[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugschloss gemäß Anspruch 1 sowie
ein Verfahren zur Montage eines solchen Kraftfahrzeugschlosses gemäß Anspruch 14.
[0002] Das in Rede stehende Kraftfahrzeugschloss findet Anwendung bei allen Arten von Verschlusselementen
eines Kraftfahrzeugs. Dazu gehören insbesondere Seitentüren, Hecktüren, Heckklappen,
Heckdeckel oder Motorhauben. Diese Verschlusselemente können grundsätzlich auch nach
Art von Schiebetüren ausgestaltet sein.
[0003] Das bekannte Kraftfahrzeugschloss (
DE 100 44 613 A1), von dem die Erfindung ausgeht, weist eine Sperrwerkseinheit mit den üblichen Schließelementen
"Schlossfalle" und "Sperrklinke" auf. Die Schlossfalle wirkt dabei mit einem Schließkeil
o. dgl. zusammen, der regelmäßig an der Kraftfahrzeugkarosserie angeordnet ist, während
das Kraftfahrzeugschloss an dem Verschlusselement, dort der Seitentür, angeordnet
ist.
[0004] Dem bekannten Kraftfahrzeugschloss ist ferner eine Funktionseinheit zugeordnet, die
eine Schlossmechanik bereitstellt. Durch die Schlossmechanik lassen sich u. a. die
Schließzustände "verriegelt" und "entriegelt" erzeugen.
[0005] Das bekannte Kraftfahrzeugschloss weist eine L-Form auf, die durch die Sperrwerkseinheit
einerseits und die Funktionseinheit andererseits gebildet wird. Der Sperrwerkseinheit
ist ein sogenanntes "Fanglager" zugeordnet, das ein Einlaufmaul für den Schließkeil
o. dgl. bereitstellt. Die Schlossfalle ragt in dieses Einlaufmaul hinein, so dass
sie in Eingriff mit dem Schließkeil o. dgl. kommen kann.
[0006] Zur Abdeckung der Sperrwerkseinheit und der Funktionseinheit ist das bekannte Kraftfahrzeugschloss
regelmäßig mit Gehäuseteilen ausgestattet. Die einfache Fixierung dieser Gehäuseteile
stellt insbesondere im Hinblick auf einen möglichst geringen Herstellungsaufwand eine
Herausforderung dar.
[0007] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, das bekannte Kraftfahrzeugschloss derart
auszugestalten und weiterzubilden, dass eine herstellungstechnisch einfache Realisierung
eines Schlossgehäuses möglich ist.
[0008] Das obige Problem wird bei einem Kraftfahrzeugschloss mit den Merkmalen von Anspruch
1 gelöst.
[0009] Wesentlich ist die grundsätzliche Überlegung, dass die Montage des Deckels an der
Sperrwerkseinheit und die Montage des Funktionsgehäuses an der Sperrwerkseinheit grundsätzlich
durch parallele und insbesondere entgegengesetzte Montagebewegungen relativ zu der
Sperrwerkseinheit bewerkstelligt werden können. Der Begriff "relativ zu der Sperrwerkseinheit"
bedeutet hier, dass es sich bei den Montagebewegungen um Relativbewegungen zwischen
Deckel und Sperrwerkseinheit und Funktionsgehäuse und Sperrwerkseinheit handelt. Dabei
kommt es nicht darauf an, welche dieser Komponenten tatsächlich bewegt wird, soweit
durch jeweilige Relativbewegung ausgeführt wird.
[0010] Dadurch, dass die Montagebewegungen eine identische Ausrichtung aufweisen, vereinfacht
sich die Montage insgesamt. Insbesondere ist eine Automatisierung der Montage durch
die geringe Anzahl an Bewegungs-Freiheitsgraden vereinfacht.
[0011] Wesentlich für die vorschlagsgemäße Lösung ist weiter, dass die Anordnung so getroffen
ist, dass mit der Montage einer Komponente von Deckel und Funktionsgehäuse die Herstellung
eines fixierenden Eingriffs zwischen dieser Komponente mit der jeweils anderen Komponente
und/oder der Sperrwerkseinheit durch mindestens eine Fixieranordnung einhergeht.
[0012] Mit der vorschlagsgemäßen Lösung wird die Montage einer Komponente gleichzeitig für
die Fixierung mindestens einer weiteren Komponente genutzt, so dass der Aufwand für
die Fixierung der jeweiligen Komponenten aneinander und/oder an der Sperrwerkseinheit
reduziert wird.
