[0001] Die Erfindung betrifft eine Schließeinrichtung für eine Tür oder Klappe, insbesondere
eines Fahrzeugs, vorzugsweise Kraftfahrzeugs, mit einem Zylinderschloss, das eine
Zylinderbuchse und einen in der Zylinderbuchse drehbar gelagerten Zylinderkern aufweist,
mit einem an der Tür oder Klappe befestigbaren oder befestigten Lagerbügel, der eine
Aufnahme für das Zylinderschloss aufweist, und mit einer Schraube, die eine mechanische
Verbindung der Zylinderbuchse mit einem Verkleidungselement für die Tür oder Klappe
herstellt, wobei ein die Zylinderbuchse zumindest bereichsweise radial umgreifendes
Bügelelement vorgesehen ist, das verschieblich gelagert an dem Lagerbügel angeordnet
ist und das wenigstens ein Eingriffsmittel zum Eingreifen in eine Aussparung der Zylinderbuchse
aufweist.
[0002] Schließeinrichtungen der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik, beispielsweise
aus der
DE 10 2004 012 456 A1 bekannt. Im Zuge der Weiterentwicklung von Kraftfahrzeugen findet auch eine Entwicklung
von Maßnahmen zur Erhöhung der Diebstahl- oder Aufbruchsicherheit von Fahrzeugen statt.
Neben elektronischen Einrichtungen, wie beispielsweise Wegfahrsperren, kommen dabei
auch mechanische Einrichtungen zum Einsatz. Als mechanische Sicherheitseinrichtungen
sind Schließeinrichtungen üblich, die ein in einer Tür oder einer Klappe des Fahrzeugs
angeordnetes Zylinderschloss umfassen. Das Zylinderschloss weist als wesentliche Bauelemente
eine insbesondere ortsfeste Zylinderbuchse auf, die an dem Lagerbügel befestigt ist
und in welcher ein Zylinderkern drehbar gelagert ist. Infolge der Drehung des Zylinderkerns,
die nur mit einem korrespondierenden, in den Kern eingeführten Schlüssel auslösbar
ist, wird die Drehbewegung auf einen Schließmechanismus der Schließvorrichtung übertragen,
wodurch letztendlich die Öffnung oder Schließung der Tür oder Klappe bewirkt wird.
Das Zylinderschloss ist dabei üblicherweise in einem Lagerbügel gehalten, der im Inneren
der Tür oder Klappe beziehungsweise an deren Innenseite befestigt ist.
[0003] Aus der
DE 10 2004 012 456 A1 ist es außerdem bekannt, eine Schraube vorzusehen, die eine mechanische Verbindung
der Zylinderbuchse mit einem Verkleidungsblech der Tür oder Klappe herstellt. Dazu
ist die Schraube von außen durch das Verkleidungsblech und durch den Lagerbügel in
einer Radialaussparung der Zylinderbuchse bereichsweise eingeführt. Die in der Radialausnehmung
einliegende Spitze der Schraube sorgt dafür, dass sich die Zylinderbuchse bei gewaltsamer
Zerstörung ihrer Befestigung an dem Verkleidungsblech verhakt und nicht herausgezogen
werden kann.
[0004] Weiterhin ist es aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2012 112 520 A1 bereits bekannt, ein Bügelelement vorzusehen, das verschieblich an dem Lagerbügel
gehalten ist und in Führungsnuten der Zylinderbuchse einerseits und des Lagerbügel
andererseits verschieblich gelagert ist. Dabei ist vorgesehen, dass die Schraube in
die Zylinderbuchse eingeschraubt ist.
[0005] Aus der Patentschrift
US 6,173,535 B1 ist weiterhin ein Türgriffsystem bekannt, das eine Torsionsstrebe aufweist, die einendig
V-förmig ausgebildet ist, um eine Anordnung der Torsionsstrebe sowohl bei einer Montage
an einer linken Fahrzeugseite als auch an einer rechten Fahrzeugseite zu ermöglichen.
Dadurch kann auf das Bereitstellen unterschiedlicher Torsionsstreben für die verschiedenen
Fahrzeugseiten verzichtet werden. Hierdurch ergibt sich eine Vereinheitlichung der
Bauteile, die mit entsprechenden Vorteilen in Bezug auf die Herstellungskosten einher
geht.
[0006] Zusätzlich zu der eigentlichen Befestigung der Zylinderbuchse in dem Lagerbügel ist
somit die Schraube vorgesehen, die erst im Falle eines gewaltsamen Aufbrechens ihre
Funktion erfüllt. Durch die Vielzahl der Einzelteile wird ein verhältnismäßig großer
Bauraum beansprucht und es entstehen auch entsprechend hohe Herstellungs- und Montagekosten.
