[0001] Die Erfindung betrifft ein Spendersystem umfassend ein erstes Spendermodul mit einer
mit einem Medium befüllbaren Mediumkammer, mit einem zum Austragen des Mediums aus
der Mediumkammer betätigbaren ersten Austragkopf und mit einer Nachfüllöffnung und
ein mit dem ersten Spendermodul zum Wiederbefüllen des ersten Spendermoduls koppelbares
zweites Spendermodul mit einem Vorratsbehälter zum Bevorraten des Mediums. Die Erfindung
betrifft weiter ein Verfahren zum Wiederbefüllen eines Spendermoduls.
[0002] Ein derartiges Spendersystem ist beispielsweise aus
DE 20 2005 021 956 U1 bekannt. Bei dem aus
DE 20 2005 021 956 U1 bekannten System steht das Medium in dem Vorratsbehälter unter Druck. An dem Vorratsbehälter
ist eine Austragvorrichtung umfassend ein Ventil, einen Hohlschaft und einen an dem
Hohlschaft angeordneten Sprühkopf angebracht. Zum Austragen des Medium aus dem zweiten
Spendermodul in einem entkoppelten Zustand der Spendermodule wird der Hohlschaft mittels
des daran angeordneten Sprühkopf zum Öffnen des Ventils verlagert. Zum Koppeln des
ersten Spendermoduls mit dem zweiten Spendermodul wird der Sprühkopf von dem zweiten
Spendermodul abgenommen und der Hohlschaft in die Nachfüllöffnung des ersten Spendermoduls
eingeführt.
[0003] Das Spendersystem erlaubt es dem Nutzer, ein kleineres Volumen eines bestimmten Mediums
als üblicherweise in einem Vorratsbehälter bevorratet beispielsweise auf Reisen oder
in Hand- und/oder Aktentaschen mit sich zu führen. Bei dem unter Druck stehenden Medium
handelt es sich vorzugsweise um ein flüssiges Medium wie ein Parfüm. Es ist jedoch
auch eine Verwendung eines Spendersystems mit einem pastösen Medium wie einer Creme,
einer Lotion oder einer Emulsion wünschenswert.
AUFGABE UND LÖSUNG
[0004] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein kostengünstiges Spendersystem zu schaffen,
bei welchem ein Medium unter Normaldruck in dem Vorratsbehälter bevorratet ist. Es
ist eine weitere Aufgabe, ein Verfahren zum Wiederbefüllen eines Spendermoduls zu
schaffen.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Gegenstände mit den Merkmalen der Ansprüche 1
und 11. Vorteilhaften Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Gemäß einem ersten Aspekt wird ein Spendersystem geschaffen, umfassend ein erstes
Spendermodul mit einer mit einem Medium befüllbaren Mediumkammer, mit einem ersten
zum Austragen des Mediums aus der Mediumkammer betätigbaren Austragkopf und mit einer
Nachfüllöffnung und ein mit dem ersten Spendermodul koppelbares zweites Spendermodul
mit einem Vorratsbehälter zum Bevorraten des Mediums und mit einem an dem Vorratsbehälter
des zweiten Spendermoduls angebrachten, im entkoppelten Zustand der Spendermodule
zum Austragen des Mediums aus dem Vorratsbehälter betätigbaren zweiten Austragkopf
mit mindestens einer Austragöffnung, wobei der zweite Austragkopf ein Belüftungssystem
zum Zwecke des Druckausgleichs in dem Vorratsbehälter bei einem Austrag des Mediums
aufweist, wobei das Spendersystem ein Luftpumpsystem umfasst, und wobei im gekoppelten
Zustand der Spendermodule das Luftpumpsystem fluidisch mit dem Belüftungssystem des
zweiten Austragkopfs gekoppelt ist und betätigbar ist, um Luft über das Belüftungssystem
in den Vorratsbehälter zu fördern.