[0013] Bei der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 2 handelt es sich bei
den in Rede stehenden Montagebewegungen um lineare Bewegungen, zumindest soweit die
Herstellung des jeweiligen fixierenden Eingriffs betroffen ist. Dies ist insbesondere
für eine vereinfachte automatisierte Montage vorteilhaft.
[0014] Die vorschlagsgemäße Lösung lässt sich besonders vorteilhaft auf ein Kraftfahrzeugschloss
mit einer L-Form gemäß Anspruch 4 anwenden, da hiermit ohne Weiteres Montagebewegungen
realisierbar sind, die quer zu einem der Schenkel des Kraftfahrzeugsclolosses ausgerichtet
sind. Solche Montagebewegungen lassen sich besonders gut als Verriegelungsbewegung
für die Fixierung von Gehäuseteilen nutzen.
[0015] Vorzugsweise weist die Fixieranordnung gemäß Anspruch 6 ein Fixierelement und mindestens
ein dem Fixierelement zugeordnetes Fixiergegenelement auf, wobei im Zuge der obigen
Montage das Fixierelement und das mindestens eine Fixiergegenelement miteinander in
fixierenden Eingriff kommen. In Abhängigkeit von der Anforderung an die Fixierung
zwischen Deckel, Funktionsgehäuse und Sperrwerkseinheit können an unterschiedlichen
Positionen des Kraftfahrzeugschlosses Fixierelernente und zugeordnete Fixiergegenelement
vorgesehen sein. Die weiter bevorzugten Ansprüche 10 und 11 zeigen bevorzugte Ausgestaltungen
für Fixierelemente und Fixiergegenelement.
[0016] Bei der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 10 handelt es sich bei
dem Fixierelement um einen Fixierstift, der in entsprechende Fixiergegenelemente,
insbesondere Fixieraugen, eintaucht. Hier wirkt das Fixierelement ganz allgemein als
Verriegelungsbolzen. Entsprechend ist es gemäß Anspruch 12 bevorzugt vorgesehen, dass
die von der Fixieranordnung aufgebrachte Haltekraft ausschließlich eine Scherkraft
auf den Fixierstift bewirkt. Damit lässt sich der Fixierstift zielgerichtet auf die
Aufnahme von Scherkräften auslegen, was bei geeigneter Geometrie des Fixierstifts
mit einem geringen Materialeinsatz möglich ist.
[0017] Bei der weiter bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 11 ist das Fixierelement
eine Fixierklammer, die mit entsprechenden Fixiervorsprüngen zusammenwirkt. Eine solche
Fixierklammer lässt sich flexibel positionieren. Dies betrifft insbesondere die Anordnung
der Fixierklammer im Bereich einer Außenseite des Kraftfahrzeugschlosses. Die Konstruktion
innerhalb des Kraftfahrzeugschlosses kann insoweit unabhängig von der Fixierklammer
vorgenommen werden.
[0018] Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 14, der eigenständige Bedeutung zukommt,
wird ein Verfahren zur Montage des vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses beansprucht.
[0019] Wesentlich nach der weiteren Lehre ist zunächst, dass der Deckel und das Funktionsgehäuse
an der Sperrwerkseinheit durch Montagebewegungen in parallelen, insbesondere entgegengesetzten,
Montagerichtungen montiert werden, was die Montage insbesondere im Hinblick auf deren
Automatisierbarkeit vereinfacht.
[0020] Wesentlich nach der weiteren Lehre ist weiter, dass mit der Montage einer Komponente
von Deckel und Funktionsgehäuse die Herstellung eines fixierenden Eingriffs zwischen
dieser Komponente mit der jeweils anderen Komponente und/oder der Sperrwerkseinheit
durch die oben angesprochene Fixieranordnung hergestellt wird. Dadurch dient die Montagebewegung
nicht nur der Positionierung des Deckels oder des Funktionsgehäuses, sondern zusätzlich
der Fixierung von Deckel, Funktionsgehäuse und/oder Sperrwerkseinheit. Dieser doppelte
Effekt ein und desselben Montageschritts führt zu einer weiteren Vereinfachung und
einer Beschleunigung der Montage des Kraftfahrzeugschlosses. Dies betrifft wiederum
insbesondere den Fall einer automatisierten Montage.
