffteil bevorzugt an einer Oberfläche bzw. an der Oberseite des Traufel- oder Kellenblatts angeordnet. Bei einer als Spachtel oder Kartätsche ausgebildeten Vorrichtung kann das Griffteil insbesondere an einer Seitenkante des Spachtelblatts angeordnet bzw. ausgebildet sein, und zwar an der Seitenkante, die der gezahnten Seitenkante gegenüberliegt. Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass das Griffteil zumindest teilweise aus Metall, Holz und/oder Kunststoff gefertigt ist. Ein Griffteil aus Holz oder Kunststoff liegt gut in der Hand, so dass die Handhabung weiter vereinfacht wird. In Kombination mit einem Metallteil kann das Griffteil in einfacher Weise am Blatt der Vorrichtung befestigt werden.

[0035] Bildet die Vorrichtung eine Kartätsche aus, kann der Griff integral mit dem Blatt ausgebildet sein. Beispielsweise kann das Blatt ein- oder mehrfach abgekantet oder aufgedoppelt sein, so dass eine Griffmulde ausgebildet wird. Die Griffmulde erstreckt sich vorzugsweise über die gesamte Länge des Blatts, damit die Kartätsche in jeder Position gehalten werden kann.

[0036] Bei dem ferner vorgeschlagenen Verfahren zur Ausbildung einer Kleberschicht wird eine pastöse Masse, insbesondere einer Klebermasse, auf einen bauseitigen Untergrund und eine mit dem Untergrund zu verklebende Platte manuell unter Verwendung einer Vorrichtung aufgetragen, die ein Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt umfasst, das im Bereich mindestens einer Seitenkante mehrere gleichartig ausgebildete und regelmäßig angeordnete Ausklinkungen zur Ausbildung von Zähnen besitzt, so dass beim Auftragen der Masse auf den Untergrund und auf die mit dem Untergrund zu verklebende Platte jeweils Tal- und Stegbereiche aufweisende Teilschichten ausgebildet werden. Erfindungsgemäß werden mit Ansetzen und Ausrichten der Platte die Stegbereiche der einen Teilschicht in Überdeckung mit den Talbereichen der jeweils anderen Teilschicht gebracht und mit Andrücken der Platte an den Untergrund werden die Talbereiche beider Teilschichten vollständig mit der pastösen Masse aufgefüllt.

[0037] Das vorgeschlagene Verfahren ermöglicht auf diese Weise die Ausbildung einer vollflächigen Kleberschicht, die nahezu frei von Lufteinschlüssen bzw. Lunkern ist. Das Verfahren ist demnach insbesondere für Innendämmsysteme geeignet, bei denen Wärmedämmplatten mittels einer Kleberschicht, die als erste Teilschicht auf den Untergrund und als zweite Teilschicht auf die Dämmplatte aufgetragen wird, an der Innenseite einer Gebäudeaußenwand befestigt werden. Denn da eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Kleberschicht weitegehend frei von Lufteinschlüssen bzw. Lunkern ist, vermag sie die eingangs erwähnten hohen Anforderungen zu erfüllen, die aus bauphysikalischer Sicht an ein Innendämmsystem gestellt werden.

[0038] Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens können jedoch nicht nur Wärmedämmplatten auf einen bauseitigen Untergrund geklebt werden. Das Verfahren kann auch zur Befestigung anderer plattenförmiger Bauelemente, wie beispielsweise Fliesen, Natur- oder Betonwerksteinplatten, an einem bauseitigen Untergrund eingesetzt werden. Bei dem bauseitigen Untergrund kann es sich insbesondere um eine Wand-, Decken- oder Bodenoberfläche handeln.