[0007] Das Belüftungssystem ist Bestandteil des zweiten Austragkopfs, sodass an dem Vorratsbehälter
keine besonderen Vorkehrungen zu treffen sind. Das Belüftungssystem weist in einer
Ausgestaltung ein Rückschlagventil auf, welches zum Zwecke des Druckausgleichs öffnet.
In anderen Ausgestaltungen wird das Belüftungssystem bei Betätigung des zweiten Austragkopfs
freigegeben und im unbetätigten Zustand gesperrt. Das Belüftungssystem kann auf herkömmliche
Weise durch den Fachmann geeignet gestaltet werden. Je nach Anforderung ist beispielsweise
ein Luftfilter oder dergleichen in dem Belüftungssystem vorgesehen, um einen Keimeintrag
über das Belüftungssystem zu vermeiden. In einer Ausgestaltung ist das Medium unmittelbar
in den Vorratsbehälter aufgenommen. In anderen Ausgestaltungen ist das Medium in einem
flexiblen Beutel in dem Vorratsbehälter aufgenommen, wobei das Medium in dem Beutel
vor Kontakt mit der Umgebung geschützt ist.
[0008] Im entkoppelten Zustand sind das erste Spendermodul und das zweite Spendermodul jeweils
für sich nutzbar. Zu diesem Zweck weisen die Austragköpfe vorzugsweise jeweils Pumpeinheiten
auf, mittels welchen auf herkömmliche Weise ein Medium in Richtung einer Austragöffnung
gefördert wird. Im gekoppelten Zustand wird mittels des Luftpumpsystems ein Überdruck
in dem Vorratsbehälter erzeugt, welcher ein Verdrängen des Mediums aus dem Vorratsbehälter
bewirkt, sodass das Medium unter Umgehung eines Austragmechanismus des zweiten Spendermoduls
gefördert wird. Da der Überdruck nur kurzfristig wirkt und das Medium nicht unter
Überdruck ausgetragen wird, ist eine Verwendung des Spendermoduls auch mit pastösen
Medien denkbar.
[0009] In einer Ausgestaltung ist das Luftpumpsystem als eigenständige Baueinheit gestaltet,
wobei die Spendermodule in einer Weiterbildung mittels des Luftpumpsystems gekoppelt
werden. Um ein verliersicheres System zu schaffen, ist in anderen Ausgestaltungen
das Luftpumpsystem als gemeinsame Baueinheit mit dem ersten oder dem zweiten Spendermodul
gestaltet. Vorzugsweise sind das Luftpumpsystem und das erste Spendermodul als gemeinsame
Baueinheit gestaltet. Dadurch wird verhindert, dass eine Bedienung des Luftpumpsystems
im entkoppelten Zustand einen unerwünschten Druckanstieg in dem Vorratsbehälter und
damit einen Austrag des Mediums bewirkt.
[0010] Das Luftpumpsystem weist in einer Ausgestaltung einen automatischen oder halbautomatischen,
motorischen und/oder magnetischen Antrieb auf. In vorteilhaften Ausgestaltungen ist
das Luftpumpsystem als manuell betätigbares Luftpumpsystem mit einer volumenvariablen
Pumpkammer gestaltet. Bei einer Volumenvergrößerung wird dabei Luft in die Pumpkammer
eingesaugt und bei einer Volumenverkleinerung wird Luft aus der Pumpkammer über das
Belüftungssystem in den Vorratsbehälter gefördert. Der Pumpkammer ist in einer Ausgestaltung
ein verlagerbarer Kolben zugeordnet.
[0011] In vorteilhaften Ausgestaltungen weist die Pumpkammer eine reversibel verformbare
Wandung auf. Durch Einwirken einer Kraft auf die Wandung wird die Wandung verformt,
sodass ein Volumen der Pumpkammer reduziert wird. Dabei wird die in der Pumpkammer
befindliche Luft über das Belüftungssystem in den Vorratsbehälter gefördert. Bei Wegfall
der Kraft auf die Wandung nimmt die Wandung aufgrund interner Rückstellkräfte wieder
die ursprüngliche Form an, wobei Luft aus der Umgebung angesaugt wird. Durch geeignete
Mittel ist dabei ein Ansaugen von Luft und/oder Medium aus dem Vorratsbehälter verhindert
und ein Ansaugen von Luft aus der Umgebung sichergestellt.
