[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaufel für eine Strömungsmaschine mit wenigstens einem
Kühlkanal in einem Blattauslaufbereich. Der Blattauslaufbereich bildet einen Übergangsradius
von einem Schaufelblatt zu einer Deckplatte der Schaufel. Die Erfindung betrifft weiterhin
ein Herstellverfahren für eine derartige Schaufel.
[0002] Schaufeln einer Strömungsmaschine wie z.B. einer Gasturbine sind im Betrieb hohen
thermo-mechanischen Belastungen ausgesetzt. In einem Ansatzbereich zwischen einer
Deckplatte der Schaufel und einem Schaufelblatt ist daher ein Blattauslaufbereich
vorgesehen, welcher einen Übergangsradius zwischen Schaufelblattoberfläche und Deckplattenoberfläche
ausbildet. Durch diesen abgerundeten Übergang können die im Ansatzbereich zwischen
Deckplatte und Schaufelblatt auftretenden thermo-mechanischen Belastungen gesenkt
werden. Der Blattauslaufbereich kann jedoch mechanisch geschwächt sein, wenn dort
Kühlungslöcher zum Kühlen eines Schaufelblattmaterials im Betrieb angeordnet werden,
da an den Kühllöchern durch ihre Kerbwirkung ebenfalls hohe Spannungen im Betrieb
auftreten können.
[0003] Folglich ist der Blattauslaufbereich im Betrieb gleichzeitig hohen mechanischen und
thermischen Belastungen ausgesetzt. Dies geht mit einem erhöhten Schadensrisiko und
einer verkürzten Lebensdauer aufgrund von Materialermüdung in diesem Bereich einher.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schaufel für eine Strömungsmaschine mit einer
erhöhten Lebensdauer und einem verringerten Versagensrisiko anzugeben. Weiterhin ist
es Aufgabe, ein Herstellverfahren für eine derartige Schaufel anzugeben.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Schaufel für eine Strömungsmaschine und ein Verfahren
zum Herstellen einer Schaufel für eine Strömungsmaschine gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
[0006] Eine Schaufel für eine Strömungsmaschine weist eine Deckplatte und ein an der Deckplatte
angeordnetes Schaufelblatt mit einer einen Hohlraum zumindest teilweise umschließenden
Wandung auf, wobei die Wandung angrenzend an die Deckplatte einen Blattauslaufbereich
mit einer einen Übergangsradius vom Schaufelblatt zur Deckplatte ausbildenden Ausrundung
aufweist. Weiterhin weist die Schaufel einen sich durch die Deckplatte und den Blattauslaufbereich
erstreckenden, in einem Mündungsbereich in den Hohlraum einmündenden Kühlkanal auf.
Insbesondere erstreckt sich der Kühlkanal derart durch die Deckplatte und den Blattauslaufbereich
und mündet derart im Mündungsbereich in den Hohlraum, dass bei einem Strömen eines
Kühlfluids durch den Kühlkanal der Blattauslaufbereich kühlbar ist.
[0007] Die Schaufel kann eine Leitschaufel oder eine Laufschaufel der Strömungsmaschine,
beispielsweise einer Gasturbine, sein. Die Deckplatte kann im Falle einer Leitschaufel
eine in der Strömungsmaschine in Bezug auf eine zentrale Welle radial nach außen anordbare
Fußplatte oder eine radial nach innen anordbare Kopfplatte sein. Im Falle einer Laufschaufel
kann die Deckplatte eine in der Strömungsmaschine radial nach innen anordbare Fußplatte
sein.
[0008] Die Schaufel ist als Hohlschaufel mit dem von der Wandung umschlossenen Hohlraum
im Schaufelblatt ausgebildet. Der Hohlraum kann mehrteilig ausgebildet sein und eine
Mehrzahl miteinander in fluider Verbindung stehender und/oder gegeneinander abgeschlossener
Hohlräume aufweisen. Die Hohlräume können zumindest teilweise als Kanäle zum Führen
des Kühlfluids ausgebildet sein.
