[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum manuellen Auftragen einer pastösen Masse,
insbesondere einer Putz- oder Klebermasse, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1. Bei der Vorrichtung handelt es sich vorzugsweise um ein Werkzeug in Form
einer Traufel, einer Kelle oder eines Spachtels, das im Baubereich Einsatz findet
und der Ausbildung einer Putz- oder Kleberschicht dient. Sofern es sich bei der auszubildenden
Schicht um eine Kleberschicht zur Befestigung eines plattenförmigen Bauelements, beispielsweise
einer Dämmplatte, einer Fliese oder dergleichen, an einem Untergrund handelt, kann
die pastöse Masse bzw. der Kleber auf dem bauseitigen Untergrund und/oder auf dem
plattenförmigen Bauelement aufgetragen werden. Bei der Ausbildung einer Putzschicht
erfolgt der Auftrag in der Regel nur auf dem bauseitigen Untergrund.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Ausbildung einer Kleberschicht, bei
dem eine pastöse Masse auf einen bauseitigen Untergrund und eine mit dem Untergrund
zu verklebende Platte, vorzugsweise unter Zuhilfenahme einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
manuell aufgetragen wird.
Stand der Technik
[0003] Aus dem Stand der Technik sind Traufeln, Kellen oder Spachtel bekannt, die im Bereich
mindestens eines Seitenrands gezahnt ausgebildet sind. Sofern die Zahnung der Einstellung
der Schichtstärke der aufzutragenden pastösen Masse dienen soll, ist regelmäßig die
Höhe der Zähne größer als die gewünschte Schichtstärke gewählt. Denn beim Auftragen
der pastösen Masse wird das Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt üblicherweise in
einem Arbeitswinkel von etwa 45° über die Fläche des Untergrunds gezogen. Alternativ
kann der gezahnte Seitenrand gegenüber dem Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt abgewinkelt
sein, um die Zähne nahezu senkrecht durch die pastöse Masse zu führen.
[0004] Eine Vorrichtung zum Auftragen und Verteilen pastöser Massen auf einem Untergrund,
umfassend ein plattenförmiges Basisteil mit einem gegenüber der Unterseite des plattenförmigen
Basisteils abgewinkelten gezahnten Seitenrand, geht beispielhaft aus der
DE 20 2009 004 665 U1 hervor. Der gezahnte Seitenrand und die Unterseite des plattenförmigen Basisteils
umschließen vorzugsweise einen Winkel von 135°. Wird die Vorrichtung beim Auftragen
der pastösen Masse in einem Arbeitswinkel von 45° gegenüber der Fläche des Untergrunds
gehalten, stellt sich eine Schichthöhe ein, die der Höhe der Zähne des gezahnten Seitenrands
entspricht.
[0005] Aus der
DE 20 2012 011 049 U1 ist ferner eine Vorrichtung zum Auftragen und Verteilen pastöser Massen auf einem
Untergrund mit einem Basisteil und mindestens einem gezahnten Seitenrand bekannt,
die zur Einstellung der Schichthöhe mindestens zwei über die Zähne des gezahnten Seitenrands
hinausragende Abstandshalter umfasst. Die Breite der Abstandshalter ist vorzugsweise
derart schmal gewählt, dass die pastöse Masse beim Auftragen hinter den Abstandshaltern
wieder zusammenfließen kann, um - zumindest im Kontaktbereich mit dem Untergrundeine
durchgehende Schicht zu gewährleisten. Die gegenüber den Abstandshaltern zurückstehenden
Zähne bilden auf der Oberseite der aufgetragenen Schicht Talbereiche aus, die den
überschüssigen Kleber, der beim Andrücken eines mit dem Untergrund zu verklebenden
flächigen Bauelements verdrängt wird, aufzunehmen vermögen.
[0006] Insbesondere bei der Innendämmung von Gebäudeaußenwänden, bei der - wie beispielhaft
in der
DE 10 2011 101 261 A1 beschrieben - Wärmedämmplatten mittels eines Klebers an der Innenseite der Gebäudeaußenwand
befestigt werden, wird aus bauphysikalischen Gründen eine möglichst vollflächige Kleberschicht
gefordert, die frei von Lufteinschlüssen ist. Erfolgt der Auftrag des Klebers manuell,
beispielsweise unter Zuhilfenahme einer herkömmlichen Zahntraufel, ist eine solche
Kleberschicht oft nur schwer herstellbar. Denn die Zahnung führt zur Ausbildung von
Rillen oder Furchen, die sich beim Andrücken der Wärmedämmplatten nicht vollständig
mit Kleber füllen, so dass Hohlräume verbleiben. Um diese zu reduzieren, wird oftmals
der Kleber sowohl auf den Untergrund, als auch auf die mit dem Untergrund zu verklebende
Wärmedämmplatte aufgetragen ("Floating-Buttering-Verfahren"), wobei der Auftrag des
Klebers bevorzugt in der Weise erfolgt, dass die Rillen oder Furchen der einen Schicht
jeweils quer zu denen der anderen Schicht zu liegen kommen. Doch auch dieses Verfahren
führt nicht zu einer vollflächigen, durchgehenden Kleberschicht, die ohne Lufteinschlüsse
bzw. Lunker ist.
[0007] Soll der Auftrag der pastösen Masse zur Ausbildung einer Putz- oder Kleberschicht
in einer Schichtstärke von 10 mm oder mehr erfolgen, sind mehrere Arbeitsgänge erforderlich.
