TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Absenkdichtungsvorrichtung gemäss Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 sowie eine Auslöseeinheit einer derartigen Absenkdichtungsvorrichtung.
STAND DER TECHNIK
[0002] Automatisch mechanisch absenkbare Dichtungsvorrichtungen sind bekannt. Sie werden
im Allgemeinen für schwellenlose Türen eingesetzt, um den unteren Spalt zwischen Türflügel
und Boden gegen Durchzug, Schall und Lichtdurchlass zu dichten. Bewährt hat sich eine
Dichtung, wie sie beispielweise in
EP 0 338 974 offenbart ist. Die Betätigung der Dichtungsvorrichtung erfolgt dabei automatisch
beim Schliessen und Öffnen der Tür. Beispiele entsprechender Absenkmechanismen sind
in
EP 0 509 961,
DE 19 516 530,
DE 3 526 720,
DE 3 418 438 und
DE 3 427 938 offenbart. Die Betätigung der Absenkdichtung erfolgt dabei ein- oder zweiseitig,
jedoch stets stirnseitig, indem beim Schliessen der Tür ein dem Türflügel vorstehender
federbelasteter Auslösebolzen eingedrückt wird.
[0003] Des Weiteren sind Absenkdichtungen bekannt, welche über eine Vertikalstange ausgelöst
werden. Diese Vertikalstange ist mit dem Türschloss verbunden. Ein Beispiel hierfür
ist
EP 2 063 060. Hier wirkt ein keilförmiges Ende einer Vertikalstange auf ein keilförmiges Ende
einer horizontal verlaufenden Betätigungsstange. Die für die Absenkung benötigte Kraft
ist jedoch relativ gross und vervielfacht sich mit der Länge der Dichtung.
[0005] EP 2 085 559 offenbart eine automatisch absenkbare Fenster- oder Türdichtung, welche seitlich,
d.h. senkrecht zur Längsrichtung der Dichtleiste, ausgelöst wird. Hierfür greift ein
Bolzen, welcher ein Fenster im Gehäuse der Dichtung durchsetzt, in den Absenkmechanismus
ein.
[0006] EP 2 634 350 offenbart eine Dichtung für Schiebetüren, welche auf einer Seite stirnseitig mit
Druck ausgelöst werden kann und welche auf der gegenüberliegenden Seite mit Zug auslösbar
ist. Hierfür ist auf der Zugseite ein stirnseitig der Dichtung im rechten Winkel abstehender
Ausleger angeordnet. Steht beim Schliessen der Schiebetür dieser Auslöser an einem
Anschlag eines Türrahmens an, so senkt sich die Dichtung ab. Diese Lösung benötigt
relativ viel Platz und auch die zur Auslösung der Dichtung benötigte Kraft ist relativ
gross.
[0007] Das Kraftübertragungsmodul gemäss
CH 704 410 mit der stirnseitigen Auslösung hat sich bewährt, insbesondere da die Auslösekraft
verringert werden kann. Dieses Modul ist jedoch je nach Design der Schiebetür nicht
einsetzbar.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0008] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, eine Absenkdichtungsvorrichtung sowie
eine Auslöseeinheit für eine Absenkdichtung zu schaffen, welche für die Betätigung
der Dichtung einen relativ geringen Kraftaufwand benötigt und somit auch für den Einsatz
in langen Schiebetoren geeignet ist.
[0009] Diese Aufgabe löst eine Absenkdichtungsvorrichtung mit den Merkmalen das Patentanspruchs
1 sowie eine Auslöseeinheit mit den Merkmalen des Patentanspruchs 15 bzw. 16.
[0010] Die erfindungsgemässe Absenkdichtungsvorrichtung für einen Flügel eines Schiebetors,
einer Schiebetür oder eines Schiebefensters umfasst:
eine Gehäuseschiene,
eine in der Gehäuseschiene absenkbar und anhebbar gehaltene Dichtleiste,
einen in der Gehäuseschiene angeordneten Absenkmechanismus zum Absenken der Dichtleiste,
ein mit dem Absenkmechanismus wirkverbundenes und in der Gehäuseschiene angeordnetes
Betätigungselement, welches durch seine Verschiebung in Längsrichtung der Gehäuseschiene
den Absenkmechanismus betätigt, und
ein Schwenkelement, welches eine auf das Schwenkelement einwirkende externe Auslösekraft
auf das Betätigungselement übermittelt.
[0011] Das Schwenkelement ist um eine Achse schwenkbar, welche senkrecht zur Längsrichtung
der Gehäuseschiene verläuft. Das Schwenkelement weist einen ersten Arm und einen zweiten
Arm auf, wobei am ersten Arm ein Auslöseelement angeordnet ist oder wobei der erste
Arm mit einem Auslöseelement kontaktierbar oder verbindbar ist und wobei der zweite
Arm auf das Betätigungselement der Dichtung wirkt. Erfindungsgemäss steht das Auslöseelement
dem ersten Arm senkrecht zur Längsrichtung der Gehäuseschiene vor.
[0012] Die erfindungsgemässe Dichtungsvorrichtung ist relativ einfach und platzsparend aufgebaut.
Ihre Auslösung durch seitliche Krafteinwirkung weist mehrere weitere Vorteile auf.
Die Kraftübertragung lässt sich durch entsprechende Konfiguration der einzelnen Komponenten
der Dichtung auf einfache Art und Weise wählen. Zudem erlaubt die seitliche Krafteinwirkung
bei Schiebetoren- oder -türen und bei Schiebefenstern andere Gestaltungsformen als
beim Kraftmodul gemäss
CH 704 410. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich die Dichtung an beliebiger Stelle im Tor- oder
Türblatt anordnen lässt. Des Weiteren ist es vorteilhaft, dass das Auslöseelement
lediglich seitlich, jedoch nicht in der Länge der Dichtung und des Torflügels vorsteht.
Zudem lässt sich die Auslöseeinheit einfacher und somit kleiner und kostengünstiger
gestalten. Ein grosser Vorteil ist, dass die Auslöseeinheit ein bezüglich der restlichen
Dichtungsvorrichtung separates Bauteil ist. Dies erleichtert die Montage.
[0013] Im Folgenden wird vor Allem von "Toren" gesprochen, wobei auch "Türen" und "Fenster"
mitumfasst sind.
[0014] Die Auslöseeinheit ist mit einfachsten Mitteln und in minimaler Grösse ausgeführt,
wenn der zweite Arm unmittelbar auf das Betätigungselement einwirkt. Es ist jedoch
auch möglich, dass der zweite Arm über weitere Mittel auf das Betätigungselement wirkt.
Beispielsweise kann der zweite Arm Teil eines Getriebes, eines Seilzuges oder eines
Bowdenzuges sein.
[0015] Vorzugsweise ist das Betätigungselement ein sich in Längsrichtung der Gehäuseschiene
erstreckender Bolzen, welcher mit einem Schieber des Absenkmechanismus verbunden ist,
wie dies aus den eingangs erwähnten Absenkdichtungen gemäss dem Stand der Technik
bekannt ist. Die erfindungsgemässe Auslöseeinheit lässt sich somit insbesondere für
diese Art Dichtungen einsetzen. Vorzugsweise wird sie für eine Absenkdichtung eingesetzt,
wie sie in
CH 704 410 beschrieben ist. Vorzugsweise greift der zweite Arm in ein Fenster der Gehäuseschiene
der Absenkdichtung ein.
[0016] Vorzugsweise schwenkt das Auslöseelement den ersten Arm durch Krafteinwirkung parallel
zur Längsrichtung, jedoch entgegen der Schliessrichtung des Flügels der Gehäuseprofilschiene
um die Schwenkachse. Diese Bewegung erlaubt eine hohe Flexibilität in der Ausgestaltung
von Schiebetoren. Insbesondere lassen sich sehr lange einstückige Dichtungen, vorzugsweise
von bis zu 10 m, mit einer einzigen Auslöseeinheit aktivieren. Dies ist insbesondere
bei Verwendung der Dichtungsvorrichtung in langen Toren vorteilhaft. Es ist mit dieser
Dichtungsvorrichtung jedoch auch möglich, mehrere hintereinander angeordnete Schiebetore
durch das jeweils vorangehende Schiebetor zu betätigen.
[0017] Das Auslöseelement kann fest mit dem ersten Arm verbunden sein oder es kann sich
bei Betätigung der Vorrichtung mit diesem Arm verbinden, z.B. indem es in eine Ausnehmung
des ersten Arms eingreift. Im zweiten Fall ist das Auslöseelement vorzugsweise an
der Gebäudewand oder am Tür- oder Fensterrahmen angeordnet, insbesondere daran befestigt.
In bevorzugten Ausführungsformen ist das Auslöseelement ein Bolzen.
[0018] Vorzugsweise ist eine Führung vorhanden. In bevorzugten Ausführungsformen durchsetzt
das Auslöseelement ein Fenster eines Gehäuses der Auslöseeinheit, wobei das Auslöseelement
innerhalb dieses Fensters bewegbar ist. Das Fenster kann somit als beidseitiger Anschlag
dienen.
[0019] Damit sich die Dichtung mit möglichst geringem Kraftaufwand absenken lässt, ist der
erste Arm länger ausgebildet als der zweite Arm. Vorzugsweise ist der erste Arm um
ein Vielfaches länger ausgebildet als der zweite Arm. Ist eine Untersetzung gewünscht,
so lässt sich dies erzielen, indem der erste Arm kürzer ausgebildet wird als der zweite
Arm.
[0020] Eine einfache und platzsparende Ausgestaltung liegt in denjenigen Ausführungsbeispielen
vor, in welchen die zwei Arme des Schwenkelements fest und lagefixiert miteinander
verbunden sind und/oder das Schwenkelement einstückig ausgebildet ist. Die zwei Arme
bilden einen gemeinsamen Hebel, wobei die Arme durch die Schwenkachse definiert sind.
[0021] Damit die Absenkdichtung optimal aktiviert wird, weist der zweite Arm in bevorzugten
Ausführungsformen eine Kraftübertragungsfläche auf zur Kontaktierung des Betätigungselements.
Diese Kraftübertragungsfläche ist vorzugsweise evolventenförmig ausgebildet.
[0022] Die Auslöseeinheit lässt sich einfach montieren, wenn das Schwenkelement bzw. der
Hebel in einem Gehäuse angeordnet ist. Vorzugsweise weist das Gehäuse eine Frontplatte
bzw. eine Stulpplatte auf zur Befestigung an einer Stirnseite des Flügels. Das Gehäuse
ermöglicht zudem die einfache Ausbildung eines Fensters in einer ihrer Seitenwände.
Das Auslöseelement steht dabei vorzugsweise dem Gehäuse nach aussen vor oder ragt
von aussen in das Gehäuse hinein.
[0023] Die erfindungsgemässe Auslöseeinheit der oben beschriebenen Absenkdichtungsvorrichtungen
weist in einer Ausführungsform ein Schwenkelement bzw. einen Hebel auf, welches bzw.
welcher ausgebildet ist, um eine auf das Schwenkelement einwirkende externe Auslösekraft
auf ein Betätigungselement einer Absenkdichtung der Absenkdichtungsvorrichtung zu
übermitteln. Das Schwenkelement ist um eine Schwenkachse schwenkbar. Es weist einen
ersten Arm und einen zweiten Arm auf, wobei am ersten Arm ein Auslöseelement angeordnet
ist oder wobei der erste Arm mit einem Auslöseelement kontaktierbar oder verbindbar
ist und wobei der zweite Arm auf das Betätigungselement wirkt. Erfindungsgemäss steht
das Auslöseelement dem ersten Arm parallel zur Schwenkachse vor.
[0024] Die erfindungsgemässe Auslöseeinheit der oben beschriebenen Absenkdichtungsvorrichtungen
weist in derselben oder einer weiteren Ausführungsform ein Schwenkelement auf, welches
ausgebildet ist, um eine auf das Schwenkelement einwirkende externe Auslösekraft auf
ein Betätigungselement einer Absenkdichtung der Absenkdichtungsvorrichtung zu übermitteln.
Das Schwenkelement ist um eine Schwenkachse schwenkbar. Das Schwenkelement weist einen
ersten Arm und einen zweiten Arm auf, wobei ersten Arm ein Auslöseelement angeordnet
ist oder wobei der erste Arm mit dem Auslöseelement kontaktierbar oder verbindbar
ist. Der zweite Arm ist ausgebildet, um auf das Betätigungselement zu wirken. Die
Auslöseeinheit weist ein Gehäuse auf, welches mindestens auf einer Seite mit einem
Fenster versehen ist zur Aufnahme des Auslöseelements in Richtung parallel zur Schwenkachse.
[0025] Weitere Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0026] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist im Folgenden anhand der Zeichnungen
beschrieben, die lediglich zur Erläuterung dienen und nicht einschränkend auszulegen
sind. In den Zeichnungen zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines teilweise geschlossenen Schiebetors mit einer
erfindungsgemässen Absenkdichtungsvorrichtung von oben;
- Figur 2
- eine Seitenansicht eines in einem Gebäude eingebauten Schiebetors gemäss Figur 1;
- Figur 3
- eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemässen Auslöseeinheit der Absenkdichtungsvorrichtung
gemäss Figur 2;
- Figur 4
- eine zweite perspektivische Darstellung der Auslöseeinheit gemäss Figur 2;
- Figur 5
- einen Längsschnitt des Innenraums der Auslöseeinheit gemäss Figur 3;
- Figur 6
- eine Ansicht der Auslöseeinheit gemäss Figur 3 von oben;
- Figur 7
- eine perspektivische Darstellung eines Teils der Absenkdichtung gemäss Figur 2;
- Figur 8
- einen perspektivischen Teilschnitt durch einen unteren Bereich der Absenkdichtungsvorrichtung
gemäss Figur 2;
- Figur 9
- einen Längsschnitt durch die Absenkdichtungsvorrichtung gemäss Figur 2 und
- Figur 10
- einen vergrösserten Ausschnitt eines Teils der Figur 9.
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0027] In den Figuren 1 und 2 ist ein Schiebetor bzw. eine Schiebetüre dargestellt. Ein
Schiebetorflügel ist mit dem Bezugszeichen T, die angrenzenden Wände oder Türrahmen
mit W1 und W2 sowie der Boden mit B bezeichnet. Die Schliessrichtung des Türflügels
ist in Figur 1 mit einem Pfeil dargestellt.
[0028] In der Darstellung gemäss Figur 2 ist die erfindungsgemässe Absenkdichtungsvorrichtung
erkennbar. Sie weist eine Absenkdichtung 1 sowie eine Auslöseeinheit 2 auf. Die Absenkdichtung
1 ist eine automatisch mechanisch auslösbare Absenkdichtung bekannter Art, wie sie
beispielsweise in den eingangs beschriebenen Patentpublikationen offenbart ist. Sie
weist eine Gehäuseschiene 10 (siehe Figur 7) auf, welche mit dem Torflügel T fest
verbunden ist. Sie kann beispielsweise an der unteren Stirnseite des Tors oder in
einer unteren Nut des Torflügels angeordnet sein. Die Absenkdichtung 1 ist fest mit
dem Türflügel T verbunden.
[0029] Die Absenkdichtung 1 umfasst ferner eine relativ zur Gehäuseschiene 1 anhebbare und
absenkbare Dichtleiste. Die Dichtleiste weist vorzugsweise eine Trägerschiene 12 sowie
ein daran befestigtes ein- oder mehrteiliges elastomeres Dichtungsprofil 11 auf. Gehäuseschiene
1, Trägerschiene 12 sowie Dichtungsprofil 11 erstrecken sich vorzugsweise annähernd
über die gesamte Breite des Torflügels T. Je nach Ausführungsform kann die Absenkdichtung
auch kürzer ausgebildet sein.
[0030] Der Absenkmechanismus des Torflügels T ist in den Figuren nicht vollständig erkennbar.
Er ist jedoch vorzugsweise wie oben bereits beschrieben ausgebildet, insbesondere
wie er in
DE 195 16 530 und den anderen Patentpublikationen der Planet GDZ AG offenbart ist. Der Absenkmechanismus
umfasst ein Betätigungselement, hier einen Betätigungsbolzen 13, welcher sich in Längsrichtung
L der Gehäuseschiene 10 erstreckt und mit einem Schieber 15 verbunden ist, welcher
wiederum mit Enden von Blattfedern verbunden ist. Ein Teil des Schiebers 15 ist in
Figur 10 erkennbar. Die Blattfedern sind mit einem zweiten Ende an der Gehäuseschiene
10 befestigt und in einem mittleren Bereich mit der Trägerschiene 12 verbunden. Dadurch
wird die Trägerschiene 12 gemeinsam mit dem Dichtungsprofil 11 abgesenkt, wenn der
Betätigungsbolzen 13 in Längsrichtung L weiter in die Gehäuseschiene 1 hineingedrückt
wird.
[0031] Erfindungsgemäss weist die Vorrichtung die bereits erwähnte Auslöseeinheit 2 auf.
Diese weist ein Gehäuse 20 auf (siehe die Figuren 3 und 4) mit einer Frontplatte 21,
welche zur Befestigung der Auslöseeinheit 2 an der in Schliessrichtung des Torflügels
T hinteren Stirnseite des Flügels T dient. Die Befestigungslöcher für entsprechende
Schrauben sind mit dem Bezugszeichen 29 versehen.
[0032] Vorzugsweise ist die Absenkdichtung 1 mittels der Auslöseeinheit 2 am oder im Torflügel
T gehalten. Das Gehäuse 20 weist hierfür vorzugsweise einen Befestigungswinkel 28
auf, in welcher ein oberer Steg der Gehäuseschiene 10 der Absenkdichtung 1 eingehängt
werden kann. Die Befestigung der Absenkdichtung 1 auf der anderen Seite des Torflügels
T kann auf bekannte Art und Weise erfolgen. Insbesondere kann sie mittels eines Befestigungswinkels
14 an die gegenüberliegende Stirnseite des Flügels T angeschraubt sein. Dieser ist
in Figur 9 dargestellt.
[0033] Die Auslöseeinheit 2 weist ein Auslöseelement auf, hier einen Auslösebolzen 22, welcher
einer Seitenwand 23 des Gehäuses 20 vorsteht. Er verläuft somit senkrecht zur Längsrichtung
L der Gehäuseschiene 10 und der Absenkdichtung 1. Beim Schliessen des Tors gleitet
dieser Auslösebolzen 22 zunächst ungehindert entlang der Wand des Gebäudes und dem
Türrahmen, bis er zu einem Anschlag A gelangt. Dies ist in den Figuren 1 und 2 erkennbar.
Wird der Torflügel weiter geschlossen, so wird der Auslösebolzen 22 in Richtung parallel,
jedoch entgegen gesetzt zur Schliessrichtung, nach hinten bewegt, und er senkt die
Dichtleiste entgegen der Federkraft des Absenkmechanismus ab. Die Dichtleiste dichtet
den Torflügel T gegenüber dem Boden. Die Schliessbewegung ist in Figur 1 anhand des
Pfeils sichtbar. Wird der Torflügel wieder geöffnet, so bewegt sich der Auslösebolzen
22 wieder vom Anschlag A weg und die Dichtleiste wird aufgrund der Rückstellkraft
der Federn wieder angehoben.
[0034] Alternativ liesse sich der Auslösebolzen 22 auch am Türrahmen oder an der Wand befestigen,
wobei er in das Gehäuse 20 der Auslöseeinheit 2 eingreift und den dortigen Mechanismus
aktiviert.
[0035] Der Mechanismus der Auslöseeinheit 2 ist in Figur 5 sowie den Figuren 8 bis 11 gut
erkennbar. Er umfasst ein Schwenkelement bzw. einem Hebel mit einem ersten Arm 25
und einem zweiten Arm 26, welche fest miteinander verbunden sind und welche um eine
Schwenkachse 27 schwenkbar sind. Die Schwenkachse 27 verläuft senkrecht zur Längsrichtung
L der Gehäuseschiene 1 und parallel zum Auslösebolzen 22. Die Schwenkbewegung des
ersten Arms 25 beim Schliessen des Torflügels T ist in Figur 5 mit einem Pfeil dargestellt.
Der zweite Arm 26 wird dabei in die Gegenrichtung geschwenkt.
[0036] Der erste Arm 25 ist vorzugsweise geradlinig ausgebildet. Der zweite Arm 26 ist vorzugsweise
in einem Winkel zum ersten Arm 25 angeordnet, wobei er vorzugsweise zur Schwenkachse
27 hin geneigt ist. Der erste und der zweite Arm 25, 26 verlaufen jedoch vorzugsweise
in einer gemeinsamen Ebene senkrecht zur Schwenkachse 27.
[0037] Der zweite Arm 26 weist eine Kraftübertragungsfläche 260 auf, welche beim Schliessen
des Torflügels T die Stirnfläche des Betätigungsbolzens 13 kontaktiert und so den
Betätigungsbolzen 13 in die Gehäuseschiene 1 weiter hineindrückt. Diese Kraftübertragungsfläche
260 ist vorzugsweise evolventenförmig ausgebildet, um optimal der Oberfläche des Betätigungsbolzens
13 entlang zu gleiten.
[0038] Wie in den Figuren 3 und 4 erkennbar ist, steht der zweite Arm 26 dem Gehäuse 20
nach unten vor, damit er auf den Absenkmechanismus der Absenkdichtung 1 einwirken
kann. Dies wird weiter unten noch näher erläutert.
[0039] Wie in Figur 5 erkennbar ist, ist der erste Arm 25 vorzugsweise länger ausgebildet
als der zweite Arm 26. Die Unterteilung in den ersten und den zweiten Arm 25, 26 erfolgt
bei der Schwenkachse 27. Vorzugsweise ist der erste Arm 25 um ein Vielfaches länger.
Dadurch wird eine reduzierte Kraftübertragung erreicht, so dass eine geringe Auslösekraft
genügt, um die Dichtung abzusenken.
[0040] Das Gehäuse 20 weist in einer Seitenwand 23 ein Fenster 24 in Form eines gebogenen
Schlitzes auf. Durch dieses Fenster 24 ragt der Auslösebolzen 22, welcher mit dem
ersten Arm 25 fest verbunden ist. Er ist in einem rechten Winkel zum ersten Arm 25
angeordnet und steht dem Gehäuse 20 vor, wie dies gut in Figur 6 erkennbar ist.
[0041] In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Gehäuse 20 auf beiden Seiten ein Fenster
24 auf. Dadurch lässt sich der Auslösebolzen 22 wahlweise durch das rechte oder linke
Fenster 24 stecken. Die Vorrichtung kann somit vor Ort beliebig auf der rechten oder
der linken Seite des Torblatts angeordnet werden. Die Frontplatte 21 ist einfach entsprechend
am Gehäuse 20 anzuschrauben.
[0042] Das Gehäuse 20 kann dieselbe Breite aufweisen wie die Frontplatte 21. Vorzugsweise
ist es jedoch schmaler ausgebildet, so dass es in einer relativ schmalen Nut des Torflügels
T eingelassen werden kann. Dadurch werden die Brandschutzeigenschaften des Tors kaum
verändert. Vorzugsweise steht die Frontplatte 21 dem Gehäuse 20 lediglich einseitig
vor, wie dies in Figur 6 erkennbar ist.
[0043] Anhand der Figuren 8 bis 10 ist die Wirkung der Auslöseeinheit 2 auf die Absenkdichtung
1 gut erkennbar.
[0044] Die Gehäuseprofilschiene 10 weist in ihrer oberen Fläche ein Fenster 100 auf. Durch
dieses Fenster ragt der zweite Arm 26 des Schwenkelements hinunter bis zum Betätigungsbolzen
13. Der Betätigungsbolzen 13 ist in der Gehäuseschiene 10 angeordnet. Er erstreckt
sich vorzugsweise nicht bis zu ihrem benachbarten Ende hin. Dadurch kann der zweite
Arm 26 mit seiner Kraftübertragungsfläche 260 den Betätigungsbolzen 13 stirnseitig
kontaktieren. Er kann diesen somit beim Schliessen des Torflügels T, wenn der Auslösebolzen
22 das Schwenkelement schwenkt und den zweiten Arm 26 in Zeichnungsrichtung nach rechts
drückt, weiter in die Gehäuseschiene 10 hinein drücken und somit die Dichtleiste absenken.
[0045] In einer alternativen Ausführungsform ist am Betätigungsbolzen 13 ein nach oben ragender
Mitnehmer befestigt, welcher die Kraftübertragungsfläche 260 des zweiten Arms 26 kontaktiert
und bei Bewegung des zweiten Arms 26 die Kraft auf den Bolzen 13 überträgt. In dieser
Ausführungsform ist es nicht notwendig, dass der zweite Arm 26 dem Gehäuse 20 unten
vorsteht, da der Mitnehmer je nach Ausgestaltung auch in das Gehäuse 20 ragen kann.
[0046] Die erfindungsgemässe Vorrichtung ermöglicht, die Absenkdichtungen von Schiebetoren
oder -türen mit geringem Kraftaufwand auszulösen, wobei die Vorrichtung mit einer
beliebigen Kraftübersetzung oder -untersetzung sowie relativ klein und einfach ausgebildet
werden kann.
BEZUGSZEICHENLISTE
1 |
Absenkdichtung |
24 |
Fenster |
10 |
Gehäuseschiene |
25 |
erster Arm |
100 |
Fenster |
26 |
zweiter Arm |
11 |
Dichtungsprofil |
260 |
Kraftübertragungsfläche |
12 |
Trägerschiene |
27 |
Schwenkachse |
13 |
Betätigungsbolzen |
28 |
Befestigungswinkel |
14 |
Befestigungswinkel |
29 |
Befestigungsloch |
15 |
Schieber |
|
|
|
|
T |
Torflügel |
2 |
Auslöseeinheit |
W1 |
erster Wandabschnitt |
20 |
Gehäuse |
W2 |
zweiter Wandabschnitt |
21 |
Frontplatte |
A |
Anschlag |
22 |
Auslösebolzen |
B |
Boden |
23 |
Seitenwand |
L |
Längsachse |
1. Absenkdichtungsvorrichtung für einen Flügel (T) eines Schiebetors, einer Schiebetür
oder eines Schiebefensters, wobei die Absenkdichtungsvorrichtung aufweist:
eine Gehäuseschiene (10),
eine in der Gehäuseschiene (10) absenkbar und anhebbar gehaltene Dichtleiste (11,
12),
einen in der Gehäuseschiene (10) angeordneten Absenkmechanismus zum Absenken der Dichtleiste
(11, 12),
ein mit dem Absenkmechanismus wirkverbundenes und in der Gehäuseschiene (10) angeordnetes
Betätigungselement (13), welches durch seine Verschiebung in Längsrichtung der Gehäuseschiene
(10) den Absenkmechanismus betätigt, und
ein Schwenkelement (25, 26), welches eine auf das Schwenkelement (25, 26) einwirkende
externe Auslösekraft auf das Betätigungselement (13) übermittelt,
wobei das Schwenkelement (25, 26) um eine Achse (27) schwenkbar ist, welche senkrecht
zur Längsrichtung (L) der Gehäuseschiene (10) verläuft und wobei das Schwenkelement
(25, 26) einen ersten Arm (25) und einen zweiten Arm (26) aufweist, wobei am ersten
Arm (25) ein Auslöseelement (22) angeordnet ist oder wobei der erste Arm (25) mit
einem Auslöseelement (22) kontaktierbar oder verbindbar ist und wobei der zweite Arm
(26) auf das Betätigungselement (13) wirkt, dadurch gekennzeichnet,
dass das Auslöseelement (22) dem ersten Arm (25) senkrecht zur Längsrichtung (L) der Gehäuseschiene
(10) vorsteht.
2. Absenkdichtungsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei der zweite Arm (26) unmittelbar
auf das Betätigungselement (13) einwirkt.
3. Absenkdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei das Betätigungselement
(13) ein sich in Längsrichtung (L) der Gehäuseschiene (10) erstreckender Bolzen ist,
welcher mit einem Schieber des Absenkmechanismus verbunden ist.
4. Absenkdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Auslöseelement
(22) den ersten Arm (25) durch Krafteinwirkung parallel zur Längsrichtung (L), jedoch
entgegen der Schliessrichtung des Flügels (T) der Gehäuseschiene (10) um die Schwenkachse
(27) schwenkt.
5. Absenkdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Auslöseelement
(22) ein Bolzen ist.
6. Absenkdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Auslöseelement
(22) ein in einem Gehäuse (20) angeordnetes Fenster (24) durchsetzt und innerhalb
dieses Fensters (24) bewegbar ist.
7. Absenkdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der erste Arm (25)
und der zweite Arm (26) unterschiedlich lang ausgebildet sind.
8. Absenkdichtungsvorrichtung nach Anspruch 7, wobei der erste Arm (25) länger ausgebildet
ist als der zweite Arm (26), vorzugsweise ist er um ein Vielfaches länger ausgebildet.
9. Absenkdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die zwei Arme (25,
26) des Schwenkelements fest und lagefixiert miteinander verbunden sind und/oder wobei
das Schwenkelement einstückig ausgebildet ist.
10. Absenkdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der zweite Arm
(26) eine Kraftübertragungsfläche (260) aufweist zur Kontaktierung des Betätigungselements
(13).
11. Absenkdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Schwenkelement
(25, 26) in einem Gehäuse (20) angeordnet ist.
12. Absenkdichtungsvorrichtung nach Anspruch 11, wobei das Gehäuse (20) eine Frontplatte
(21) aufweist zur Befestigung an einer Stirnseite des Flügels (T).
13. Absenkdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 oder 12 in Kombination mit
Anspruch 6, wobei das Fenster (24) in einer Seitenwand (23) des Gehäuses (20) angeordnet
ist und das Auslöseelement (22) nach aussen vorsteht oder von aussen in das Gehäuse
(20) hineinragt.
14. Absenkdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei der zweite Arm
(26) in ein Fenster (100) der Gehäuseschiene (10) eingreift.
15. Auslöseeinheit einer Absenkdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
wobei die Auslöseeinheit (2) ein Schwenkelement (25, 26) aufweist, welches ausgebildet
ist, um eine auf das Schwenkelement (25, 26) einwirkende externe Auslösekraft auf
ein Betätigungselement (13) einer Absenkdichtung (1) der Absenkdichtungsvorrichtung
zu übermitteln, wobei das Schwenkelement (25, 26) um eine Schwenkachse (27) schwenkbar
ist und wobei das Schwenkelement (25, 26) einen ersten Arm (25) und einen zweiten
Arm (26) aufweist, wobei am ersten Arm (25) ein Auslöseelement (22) angeordnet ist
oder wobei der erste Arm (25) mit einem Auslöseelement (22) kontaktierbar oder verbindbar
ist und wobei der zweite Arm (26) ausgebildet ist, um auf das Betätigungselement (13)
einzuwirken,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Auslöseelement (22) dem ersten Arm (25) parallel zur Schwenkachse (27) vorsteht.
16. Auslöseeinheit einer Absenkdichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
wobei die Auslöseeinheit (2) ein Schwenkelement (25, 26) aufweist, welches ausgebildet
ist, um eine auf das Schwenkelement (25, 26) einwirkende externe Auslösekraft auf
ein Betätigungselement (13) einer Absenkdichtung (1) der Absenkdichtungsvorrichtung
zu übermitteln, wobei das Schwenkelement (25, 26) um eine Schwenkachse (27) schwenkbar
ist und wobei das Schwenkelement (25, 26) einen ersten Arm (25) und einen zweiten
Arm (26) aufweist, wobei am ersten Arm (25) ein Auslöseelement (22) angeordnet ist
oder wobei der erste Arm (25) mit einem Auslöseelement (22) kontaktierbar oder verbindbar
ist und wobei der zweite Arm (26) ausgebildet ist, um auf das Betätigungselement (13)
einzuwirken,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auslöseeinheit ein Gehäuse (20) aufweist, wobei das Gehäuse (20) mindestens auf
einer Seite mit einem Fenster (24) versehen ist zur Aufnahme des Auslöseelements (22)
in Richtung parallel zur Schwenkachse (27).