[0001] Überspannungsableiter sind Schutzsysteme beispielsweise für Hochspannungs- oder Mittelspannungsschaltanlagen,
die bei auftretenden Überspannungen durch Blitzeinschlag oder Fehlfunktionen anderer
Teilsysteme diese Überspannungen zur Masse hin ableiten und so andere Bauteile der
Schaltanlage schützen.
[0002] Ein derartiger Überspannungsableiter umfasst ein oder mehrere Aktivteile mit zylindrischen
Ableitelementen, die eine aus einzelnen ebenfalls zylindrischen Varistorelementen
aufgebaute Varistorsäule aufweisen, die sich entlang der Zylinderachse erstreckt.
Varistorelemente zeichnen sich durch einen spannungsabhängigen Widerstand aus. Bei
niedrigen Spannungen wirken diese als Isolatoren. Ab einer bestimmten Schwellenspannung,
die materialabhängig ist, zeigen sie eine gute Leitfähigkeit. Häufig werden Varistorelemente
aus Metalloxiden wie Zinkoxid hergestellt. Das Ableitelement wird an beiden Enden
von Endarmaturen begrenzt, die den elektrischen Kontakt zur Schaltanlage und zur Masse
herstellen. Um einen guten elektrischen Kontakt auch unter mechanischer Belastung
zu gewährleisten, muss die Varistorsäule unter Druck zusammengehalten werden. Dies
kann erfolgen, indem Zugelemente beispielsweise Seile oder Stäbe vorzugsweise aus
glasfaserverstärktem Kunststoff in den Endarmaturen unter Zug eingespannt werden.
Die Zugelemente umgeben dabei die Varistorsäule und bilden so einen Käfig um diese.
[0003] Für den Einsatz in gasisolierten Schaltanlagen weisen Überspannungsableiter ein fluiddichtes
Gehäuse auf, das das Ableitelement umgibt. Das Gehäuse ist dabei zur Erhöhung der
Durchschlagfestigkeit mit einem Fluid, meist Schwefelhexafluorid (SF
6), gefüllt. Das Gehäuse besteht meist aus Metall und ist elektrisch geerdet. Eine
Endarmatur der Ableitsäule ist über einen durch das Gehäuse geführten Kontakt geerdet.
Die andere Endarmatur ist über eine Gehäusedurchführung mit einem an der Außenseite
des Gehäuses befindlichen Hochspannungskontakt elektrisch verbunden, der dem Anschluss
an die Schaltanlage dient.
[0004] Gegenstand der Erfindung ist ein Überspannungsableiter für eine gasisolierte Schaltanlage.
[0005] Aus der
EP 2 846 333 A1 ist ein solcher Überspannungsableiter mit einem gasisolierten Gehäuse bekannt, der
drei Aktivteile aufweist. Das Gehäuse besteht aus einem gegossenen zylindrischen Mantel,
einem hochspannungsseitigen Deckel mit einer Hochspannungsdurchführung für jedes Aktivteil
und einem erdseitigen Deckel. Dieser weist sehr viele Öffnungen und Befestigungselemente
auf, was aufwändig herzustellen und kostenintensiv ist. Außerdem ist der Zusammenbau
des Überspannungsableiters aufwändig, da alle Aktivteile am Deckel befestigt werden
müssen. Danach wird der Deckel mit den daran befestigten Aktivteilen auf den Gehäusemantel
aufgesetzt. Dabei müssen die Aktivteile in entsprechende Halterungen am hochspannungsseitigen
Deckel eingefädelt werden, was umständlich ist.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Überspannungsableiter anzugeben, der kostengünstig
herzustellen ist, und der sich einfach montieren lässt.
[0007] Erfindungsgemäß ist dazu ein Überspannungsableiter vorgesehen, der zumindest ein
in einem fluiddichten Gehäuse, wie es für gasisolierte Schaltanlagen Anwendung findet,
angeordnetes Aktivteil aufweist. Das Aktivteil ist, wie bei Überspannungsableitern
bekannt, eine Säule aus spannungsabhängigen Widerständen, sogenannten Varistoren,
die zwischen zwei Endarmaturen eingespannt ist. Die Erfindung betrifft Überspannungsableiter
mit einem oder mehreren Aktivteilen. Besondere Vorteile ergeben sich aber in einer
Ausführung mit drei Aktivteilen. Das Gehäuse weist eine Seitenwand und einen Boden
auf und ist auf der dem Boden gegenüberliegenden Seite mit einem Deckel verschlossen.