Denn derartige Schichtstärken sind in der Regel nur zu erreichen, wenn in einem ersten
Arbeitsgang eine Basisschicht vorgelegt wird. Dies wiederum führt zu einem erhöhten
Arbeitsaufwand, den es zu verhindern gilt.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum
manuellen Auftragen einer pastösen Masse, insbesondere einer Putz- oder Klebermasse,
auf einen bauseitigen Untergrund und/oder eine Platte anzugeben, welche den Auftrag
in einer vorgegebenen Schichtstärke vereinfacht. Ferner soll die Vorrichtung die Ausbildung
einer vollflächigen, durchgehenden Kleberschicht ermöglichen, die möglichst frei von
Lufteinschlüssen bzw. Lunkern ist. Darüber hinaus soll ein Verfahren zur Ausbildung
einer Kleberschicht angegeben werden, das einfach durchzuführen ist und die Ausbildung
einer vollflächigen, durchgehenden Kleberschicht ermöglicht.
[0009] Zur Lösung der Aufgabe werden die Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und
das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10 vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind den jeweiligen Unteransprüchen zu entnehmen.
Offenbarung der Erfindung
[0010] Die zum manuellen Auftragen einer pastösen Masse, insbesondere einer Putz- oder Klebermasse,
vorgeschlagene Vorrichtung umfasst ein Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt, das im
Bereich mindestens einer Seitenkante mehrere gleichartig ausgebildete und regelmäßig
angeordnete Ausklinkungen zur Ausbildung von Zähnen besitzt. Erfindungsgemäß weist
ein zwischen zwei Ausklinkungen verbleibender Zahn zumindest eine ein- oder mehrfach
abgewinkelte Zahnflanke auf, die mindestens zwei winklig zueinander liegende Abschnitte
umfasst, so dass der Zahn eine verbreiterte Basis besitzt. Das heißt, dass der Zahn
an seinem proximalen Ende eine größere Zahnbreite als an seinem distalen Ende besitzt.
[0011] Das gegenüber der Basis schmaler ausgebildete distale Ende des Zahns kann zur Einstellung
der Schichtstärke genutzt werden. Das heißt, dass über die Höhe des Zahns die Schichtstärke
einstellbar ist. Dabei gilt es den Arbeitswinkel zu berücksichtigen, der zwischen
Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt und der Fläche des Untergrunds ausgebildet wird,
wenn die pastöse Masse aufgetragen und verteilt wird. Vorzugsweise beträgt auch vorliegend
der Arbeitswinkel 45°. Die Breite des Zahns im Bereich seines distalen Endes ist dabei
derart gewählt bzw. auf die Viskosität der aufzutragenden Masse abgestimmt, dass sich
die aufgetragene Masse hinter diesem Bereich des Zahns wieder zu schließen vermag.
Das heißt, dass die Breite des Zahns verhältnismäßig schmal gewählt ist. Sie ist dennoch
ausreichend groß bemessen, um den Verschleiß des Zahns im Kontaktbereich mit dem Untergrund
gering zu halten.
[0012] Die gegenüber dem distalen Ende verbreiterte Basis des Zahns führt zur Ausbildung
von Talbereichen, zwischen denen Stegbereiche verbleiben, die - korrespondierend zu
der ein- oder mehrfach abgewinkelten Zahnflanke - mindestens eine ein- oder mehrfach
abgewinkelten Seitenbereich besitzen. Das heißt, dass sich der Querschnitt der Stegbereiche
zur Oberseite hin verjüngt, vorzugsweise in einer Spitze ausläuft. Dies ist beispielsweise
der Fall, wenn die Basen zweier benachbarter Zähne zusammenlaufen. Die Spitze kann
dabei mittig oder außermittig in Bezug auf den Querschnitt des Stegbereichs angeordnet
sein, je nachdem, ob der Zahn symmetrisch oder asymmetrisch geformt ist.
[0013] Die in einer Spitze auslaufenden Stegbereiche einer mittels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung auf einen Untergrund oder eine Platte aufgebrachten pastösen Masse, besitzen
den Vorteil, dass die Platte auf den Spitzen zunächst "schwimmend" gelagert werden
kann. Die schwimmende Lagerung erleichtert das Ausrichten der Platte beim Ansetzen
und Andrücken an den Untergrund, und zwar unabhängig davon, ob die pastöse Masse zuvor
auf den Untergrund oder die Platte aufgetragen worden ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
eignet sich demnach insbesondere zur Ausbildung einer Kleberschicht zwischen einem
Untergrund und einer mit dem Untergrund zu verklebenden Platte.
[0014] Ferner wird durch die vorgeschlagene Geometrie der Zähne bzw. Ausklinkungen einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung, das Verteilen der pastösen Masse auf dem Untergrund
und/oder der Platte erleichtert. Dies gilt insbesondere, wenn sich die Basen benachbarter
Zähne berühren, so dass die Ausklinkungen zwischen den Zähnen in einer Spitze auslaufen.
Denn diese vermag beim Auftragen und Verteilen der pastösen Masse eine oberseitig
ggf. bereits leicht angetrocknete Schicht leichter aufzureißen, um eine optimale Verteilung
der Masse zu erreichen.