[0012] In einer Ausgestaltung wird die Wandung durch Aufbringen von Kräften in Radialrichtung
des ersten Spendermoduls verformt. In vorteilhaften Ausgestaltungen ist die verformbare
Wandung als in Axialrichtung des ersten Spendermoduls längenveränderlicher Faltenbalg
gestaltet. Ein Faltenbalg kann je nach Anforderung geeignet robust gestaltet werden.
Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn das Luftpumpsystem mit dem ersten Spendermodul
als gemeinsame Baueinheit gestaltet ist und durch den Nutzer in Handtaschen, Aktenmappen
oder im Reisegepäck mitgeführt wird. Der Faltenbalg wird durch Aufbringen einer externen
Kraft verkürzt. Bei Wegfall der Kraft nimmt der Faltenbalg aufgrund interner Rückstellkräfte
oder einem zusätzlichen Federelement wieder die Ausgangsform an.
[0013] In einer weiteren Ausgestaltung weist der zweite Austragkopf eine Druckkammer auf,
wobei die Druckkammer über ein Einlassventil mit dem Vorratsbehälter fluidisch verbunden
ist. Im entkoppelten Zustand wird bei Betätigung des zweiten Austragkopfs in der Druckkammer
ein Unterdruck erzeugt, sodass das Einlassventil zu der Druckkammer öffnet. Im gekoppelten
Zustand wird unter Umgehung eines Aktuators des zweiten Austragkopfs bei Betätigung
des Luftpumpsystems in dem Vorratsbehälter ein Überdruck erzeugt, sodass das Einlassventil
zu der Druckkammer öffnet.
[0014] In einer Ausgestaltung ist an dem Luftpumpsystem und/oder dem ersten Spendermodul
mindestens ein Stößel vorgesehen, wobei in einem gekoppelten Zustand mittels des mindestens
einen Stößels ein der Nachfüllöffnung zugeordnetes Ventil und/oder ein der mindestens
einen Austragöffnung des zweiten Austragkopfs zugeordnetes Ventil zwangsgeführt geöffnet
ist. Sofern beide Ventile geöffnet sind, ist in einem gekoppelten Zustand die Medienkammer
dauerhaft mit dem zweiten Austragkopf, insbesondere mit einer Druckkammer des zweiten
Austragkopfs kommuniziert. Bei Erzeugen eines Unterdrucks in der Medienkammer, beispielsweise
aufgrund eines Austrags eines Mediums, und/oder bei Erzeugen eines Überdrucks in dem
Vorratsbehälter mittels des Luftpumpsystems wird Medium aus dem Vorratsbehälter in
die Mediumkammer gefördert.
[0015] In einer Ausgestaltung weist der zweite Austragkopf nur eine einzige Austragöffnung
auf, über welche das Medium im entkoppelten Zustand ausgetragen und im gekoppelten
Zustand der Mediumkammer zugeführt wird. In anderen Ausgestaltungen weist der Austragkopf
eine, beispielsweise an einer Seitenwand angeordnete erste Austragöffnung und eine,
beispielsweise an einem oberen Ende des zweiten Austragkopfs angeordnete zweite Austragöffnung
auf, wobei in einem gekoppelten Zustand der Spendermodule die erste Austragöffnung
geschlossen ist und das erste Spendermodul mit der zweiten Austragöffnung fluidisch
gekoppelt ist und einem entkoppelten Zustand der Spendermodule die zweite Austragöffnung
geschlossen ist und das Medium bei Betätigung des zweiten Austragkopfs über die erste
Austragöffnung austragbar ist. Die zwei Austragöffnungen sind dabei in Größe, Anordnung
und Formgebung an den jeweiligen Zweck geeignet anpassbar.
