[0001] Die Erfindung betrifft ein Umformwerkzeug sowie eine mit einem derartigen Umformwerkzeug
versehene Werkzeugmaschine zum Druckumformen eines Verbindungsstegs, der an seinen
Enden an Werkstückteilen ansetzt und der die Werkstückteile miteinander verbindet,
die als Bearbeitungsprodukte einer trennenden Bearbeitung von plattenartigen Werkstücken,
insbesondere von Blechen, vorliegen und die jeweils eine Trennfläche aufweisen, in
deren Querrichtung der Verbindungssteg verläuft,
- mit zwei Werkzeugteilen, welche beim Druckumformen des Verbindungsstegs einander gegenüberliegenden
Seiten des Verbindungsstegs zugeordnet sind und welche relativ zueinander längs einer
Hubachse bewegbar sind, die beim Druckumformen des Verbindungsstegs in Querrichtung
des Verbindungsstegs verläuft,
- wobei die Werkzeugteile an längs der Hubachse einander zugewandten Seiten jeweils
mit einem Umformorgan versehen sind und freie Enden der Umformorgane mit Stirnseiten
längs der Hubachse zueinander hinweisen,
- wobei jedes der Umformorgane eine Werkstückseite und eine Stegseite aufweist und beim
Druckumformen des Verbindungsstegs die Werkstückseite der Umformorgane ein und demselben
Werkstückteil zugewandt und die Stegseite der Umformorgane von diesem Werkstückteil
abgewandt ist und
- wobei die Werkzeugteile längs der Hubachse mit einem Bearbeitungshub aufeinander zu
in eine Hub-Endposition bewegbar sind, in welcher die Stirnseiten der Umformorgane
längs der Hubachse einen Abstand voneinander aufweisen, der beim Druckumformen des
Verbindungsstegs kleiner ist als die Erstreckung des umzuformenden Verbindungsstegs
längs der Hubachse.
[0002] Die Erfindung betrifft außerdem ein mittels des vorstehenden Umformwerkzeugs und/oder
mittels der vorstehenden Werkzeugmaschine durchgeführtes Verfahren zum Druckumformen
eines Verbindungsstegs der genannten Art.
[0003] Schließlich betrifft die Erfindung Verfahren zum Bearbeiten von plattenartigen Werkstücken,
insbesondere zum Bearbeiten von Blechen, im Rahmen derer zwei Werkstückteile voneinander
getrennt werden,
- indem die beiden Werkstückteile zunächst unter Erstellen einer Trennfläche an jedem
der beiden Werkstückteile und unter Stehenlassen wenigstens eines Verbindungsstegs
unvollständig voneinander getrennt werden, der an seinen Enden an den Werkstückteilen
ansetzt, der die Werkstückteilen miteinander verbindet und der in Querrichtung der
Trennflächen verläuft,
- indem nach dem unvollständigen Trennen der Werkstückteile der Verbindungssteg druckumgeformt
wird und
- indem die beiden Werkstückteile anschließend durch Lösen der durch den umgeformten
Verbindungssteg hergestellten Verbindung vollständig voneinander getrennt werden.
[0004] Gattungsgemäßer Stand der Technik ist bekannt aus
US 5,655,401 A. Diese Druckschrift offenbart ein Umformwerkzeug, das dazu dient, den Querschnitt
von Verbindungsstegen zu reduzieren, über welche durch stanzendes Bearbeiten einer
Blechtafel erzeugte Blechteile mit einem die Blechteile umgebenden Restgitter verbunden
sind. Die Verbindungsstege, auch "Micro-Joints" genannt, stellen eine vorläufige Verbindung
zwischen den Blechteilen und dem Restgitter her und sorgen dafür, dass während und
nach der stanzenden Bearbeitung der Blechtafel die erzeugten Blechteile und das Restgitter
als Einheit gehandhabt werden können. Damit die Verbindungsstege unter der Wirkung
der bei der gemeinsamen Handhabung der Blechteile und des Restgitters auftretenden
Belastungen nicht brechen, sind die Verbindungsstege hinreichend groß zu dimensionieren.
Gleichzeitig muss es möglich sein, nach der gemeinsamen Handhabung der Blechteile
und des Restgitters die Blechteile mit geringem Kraftaufwand aus dem Restgitter zu
lösen. Zu diesem Zweck wird der Querschnitt der Verbindungsstege zwischen den Blechteilen
und dem Restgitter mittels des vorbekannten Umformwerkzeugs reduziert. Das vorbekannte
Umformwerkzeug umfasst einen Umformstempel mit einer abgeschrägten Stempelspitze sowie
eine Umformmatrize mit einer ebenen Auflagefläche und einer in die ebene Auflagefläche
eingelassenen Matrizenvertiefung. Der Umformstempel ist der einen, die Umformmatrize
der anderen Seite eines zu bearbeitenden Verbindungsstegs zugeordnet. Mit einem längs
einer Hubachse ausgeführten Bearbeitungshub wird der Umformstempel in Richtung auf
die Umformmatrize bewegt. Dabei beaufschlagt der Umformstempel den zwischen dem Umformstempel
und der Umformmatrize angeordneten Verbindungssteg mit der abgeschrägten Stempelspitze.
Infolge der Beaufschlagung durch die Stempelspitze wird der Verbindungssteg unter
Reduzierung der Dicke des Verbindungsstegs zwischen dem Umformstempel und der Umformmatrize
gequetscht und außerdem über eine Kante gebogen, die an der Umformmatrize durch die
Auflagefläche und eine parallel zu der Hubachse verlaufende seitliche Begrenzungsfläche
der Matrizenvertiefung gebildet ist. Dadurch wird an dem Verbindungssteg eine gegenüber
dem restlichen Verbindungssteg querschnittsreduzierte Bruchzone erzeugt. Sind sämtliche
Verbindungsstege zwischen den Blechteilen der bearbeiteten Blechtafel und dem die
Blechteile umgebenden Restgitter in der beschriebenen Weise druckumgeformt, so reicht
ein Schütteln der Einheit aus Blechteilen und Restgitter aus, um die Verbindungsstege
an den Bruchzonen zu zerstören und dadurch die Blechteile aus dem Restgitter zu lösen.
Im Bereich des Ansatzes der Verbindungsstege an den Blechteilen verbleibt dabei ein
Grat, der gegenüber der Oberfläche der Blechteile vorragt und der maschinell entfernt
werden muss.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Vorrichtungen und Verfahren
bereitzustellen, die es ermöglichen, unvollständig voneinander getrennte und über
Verbindungsstege miteinander verbundene Werkstückteile, die als Bearbeitungsprodukte
einer trennenden Bearbeitung von plattenartigen Werkstücken vorliegen, derart vollständig
voneinander zu trennen, dass keine oder allenfalls eine geringfügige Nachbearbeitung
der Werkstückteile erforderlich ist.
[0006] Erfindungsgemäß gelöst wird diese Aufgabe durch das Umformwerkzeug und die Werkzeugmaschine
gemäß den Patentansprüchen 1 und 13 sowie durch die Verfahren gemäß den Patentansprüchen
15, 16 und 18.
[0007] Im Falle der Erfindung wird von einem Umformwerkzeug Gebrauch gemacht, das aufgrund
der Geometrie der an den Werkzeugteilen des Umformwerkzeugs vorgesehenen Umformorgane
beim Druckumformen eines zwischen zwei Werkstückteilen stehengebliebenen Verbindungsstegs
an dem oder den Enden des Verbindungsstegs eine Bruchzone erzeugt, die derart beschaffen
ist, dass nach dem Brechen des Verbindungsstegs keine oder nur allenfalls geringfügige
Spuren des Verbindungsstegs an dem oder den Werkstückteilen verbleiben. Die Umformorgane
der Werkzeugteile tauchen beim Druckumformen eines Verbindungsstegs in diesen ein
und verdrängen dabei Werkstoff des Verbindungsstegs. Aufgrund der Geometrie der Umformorgane
des erfindungsgemäßen Umformwerkzeugs wird der durch das Umformwerkzeug plastifizierte
Werkstoff des Verbindungsstegs von dem oder den an den Verbindungssteg angrenzenden
Werkstückteilen weg verdrängt. Infolgedessen kann der im Laufe des Umformprozesses
plastifizierte Werkstoff des Verbindungsstegs an dem oder den betreffenden Werkstückteilen
keine oder allenfalls geringfügige Spuren hinterlassen. An dem Verbindungssteg gebildeter
Grat wird gemeinsam mit dem Verbindungssteg entfernt und beeinträchtigt folglich die
Qualität der Trennfläche an dem oder den Werkstückteilen nicht. Je nach Anwendungsfall,
beispielsweise je nach Bemessung der Breite des Verbindungsstegs einerseits und der
Breite der Umformorgane andererseits, führen die Werkzeugteile des erfindungsgemäßen
Umformwerkzeugs zum Umformen eines Verbindungsstegs einen einzelnen Bearbeitungshub
oder mehrere aufeinanderfolgende Bearbeitungshübe aus.
[0008] Nach dem Druckumformen eines Verbindungsstegs besitzt das umgeformte Ende des Verbindungsstegs
nur noch einen verhältnismäßig kleinen Querschnitt, der derart bemessen ist, dass
die Anbindung des Verbindungsstegs an den benachbarten Werkstückteil mit geringem
Kraftaufwand, beispielsweise durch Hin- und Herbewegen des bearbeiteten Werkstücks,
zumindest annähernd restlos und gratfrei gelöst werden kann. Dessen ungeachtet kann
der Verbindungssteg vor dem Druckumformen derart dimensioniert sein, dass er eine
belastbare Verbindung zwischen den betreffenden Werkstückteilen herstellt.