Seitenwand und Boden sind dabei einstückig ausgeführt, insbesondere einstückig gegossen,
beispielsweise aus Aluminium oder Stahl. Der Boden weist für jedes Aktivteil eine
eigene Öffnung auf, durch die ein Aktivteil in das Gehäuse einführbar ist. Dazu müssen
Form und lichte Weite der Öffnung so bemessen sein, dass ein fertig montiertes Aktivteil
durch diese in das Gehäuse hinein eingeführt werden kann. Jede Öffnung ist durch einen
Verschluss fluiddicht verschlossen. Bevorzugt weist der Überspannungsableiter mehrere,
insbesondere drei Aktivteile auf. Für jedes der Aktivteile ist eine Öffnung im Boden
vorgesehen, bei drei Aktivteilen weist der Boden also drei Öffnungen auf.
[0008] Ein solches Gehäuse verzichtet auf einen häufig nur spanend herzustellenden Boden
und ist deshalb kostengünstig herzustellen, beispielsweise indem der Boden mit der
Seitenwand einstückig gegossen wird. Außerdem ist ein solcher Überspannungsableiter
leicht zu montieren, da die Aktivteile einzeln durch die Öffnungen eingeführt und
montiert werden können und nicht gemeinsam.
[0009] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung führt jede Öffnung durch einen
außen am Boden angeordneten, insbesondere angegossenen Flansch. Der Flansch begrenzt
die Öffnung in einer Ebene senkrecht zur Längsachse. Er dient zur Befestigung des
Verschlusses und erleichtert so die Montage. Insbesondere ist der Flansch nach außen
gewölbt, wodurch er leichter zugänglich ist.
[0010] Vorzugsweise verjüngt sich der Außendurchmesser des Gehäuses zum Boden hin und erweitert
sich zum Deckel hin. Dadurch kann der Innendurchmesser an die über die Höhe des Gehäuses
zum Deckel hin zunehmenden Isolationsabstände angepasst und somit sein Volumen verringert
werden. Dies spart einerseits Material für das Gehäuse und andererseits Isolationsfluid
für die Füllung.
[0011] Ebenfalls vorteilhaft sind der Verschluss und der Querschnitt der Öffnung rechteckig,
insbesondere quadratisch. Alternativ sind diese rund. Beide Ausführungen erlauben
eine besonders einfache und damit kostengünstige Herstellung des Verschlusses.
[0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist das Aktivteil am Verschluss befestigt,
was eine einfache Montage erlaubt.
[0013] Vorzugsweise ist das Aktivteil mit einem Durchführungsleiter einer Durchführung elektrisch
verbunden, der elektrisch isoliert gegen den Verschluss durch diesen hindurchgeführt
ist. Die Durchführung führt eine elektrische Verbindung von außen in das Gehäuse hinein.
Die elektrische Verbindung ist dabei gegen das Gehäuse und insbesondere gegen den
Verschluss, der in elektrischem Kontakt mit dem Gehäuse steht, isoliert. Dadurch,
dass die elektrische Verbindung durch den Verschluss geführt ist, kann auf eine Nachbearbeitung
des Gehäuses, beispielsweise durch Einbringen von Bohrungen für den Durchführungsleiter,
verzichtet werden.
[0014] Besonders vorteilhaft ist dabei das Aktivteil am Durchführungsleiter, der beispielsweise
als Bolzen ausgeführt sein kann, befestigt. Eine Montage des Aktivteils wird so erleichtert.
[0015] Insbesondere ist vorteilhaft, wenn Verschluss, Durchführung und Aktivteil eine außerhalb
des Gehäuses vormontierbare Einheit bilden. Dabei wird die Durchführung am Verschluss
angebracht und das Aktivteil am Durchführungsleiter befestigt. Dies kann außerhalb
des Gehäuses und damit leichter als bei den beengten Platzverhältnissen innerhalb
des Gehäuses erfolgen. Die gesamte vormontierte Einheit kann dann montiert werden,
indem das Aktivteil in die Öffnung eingeführt wird, bis der Verschluss auf dem Flansch
aufliegt. Der Verschluss muss dann lediglich noch am Flansch befestigt werden.