[0039] Um die Stegbereiche der einen Teilschicht in Überdeckung mit den Talbereichen der jeweils anderen Teilschicht zu bringen, muss die Platte genau ausgerichtet werden. Das Ausrichten wird vereinfacht, wenn bei dem vorgeschlagenen Verfahren eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Auftragen der pastösen Masse auf den Untergrund und die mit dem Untergrund zu verklebende Platte verwendet wird. Denn bei Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung werden beim Auftragen der Masse Stegbereiche ausgebildet, die sich zur Oberseite hin verjüngen, insbesondere in einer Spitze auslaufen. Die Spitzen ermöglichen eine "schwimmende" Lagerung der Platte beim Ansetzen, so dass das Ausrichten der Platte erleichtert wird.

[0040] Ferner führt die Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Ausbildung von Talbereichen, die kehlförmig ausgebildet sind. Die Kehlform der Talbereiche bewirkt eine Art Selbstzentrierung, so dass die Stegbereiche der einen Teilschicht in die Talbereiche der anderen Teilschicht hinein rutschen.

[0041] Die mittels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgeformten Talbereiche einer Teilschicht erstrecken sich nicht über ihre gesamte Schichtstärke, so dass eine vollflächige Auflage der Teilschicht am Untergrund geschaffen wird. Denn die Breite der Zähne und/oder deren Abstände zueinander ist bzw. sind bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung derart gewählt, dass die Masse beim Aufziehen zumindest teilweise wieder zusammenfließen kann. Und zwar schließt sich die Masse im Bereich der vergleichsweise schmal ausgebildeten distalen Enden der Zähne, so dass Talbereiche nur im Bereich der Basen der Zähne ausgebildet werden. Ihre Größe und Form erleichtert das Auffüllen mit pastöser Masse, wenn sie in Überdeckung mit den Stegbereichen der jeweils anderen Teilschicht gebracht werden bevor oder während die Platte an den Untergrund angedrückt wird.

[0042] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Vorrichtung gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,

Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer Vorrichtung gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,

Fig. 3 eine perspektivische Darstellung einer Vorrichtung gemäß einer dritten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,

Fig. 4 eine perspektivische Darstellung einer Vorrichtung gemäß einer vierten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,

Fig. 5a-b jeweils eine Draufsicht auf eine Zahnung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig. 6 einen Längsschnitt durch eine mit einem bauseitigen Untergrund zu verklebende Wärmedämmplatte zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens.


Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen



[0043] Der Fig. 1 ist eine Zahntraufel mit einem rechteckigen Traufelblatt 1 zu entnehmen, das in der Draufsicht die Abmessungen 14 cm x 50 cm besitzt. Die Dicke d des Traufelblatts 1 beträgt 0,85 mm. Das Traufelblatt 1 weist im Bereich zweier über Eck angeordneter Seitenkanten 1.1 und 1.2 jeweils gleichartig ausgebildete Ausklinkungen 2 in regelmäßiger Anordnung auf, so dass zwischen den Ausklinkungen 2 Zähne 3 stehen bleiben. Das distale Ende der Zähne 3 ist jeweils rechteckig ausgebildet. An ihren proximalen Enden weisen die Zähne 3 eine verbreiterte Basis auf, da die Zahnflanken 4 im Bereich der Basis abgewinkelt ausgeführt sind.

[0044] Um zu der in der Fig. 1 dargestellten Geometrie der Zähne 3 zu gelangen, weisen die im Traufelblatt 1 vorgesehenen Ausklinkungen 2 jeweils die Form des Hausumrisses auf. Die Ausklinkungen 2 erstrecken sich von den Seitenkanten 1.1, 1.2 in das Traufelblatt 1 hinein. Das Traufelblatt 1 kann somit über die lange Seitenkante 1.1 oder über die kurze Seitenkante 1.2 angesetzt werden, um eine pastöse Masse auf einem Untergrund oder einer Platte zu verteilen. Die den Seitenkanten 1.1, 1.2 gegenüber liegenden Seitenkanten können jeweils zum Glätten eingesetzt werden.