[0007] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Schließeinrichtung zu schaffen,
die kostengünstiger und bauraumsparend ausgebildet ist, ohne dabei an Sicherheit gegen
ein Aufbrechen einzubüßen.
[0008] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch eine Schließeinrichtung mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Diese hat den Vorteil, dass sowohl für die Befestigung
der Zylinderbuchse in dem Lagerbügel als auch für die Sicherung an dem Verkleidungselement
nur eine einzige Schraube vorgesehen ist, die sowohl die Funktion der Befestigung
als auch die Funktion der Sicherung übernimmt. Dadurch können Bauteilkosten gespart,
die Montage zeitlich verkürzt und vereinfacht und Bauraum gespart werden, wobei die
Sicherheit der Schließeinrichtung gegenüber gewaltsames Aufbrechen zumindest gleichbleibt.
Vorzugsweise handelt es sich bei dem Verkleidungselement um ein Verkleidungsblech,
besonders bevorzugt um ein Innenblech der Tür oder Klappe. Das Verkleidungselement
stellt dabei einen Bestandteil der Schließeinrichtung dar. Dadurch, dass mindestens
zwei Gewindebohrungen an dem Bügelelement vorgesehen sind, und entsprechend auch mindestens
zwei Radialvertiefungen an der Zylinderbuchse, von denen jeweils eine einer der Gewindebohrungen
zugeordnet ist, wird außerdem erreicht, dass unterschiedliche Positionen für die Schraube
zur Befestigung der Zylinderbuchse zur Verfügung stehen. Diese hat insbesondere in
Bezug auf das Verkleidungselement und daran vorgesehene/ausgebildete Dichtungen den
Vorteil, dass die erfindungsgemäße Schließeinrichtung an Türen mit unterschiedlichen
Verläufen der Dichtungen und/oder der Verkleidungselemente insgesamt verwendet werden
kann, wobei durch die mindestens zwei unterschiedlichen Verschraubungsmöglichkeiten
die Schraube in die jeweils besser geeigneten Position insbesondere in Bezug auf den
Verlauf der Dichtung und/oder des Verkleidungselements angeordnet werden kann. Damit
wird auch durch die erfindungsgemäße Lösung die Anzahl unterschiedlicher Bauteile,
insbesondere unterschiedlich gestalteter Schließeinrichtungen für unterschiedliche
Türen, insbesondere Fahrzeugtüren, verringert, wodurch auch Herstellungskosten reduziert
werden.
[0009] Die erfindungsgemäße Schließeinrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Schraube
mit einer von mindestens zwei Gewindebohrungen des Bügelelementes zu dessen Verlagerung
zusammenwirkt, wobei die Zylinderbuchse jeder der Gewindebohrungen zugeordnet beziehungsweise
zuordenbar jeweils eine Radialvertiefung aufweist, die eine Druckfläche bildet, und
wobei die Schraube an ihrem der Zylinderbuchse zugewandten Ende eine Druckspitze aufweist,
die in die jeweilige Radialvertiefung eingebracht ist/wird und mit der Druckfläche
zur axialen und radialen Abstützung der Schraube zusammenwirkt. Die Schließeinrichtung
weist somit nur die eine Schraube zur Befestigung und Sicherung des Zylinderschlosses
beziehungsweise der Zylinderbuchse auf. Die Schraube wird durch ein Gewinde des Bügelelementes
beziehungsweise durch eine der Gewindebohrungen geführt. Durch eine Drehung der Schraube
lässt sich diese bezüglich des Bügelelementes axial verschieben. Wird die Schraube
derart weit in die gewählte Gewindebohrung eingeschraubt, dass ihre Druckspitze auf
die Radialvertiefung beziehungsweise die Druckfläche der Radialvertiefung trifft,
so wird eine Axialkraft erzeugt, die das Bügelelement mit dem die Gewindebohrung aufweisenden
Abschnitt von der Zylinderbuchse wegdrängt. Dadurch lässt sich durch das Einschrauben
der Schraube das Bügelelement spindelartig verschieben und insbesondere mit dem wenigstens
einen Eingriffsmittel in Eingriff mit der Aussparung der Zylinderbuchse bringen, um
diese in dem Lagerbügel zu befestigen. Vorzugsweise ist das wenigstens eine Eingriffsmittel
auf der den Gewindebohrungen gegenüberliegenden Seite des Bügelelements, also in einem
die Zylinderbuchse hintergreifenden Abschnitt des Bügelelements angeordnet. Das Bügelelement
