(19) |
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(11) |
EP 3 085 491 A1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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26.10.2016 Patentblatt 2016/43 |
(22) |
Anmeldetag: 24.04.2015 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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BA ME |
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Benannte Validierungsstaaten: |
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MA |
(71) |
Anmelder: ARKU MASCHINENBAU GMBH |
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76532 Baden-Baden (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Kröplin, Dirk
76137 Karlsruhe (DE)
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(74) |
Vertreter: Durm & Partner |
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Patentanwälte
Moltkestrasse 45 76133 Karlsruhe 76133 Karlsruhe (DE) |
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VORRICHTUNG ZUM SCHLEIFEN UND ENTGRATEN EINES FLÄCHIGEN WERKSTÜCKS |
(57) Eine Vorrichtung zum Schleifen und Entgraten eines flächigen Werkstücks (6) umfasst
eine Schleifwalze (2) mit einem Schleifbelag (5). Eine koaxiale, mit der Schleifwalze
(2) drehfest verbundene Antriebswelle (3) wird von einem Antriebsmotor (7) über einen
primären Riemenantrieb (9) angetrieben. Die Schleifwalze (2) ist auf der Antriebswelle
(3) axial verschieblich gelagert. Über einen zweiten sekundären Riemenantrieb (16)
treibt der Antriebsmotor (7) ein Kurvengetriebe an, umfassend einen auf der Antriebswelle
(3) der Schleifwalze (2) drehbar gelagerten Steuerzylinder (23) mit einer Nutkurve
(25) und einen an der Schleifwalze (2) angeordneten Kurvenreiter (26). Die rotierende
Schleifwalze (2) führt somit eine oszillierende Hin- und Her-Bewegung in axialer Richtung
aus.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schleifen und Entgraten eines flächigen
Werkstücks gemäß dem Oberbegriff des ersten Patentanspruchs.
[0002] Beim Stanzen oder Schneiden von Stahlblech, das durchaus mehrere Zentimeter dick
sein kann, bilden sich an der Oberseite störende Grate. Diese können mittels einer
Schleifwalze abgeschliffen werden. Hierzu wird das Werkstück mittels eines geeigneten
Transportmechanismus unter der sich relativ schnell drehenden Schleifwalze vorbeigeführt.
[0003] DE 10 2007 048 544 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum Schleifen eines flächigen Werkstücks mit einer Schleifwalze,
die von einem Elektromotor über Keilriemenscheiben und Keilriemen angetrieben wird.
Die Schleifwalze ist an der Umfangsoberfläche mit einem Schleifpapier oder Schleifleinen
belegt.
[0004] Eine statisch gelagerte Schleifwalze nutzt sich ungleichmäßig ab, da immer wieder
dieselben Stellen des Schleifbelags über die Oberfläche der Werkstücke schleifen.
In der deutschen Offenlegungsschrift
1 502 538 wird deshalb vorgeschlagen, die Schleifwalze in Querrichtung hin- und herzubewegen,
um ein gleichmäßiges Abnutzen der Schleifwalze zu bewirken. Als möglicher Mechanismus
zur Erzeugung der Hin- und Her-Bewegung der Schleifwalze in Querrichtung wird ein
Kurbelstangenantrieb erwähnt.
[0005] Es liegt nahe, für die Hin- und Her-Bewegung der Schleifwalze in axialer Richtung
einen vom Hauptantrieb unabhängigen zweiten Antrieb vorzusehen. Dies hat den Vorteil,
dass die Drehzahl der Schleifwalze und die Frequenz der axialen Hin- und Her-Bewegung
völlig unabhängig voneinander gewählt oder sogar im laufenden Betrieb eingestellt
werden können. Allerdings wird die Maschine durch das Vorsehen eines zweiten separaten
Antriebs für die Oszillation der Schleifwalze erheblich komplizierter und damit nicht
nur teurer, sondern auch weniger zuverlässig im Betrieb.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist somit die Schaffung einer Vorrichtung zum Schleifen und
Entgraten eines flächigen Werkstücks mit einer Schleifwalze, die außer der Rotationsbewegung
eine axiale Hin- und Her-Bewegung ausführt, ohne dass ein zweiter Motor vorgesehen
werden muss.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 dadurch gelöst, dass die Schleifwalze auf der Antriebswelle axial verschieblich
gelagert ist, und dass mit dem Antriebsmotor ein Verschiebegetriebe gekoppelt ist,
welches die oszillierende Hin- und Her-Bewegung der Schleifwalze auf der Antriebswelle
erzeugt.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung sitzt die Schleifwalze koaxial auf der Antriebswelle,
wobei die Schleifwalze mit der Antriebswelle drehfest verbunden ist. Gleichzeitig
ist die Schleifwalze auf der Antriebswelle axial verschieblich gelagert, so dass sie
eine Hin- und Her-Bewegung gegenüber der ortsfesten Antriebswelle ausführen kann.