[0045] Zur einfachen Handhabung weist die in der Fig. 1 dargestellte Zahntraufel an ihrer Oberseite 1.3 ein Griffteil 5 auf, das aus Holz gefertigt und mit dem Traufelblatt 1 fest verbunden ist.

[0046] Der Fig. 2 ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zu entnehmen. Diese unterscheidet sich von der der Fig. 1 vorrangig dadurch, dass sie als Kelle ausgeführt ist und ein Kellenblatt 1 besitzt, das in der Draufsicht die Abmessungen 14 cm x 28 cm besitzt. Die Dicke d beträgt auch hier 0,85 mm. In der Ausführung als Kelle weist die Vorrichtung ein anderes Griffteil 5 auf, das nur im Bereich des eigentlichen Handgriffs aus Holz gefertigt ist und über einen Steg mit dem Kellenblatt 1 verbunden ist.

[0047] Abwandlungen der Ausführungsformen der Fig. 1 und 2 sind in den Fig. 3 und 4 dargestellt. Hier ist jeweils die Tiefe der Ausklinkungen 2 größer gewählt, so dass höhere Zähne 3 ausgebildet werden. Die Höhe kommt den rechteckigen Abschnitten der Zähne 3 zugute, während die Geometrie der Basis der Zähne 3 unverändert bleibt.

[0048] Mit der Zahntraufel der Fig. 1 und der Zahnkelle der Fig. 2 können beispielsweise pastöse Massen bis zu einer Schichtstärke von 5 mm aufgetragen werden. Die Zahntraufel der Fig. 3 und die Zahnkelle der Fig. 4 erlauben Schichtstärken bis zu 10 mm, wobei der Auftrag in einem Arbeitsgang erfolgen kann.

[0049] Mögliche Geometrien der Zähne 3 bzw. der Ausklinkungen 2 einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sind den Fig. 5a und 5b zu entnehmen.

[0050] Bei der in der Fig. 5a dargestellten Ausführungsform sind die Ausklinkungen 2 und die Zähne 3 jeweils symmetrisch ausgebildet. Jeder Zahn 3 besitzt zwei einfach abgewinkelte Zahnflanken 4, von denen jede zwei gerade verlaufende Abschnitte 4.1 und 4.2 besitzt, die einen Winkel α umschließen, der vorliegend 124° beträgt. Dies hat zur Folge, dass sich die Basis des Zahns 3 verbreitert.

[0051] Im Bereich der Seitenkanten 1.1, 1.2 weisen die Zähne jeweils eine Breite B2 auf, die kleiner als die Breite B1 der Ausklinkungen 2 ist. Vorliegend beträgt die Breite B1 15 mm und die Breite B2 5 mm. Die vergleichsweise geringe Breite B2 der Zähne 3 gewährleistet, dass die pastöse Masse 6 beim Aufziehen auf einen Untergrund 7 oder eine Platte 8 hinter den Zähnen 3 wieder zusammenfließt.

[0052] Die Höhe H der Zähne 3 setzt sich aus den beiden Teilhöhen H1 und H2 der beiden im Winkel α zueinander liegenden Abschnitte 4.1 und 4.2 zusammen. Die Höhe H beträgt vorliegend 15 mm.

[0053] Bei der in der Fig. 5a dargestellten Geometrie bilden die Ausklinkungen 2 in der Draufsicht jeweils den Umriss eines Hauses mit einem Satteldach nach.

[0054] Eine weitere mögliche Geometrie der Zähne 3 bzw. der Ausklinkungen 2 einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist beispielhaft in der Fig. 5b dargestellt.

[0055] Bei der in der Fig. 5b dargestellten Ausführungsform sind die Zähne 3 asymmetrisch ausgebildet. Denn sie besitzen nur eine einfach abgewinkelte Zahnflanke 4. Die andere Zahnflanke 4 ist über ihre gesamte Höhe gerade und in einem rechten Winkel zur Seitenkante 1.1, 1.2 geführt.