[0021] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- ein vorschlagsgemäßes Kraftfahrzeugschloss im fertig montierten Zustand in einer perspektivischen
Ansicht,
- Fig. 2
- das Kraftfahrzeugschloss gemäß Fig. 1 im teilweise demontierten Zustand in einer perspektivischen
Ansicht,
- Fig. 3
- den Deckel des Kraftfahrzeugschlosses gemäß Fig. 1 im demontierten Zustand in einer
perspektivischen Ansicht,
- Fig. 4
- einen Teil der Funktionseinheit des Kraftfahrzeugschlosses gemäß Fig. 1 im demontierten
Zustand in einer perspektivischen Ansicht und
- Fig. 5
- einen Teil der Sperrwerkseinheit des Kraftfahrzeugschlosses gemäß Fig. 1 im demontierten
Zustand in einer perspektivischen Ansicht.
[0022] Das in der Zeichnung dargestellte Kraftfahrzeugschloss 1 kann irgendeinem, in der
Zeichnung nicht dargestellten Verschlusselement eines Kraftfahrzeugs zugeordnet sein.
Beispiele für ein solches Verschlusselement wurden im einleitenden Teil der Beschreibung
gegeben.
[0023] Das Kraftfahrzeugschloss 1 ist mit einer Sperrwerkseinheit 2 zur Aufnahme der Schließelemente
Schlossfalle 3 und Sperrklinke 4 ausgestattet. Dabei ist es vorgesehen, dass die Schlossfalle
3 in eine Schhließstellung bringbar ist, in der sie von der Sperrklinke 4 gehalten
wird und in der sie in üblicher Weise mit einem Schließteil o. dgl. zusammenwirkt.
[0024] Die Sperrwerkseinheit 2 weist in bevorzugter Ausgestaltung ein Rückblech 2a auf,
an der ein Lagerdom 3a für die Schlossfalle 3 und ein Lagerdom 4a für die Sperrklinke
4 befestigt ist. Das Rückblech 2a liegt an einem Fanglager 2b an, das gewissermaßen
als Gehäuse für die Schlossfalle 3 und die Sperrklinke 4 dient. Das Fanglager 2b weist
ferner ein Einlaufmaul 5 für den Schließkeil o. dgl. auf, in den die Schlossfalle
3, wie in Fig. 1 dargestellt, hineinragt. Das Rückblech 2a weist einen dem Einlaufmaul
5 entsprechenden Ausschnitt auf.
[0025] Die Sperrwerkseinheit 2 ist hier und vorzugsweise mit einem Verstärkungsblech 2c
ausgestattet, das in der Darstellung gemäß Fig. 2 gezeigt ist. Das Verstärkungsblech
2c erstreckt sich vorzugsweise im Wesentlichen parallel zum Rückblech 2a und nimmt
die der Schlossfalle 3 und der Sperrklinke 4 zugeordneten Lagerdome 3a, 4a auf.
[0026] Das Kraftfahrzeugschloss 1 weist neben der Sperrwerkseinheit 2 eine Funktionseinheit
6 auf, die der Umsetzung verschiedener Schlossfunktionen, insbesondere der Umsetzung
verschiedener Schließzustände wie "verriegelt" und "entriegelt", dient. Dies wird
weiter unten noch erläutert.
[0027] Die Funktionseinheit 6 weist ein Funktionsgehäuse 7 auf, das der Aufnahme mindestens
eines Funktionselements 8 und vorzugsweise zur Abdeckung zumindest eines Teils der
Sperrwerkseinheit 2 dient. Bei dem Funktionselement 8 kann es sich um alle Arten von
Hebeln, Stellelementen, Antrieben o. dgl. handeln. In Fig. 4 ist ein solches Funktionselement
8 beispielhaft als Antrieb dargestellt, bei dem es sich um einen Zentralverriegelungsantrieb
o. dgl. handeln kann.
[0028] Das Kraftfahrzeugschloss 1 weist weiter einen Deckel 9 auf, der zumindest einen Teil
des Funktionsgehäuses 7 abdeckt. Grundsätzlich kann der Deckel 9 auch obige Funktionselemente
aufnehmen. Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
dies allerdings nicht vorgesehen.
[0029] Im Vordergrund steht vorliegend die Fixierung von Deckel 9, Funktionsgehäuse 7 und
Sperrwerkseinheit 2 zueinander. Hierfür ist eine Fixieranordnung 10, 11 vorgesehen,
die in spezieller Weise ausgestaltet ist.
[0030] Im Einzelnen wird jedoch zunächst vorgeschlagen, dass im Rahmen der Herstellung des
Kraftfahrzeugschlosses 1 der Deckel 9 und das Funktionsgehäuse 7 durch parallele,
hier und vorzugsweise entgegengesetzte Montagebewegungen 16, 17 relativ zu der Sperrwerkseinheit
2 an der Sperrwerkseinheit 2 montierbar sind, wie in Fig. 2 gezeigt ist.