[0009] Als Werkstückteile können Gutteile untereinander aber auch ein oder mehrere Gutteile
mit einem Abfallteil, beispielsweise mit einem Restgitter, durch Verbindungsstege
verbunden sein. Die Verbindungsstege können beispielsweise an geradlinig oder bogenförmig
verlaufenden Kanten aber auch an Ecken der miteinander verbundenen Werkstückteile
ansetzen. Im Interesse einer möglichst langen Standzeit des Umformwerkzeugs sollten
die Verbindungsstege gegenüber den Umformorganen des Umformwerkzeugs derart ausgerichtet
sein, dass die Verbindungsstege den Umformorganen längs der Hubachse mit Flächen und
nicht mit Kanten gegenüberliegen. Beim unvollständigen Trennen der Werkstückteile
ist deshalb eine Torsion der Verbindungsstege um ihre Längsachse zu vermeiden.
[0010] Ebenfalls im Interesse einer Optimierung der Standzeit des erfindungsgemäßen Umformwerkzeugs
können Werkstoffteilchen, die beim Druckumformen eines Verbindungsstegs beispielsweise
als Späne anfallen, von der Bearbeitungsstelle abgeführt werden. Zu diesem Zweck ist
in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung wenigstens einer der Werkzeugteile des
erfindungsgemäßen Umformwerkzeugs mit einer entsprechenden Absaugung versehen. Durch
das Abführen von Werkstoffteilchen von der Bearbeitungsstelle wird im Übrigen auch
verhindert, dass die Werkstoffteilchen an den voneinander zu trennenden Werkstückteilen
Spuren hinterlassen und dadurch die Qualität der Werkstückbearbeitung mindern.
[0011] An der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine sind die Werkzeugteile des erfindungsgemäßen
Umformwerkzeugs in Werkzeugaufnahmen angeordnet, die an einander gegenüberliegenden
Seiten des umzuformenden Verbindungsstegs bzw. der durch den umzuformenden Verbindungssteg
miteinander verbundenen Werkstückteile vorgesehen sind und die numerisch gesteuert
längs der Hubachse der Werkzeugteile relativ zueinander bewegt werden können. Außerdem
kann die Möglichkeit bestehen, die Werkzeugaufnahmen gemeinsam mit den daran fixierten
Werkzeugteilen um die Hubachse dreheinzustellen. Das zuvor trennend bearbeitete Werkstück
ruht üblicherweise auf einer herkömmlichen Werkstückauflage der Werkzeugmaschine.
Durch eine parallel zu der Plattenebene des bearbeiteten Werkstücks ausgeführte Relativbewegung
der Werkstückteile und der Verbindungsstege einerseits und der Werkzeugaufnahmen der
Werkzeugmaschine andererseits werden die Verbindungsstege gegenüber den in den Werkzeugaufnahmen
gehaltenen Werkzeugteilen des Umformwerkzeugs zur Bearbeitung positioniert.
[0012] Während des Umformvorgangs wird ein umzuformender Verbindungssteg beidseits durch
die Umformorgane der Werkzeugteile des erfindungsgemäßen Umformwerkzeugs druckbeaufschlagt.
Die Linie, entlang derer die Umformorgane dabei an einem Ende des Verbindungsstegs
eintauchen, kann in Verlängerung einer Trennfläche verlaufen, die an dem benachbarten
Werkstückteil bei der Erzeugung des Verbindungsstegs erstellt worden ist, sie kann
aber auch gegenüber dieser Trennfläche in das Innere des Werkstückteils zurückversetzt
sein. In dem letztgenannten Fall ist selbst dann, wenn beim Trennen des Verbindungsstegs
von dem Werkstückteil kleine Reste des Verbindungsstegs an dem Werkstückteil verbleiben,
gewährleistet, dass keine Reste des Verbindungsstegs über die beim Erzeugen des Verbindungsstegs
an dem Werkstückteil erstellte Trennfläche vorstehen. Gegebenenfalls überlappen die
Umformorgane mit einem Werkstückteil vorzugsweise in der Größenordnung von Zehntelmillimetern.
[0013] Das erfindungsgemäße Umformverfahren ist Teil des erfindungsgemäßen Trennverfahrens
und auch Teil des erfindungsgemäßen Bearbeitungsverfahrens, im Laufe dessen das erfindungsgemäße
Trennverfahren und zusätzlich eine weitere Werkstückbearbeitung durchgeführt werden.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Bearbeitungsverfahrens kann das erfindungsgemäße Umformwerkzeug
dazu dienen, den oder die Verbindungsstege auf eine Art und Weise umzuformen, die
auf die zusätzlich zu der trennenden Bearbeitung vorgesehene Werkstückbearbeitung
abgestimmt ist. Insbesondere besteht die Möglichkeit, beim Umformen des oder der Verbindungsstege
an einem Werkstückteil Geometrien zu erzeugen, wie sie im Rahmen der zusätzlichen
Werkstückbearbeitung an der restlichen Trennfläche des betreffenden Werkstückteils
hergestellt werden.
[0014] Besondere Ausführungsarten der Erfindung nach den unabhängigen Patentansprüchen ergeben
sich aus den abhängigen Patentansprüchen 2 bis 12, 14 und 17.
[0015] Gemäß Patentanspruch 2 ist in bevorzugter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Umformwerkzeugs
vorgesehen, dass wenigstens einer der Werkzeugteile eine im Wesentlichen senkrecht
zu der Hubachse verlaufende Auflagefläche aufweist, von welcher das Umformorgan dieses
Werkzeugteils zu dem anderen Werkzeugteil hin vorsteht. Die Auflagefläche bildet während
des Umformprozesses ein Widerlager für den umzuformenden Verbindungssteg und verhindert
dadurch eine unerwünschte Deformation des bearbeiteten Verbindungsstegs.
[0016] Für die Umformorgane der Werkzeugteile des erfindungsgemäßen Umformwerkzeugs kommen
unterschiedliche Geometrien in Frage.
[0017] Gemäß Patentanspruch 3 weist wenigstens eines der Umformorgane in einer parallel
zu der Hubachse verlaufenden Schnittebene einen dreiecksförmigen Querschnitt oder
einen trapezförmigen Querschnitt auf. Bevorzugt wird ausweislich Patentanspruch 4
eine Bauart des erfindungsgemäßen Umformwerkzeugs, im Falle derer das Umformorgan
eines der Werkzeugteile einen dreiecksförmigen Querschnitt und das Umformorgan des
anderen Werkzeugteils einen trapezförmigen Querschnitt aufweist. Die Stirnseite eines
Umformorgans mit Dreiecksquerschnitt ist an sich linienförmig. Zur Erhöhung der Standzeit
kann ein derartiges Umformorgan in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung mit einer
geringfügigen Abflachung oder Abrundung an der die Stirnseite des Umformorgans ausbildenden
Dreiecksspitze versehen sein. Abweichend von einem Umformorgan mit Dreiecksquerschnitt
besitzt ein Umformorgan mit trapezförmigem Querschnitt eine flächige Stirnseite. Auch
von der Trapezform abweichende Querschnitte, die an dem betreffenden Umformorgan eine
flächige Stirnseite ausbilden, sind erfindungsgemäß denkbar.
[0018] Umformorgane mit einem dreiecksförmigen oder mit einem trapezförmigen Querschnitt
werden in Weiterbildung der Erfindung dadurch bereitgestellt, dass das Umformorgan
eines Werkzeugteils von einem mit einem Innenhohlraum, vorzugsweise einem Innenkonus
versehenen freien Ende des Werkzeugteils gebildet ist (Patentanspruch 5). Beim Druckumformen
eines Verbindungsstegs kann Werkstoff des Verbindungsstegs in das Innere des beispielsweise
von dem Innenkonus gebildeten Hohlraums abfließen. Dadurch reduziert sich der Widerstand,
welchen der Verbindungssteg der Bearbeitung durch das erfindungsgemäße Umformwerkzeug
entgegensetzt. In Weiterbildung der Erfindung kann an dem Übergang zwischen der Stirnseite
des betreffenden Umformorgans und dem Innenkonus ein Radius oder eine Abschrägung
vorgesehen sein. Der Radius und die Abschrägung sorgen gegebenenfalls dafür, dass
der umgeformte Verbindungssteg bei der endgültigen Trennung der Werkstückteile nicht
an dieser Stelle sondern vielmehr unmittelbar an dem Ansatz des Verbindungsstegs an
dem benachbarten Werkstückteil bricht.
[0019] Beim Druckumformen des Verbindungsstegs und dem damit verbundenen Eintauchen der
Umformorgane des erfindungsgemäßen Umformwerkzeugs an wenigstens einem Ende des Verbindungsstegs
wird durch die Umformorgane werkstückseitig eine Trennfläche erstellt. Durch entsprechende
Gestaltung der Umformorgane kann auf die Beschaffenheit der durch die Umformorgane
erzeugten Trennfläche Einfluss genommen werden. Weist ein Umformorgan eine scharfe
Kante auf, so erzeugt das Umformorgan eine glatte und somit qualitativ hochwertige
Trennfläche.