[0016] In einer Ausgestaltung weisen das erste Spendermodul, das zweite Spendermodul und/oder
das Luftpumpsystem für eine zerstörungsfrei lösbare, wiederholbare Kopplung zueinander
komplementäre Kopplungsmittel auf.
[0017] Vorzugsweise weist das Luftpumpsystem eine auf den zweiten Austragkopf aufsetzbare
Kopplungshülse auf.
[0018] Der zweite Austragkopf weist in vorteilhaften Ausgestaltungen eine zum Austragen
des Mediums betätigbare Pumpeinheit auf, wobei das Belüftungssystem einen bei Betätigung
der Pumpeinheit freigegebenen Be- und Entlüftungsweg umfasst, und wobei im gekoppelten
Zustand der Spendermodule die Pumpeinheit des zweiten Austragkopfs zumindest teilweise
in einen betätigten Zustand überführt ist. In vorteilhaften Ausgestaltungen ist an
dem zweiten Austragkopf, insbesondere an dessen Pumpeinheit, ein Dichtungselement
vorgesehen, das eine Belüftungsöffnung des Be- und Entlüftungswegs in einem unbetätigten
Zustand verschließt und in einem betätigten Zustand freigibt. Wenn im gekoppelten
Zustand der Spendermodule die Pumpeinheit des zweiten Spendermoduls in den betätigten
Zustand überführt ist, ist somit die Belüftungsöffnung freigegeben. Die Pumpeinheit
ist dabei in einer Ausgestaltung im gekoppelten Zustand in eine Endlage der Betätigung
überführt. In anderen Ausgestaltungen erfolgt ein Überführen der Pumpeinheit in einen
betätigten Zustand beim Koppeln nur bis zu einer Lage, in welcher der Be- und Entlüftungsweg
freigegeben ist.
[0019] Gemäß einem zweiten Aspekt wird ein Verfahren zum Wiederbefüllen eines Spendermoduls
eines Spendersystem umfassend ein erstes Spendermodul mit einer mit einem Medium befüllbaren
Mediumkammer und einer Nachfüllöffnung und ein mit dem ersten Spendermodul zum Wiederbefüllen
koppelbares zweites Spendermodul mit einem Vorratsbehälter zum Bevorraten des Mediums
und einem zweiten an dem Vorratsbehälter des zweiten Spendermoduls angebrachten, im
entkoppelten Zustand der Spendermodule zum Austragen des Mediums aus dem Vorratsbehälter
betätigbaren Austragkopf geschaffen, wobei im gekoppelten Zustand der Spendermodule
über ein Belüftungssystem, das an dem zweiten Austragkopf zum Zwecke des Druckausgleichs
in dem Vorratsbehälter bei einem Austrag des Mediums vorgesehen ist, Luft in den Vorratsbehälter
gefördert wird, sodass in dem Vorratsbehälter ein Überdruck erzeugt wird. Der in dem
Vorratsbehälter erzeugte Überdruck wird genutzt, um das Medium aus dem Vorratsbehälter
in die Mediumkammer des ersten Spendermoduls zu fördern. Ein Fördern von Luft über
das Belüftungssystem in den Vorratsbehälter erfolgt vorzugsweise mittels eines geeigneten
Luftpumpsystems, beispielsweise ein Luftpumpsystem umfassend einen Faltenbalg.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0020] Weitere Vorteile und Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung,
das anhand der Figuren erläutert ist. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine teilweise geschnittene Darstellung eines Spendersystems und
- Fig. 2
- ein Detail II gemäß Fig. 1.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0021] Fig. 1 zeigt schematisch ein Spendersystem 100 umfassend eine erstes Spendermodul
1, ein mit dem ersten Spendermodul 1 koppelbares zweites Spendermodul 2 und ein Luftpumpsystem
3. Fig. 2 zeigt ein Detail II des Spendersystems 100 gemäß Fig. 1 in einer geschnittenen
Darstellung.