Der Antriebsmotor treibt die Schleifwalze direkt an und ist gleichzeitig mit dem Verschiebegetriebe
gekoppelt, das die oszillierende Bewegung der Schleifwalze in axialer Richtung erzeugt.
Auf diese Weise genügt ein einziger Antriebsmotor, um sowohl die Rotationsbewegung
der Schleifwalze als auch deren Hin- und Her-Bewegung in axialer Richtung zu erzeugen.
[0009] Das erfindungsgemäß zwischen dem Antriebsmotor und der Antriebswelle der Schleifwalze
angeordnete Verschiebegetriebe ist vorzugsweise als Kurvengetriebe ausgebildet und
umfasst einen auf der Antriebswelle der Schleifwalze drehbar gelagerten Steuerzylinder
mit einer Nutkurve sowie einen an der Schleifwalze angeordneten Kurvenreiter, der
die Nutkurve des Steuerzylinders abfährt. Die seitliche Auslenkung der Nutkurve bestimmt
dabei die axiale Verlagerung der Schleifwalze auf der Antriebswelle.
[0010] Die Nutkurve kann z. B. sinusförmig ausgebildet sein. Bevorzugt durchfährt der Kurvenreiter
eine vollständige Sinuskurve pro Umdrehung des Steuerzylinders, so dass nach einer
vollständigen Umdrehung des Steuerzylinders die Schleifwalze genau eine Hin- und Her-Bewegung
in axialer Richtung ausgeführt hat. Denkbar ist natürlich auch, dass die Nutkurve
mehrere Minima und Maxima hat, so dass die Oszillationsfrequenz ein Mehrfaches der
Umdrehungszahl des Steuerzylinders beträgt.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung hat die Schleifwalze
an ihrer einen Stirnseite eine zylindrische Ausnehmung, in welcher der Steuerzylinder
koaxial angeordnet ist. Auf diese Weise lässt sich das Kurvengetriebe in die Schleifwalze
integrieren, ohne dass zusätzlicher Platz beansprucht würde.
[0012] Die Schleifwalze ist bevorzugt als Hohlzylinder ausgebildet, an dessen Innenwand
mindestens ein axialer Führungsschlitz angeordnet ist. Die Antriebswelle trägt wenigstens
eine korrespondierende Kurvenrolle, die in den Führungsschlitz des Hohlzylinders eingreift.
Vorteilhaft ist zudem zwischen der Antriebswelle und der Schleifwalze wenigstens ein
Gleitlager angeordnet. Zweckmäßig ist es, zumindest zwei Führungsschlitze und korrespondierende
Kurvenrollen vorzusehen, die jeweils im Bereich des rechten bzw. linken Endes der
Schleifwalze angeordnet sind. Kurvenrollen und axiale Führungsschlitze bilden die
notwendige drehfeste Verbindung zwischen Antriebswelle und Schleifwalze und ermöglichen
gleichzeitig die Verschieblichkeit der Schleifwalze auf der Antriebswelle in axialer
Richtung, um die oszillierende Hin- und Her-Bewegung der Schleifwalze zu erlauben.
[0013] Bei einer besonders bevorzugten Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung treibt
der Antriebsmotor über einen ersten Riemenantrieb die Antriebswelle der Schleifwalze
an und über einen zweiten Riemenantrieb das Verschiebegetriebe, das vorzugsweise als
Kurvengetriebe ausgebildet ist. Zwei mit dem Antriebsmotor gekoppelte Riemenantriebe
erlauben die Wahl unterschiedlicher Übersetzungen für den ersten und den zweiten Riemenantrieb.