[0020] Im Falle der Erfindungsbauart gemäß Patentanspruch 6 ist vorgesehen, dass wenigstens
eines der Umformorgane an der Werkstückseite längs der Hubachse parallel zu der Trennfläche
oder unter einem Winkel gegenüber der Trennfläche an demjenigen Werkstückteil verläuft,
welchem die Werkstückseite des Umformorgans beim Druckumformen des Verbindungsstegs
zugewandt ist. Ist die Werkstückseite eines Umformorgans parallel zu der Trennfläche
an dem betreffenden Werkstückteil, so verläuft auch die mittels des Umformorgans an
dem betreffenden Werkstückteil erstellte Trennfläche parallel zu der vor dem Druckumformen
des Verbindungsstegs erstellten Trennfläche des Werkstückteils. Verläuft die Werkstückseite
des Umformorgans unter einem Winkel gegenüber der bereits vor dem Umformen des Verbindungsstegs
erstellten Trennfläche an dem betreffenden Werkstückteil, so gilt Entsprechendes für
die mittels des Umformorgans an dem Werkstückteil erzeugte Trennfläche. Eine parallel
zu der Trennfläche an dem betreffenden Werkstückteil verlaufende Trennfläche wird
mittels des Umformorgans erfindungsgemäß insbesondere dann erzeugt, wenn die mittels
des Umformorgans erzeugte Trennfläche in Verlängerung der bereits vorhandenen Trennfläche
an dem Werkstückteil verläuft. Die Erstellung einer unter einem Winkel gegen die bereits
vorhandene Trennfläche des Werkstückteils geneigten Trennfläche mittels des Umformorgans
ist erfindungsgemäß beispielsweise in Fällen vorgesehen, in denen vor oder nach dem
Umformen des Verbindungsstegs die bereits vorhandene Trennfläche an dem Werkstückteil
durch zusätzliche Kantenbearbeitung des Werkstückteils umgeformt und dabei abgeschrägt
wird. Bei entsprechender Wahl des Winkels zwischen der Werkstückseite des Umformorgans
und der bereits vorhandenen Trennfläche des Werkstückteils fluchtet die mittels des
Umformorgans an dem Werkstück erzeugte Schrägfläche mit der Schrägfläche, die im Rahmen
der zusätzlichen Kantenbearbeitung des Werkstückteils erstellt wird.
[0021] Gemäß Patentanspruch 7 ist das erfindungsgemäße Umformwerkzeug derart gestaltet,
dass das Umformorgan eines der Werkzeugteile an dem betreffenden Werkstückteil eine
Trennfläche erzeugt, die parallel zu der bereits vorhandenen Trennfläche des Werkstückteils
verläuft, während das Umformorgan des anderen Werkzeugteils eine Trennfläche erstellt,
die unter einem Winkel gegenüber der bereits vorhandenen Trennfläche des Werkstückteils
verläuft.
[0022] Im Falle der Erfindungsbauart nach Patentanspruch 8 sind die Umformorgane an den
Werkzeugteilen des erfindungsgemäßen Umformwerkzeugs in Querrichtung der Hubachse
gegeneinander versetzt. Dadurch ergibt sich zwischen den beiderseitigen Umformorganen
ein Spalt, der ein schräges Abbrechen des Verbindungsstegs nach dem Umformen begünstigt.
Eine schräge Bruchfläche an einem Werkstückteil kann beispielsweise in dem vorstehend
bereits angesprochenen Fall erstrebenswert sein, in dem durch Kantenbearbeitung des
Werkstückteils ebenfalls eine Schrägfläche erzeugt wird, auf welche die schräge Bruchfläche
an dem Werkstückteil dann abgestimmt sein kann.
[0023] Stellt ein Verbindungssteg eine Verbindung zwischen zwei als Gutteile vorgesehenen
Werkstückteilen her, so ist der Verbindungssteg von beiden Werkstückteilen möglichst
rückstandslos zu trennen.
[0024] Patentanspruch 9 betrifft eine zu diesem Zweck vorgesehene Bauart des erfindungsgemäßen
Umformwerkzeugs, die es erlaubt, einen Verbindungssteg zeitgleich an mehreren längs
des Verbindungsstegs voneinander beabstandeten Stellen umzuformen. Jede der Umformstellen
an dem Verbindungssteg wird dabei durch zwei Organabschnitte bearbeitet, wobei der
eine Organabschnitt Teil des Umformorgans an dem einen Werkstückteil und der andere
Organabschnitt Teil des Umformorgans an dem anderen Werkstückteil des erfindungsgemäßen
Umformwerkzeugs ist.
[0025] Zur Ausbildung von Organabschnitten, die verschiedenen Bearbeitungsstellen an einem
Verbindungssteg zugeordnet sind, werden im Falle der Erfindung unterschiedliche Möglichkeiten
zur konstruktiven Gestaltung der Umformorgane an den Werkzeugteilen des erfindungsgemäßen
Umformwerkzeugs genutzt.
[0026] Gemäß Patentanspruch 10 verlaufen die Umformorgane an den beiden Werkzeugteilen des
erfindungsgemäßen Umformwerkzeugs in einer Umfangsrichtung und dabei insbesondere
bogenförmig, vorzugsweise längs eines Kreisbogens, um die Hubachse. Die Erstreckung
der Umformorgane in Umfangsrichtung kann dabei derart bemessen sein, dass die Umformorgane
beim Umformen eines Verbindungsstegs gleichzeitig an mehreren Stellen des Verbindungsstegs
zu liegen kommen. Ein bogenförmiger, insbesondere ein kreisförmiger Verlauf der Umformorgane
bietet die Möglichkeit, die Bruchzone, an welcher der Verbindungssteg nach dem Umformen
brechen soll, an dem an den Verbindungssteg anschließenden Werkstückteil in einem
Bereich anzuordnen, der gegenüber der an diesem Werkstückteil bereits vor dem Umformen
des Verbindungsstegs erstellten Trennfläche in das Innere des Werkstückteils zurückversetzt
ist. Ein kreisförmiger Verlauf der Umformorgane ist darüber hinaus insofern vorteilhaft,
als durch eine einfache Dreheinstellung der Werkzeugteile um eine mit den Umformorganen
konzentrische Positionierachse unterschiedliche Organabschnitte der Umformorgane ein
und derselben Bearbeitungsstelle und/oder ein und dieselben Organabschnitte unterschiedlichen
Bearbeitungsstellen zugeordnet werden können. Der sukzessive Einsatz unterschiedlicher
Organabschnitte eines Umformorgans empfiehlt sich insbesondere aufgrund der damit
verbundenen Vergleichmäßigung des Werkzeugverschleißes.
[0027] Gemäß Patentanspruch 11 ist in weiterer bevorzugter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Umformwerkzeugs wenigstens eines der Umformorgane in Umfangsrichtung endlos ausgebildet.
Alternativ sind im Falle der Erfindung aber auch in Umfangsrichtung segmentierte Umformorgane
denkbar.
[0028] An der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine nach Patentanspruch 14 ist der zum Druckumformen
eines Verbindungsstegs auszuführende Bearbeitungshub kraftabhängig gesteuert. Patentanspruch
12 betrifft eine Bauart des erfindungsgemäßen Umformwerkzeugs, das eine kraftabhängige
Steuerung des Bearbeitungshubs der Werkzeugteile des Umformwerkzeugs ermöglicht. Eine
längs der Hubachse wirksame gegenseitige Abstützung der Werkzeugteile unter Umgehung
des druckumgeformten Verbindungsstegs ist in bevorzugter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Umformwerkzeugs realisiert, indem wenigstens einer der Werkzeugteile eine portalartige
Gestalt aufweist und den umzuformenden Verbindungssteg während dessen Bearbeitung
übergreift. Die Portalstützen des betreffenden Werkzeugteils können bei Hub-Endposition
der beiden Werkzeugteile auf dem anderen Werkzeugteil seitlich neben dem Verbindungssteg
aufsetzen. Das Umformorgan kann an dem oder den mit wenigstens einem Vorsprung versehenen
Werkzeugteile zwischen den Portalstützen angeordnet sein.
[0029] In bevorzugter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Trennverfahrens ist ausweislich
Patentanspruch 17 vorgesehen, dass bei der Bearbeitung eines plattenartigen Werkstücks
aus einem elastisch verformbaren Werkstoff der wenigstens eine Verbindungssteg als
Festkörpergelenk erstellt wird und in Querrichtung der Trennflächen der durch den
Verbindungssteg miteinander verbundenen Werkstückteile federelastisch ist. Wird ein
derartiger Verbindungssteg mittels des erfindungsgemäßen Umformwerkzeugs umgeformt
und dabei an zwei längs des Verbindungsstegs voneinander beabstandeten Stellen, insbesondere
an beiden einander gegenüberliegenden Enden des Verbindungsstegs, druckbeaufschlagt,
so kann der zwischen den beiden Angriffsstellen des Umformwerkzeugs gelegene Bereich
des Verbindungsstegs unter Ausnutzung der Elastizität des Verbindungsstegs gestaucht
werden. Zur Umformung des Verbindungsstegs ist folglich nur eine verhältnismäßig geringe
Kraft aufzuwenden.
[0030] Nachfolgend wird die Erfindung anhand beispielhafter schematischer Darstellungen
näher erläutert.
[0031] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Werkzeugmaschine für die Blechbearbeitung mit einer Schneidstation und einer
Umformstation,
- Figur 2
- über Verbindungsstege miteinander verbundene Blechteile, erzeugt durch die Bearbeitung
einer Blechtafel an der Werkzeugmaschine gemäß Figur 1,
- Figur 3
- ein Umformwerkzeug erster Bauart zum Einsatz an der Umformstation der Werkzeugmaschine
gemäß Figur 1,
- Figuren 4 bis 9
- Darstellungen zur Veranschaulichung der Funktionsweise des Umformwerkzeugs gemäß Figur
3 beim Umformen von zwischen zwei Blechteilen vorgesehenen Verbindungsstegen,
- Figuren 10a, 10b, 10c
- die Oberwerkzeuge weiterer Bauarten eines Umformwerkzeugs zum Einsatz an der Umformstation
der Werkzeugmaschine gemäß Figur 1,
- Figur 11
- eine Darstellung zur Veranschaulichung der Funktionsweise des Umformwerkzeugs gemäß
Figur 10a,
- Figur 12
- eine Darstellung zur Veranschaulichung der Funktionsweise des Umformwerkzeugs gemäß
Figur 10b und des Umformwerkzeugs gemäß Figur 10c,
- Figur 13
- eine Variante des Umformwerkzeugs gemäß Figur 3 zur Verwendung bei kraftabhängiger
Steuerung eines von dem Umformwerkzeug ausgeführten Bearbeitungshubs und
- Figur 14
- zwei über einen Verbindungssteg miteinander verbundene Blechteile während einer Kantenbearbeitung
der Blechteile.