[0031] Weiter wird vorgeschlagen, dass mit der Montage einer Komponente von Deckel 9 und
Funktionsgehäuse 7 die Herstellung eines fixierenden Eingriffs zwischen dieser Komponente
mit der jeweils anderen Komponente und/oder der Sperrwerkseinheit 2 durch die Fixieranordnung
10, 11 einhergeht. Der Begriff "Montage" ist vorliegend stets im Zusammenhang mit
der Herstellung des Kraftfahrzeugschlosses 1, und nicht mit der Anbringung des Kraftfahrzeugschlosses
1 an dem zugeordneten Verschlusselement zu verstehen.
[0032] Es ergibt sich aus der Darstellung gemäß Fig. 2, dass die Montagebewegung (16) des
Deckels 9 und die Montagebewegung 17 des Funktionsgehäuses 7 zumindest während der
Herstellung des fixierenden Eingriffs jeweils lineare Bewegungen sind, was insbesondere
die automatisierte Montage vereinfacht.
[0033] In an sich bekannter Weise weist das Kraftfahrzeugschloss 1 eine Schlossmechanik
auf, durch die das Kraftfahrzeugschloss 1 in die Schließzustände "verriegelt" und
"entriegelt" bringbar ist, wobei die Schlossmechanik zumindest zum Teil, hier und
vorzugsweise im Wesentlichen, von der Funktionseinheit 6 bereitgestellt ist.
[0034] Fig. 1 zeigt, dass das dargestellte und insoweit bevorzugte Kraftfahrzeugschloss
1 im Wesentlichen eine L-Form aufweist, wobei die Sperrwerkseinheit 2 einen ersten
Schenkel 12 des Kraftfahrzeugschlosses 1 in einer Sperrwerks-Schenkelebene 13 und
die Funktionseinheit 6 einen zweiten Schenkel 14 des Kraftfahrzeugschlosses 1 in einer
Funktions-Schenkelebene 15 bilden. Vorzugsweise schließen die beiden Schenkelebene
13, 15 miteinander einen Winkel α ein, der bei etwa 90" liegt. Bei anderen Anwendungen
kann der Winkel α in einem Bereich zwischen 80° und 130° liegen. Insbesondere bei
der Anwendung des Kraftfahrzeugschlosses 1 für Schiebetüren ist ein Winkel α von vorzugsweise
120° vorgesehen.
[0035] Hier und vorzugsweise ist es so, dass die Montagebewegungen 16, 17 von Dekkel 9 und
Funktionsgehäuse 7 relativ zu der Sperrwerkseinheit 2 quer zu der Funktions-Schenkelebene
15 vorgesehen sind. Dabei kommt es im Laufe dieser Montagebewegungen zur Herstellung
des fixierenden Eingriffs zwischen Deckel 9, Funktionsgehäuse 7 und Sperrwerkseinheit
2 durch die Fixieranordnung 10, 11. Entsprechend ist es weiter vorzugsweise so, dass
der Deckel 9, das Funktionsgehäuse 7 und die Sperrwerkseinheit 2 jeweils einen Teil
der Fixieranordnung 10 aufweisen.
[0036] Weiter vorzugsweise sind zwei Fixieranordnungen 10, 11 vorgesehen, deren Fixierwirkung
jeweils durch die obigen Montagebewegungen 16, 17 erzeugt wird. Bei beiden Fixieranordnungen
10, 11 ist es vorgesehen, dass ein Fixierelement 10a, 11a und mindestens ein dem jeweiligen
Fixierelement 10a, 11a zugeordnetes Fixiergegenelement 10b, 10c bzw. 11b, 11c vorgesehen
ist. Mit den Montagebewegungen 16, 17 geht die Herstellung des fixierenden Eingriffs
zwischen dem Fixierelement 10a, 11a und dem mindestens einen Fixiergegenelement 10b,
10c bzw. 11b, 11c einher, wie noch im Detail erläutert wird. Bei dem fixierenden Eingriff
kann es sich je nach konstruktiver Ausgestaltung um einen formschlüssigen Eingriff
und/oder um einen kraftschlüssigen Eingriff handeln.
[0037] Es kann auch vorteilhaft sein, dass die Herstellung des fixierenden Eingriffs mit
einer elastischen oder plastischen Verformung des Fixierelements 10a, 11a und/oder
des Fixiergegenelements 10b, 10c, 11b, 11c einhergeht, um ein ungewünschtes Lösen
des fixierenden Eingriffs zu vermeiden. Dies kann durch eine elastische Nachgiebigkeit
der am fixierenden Eingriff beteiligten Komponenten oder durch die Ausstattung dieser
Komponenten mit plastisch verformbaren Abschnitten, insbesondere mit Quetschrippen
o. dgl., vorgesehen sein.