Auf diese Weise lässt sich die Frequenz der oszillierenden Hin- und Her-Bewegung der
Schleifwalze auf der Antriebswelle unabhängig von der Umdrehungsgeschwindigkeit der
Schleifwalze um ihre Achse einstellen. Bevorzugt ist der zweite Riemenantrieb, der
das Verschiebegetriebe antreibt, mit dem ersten Riemenantrieb, der die Antriebswelle
der Schleifwalze antreibt, über eine Verbindungswelle gekoppelt. Damit stellt der
erste Riemenantrieb den Primärantrieb für die Schleifwalze dar und der zweite, über
die Verbindungswelle angekoppelte Riemenantrieb einen Sekundärantrieb für die Hinund
Her-Bewegung. Es ist allerdings auch möglich, zwei unabhängige Riemenantriebe vorzusehen,
die jeweils direkt die Rotationsbewegung des Antriebsmotors auf die Schleifwalze bzw.
das Verschiebegetriebe übertragen.
[0014] Zweckmäßig umfasst der erste Riemenantrieb eine erste Riemenscheibe, die auf der
Antriebswelle der Schleifwalze sitzt, und umfasst der zweite Riemenantrieb eine zweite
Riemenscheibe, die mit dem Steuerzylinder verbunden ist. Ein derart konstruierter
doppelter Riemenantrieb erlaubt es auf einfache Weise, die Antriebswelle der Schleifwalze
und den auf der Antriebswelle drehbar gelagerten Steuerzylinder mit verschiedenen
Drehzahlen rotieren zu lassen, indem die beiden Riemenantriebe unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse
haben. Auch nachträglich lassen sich die Übersetzungsverhältnisse leicht verändern.
Zum Beispiel kann bei unveränderten Drehzahlen des Antriebsmotors und der Schleifwalze
die Frequenz der oszillierenden axialen Bewegung der Schleifwalze veränderten Bedingungen
angepasst werden, z. B. allein durch den Austausch der mit dem Steuerzylinder verbundenen
Riemenscheibe.
[0015] Eine Lagerung der Schleifwalzenwelle im Maschinengestell derart, dass das eine, z.
B. rechte Ende der Antriebswelle in einem abklappbaren Wälzlager gelagert ist, bietet
den Vorteil, dass die zylindrische Schleifwalze in axialer Richtung von der Antriebswelle
bzw. der Schleifbelag von der Schleifwalze abgezogen werden kann, was den Austausch
sehr einfach macht. In diesem Fall ist es zweckmäßig, die beiden Riemenantriebe für
die Schleifwalze bzw. den Steuerzylinder nebeneinander an dem Ende der Antriebswelle
anzuordnen, das der abklappbaren Lagerstelle gegenüber liegt. Auch die Riemenantriebe
bilden dann kein Hindernis für einen Austausch des Schleifbelags oder auch der kompletten
Schleifwalze durch Abziehen in axialer Richtung von den Riemenantrieben weg.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Entgratmaschine in einem stark vereinfachten Vertikalschnitt;
- Figur 2
- eine Ausschnittvergrößerung des Bereichs A von Figur 1.
[0017] In den Abbildungen sind nur die wesentlichen Teile der Entgratmaschine zu sehen,
soweit sie für das Verständnis der Erfindung notwendig sind.
[0018] In einem Maschinenständer 1 ist eine Schleifwalze 2 um ihre horizontale Achse drehbar
gelagert. Die Schleifwalze 2 sitzt koaxial auf einer Antriebswelle 3, welche durch
zwei Wälzlager 4a, 4b im Maschinenständer 1 drehbar gelagert ist. Die beiden Wälzlager
4a, 4b sind mit einigem Abstand voneinander angeordnet. Ein drittes, hier nicht dargestelltes
Wälzlager befindet sich am freien (in Figur 1 rechten) Ende der Antriebswelle 3, wobei
dieses dritte Wälzlager von der Antriebswelle 3 durch Abklappen gelöst werden kann,
so dass die Schleifwalze 2, wie hier dargestellt, temporär frei fliegend gelagert
ist.
[0019] Auf der zylindrischen Außenseite der Schleifwalze 2 ist ein Schleifbelag 5 zur abrasiven
Bearbeitung eines flächigen Werkstücks 6 angeordnet. Der Schleifbelag 5 ist hier als
endloser zylindrischer Schlauch ausgeführt und kann vom freien Ende der Antriebswelle
3 her in axialer Richtung auf die Schleifwalze 2 aufgezogen und in Gegenrichtung abgezogen
werden. Zur Entfernung von Graten auf der im Wesentlichen ebenen Oberseite des Werkstücks
6 wird dieses in horizontaler Richtung unter der sich drehenden Schleifwalze 2 vorbeibewegt.
[0020] Angetrieben wird die Schleifwalze 2 von einem Antriebsmotor 7, einem starken Elektromotor.