[0022] Das erste Spendermodul 1 weist eine mit einem Medium befüllbare Mediumkammer 10 und
einen ersten zum Austragen des Mediums aus der Mediumkammer 10 betätigbaren Austragkopf
11 auf. Der dargestellte Austragkopf 11 umfasst eine Pumpeinheit 12 und einen zum
Betätigen des Austragkopfs 11 relativ zu der Medienkammer 10 verlagerbaren Sprühkopf
13. Ein Betätigen des Austragkopfs 11 zum Austragen des in der Mediumkammer 10 bevorrateten
Mediums ist sowohl in dem dargestellten gekoppelten Zustand als auch nach Trennen
des ersten Spendermoduls 1 von dem zweiten Spendermodul 2 in einem entkoppelten Zustand
möglich.
[0023] Für ein Wiederbefüllen des ersten Spendermoduls 1 weist das erste Spendermodul 1
eine Nachfüllöffnung 15 auf. Die Nachfüllöffnung 15 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
an einem dem Austragkopf 11 gegenüberliegenden Ende der Mediumkammer 10 vorgesehen.
Der Nachfüllöffnung 15 ist ein Ventil mit einem Ventilkörper 16 zugeordnet, wobei
der Ventilkörper 16 mittels einer Rückstellfeder 17 an einen an der Nachfüllöffnung
15 vorgesehenen Ventilsitz gezwungen ist. Ein Gehäuse der Mediumkammer 10 ist zur
Schaffung und/oder Aufnahme eines Widerlagers für die Rückstellfeder 17 durch den
Fachmann geeignet gestaltbar.
[0024] Für einen Druckausgleich beim Befüllen und Entleeren weist die Mediumkammer 10 in
einer Ausgestaltung eine nicht dargestellte Be- und Entlüftungsvorrichtung auf. Die
Be- und Entlüftungsvorrichtung umfasst in einer Ausgestaltung einen Be- und Entlüftungsweg,
welcher in einem unbetätigten Zustand der Pumpeinheit 12 verschlossen und bei Betätigung
der Pumpeinheit 12 freigegeben wird. Mittels der Be- und Entlüftungsvorrichtung wird
in einer Ausgestaltung die Pumpeinheit 12 des ersten Spendermoduls 1 bei einem Befüllen
über einen Stellweg verstellt, sodass der Be- und Entlüftungsweg freigegeben ist.
Der Stellweg ist dabei vorzugsweise kurz, insbesondere kürzer als ein für eine Betätigung
der Pumpeinheit 12 vorgesehener Betätigungsweg. Für eine Medienzufuhr zu der Pumpeinheit
12 ist vorzugsweise innerhalb der Mediumkammer 10 ein nicht dargestelltes Steigrohr
vorgesehen. In alternativen Ausgestaltungen ist das Medium innerhalb der Mediumkammer
10 in einem volumenvariablen flexiblen Beutel bevorratet
[0025] Das zweite Spendermodul 2 umfasst einen Vorratsbehälter 20 zum Bevorraten des Mediums
und einen zweiten an dem Vorratsbehälter 20 des zweiten Spendermoduls 2 angebrachten
Austragkopf 21 mit einer Pumpeinheit 22 und einem Sprühkopf 23. In einem nicht dargestellten
entkoppelten Zustand der Spendermodule 1, 2 ist der Sprühkopf 23 relativ zu dem Vorratsbehälter
20 verlagerbar, wodurch die Pumpeinheit 22 zum Austragen des Mediums aus dem Vorratsbehälter
20 und zur Abgabe des Mediums an einer ersten Austragöffnung 24 betätigt wird. Der
dargestellte Sprühkopf 23 weist weiter eine zweite Austragöffnung 25 auf. An dem zweiten
Austragkopf 21 ist mindestens ein nicht dargestellter Ventilkörper vorgesehen, mittels
welchem in dem dargestellten gekoppelten Zustand der Spendermodule 1, 2 die erste
Austragöffnung 24 geschlossen ist und das erste Spendermodul 1 mit der zweiten Austragöffnung
25 fluidisch gekoppelt ist und mittels welchem in einem entkoppelten Zustand der Spendermodule
1, 2 die zweite Austragöffnung 25 geschlossen ist und das Medium bei Betätigung des
zweiten Austragkopfs 21 über die erste Austragöffnung 24 austragbar ist. Zum Zweck
des Druckausgleichs beim Austragen des Mediums ist ein Belüftungssystem vorgesehen.
