[0001] Die Erfindung betrifft ein Umformwerkzeug sowie eine mit einem derartigen Umformwerkzeug
versehene Werkzeugmaschine zum Druckumformen eines Verbindungsstegs, der an seinen
Enden an Werkstückteile ansetzt und der die Werkstückteile miteinander verbindet,
die als Bearbeitungsprodukte einer trennenden Bearbeitung eines plattenartigen Werkstücks,
insbesondere eines Blechs, vorliegen und die jeweils eine Trennfläche aufweisen, in
deren Querrichtung der Verbindungssteg verläuft,
- mit zwei Werkzeugteilen, welche beim Druckumformen des Verbindungsstegs einander gegenüberliegenden
Seiten des Verbindungsstegs zugeordnet sind und welche relativ zueinander längs einer
Hubachse bewegbar sind, die beim Druckumformen des Verbindungsstegs in Querrichtung
des Verbindungsstegs verläuft,
- wobei ein erster der Werkzeugteile ein Umformorgan aufweist, welches ein freies Ende
des ersten Werkzeugteils wenigstens teilweise ausbildet,
- wobei der zweite Werkzeugteil eine in Querrichtung der Hubachse verlaufende und dem
freien Ende des ersten Werkzeugteils zugewandte Aufiagefläche für den Verbindungssteg
aufweist und
- wobei die beiden Werkzeugteile längs der Hubachse mit einem Bearbeitungshub aufeinander
zu in eine Hub-Endposition bewegbar sind, in welcher das Umformorgan des ersten Werkzeugteils
und die Auflagefläche des zweiten Werkzeugteils längs der Hubachse einen Abstand voneinander
aufweisen, der beim Druckumformen des Verbindungsstegs kleiner ist als die Erstreckung
des umzuformenden Verbindungsstegs längs der Hubachse und in welcher der Verbindungssteg
beim Druckumformen an der Auflagefläche des zweiten Werkstückteils abgestützt ist.
[0002] Die Erfindung betrifft außerdem ein mittels des vorstehenden Umformwerkzeugs und/oder
mittels der vorstehenden Werkzeugmaschine durchgeführtes Verfahren zum Druckumformen
eines Verbindungsstegs der genannten Art.
[0003] Schließlich betrifft die Erfindung Verfahren zum Bearbeitung von plattenartigen Werkstücken,
insbesondere zum Bearbeiten von Blechen, im Rahmen derer zwei Werkstückteile voneinander
getrennt werden,
- indem die beiden Werkstückteile zunächst unter Erstellen einer Trennfläche an jedem
der beiden Werkstückteile und unter Stehenlassen wenigstens eines Verbindungsstegs
unvollständig voneinander getrennt werden, der an seinen Enden an den Werkstückteilen
ansetzt, der die Werkstückteile miteinander verbindet und der in Querrichtung der
Trennflächen verläuft,
- indem nach dem unvollständigen Trennen der Werkstückteile der Verbindungssteg druckumgeformt
wird und
- indem die beiden Werkstückteile anschließend durch Lösen der durch den umgeformten
Verbindungssteg hergestellten Verbindung vollständig voneinander getrennt werden.
[0004] Gattungsgemäßer Stand der Technik ist bekannt aus
US 5,655,401 A. Diese Druckschrift offenbart ein Umformwerkzeug, das dazu dient, den Querschnitt
von Verbindungsstegen zu reduzieren, über welche durch stanzendes Bearbeiten einer
Blechtafel erzeugte Blechteile mit einem die Blechteile umgebenden Restgitter verbunden
sind. Die Verbindungsstege, auch "Micro-Joints" genannt, stellen eine vorläufige Verbindung
zwischen den Blechteilen und dem Restgitter her und sorgen dafür, dass während und
nach der stanzenden Bearbeitung der Blechtafel die erzeugten Blechteile und das Restgitter
als Einheit gehandhabt werden können. Damit die Verbindungsstege unter der Wirkung
der bei der gemeinsamen Handhabung der Blechteile und des Restgitters auftretenden
Belastungen nicht brechen, sind die Verbindungsstege hinreichend groß zu dimensionieren.