[0056] Die einfach abgewinkelte Zahnflanke 4 setzt sich aus den Abschnitten 4.1 und 4.2 zusammen, die gemeinsam einen Winkel α umschließen, der kleiner als in der Fig. 5a gewählt ist, um die Höhe H des Zahns zu beschränken.

[0057] Bei der Ausführungsform der Fig. 5b bilden die Ausklinkungen 2 in der Draufsicht den Umriss eines Hauses mit einem Pultdach nach.

[0058] Zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auf die Fig. 6 verwiesen. Diese zeigt eine Platte 8, beispielsweise eine Wärmedämmplatte, die es mit einem Untergrund 7, beispielsweise einer Wand, zu verkleben gilt. Hierzu wurde auf dem Untergrund 7 einer erste Teilschicht 11.1 und auf der Platte 8 eine zweite Teilschicht 11.2 einer Kleberschicht 11 mittels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß der Fig. 3 oder der Fig. 4 aufgebracht. Die Verwendung einer solchen Vorrichtung führt zur Ausbildung von Teilschichten 11.1, 11.2, die nur über einen Teilbereich ihrer gesamten Schichtstärke Talbereiche 9 und Stegbereiche 10 ausbilden. Denn die schmale Breite B2 der Zähne 3 führt dazu, dass die pastöse Masse 6 hinter den Zähnen 3 zusammenfließt und die durch die Zähne geschaffenen Hohlräume 13 wieder schließt. Die Tal- und Stegbereiche 9, 10 werden demzufolge nur im Bereich der Oberseite einer Teilschicht 11.1, 11.2 ausgebildet.

[0059] Durch die verbreiterte Basis der Zähne 3 bilden die Stegbereiche 10 der Teilschichten 11.1, 11.2 Spitzen 12 aus, die weitgehend mit der Geometrie der Talbereiche 9 der jeweils anderen Teilschicht 11.2, 11.1 korrespondieren. Wird die Platte 8 wie in der Fig. 6 dargestellt zum Untergrund 7 ausgerichtet, werden die Stegbereiche 10 der einen Teilschicht 11.1 in Überdeckung mit den Talbereichen 9 der jeweils anderen Teilschicht 11.2 gebracht, so dass mit Andrücken der Platte 8 an den Untergrund 7 die Talbereiche 9 beider Teilschichten 11.1, 11.2 mit der pastösen Masse 6 aufgefüllt werden. Auf diese Weise ist eine Kleberschicht 11 herstellbar, die vollflächig aufgebracht und frei von Lufteinschlüssen ist.

Bezugszeichenliste



[0060] 
1
Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt
1.1 Seitenkante des Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatts
1.2 Seitenkante des Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatts
1.3 Oberfläche, Oberseite des Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatts
2
Ausklinkung
3
Zahn
4
Zahnflanke
4.1 Abschnitt der Zahnflanke
4.2 Abschnitt der Zahnflanke
5
Griffteil
6
Masse
7
Untergrund
8
Platte
9
Talbereich
10
Stegbereich
11
Kleberschicht
11.1 Teilschicht der Kleberschicht
11.2 Teilschicht der Kleberschicht
12
Spitze
13
Hohlraum