[0015] Erfolgt der Auftrag der pastösen Masse, beispielsweise zur Verklebung einer Platte
an einem bauseitigen Untergrund, sowohl auf dem Untergrund als auch auf der Platte
(so genanntes "Floating-Buttering-Verfahren"), wird vorzugsweise die pastöse Masse
in der Weise auf den Untergrund und die Platte aufgetragen, dass die Tal- bzw. Stegbereiche
der einen Teilschicht parallel und seitlich versetzt zu den Tal- und Stegbereichen
der jeweils anderen Teilschicht zu liegen kommen, wenn die Platte an den Untergrund
angesetzt und angedrückt wird. Das heißt, dass beim Ansetzen der Platte die Stegbereiche
der einen Teilschicht in Überdeckung mit den Talbereichen der jeweils anderen Teilschicht
gebracht werden, so dass die Stegbereiche der einen Teilschicht die Talbereiche der
jeweils anderen Teilschicht auffüllen, wenn anschließend die Platte an den Untergrund
angedrückt wird. Auf diese Weise erhält man eine vollflächige, durchgehende Kleberschicht,
die nahezu ohne Lufteinschlüsse bzw. Lunker ist. Dieses Verfahren eignet sich demnach
insbesondere zur Verklebung einer Wärmedämmplatte an der Innenseite einer Gebäudeaußenwand.
[0016] Die Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung bei dem vorstehend beschriebenen
Verfahren besitzt den Vorteil, dass in den beiden Teilschichten jeweils kehlförmige
Talbereiche und spitz zulaufende Stegbereiche ausgebildet werden, die ein Ausrichten
der Platte beim Ansetzen erleichtern. Denn die kehlförmigen Talbereiche bzw. spitz
zulaufenden Stegbereiche besitzen eine gewisse Zentrierfunktion.
[0017] Darüber hinaus kann die Ausbildung von Tal- und Stegbereichen beim Auftragen und
Verteilen der pastösen Masse auf einem bauseitigen Untergrund, beispielsweise zur
Ausbildung einer Putzschicht, auch allein zu dekorativen Zwecken eingesetzt werden.
Dabei stellen die vergleichsweise schmal ausgeführten distalen Enden der Zähne einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung sicher, dass sich hinter ihnen die Masse wieder schließt
und eine am Untergrund vollflächig haftende Schicht ausbildet. Das Dekor bzw. die
Strukturierung der Putzschicht wird vorrangig durch die breiter werdenden Basen der
Zähne vorgegeben.
[0018] Des Weiteren kann die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verdichten von Putzschichten,
insbesondere von Edel- und/oder Kratzputzen, eingesetzt werden. Dies gilt im Besonderen,
wenn die zur Ausbildung des Putzes aufgebrachte Putzmasse maschinell durch Spritzen
auf den Untergrund aufgetragen wurde. Denn beim maschinellen Auftragen durch Spritzen
entstehen häufig Lunker, die entfernt werden müssen. Dies kann beispielsweise dadurch
erreicht werden, dass die aufgetragene Putzmasse "durchkämmt" wird. Das heißt, dass
die Zähne des Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatts solange durch die aufgetragene
Putzmasse gezogen werden, bis alle Lunker entfernt sind.
[0019] Aus dem Stand der Technik sind hierzu Vorrichtungen bekannt, die auch Kartätsche
genannt werden. Ihr Blatt ist lang und schmal. Beispielsweise kann das Blatt mehr
als 2 m lang sein. Zum Verdichten bzw. Entlüften einer Putzschicht weisen Kartätschen
entlang ihrer Längsseite eine Zahnung auf, so dass es sich bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung auch um eine Kartätsche handeln kann. Soweit nachfolgend von dem Blatt
einer Traufel, einer Kelle oder eines Spachtels die Rede ist, kann es sich demnach
auch um das Blatt einer Kartätsche handeln.
[0020] In der Anwendung als Kartätsche besitzt die erfindungsgemäße Vorrichtung den Vorteil,
dass die vergleichsweise schmalen distalen Enden der Zähne beim "Durchkämmen" ein
Schließen der pastösen Masse hinter den Zähnen ermöglichen, so dass Lufteinschlüsse
bzw. Lunker sicher beseitigt werden. Zugleich können die verbreiterten Basen der Zähne
zur Strukturierung der Oberfläche eingesetzt werden.
[0021] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verläuft ein Abschnitt der
ein- oder mehrfach abgewinkelten Zahnflanke eines Zahns einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
senkrecht zur jeweiligen Seitenkante des Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatts. Hierbei
handelt es sich vorzugsweise um einen Abschnitt, der das distale Ende des Zahns formt.
Weiterhin bevorzugt besitzt das distale Ende des Zahns zwei parallele Zahnflankenabschnitte,
die über die Seitenkante des Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatts verbunden sind.
Auf diese Weise wird ein Zahn ausgebildet, der zumindest an seinem distalen Ende rechteckig
geformt ist.
[0022] Die Rechteckform gewährleistet eine gleichbleibende Zahnbreite über zumindest einen
Teilbereich der Höhe des Zahns. Die Zahnbreite dieses Teilbereichs ist dabei derart
auf die Viskosität der aufzutragenden Masse abgestimmt, dass sichergestellt ist, dass
sich die Masse beim Auftragen dahinter wieder schließt. Durch die Rechteckform des
distalen Endes des Zahns besitzt dieser zudem eine ausreichend große Auflagefläche,
so dass der Verschleiß am Zahn durch Kontakt mit dem Untergrund und/oder der Platte
gemindert wird. Ferner verringert sich die Gefahr, dass sich der Zahn verhakt bzw.
am Untergrund hängen bleibt.