umgreift damit die Zylinderbuchse radial derart weit, dass es die Zylinderbuchse zumindest
bereichsweise -aus Sicht der Gewindebohrung- hintergreift. Da die Schraube gleichzeitig
die mechanische Verbindung zu dem Verkleidungselement herstellt, erfüllt die Schraube
beide obengenannten Funktionen. Zur Befestigung stützt sich die Schraube an der Zylinderbuchse
ab, um das Bügelelement zu verlagern, und steht gleichzeitig in mechanischer Verbindung
mit dem Verkleidungselement, um das beschriebene Verhaken bei einem gewaltsamen Aufbrechen
der Schließeinrichtung zu gewährleisten. Bei der Schraube handelt es sich also um
die einzige Schraube zur Befestigung und Sicherung der Schließeinrichtung beziehungsweise
des Zylinderschlosses. Dadurch, dass mehrere Gewindebohrungen und Radialvertiefungen
vorgesehen sind, die das Einfügen der Schraube in unterschiedlichen Positionen erlaubt,
kann die Schließeinrichtung vorteilhafterweise an unterschiedlichen Türen oder Klappen
-wie oben bereits erwähnt- angeordnet und verwendet werden.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Bügelelement
zumindest im Wesentlichen ringförmig ausgebildet ist und die Zylinderbuchse vollständig
radial umgreift. Das Bügelelement umschließt somit die Zylinderbuchse vollständig
und weist aufgrund der durchgehenden Ringform eine besonders hohe Stabilität gegen
ein mechanisches Aufbrechen auf. Dadurch wird die Sicherheit gegen ein unbefugtes
Öffnen der Tür oder Klappe weiter erhöht. Zweckmäßigerweise sind die Gewindebohrungen
an einer Seite des Bügelelements nebeneinanderliegend ausgebildet. Insbesondere sind
die Gewindebohrungen in Längserstreckung des Zylinders gesehen verteilt, insbesondere
gleichmäßig verteilt angeordnet. Besonderes bevorzugt sind die Gewindeachsen der Gewindebohrungen
dabei parallel zueinander ausgerichtet. Zweckmäßigerweise sind die Gewindeachsen parallel
zur Verschieberichtung des Bügelelements ausgerichtet.
[0011] Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass das Bügelelement auf der den Gewindebohrungen
gegenüberliegenden Seite einen Quersteg als Eingriffsmittel aufweist. Der Quersteg
verbindet zwei parallel und beabstandet zueinander angeordnete Schenkel des Bügelelements
an ihren freien Enden miteinander, wodurch die geschlossene Ringform gebildet und
die hohe Einbruchsicherheit gewährleistet wird. Dadurch, dass der Quersteg selbst
das Eingriffsmittel bildet, sind keine weiteren Vorkehrungen an dem Bügelelement notwendig,
wie beispielsweise radial nach innen vorstehende Eingriffsvorsprünge, sodass das Bügelelement
besonders kostengünstig und einfach herstellbar ist. Selbstverständlich kann jedoch
auch gemäß einer weiteren Ausführungsform vorgesehen sein, dass an dem Quersteg ein
oder mehrere radial nach innen beziehungsweise in Richtung der Zylinderbuchse weisende
Vorsprünge vorgesehen sind, die in entsprechende Aufnahmen eingreifen.
[0012] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Zylinderbuchse auf ihrer der Radialvertiefung
gegenüberliegenden Seite die Aussparung zur Aufnahme des oder der Eingriffsmittel
aufweist. Damit ist die Aussparung der Zylinderbuchse dem Eingriffsmittel des Bügelelementes
zugeordnet, das auf der den Gewindebohrungen gegenüberliegenden Seite liegt. Zum einen
wird hierdurch eine Fehlmontage verhindert, und zum anderen wird hierdurch das Einbringen
des oder der Eingriffsmittel in die Aussparung durch das Abstützen der Schraube an
der Druckfläche der Zylinderbuchse optimal ermöglicht.
[0013] Vorzugsweise ist die Aussparung als Aufnahmenut in der Zylinderbuchse ausgebildet.
Dadurch kann ein besonders breites Eingriffsmittel in die Aussparung eingreifen, wodurch
der Formschluss vergrößert und die Sicherheit gegen Aufbrechen erhöht wird. Zweckmäßigerweise
ist die Aufnahmenut zur Aufnahme des Querstegs ausgebildet, wobei sich die Aufnahmenut
bevorzugt nur über einen beschränkten Umfangswinkel der Zylinderbuchse erstreckt.