[0016] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine Teilschnittdarstellung eines Überspannungsableiters nach dem Stand der Technik,
- Figur 2
- eine Teilschnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Überspannungsableiters,
- Figur 3
- eine Detaildarstellung eines Ausschnitts aus Figur 1.
[0017] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0018] Figur 1 zeigt einen bekannten Überspannungsableiter 1 aus der
EP 2 846 333 A1. Ein gekapseltes fluiddichtes Gehäuse 21 weist eine rohrartige Gehäusewand 22 mit
Flanschen 38 an den Rohrenden auf. An den Flanschen 38 sind auf einer Hochspannungsanschlussseite
31 eine Hochspannungsdurchführung 34 und an der Erdanschlusseite 32 ein Deckel 39
fluiddicht abschließend befestigt. Das Gehäuse 21 besteht im Wesentlichen aus einem
elektrisch leitenden Material wie Stahl oder Alu und ist im Betrieb geerdet. Der Deckel
39 ist eine Platte beispielsweise aus Metall und kann eine Druckentlastungsöffnung
35, die mit einer nicht dargestellten Berstscheibe oder Membran verschlossen wird,
aufweisen. Weiterhin weist der Deckel 39 für jedes im Gehäuse 21 angeordnete Aktivteil
2 eine Öffnung für eine erdseitige Durchführung 15 auf. Die Hochspannungsdurchführung
34 besteht aus einem Rahmen 37 mit einem Isolierteil 36 aus einem elektrisch isolierenden
Material, wie Gießharz, in das für jedes der im Gehäuse 21 angeordneten Aktivteile
2 ein Hochspannungskontakt 28 eingesetzt ist. Über den Hochspannungskontakt 28 kann
das elektrische Hochspannungspotential ohne Gefahr eines Überschlags zwischen Hochspannung
und geerdetem Gehäuse 21 von außen in das Gehäuse 21 hinein geführt werden.
[0019] In dem Gehäuse 21 sind zwischen der Erdanschlusseite 32 und der Hochspannungsanschlussseite
31 ein oder mehrere Aktivteile 2 angeordnet. Hier sind drei Aktivteile 2 in dem Gehäuse
21 angeordnet, von denen aber wegen der Schnittdarstellung nur zwei sichtbar sind.
Jedes Aktivteil 2 weist ein sich längs einer Längsachse 30 erstreckendes zylindrisches
Ableitelement 20 auf. Das Ableitelement 20 ist in der Regel als Stapel aus zylindrischen
Varistorelementen mit einem spannungsabhängigen Widerstand gebildet. An den Enden
des Ableitelements 20 ist jeweils eine Endarmatur 23, 24 angeordnet. Zugelemente 25
beispielsweise aus glasfaserverstärktem Kunststoff umgeben das Ableitelement 20 parallel
zur Längsachse30 und sind in den Endarmaturen 23, 24 unter Zug verspannt. Die Zugelemente
25 dienen dazu, die Varistorelemente aneinander zu pressen und so einen guten elektrischen
Kontakt zwischen diesen herzustellen, und halten den Stapel so zusammen. Sie dienen
auch dazu, den Stapel gegen ein Verrutschen der Varistorelemente, beispielsweise während
des Transports, zu sichern. Auf der Erdanschlussseite 32 ist die Endarmatur 23 direkt
auf einen Durchführungsleiter 16 aufgesteckt oder vorzugsweise aufgeschraubt. Der
Durchführungsleiter 16 stellt den Erdkontakt dar. Hierdurch wird der elektrische Kontakt
zur Außenseite des Gehäuses 21 hergestellt, der im Betrieb mit der Erde verbunden
ist.
[0020] Auf der Hochspannungsanschlussseite 31 weist die Endarmatur 24 eine Schirmhaube 27
auf. Sie dient dazu, die Ecken oder Kanten der Endarmatur 24 vor den elektrischen
Feldern der Hochspannung abzuschirmen.
[0021] Die Figuren 2 und 3 zeigen eine erfindungsgemäße Ausführungsform eines Überspannungsableiters
1. Dort sind in einem fluiddichten Gehäuse 3 drei Aktivteile 2 angeordnet, von denen
wegen der Schnittdarstellung nur zwei beziehungsweise eines sichtbar sind. Das Gehäuse
3 ist topfartig aus einem elektrisch leitenden Material ausgeführt. Eine im Wesentlichen
zylindrische Seitenwand 4 geht im Bereich der Erdanschlussseite 32 nahtlos in den
Boden 5 über. Der Übergang erfolgt in einer Rundung 10. Seitenwand 4 und Boden 5 sind
einstückig, beispielsweise aus Stahl oder Aluminium, gegossen.