[0026] Zum Wiederbefüllen der Mediumkammer 10 wird das Luftpumpsystem 3 betätigt, wobei
das Luftpumpsystem 3 das Belüftungssystem des zweiten Austragkopfs 21 nutzt. Das dargestellte
Luftpumpsystem 3 weist eine Kopplungshülse 30 auf, welche auf den Austragkopf 21 des
zweiten Spendermoduls 2 aufsetzbar ist. Eine Betätigung der Pumpeinheit 22 des Austragkopfs
21 durch Verlagerung des Sprühkopfs 23 ist daher im dem dargestellten gekoppelten
Zustand nicht möglich.
[0027] Das dargestellte Luftpumpsystem 3 ist ein manuell betätigbares Luftpumpsystem 3 mit
einer volumenvariablen Pumpkammer 31 und einer als Faltenbalg gestalteten, reversibel
verformbaren Wandung 32. Für eine Volumenänderung der Pumpkammer 31 wird der Faltenbalg
durch Aufbringen einer schematisch durch einen Pfeil dargestellten Kraft in Axialrichtung
I des ersten Spendermoduls 1 komprimiert. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Faltenbalg dabei an einer Wandung der Medienkammer 10 geführt. An einem der
Kopplungshülse 30 zugewandtem Ende der Pumpkammer 31 ist eine Öffnung 34 vorgesehen,
über welche Luft bei einer Kompression des Faltenbalgs aus der Pumpkammer 31 in Richtung
des zweiten Austragkopfs 21 entweicht.
[0028] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind das erste Spendermodul 1 und das Luftpumpsystem
3 als gemeinsame Baueinheit ausgebildet, welche wie in Fig. 1 dargestellt mit dem
zweiten Spendermodul 2 zum Wiederbefüllen des ersten Spendermoduls 1 koppelbar sind.
[0029] An der Baueinheit umfassend das erste Spendermodul 1 und das Luftpumpsystem 3 ist
ein Stößel 35 vorgesehen. Der Stößel 35 wird beim Koppeln der Spendermodule 1, 2 in
die Austragöffnung 25 und die Nachfüllöffnung 15 eingeführt, sodass das der Nachfüllöffnung
15 und das der Austragöffnung 25 zugeordnete Ventil jeweils geöffnet werden. Dadurch
wird die Medienkammer 10 mit dem Innenraum des zweiten Austragkopfs 21 im gekoppelten
Zustand der Spendermodule 1, 2 fluidisch verbunden. Durch geeignete Mittels ist die
erste Austragöffnung 24 im gekoppelten Zustand verschlossen.
[0030] Wie im Detail in Fig. 2 erkennbar ist, umfasst die dargestellte Pumpeinheit 22 eine
Druckkammer 26, welche mit dem Vorratsbehälter 20 über ein Einlassventil mit einem
Ventilkörper 27 fluidisch verbunden ist. Das Einlassventil öffnet, wenn der Druck
in dem Vorratsbehälter 20 den Druck in der Druckkammer 26 um einen Schwellwert übersteigt.