Zweckmäßigerweise sind die Schenkel, die von dem Quersteg zu dem die Gewindebohrung
aufweisenden Abschnitt des Bügelelements führen, derart weit voneinander entfernt,
dass die Zylinderbuchse zwischen ihnen durchgeführt werden kann. Durch das anschließende
Verlagern des Schließbügels gelangt der Schließbügel in Eingriff mit der Ausnehmung
und arretiert die Zylinderbuchse in axialer Richtung formschlüssig. Besonders bevorzugt
ist vorgesehen, dass der Quersteg und/oder die Aufnahmenut jeweils wenigstens eine
Einführfase aufweisen, die ein sicheres Einbringen des Bügelelementes in die Aussparung
der Zylinderbuchse sowie eine automatische Zentrierung der Zylinderbuchse gewährleistet.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Lagerbügel
eine Schiebeführung zur zumindest im Wesentlichen nur radial bezüglich der Zylinderbuchse
verlagerbaren Anordnung des Bügelelements aufweist. Durch die im Wesentlichen nur
radiale Verschiebbarkeit des Bügelelements wird gewährleistet, dass das Bügelelement
beziehungsweise die Zylinderbuchse axial mit nur geringem, vorzugsweise mit keinem
Spiel beziehungsweise spielfrei an dem Lagerbügel gehalten ist. Die axiale Abstützung
des Bügelelements erfolgt also an dem Lagerbügel selbst.
[0015] Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die Druckfläche der jeweiligen Radialvertiefung
konisch ausgebildet ist, wobei die Druckspitze der Schraube komplementär zu der Druckfläche
ausgebildet ist. Dadurch wird erreicht, dass eine flächige Auflage der Druckspitze
in der Radialvertiefung beziehungsweise auf der Druckfläche zur vorteilhaften Kraftübertragung
gewährleistet wird. Durch die konische Ausbildung wird außerdem eine automatische
Zentrierung der Schraube beziehungsweise deren Druckspitze erreicht, wobei im eingeschraubten
beziehungsweise in die Radialvertiefung eingebrachten Zustand über die Druckspitze
der Schraube Kräfte auch radial bezüglich der Schraube auf das Bügelelement und andersherum
übertragen werden können.
[0016] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Bügelelement
einen ersten die Zylinderbuchse umgreifenden Abschnitt und einen zweiten, die Gewindebohrungen
aufweisenden Abschnitt aufweist, wobei die beiden Abschnitte zumindest im Wesentlichen
senkrecht zueinander ausgebildet sind. Hierdurch wird erreicht, dass insbesondere
bei einer Ausbildung des Bügelelementes als Blechbiegeteil, der die Zylinderbuchse
umgreifende Abschnitt verhältnismäßig flach ausgebildet sein kann, insbesondere flacher
als der Durchmesser der Schraube, und dass die Gewindebohrungen auf einfache Art und
Weise in den senkrecht dazu ausgerichteten Abschnitt einbringbar ist. Dadurch lässt
sich auch die bereits erwähnte Ausbildung des Bügelelements als Blechbiegeteil auf
einfache und kostengünstige Art und Weise realisieren.
[0017] Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass das Verkleidungselement eine Öffnung aufweist,
durch welche die Schraube mit ihrem der Druckspitze gegenüberliegenden Ende hindurchgeführt
ist. Dadurch wird auf einfache Art und Weise das Verhaken der Zylinderbuchse an dem
Verkleidungselement bei einem gewaltsamen Aufbrechen der Schließeinrichtung gewährleistet.
Vorzugsweise entspricht der Durchmesser der Erfindung nahezu dem Durchmesser eines
Gewindeschafts der Schraube, um ein sicheres Verhaken zu gewährleisten.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Schraube
einen Schraubenkopf aufweist, dessen Durchmesser größer als der Durchmesser der Öffnung
des Verkleidungselementes ist, wobei der Schraubenkopf auf der dem Bügelelement gegenüberliegenden
Seite des Verkleidungselements liegt, sodass vorteilhafterweise durch den Schraubenkopf
eine zusätzliche formschlüssige Sicherung gegen ein unbefugtes Aufbrechen der Schließeinrichtung
gewährleistet wird.