[0009] In einem Wurzelbereich des Schaufelblatts zur Deckplatte hin ist der Blattauslaufbereich
ausgebildet, in dem eine Außenfläche der Wandung einen Übergangsradius zu einer Außenfläche
der Deckplatte ausbildet. Der Übergangsradius kann derart gestaltet sein, dass mechanische
Belastungen im Ansatzbereich zwischen Schaufelblatt und Deckplatte während eines Betriebs
der Strömungsmaschine gesenkt bzw. abgemildert werden.
[0010] Der Kühlkanal erstreckt sich im Blattauslaufbereich zwischen der Deckplatte und der
Wandung derart, dass er einerseits einen auf einer dem Schaufelblatt gegenüberliegend
angeordneten Seite der Deckplatte angeordneten Bereich und andererseits den Mündungsbereich
innerhalb des Hohlraums verbindet. Diese Bereiche werden somit durch den Kühlkanal
in eine fluide Verbindung gebracht und können vom Kühlmittel durchströmt werden, wodurch
eine effektive Kühlung des Blattauslaufbereichs erreicht wird. Es können auch mehrere
Kühlkanäle vorgesehen sein, die sich dem Kühlkanal entsprechend im Blattauslaufbereich
zwischen der Deckplatte und der Wandung erstrecken.
[0011] Die Außenseite der Wandung im Blattauslaufbereich wird vom Kühlkanal nicht berührt.
Im Gegensatz dazu wird der Kühlkanal durch die Deckplatte und im Blattauslaufbereich
innerhalb der Wandung hindurchgeführt. Die Außenseite der Wandung im Blattauslaufbereich
kann daher ohne Öffnungen und Kerben, dafür aber mit einer geschlossenen Hitzeschutzbeschichtung
ausgebildet sein. Hierdurch wird eine hohe mechanische und thermische Stabilität im
Blattauslaufbereich erreicht.
[0012] Das effektive Kühlen des Blattauslaufbereichs bei gleichzeitig hoher mechanischer
Stabilität erhöht die Belastbarkeit der Schaufel auch bei hohen zyklischen Belastungen
im Betrieb. Die Schaufel weist eine erhöhte Lebensdauer auf, was zu einem reduzierten
Versagensrisiko der gesamten Strömungsmaschine führt. Zudem verändert das Vorsehen
des Kühlkanals die äußere Geometrie der Schaufel nicht, so dass die Schaufel im Wesentlichen
unveränderte Strömungseigenschaften aufweist. Ein Produktdesign der Strömungsmaschine
muss daher nicht geändert werden, und Schaufeln mit dem Kühlkanal können ohne wesentliche
Anpassungen der Strömungsmaschine verwendet werden. Dies führt zu einer Senkung der
Betriebskosten und ermöglicht eine schnelle Produktentwicklung.
[0013] In einer Ausführungsform weist die Schaufel einen in dem Hohlraum angeordneten Prallkühleinsatz
auf, wobei der Kühlkanal außerhalb des Prallkühleinsatzes in den Hohlraum einmündet.
[0014] Der Prallkühleinsatz kann eine Trennwand zum Ausbilden eines auf einer Seite der
Trennwand angeordneten Prallkühlkanals und eines auf einer dem Prallkühlkanal gegenüberliegenden
Seite der Trennwand angeordneten Prallbereichs aufweisen. In der Trennwand kann eine
Mehrzahl von Prallkühlöffnungen ausgebildet sein. Herrscht bei dieser Anordnung im
Prallkühlkanal ein höherer Druck als im Prallbereich, kann eine Innenseite der Wandung
im Prallbereich mit dem aus dem Prallkühlkanal durch die Prallkühlöffnungen ausströmenden
Kühlfluid beaufschlagt und effektiv gekühlt werden.
[0015] Das Einmünden des Kühlkanals in den Prallbereich, d.h. in den Bereich mit dem geringeren
Druck, ermöglicht ein effektives Durchströmen des Kühlkanals und damit ein Kühlen
des Blattauslaufbereichs auch dann, wenn beispielsweise ein Querschnitt des Kühlkanals
vergleichsweise gering ist. Der Blattauslaufbereich kann mechanisch stabil ausgebildet
werden und wird nicht durch breite Kanalquerschnitte geschwächt.