Für eine Volumenänderung der Druckkammer 26 ist ein Schieber 28 vorgesehen, welcher
in dem dargestellten Ausführungsbeispiel zweiteilig gestaltet ist. Bei einer Betätigung
der Pumpeinheit 22 im entkoppelten Zustand wird der Schieber 28 aufgrund einer Verlagerung
des Sprühkopfs 23 durch Aufbringen einer externen Kraft entgegen der Kraft von Rückstellfedern
in Richtung des Vorratsbehälters 20 verstellt, wodurch das Volumen der Druckkammer
26 verringert wird. Dadurch wird ein in der Druckkammer 26 vorhandenes Medium in Richtung
der ersten Austragöffnung 24 gefördert. Bei Wegfall der Kraft wird der Schieber 28
aufgrund der Rückstellkräfte der Rückstellfedern wieder in die Ausgangslage bewegt,
sodass in der Druckkammer 26 ein Unterdruck entsteht, das Einlassventil öffnet und
das Medium aus dem Vorratsbehälter 20 in die Druckkammer 26 strömt.
[0031] In dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten gekoppelten Zustand ist der Schieber 28
mittels des Stößels 35 entgegen der Kraft der Rückstellfedern in Richtung eines unteren
Totpunkts verschoben, wobei der Sprühkopf 23 in einer Ausgangslage verbleibt.
[0032] Wie ebenfalls in Fig. 2 erkennbar ist, umfasst der Austragkopf 21 ein Belüftungssystem
mit einer in dem Vorratsbehälter 20 mündenden Belüftungsöffnung 29, über welche dem
Vorratsbehälter 20 beim Austragen des bevorrateten Mediums Luft zum Zwecke des Druckausgleichs
zuführbar ist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird ein Be- und Entlüftungsweg
umfassend Belüftungsöffnung 29 in einem nicht dargestellten unbetätigten Zustand der
Pumpeinheit 22 mittels eines Dichtelements 4 verschlossen. Bei einer Bewegung des
Schiebers 28 zum Betätigen der Pumpeinheit 22 im entkoppelten Zustand oder mittels
des Stößels 35 in dem dargestellten gekoppelten Zustand gibt das Dichtelement 4 den
Be- und Entlüftungsweg frei.
[0033] Das Luftpumpsystem 3 ist über die Öffnung 34 fluidisch mit dem Belüftungssystem gekoppelt.
Durch Betätigung des Luftpumpsystems 3 wird Luft über das Belüftungssystem in den
Vorratsbehälter 20 gefördert. Aufgrund des so in dem Vorratsbehälter 20 erzeugten
Überdrucks strömt das Medium aus dem Vorratsbehälter 20 in die Druckkammer 26 und
über die geöffneten Ventile der zweiten Auslassöffnung 25 und der Nachfüllöffnung
15 in die Mediumkammer 10.
1. Spendersystem umfassend
- ein erstes Spendermodul (1) mit
- einer mit einem Medium befüllbaren Mediumkammer (10),
- einem ersten zum Austragen des Mediums aus der Mediumkammer (10) betätigbaren Austragkopf
(11) und
- einer Nachfüllöffnung (15) und
- ein mit dem ersten Spendermodul zum Wiederbefüllen koppelbares zweites Spendermodul
(2) mit
- einem Vorratsbehälter (20) zum Bevorraten des Mediums und
- einem zweiten an dem Vorratsbehälter (20) des zweiten Spendermoduls (2) angebrachten,
im entkoppelten Zustand der Spendermodule (1, 2) zum Austragen des Mediums aus dem
Vorratsbehälter (20) betätigbaren Austragkopf (21) mit mindestens einer Austragöffnung
(24, 25),
dadurch gekennzeichnet, dass
- der zweite Austragkopf (21) ein Belüftungssystem zum Zwecke des Druckausgleichs
in dem Vorratsbehälter (20) bei einem Austrag des Mediums aufweist und
- das Spendersystem (100) ein Luftpumpsystem (3) umfasst, wobei im gekoppelten Zustand
der Spendermodule (1, 2) das Luftpumpsystem (3) fluidisch mit dem Belüftungssystem
des zweiten Austragkopfs (21) gekoppelt ist und betätigbar ist, um Luft über das Belüftungssystem
in den Vorratsbehälter (20) zu fördern.
2. Spendersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftpumpsystem (3) und das erste Spendermodul (1) als gemeinsame Baueinheit gestaltet
sind.
3. Spendersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftpumpsystem (3) als manuell betätigbares Luftpumpsystem (3) mit einer volumenvariablen
Pumpkammer (31) gestaltet ist.
4. Spendersystem Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das manuell betätigbare Luftpumpsystem (3) eine reversibel verformbare Wandung (32)
aufweist.
5. Spendersystem Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die verformbare Wandung (32) als in Axialrichtung (I) des ersten Spendermoduls (1)
längenveränderlicher Faltenbalg gestaltet ist.
6. Spendersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Austragkopf (21) eine Druckkammer (26) aufweist, wobei die Druckkammer
(26) über ein Einlassventil (27) mit dem Vorratsbehälter (20) fluidisch verbunden
ist.
7. Spendersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Luftpumpsystem (3) und/oder dem ersten Spendermodul (1) mindestens ein Stößel
(35) vorgesehen ist und in einem gekoppelten Zustand mittels des mindestens einen
Stößels (35) ein der Nachfüllöffnung (15) zugeordnetes Ventil und/oder ein der mindestens
einen Austragöffnung (34, 35) des zweiten Austragkopfs (21) zugeordnetes Ventil zwangsgeführt
geöffnet ist/sind.
8. Spendersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Austragkopf (21) eine erste Austragöffnung (24) und eine zweite Austragöffnung
(25) aufweist, wobei in einem gekoppelten Zustand der Spendermodule (1, 2) die erste
Austragöffnung (24) geschlossen ist und das erste Spendermodul (1) mit der zweiten
Austragöffnung (25) fluidisch gekoppelt ist und einem entkoppelten Zustand der Spendermodule
(1, 2) die zweite Austragöffnung (25) geschlossen ist und das Medium bei Betätigung
des zweiten Austragkopfs (21) über die erste Austragöffnung (24) austragbar ist.
9. Spendersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftpumpsystem (3) eine auf den zweiten Austragkopf (21) aufsetzbare Kopplungshülse
(30) aufweist.
10. Spendersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Austragkopf (21) eine zum Austragen des Mediums betätigbare Pumpeinheit
(22) aufweist, wobei das Belüftungssystem einen bei Betätigung der Pumpeinheit (22)
freigegebenen Be- und Entlüftungsweg umfasst, und wobei im gekoppelten Zustand der
Spendermodule (1, 2) die Pumpeinheit (22) des zweiten Austragkopfs (21) zumindest
teilweise in einen betätigten Zustand überführt ist.
11. Verfahren zum Wiederbefüllen eines Spendermoduls eines Spendersystem umfassend ein
erstes Spendermodul (1) mit einer mit einem Medium befüllbaren Mediumkammer (10) und
einer Nachfüllöffnung (15) und ein mit dem ersten Spendermodul (1) zum Wiederbefüllen
koppelbares zweites Spendermodul (2) mit einem Vorratsbehälter (20) zum Bevorraten
des Mediums und einem zweiten an dem Vorratsbehälter (20) des zweiten Spendermoduls
(2) angebrachten, im entkoppelten Zustand der Spendermodule (1, 2) zum Austragen des
Mediums aus dem Vorratsbehälter (20) betätigbaren Austragkopf (21),
dadurch gekennzeichnet, dass
im gekoppelten Zustand der Spendermodule (1, 2) über ein Belüftungssystem, das an
dem zweiten Austragkopf (21) zum Zwecke des Druckausgleichs in dem Vorratsbehälter
(20) bei einem Austrag des Mediums vorgesehen ist, Luft in den Vorratsbehälter (20)
gefördert wird, sodass in dem Vorratsbehälter (20) ein Überdruck erzeugt wird.