[0032] Gemäß Figur 1 ist eine Werkzeugmaschine 1 als Stanz-Laser-Kombimaschine ausgeführt.
Ein Maschinenrahmen 2 der Werkzeugmaschine 1 besitzt eine C-Form und weist einen oberen
Gestellschenkel 3 sowie einen unteren Gestellschenkel 4 auf. An den freien Enden des
oberen Gestellschenkels 3 und des unteren Gestellschenkels 4 sind eine Laser-Schneidstation
5 sowie eine Umformstation 6 vorgesehen.
[0033] Die Laser-Schneidstation 5 umfasst einen Laserschneidkopf 7 an dem oberen Gestellschenkel
3 und eine Laserstrahlaufnahme 8 an dem unteren Gestellschenkel 4. Die Umformstation
6 weist eine obere Werkzeugaufnahme 9 an dem oberen Gestellschenkel 3 und eine untere
Werkzeugaufnahme 10 an dem unteren Gestellschenkel 4 auf. In die obere Werkzeugaufnahme
9 ist ein als Umformstempel 11 ausgebildetes Oberwerkzeug, in die untere Werkzeugaufnahme
10 ein als Umformmatrize 12 ausgebildetes Unterwerkzeug eingewechselt. Der Umformstempel
11 und die Umformmatrize 12 sind Werkzeugteile eines Umformwerkzeugs 13.
[0034] Mittels eines herkömmlichen Hubantriebs für das Umformwerkzeug 13 kann der Umformstempel
11 längs einer Hubachse 14 relativ zu der Umformmatrize 12 angehoben und abgesenkt
werden. Die obere Werkzeugaufnahme 9 und die untere Werkzeugaufnahme 10 sind gemeinsam
mit dem Umformstempel 11 und der Umformmatrize 12 um die Hubachse 14 dreheinstellbar
(Doppelpfeil in Figur 1). Sämtliche Funktionen der Werkzeugmaschine 1 werden durch
eine programmierbare numerische Steuerung gesteuert.
[0035] An der Laser-Schneidstation 5 und an der Umformstation 6 werden plattenartige Werkstücke,
in dem dargestellten Beispielsfall ein Blech 15, bearbeitet. Zu Bearbeitungszwecken
wird das Blech 15 mittels einer herkömmlichen Koordinatenführung 16 mit einer zweiachsigen
horizontalen Bewegung über eine Werkstückauflage 17 der Werkzeugmaschine 1 und dabei
relativ zu dem Laserschneidkopf 7 und der Laserstrahlaufnahme 8 und auch relativ zu
dem Umformwerkzeug 13 bewegt. In Figur 1 ist das Blech 15 abgebrochen dargestellt.
Dadurch sind in Figur 1 die Laserstrahlaufnahme 8 und die untere Werkzeugaufnahme
10 mit der Umformmatrize 12 des Umformwerkzeugs 13 zu erkennen.
[0036] Im Rahmen des an der Werkzeugmaschine 1 durchgeführten Bearbeitungsverfahrens wird
das Blech 15 zunächst an der Laser-Schneidstation 5 trennend bearbeitet. Ein mögliches
Ergebnis der trennenden Bearbeitung des Blechs 15 ist in Figur 2 dargestellt. Demnach
werden bei der mittels des Laserschneidkopfs 7 durchgeführten trennenden Bearbeitung
als Werkstückteile ein in Figur 2 abgebrochen dargestelltes Restgitter 18 sowie als
Gutteile vorgesehene Blechteile 19, 20, 21, 22 unvollständig voneinander getrennt.
Aufgrund einer mittels der Koordinatenführung 16 erzeugten Bewegung des Blechs 15
schneidet ein von dem Laserschneidkopf 7 auf das Blech 15 gerichteter Laserstrahl
die Blechteile 19, 20, 21, 22 unter Stehenlassen von Verbindungsstegen 23 frei. Infolge
der über die Verbindungsstege 23 hergestellten Restverbindung sind das Restgitter
18 und die Blechteile 19, 20, 21, 22 nur unvollständig voneinander getrennt. Anstelle
des Laserschneidstrahls könnte zum unvollständigen Trennen des Restgitters 18 und
der Blechteile 19, 20, 21, 22 auch ein andersartiges Schneidwerkzeug, insbesondere
ein an der Umformstation 6 eingewechseltes Stanzwerkzeug, eingesetzt werden.
[0037] In dem Bearbeitungszustand gemäß Figur 2 wird das Blech 15 mittels der Koordinatenführung
16 zu der Umformstation 6 der Werkzeugmaschine 1 bewegt. Dort werden die Verbindungsstege
23 mittels des in die obere Werkzeugaufnahme 9 und die untere Werkzeugaufnahme 10
eingewechselten Umformwerkzeugs 13 druckumgeformt.
[0038] Im Einzelnen ist das Umformwerkzeug 13 mit dem als Oberwerkzeug vorgesehenen Umformstempel
11 und der als Unterwerkzeug vorgesehenen Umformmatrize 12 in Figur 3 gezeigt. Dabei
ist sowohl an dem Umformstempel 11 als auch an der Umformmatrize 12 die Hubachse 14
strichpunktiert angedeutet, längs derer der Umformstempel 11 zum Druckumformen eines
Verbindungsstegs 23 relativ zu der Umformmatrize 12 mit einem Bearbeitungshub abgesenkt
wird.
[0039] Bei in die obere Werkzeugaufnahme 9 und die untere Werkzeugaufnahme 10 eingewechseltem
Umformwerkzeug 13 liegen ein stempelseitiges Umformorgan 24 und ein matrizenseitiges
Umformorgan 25 längs der Hubachse 14 einander gegenüber. Eine flächige kreisringförmige
Stirnseite 26 des stempelseitigen Umformorgans 24 und eine kreislinienförmige Stirnseite
27 des matrizenseitigen Umformorgans 25 weisen längs der Hubachse 14 zueinander hin.
[0040] Zur Ausbildung der flächigen Stirnseite 26 ist das freie Ende des Umformstempels
11 mit einem Innenkonus 28 versehen. Die Mantelfläche des Innenkonus 28 begrenzt gemeinsam
mit der hubachsparallelen zylindrischen Außenfläche des Umformstempels 11 und der
senkrecht zu der Hubachse 14 verlaufenden flächigen Stirnseite 26 einen trapezförmigen
Querschnitt des stempelseitigen Umformorgans 24. Die obere Begrenzung des trapezförmigen
Querschnitts des stempelseitigen Umformorgans 24 ist in Figur 5 durch eine gedachte
gestrichelte Linie angedeutet.
[0041] Das matrizenseitige Umformorgan 25 steht von einer Auflagefläche 29 der Umformmatrize
12 zu dem Umformstempel 11 hin vor. Die Auflagefläche 29 verläuft an der Umformmatrize
12 senkrecht zu der Hubachse 14. Der Querschnitt des matrizenseitigen Umformorgans
25 hat die Form eines gleichschenkligen Dreiecks, dessen Basis in der Auflagefläche
29 der Umformmatrize 12 liegt und dessen Spitze die linienförmige Stirnseite 27 des
matrizenseitigen Umformorgans 25 ausbildet.
[0042] Sowohl das stempelseitige Umformorgan 24 als auch das matrizenseitige Umformorgan
25 verlaufen endlos längs einer Kreislinie und dabei konzentrisch mit der Hubachse
14. In Querrichtung der Hubachse 14 sind das stempelseitige Umformorgan 24 und das
matrizenseitige Umformorgan 25 gegeneinander versetzt, wobei die flächige Stirnseite
26 des stempelseitigen Umformorgans 24 innerhalb der linienförmigen Stirnseite 27
des matrizenseitigen Umformorgans 25 liegt.
[0043] Die Abläufe beim Druckumformen der Verbindungsstege 23 des bearbeiteten Blechs 15
werden nachfolgend am Beispiel eines der Verbindungsstege 23 zwischen dem Restgitter
18 und dem Blechteil 20 beschrieben.
[0044] Vor Beginn des eigentlichen Umformprozesses wird das bearbeitete Blech 15 mittels
der Koordinatenführung 16 der Werkzeugmaschine 1 relativ zu dem an der Umformstation
6 eingewechselten Umformwerkzeug 13 derart positioniert, dass das Umformwerkzeug 13
gegenüber dem umzuformenden Verbindungssteg 23 eine Bearbeitungs-Bereitschaftsposition
einnimmt. Bei Bearbeitungs-Bereitschaftsposition des Umformwerkzeugs 13 ist der Umformstempel
11 des Umformwerkzeugs 13 längs der Hubachse 14 von der Oberseite des Verbindungsstegs
23 und der an diesen angrenzenden Werkstückteile beabstandet. Die Stirnseite 27 des
matrizenseitigen Umformorgans 25 weist längs der Hubachse 14 einen minimalen Abstand
von der Unterseite des Verbindungsstegs 23 und der durch diesen verbundenen Werkstückteile
auf.
[0045] Aufgrund einer entsprechenden Dimensionierung des Durchmessers des Umformstempels
11 reicht die senkrechte Projektion der flächigen Stirnseite 26 des stempelseitigen
Umformorgans 24 des in der Bearbeitungs-Bereitschaftsposition angeordneten Umformstempels
11 auf die Oberseite des bearbeiteten Blechs 15 an beiden Enden des Verbindungsstegs
23 über einen Ansatz 30 des Verbindungsstegs 23 an dem jeweiligen Werkstückteil hinaus.