[0019] Im Folgenden soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert
werden. Dazu zeigen:
- Figur 1
- eine Schließeinrichtung einer Tür von einem Kraftfahrzeug,
- Figur 2
- eine vergrößerte Detailansicht der Schließeinrichtung,
- Figur 3
- eine perspektivische Darstellung eines Zylinderschlosses sowie eines Bügelelementes
der Schließeinrichtung,
- Figur 4
- eine perspektivische Darstellung des Bügelelementes und
- Figur 5
- eine Draufsicht auf die Anordnung von Figur 3 zur Veranschaulichung der Funktionsweise.
[0020] Figur 1 zeigt eine ausschnittsweise dargestellte Tür 1 eines nicht näher dargestellten
Kraftfahrzeugs, die eine Schließeinrichtung 2 aufweist, in einer Schnittdarstellung.
An der Tür 1 ist ein Lagerbügel 3 der Schließeinrichtung 2 fest angeordnet, der auch
einen betätigbaren Türgriff 4 trägt. Der Lagerbügel 3 weist weiterhin eine Aufnahme
5 auf, in welcher ein Zylinderschloss 6 angeordnet ist.
[0021] Das Zylinderschloss 6 weist eine Zylinderbuchse 7 sowie einen in der Zylinderbuchse
drehbar gelagert angeordneten Zylinderkern 8 auf. Die Drehung des Zylinderkerns 8
ist nur mit einem korrespondierenden, in den Kern eingeführten Schlüssel auslösbar.
Die grundsätzliche Ausbildung eines Zylinderschlosses ist aus dem Stand der Technik
bekannt und soll daher hier nicht näher erläutert werden. Die Zylinderbuchse 7 ist
axial in die Aufnahme 5 eingeschoben und zumindest radial formschlüssig durch die
Aufnahme 5 gehalten.
[0022] Dem Zylinderschloss 6 ist weiterhin ein Bügelelement 9 zugeordnet, das zur axialen
Fixierung der Zylinderbuchse 7 und damit des Zylinderschlosses 6 in der Aufnahme 5
beziehungsweise an dem Lagerbügel 3 dient. Weiterhin weist die Schließeinrichtung
2 eine Schraube 10 auf, die mit dem Bügelelement 9, wie untenstehend beschrieben wird,
zusammenwirkt. Die Schraube 10 kann in zwei unterschiedlichen Positionen P1 und P2
angeordnet werden, wobei eine erste Position P1 durch durchgezogene Linien und eine
zweite Position P2 durch gestrichelte Linien in Figur 1 gezeigt sind.
[0023] Figur 2 zeigt hierzu eine vergrößerte Detailansicht der Schließeinrichtung 2 in einer
weiteren Schnittdarstellung. Dabei zeigt Figur 2 eine Detailansicht der ersten Position
P1 der Schraube 10, wobei die Ausbildung der Schließeinrichtung 2 bezogen auf die
Position P1 in der Position P2 wiederholt wird, sodass die folgende Beschreibung auch
für die Ausbildung der Schließeinrichtung 2 im Bereich der Position P2 gilt. Die Schraube
10 weist einendig einen Schraubenkopf 11 auf, an den sich ein Gewindeschaft 12 anschließt,
der anderendig in einer Druckspitze 13 endet. Der Gewindeschaft 12 weist ein Außengewinde
14 auf, das mit einem Innengewinde 15 einer Gewindebohrung 16 des Bügelelementes 9
zusammenwirkt. Die Druckspitze 13 weist eine konische Kontur auf und ist dazu ausgebildet,
mit einer Druckfläche 17, die von einer Radialvertiefung 18 der Zylinderbuchse 7 gebildet
wird, zusammenzuwirken. Die Druckfläche 17 weist dabei eine zu der Druckspitze 13
komplementäre Konizität auf, sodass die Druckspitze 13 flächig an der Druckfläche
17 aufliegt, sodass sowohl axial als auch radial - in Bezug auf die Schraube 10 -
Kräfte übertragen werden können. Um die Schraube 10 oder eine andere Schraube 10 an
der Position P2 anzuordnen, weist die Schließeinrichtung 2 beabstandet zu der Gewindebohrung
16 eine weitere Gewindebohrung 16 in dem Bügelelement 9 auf, die in Längsrichtung
der Zylinderbuchse 7 versetzt zu der ersten Gewindebohrung 16 ausgebildet ist. Der
weiteren Gewindebohrung 16 ist eine weitere Radialvertiefung 18 in der Zylinderbuchse
7 zugeordnet, die, wie zuvor beschriebenen, mit der Druckspitze 13 der Schraube 10
zusammenwirkt.