[0023] Alternativ oder ergänzend wird vorgeschlagen, dass ein Abschnitt der ein- oder mehrfach
abgewinkelten Zahnflanke eines Zahns mit einem weiteren Abschnitt einen Winkel umschließt,
der kleiner als 180° und größer als 90° ist. Beispielsweise kann der von zwei Abschnitten
umschlossene Winkel 100°-170° betragen. Vorzugsweise beträgt er 110°-160°, weiterhin
vorzugsweise 120°-135°. Die Größe des Winkels hängt insbesondere davon ab, ob die
Zahnflanke einfach oder mehrfach abgewinkelt ist.
[0024] Soweit vorliegend von den Abschnitten einer ein- oder mehrfach abgewinkelten Zahnflanke
die Rede ist, sind diese bevorzugt gerade ausgebildet. Das heißt, dass sie keiner
Krümmung folgen. Dadurch werden klar definierte Winkel an der Kontur des Zahns bzw.
der den Zahn ausbildenden Ausklinkung gebildet. Diese sind in der Lage, bereits angetrocknete
bzw. ausgehärtete Bereiche einer aufgetragenen Schicht wieder aufzureißen, um eine
gleichmäßige Verteilung bzw. Durchkämmung zu bewirken.
[0025] Da die im Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt vorgesehenen Ausklinkungen zur Ausbildung
der Zähne führen, ist der Abstand der Zähne zueinander durch die Breite der Ausklinkungen
vorgegeben. Die Breite der Ausklinkungen ist bevorzugt größer als die Breite der Zähne
gewählt, wobei jeweils an der Seitenkante des Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatts
gemessen wird. Dies führt zur Ausbildung von Zähnen, die zumindest an ihren distalen
Enden vergleichsweise schmal - zumindest in Bezug auf die Breite der Ausklinkungen
bzw. Zwischenräume - ausgebildet sind. Die vergleichsweise große Breite der Ausklinkungen
bzw. Zwischenräume bewirkt, dass mehr Masse aufgetragen bzw. weniger Masse über die
Zähne abgetragen wird. Der Auftrag ist somit effizienter. Zudem wird ein Schließen
der Masse hinter den Zähnen gefördert, wenn mehr Masse zur Verfügung steht.
[0026] Bevorzugt beträgt die Breite der Ausklinkungen 5-25 mm, vorzugsweise 10-20 mm und
weiterhin vorzugsweise 15 mm. Alternativ oder ergänzend wird vorgeschlagen, dass die
Breite der Zähne 3-15 mm, vorzugsweise 4-10 mm, weiterhin vorzugsweise 5 mm beträgt.
Das Verhältnis der Breite des Zahns zur Breite der Ausklinkung ist vorzugsweise 1/2,
weiterhin vorzugsweise 1/3 gewählt. Das heißt, dass die Ausklinkung bevorzugt zwei-
bis dreimal so breit wie der Zahn ist. Die zumindest über einen Teilbereich ihrer
Höhe verhältnismäßig schmal ausgebildeten Zähne erleichtern das Aufziehen der pastösen
Masse und gestalten den Auftrag effizienter.
[0027] Vorteilhafterweise besitzen die Zähne eine Höhe, die 5-25 mm, vorzugsweise 10-20
mm, weiterhin vorzugsweise 15 mm beträgt und im Bereich einer einfach oder mehrfach
abgewinkelten Zahnflanke aus mehreren Teilhöhen zusammengesetzt ist. Weist die Zahnflanke
zwei in einem Winkel zueinander liegende Abschnitte auf, setzt sich die Höhe aus zwei
Teilhöhen zusammen. Eine erste Teilhöhe gibt die Höhe eines vorzugsweise rechteckig
geformten Zahnabschnitts an, der weiterhin vorzugsweise das distale Ende des Zahns
formt. Die Höhe der verbreiterten Basis des Zahns wird durch mindestens eine weitere
Teilhöhe angegeben.
[0028] Die Teilhöhe der verbreiterten Basis ist vorzugsweise gleich groß wie oder kleiner
als die Teilhöhe des distalen, vorzugsweise rechteckig geformten Endes des Zahns gewählt.
Dadurch ist sichergestellt, dass untergrundseitig eine vollflächige, durchgehende
Schicht ausgebildet wird, die mindestens so stark wie die Tiefe der durch die Basis
geformten Talbereiche ist.
[0029] Die Teilhöhe des distalen, vorzugsweise rechteckig geformten Zahnendes kann - je
nach geforderter Schichthöhe der auszubildenden Putz- oder Kleberschicht - variiert
werden. Die Teilhöhe und/oder Geometrie der Zahnbasis bleibt demgegenüber bevorzugt
gleich, damit die gleichen Werkzeuge zur Herstellung der Vorrichtung eingesetzt werden
können, was sich wiederum günstig auf die Herstellungskosten auswirkt. Beispielsweise
kann die Basis eine Teilhöhe von 5 mm besitzen, während die Teilhöhe des rechteckig
geformten Endes 5 mm oder 10 mm beträgt.
[0030] Idealerweise ist die Geometrie der Zähne bzw. Ausklinkungen derart gewählt, dass
die Ausklinkungen in der Draufsicht auf das Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt jeweils
den Umriss eines Hauses mit einem Pult- oder Satteldach nachbilden. Je nachdem, ob
die Zähne bzw. die der Ausbildung der Zähne dienenden Ausklinkungen symmetrisch oder
asymmetrisch ausgebildet sind. Der hausförmige Umriss der Ausklinkungen führt zu entsprechend
geformten Stegbereichen einer auf einen Untergrund oder eine Platte aufgetragenen
pastösen Masse. Zwischen diesen Stegbereichen verbleiben Talbereiche, welche im Wesentlichen
eine Negativform der Stegbereiche darstellen. Wird die pastöse Masse auf einen Untergrund
und eine Platte aufgebracht, können die Stegbereiche einer Schicht in die Talbereiche
der jeweils anderen Schicht gedrückt werden, so dass nahezu keine Hohlräume verbleiben.