[0016] In einer Ausführungsform weist die Schaufel eine Einströmöffnung zum Einströmen des
Kühlfluids aus einem Kühlfluidreservoir in den Hohlraum und eine Ausströmöffnung zum
Ausströmen des Kühlfluids aus dem Hohlraum auf. Dabei bildet der Kühlkanal eine der
Einströmöffnung nebengeordnete Nebenleitung zum Leiten des Kühlfluids von dem Kühlfluidreservoir
in den Hohlraum aus.
[0017] Das Kühlfluidreservoir kann beispielsweise an einer dem Schaufelblatt gegenüberliegenden
Seite der Deckplatte angeordnet sein. Beispielsweise kann das Kühlfluidreservoir jenseits
der Fuß- oder Kopfplatte der Leitschaufel oder jenseits der Fußplatte der Laufschaufel
angeordnet sein. Das Kühlfluid kann in dieser Anordnung durch die beispielsweise in
der Deckplatte angeordnete Einströmöffnung in den Hohlraum einströmen.
[0018] Die Ausströmöffnung kann auf eine Oberfläche des Schaufelblatts bzw. der Wandung
führen und als Kühlluftloch z.B. zum Erzeugen eines Oberflächenkühlfilms ausgebildet
sein. Insbesondere kann eine Mehrzahl von Ausströmöffnungen vorgesehen sein, die an
einer Eintrittskante, einer Austrittskante, auf einer Druck- bzw. Saugseite und/oder
an einer Schaufelspitze des Schaufelblatts angeordnet sind. Hierdurch kann eine effektive
Material- und/oder Filmkühlung erreichen werden.
[0019] In dieser Anordnung kann z.B. ein wesentlicher Anteil des Kühlfluidstroms aus dem
Kühlfluidreservoir durch die Einlassöffnung in den Hohlraum des Schaufelblatts erfolgen.
Der Kühlkanal kann eine in der Strömungsrichtung nebengeordnete bzw. parallel angeordnete
Nebenleitung zur Einlassöffnung ausbilden, die einen zusätzlichen Massenstrom des
Kühlfluids aus dem Kühlfluidreservoir in den Hohlraum ermöglicht. Hierdurch wird ein
Teil des in den Hohlraum strömenden Kühlfluids zum Kühlen des Blattauslaufbereichs
genutzt bzw. abgezweigt, bevor es der Hohlraum- bzw. Schaufelblattoberflächenkühlung
zugeführt wird.
[0020] Trotz der durch den Kühlkanal gebildeten Nebenleitung wird ein Massenstrom bzw. Durchsatz
an Kühlfluid durch das Schaufelblatt nicht erhöht, da der Massenstrom im Wesentlichen
durch den Querschnitt bzw. die Querschnitte der Ausströmöffnungen begrenzt wird. Ein
Kühlen des Blattauslaufbereichs wird daher ohne zusätzlichen Fluidverbrauch realisiert.
[0021] In einer Variante der Ausführungsform mit Prallkühleinsatz mündet die Einströmöffnung
in den Prallkühleinsatz.
[0022] Da im Hohlraum des Schaufelblatts innerhalb des Prallkühleinsatzes ein höherer Druck
herrscht als außerhalb des Prallkühleinsatzes, ist in dieser Ausführungsform eine
Druckdifferenz zwischen dem Kühlfluidreservoir und dem Inneren des Prallkühleinsatzes
geringer als eine Druckdifferenz zwischen dem Kühlfluidreservoir und dem Bereich des
Hohlraums außerhalb des Prallkühleinsatzes z.B. im Mündungsbereich. Demzufolge herrscht
zwischen den beidseitigen Öffnungen des Kühlkanals eine höhere Druckdifferenz als
eine Druckdifferenz zwischen einer Kühlfluidreservoirseite und einer Prallkühlkanalseite
der Einströmöffnung. Dies bewirkt einen vergleichsweise hohen Massenstrom durch den
Kühlkanal und somit ein effektives Kühlen des Blattauslaufbereichs. Ein Querschnitt
des Kühlkanals kann daher vergleichsweise klein gehalten werden, während dennoch ein
ausreichender Massenstrom durch den Kühlkanal erzeugbar ist. Folglich wird eine mechanische
Stabilität im Blattauslaufbereich durch den Kühlkanal nicht beeinträchtigt.