Dargestellt ist dies in Figur 4, wobei in Figur 4 lediglich die senkrechte Projektion
der radial außenliegenden Begrenzungslinie der flächigen Stirnseite 26 des stempelseitigen
Umformorgans 24 dargestellt ist. An der Unterseite des Restgitters 18 und des Blechteils
20 verläuft die senkrechte Projektion der linienförmigen Stirnseite 27 des matrizenseitigen
Umformorgans 25 auf das bearbeitete Blech 15 konzentrisch mit und dabei radial außerhalb
der senkrechten Projektion der Stirnseite 26 des stempelseitigen Umformorgans 24.
[0046] Ausgehend von der Bearbeitungs-Bereitschaftsposition wird der Umformstempel 11 mit
einem Bearbeitungshub längs der Hubachse 14 in Richtung auf die Umformmatrize 12 bis
in eine Hub-Endposition bewegt. In den Beispielsfällen gemäß den Figuren 3 bis 12
wird der Bearbeitungshub wegabhängig gesteuert, in dem Beispielsfall gemäß den Figur
13 erfolgt die Steuerung des Bearbeitungshubs kraftabhängig.
[0047] Im Rahmen der wegabhängigen Steuerung des Bearbeitungshubs des Umformstempels 11
ist der Betrag des von dem Umformstempel 11 relativ zu der Umformmatrize 12 ausgeführten
Bearbeitungshubs variabel einstellbar und hängt insbesondere von der gewünschten Restdicke
des Verbindungsstegs 23 nach dem Umformen ab. Der von dem Umformstempel 11 längs der
Hubachse 14 zurückgelegte Weg wird mittels eines herkömmlichen Wegmesssystems erfasst
und bildet die Grundlage für die Steuerung des Hubantriebs der Werkzeugmaschine 1.
[0048] Die Restdicke des Verbindungsstegs 23 wird außerdem durch die längs der Hubachse
14 gemessene Höhe des matrizenseitigen Umformorgans 25 bestimmt.
[0049] Die Verhältnisse bei Hub-Endposition des Umformstempels 11 sind in Figur 5 veranschaulicht.
Längs der Hubachse 14 weisen die Stirnseiten 26, 27 des stempelseitigen Umformorgans
24 und des matrizenseitigen Umformorgans 25 einen Abstand voneinander auf, der kleiner
ist als die Dicke des unverformten Verbindungsstegs 23. Der Verbindungssteg 23, das
Restgitter 18 und das Blechteil 20 werden unter der Wirkung der Beaufschlagung durch
den Umformstempel 11 mit ihrer Unterseite gegen die Auflagefläche 29 der Umformmatrize
12 gedrückt.
[0050] Der Umformstempel 11 ist im Laufe des Bearbeitungshubs mit diametral einander gegenüberliegenden
Organabschnitten des stempelseitigen Umformorgans 24 an beiden Enden des Verbindungsstegs
23 in diesen und in die angrenzenden Bereiche des Restgitters 18 und des Blechteils
20 eingetaucht. Eine Werkstückseite 31 des stempelseitigen Umformorgans 24 ist dem
Restgitter 18, eine Werkstückseite 32 des stempelseitigen Umformorgans 24 dem Blechteil
20 zugewandt. Stegseiten 33, 34 des stempelseitigen Umformorgans 24 weisen zu dem
Verbindungssteg 23 hin und sind dementsprechend von dem Restgitter 18 und dem Blechteil
20 abgewandt.
[0051] Entsprechend stellen sich die Verhältnisse an dem matrizenseitigen Umformorgan 25
dar. Infolge der Druckbeaufschlagung des bearbeiteten Blechs 15 durch den Umformstempel
11 hat sich das matrizenseitige Umformorgan 25 mit zwei einander diametral gegenüberliegenden
Organabschnitten an den Enden des Verbindungsstegs in diesen und in stegnahe Bereiche
des Restgitters 18 und des Blechteils 20 eingedrückt. Werkstückseiten 35, 36 des matrizenseitigen
Umformorgans 25 sind dem Restgitter 18 und dem Blechteil 20 zugewandt, Stegseiten
37, 38 des matrizenseitigen Umformorgans 25 sind von dem Restgitter 18 und von dem
Blechteil 20 abgewandt.
[0052] Während die Werkstückseiten 31, 32 des stempelseitigen Umformorgans 24 parallel zu
der Hubachse 14 und auch parallel zu einer bei der vorausgegangenen trennenden Bearbeitung
des Blechs 15 an dem Restgitter 18 erstellten Trennfläche 39 und einer entsprechenden,
in Figur 4 verdeckten Trennfläche an dem Blechteil 20 verlaufen, sind die Werkstückseiten
35, 36 des matrizenseitigen Umformorgans 25 unter einem Winkel gegen die Trennflächen
39 an dem Restgitter 18 und dem Blechteil 20 geneigt.
[0053] An den Stegseiten 33, 34 weist das stempelseitige Umformorgan 24 Umformflächen 40,
41 auf. An den Stegseiten 37, 38 des matrizenseitigen Umformorgans 25 sind Umformflächen
42, 43 vorgesehen. Die Umformflächen 40, 41 des stempeiseitigen Umformorgans 24 verlaufen
ausgehend von der Stirnseite 26 des stempelseitigen Umformorgans 24 längs der Hubachse
14 von den Werkstückseiten 31, 32 des stempelseitigen Umformorgans 24 weg. Entsprechend
entfernen sich die Umformflächen 42, 43 des matrizenseitigen Umformorgans 25 längs
der Hubachse 24 von den Werkstückseiten 35, 36 des matrizenseitigen Umformorgans 25.
[0054] Aufgrund der sich damit ergebenden Geometrie des stempelseitigen Umformorgans 24
und des matrizenseitigen Umformorgans 25 wird unter der Wirkung der Beaufschlagung
des Verbindungsstegs 23 durch das Umformwerkzeug 13 plastifizierter Werkstoff des
Verbindungsstegs 23 an den Stegseiten 33, 34, 37, 38 des stempelseitigen Umformorgans
24 und des matrizenseitigen Umformorgans 25 zu dem Verbindungssteg 23 hin und damit
von den Werkstückseiten 31, 32, 35, 36 des stempelseitigen Umformorgans 24 und des
matrizenseitigen Umformorgans 25 weg verdrängt.
[0055] An den Enden des Verbindungsstegs 23 wird durch das Druckumformen mittels des Umformwerkzeugs
13 der Querschnitt des Verbindungsstegs 23 längs der Hubachse 14 reduziert. Aufgrund
des Übermaßes der Durchmesser der Stirnseiten 26, 27 des stempelseitigen Umformorgans
24 und des matrizenseitigen Umformorgans 25 gegenüber dem Verbindungssteg 23 sind
die querschnittsreduzierten Ansätze des Verbindungsstegs 23 an dem Restgitter 18 und
an dem Blechteil 20 gegenüber den Trennflächen 39 in das Innere des Restgitters 18
und des Blechteils 20 zurückversetzt.
[0056] Ein entsprechender Versatz der Ansätze des querschnittsreduzierten Verbindungsstegs
23 an dem Restgitter 18 und an dem Blechteil 20 stellt sich ein, wenn die Trennflächen
39 an dem Restgitter 18 und dem Blechteil 20 bereits bei der dem Druckumformen der
Verbindungsstege 23 vorgeschalteten trennenden Bearbeitung des Blechs 15 mit einem
entsprechenden Rücksprung versehen werden (Figur 6). In diesem Fall ist bei dem sich
an die trennende Bearbeitung des Blechs 15 anschließenden Druckumformen lediglich
der Verbindungssteg 23 und nicht auch noch ein an den Verbindungssteg 23 unmittelbar
anschließender Bereich des Restgitters 18 und des Blechteils 20 zu bearbeiten. Dementsprechend
ist im Falle der Bearbeitungssituation gemäß Figur 6 zum Druckumformen des Verbindungsstegs
23 eine geringere Kraft aufzubringen als bei den Verhältnissen gemäß Figur 4.
[0057] In der anhand des Verbindungsstegs 23 zwischen dem Restgitter 18 und dem Blechteil
20 im Einzelnen beschriebenen Weise werden nacheinander sämtliche Verbindungsstege
23 an dem gemäß Figur 2 bearbeiteten Blech 15 druckumgeformt. Die Figuren 7 und 8
veranschaulichen beispielhaft die Bearbeitung von sich X-förmig kreuzenden Bearbeitungsstegen
23, wie sie der Art nach in Figur 2 zwischen den Blechteilen 19, 20, 21, 22 vorgesehen
sind. Figur 7 betrifft dabei den Fall, dass nicht nur die Verbindungsstege 23 selbst
sondern auch unmittelbar angrenzende Werkstückbereiche umzuformen sind, während gemäß
Figur 8 unmittelbar an die Verbindungsstege 23 angrenzende Werkstückbereiche bereits
bei der vorausgegangenen trennenden Bearbeitung des Blechs 15 entfernt worden sind
und folglich nur die Verbindungsstege 23 umgeformt werden müssen.
[0058] Figur 9 zeigt einen zwischen zwei unvollständig voneinander getrennten Werkstückteilen
vorgesehenen Verbindungssteg 23, der ebenso wie das restliche trennend bearbeitete
Werkstück aus einem federelastischen Werkstoff besteht und der bei der unvollständigen
Trennung der angrenzenden Werkstückteile mit einer Mäanderform erstellt worden ist.
Werkstoffbedingt und aufgrund seiner besonderen Form ist der Verbindungsteg 23 federelastisch
und bildet dementsprechend ein Festkörpergelenk zwischen den beiden angrenzenden Werkstückteilen.
Wird der Verbindungssteg 23 gemäß Figur 9 in der in Figur 5 veranschaulichten Weise
durch den Umformstempel 11 und die Umformmatrize 12 des Umformwerkzeugs 13 druckbeaufschlagt,
so setzt der Verbindungssteg 23 aufgrund seiner Federelastizität der Druckumformung
nur einen verhältnismäßig kleinen Widerstand entgegen. Die Federelastizität des Verbindungsstegs
23 erleichtert die Verdrängung von plastifiziertem Werkstoff des Verbindungsstegs
23 von den Werkstückseiten 31, 32, 35, 36 des stempelseitigen Umformorgans 24 und
des matrizenseitigen Umformorgans 25 weg.