[0031] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Ausklinkungen zur Ausbildung
der Zähne im Bereich zweier über Eck angeordneter Seitenkanten des Traufel-, Kellen-
oder Spachtelblatts angeordnet sind. Das heißt, dass zwei Seitenkanten der Vorrichtung
zum Aufziehen der pastösen Masse eingesetzt werden können. Vorzugsweise ist das Traufel-,
Kellen- oder Spachtelblatt rechteckig geformt, so dass sich die Ausklinkungen bzw.
Zähne im Bereich einer langen und einer kurzen Seitenkante befinden. Die jeweils anderen
beiden Seitenkanten sind weiterhin vorzugsweise gerade ausgebildet, um die Vorrichtung
bei Bedarf ferner zum Glätten einer aufgezogenen pastösen Masse einsetzen zu können.
Die Abmessungen des Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatts können beispielsweise 14
cm x 28 cm oder 14 cm x 50 cm betragen. Sofern die Anwendung einer Kartätsche geplant
ist, kann die Längskante eine Länge von bis zu 2 m aufweisen.
[0032] Vorteilhafterweise ist das Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt aus Metall, insbesondere
aus Edelstahl, gefertigt. Die Verwendung eines Metalls besitzt den Vorteil, dass das
Blatt eine sehr glatte Oberfläche besitzt, die leicht zu reinigen ist. Edelstahl ist
zudem korrosionsbeständig, so dass die glatte Oberfläche lange erhalten bleibt. Alternativ
wird vorgeschlagen, dass das Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt aus Kunststoff gefertigt
ist.
[0033] Das Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt weist vorzugsweise eine Dicke auf, die 0,5-2,5
mm, vorzugsweise 0,8-2 mm, weiterhin vorzugsweise 0,85-1 mm beträgt. Bei einer entsprechenden
Blattdicke kann das Gewicht der Vorrichtung gering gehalten werden, so dass die Vorrichtung
leicht zu handhaben ist.
[0034] Vorteilhafterweise umfasst die Vorrichtung ein Griffteil, das im Bereich einer Oberfläche
oder einer weiteren Seitenkante des Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatts angeordnet
ist. Das Griffteil erleichtert die Handhabung der Vorrichtung in einem bevorzugten
Arbeitswinkel von 45°. Sofern es sich bei der Vorrichtung um eine Traufel oder Kelle
handelt, ist das Griffteil bevorzugt an einer Oberfläche bzw. an der Oberseite des
Traufel- oder Kellenblatts angeordnet. Bei einer als Spachtel oder Kartätsche ausgebildeten
Vorrichtung kann das Griffteil insbesondere an einer Seitenkante des Spachtelblatts
angeordnet bzw. ausgebildet sein, und zwar an der Seitenkante, die der gezahnten Seitenkante
gegenüberliegt. Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass das Griffteil zumindest teilweise
aus Metall, Holz und/oder Kunststoff gefertigt ist. Ein Griffteil aus Holz oder Kunststoff
liegt gut in der Hand, so dass die Handhabung weiter vereinfacht wird. In Kombination
mit einem Metallteil kann das Griffteil in einfacher Weise am Blatt der Vorrichtung
befestigt werden.
[0035] Bildet die Vorrichtung eine Kartätsche aus, kann der Griff integral mit dem Blatt
ausgebildet sein. Beispielsweise kann das Blatt ein- oder mehrfach abgekantet oder
aufgedoppelt sein, so dass eine Griffmulde ausgebildet wird. Die Griffmulde erstreckt
sich vorzugsweise über die gesamte Länge des Blatts, damit die Kartätsche in jeder
Position gehalten werden kann.
[0036] Bei dem ferner vorgeschlagenen Verfahren zur Ausbildung einer Kleberschicht wird
eine pastöse Masse, insbesondere einer Klebermasse, auf einen bauseitigen Untergrund
und eine mit dem Untergrund zu verklebende Platte manuell unter Verwendung einer Vorrichtung
aufgetragen, die ein Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt umfasst, das im Bereich
mindestens einer Seitenkante mehrere gleichartig ausgebildete und regelmäßig angeordnete
Ausklinkungen zur Ausbildung von Zähnen besitzt, so dass beim Auftragen der Masse
auf den Untergrund und auf die mit dem Untergrund zu verklebende Platte jeweils Tal-
und Stegbereiche aufweisende Teilschichten ausgebildet werden. Erfindungsgemäß werden
mit Ansetzen und Ausrichten der Platte die Stegbereiche der einen Teilschicht in Überdeckung
mit den Talbereichen der jeweils anderen Teilschicht gebracht und mit Andrücken der
Platte an den Untergrund werden die Talbereiche beider Teilschichten vollständig mit
der pastösen Masse aufgefüllt.
[0037] Das vorgeschlagene Verfahren ermöglicht auf diese Weise die Ausbildung einer vollflächigen
Kleberschicht, die nahezu frei von Lufteinschlüssen bzw. Lunkern ist. Das Verfahren
ist demnach insbesondere für Innendämmsysteme geeignet, bei denen Wärmedämmplatten
mittels einer Kleberschicht, die als erste Teilschicht auf den Untergrund und als
zweite Teilschicht auf die Dämmplatte aufgetragen wird, an der Innenseite einer Gebäudeaußenwand
befestigt werden. Denn da eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Kleberschicht
weitegehend frei von Lufteinschlüssen bzw. Lunkern ist, vermag sie die eingangs erwähnten
hohen Anforderungen zu erfüllen, die aus bauphysikalischer Sicht an ein Innendämmsystem
gestellt werden.