[0023] Eine Ausführungsform weist ein zwischen einer Innenseite der Wandung und dem Prallkühleinsatz
in einer Umgebung des Mündungsbereichs angeordnetes Halteelement zum Halten des Prallkühleinsatzes
in einem vorbestimmten Abstand zu der Innenseite im Mündungsbereich auf.
[0024] Das Halteelement kann den Prallkühleinsatz innerhalb des Hohlraums in einer vorbestimmten
Anordnung halten. Hierdurch wird ein Abstand zwischen der Trennwand und der Innenseite
der Wandung erzielt, der eine effektive Prallkühlung ermöglicht. Das Anordnen des
Halteelements in einer Umgebung des Mündungsbereichs, beispielsweise mit einem vorgegebenen
maximalen Abstand zum Mündungsbereich, kann einen ausreichend dimensionierten Ausströmbereich
für den Kühlkanal ausbilden, der einen ausreichenden Massenstrom durch den Kühlkanal
zulässt.
[0025] In einer Variante dieser Ausführungsform ist das Halteelement durch einen in den
Hohlraum vorstehenden Vorsprung der Wandung ausgebildet.
[0026] Diese Ausgestaltung des Halteelements ist kostengünstig in der Herstellung und geeignet,
um möglichen Betriebsbedingungen der Strömungsmaschine Stand zu halten. Insbesondere
kann durch eine geeignete Dimensionierung des Halteelements bzw. durch eine ausreichende
Höhe des Vorsprungs über der Wandung der Ausströmbereich des Kühlkanals ausreichend
dimensioniert werden. Ein effektiver Massenstrom durch den Kühlkanal wird dadurch
begünstigt.
[0027] In einer Ausführungsform schließt der Kühlkanal mit der Innenseite der Wandung einen
spitzen Winkel ein. Beispielsweise kann der Winkel kleiner als 30° bzw. kleiner als
10° sein.
[0028] Der zwischen dem Kühlkanal und der Innenseite der Wandung eingeschlossene spitze
Winkel bewirkt im Betrieb der Schaufel in einer Strömungsmaschine einen ebenfalls
spitzen Einströmwinkel des Kühlfluids aus dem Kühlkanal in den Hohlraum. Hierdurch
kann das Kühlfluid nach seinem Austritt aus dem Kühlkanal im Mündungsbereich entlang
der Innenseite der Wandung strömen und auch stromab vom Mündungsbereich eine Kühlwirkung
entfalten.
[0029] In einer Variante ist der Mündungsbereich ausgehend von der Deckplatte bei 15% bis
25% der Schaufelhöhe angeordnet.
[0030] In dieser Ausführungsform wird der Kühlkanal durch einen breiten Abschnitt der Wandung
bzw. im gesamten Wurzelbereich des Schaufelblatts durch Wandung hindurchgeführt und
kann diesen Bereich effektiv kühlen. Folglich kann zumindest auf einen Teil der Ausströmöffnungen
zum Erzeugen einer Filmkühlung in diesem Bereich verzichtet werden und der Bereich
mit einer hohen mechanischen Stabilität, beispielsweise ohne Öffnungen zur Schaufeloberfläche,
gestaltet werden. Hierdurch wird eine zu erwartende Lebensdauer der Schaufel weiter
verlängert.
[0031] In einer weiteren Ausführungsform ist der Querschnitt des Kühlkanals im Wesentlichen
gleich groß wie der Querschnitt der Ausströmöffnung.
[0032] Insbesondere können beide Querschnitte in etwa der gleichen Größenordnung gewählt
werden. Als gleich groß betrachtet werden z.B. Querschnitte, bei denen der eine bis
zu viermal so groß wie der andere ist. Weiterhin kann der Querschnitt des Kühlkanals
deutlich kleiner sein als der der Einströmöffnung.
[0033] In einer weiteren Ausführungsform entspricht der Querschnitt des Kühlkanals einem
Anteil von 5% bis 50% einer Dicke der Wandung, insbesondere einer Dicke der Wandung
im Blattauslaufbereich und/oder im Mündungsbereich.