[0024] Figur 3 zeigt das Zylinderschloss 6 zusammen mit dem Bügelelement 9 und der Schraube
10 in einer perspektivischen Darstellung. Hierbei ist zu erkennen, dass das Bügelelement
9 einen ersten Abschnitt 19 aufweist, welcher die Gewindebohrungen 16 für die Schraube
10 umfasst, und einen zweiten Abschnitt 20, der die Zylinderbuchse 7 des Zylinderschlosses
6 radial umgreift.
[0025] Figur 4 zeigt hierzu das Bügelelement 9 zusammen mit der Schraube 10 in einer weiteren
perspektivischen Darstellung, aus welcher ersichtlich wird, dass das Bügelelement
9 im Wesentlichen ringförmig mit einer rechteckförmigen Kontur ausgebildet ist. Durch
diese Ringform weist das Bügelelement 9 ausgehend von dem Abschnitt 19 in dem Abschnitt
20 zwei parallel zueinander angeordnete und voneinander beabstandete Schenkel 20'
und 20" auf, die an ihren freien Enden durch einen Quersteg 20'" miteinander verbunden
sind. Das Bügelelement 9 ist einstückig ausgebildet und besonders bevorzugt als Blechbiegeteil
hergestellt. Der erste Abschnitt 19 ist dabei im Wesentlichen senkrecht zu dem zweiten
Abschnitt 20 ausgerichtet, wobei sich die Gewindebohrungen 16, durch welche die Schraube
10 mit ihrem Gewindeschaft 12 geführt ist, auf Höhe des Querstegs 20'" befindet, sodass
die Drehachse der Schraube 10 in der Ebene des Abschnitts 20 liegt, wobei die Druckspitze
13 der Schraube 10 auf den Querschnitt 20'" weisend ausgerichtet ist. Die weitere
Gewindebohrung 16 ist auf einer Höhe versetzt zu dem Quersteg 20'" angeordnet. Gemäß
einem alternativen, hier nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass
die beiden Gewindebohrungen 16 beide gleich beabstandet zu der Höhe des Querstegs
20'" in dem Abschnitt 19 ausgebildet sind. Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass
das Bügelelement 9 zwei der Querstege 20'" aufweist, die jeweils auf Höhe einer der
Gewindebohrungen 16 liegen. Die beiden Schenkel 20' und 20" sowie der Quersteg 20'"
und der Abschnitt 19 liegen eine Öffnung des Bügelelementes bildend jeweils derart
weit beabstandet voneinander, dass die Zylinderbuchse 7, wie durch einen Pfeil 21
in Figur 3 angedeutet, durch die Öffnung des Bügelelements 9 hindurch beziehungsweise
hineinschiebbar ist.
[0026] Die Zylinderbuchse 7 weist auf ihrer der Radialvertiefung 18 gegenüberliegenden Seite
eine Ausnehmung 22 in Form einer Aufnahmenut 23 auf, wie am besten in Figur 1 ersichtlich.
Die Aufnahmenut 23 weist eine Höhe beziehungsweise lichte Weite auf, die im Wesentlichen
der Höhe des Querstegs 20'" entspricht, sodass dieser in die Aufnahmenut 23 vorzugsweise
spielfrei einschiebbar ist, wie in Figuren 1 und 3 dargestellt. Die Aufnahmenut 23
erstreckt sich dabei bevorzugt lediglich über die Rückseite beziehungsweise die der
Radialvertiefung 18 gegenüberliegenden Seite der Zylinderbuchse 7.