[0038] Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens können jedoch nicht nur Wärmedämmplatten
auf einen bauseitigen Untergrund geklebt werden. Das Verfahren kann auch zur Befestigung
anderer plattenförmiger Bauelemente, wie beispielsweise Fliesen, Natur- oder Betonwerksteinplatten,
an einem bauseitigen Untergrund eingesetzt werden. Bei dem bauseitigen Untergrund
kann es sich insbesondere um eine Wand-, Decken- oder Bodenoberfläche handeln.
[0039] Um die Stegbereiche der einen Teilschicht in Überdeckung mit den Talbereichen der
jeweils anderen Teilschicht zu bringen, muss die Platte genau ausgerichtet werden.
Das Ausrichten wird vereinfacht, wenn bei dem vorgeschlagenen Verfahren eine erfindungsgemäße
Vorrichtung zum Auftragen der pastösen Masse auf den Untergrund und die mit dem Untergrund
zu verklebende Platte verwendet wird. Denn bei Verwendung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung werden beim Auftragen der Masse Stegbereiche ausgebildet, die sich zur
Oberseite hin verjüngen, insbesondere in einer Spitze auslaufen. Die Spitzen ermöglichen
eine "schwimmende" Lagerung der Platte beim Ansetzen, so dass das Ausrichten der Platte
erleichtert wird.
[0040] Ferner führt die Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Ausbildung von
Talbereichen, die kehlförmig ausgebildet sind. Die Kehlform der Talbereiche bewirkt
eine Art Selbstzentrierung, so dass die Stegbereiche der einen Teilschicht in die
Talbereiche der anderen Teilschicht hinein rutschen.
[0041] Die mittels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgeformten Talbereiche einer Teilschicht
erstrecken sich nicht über ihre gesamte Schichtstärke, so dass eine vollflächige Auflage
der Teilschicht am Untergrund geschaffen wird. Denn die Breite der Zähne und/oder
deren Abstände zueinander ist bzw. sind bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung derart
gewählt, dass die Masse beim Aufziehen zumindest teilweise wieder zusammenfließen
kann. Und zwar schließt sich die Masse im Bereich der vergleichsweise schmal ausgebildeten
distalen Enden der Zähne, so dass Talbereiche nur im Bereich der Basen der Zähne ausgebildet
werden. Ihre Größe und Form erleichtert das Auffüllen mit pastöser Masse, wenn sie
in Überdeckung mit den Stegbereichen der jeweils anderen Teilschicht gebracht werden
bevor oder während die Platte an den Untergrund angedrückt wird.
[0042] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Vorrichtung gemäß einer ersten bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer Vorrichtung gemäß einer zweiten bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung einer Vorrichtung gemäß einer dritten bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung einer Vorrichtung gemäß einer vierten bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 5a-b jeweils eine Draufsicht auf eine Zahnung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 6 einen Längsschnitt durch eine mit einem bauseitigen Untergrund zu verklebende
Wärmedämmplatte zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
[0043] Der Fig. 1 ist eine Zahntraufel mit einem rechteckigen Traufelblatt 1 zu entnehmen,
das in der Draufsicht die Abmessungen 14 cm x 50 cm besitzt. Die Dicke d des Traufelblatts
1 beträgt 0,85 mm. Das Traufelblatt 1 weist im Bereich zweier über Eck angeordneter
Seitenkanten 1.1 und 1.2 jeweils gleichartig ausgebildete Ausklinkungen 2 in regelmäßiger
Anordnung auf, so dass zwischen den Ausklinkungen 2 Zähne 3 stehen bleiben. Das distale
Ende der Zähne 3 ist jeweils rechteckig ausgebildet. An ihren proximalen Enden weisen
die Zähne 3 eine verbreiterte Basis auf, da die Zahnflanken 4 im Bereich der Basis
abgewinkelt ausgeführt sind.
[0044] Um zu der in der Fig. 1 dargestellten Geometrie der Zähne 3 zu gelangen, weisen die
im Traufelblatt 1 vorgesehenen Ausklinkungen 2 jeweils die Form des Hausumrisses auf.
Die Ausklinkungen 2 erstrecken sich von den Seitenkanten 1.1, 1.2 in das Traufelblatt
1 hinein. Das Traufelblatt 1 kann somit über die lange Seitenkante 1.1 oder über die
kurze Seitenkante 1.2 angesetzt werden, um eine pastöse Masse auf einem Untergrund
oder einer Platte zu verteilen. Die den Seitenkanten 1.1, 1.2 gegenüber liegenden
Seitenkanten können jeweils zum Glätten eingesetzt werden.
[0045] Zur einfachen Handhabung weist die in der Fig. 1 dargestellte Zahntraufel an ihrer
Oberseite 1.3 ein Griffteil 5 auf, das aus Holz gefertigt und mit dem Traufelblatt
1 fest verbunden ist.
[0046] Der Fig. 2 ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zu entnehmen. Diese unterscheidet sich von der der Fig. 1 vorrangig dadurch, dass
sie als Kelle ausgeführt ist und ein Kellenblatt 1 besitzt, das in der Draufsicht
die Abmessungen 14 cm x 28 cm besitzt. Die Dicke d beträgt auch hier 0,85 mm. In der
Ausführung als Kelle weist die Vorrichtung ein anderes Griffteil 5 auf, das nur im
Bereich des eigentlichen Handgriffs aus Holz gefertigt ist und über einen Steg mit
dem Kellenblatt 1 verbunden ist.