[0059] Die Figuren 10a, 10b und 10c zeigen von dem Umformwerkzeug 13 konstruktiv abweichende
Umformwerkzeuge 13/1, 13/2, 13/3 jeweils im Umfang eines Umformstempels 11/1, 11/2,
11/3. Ein stempelseitiges Umformorgan 24/1 des Umformstempels 11/1 weist anders als
das stempelseitige Umformorgan 24 des Umformstempels 11 eine elliptische Form auf.
Der Umformstempel 11/2 ist in einer Ebene parallel zur Hubachse 14 geteilt und besitzt
folglich ein zweiteiliges stempelseitiges Umformorgan 24/2, wobei jedes Segment des
stempelseitigen Umformorgans 24/2 halbkreisförmig ausgebildet ist. Der Umformstempel
11/3 hat sich aus dem Umformstempel 11/1 durch Teilung längs einer parallel zu der
Hubachse 14 verlaufenden Ebene ergeben. Auch ein stempelseitiges Umformorgan 24/3
des Umformstempels 11/3 ist folglich segmentiert und umfasst zwei baugleiche Hälften.
Den Umformstempeln 11/1, 11/2, 11/3 sind nicht gezeigte Umformmatrizen zugeordnet
mit matrizenseitigen Umformorganen, deren Geometrie an die Geometrie der stempelseitigen
Umformorgane 24/1, 24/2, 24/3 angepasst ist und die im Übrigen mit dem matrizenseitigen
Umformorgan 25 der Umformmatrize 12 des Umformwerkzeugs 13 übereinstimmen.
[0060] In den Figuren 11 und 12 sind Bearbeitungsstrategien veranschaulicht, nach denen
Verbindungsstege 23 zwischen unvollständig voneinander getrennten Werkstückteilen
mittels der Umformwerkzeuge 13/1, 13/2, 13/3 druckumgeformt werden können.
[0061] Ausweislich Figur 11 wird mit mehreren Bearbeitungshüben des Umformwerkzeugs 13/1
nacheinander an den Enden von Verbindungsstegen 23 eine Druckumformung durchgeführt.
Zur zweckentsprechenden Ausrichtung des Umformwerkzeugs 13/1 gegenüber den zu bearbeitenden
Verbindungsstegen 23 werden der Umformstempel 11/1 und die diesem zugeordnete Umformmatrize
durch Drehen der oberen Werkzeugaufnahme 9 und der unteren Werkzeugaufnahme 10 der
Werkzeugmaschine 1 um die Hubachse 14 dreheingestellt. Zusätzlich wird das bearbeitete
Blech 15 mittels der Koordinatenführung 16 der Werkzeugmaschine 1 gegenüber dem Umformwerkzeug
13/1 positioniert.
[0062] Gemäß Figur 12 wird ein einfacher Verbindungssteg 23 mittels des Umformwerkzeugs
13/2 bearbeitet. Zum Druckumformen zweier sich X-förmig kreuzender Verbindungsstege
23 wird das Umformwerkzeug 13/3 eingesetzt. Die Umformwerkzeuge 13/2, 13/3 führen
mit einem einzigen Bearbeitungshub eine Druckumformung an beiden Enden eines Verbindungsstegs
23 durch, wobei zur Bearbeitung der beiden sich X-förmig kreuzenden Verbindungsstege
23 zwei aufeinanderfolgende Bearbeitungshübe des Umformwerkzeugs 13/3 erforderlich
sind und das Umformwerkzeug 13/3 nach dem ersten Bearbeitungshub um die Hubachse 14
gedreht wird.
[0063] Gemäß Figur 13 ist ein Werkzeugteil eines Umformwerkzeugs 13/4 als Umformstempel
11/4 ausgebildet. Dem Umformstempel 11/4 ist als zweiter Werkzeugteil eine in Figur
13 nicht dargestellte Umformmatrize 12 gemäß Figur 3 zugeordnet. Eine Umformeinheit
44 des Umformstempels 11/4 stimmt mit dem Umformstempel 11 gemäß Figur 3 überein.
Der Umformstempel 11/4 endet in einem stempelseitigen Umformorgan 24/4 mit trapezförmigem
Querschnitt.
[0064] Zusätzlich zu der Umformeinheit 44 weist der Umformstempel 11/4 Wangen 45, 46 auf,
welche gegenüber dem stempelseitigen Umformorgan 24/4 des Umformstempels 11/4 längs
der Hubachse 14 zu der nicht gezeigten Umformmatrize 12 hin vorstehen und dadurch
Vorsprünge 47, 48 des Umformstempels 11/4 ausbilden.
[0065] Zum Druckumformen eines Verbindungsstegs 23 werden das zuvor trennend bearbeitete
Blech 15 und das Umformwerkzeug 13/4 relativ zueinander derart positioniert, dass
bei einem von dem Umformstempel 11/4 zu der Umformmatrize 12 hin ausgeführten Bearbeitungshub
der umzuformende Verbindungssteg 23 zwischen den Vorsprüngen 47, 48 des Umformstempel
11/4 zu liegen kommt. Am Ende des Bearbeitungshubs setzen die Vorsprünge 47, 48 des
Umformstempels 11/4 mit ihren längs der Hubachse 14 voreilenden Stirnflächen auf der
Auflagefläche 29 der Umformmatrize 12 auf. Der Überstand der Vorsprünge 47, 48 gegenüber
dem stempelseitigen Umformorgan 24/4 ist derart bemessen, dass bei Hub-Endposition
des Umformstempels 11/4 die Stirnseite des stempelseitigen Umformorgans 24/4 von der
Stirnseite des matrizenseitigen Umformorgans 25 längs der Hubachse 14 einen Abstand
aufweist, welcher der gewünschten Restdicke des druckumgeformten Verbindungsstegs
23 entspricht. In der Hub-Endposition übergreift der Umformstempel 11/4 den umgeformten
Verbindungssteg 23 portalartig. Die Vorsprünge 47, 48 des Umformstempels 11/4 sind
dem Verbindungssteg 23 nach Art von Portalstützen seitlich benachbart.
[0066] Der von dem Umformstempel 11/4 relativ zu der Umformmatrize 12 ausgeführte Bearbeitungshub
ist kraftgesteuert. In die programmierbare numerische Steuerung der Werkzeugmaschine
1 ist zu diesem Zweck eine in Figur 13 andeutungsweise dargestellte Hubsteuerungsvorrichtung
49 für den Hubantrieb des Umformwerkzeugs 13/4 integriert.
[0067] Die Hubsteuerungsvorrichtung 49 umfasst eine Kraftmessvorrichtung 50, eine Auswertevorrichtung
51 sowie eine Betätigungsvorrichtung 52. Mittels der Kraftmessvorrichtung 50 wird
der Betrag der Abstützkraft gemessen, mit welcher der Umformstempel 11/4 des Umformwerkzeugs
13/4 längs der Hubachse 14 an der Umformmatrize 12 abgestützt ist. In der Auswertevorrichtung
51 wird der gemessene Ist-Betrag der Abstützkraft mit einem in der Hubsteuerungsvorrichtung
49 hinterlegten Grenzbetrag der Abstützkraft verglichen. Erreicht der gemessene Ist-Betrag
der Abstützkraft den vorgegebenen Grenzbetrag, so indiziert dies, dass der Umformstempel
11/4 längs der Hubachse 14 seine Hub-Endposition erreicht hat. Die Auswertevorrichtung
51 erzeugt daraufhin ein Schaltsignal für die Betätigungsvorrichtung 52. Aufgrund
des von der Auswertevorrichtung 51 generierten Schaltsignals betätigt die Betätigungsvorrichtung
52 den Hubantrieb des Umformwerkzeugs 13/4 dahingehend, dass der zu der Umformmatrize
12 hin gerichtete Bearbeitungshub des Umformstempels 11/4 beendet und ein Rückhub
des Umformstempel 11/4 in Gegenrichtung des Bearbeitungshubs eingeleitet wird.
[0068] Figur 14 veranschaulicht einen Verfahrensschritt, der bei der Bearbeitung des Blechs
15 in dem dargestellten Beispielsfall vor dem Druckumformen der Verbindungsstege 23
durchgeführt wird. Dabei werden durch trennende Bearbeitung unter Stehenlassen von
federelastischen Verbindungsstegen 23 unvollständig voneinander getrennte Blechteile
an der Unterseite kantenbearbeitet.
[0069] Zu diesem Zweck vorgesehen ist eine Umformrolle 53, die in die untere Werkzeugaufnahme
10 an der Umformstation 6 der Werkzeugmaschine 1 eingewechselt wird. Die Umformrolle
53 wirkt bei der Bearbeitung der Blechteile eines zuvor trennend bearbeiteten Blechs
mit einer in Figur 14 nicht gezeigten Gegendruckrolle zusammen, die in die obere Werkzeugaufnahme
9 der Werkzeugmaschine 1 eingewechselt wird und die an der Oberseite des bearbeiteten
Blechs mit einer zylindrischen Mantelfläche anliegt. Die Umformrolle 53 ist mit einem
doppelkonischen Wulst 54 versehen, der zwei konische Umformflächen 55, 56 aufweist.
[0070] Zur Durchführung der Kantenbearbeitung der unvollständig voneinander getrennten Blechteile
des trennend bearbeiteten Blechs wird dieses mittels der Koordinatenführung 16 derart
über die Werkstückauflage 17 der Werkzeugmaschine 1 bewegt, dass die gegen die Blechteile
gepresste Umformrolle 53 längs der Kanten der Blechteile abrollt und dabei an den
Kanten der Blechteile mittels der Umformflächen 55, 56 Schrägflächen (Fasen) erzeugt.