[0038] Der fixierende Eingriff ist hier und vorzugsweise reversibel. Er lässt sich also
grundsätzlich wieder lösen. Um ein ungewünschtes Lösen zu vermeiden, sind vorzugsweise
die obigen Maßnahmen oder andere Maßnahmen wie ein Verschweißen der beteiligten Gehäusekotnponenten
vorgesehen. Grundsätzlich kann es aber auch vorgesehen sein, dass der fixierende Eingriff
zwischen Deckel 9, Funktionsgehäuse 7 und Sperrwerkseinheit 2 ein irreversibler fixierender
Eingriff ist, so dass auf solche zusätzliche Maßnahmen verzichtet werden kann.
[0039] Ganz allgemein ist es so, dass das Fixierelement 10a, 11a und das mindestens eine
Fixiergegenelement 10b, 10c, 11b, 11c an einer der Komponenten Deckel 9, Funktionsgehäuse
7 und Sperrwerkseinheit 2 angeordnet sind.
[0040] Hier und vorzugsweise findet sich das Fixierelement 10a, das der Fixieranordnung
10 zugeordnet ist, am Deckel 9, wobei ein Fixiergegenelement 10b an der Sperrwerkseinheit
2 und ein Fixiergegenelement 10c an der Funktionseinheit 6, hier am Funktionsgehäuse
7, angeordnet sind. Das Fixierelement 10a ist als Fixierstift ausgestaltet, wie noch
erläutert wird.
[0041] Das der Fixieranordnung 11 zugeordnete Fixierelement 11a dagegen ist als Fixierklammer
ausgestaltet und findet sich ebenfalls am Deckel 9. Dabei ist wiederum ein Fixiergegenelement
11b an der Sperrwerkseinheit 2 und ein Fixiergegenelement 11c an der Funktionseinheit
6, hier und vorzugsweise am Funktionsgehäuse 7, angeordnet.
[0042] Grundsätzlich kann das der Sperrwerkseinheit 2 zugeordnete Fixiergegenelement 10b,
11b an dem Fanglager 2b angeordnet sein, wie in Fig. 5 gezeigt ist. Alternativ oder
zusätzlich kann ein Fixiergegenelement jedoch an dem Rückblech 2a oder an dem Verstärkungsblech
2c der Sperrwerkseinheit 2 angeordnet sein.
[0043] Die betreffenden Teile der Fixieranordnung 10, 11 sind vorzugsweise im Kunststoff-Spritzgießverfahren
an den Deckel 9, das Funktionsgehäuse 7 und die Sperrwerkseinheit 2 angespritzt. In
besonders bevorzugter Ausgestaltung ist der betreffende Teil der Fixieranordnung 10,
11 als Ausformung eines Deckels, eines Funktionsgehäuses und eines Teils der Sperrwerkseinheit
ausgebildet, die jeweils zumindest zum Teil aus einem Kunststoffmaterial bestehen.
[0044] Der Deckel 9 ist hier und vorzugsweise plattenförmig ausgestaltet. Dadurch, dass
der Kraftfluss der von der Fixieranordnung 10, 11 aufgebrachten Haltekraft ausschließlich
im Bereich des Fixierelements 10a, 11a und des mindestens einen Fixiergegegenelements
10b, 10c, 11b, 11c verläuft, kann der plattenförmige Abschnitt des Deckels 9 mechanisch
schwach und damit kostengünstig ausgelegt sein. Er dient ja lediglich der Abdeckung
der Funktionseinheit 6 sowie der Positionierung der Fixierelement 10a, 11a.
[0045] Fig. 3 zeigt, dass das Fixierelement 10a der Fixieranordnung 10 ein Fixierstift ist,
der in mindestens zwei, hier genau zwei, Fixiergegenelemente 10b, 10c, hier und vorzugsweise
in Fixieraugen 10b, 10c, eintaucht. Das als Fixierstift ausgestaltete Fixierelement
10a ist entlang der Montagerichtung 16 des Deckels 9 ausgerichtet. Im Zuge der Montagebewegungen
16, 17 taucht das als Fixierstift ausgestaltete Fixierelement 10a zunächst in das
Fixiergegenelement 10c am Funktionsgehäuse 7 und anschließend in das Fixiergegenelement
10b an der Sperrwerkseinheit 2 ein.