Dessen Motorwelle 8 ist ebenfalls horizontal im Maschinenständer 1 gelagert. Über
einen ersten primären Riemenantrieb 9 treibt der Antriebsmotor 7 die Antriebswelle
der Schleifwalze 2 an. Der Riemenantrieb 9 umfasst eine untere Riemenscheibe 10, eine
obere Riemenscheibe 11, die auf der Antriebswelle 3 der Schleifwalze 2 sitzt, sowie
einen über die Riemenscheiben 10, 11 geführten Treibriemen 12.
[0021] Die Antriebswelle 3 ist mit der Schleifwalze 2 drehfest verbunden. Gleichzeitig ist
die Schleifwalze 2 auf der Antriebswelle 3 in axialer Richtung verschieblich gelagert.
Realisiert wird dies durch zwei axiale Führungsschlitze 13a, 13b an der zylindrischen
Innenseite der Schleifwalze 2, welche als Hohlzylinder ausgebildet ist, und zwei korrespondierende
Kurvenrollen 14a, 14b, die auf der Antriebswelle 3 sitzen und in die Führungsschlitze
13a, 13b eingreifen. Zwischen Antriebswelle 3 und Schleifwalze 2 ist ein Gleitlager
15 angeordnet, so dass die Schleifwalze 2 leicht auf der Antriebswelle 3 axial hin-
und hergleiten kann, soweit dies die relative Bewegung der Kurvenrollen 14a, 14b in
den Führungsschlitzen 13a, 13b zulässt. Die Kurvenrollen 14a, 14b haben die Funktion
von Mitnehmern, welche die Rotationsbewegung der Antriebswelle 3 auf die Schleifwalze
2 übertragen.
[0022] Der Antriebsmotor 7 lässt nicht nur die Schleifwalze 2 rotieren, sondern bewirkt
auch eine oszillierende Hin- und Her-Bewegung der Schleifwalze 2 gegenüber der Antriebswelle
3. Hierzu ist ein zweiter sekundärer Riemenantrieb 16 vorgesehen. Dieser Riemenantrieb
16 umfasst eine obere Riemenscheibe 17 und eine untere Riemenscheibe 18, über welche
ein Treibriemen 19 läuft. Eine Verbindungswelle 20 ist horizontal und damit parallel
zur Antriebswelle 3 und zur Motorwelle 8 im Maschinenständer 1 drehbar gelagert. Die
untere Riemenscheibe 18 sitzt auf dem einen (in Figur 1 rechten) Ende der Verbindungswelle
20. Auf dem gegenüberliegenden Ende der Verbindungswelle 20 sitzt eine weitere Riemenscheibe
21 ungefähr in der Mitte zwischen der unteren Riemenscheibe 10 und der oberen Riemenscheibe
11 des primären Riemenantriebs 9, wobei diese drei Riemenscheiben 10, 11, 21 in einer
Ebene liegen. Der Treibriemen 12 des primären Riemenantriebs 9 ist über die mittlere
Riemenscheibe 21 geführt und überträgt so die Rotationsbewegung des Antriebsmotors
7 auf die Verbindungswelle 20 und den angekoppelten sekundären Riemenantrieb 16.
[0023] Die Schleifwalze 2 hat an ihrer dem freien Ende gegenüberliegenden (in Figur 1 linken)
Stirnseite eine große zylindrische Ausnehmung. Ein ebenfalls zylindrisch ausgebildeter
Steuerzylinder 23 sitzt nahezu vollständig in der Ausnehmung 22 und ist mittels Wälzlagern
24a, 24b auf der Antriebswelle 3 der Schleifwalze 2 gelagert, so dass er sich frei
auf der Antriebswelle 3 drehen kann. In die Mantelfläche des Steuerzylinders 23 ist
eine Nutkurve 25 mit näherungsweise rechteckigem Querschnitt eingearbeitet. Wie insbesondere
in der vergrößerten Darstellung von Figur 2 zu sehen, ist ein korrespondierender Kurvenreiter
26 an einer zylindrischen Innenwand der Schleifwalze 2 angeordnet und greift in die
Nutkurve 25 des Steuerzylinders 23 ein. Der Kurvenreiter 26 ist als Kurvenrolle ausgebildet,
um die Reibung zwischen Nutkurve 25 und Kurvenreiter 26 zu verringern.