[0027] Anhand von Figur 5 soll nunmehr die Befestigung des Zylinderschlosses 6 an dem Lagerbügel
3 mittels des Bügelelements 9 erläutert werden. Figur 5 zeigt hierbei eine Draufsicht
auf die Baugruppe aus Zylinderschloss 6 und Bügelelement 9 sowie Schraube 10 gemäß
Figur 3 im fertig montierten Zustand. Zunächst wird das Bügelelement 9 in dem Lagerbügel
3 positioniert. Dazu weist der Lagerbügel 3 eine Schiebeführung 24 auf, durch welche
das Bügelelement 9 in der Ebene des Abschnitts 20 radial bezüglich der Zylinderbuchse
7 verschiebbar gelagert ist. Anschließend wird das Zylinderschloss 6 in die Aufnahme
5 und durch die Öffnung des vormontierten Bügelelements 9 eingeschoben, gemäß Pfeil
21. Anschließend wird die Schraube 10 zugeführt, und zwar derart, dass sie in Richtung
des Querstegs 20'" in eine der Gewindebohrungen 16 eingeschraubt wird. Dabei wird
in Abhängigkeit von den Bauraumbedingungen entschieden, in welche der Gewindebohrungen
16 die Schraube 10 eingeschraubt werden soll. Figur 1 zeigt hierzu in dem Ausführungsbeispiel
ein erstes Verkleidungselement und gestrichelt als Alternative ein zweites Verkleidungselement
26'. Die Verkleidungselemente 26 und 26' unterscheiden sich in ihrer Formgebung und
sind beispielsweise an eine Karosserie des die Tür 1 aufweisenden Kraftfahrzeugs optimal
in Bezug auf eine Dichtwirkung angepasst. Je nachdem, welches der Verkleidungselemente
26, 26' vorgesehen ist, wird die Schraube 10 in die Position P1 oder die Position
P2 geführt. Je nach Ausführungsform der Verkleidungselemente 26, 26' kann erforderlich
sein, dass in Abhängigkeit davon, in welche Position die Schraube 10 angeordnet werden
soll, ein Schraubenschaft der Schraube 10 unterschiedlich lang ausgebildet sein muss,
damit der Schraubenkopf 11 der Schraube 10 das jeweilige Verkleidungselement 26, 26`
hintergreifen kann. Sobald die Druckspitze 13 mit der Rückfläche 17 in Anlagekontakt
gerät, wird eine Axialkraft ausgeübt, durch welche das Bügelelement 9 in Richtung
des Schraubenkopfes 11 auf dem Gewindeschaft 12 spindelartig gezogen wird. Dadurch
wird der Quersteg 20'" in die Aufnahmenut 23 der Zylinderbuchse 7 eingeschoben. Vorzugsweise
wird der Quersteg 20'" bis zum Anschlag in die Aufnahmenut 23 eingezogen, sodass er
im Wesentlichen vollständig die Aufnahmenut 23 ausfüllt. Dadurch wird ein Formschluss
zwischen Bügelelement 9 und Zylinderbuchse 7 in axialer Richtung - in Bezug auf die
Zylinderbuchse 7 gesehen - gebildet, der ein einfaches Herausziehen des Zylinderschlosses
6 aus der Aufnahme 5 des Lagerbügels 3 sicher verhindert. Hierdurch wird das Zylinderschloss
6 auf einfache Art und Weise an dem Lagerbügel 3 beziehungsweise der Tür 1 befestigt.
[0028] Wie aus Figuren 1 und 2 ersichtlich, ist weiterhin vorgesehen, dass der Gewindeschaft
12 der Schraube 10 durch eine Öffnung 25 des Verkleidungselements 26 der Tür 1, insbesondere
der Schließrichtung 2, das insbesondere als Innenblech ausgebildet ist, hindurchgeführt
ist, sodass der Schraubenkopf 11 außerhalb des Verkleidungselements 26 liegt, während
die übrige Schließeinrichtung 2 innerhalb des Verkleidungselements 26 angeordnet ist.
Der Schraubenkopf 11 weist dabei einen Außendurchmesser auf, der größer ist als der
der Öffnung 25. Bei der Montage wird die Schraube 10 daher von außen durch die Öffnung
25 des Verkleidungselements 26 der Gewindebohrung 16 des Bügelelements 9 zugeführt.
Die Schließeinrichtung 2 ist dabei derart ausgebildet, dass der Schraubenkopf 11 auch
dann außerhalb des Verkleidungselements 26 liegt, wenn die Schraube 10 maximal in
die Gewindebohrung 16 eingeschraubt wurde. Dadurch wird zusätzlich zu der Befestigung
des Zylinderschlosses 6 an dem Lagerbügel 3 eine weitere Sicherung gegen unbefugtes
Öffnen der Tür gewährleistet. Würde das Zylinderschloss 6 unter Gewaltaufbringung
aus der Aufnahme 5 herausgezogen werden, so würde aufgrund der radialen Kraftübertragung
auf die Schraube 10 durch die konische Druckfläche 17 erreicht, dass durch die mechanische
Verbindung mit dem Verkleidungselement 26 die Zylinderbuchse 7 beziehungsweise das
Zylinderschloss 6 sich an dem Verkleidungselement 26 verhakt. Dadurch wird auch dann,
wenn die Befestigung des Zylinderschlosses 6 aufgebrochen wurde, ein einfaches Herausziehen
des Zylinderschlosses 6 aus dem Lagerbügel 3 verhindert.
[0029] Die Schraube 10 erfüllt somit zwei Funktionen gleichzeitig, zum einen das Befestigen
des Zylinderschlosses 6 und zum anderen das Sichern des Zylinderschlosses 6 bei einem
Aufbrechen der Schließeinrichtung 2, wobei dadurch, dass die Schraube 10 in unterschiedlichen
Positionen P1, P2 verwendet werden kann, eine Anpassung der Schließeinrichtung 2 an
unterschiedliche Rahmenbedingungen, insbesondere an unterschiedliche Bauraumbedingungen/-verhältnisse
anpassbar ist, wie mit Bezug auf die unterschiedlich ausgebildeten Verkleidungselemente
26, 26' beschrieben.
[0030] Während sich das vorliegende Ausführungsbeispiel auf eine Fahrzeugtür bezieht, kann
gemäß einem anderem Ausführungsbeispiel vorgesehen sein, dass die beschriebene Schließeinrichtung
2 auch an einer Fahrzeugklappe, wie beispielsweise einer Kofferraumklappe oder Dergleichen,
angeordnet ist.
1. Schließeinrichtung (2) für eine Tür (1) oder Klappe, insbesondere eines Fahrzeugs,
mit einem Zylinderschloss (6), das eine Zylinderbuchse (7) und einen in der Zylinderbuchse
(7) drehbar gelagerten Zylinderkern (8) aufweist, mit einem an der Tür (1) oder Klappe
befestigbaren oder befestigten Lagerbügel (3), der eine Aufnahme (5) für das Zylinderschloss
(6) aufweist, und mit einer Schraube (10), die eine mechanische Verbindung der Zylinderbuchse
(7) mit einem Verkleidungselement (26) für die Tür (1) oder Klappe herstellt, wobei
ein die Zylinderbuchse zumindest bereichsweise radial umgreifendes Bügelelement (9)
vorgesehen ist, das verschieblich gelagert an dem Lagerbügel (3) angeordnet ist und
wenigstens ein Eingriffsmittel (20"') zum Eingreifen in eine Aussparung (22) der Zylinderbuchse
(7) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schraube (10) mit einer von mindestens zwei Gewindebohrungen des Bügelelements
(9) zu dessen Verlagerung zusammenwirkt, wobei die Zylinderbuchse (7) jeder der Gewindebohrungen
zugeordnet jeweils eine Radialvertiefung (18) aufweist, die eine Druckfläche (17)
bildet, wobei die Schraube (10) an ihrem der Zylinderbuchse (7) zugewandten Ende eine
Druckspitze (13) aufweist, die in die jeweilige Radialvertiefung (18) eingebracht
mit der Druckfläche (17) zur axialen und radialen Abstützung der Schraube (10) zusammenwirkt.
2. Schließeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bügelelement (9) zumindest im Wesentlichen ringförmig ausgebildet ist und die
Zylinderbuchse (7) vollständig radial umgreift.
3. Schließeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bügelelement (9) auf der den Gewindebohrungen (16) gegenüberliegenden Seite einen
Quersteg (20"') als Eingriffsmittel aufweist.
4. Schließeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zylinderbuchse (7) auf ihrer der Radialvertiefung (18) gegenüberliegenden Seite
die Aussparung (22) aufweist.
5. Schließeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung (22) als Aufnahmenut (23) in der Zylinderbuchse (7) ausgebildet ist.
6. Schließeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfläche (17) der Radialvertiefung (18) konisch ausgebildet ist, wobei die
Druckspitze (13) der Schraube (10) komplementär zu der Druckfläche (17) ausgebildet
ist.
7. Schließeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bügelelement (9) einen ersten die Zylinderbuchse (7) umgreifenden Abschnitt (20)
und einen zweiten die Gewindebohrungen (16) aufweisenden Abschnitt (19) aufweist,
wobei die beiden Abschnitte (20,19) zumindest im Wesentlichen senkrecht zueinander
ausgerichtet sind.
8. Schließeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerbügel (3) eine Schiebeführung (24) zur zumindest im Wesentlichen nur radial
bezüglich der Zylinderbuchse (7) verlagerbaren Anordnung des Bügelelementes (9) aufweist.
9. Schließeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verkleidungselement (26) eine Öffnung (25) aufweist, durch welche die Schraube
(10) hindurchgeführt ist.
10. Schließeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schraube (10) einen Schraubenkopf (11) aufweist, dessen Durchmesser größer als
der Durchmesser der Öffnung (25) des Verkleidungselements (26) ist.