[0047] Abwandlungen der Ausführungsformen der Fig. 1 und 2 sind in den Fig. 3 und 4 dargestellt.
Hier ist jeweils die Tiefe der Ausklinkungen 2 größer gewählt, so dass höhere Zähne
3 ausgebildet werden. Die Höhe kommt den rechteckigen Abschnitten der Zähne 3 zugute,
während die Geometrie der Basis der Zähne 3 unverändert bleibt.
[0048] Mit der Zahntraufel der Fig. 1 und der Zahnkelle der Fig. 2 können beispielsweise
pastöse Massen bis zu einer Schichtstärke von 5 mm aufgetragen werden. Die Zahntraufel
der Fig. 3 und die Zahnkelle der Fig. 4 erlauben Schichtstärken bis zu 10 mm, wobei
der Auftrag in einem Arbeitsgang erfolgen kann.
[0049] Mögliche Geometrien der Zähne 3 bzw. der Ausklinkungen 2 einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind den Fig. 5a und 5b zu entnehmen.
[0050] Bei der in der Fig. 5a dargestellten Ausführungsform sind die Ausklinkungen 2 und
die Zähne 3 jeweils symmetrisch ausgebildet. Jeder Zahn 3 besitzt zwei einfach abgewinkelte
Zahnflanken 4, von denen jede zwei gerade verlaufende Abschnitte 4.1 und 4.2 besitzt,
die einen Winkel α umschließen, der vorliegend 124° beträgt. Dies hat zur Folge, dass
sich die Basis des Zahns 3 verbreitert.
[0051] Im Bereich der Seitenkanten 1.1, 1.2 weisen die Zähne jeweils eine Breite B
2 auf, die kleiner als die Breite B
1 der Ausklinkungen 2 ist. Vorliegend beträgt die Breite B
1 15 mm und die Breite B
2 5 mm. Die vergleichsweise geringe Breite B
2 der Zähne 3 gewährleistet, dass die pastöse Masse 6 beim Aufziehen auf einen Untergrund
7 oder eine Platte 8 hinter den Zähnen 3 wieder zusammenfließt.
[0052] Die Höhe H der Zähne 3 setzt sich aus den beiden Teilhöhen H
1 und H
2 der beiden im Winkel α zueinander liegenden Abschnitte 4.1 und 4.2 zusammen. Die
Höhe H beträgt vorliegend 15 mm.
[0053] Bei der in der Fig. 5a dargestellten Geometrie bilden die Ausklinkungen 2 in der
Draufsicht jeweils den Umriss eines Hauses mit einem Satteldach nach.
[0054] Eine weitere mögliche Geometrie der Zähne 3 bzw. der Ausklinkungen 2 einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist beispielhaft in der Fig. 5b dargestellt.
[0055] Bei der in der Fig. 5b dargestellten Ausführungsform sind die Zähne 3 asymmetrisch
ausgebildet. Denn sie besitzen nur eine einfach abgewinkelte Zahnflanke 4. Die andere
Zahnflanke 4 ist über ihre gesamte Höhe gerade und in einem rechten Winkel zur Seitenkante
1.1, 1.2 geführt.
[0056] Die einfach abgewinkelte Zahnflanke 4 setzt sich aus den Abschnitten 4.1 und 4.2
zusammen, die gemeinsam einen Winkel α umschließen, der kleiner als in der Fig. 5a
gewählt ist, um die Höhe H des Zahns zu beschränken.
[0057] Bei der Ausführungsform der Fig. 5b bilden die Ausklinkungen 2 in der Draufsicht
den Umriss eines Hauses mit einem Pultdach nach.
[0058] Zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auf die Fig. 6 verwiesen. Diese
zeigt eine Platte 8, beispielsweise eine Wärmedämmplatte, die es mit einem Untergrund
7, beispielsweise einer Wand, zu verkleben gilt. Hierzu wurde auf dem Untergrund 7
einer erste Teilschicht 11.1 und auf der Platte 8 eine zweite Teilschicht 11.2 einer
Kleberschicht 11 mittels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß der Fig. 3 oder
der Fig. 4 aufgebracht. Die Verwendung einer solchen Vorrichtung führt zur Ausbildung
von Teilschichten 11.1, 11.2, die nur über einen Teilbereich ihrer gesamten Schichtstärke
Talbereiche 9 und Stegbereiche 10 ausbilden. Denn die schmale Breite B
2 der Zähne 3 führt dazu, dass die pastöse Masse 6 hinter den Zähnen 3 zusammenfließt
und die durch die Zähne geschaffenen Hohlräume 13 wieder schließt. Die Tal- und Stegbereiche
9, 10 werden demzufolge nur im Bereich der Oberseite einer Teilschicht 11.1, 11.2
ausgebildet.
[0059] Durch die verbreiterte Basis der Zähne 3 bilden die Stegbereiche 10 der Teilschichten
11.1, 11.2 Spitzen 12 aus, die weitgehend mit der Geometrie der Talbereiche 9 der
jeweils anderen Teilschicht 11.2, 11.1 korrespondieren. Wird die Platte 8 wie in der
Fig. 6 dargestellt zum Untergrund 7 ausgerichtet, werden die Stegbereiche 10 der einen
Teilschicht 11.1 in Überdeckung mit den Talbereichen 9 der jeweils anderen Teilschicht
11.2 gebracht, so dass mit Andrücken der Platte 8 an den Untergrund 7 die Talbereiche
9 beider Teilschichten 11.1, 11.2 mit der pastösen Masse 6 aufgefüllt werden. Auf
diese Weise ist eine Kleberschicht 11 herstellbar, die vollflächig aufgebracht und
frei von Lufteinschlüssen ist.