[0022] Auf der dem Boden 5 gegenüberliegenden Seite ist das Gehäuse 3 mit einem Deckel 6
verschlossen. Der Deckel 6 ist als Hochspannungsdurchführung 34 ausgeführt. Dort ist
in einem ringförmigen Rahmen 37 ein scheibenartiges Isolierteil 36 beispielsweise
aus Gießharz angeordnet. In das Isolierteil 36 eingelassene Hochspannungskontakte
28 schaffen eine elektrisch leitende Verbindung vom Inneren des Gehäuses 3 nach außen.
Der Deckel 6 ist mittels Schrauben an einem Flansch 38 des Gehäuses 3 befestigt. Die
hochspannungsseitige Endarmatur 24 des Aktivteils 2 greift mit einer Nase in eine
entsprechende Vertiefung des Hochspannungskontaktes 28 und ist so in Richtungen senkrecht
zur Längsachse 30 fixiert.
[0023] Der Boden 5 weist für jedes Aktivteil 2 eine Öffnung 7 auf, deren lichte Weite derart
bemessen ist, dass ein Aktivteil 2 durch diese Öffnung 7 in das Gehäuse 3 entlang
der Längsachse 30 eingeführt werden kann. Der Querschnitt der Öffnung 7 ist im Wesentlichen
quadratisch mit abgerundeten Ecken. Er kann aber auch rund sein.
[0024] Entlang dem Rand jeder Öffnung 7 weist der Boden 5 einen nach außen gewölbten Flansch
9 auf. Die Außenseite jedes Flansches 9 bildet eine ebene Fläche, auf die ein Verschluss
8 aufgesetzt ist. Flansch 9 und Boden 5 sind zusammen mit der Seitenwand 4 einstückig,
beispielsweise als ein einziges Gussteil, ausgeführt.
[0025] Auf der Innenseite des Flansches 9 ist das Aktivteil 2 befestigt. Das Aktivteil 2
kann entweder direkt am Verschluss 8 befestigt sein und ist dann mit diesem elektrisch
verbunden, oder aber über ein elektrisch isolierendes Zwischenstück.
[0026] In der gezeigten Ausführungsform erfolgt die Befestigung mittels einer Durchführung
15. Die Durchführung 15 besteht aus einem Durchführungsleiter 16, der von außen in
das Innere des Gehäuses 3 führt und einem zweiteiligen Durchführungskörper 17 aus
einem elektrisch isolierenden Material wie Gießharz. Ein Teil des Durchführungskörpers
17 liegt auf der Außenseite des Verschlusses 8, das andere auf dessen Innenseite.
Eines oder beide Teile des Durchführungskörpers 17 können eine Dichtung zum Verschluss
8 hin aufweisen. Der Durchführungsleiter 16 durchdringt sowohl beide Teile des Durchführungskörpers
17, als auch den Verschluss 8. Der Verschluss 8 ist vorzugsweise aus einem elektrisch
leitenden Material, beispielsweise einem Metall gefertigt. In diesem Fall ist der
Durchführungsleiter 16 gegen den Verschluss 8 elektrisch isoliert. Der Durchführungsleiter
16 weist an seinem außenliegenden Ende eine Schulter auf, die sich an dem Durchführungskörper
17 abstützt. An seinem innenliegenden Ende weist er ein Gewinde auf, an dem eine Endarmatur
23 des Aktivteils 2 aufgeschraubt und damit daran befestigt ist. Das Aktivteil 2 ist
dadurch elektrisch gegen den Verschluss 8 und das Gehäuse 3 isoliert. Verschluss 8,
Durchführung 15 und Aktivteil 2 bilden so eine Einheit, die außerhalb des Gehäuses
3 montierbar ist. Dazu wird der Durchführungsleiter 16 durch ein Teil des Durchführungskörpers
17 und durch eine Bohrung im Verschluss 8 gesteckt. Von der anderen Seite des Verschlusses
8 wird das zweite Teil des Durchführungskörpers 17 auf den Durchführungsleiter 16
aufgesteckt und das Aktivteil 2 mit dem Durchführungsleiter 16 verschraubt. Dazu weist
die erdseitige Endarmatur 23 des Aktivteils 2 ein entsprechendes in Längsrichtung
30 ausgerichtetes Gewinde auf. Die Fluiddichtigkeit wird durch zwei Dichtungen 19
gewährleistet.