[0034] Das Ausbilden des Kühlkanals mit geringem Querschnitt ermöglicht es, das Material
im Blattauslaufbereich durch den Kühlkanal nicht wesentlich zu schwächen. Dabei kann
ein effektives Kühlen trotz des geringen Querschnitts erreicht werden, da sich im
Betrieb z.B. aufgrund der genannten Druckdifferenzen zwischen dem Kühlfluidreservoir
und dem Einmündungsbereich ein starker Massenstrom im Kühlkanal ausbilden kann.
[0035] In einer Variante dieser Ausführungsformen ist eine Mehrzahl von Kühlkanälen vorgesehen.
Dabei kann jeder der Kühlkanäle einzelne oder alle der vorstehend genannten Merkmale
des Kühlkanals aufweisen.
[0036] In dieser Ausführungsform kann ein großer Abschnitt des Blattauslaufbereichs, z.B.
den gesamten Wurzelbereich des Schaufelblatts druck- und saugseitig umfassend, und
insbesondere der gesamte Blattauslaufbereich durch eine geeignete Anordnung der Kühlkanäle
gekühlt werden. Beispielsweise können die Kühlkanäle in vorbestimmtem Abstand im Wesentlichen
parallel im Blattauslaufbereich angeordnet sein. Zudem können sie jeweils zur Deckplatte
hin geneigt angeordnet sein, um eine möglichst lange Kanalführung und somit Kühlstrecke
zu erreichen. Hierdurch kann die mechanische Stabilität und die zu erwartende Lebensdauer
der gesamten Schaufel weiter erhöht werden.
[0037] In einem Verfahren zum Herstellen einer Schaufel für eine Strömungsmaschine weist
die Schaufel eine Deckplatte und ein an der Deckplatte angeordnetes Schaufelblatt
mit einer einen Hohlraum zumindest teilweise umschließenden Wandung auf, wobei die
Wandung angrenzend an die Deckplatte einen Blattauslaufbereich mit einer einen Übergangsradius
vom Schaufelblatt zur Deckplatte ausbildenden Ausrundung aufweist. Das Verfahren weist
ein Ausbilden eines sich durch die Deckplatte und den Blattauslaufbereich erstreckenden,
in einem Mündungsbereich in den Hohlraum einmündenden Kühlkanals auf.
[0038] Das Ausbilden des Kühlkanals kann dabei ohne Rücksicht auf eine Gestaltung oder Beschichtung
der Oberfläche des Schaufelblatts vorgenommen werden, da der durch die Deckplatte
in den Hohlraum einmündende Kühlkanal die Schaufeloberfläche nicht berührt bzw. tangiert.
[0039] In einer Variante des Verfahrens weist das Ausbilden des Kühlkanal ein Laserbohren
auf. Insbesondere kann das Laserbohren mit einer von einer Beschichtung der Schaufeloberfläche
unabhängigen Strahlungsenergie durchgeführt werden. Dies ermöglicht eine kostengünstige
Herstellung der Schaufel mit Kühlkanal.
[0040] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile der Erfindung sowie die
Art und Weise wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die in Zusammenhang
mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Schnittansicht durch eine Schaufel für eine Strömungsmaschine mit Kühlkanal und
Prallkühleinsatz,
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht eines Schnitts durch eine Schaufel mit Kühlkanal,
- Figur 3
- eine weitere perspektivische Ansicht des Schnitts aus Figur 2, und
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht einer Schaufel mit Kühlkanal in Richtung einer Einlassöffnung.
[0041] Figur 1 zeigt schematisch einen Schnitt durch eine als Hohlschaufel ausgebildete
Schaufel für eine Strömungsmaschine. Die Schaufel weist ein Schaufelblatt 1 auf, welches
an einer im Beispiel als Fußplatte ausgebildeten Deckplatte 2 angeordnet ist. Das
Schaufelblatt 1 weist eine Wandung 3 auf, die einen Hohlraum 4 umschließt. Die Wandung
3 bildet in einem angrenzend an die Deckplatte 2 ausgebildeten Auslaufbereich 5 eine
Ausrundung 6 aus, die einen Übergangsradius vom Schaufelblatt zur Deckplatte 2 ausbildet.