Dabei werden die Ansätze der Verbindungsstege 23 an den Blechteilen ausgespart. In
diesen Bereichen wird im Anschluss an die Kantenbearbeitung der unvollständig voneinander
getrennten Blechteile beim Druckumformen der Verbindungsstege 23 mittels des matrizenseitigen
Umformorgans 25 des Umformwerkzeugs 13 beziehungsweise mittels der matrizenseitigen
Umformorgane der Umformwerkzeuge 13/1, 13/2, 13/3, 13/4 eine entsprechende Schrägfläche
erstellt.
[0071] Nach dem Druckumformen sämtlicher Verbindungsstege 23 eines bearbeiteten Blechs werden
die Blechteile, in dem Beispielsfall gemäß Figur 2 die Blechteile 19, 20, 21, 22 des
bearbeiteten Blechs 15, aus dem zugehörigen Restgitter (Restgitter 18 in Figur 2)
gelöst. Aufgrund der Querschnittsreduzierung der Verbindungsstege 23 reicht hierfür
ein Schütteln des bearbeiteten Blechs aus. Aufgrund der dabei wirkenden Belastung
brechen die Verbindungsstege 23 in den durch Druckumformen erzeugten Bruchzonen, wobei
aufgrund der Geometrie der stempelseitigen Umformorgane 24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4
und der zugeordneten matrizenseitigen Umformorgane der Umformwerkzeuge 13, 13/1, 13/2,
13/3, 13/4 an den Blechteilen keine oder allenfalls minimale Spuren der Verbindungsstege
23 zurückbleiben. Sind aufgrund der entsprechenden Dimensionierung der stempelseitigen
Umformorgane 24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4 und der matrizenseitigen Umformorgane die
durchmesserreduzierten Ansätze der Verbindungsstege 23 in das Innere der Blechteile
zurückversetzt, so ragen auch an den Blechteilen verbliebene Reste der Verbindungsstege
23 nicht über die vor dem Druckumformen der Verbindungsstege 23 erstellten Trennflächen
der Blechteile vor.
1. Umformwerkzeug zum Druckumformen eines Verbindungsstegs (23), der an seinen Enden
an Werkstückteilen (18, 19, 20, 21, 22) ansetzt und der die Werkstückteile (18, 19,
20, 21, 22) miteinander verbindet, die als Bearbeitungsprodukte einer trennenden Bearbeitung
eines plattenartigen Werkstücks, insbesondere eines Blechs (15), vorliegen und die
jeweils eine Trennfläche (39) aufweisen, in deren Querrichtung der Verbindungssteg
(23) verläuft,
• mit zwei Werkzeugteilen (11, 11/1, 11/2, 11/3, 11/4; 12), welche beim Druckumformen
des Verbindungsstegs (23) einander gegenüberliegenden Seiten des Verbindungsstegs
(23) zugeordnet sind und welche relativ zueinander längs einer Hubachse (14) bewegbar
sind, die beim Druckumformen des Verbindungsstegs (23) in Querrichtung des Verbindungsstegs
(23) verläuft,
• wobei die Werkzeugteile (11, 11/1, 11/2, 11/3, 11/4; 12) an längs der Hubachse (14)
einander zugewandten Seiten jeweils mit einem Umformorgan (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4;
25) versehen sind und freie Enden der Umformorgane (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4; 25)
mit Stirnseiten (26, 27) längs der Hubachse (14) zueinander hin weisen,
• wobei jedes der Umformorgane (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4; 25) eine Werkstückseite
(31, 32, 35, 36) und eine Stegseite (33, 34, 37, 38) aufweist und beim Druckumformen
des Verbindungsstegs (23) die Werkstückseite (31, 32, 35, 36) der Umformorgane (24,
24/1, 24/2, 24/3, 24/4; 25) ein und demselben Werkstückteil (18, 19, 20, 21, 22) zugewandt
und die Stegseite (33, 34, 37, 38) der Umformorgane (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4; 25)
von diesem Werkstückteil (18, 19, 20, 21, 22) abgewandt ist und
• wobei die Werkzeugteile (11, 11/1, 11/2, 11/3, 11/4; 12) längs der Hubachse (14)
mit einem Bearbeitungshub aufeinander zu in eine Hub-Endposition bewegbar sind, in
weicher die Stirnseiten (26, 27) der Umformorgane (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4; 25)
längs der Hubachse (14) einen Abstand voneinander aufweisen, der beim Druckumformen
des Verbindungsstegs (23) kleiner ist als die Erstreckung des umzuformenden Verbindungsstegs
(23) längs der Hubachse (14),
dadurch gekennzeichnet, dass
jedes der Umformorgane (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4; 25) an der Stegseite (33, 34,
37, 38) eine Umformfläche (40, 41, 42, 43) aufweist, die ausgehend von der Stirnseite
(26, 27) des Umformorgans (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4; 25) längs der Hubachse (14)
von der Werkstückseite (31, 32, 35, 36) des Umformorgans (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4;
25) weg verläuft.
2. Umformwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Werkzeugteile (11, 11/1, 11/2, 11/3, 11/4; 12) eine im Wesentlichen
senkrecht zu der Hubachse (14) verlaufende Auflagefläche (29) aufweist, von welcher
das Umformorgan (25) dieses Werkzeugteils (12) zu dem anderen Werkzeugteil (11, 11/1,
11/2, 11/3, 11/4) hin vorsteht.
3. Umformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Umformorgane (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4; 25) in einer parallel
zu der Hubachse (14) verlaufenden Schnittebene einen dreiecksförmigen Querschnitt
aufweist oder dass wenigstens eines der Umformorgane (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4;
25) in einer parallel zu der Hubachse (14) verlaufenden Schnittebene einen trapezförmigen
Querschnitt aufweist.
4. Umformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einer parallel zu der Hubachse (14) verlaufenden Schnittebene eines der Umformorgane
(24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4; 25) einen dreiecksförmigen Querschnitt und das andere
der Umformorgane (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4; 25) einen trapezförmigen Querschnitt
aufweist.
5. Umformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an wenigstens einem der Werkzeugteile (11, 11/1, 11/2, 11/3, 11/4; 12) das Umformorgan
(24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4; 25) von einem mit einem Innenhohlraum, vorzugsweise einem
Innenkonus (28), versehenen freien Ende des Werkzeugteils (11, 11/1, 11/2, 11/3, 11/4;
12) gebildet ist.
6. Umformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Umformorgane (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4; 25) an der Werkstückseite
(31, 32, 35, 36) längs der Hubachse (14) parallel zu der Trennfläche (39) an demjenigen
Werkstückteil (18, 19, 20, 21, 22) verläuft, welchem die Werkstückseite (31, 32, 35,
36) des Umformorgans (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4; 25) beim Druckumformen des Verbindungsstegs
(23) zugewandt ist oder dass wenigstens eines der Umformorgane (24, 24/1, 24/2, 24/3,
24/4; 25) an der Werkstückseite (31, 32, 35, 36) längs der Hubachse (14) unter einem
Winkel gegenüber der Trennfläche (39) an demjenigen Werkstückteil (18, 19, 20, 21,
22) verläuft, welchem die Werkstückseite (31, 32, 35, 36) des Umformorgans (24, 24/1,
24/2, 24/3, 24/4; 25) beim Druckumformen des Verbindungsstegs (23) zugewandt ist.
7. Umformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eines der Umformorgane (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4; 25) an der Werkstückseite (31,
32, 35, 36) längs der Hubachse (14) parallel zu der Trennfläche (39) und das andere
der Umformorgane (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4; 25) an der Werkstückseite (31, 32, 35,
36) längs der Hubachse (14) unter einem Winkel gegenüber der Trennfläche (39) an demjenigen
Werkstückteil (18, 19, 20, 21, 22) verläuft, welchem die Werkstückseiten (31, 32,
35, 36) der Umformorgane (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4; 25) beim Druckumformen des Verbindungsstegs
(23) zugewandt sind.
8. Umformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnseiten (26, 27) der Umformorgane (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4; 25) in Querrichtung
der Hubachse (14) gegeneinander versetzt sind.
9. Umformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass jedes der Umformorgane (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4; 25) Organabschnitte aufweist,
die gegeneinander versetzt sind und mittels derer der Verbindungssteg (23) beim Druckumformen
an mehreren längs des Verbindungsstegs (23) gegeneinander versetzten Stellen druckumformbar
ist,
• wobei jeweils ein Organabschnitt eines der Umformorgane (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4;
25) und jeweils ein Organabschnitt des anderen der Umformorgane (24, 24/1, 24/2, 24/3,
24/4; 25) einander zugeordnet und auf diese Weise Organabschnittspaare gebildet sind,
• wobei die Umformorgane (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4; 25) an den Organabschnitten
der Organabschnittspaare jeweils eine Werkstückseite (31, 32, 35, 36) und eine Stegseite
(33, 34, 37, 38) aufweisen und beim Druckumformen des Verbindungsstegs (23) die Werkstückseiten
(31, 32, 35, 36) der Organabschnitte eines Organabschnittspaares ein und demselben
Werkstückteil (18, 19, 20, 21, 22) zugewandt und die Stegseiten (33, 34, 37, 38) der
Organabschnitte eines Organabschnittspaares von diesem Werkstückteil (18, 19, 20,
21, 22) abgewandt sind und
• wobei die Werkstückseiten (31, 32, 35 ,36) der Organabschnitte verschiedener Organabschnittspaare
verschiedenen Werkstückteilen (18, 19, 20, 21, 22) zugewandt und die Stegseiten (33,
34, 37, 38) der Organabschnitten verschiedener Organabschnittspaare von verschiedenen
Werkstückteilen (18, 19, 20, 21, 22) abgewandt sind.
10. Umformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umformorgane (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4; 25) in einer Umfangsrichtung insbesondere
bogenförmig, vorzugsweise längs eines Kreisbogens, um die Hubachse (14) verlaufen.
11. Umformwerkzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Umformorgane (24, 24/1, 24/4; 25) in Umfangsrichtung endlos
ausgebildet ist.
12. Umformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Werkzeugteile (11/4; 12) einen Vorsprung (47, 48) aufweist,
der sich längs der Hubachse (14) zu dem jeweils anderen Werkzeugteil (11/4; 12) hin
erstreckt und dass die beiden in die Hub-Endlage bewegten Werkzeugteile (11/4; 12)
über den Vorsprung (47, 48) unter Umgehung des Verbindungsstegs (23) längs der Hubachse
(14) aneinander abgestützt sind.
13. Werkzeugmaschine mit einem Umformwerkzeug (13, 13/1, 13/2, 13/3, 13/4) zum Druckumformen
eines Verbindungsstegs (23), der an seinen Enden an Werkstückteilen (18, 19, 20, 21,
22) ansetzt und der die Werkstückteile (18, 19, 20, 21, 22) miteinander verbindet,
die als Bearbeitungsprodukte einer trennenden Bearbeitung eines plattenartigen Werkstücks,
insbesondere eines Blechs (15), vorliegen und die jeweils eine Trennfläche (39) aufweisen,
in deren Querrichtung der Verbindungssteg (23) verläuft,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Umformwerkzeug das Umformwerkzeug (13, 13/1, 13/2, 13/3, 13/4) nach einem der
Ansprüche 1 bis 12 vorgesehen ist.
14. Werkzeugmaschine nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass als Umformwerkzeug das Umformwerkzeug (13/4) nach Anspruch 12 vorgesehen ist und
dass das Umformwerkzeug (13/4) für die Werkzeugteile (11/4; 12) einen Hubantrieb mit
einer Hubsteuerungsvorrichtung (49) aufweist, die ihrerseits eine Kraftmessvorrichtung
(50), eine mit der Kraftmessvorrichtung (50) in Verbindung stehende Auswertevorrichtung
(51) sowie eine mit der Auswertevorrichtung (51) der Hubsteuerungsvorrichtung (49)
und dem Hubantrieb in Verbindung stehende Betätigungsvorrichtung (52) umfasst,
• wobei mittels der Kraftmessvorrichtung (50) der Hubsteuerungsvorrichtung (49) während
des Bearbeitungshubs der Werkzeugteile (11/4; 12) des Umformwerkzeugs (13/4) der Betrag
der Abstützkraft messbar ist, mit welcher die Werkzeugteile (11/4; 12) über den sich
längs der Hubachse (14) erstreckenden Vorsprung (47, 48) aneinander abgestützt sind,
• wobei mittels der Auswertevorrichtung (51) der Hubsteuerungsvorrichtung (49) der
mittels der Kraftmessvorrichtung (50) gemessene Betrag der Abstützkraft mit einem
der Hub-Endlage der Werkzeugteile (11/4; 12) zugeordneten Grenzbetrag der Abstützkraft
vergleichbar ist und
• wobei mittels der Auswertevorrichtung (51) der Hubsteuerungsvorrichtung (49) bei
Erreichen oder Überschreiten des Grenzbetrags der Abstützkraft ein Schaltsignal für
die Betätigungsvorrichtung (52) der Hubsteuerungsvorrichtung (49) erzeugbar ist, aufgrund
dessen die Betätigungsvorrichtung (52) den Hubantrieb des Umformwerkzeugs (13/4) im
Sinne einer Beendigung des Bearbeitungshubs betätigt.
15. Verfahren zum Druckumformen eines Verbindungsstegs (23), der an seinen Enden an Werkstückteilen
(18, 19, 20, 21, 22) ansetzt und der die Werkstückteile (18, 19, 20, 21, 22) miteinander
verbindet, die als Bearbeitungsprodukte einer trennenden Bearbeitung eines plattenartigen
Werkstücks, insbesondere eines Blechs (15), vorliegen und die jeweils eine Trennfläche
(39) aufweisen, in deren Querrichtung der Verbindungssteg (23) verläuft,
• wobei zwei Werkzeugteile (11, 11/1, 11/2, 11/3, 11/4; 12) eines Umformwerkzeugs
(13, 13/1, 13/2, 13/3, 13/4) an wenigstens einem Ende des Verbindungsstegs (23) einander
gegenüberliegenden Seiten des Verbindungsstegs (23) zugeordnet und relativ zueinander
längs einer Hubachse (14) bewegt werden, die in Querrichtung des Verbindungsstegs
(23) verläuft,
• wobei der Verbindungssteg (23) an dem wenigstens einen Ende durch Umformorgane (24,
24/1, 24/2, 24/3, 24/4; 25) der Werkzeugteile (11, 11/1, 11/2, 11/3, 11/4; 12) beaufschlagt
wird, mit denen die Werkzeugteile (11, 11/1, 11/2, 11/3, 11/4; 12) an längs der Hubachse
(14) einander zugewandten Seiten versehen sind, die an freien Enden mit Stirnseiten
(26, 27) längs der Hubachse (14) zueinander hin weisen und von denen jedes eine Werkstückseite
(31, 32, 35, 36) und eine Stegseite (33, 34, 37, 38) aufweist,
• wobei die Werkzeugteile (11, 11/1, 11/2, 11/3, 11/4; 12) gegenüber dem Verbindungssteg
(23) derart ausgerichtet werden, dass die Werkstückseite (31, 32, 35, 36) der Umformorgane
(24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4; 25) ein und demselben Werkstückteil (18, 19, 20, 21,
22) zugewandt und die Stegseite (33, 34, 37, 38) der Umformorgane (24, 24/1, 24/2,
24/3, 24/4; 25) von diesem Werkstückteil (18, 19, 20, 21, 22) abgewandt ist und
• wobei die Werkzeugteile (11, 11/1, 11/2, 11/3, 11/4; 12) längs der Hubachse (14)
mit einem Bearbeitungshub aufeinander zu in eine Hub-Endposition bewegt werden, in
welcher die Stirnseiten (26, 27) der Umformorgane (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4; 25)
längs der Hubachse (14) einen Abstand voneinander aufweisen, der kleiner ist als die
Erstreckung des umzuformenden Verbindungsstegs (23) längs der Hubachse (14),
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verfahren mittels des Umformwerkzeugs (13, 13/1, 13/2, 13/3, 13/4) nach einem
der Ansprüche 1 bis 12 und/oder mittels der Werkzeugmaschine (1) nach Anspruch 13
oder Anspruch 14 durchgeführt wird, wobei an den einander gegenüberliegenden Seiten
des Verbindungsstegs (23) Werkstoff des Verbindungsstegs (23) mittels der Umformorgane
(24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4; 25) des Umformwerkzeugs (13, 13/1, 13/2, 13/3, 13/4)
plastifiziert und plastifizierter Werkstoff des Verbindungsstegs (23) an der Stegseite
(33, 34, 37, 38) der Umformorgane (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4; 25) durch die Umformflächen
(40, 41, 42, 43) der Umformorgane (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4; 25) von der Werkstückseite
(31, 32, 35, 36) der Umformorgane (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4; 25) weg verdrängt wird.
16. Verfahren zum trennenden Bearbeiten von plattenartigen Werkstücken, insbesondere zum
trennenden Bearbeiten von Blechen (15), wobei zwei Werkstückteile (18, 19, 20, 21,
22) voneinander getrennt werden,
• indem die beiden Werkstückteile (18, 19, 20, 21, 22) zunächst unter Erstellen einer
Trennfläche (39) an jedem der beiden Werkstückteile (18, 19, 20, 21, 22) und unter
Stehenlassen wenigstens eines Verbindungsstegs (23) unvollständig voneinander getrennt
werden, der an seinen Enden an den Werkstückteilen (18, 19, 20, 21, 22) ansetzt, der
die Werkstückteile (18, 19, 20, 21, 22) miteinander verbindet und der in Querrichtung
der Trennflächen (39) verläuft,
• indem nach dem unvollständigen Trennen der Werkstückteile (18, 19, 20, 21, 22) der
Verbindungssteg (23) druckumgeformt wird und
• indem die beiden Werkstückteile (18, 19, 20, 21, 22) anschließend durch Lösen der
durch den umgeformten Verbindungssteg (23) hergestellten Verbindung vollständig voneinander
getrennt werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
nach dem unvollständigen Trennen der Werkstückteile (18, 19, 20, 21, 22) der Verbindungssteg
(23) nach dem Verfahren gemäß Anspruch 15 druckumgeformt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass ein plattenartiges Werkstück, insbesondere ein Blech (15), aus einem elastisch verformbaren
Werkstoff trennend bearbeitet wird und dass der wenigstens eine Verbindungssteg (23)
als Festkörpergelenk erstellt wird und in Querrichtung der Trennflächen (39) der durch
den Verbindungssteg (23) miteinander verbundenen Werkstückteile (18, 19, 20, 21, 22)
federelastisch ist.
18. Verfahren zum Bearbeiten von plattenartigen Werkstücken, insbesondere zum Bearbeiten
von Blechen (15), wobei das Werkstück trennend bearbeitet wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Werkstück nach dem Verfahren gemäß Anspruch 16 oder Anspruch 17 trennend bearbeitet
wird und dass nach dem unvollständigen Trennen der Werkstückteile (18, 19, 20, 21,
22) und vor oder nach dem Druckumformen des wenigstens einen die Werkstückteile (18,
19, 20, 21, 22) miteinander verbindenden Verbindungsstegs (23) und vor dem vollständigen
Trennen der Werkstückteile (18, 19, 20, 21, 22) wenigstens einer der unvollständig
voneinander getrennten Werkstückteile (18, 19, 20, 21, 22) zusätzlich bearbeitet,
vorzugsweise zusätzlich kantenbearbeitet, wird.