[0046] Der Schnittdarstellung gemäß Fig. 1 lässt sich entnehmen, dass die von der Fixierarrordnung
10 aufgebrachte Haltekraft ausschließlich eine Scherkraft auf den Fixierstift bewirkt.
Damit wirkt das Fixierelement 10a, wie oben angesprochen, gewissermaßen als Verriegelungsstift
für das Funktionsgehäuse 7 und die Sperrwerkseinheit 2. Die von der Fixieranordnung
10 über das als Fixierstift ausgestaltete Fixierelement 10a aufgebrachte Haltekraft
wirkt hier und vorzugsweise quer zu der dem Deckel 9 zugeordneten Montagerichtung
16.
[0047] Entsprechend lässt sich das als Fixierstift ausgestaltete Fixierelement 10a mit geringem
Materialeinsatz realisieren. Insbesondere wird in diesem Rahmen vorgeschlagen, dass
das als Fixierstift ausgestaltete Fixierelement 10a als Hohkprofil ausgestaltet ist,
dessen Querschnitt in besonders bevorzugter Ausgestaltung im Wesentlichen rechteckig,
hier und vorzugsweise quadratisch, ausgestaltet ist. Andere Geometrien des als Fixierstift
ausgestalteten Fixierelements 10a sind denkbar.
[0048] Der Schnittdarstellung gemäß Fig. 1 lässt sich weiter entnehmen, dass das Fixierelement
10a im montierten Zustand mit den Komponenten Funktionseinheit 6, Funktionsgehäuse
7 und Deckel 9 verbunden ist. Insbesondere durchdringt das als Fixierstift ausgestaltete
Fixierelement 10a die Komponenten Funktionseinheit 6 und Funktionsgehäuse 7 jeweils
zumindest zum Teil.
[0049] Das Fixierelement 11a der Fixieranordnung 11 ist als Fixierklammer ausgestaltet,
während die Fixiergegenelement 11b, 11c jeweils Fixiervorsprünge sind, mit denen die
Fixierklammer 11a zur Herstellung des fixierenden Eingriffs in zumindest formschlüssigen,
vorzugsweise auch kraftschlüssigen, Eingriff kommt.
[0050] Bei beiden oben dargestellten Fixieranordnungen 10, 11 ist es so, dass die von der
jeweiligen Fixieranordnung 11, 11 aufgebrachte Haltekraft im Wesentlichen quer zu
der Sperrwerks-Schenkelebene 13 ausgerichtet ist. Die Fixieranordnungen 10, 11 sorgen
also jeweils dafür, dass sich der Deckel 9, das Funktionsgehäuse 7 und die Sperrwerkseinheit
2 nicht zueinander in einer Richtung quer zu der Sperrwerks-Schenkelebene 13 bewegen
können. Insoweit ist lediglich für eine zusätzliche Festlegung dieser Komponenten
entlang der Sperrwerks-Schenkelebene 13 zu sorgen, beispielsweise durch die oben angesprochenen
Maßnahmen.
[0051] Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist zusätzlich
zu den vorschlagsgemäßen Fixieranordnungen 10, 11 der Deckel 9 mit mindestens einem
Schnapphaken 9a ausgestattet (Fig. 3), der mit dem Funktionsgehäuse 7 verrastet ist
(Fig. 1). Damit lassen sich diese beiden Komponenten 7, 9 auf besonders einfache Weise
aneinander festlegen.
[0052] Nach einer weiteren Lehre, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird das Verfahren
zur Montage des vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses 1 beansprucht. Wesentlich
dabei ist zunächst die Tatsache, dass der Deckel 9 und das Funktionsgehäuse 7 an der
Sperrwerkseinheit 2 durch Montagebewegungen in parallelen, insbesondere entgegengesetzten,
Montagerichtungen montiert werden. Wesentlich ist dabei weiter, dass mit der Montage
einer Komponente von Deckel 9 und Funktionsgehäuse 7 die Herstellung eines fixierenden
Eingriffs zwischen dieser Komponente mit der jeweils anderen Komponente und/oder der
Sperrwerkseinheit 2 durch die Fixieranordnung 10, 11 hergestellt wird.
[0053] Das vorschlagsgemäße Verfahren ordnet der Montagebewegung 16 des Deckels 9 zwei Funktionen
zu, nämlich einerseits die Funktion der Abdeckung eines Teils der Funktionseinheit
6 und andererseits der Fixierung des Deckels 9, des Funktionsgehäuses 7 und der Sperrwerkseinheit
2 miteinander. Damit geht eine Vereinfachung der Herstellung des Kraftfahrzeugschlosses
1 einher, die wiederum die automatisierte Herstellung des Kraftfahrzeugschlosses 1
begünstigt.