Der im Blattauslaufbereich 5 durch die Ausrundung 6 gebildete Übergangsradius senkt
die im Betrieb der Strömungsmaschine auftretenden mechanischen Belastungen im Übergangsbereich
zwischen Deckplatte 2 und Schaufelblatt 1.
[0042] Durch die Deckplatte 2 und den Blattauslaufbereich 5 hindurch erstreckt sich ein
Kühlkanal 7, der in einem Mündungsbereich 8 in den Hohlraum 4 der Schaufel einmündet.
Der Kühlkanal 7 ermöglicht eine effektive Kühlung der Wandung 3 im Bereich des mechanisch
stark beanspruchten Blattauslaufbereichs 5 und der Ausrundung 6. Eine mechanische
Stabilität des Blattauslaufbereichs 5 wird gleichzeitig durch den Kühlkanal 7 nur
unwesentlich beeinträchtigt, da der Kühlkanal 7 an einer Innenseite der Wandung 3
in den Hohlraum 4 mündet und nicht auf einer Außenseite der Wandung 3. Die Außenseite
der Wandung 3 mit einer möglicherweise dort angeordneten Hitzeschutzschicht wird durch
den Kühlkanal 7 nicht tangiert bzw. beeinträchtigt. Insbesondere kann der Kühlkanal
7 mit einem vorgegebenen Mindestabstand zur Außenseite der Wandung 3 angeordnet sein.
[0043] Weiterhin ist in der Hohlschaufel ein Prallkühleinsatz 9 vorgesehen und im Inneren
des Hohlraums 4 angeordnet. Durch den Prallkühleinsatz 9 wird ein Prallkühlkanal 10
innerhalb des Prallkühleinsatzes 9 und ein Prallbereich 11 außerhalb des Prallkühleinsatzes
9 ausgebildet. Der Prallkühleinsatz 9 kann beispielsweise als Trennwand mit einer
Mehrzahl von Prallkühlöffnungen ausgebildet sein.
[0044] Bei Anordnung der Schaufel in einer Strömungsmaschine kann in einem Betrieb ein Kühlfluid
aus einem Kühlfluidreservoir der Strömungsmaschine, welches an einer dem Schaufelblatt
1 gegenüberliegenden Seite der Deckplatte 2 angeordnet sein kann, durch eine Einströmöffnung
12 in den Prallkühlkanal 10 des Prallkühleinsatzes 9 einströmen. Das Kühlfluid kann
durch die Prallkühlöffnungen hindurch strömen und im Prallbereich 11 auf der Innenseite
der Wandung 3 einen Prallkühlstrom ausbilden. Von dort aus kann das Kühlfluid durch
eine oder mehrere in der Wandung 3 angeordnete Ausströmöffnungen 13 aus dem Hohlraum
4 herausströmen und auf der Oberfläche des Schaufelblatts 1 eine Kühlströmung bzw.
einen Kühlfilm ausbilden.
[0045] An der Innenseite der Wandung 3 ist ein Halteelement 14 durch einen in den Hohlraum
4 vorstehenden Vorsprung der Wandung 3 ausgebildet. Das Halteelement 14 hält den Prallkühleinsatz
9 in einer definierten Position im Hohlraum 4 und insbesondere in einem vorgegebenen
Abstand zur Innenseite der Wandung 3, insbesondere auch im Mündungsbereich 8. Hierdurch
kann stromab vom Mündungsbereich 8 ein ausreichend dimensionierter Ausströmbereich
des Kühlkanals 7 ausgebildet sein.
[0046] Im Betrieb der Strömungsmaschine kann in dem Kühlfluidreservoir ein erster Druck
p1 anliegen. Das Kühlfluid strömt durch die Einströmöffnung 12 in das Innere des Prallkühleinsatzes
9, in dem sich ein zweiter Druck p2 ausbildet, der geringer als Druck p1 ist. Stromab
davon im Prallbereich 11 außerhalb des Prallkühleinsatzes 9 bildet sich ein noch geringerer
dritter Druck p3 aus. Außerhalb der Schaufel 1 herrscht ein noch geringerer Druck
p4. Die sich hieraus an der Einströmöffnung 12, den Prallkühlöffnungen und den Ausströmöffnungen
13 ergebenden Druckdifferenzen bewirken den Prallkühlstrom durch den Hohlraum 4 der
Schaufel.