[0024] An der freien (in Figuren 1, 2 linken) Stirnseite des Steuerzylinders 23 ist die
obere Riemenscheibe 17 des sekundären Riemenantriebs 16 angeflanscht. Somit treibt
der Antriebsmotor 7 nicht nur die Schleifwalze 2 an, sondern versetzt über den sekundären
Riemenantrieb 16 auch den Steuerzylinder 23 in eine Rotationsbewegung koaxial zur
Schleifwalze 2 bzw. deren Antriebswelle 3. Die Geschwindigkeit, mit der sich der Steuerzylinder
23 auf der Antriebswelle 3 dreht, ist allerdings nicht dieselbe wie die Geschwindigkeit,
mit der sich die Schleifwalze 2 um ihre Achse dreht. Da die beiden Riemenantriebe
9 und 16 unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse haben, rotieren die Antriebswelle
3 bzw. die damit drehfest verbundene Schleifwalze 2 und der Steuerzylinder 23 mit
verschiedenen Drehzahlen.
[0025] Die Nutkurve 25 verläuft sinusförmig auf der Mantelfläche des Steuerzylinders 23.
Über eine volle Umdrehung betrachtet, wandert die Nutkurve 25 zwischen dem rechten
und dem linken Rand des Steuerzylinders 23 hin- und her, wie in Figur 2 durch einen
Doppelpfeil angedeutet. Der Kurvenreiter 26 folgt dieser oszillierenden Bewegung in
axialer Richtung und überträgt dadurch die Auslenkung der Nutkurve 25 auf die Schleifwalze
2, so dass diese sich nicht nur um ihre Achse dreht, sondern gleichzeitig eine oszillierende
Hin- und Her-Bewegung in axialer Richtung ausführt.
[0026] Pro Umdrehung des Steuerzylinders 23 durchfährt der Kurvenreiter 26 eine volle Periode
der sinusförmigen Nutkurve 25. Die Anzahl der Hin- und HerBewegungen der Schleifwalze
2 hängt von der Rotationsgeschwindigkeit des Steuerzylinders 23 im Verhältnis zur
Rotationsgeschwindigkeit der Schleifwalze 2 ab. Dabei läuft die Schleifwalze 2 erheblich
schneller um als der Steuerzylinder 23. Beispielsweise beträgt die Geschwindigkeit
der Schleifwalze 1.000 U/min, während die Oszillationsfrequenz 2/sec beträgt. Durch
Wahl der Übersetzungsverhältnisse der beiden Riemenantriebe 9 und 16 und insbesondere
das Verhältnis der Durchmesser der Riemenscheiben 17, 18 des sekundären Riemenantriebs
16 lässt sich die Oszillationsfrequenz sehr leicht einstellen.
Bezugszeichen
[0027]
- 1
- Maschinenständer
- 2
- Schleifwalze
- 3
- Antriebswelle
- 4a, 4b
- Wälzlager
- 5
- Schleifbelag
- 6
- Werkstück
- 7
- Antriebsmotor
- 8
- Motorwelle
- 9
- primärer Riemenantrieb
- 10
- untere Riemenscheibe (von 9)
- 11
- obere Riemenscheibe (von 9)
- 12
- Treibriemen (von 9)
- 13a, 13b
- Führungsschlitze (in 2)
- 14a, 14b
- Kurvenrollen (an 3)
- 15
- Gleitlager
- 16
- sekundärer Riemenantrieb
- 17
- obere Riemenscheibe (von 16)
- 18
- untere Riemenscheibe (von 16)
- 19
- Treibriemen (von 16)
- 20
- Verbindungswelle
- 21
- Riemenscheibe (an 20)
- 22
- Ausnehmung (in 2)
- 23
- Steuerzylinder
- 24a, 24b
- Wälzlager (von 23)
- 25
- Nutkurve (in 23)
- 26
- Kurvenreiter (an 2)
1. Vorrichtung zum Schleifen und Entgraten eines flächigen Werkstücks, umfassend
eine Schleifwalze (2) mit einem Schleifbelag (5) zur abrasiven Bearbeitung des Werkstücks
(6),
eine koaxiale, mit der Schleifwalze (2) drehfest verbundene Antriebswelle (3),
einen Antriebsmotor (7) zum Antrieb der Schleifwalze (2),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schleifwalze (2) auf der Antriebswelle (3) axial verschieblich gelagert ist,
mit dem Antriebsmotor (7) ein Verschiebegetriebe gekoppelt ist, welches eine oszillierende
Hin- und Her-Bewegung der Schleifwalze (2) auf der Antriebswelle (3) erzeugt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschiebegetriebe als Kurvengetriebe ausgebildet ist, umfassend einen auf der
Antriebswelle (3) der Schleifwalze (2) drehbar gelagerten Steuerzylinder (23) mit
einer Nutkurve (25) und einen an der Schleifwalze (2) angeordneten Kurvenreiter, der
die Nutkurve (25) abfährt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nutkurve (25) des Steuerzylinders (23) sinusförmig ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schleifwalze (2) an ihrer Stirnseite eine zylindrische Ausnehmung (22) hat, in