Bezugszeichenliste
[0060]
- 1
- Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt
1.1 Seitenkante des Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatts
1.2 Seitenkante des Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatts
1.3 Oberfläche, Oberseite des Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatts
- 2
- Ausklinkung
- 3
- Zahn
- 4
- Zahnflanke
4.1 Abschnitt der Zahnflanke
4.2 Abschnitt der Zahnflanke
- 5
- Griffteil
- 6
- Masse
- 7
- Untergrund
- 8
- Platte
- 9
- Talbereich
- 10
- Stegbereich
- 11
- Kleberschicht
11.1 Teilschicht der Kleberschicht
11.2 Teilschicht der Kleberschicht
- 12
- Spitze
- 13
- Hohlraum
1. Vorrichtung zum manuellen Auftragen einer pastösen Masse, insbesondere einer Putz-
oder Klebermasse, umfassend ein Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt (1), das im Bereich
mindestens einer Seitenkante (1.1, 1.2) mehrere gleichartig ausgebildete und regelmäßig
angeordnete Ausklinkungen (2) zur Ausbildung von Zähnen (3) besitzt,
dadurch gekennzeichnet, dass ein zwischen zwei Ausklinkungen (2) verbleibender Zahn (3) zumindest eine ein- oder
mehrfach abgewinkelte Zahnflanke (4) aufweist, die mindestens zwei winklig zueinander
liegende Abschnitte (4.1, 4.2) umfasst, so dass der Zahn (3) eine verbreiterte Basis
besitzt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Abschnitt (4.1) der Zahnflanke (4) des Zahns (3) senkrecht zur jeweiligen Seitenkante
(1.1, 1.2) des Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatts (1) verläuft und/oder mit einem
weiteren Abschnitt (4.2) einen Winkel (α) umschließt, der kleiner als 180° und größer
als 90° ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Zähne (3) zueinander durch die Breite (B1) der Ausklinkungen (2) vorgegeben ist, die größer als die Breite (B2) der Zähne (3) jeweils gemessen an der Seitenkante (1.1, 1.2) des Traufel-, Kellen-
oder Spachtelblatts (1) ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (B1) der Ausklinkungen (2) 5-25 mm, vorzugsweise 10-20 mm, weiterhin vorzugsweise 15
mm beträgt und/oder die Breite (B2) der Zähne (3) 3-15 mm, vorzugsweise 4-10 mm, weiterhin vorzugsweise 5 mm beträgt.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zähne (3) eine Höhe (H) besitzen, die 5-25 mm, vorzugsweise 10-20 mm, weiterhin
vorzugsweise 15 mm beträgt und im Bereich einer einfach oder mehrfach abgewinkelten
Zahnflanke (4) aus mehreren Teilhöhen (H1, H2) zusammengesetzt ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ausklinkungen (2) in der Draufsicht auf das Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt
(1) jeweils den Umriss eines Hauses mit einem Pult- oder Satteldach nachbilden.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ausklinkungen (2) zur Ausbildung der Zähne (3) im Bereich zweier über Eck angeordneter
Seitenkanten (1.1, 1.2) des Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatts (1) angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt (1) aus Metall, insbesondere aus Edelstahl,
oder aus Kunststoff gefertigt ist und/oder eine Dicke (d) aufweist, die 0,5-2,5 mm,
vorzugsweise 0,8-2 mm, weiterhin vorzugsweise 0,85-1 mm beträgt.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein Griffteil (5) umfasst, das im Bereich einer Oberfläche (1.3)
oder einer weiteren Seitenkante des Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatts (1) angeordnet
ist, wobei vorzugsweise das Griffteil (5) zumindest teilweise aus Metall, Holz und/oder
Kunststoff gefertigt ist.
10. Verfahren zur Ausbildung einer Kleberschicht (11), bei dem eine pastöse Masse (6),
insbesondere eine Klebermasse, auf einen bauseitigen Untergrund (7) und eine mit dem
Untergrund (7) zu verklebende Platte (8) manuell unter Verwendung einer Vorrichtung
aufgetragen wird, die ein Traufel-, Kellen- oder Spachtelblatt (1) umfasst, das im
Bereich mindestens einer Seitenkante (1.1, 1.2) mehrere gleichartig ausgebildete und
regelmäßig angeordnete Ausklinkungen (2) zur Ausbildung von Zähnen (3) besitzt, so
dass beim Auftragen der Masse (6) auf den Untergrund (7) und auf die mit dem Untergrund
(7) zu verklebende Platte (8) jeweils Tal- und Stegbereiche (9, 10) aufweisende Teilschichten
(11.1, 11.2) ausgebildet werden,
dadurch gekennzeichnet, dass mit Ansetzen und Ausrichten der Platte (8) die Stegbereiche (10) der einen Teilschicht
(11.1) in Überdeckung mit den Talbereichen (9) der jeweils anderen Teilschicht (11.2)
gebracht werden und mit Andrücken der Platte (8) die Talbereiche (9) beider Teilschichten
(11.1, 11.2) vollständig mit der pastösen Masse (6) aufgefüllt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass zum Auftragen der pastösen Masse (6) auf den Untergrund (7) und die mit dem Untergrund
(7) zu verklebende Platte (8) eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9 verwendet
wird.