[0047] Der Kühlkanal 7 ist neben der Einlassöffnung 12 als Nebenleitung vom Kühlfluidreservoir
in den Hohlraum 4 und insbesondere in den Prallbereich 11 ausgebildet. An seinem in
der Deckplatte angeordneten Ende herrscht der erste Druck p1 des Kühlfluidreservoirs,
während im Mündungsbereich 8 der dritte Druck p3 anliegt. Folglich ist die am Kühlkanal
7 anliegende Druckdifferenz größer als eine Druckdifferenz an der Einströmöffnung
12, die sich durch ersten Druck p1 im Kühlfluidreservoir und den zweiten Druck p2
im Prallkühleinsatz ergibt. Die höhere Druckdifferenz am Kühlkanal 7 bewirkt einen
effektiven Massenstrom 7, der selbst dann, wenn der Kühlkanal 7 einen nur geringen
Querschnitt aufweist, eine effektive Kühlung des Blattauslaufbereichs 5 bewirkt.
[0048] Der Kühlkanal 7 schließt mit der Innenseite der Wandung 3 einen spitzen Winkel 15
ein, der ein Ausströmen des Kühlfluids aus dem Kanal 7 in den Mündungsbereich 8 entlang
der Innenseite der Wandung 3 ermöglicht. Hierdurch kann ein zusätzliches Kühlen der
Wandung 3 erreicht werden.
[0049] Die Figuren 2 und 3 zeigen perspektivische Ansichten eines Schnitts durch eine Ausführungsform
der prallgekühlten Schaufel in einem Wurzelbereich, in dem das Schaufelblatt 1 an
die Deckplatte 2 angrenzt. Das Prallkühlelement 9 ist aus Gründen des besseren Verständnisses
in den Figuren 2 - 4 jedoch ausgeblendet. Hierbei wird insbesondere eine Anordnung
des Kühlkanals 7 innerhalb der Deckplatte 2 und der Wandung 3 mit Einschluss des spitzen
Winkels 15 im Mündungsbereich 8 sowie eine mögliche Ausgestaltung des Querschnitts
des Kühlkanals 7 und des Halteelements 8 verdeutlicht.
[0050] In Figur 4 ist zu dem Ausführungsbeispiel aus den Figuren 2 und 3 eine perspektivische
Draufsicht auf die Deckplatte 2 im Bereich der Einströmöffnung 12 gezeigt. Der Kühlkanal
7 weist ein dicht neben der Einströmöffnung 12 angeordnetes eines Ende und ein sich
im Mündungsbereich 8 weit öffnendes weiteres Ende auf. Ein Querschnitt des Kühlkanals
7 ist dabei wesentlich kleiner als ein Querschnitt der Einlassöffnung 12 und entspricht
im Wesentlichen einem Querschnitt der Ausströmöffnungen 13. Aufgrund der sich in einem
Betrieb ausbildenden Druckverhältnisse kann sich trotz des geringen Querschnitts des
Kühlkanals 7 ein ausreichender Massenstrom von Kühlfluid durch den Kühlkanal 7 ausbilden,
der den Blattauslaufbereich 5 effektiv kühlt.
[0051] Obwohl in Figur 4 beispielhaft nur ein einziger Kühlkanal 7 der Schaufel 1 gezeigt
ist, kann zum Kühlen des gesamten Blattauslaufbereichs 5 auch eine Mehrzahl von Kühlkanälen
7 vorgesehen sein. Die Kühlkanäle 7 können beispielsweise entsprechend dem gezeigten
Kühlkanal 7 gestaltet und entlang des Umfangs der Einströmöffnung 12 beispielsweise
in regelmäßigen, z.B. gleichen Abständen angeordnet sein.
[0052] Im Betrieb der Schaufel in der Strömungsmaschine wird die thermische Belastung des
Blattauslaufbereichs 5 durch die Kühlkanäle 7 verringert, während die mechanische
Belastbarkeit nicht beeinträchtigt wird. Folglich kann die Lebensdauer der Schaufel
erhöht und das Versagensrisiko gesenkt werden.