[0027] Diese so vormontierte Einheit wird in das Gehäuse 3 eingebaut, indem das Aktivteil
2 entlang seiner Längsachse 30 durch die Öffnung 7 in das Gehäuse 3 eingeführt wird,
bis der Verschluss 8 auf dem Flansch 9 aufliegt. Auf der gegenüberliegenden Seite,
also der Hochspannungsanschlussseite 31 greift dabei eine Nase der Endarmatur 24 in
eine entsprechende Vertiefung eines Hochspannungskontaktes 28 der Hochspannungsdurchführung
34. Der Verschluss 8 wird dann mittels Schrauben 18 an dem Flansch 9 befestigt. Eine
Dichtung 19 sorgt dafür, dass das Gehäuse fluiddicht verschlossen ist.
[0028] Der Innendurchmesser des Gehäuses 3, also die lichte Weite senkrecht zur Längsachse
30 gemessen, verjüngt sich zum Boden 5 und erweitert sich zum Deckel 6 hin. Bei weitgehend
gleicher Wandstärke des Gehäuses 3 ergibt sich dadurch im Bereich des Deckels 6, also
der Hochspannungsseite, ein größerer Außendurchmesser, als im Bereich des Bodens 5,
also der Erdseite. Auf der Hochspannungsseite treten am Aktivteil 2 erheblich höhere
Spannungen auf, als auf der Erdseite. Deswegen müssen die Isolationsabstände sowohl
zwischen den Aktivteilen 2, als auch zwischen einem Aktivteil 2 und dem üblicherweise
geerdeten Gehäuse 3 auf der Hochspannungsseite größer sein, als auf der Erdseite.
Im Stand der Technik ist der Gehäuseinnendurchmesser über die Länge des Gehäuses konstant
und nach den notwendigen Isolationsabständen auf der Hochspannungsseite bemessen.
Die Ausführung gemäß Figur 2 zeigt ein demgegenüber erheblich schlankeres Gehäuse
3, das nur im Bereich der Hochspannungsseite einen dem Stand der Technik vergleichbaren
Durchmesser, über einen Großteil der Höhe des Gehäuses 3, aber einen demgegenüber
deutlich verringerten Durchmesser aufweist. Dadurch wird einerseits Material zur Herstellung
des Gehäuses eingespart, andererseits durch das verringerte Volumen auch Isolierfluid,
beispielsweise SF
6.
1. Überspannungsableiter (1) mit zumindest einem in einem fluiddichten Gehäuse (3) angeordneten
Aktivteil (2),
wobei das Gehäuse (3) eine Seitenwand (4) und einen Boden (5) aufweist und an dem
dem Boden (5) gegenüberliegenden Ende mit einem Deckel (6) verschlossen ist, wobei
Seitenwand (4) und Boden (5) einstückig ausgeführt sind und wobei der Boden (5) für
jedes Aktivteil (2) eine Öffnung (7) aufweist, durch die ein Aktivteil (2) einführbar
ist, wobei jede Öffnung (7) durch einen Verschluss (8), fluiddicht verschlossen ist.
2. Überspannungsableiter (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
jede Öffnung (7) durch einen eigenen, außen an dem Boden (5) angeordneten Flansch
(9) führt.
3. Überspannungsableiter (1), nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich der Gehäuseinnendurchmesser zum Boden (5) hin verjüngt und zum Deckel (6) hin
erweitert.
4. Überspannungsableiter (1), nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Verschluss (8) und die Öffnung (7) rechteckig, insbesondere quadratisch sind.
5. Überspannungsableiter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
jedes Aktivteil (2) an einem Verschluss (8) befestigt ist.
6. Überspannungsableiter (1), nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Durchführung (15) einen mit dem Aktivteil (2) elektrisch verbundenen Durchführungsleiter
(16) aufweist, der elektrisch gegen den Verschluss (8) isoliert durch den Verschluss
(8) hindurchgeführt ist.
7. Überspannungsableiter (1), nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Aktivteil (2) am Durchführungsleiter (16) befestigt ist.
8. Überspannungsableiter (1), nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
Verschluss (8), Durchführung (15) und Aktivteil (2) eine außerhalb des Gehäuses (3)
vormontierbare Einheit bilden.