welcher der Steuerzylinder (23) koaxial angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schleifwalze (2) als Hohlzylinder ausgebildet ist, an dessen Innenwand mindestens
ein axialer Führungsschlitz (13a, 13b) angeordnet ist, und die Antriebswelle (3) wenigstens
eine korrespondierende Kurvenrolle trägt, die in den Führungsschlitz (13a, 13b) eingreift.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Antriebswelle (3) und der Schleifwalze (2) wenigstens ein Gleitlager
(15) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor (7) über einen ersten Riemenantrieb (9) die Antriebswelle (3) der
Schleifwalze (2) und über einen zweiten Riemenantrieb (16) den Steuerzylinder (23)
antreibt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Riemenantrieb (16) über eine Verbindungswelle (20) mit dem ersten Riemenantrieb
(9) gekoppelt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Riemenantrieb (9) eine Riemenscheibe (11), die auf der Antriebswelle (3)
der Schleifwalze (2) sitzt, umfasst.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Riemenantrieb (16) eine Riemenscheibe (17), die mit dem Steuerzylinder
(23) verbunden ist, umfasst.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Riemenantriebe (9, 13) unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse haben,
sodass die Antriebswelle (3) und der Steuerzylinder (23) mit verschiedenen Drehzahlen
rotieren.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Riemenantriebe (9, 13) nebeneinander an einem Ende der Antriebswelle (3)
angeordnet sind.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Vorrichtung zum Schleifen und Entgraten eines flächigen Werkstücks, umfassend
eine Schleifwalze (2) mit einem Schleifbelag (5) zur abrasiven Bearbeitung des Werkstücks
(6),
eine koaxiale, mit der Schleifwalze (2) drehfest verbundene Antriebswelle (3), auf
der die Schleifwalze (2) axial verschieblich gelagert ist,
einen Antriebsmotor (7) zum Antrieb der Schleifwalze (2),
dadurch gekennzeichnet, dass
mit dem Antriebsmotor (7) ein Kurvengetriebe gekoppelt ist, welches
eine oszillierende Hin- und Her-Bewegung der Schleifwalze (2) auf der Antriebswelle
(3) erzeugt,
das Kurvengetriebe einen auf der Antriebswelle (3) der Schleifwalze (2) drehbar gelagerten
Steuerzylinder (23) mit einer Nutkurve (25) und einen an der Schleifwalze (2) angeordneten
Kurvenreiter, der die Nutkurve (25) abfährt, umfasst,
der Antriebsmotor (7) über einen ersten Riemenantrieb (9) die Antriebswelle (3) der
Schleifwalze (2) und über einen zweiten Riemenantrieb (16) den Steuerzylinder (23)
antreibt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nutkurve (25) des Steuerzylinders (23) sinusförmig ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schleifwalze (2) an ihrer Stirnseite eine zylindrische Ausnehmung (22) hat, in
welcher der Steuerzylinder (23) koaxial angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schleifwalze (2) als Hohlzylinder ausgebildet ist, an dessen Innenwand mindestens
ein axialer Führungsschlitz (13a, 13b) angeordnet ist, und die Antriebswelle (3) wenigstens
eine korrespondierende Kurvenrolle trägt, die in den Führungsschlitz (13a, 13b) eingreift.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Antriebswelle (3) und der Schleifwalze (2) wenigstens ein Gleitlager
(15) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Riemenantrieb (16) über eine Verbindungswelle (20) mit dem ersten Riemenantrieb
(9) gekoppelt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Riemenantrieb (9) eine Riemenscheibe (11), die auf der Antriebswelle (3)
der Schleifwalze (2) sitzt, umfasst.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Riemenantrieb (16) eine Riemenscheibe (17), die mit dem Steuerzylinder
(23) verbunden ist, umfasst.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Riemenantriebe (9, 13) unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse haben,
sodass die Antriebswelle (3) und der Steuerzylinder (23) mit verschiedenen Drehzahlen
rotieren.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Riemenantriebe (9, 13) nebeneinander an einem Ende der Antriebswelle (3)
angeordnet sind.


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