[0053] Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher erläutert
wurde, ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt. Andere
Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der
Erfindung zu verlassen.
1. Schaufel für eine Strömungsmaschine, mit
einer Deckplatte (2),
einem an der Deckplatte (2) angeordneten Schaufelblatt (1) mit einer einen Hohlraum
(4) zumindest teilweise umschließenden Wandung (3),
wobei die Wandung (3) angrenzend an die Deckplatte (2) einen Blattauslaufbereich (5)
mit einer einen Übergangsradius vom Schaufelblatt (1) zur Deckplatte (2) ausbildenden
Ausrundung (6) aufweist, und
einem sich derart durch die Deckplatte (2) und den Blattauslaufbereich (5) erstreckenden,
in einem Mündungsbereich (8) in den Hohlraum (4) einmündenden Kühlkanal (7), dass
bei einem Strömen eines Kühlfluids durch den Kühlkanal (7) der Blattauslaufbereich
(5) kühlbar ist.
2. Schaufel nach Anspruch 1,
mit einem in dem Hohlraum (4) angeordneten Prallkühleinsatz (9),
wobei der Kühlkanal (7) außerhalb des Prallkühleinsatzes (9) in den Hohlraum (4) einmündet.
3. Schaufel nach Anspruch 1 oder 2,
mit einer Einströmöffnung (12) zum Einströmen des Kühlfluids aus einem Kühlfluidreservoir
in den Hohlraum (4), und einer Ausströmöffnung (13) zum Ausströmen des Kühlfluids
aus dem Hohlraum,
wobei der Kühlkanal (7) eine der Einströmöffnung (12) nebengeordnete Nebenleitung
zum Leiten des Kühlfluids von dem Kühlfluidreservoir in den Hohlraum (4) bildet.
4. Schaufel nach Anspruch 2 oder 3,
wobei die Einströmöffnung (12) in den Prallkühleinsatz (9) mündet.
5. Schaufel nach einem der vorstehenden Ansprüche,
mit einem zwischen einer Innenseite der Wandung (3) und dem Prallkühleinsatz (9) in
einer Umgebung des Mündungsbereichs (8) angeordneten Halteelement (14) zum Halten
des Prallkühleinsatzes (9) in einem vorbestimmten Abstand zu der Innenseite der Wandung
(3) im Mündungsbereich (8).
6. Schaufel nach Anspruch 5,
wobei das Halteelement (14) durch einen in den Hohlraum (4) vorstehenden Vorsprung
der Wandung (3) ausgebildet ist.
7. Schaufel nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Kühlkanal (7) mit der Innenseite der Wandung (3) einen spitzen Winkel (15)
einschließt.
8. Schaufel nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Mündungsbereich (8) ausgehend von der Deckplatte (2) bei 15% bis 25% der
Schaufelhöhe angeordnet ist.
9. Schaufel nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Querschnitt des Kühlkanals (7) im Wesentlichen gleich groß wie der Querschnitt
der Ausströmöffnung (13) ist.
10. Schaufel nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Querschnitt des Kühlkanals (7) einem Anteil von 5% bis 50% einer Dicke der
Wandung (3) entspricht.
11. Schaufel nach einem der vorstehenden Ansprüche,
mit einer Mehrzahl von Kühlkanälen (7).
12. Verfahren zum Herstellen einer Schaufel für eine Strömungsmaschine,
wobei die Schaufel eine Deckplatte (2) und ein an der Deckplatte angeordnetes Schaufelblatt
(1) mit einer einen Hohlraum (4) zumindest teilweise umschließenden Wandung (3) aufweist,
wobei die Wandung (3) angrenzend an die Deckplatte (2) einen Blattauslaufbereich (5)
mit einer einen Übergangsradius vom Schaufelblatt (1) zur Deckplatte (2) ausbildenden
Ausrundung (6) aufweist,
mit Ausbilden eines sich durch die Deckplatte (2) und den Blattauslaufbereich (5)
erstreckenden, in einem Mündungsbereich (8) in den Hohlraum (4) einmündenden Kühlkanals
(7).
13. Verfahren nach Anspruch 11,
wobei das Ausbilden des Kühlkanals (7) ein Laserbohren aufweist.