[0054] In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist die Montage des Deckels 9 und des Funktionsgehäuses
7 durch Montagebewegungen 16, 17 quer zu der Funktions-Schenkelebene 15 vorgesehen,
wobei im Zuge dieser Montagebewegungen 16, 17 der fixierende Eingriff zwischen Deckel
9 und/oder Funktionsgehäuse 7 und/oder Sperrwerkseinheit 2 durch die Fixieranordnung
10, 11 hergestellt wird.
[0055] Es darf darauf hingewiesen werden, dass für die Reihenfolge der Montagebewegungen
16, 17 von Deckel 9 und Funktionsgehäuse 7 relativ zu der Sperrwerkseinheit 2 verschiedene
Möglichkeiten denkbar sind. Grundsätzlich können die Montagebewegungen 16, 17 gleichzeitig
vonstatten gehen. Vorzugsweise ist es jedoch so, dass in einem ersten Schritt die
das Funktionsgehäuse 7 betreffende Montagebewegung vollzogen wird. Diese Relativbewegung
zwischen Funktionsgehäuse 7 und Sperrwerkseinheit 2 kann bei festgelegter Sperrwerkseinheit
2 oder festgelegtem Funktionsgehäuse 7 erfolgen. Beispielsweise ist es denkbar, dass
die Sperrwerkseinheit 2 mit der Montagebewegung 17 über eine Art Schiene 18 an das
Funktionsgehäuse 7 angesetzt wird und dass anschließend mit der Montagebewegung 16
der Deckel an die Funktionseinheit 7 angesetzt wird. Hier kommt der oben angesprochene
fixierende Eingriff zwischen Deckel 9, Funktionsgehäuse 7 und Sperrwerkseinheit 2
erst mit der den Deckel 9 betreffenden Montagebewegung 16 zustande.
1. Kraftfahrzeugschloss mit einer Sperrwerkwerkseinheit (2) zur Aufnahme der Schließelemente
Schlossfalle (3) und Sperrklinke (4) und mit einer Funktionseinheit (6), die ein Funktionsgehäuse
(7) zur Aufnahme mindestens eines Funktionselements (8) und vorzugsweise zur Abdeckung
zumindest eines Teils der Sperrwerkseinheit (2) aufweist, und mit einem Deckel (9),
der zumindest einen Teil der Funktionseinheit (6) abdeckt, wobei mindestens eine Fixieranordnung
(10, 11) vorgesehen ist und wobei im Rahmen der Herstellung des Kraftfahrzeugschlosses
(1) der Deckel (9) und das Funktionsgehäuse (7) durch parallele, insbesondere entgegengesetzte
Montagebewegungen (16, 17) relativ zu der Sperrwerkseinheit (2) an der Sperrwerkseinheit
(2) montierbar sind und mit der Montage einer Komponente von Deckel (9) und Funktionsgehäuse
(7) die Herstellung eines fixierenden Eingriffs zwischen dieser Komponente mit der
jeweils anderen Komponente und/oder der Sperrwerkseinheit (2) durch die Fixieranordnung
(10, 11) einhergeht.
2. Kraftfahrzeugschloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Montagebewegung (16) des Deckels (9) und/oder die Montagebewegung (17) des Funktionsgehäuses
(7) zumindest während der Herstellung des fixierenden Eingriffs lineare Bewegungen
sind.
3. Kraftfahrzeugschloss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftfahrzeugschloss (1) eine Schlossmechanik aufweist, durch die das Kraftfahrzeugschloss
(1) in verschiedene Schließzustände, insbesondere in die Schließzustände "verriegelt"
und "entriegelt", bringbar ist und dass die Schlossmechanik zumindest zum Teil, vorzugsweise
im Wesentlichen, von der Funktionseinheit (6) bereitgestellt ist.
4. Kraftfahrzeugschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftfahrzeugschloss (1) im Wesentlichen eine L-Forrn aufweist und dass die Sperrwerkseinheit
(2) einen ersten Schenkel (12) des Kraftfahrzeugschlosses (1) in einer Sperrwerks-Schenkelebene
(13) und die Funktionseinheit (6) einen zweiten Schenkel (14) des Kraftfahrzeugschlosses
(1) in einer Funktions-Schenkelebene (15) bilden, vorzugsweise, dass die beiden Schenkelebene
(13, 15) miteinander einen Winkel (α) einschließen, der zwischen 80° und 130°, vorzugsweise
bei 90°, liegt.
5. Kraftfahrzeugschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Montagebewegungen von Deckel (9) und Funktionsgehäuse (7) relativ zu der Sperrwerkseinheit
(2) quer zu der Funktions-Schenkelebene (15) vorgesehen sind.
6. Kraftfahrzeugschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (9), das Funktionsgehäuse (7) und die Sperrwerkseinheit (2) jeweils einen
Teil der Fixieranordnung (10, 11) aufweisen.
7. Kraftfahrzeugschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixieranordnung (10, 11) ein Fixierelement (10a, 11a) und mindestens ein dem
Fixierelement (10a, 11a) zugeordnetes Fixiergegenelement (10b, 10c, 11b, 11c) aufweist
und dass mit der Montage des Deckels (9) oder des Funktionsgehäuses (7) die Herstellung
des fixierenden Eingriffs zwischen dem Fixierelement (10a., 11a) und dem mindestens
einen Fixiergegenelement (10b, 10c, 11b, 11c) einhergeht, vorzugsweise, dass der fixierende
Eingriff ein formschlüssiger und/oder kraftschlüssiger Eingriff ist.
8. Kraftfahrzeugschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fixierelement (10a, 11a) und das mindestens eine Fixiergegenelement (10b, 10c,
11b, 11c) an einer der Komponenten Deckel (9), Funktionsgehäuse (7) und Sperrwerkseinheit
(2) angeordnet sind, vorzugsweise, dass das Fixierelement (10a, 11a) an einer der
Komponenten Funktionsgehäuse (7) und Deckel (9) angeordnet ist und dass mindestens
eine Fixiergegenelement (10b, 10c, 11b, 11c) an der Sperrwerkseinheit (2) angeordnet
ist.
9. Kraftfahrzeugschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das der Sperrwerkseinheit (2) zugeordnete Fixiergegenelement (10b, 10c, 11b, 11c)
an einem Fanglager (2b), an einem Rückblech (2a) oder an einem Verstärkungsblech (2c)
der Sperrwerkseinheit (2) angeordnet ist.
10. Kraftfahrzeugschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fixierelement (10a, 11a) ein Fixierstift ist, der in mindestens zwei Fixiergegenelemente
(10b, 10c, 11b, 11c), insbesondere in Fixieraugen, eintaucht, vorzugsweise, dass der
Fixierstift als Hohlprofil ausgestaltet ist, vorzugsweise, dass der Fixierstift im
Querschnitt im Wesentlichen rechtekkig, insbesondere quadratisch ausgestaltet ist.
11. Kraftfahrzeugschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fixierelement (10a, 11a) eine Fixierklammer und die Fixiergegenelemente (10b,
10c, 11b. 11c) Fixiervorsprünge sind, mit denen die Fixierklammer zur Herstellung
des fixierenden Eingriffs in zumindest formschlüssigen Eingriff kommt.
12. Kraftfahrzeugschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Fixieranordnung (10, 11) aufgebrachte Haltekraft ausschließlich eine
Scherkraft auf das Fixierelement (10a, 11a), insbesondere auf den Fixierstift, bewirkt.
13. Kraftfahrzeugschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Fixieranordnung (10, 11) aufgebrachte Haltekraft im Wesentlichen quer
zu der Sperrwerks-Schenkelebene (13) ausgerichtet ist.
14. Verfahren zur Montage eines Kraftfahrzeugschlosses nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Deckel (9) und das Funktionsgehäuse (7) an der Sperrwerkseinheit (2) durch
Montagebewegungen in parallelen, insbesondere entgegengesetzten, Montagerichtungen
montiert werden und mit der Montage einer Komponente von Deckel (9) und Funktionsgehäuse
(7) die Herstellung eines fixierenden Eingriffs zwischen dieser Komponente mit der
jeweils anderen Komponente und/oder der Sperrwerkseinheit (2) durch die Fixieranordnung
(10, 11) hergestellt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Montage des Deckels (9) und des Funktionsgehäuses (7) durch Montagebewegungen
(16, 17) quer zu der Funktions-Schenkelebene (15) vorgesehen sind und dass im Zuge
dieser Montagebewegungen (16, 17) der fixierende Eingriff zwischen Deckel (9) und/oder
Funktionsgehäuse (7) und/oder Sperrwerkseinheit (2) durch die Fixieranordnung (10,
11) hergestellt wird.