Ansprüche

1. Vorrichtung zum manuellen Auftragen einer pastösen Masse, insbesondere einer Putz- oder Klebermasse, umfassend ein Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt (1), das im Bereich mindestens einer Seitenkante (1.1, 1.2) mehrere gleichartig ausgebildete und regelmäßig angeordnete Ausklinkungen (2) zur Ausbildung von Zähnen (3) besitzt,
dadurch gekennzeichnet, dass ein zwischen zwei Ausklinkungen (2) verbleibender Zahn (3) zumindest eine ein- oder mehrfach abgewinkelte Zahnflanke (4) aufweist, die mindestens zwei winklig zueinander liegende Abschnitte (4.1, 4.2) umfasst, so dass der Zahn (3) eine verbreiterte Basis besitzt.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Abschnitt (4.1) der Zahnflanke (4) des Zahns (3) senkrecht zur jeweiligen Seitenkante (1.1, 1.2) des Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatts (1) verläuft und/oder mit einem weiteren Abschnitt (4.2) einen Winkel (α) umschließt, der kleiner als 180° und größer als 90° ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Zähne (3) zueinander durch die Breite (B1) der Ausklinkungen (2) vorgegeben ist, die größer als die Breite (B2) der Zähne (3) jeweils gemessen an der Seitenkante (1.1, 1.2) des Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatts (1) ist.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (B1) der Ausklinkungen (2) 5-25 mm, vorzugsweise 10-20 mm, weiterhin vorzugsweise 15 mm beträgt und/oder die Breite (B2) der Zähne (3) 3-15 mm, vorzugsweise 4-10 mm, weiterhin vorzugsweise 5 mm beträgt.
 
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zähne (3) eine Höhe (H) besitzen, die 5-25 mm, vorzugsweise 10-20 mm, weiterhin vorzugsweise 15 mm beträgt und im Bereich einer einfach oder mehrfach abgewinkelten Zahnflanke (4) aus mehreren Teilhöhen (H1, H2) zusammengesetzt ist.
 
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ausklinkungen (2) in der Draufsicht auf das Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt (1) jeweils den Umriss eines Hauses mit einem Pult- oder Satteldach nachbilden.
 
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ausklinkungen (2) zur Ausbildung der Zähne (3) im Bereich zweier über Eck angeordneter Seitenkanten (1.1, 1.2) des Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatts (1) angeordnet sind.
 
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt (1) aus Metall, insbesondere aus Edelstahl, oder aus Kunststoff gefertigt ist und/oder eine Dicke (d) aufweist, die 0,5-2,5 mm, vorzugsweise 0,8-2 mm, weiterhin vorzugsweise 0,85-1 mm beträgt.
 
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein Griffteil (5) umfasst, das im Bereich einer Oberfläche (1.3) oder einer weiteren Seitenkante des Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatts (1) angeordnet ist, wobei vorzugsweise das Griffteil (5) zumindest teilweise aus Metall, Holz und/oder Kunststoff gefertigt ist.
 
10. Verfahren zur Ausbildung einer Kleberschicht (11), bei dem eine pastöse Masse (6), insbesondere eine Klebermasse, auf einen bauseitigen Untergrund (7) und eine mit dem Untergrund (7) zu verklebende Platte (8) manuell unter Verwendung einer Vorrichtung aufgetragen wird, die ein Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt (1) umfasst, das im Bereich mindestens einer Seitenkante (1.1, 1.2) mehrere gleichartig ausgebildete und regelmäßig angeordnete Ausklinkungen (2) zur Ausbildung von Zähnen (3) besitzt, so dass beim Auftragen der Masse (6) auf den Untergrund (7) und auf die mit dem Untergrund (7) zu verklebende Platte (8) jeweils Tal- und Stegbereiche (9, 10) aufweisende Teilschichten (11.1, 11.2) ausgebildet werden,
dadurch gekennzeichnet, dass mit Ansetzen und Ausrichten der Platte (8) die Stegbereiche (10) der einen Teilschicht (11.1) in Überdeckung mit den Talbereichen (9) der jeweils anderen Teilschicht (11.2) gebracht werden und mit Andrücken der Platte (8) die Talbereiche (9) beider Teilschichten (11.1, 11.2) vollständig mit der pastösen Masse (6) aufgefüllt werden.
 
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass zum Auftragen der pastösen Masse (6) auf den Untergrund (7) und die mit dem Untergrund (7) zu verklebende Platte (8) eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9 verwendet wird.
 




Zeichnung






















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente