[0001] Die Erfindung betrifft ein Führungsprofil nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie
ein Möbel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 8.
[0002] Es sind Schränke bekannt, deren Öffnung durch eine vor der Öffnung verschiebliche
Jalousiematte in einer Öffnungs- bzw. Schließrichtung zu öffnen bzw. zu verschließen
ist. Die Jalousiematte, die in der Regel aus einer Mehrzahl über Gelenke verketteter
Lamellen besteht, welche sich in Haupterstreckungsrichtung quer zur Öffnungs- bzw.
Schließrichtung erstrecken, wird dabei in zwei in Querrichtung die Öffnung seitlich
begrenzenden Führungen geführt. Diese Führungen sind in der Regel als U- oder C-Profile
ausgebildet und weisen einen Aufnahmebereich auf, in dem die in Querrichtung seitlichen
Abschnitte der einzelnen Lamellen bzw. der daraus gebildeten Jalousiematte geführt
sind.
[0003] Je nach Masse der einzelnen Lamellen und nach Länge der Lamellen, neigt die Jalousiematte
dazu, sich mehr oder weniger stark zu wölben. Diese Wölbung oder auch Ausbauchung
der Jalousie schmälert den ästhetischen Eindruck der geschlossenen Schrankfront und
weist darüber hinaus den technischen Nachteil auf, dass der Öffnungsvorgang erschwert
wird, weil die Jalousiematte beim Öffnen durch einen Radius geführt werden muss. Sind
die Lamellen aber gewölbt, verkantet die Jalousiematte beim Öffnen, wodurch das Öffnen
schwergängig oder gar unmöglich wird.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Führungsprofil und ein Möbel
der eingangs genannten Art anzugeben, bei denen die erwähnten Nachteile nicht auftreten.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Führungsprofil mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie ein Möbel, insbesondere Schrankmöbel, mit den Merkmalen des Anspruchs 8. Vorteilhafte
Ausführungsformen finden sich in den jeweiligen Unteransprüchen.
[0006] Das erfindungsgemäße Führungsprofil für Jalousiematten weist einen Profilboden und
zwei an den Profilboden angrenzende Profilschenkel auf, die dem Führungsprofil einen
im Wesentlichen U- oder C-förmigen Profilquerschnitt verleihen, innerhalb dessen ein
Aufnahmebereich zur Aufnahme eines Teils einer darin zu führenden Jalousiematte ausgebildet
ist.
[0007] Erfindungsgemäß richtet sich die darin geführte Jalousiematte mit ihren Lamellen
aus, indem am ersten Profilschenkel ein nach innen zum Aufnahmebereich hin vorspringender
Unterstützungsvorsprung vorgesehen ist. Auf diese Weise wird die Jalousiematte durch
den Unterstützungsvorsprung einerseits und die Anlage am gegenüberliegenden zweiten
Profilschenkel andererseits in eine exakt gerade Lage innerhalb der an einem Schrank
beidseits der Jalousiematte angeordneten Führungen ausgerichtet. Auf diese Weise kann
das Durchhängen oder Verbiegen der Jalousiematte in der Führung vermieden werden.
[0008] Bevorzugt ist das Führungsprofil, das bevorzugt aus einem Kunststoffmaterial, insbesondere
aus PVC besteht oder solches Material aufweist, asymmetrisch ausgebildet, indem der
erste Profilschenkel in vertikaler Richtung vom Profilboden aus gemessen höher ausgebildet
ist als der zweite Profilschenkel. Auf diese Weise kann an der Vorderseite eines mit
dem Führungsprofil ausgestatteten Möbelteils der kürzere Schenkel angeordnet und so
eine besonders filigrane Optik erreicht werden.
[0009] Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Unterstützungsvorsprung im Bereich der freien
Kante des ersten Profilschenkels angeordnet ist. Dadurch wird die Anlage der Jalousiematte
gegen den Unterstützungsvorsprung möglichst weit nach innen zur Mitte des mit der
Jalousiematte ausgestatteten Möbelteils verlagert. Dadurch wird die Ausrichtwirkung
des Führungsprofils noch gesteigert, die umso größer und besser ist, je weiter die
jeweiligen Anlagepunkte der Jalousiematte an den beiden Schenkeln des Führungsprofils
auseinander liegen.
[0010] Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass der zweite Profilschenkel sich im Profilquerschnitt
vom Profilboden aus zur freien Kante hin verjüngt. Dies kann zum Beispiel dadurch
erreicht werden, dass der zweite Profilschenkel auf seiner dem Aufnahmebereich zugewandten
Innenseite eine Stufe aufweist. So wird der Anlagebereich des zweiten Schenkels an
der Jalousiematte nach innen zum Profilboden hin verlagert und der weiter außen liegende
Bereich des zweiten Profilschenkels liegt dann gar nicht an der Jalousiematte an.
Dies hilft zum einen dabei zu vermeiden, dass man durch die Reibung zwischen Profil
und Jalousie entstehende Schleifspuren nicht sieht.
[0011] Zum anderen wird der Anlagebereich des zweiten Profilschenkels an die Jalousiematte
weiter nach innen und damit weiter weg vom Anlagebereich des ersten Profilschenkels
verlagert.
[0012] Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
dass das Führungsprofil auf der dem Aufnahmebereich abgewandten Seite des Profilbodens
ein Verankerungsmittel, insbesondere einen Harpunensteg, zur Verankerung an einem
Möbelteil aufweist. Genauso kann das Führungsprofil am Korpus des Möbels angeklebt
oder mit diesem verschraubt sein.
[0013] Das oben beschriebene Führungsprofil eignet sich insbesondere für ein Möbel, insbesondere
Schrankmöbel. Erfindungsgemäß weist das Möbel eine durch eine Jalousiematte zu verschließenden
Öffnung auf, wobei die Öffnung sich in einer Öffnungs- und Schließrichtung sowie senkrecht
dazu in einer Querrichtung erstreckt. In dieser Querrichtung ist die Öffnung seitlich
durch zwei Führungsprofile begrenzt, in denen die Jalousiematte aufgenommen und in
der Öffnungs- und Schließrichtung verschieblich geführt ist.
[0014] Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass die Jalousiematte mit einer ersten Seite in
dem wenigstens einen Führungsprofil gegen den Unterstützungsvorsprung des ersten Profilschenkels
und mit einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite gegen einen Anlagebereich
am zweiten Profilschenkel anliegt. Der Anlagebereich liegt dabei näher am Boden des
Führungsprofils als der Unterstützungsvorsprung. Auf diese Weise werden zwei diagonal
gegenüberliegende Anlagebereiche zwischen Führungsprofil und Jalousiematte erzeugt,
was dafür sorgt, dass die Jalousiematte immer gerade und ohne Bauchen oder Durchhängen
in den Führungsprofilen ausgerichtet ist.
[0015] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen der Figuren 1 bis 3 näher erläutert.
- Figur 1 -
- zeigt eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Führungsprofils,
- Figur 2 -
- zeigt einen Ausschnitt des Führungsprofils aus Figur 1 im Bereich einer Stirnseite,
- Figur 3 -
- zeigt einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Möbel im Bereich des Führungsprofils
und der darin geführten Jalousiematte.
[0016] Das in den Figuren gezeigte, bevorzugt aus Kunststoff (insbesondere PVC) bestehende
Führungsprofil 1 (im Folgenden einfach Profil genannt), dessen Haupterstreckungsrichtung
sich in Führungsrichtung, also in Verschieberichtung X der darin zu führenden Jalousie
2, liegt, weist einen Profilboden 130 und daran beidseits angrenzende Profilschenkel
110, 120 auf. Diese Konfiguration verleiht dem Profil 1 senkrecht zur Richtung X geschnitten
einen U- oder C-förmigen Querschnitt. Dieser Querschnitt, der im gezeigten Beispiel
in der Y-Z-Ebene liegt und den man am Besten in den Figuren 2 und 3 erkennt, bildet
einen Aufnahmeraum 5, in den die zu führende Jalousiematte 2 mit ihren in Verschieberichtung,
d.h. Öffnungs- oder Schließrichtung X, seitlichen Randbereichen, eintaucht.
[0017] Wie man insbesondere in Figur 2 erkennt, sind die Profilschenkel 110 und 120 bevorzugt
unterschiedlich lang. Die Länge wird dabei in vom Profilboden 130 aus senkrechter
Richtung Z gemessen. Der erste Schenkel 110, ist bevorzugt mit Blick auf die Einbaulage
in ein Möbel zum Korpus des Möbels hin gewandt und mit diesem verbunden, sei es durch
Kleben, Schrauben oder dergleichen. Er kann z.B. einen Harpunensteg (nicht gezeigt)
aufweisen, um die Verbindung mit dem Möbelkorpus zu verbessern. Dieser erste Schenkel
110 ist bevorzugt im oben beschriebenen Sinne länger ausgebildet als der gegenüberliegende
zweite Schenkel 120. Der Profilboden 130 erstreckt sich zwischen den beiden Schenkeln
110 und 120 in Querrichtung Y. Bevorzugt am Endbereich weist der erste Schenkel 110
eine gegenüber der übrigen, dem Aufnahmeraum 5 zugewandten Innenseite 111 vorspringenden
Unterstützungsvorsprung 112 auf, dessen Funktion nachfolgend noch mit Bezugnahme auf
Figur 3 erläutert wird. Der kürzere zweite Schenkel 120 verjüngt sich in Richtung
Z vom Boden 130 weg, hier durch eine Stufe 122, die den bodennäheren, in Querrichtung
Y breiteren Teil 123 des Schenkels 120 in einen schmaleren Teil 121 überführt.
[0018] Wie aus Figur 3 ersichtlich, kann die Jalousiematte 2 in dem Aufnahmeraum des Profils
1 aufgenommen werden. Dabei liegt die Jalousiematte 2 mit ihrer Vorderseite 21 im
Anlagebereich 23 an dem breiteren Innenwandteil 123 des zweiten Schenkels 120 und
mit ihrer der Vorderseite 21 in Querrichtung Y gegenüberliegenden Innenseite 22 im
Bereich 24 an dem Unterstützungsvorsprung 112 an. Die Anlagebereiche liegen diagonal
gegenüber, d.h. sie liegen voneinander beabstandet nicht nur mit einer Abstandskomponente
in Querrichtung Y, sondern zusätzlich auch mit einer Abstandskomponente in Z-Richtung,
dies ist durch die Diagonale d in Figur 3 angedeutet.
[0019] Durch diese diagonale Anlage - bei der die Jalousie 2 die Abschnitte 121 des Schenkels
120 und 111 des Schenkels 110 unter Ausbildung von Zwischenräumen 4 bzw. 3 nicht berührt
werden - wird die Jalousiematte 2 ausgerichtet und kann nicht in Querrichtung Y ausbauchen.
Dies gilt insbesondere, wenn baugleiche Profile 1 beidseits der Jalousiematte 2 am
erfindungsgemäßen Möbel vorgesehen sind.
[0020] Der der in Z-Richtung im Bereich des freien Endes des Schenkels 120 liegende Zwischenraum
4 sorgt auch dafür, dass etwaige durch die Anlage der Jalousiematte 2 bei 23 an der
Vorderseite der Jalousiematte entstehende Schleifspuren nur im äußersten Bereich 23
entstehen und so durch den Bereich 121 des Schenkels 120 verdeckt werden.
1. Führungsprofil (1) für Jalousiematten (2), aufweisend einen Profilboden (130) und
zwei an den Profilboden (130) angrenzende Profilschenkel (110, 120), wobei die Profilschenkel
(110, 120) und der Profilboden (130) einen im Wesentlichen U- oder C-förmigen Profilquerschnitt
bilden, innerhalb dessen ein Aufnahmebereich (5) zur Aufnahme eines Teils einer darin
zu führenden Jalousiematte (2) ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein erster (110) der Profilschenkel wenigstens einen zum Aufnahmebereich (5) vorspringenden
Unterstützungsvorsprung (112) aufweist.
2. Führungsprofil (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Profilschenkel (110) in vertikaler Richtung (Z) vom Profilboden (130) aus
gemessen höher ausgebildet ist als der zweite Profilschenkel (120).
3. Führungsprofil (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Unterstützungsvorsprung (112) im Bereich der freien Kante des ersten Profilschenkels
(110) angeordnet ist.
4. Führungsprofil (1) nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Profilschenkel (120) sich im Profilquerschnitt vom Profilboden (130) aus
zur freien Kante hin verjüngt.
5. Führungsprofil (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Profilschenkel auf seiner dem Aufnahmebereich (5) zugewandten Innenseite
(121, 122, 123) eine Stufe (122) aufweist.
6. Führungsprofil (1) nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es aus einem Kunststoffmaterial, insbesondere aus PVC, besteht.
7. Führungsprofil (1) nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es auf der dem Aufnahmebereich (5) abgewandten Seite des Profilbodens (130) ein Verankerungsmittel,
insbesondere einen Harpunensteg, zur Verankerung an einem Möbelteil aufweist.
8. Möbel, insbesondere Schrankmöbel, mit einer durch eine Jalousiematte (2) zu verschließenden
Öffnung, wobei die Öffnung sich in einer Öffnungs- und Schließrichtung (X) sowie senkrecht
dazu in einer Querrichtung (Y) erstreckt und in dieser Querrichtung (Y) seitlich durch
zwei Führungsprofile begrenzt ist, in denen die Jalousiematte (2) aufgenommen und
in der Öffnungs- und Schließrichtung (X) verschieblich geführt ist, dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eines der Führungsprofile (1), bevorzugt beide Führungsprofile, nach einem
der vorigen Ansprüche ausgebildet ist.
9. Möbel nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Jalousiematte (2) mit einer ersten Seite (24) in dem wenigstens einen Führungsprofil
(1) gegen den Unterstützungsvorsprung (112) des ersten Profilschenkels (110) und mit
einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite (21) gegen einen Anlagebereich
(123) am zweiten Profilschenkel (120) anliegt, wobei der Anlagebereich (123) näher
am Boden (130) des Führungsprofils (1) liegt als der Unterstützungsvorsprung (112).