Gleichzeitig muss es möglich sein, nach der gemeinsamen Handhabung der Blechteile
und des Restgitters die Blechteile mit geringem Kraftaufwand aus dem Restgitter zu
lösen. Zu diesem Zweck wird der Querschnitt der Verbindungsstege zwischen den Blechteilen
und dem Restgitter mittels des vorbekannten Umformwerkzeugs reduziert. Das vorbekannte
Umformwerkzeug umfasst einen Umformstempel mit einer abgeschrägten Stempelspitze sowie
eine Umformmatrize mit einer Auflagefläche und einer in die Auflagefläche eingelassenen
Matrizenvertiefung. Der Umformstempel ist der einen, die Umformmatrize der anderen
Seite eines zu bearbeitenden Verbindungsstegs zugeordnet. Mit einem längs einer Hubachse
ausgeführten Bearbeitungshub wird der Umformstempel in Richtung auf die Umformmatrize
bewegt. Dabei beaufschlagt der Umformstempel den zwischen dem Umformstempel und der
Umformmatrize angeordneten Verbindungssteg mit der abgeschrägten Stempelspitze. Infolge
der Beaufschlagung durch die Stempelspitze wird der Verbindungssteg unter Reduzierung
der Dicke des Verbindungsstegs zwischen dem Umformstempel und der Umformmatrize gequetscht
und außerdem über eine Kante gebogen, die an der Umformmatrize durch die Auflagefläche
und eine parallel zu der Hubachse verlaufende seitliche Begrenzungsfläche der Matrizenvertiefung
gebildet ist. Dadurch wird an dem Verbindungssteg eine gegenüber dem restlichen Verbindungssteg
querschnittsreduzierte Bruchzone erzeugt. Sind sämtliche Verbindungsstege zwischen
den Blechteilen der bearbeiteten Blechtafel und dem die Blechteile umgebenden Restgitter
in der beschriebenen Weise druckumgeformt, so reicht ein Schütteln der Einheit aus
Blechteilen und Restgitter aus, um die Verbindungsstege an den Bruchzonen zu zerstören
und dadurch die Blechteile aus dem Restgitter zu lösen.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Druckumformung von Verbindungsstegen
der vorstehend beschriebenen Art mit gegenüber dem Stand der Technik vereinfachten
Mitteln zu ermöglichen.
[0006] Erfindungsgemäß gelöst wird diese Aufgabe durch das Umformwerkzeug und die Werkzeugmaschine
gemäß den Patentansprüchen 1 und 11 sowie durch die Verfahren gemäß den Patentansprüchen
13, 15 und 17.
[0007] Im Falle der Erfindung wird von einem Umformwerkzeug Gebrauch gemacht, das zusätzlich
zu einem mit einem Umformorgan versehenen ersten Werkzeugteil einen mit einer durchgehend
ebenen Auflagefläche versehenen und folglich konstruktiv einfach gestalteten zweiten
Werkzeugteil umfasst, Insbesondere besteht die Möglichkeit, den zweiten Werkzeugteil
als ein scheibenförmiges Bauteil mit längs der Hubachse des Umformwerkzeugs geringer
Bauhöhe auszuführen.
[0008] Auch für das Umformorgan des ersten Werkzeugteils sind erfindungsgemäß unterschiedliche
Ausführungen denkbar. In Frage kommen beispielsweise Umformorgane, die mit dem restlichen
Werkzeugteil starr verbunden sind, aber auch Umformorgane, die an einem Grundkörper
des ersten Werkzeugteils drehbar gelagert sind und folglich zur Druckumformung des
Verbindungsstegs auf diesem abrollen können.
[0009] Nach dem Druckumformen eines Verbindungsstegs besitzt der Verbindungssteg nur noch
einen verhältnismäßig kleinen Querschnitt, der derart bemessen ist, dass die Anbindung
des Verbindungsstegs an den benachbarten Werkstückteil mit geringem Kraftaufwand,
beispielsweise durch Hin- und Herbewegen des bearbeiteten Werkstücks gelöst werden
kann. Dessen ungeachtet kann der Verbindungssteg vor dem Druckumformen derart dimensioniert
sein, dass er eine belastbare Verbindung zwischen den betreffenden Werkstückteilen
herstellt,
[0010] Als Werkstückteile können Gutteile untereinander aber auch ein oder mehrere Gutteile
mit einem Abfallteil, beispielsweise mit einem Restgitter, durch Verbindungsstege
verbunden sein. Die Verbindungsstege können beispielsweise an geradlinig oder bogenförmig
verlaufenden Kanten aber auch an Ecken der miteinander verbundenen Werkstückteile
ansetzen. Im Interesse einer möglichst langen Standzeit des Umformwerkzeugs sollten
die Verbindungsstege gegenüber dem Umformorgan des ersten Werkzeugteils derart ausgerichtet
sein, dass die Verbindungsstege dem Umformorgan längs der Hubachse mit Flächen und
nicht mit Kanten gegenüberliegen. Beim Erstellen der Verbindungsstege ist deshalb
eine Torsion der Verbindungsstege um ihre Längsachse zu vermeiden.
[0011] Ebenfalls im Interesse einer Optimierung der Standzeit des erfindungsgemäßen Umformwerkzeugs
können Werkstoffteilchen, die beim Druckumformen eines Verbindungsstegs beispielsweise
als Späne anfallen, von der Bearbeitungsstelle abgeführt werden. Zu diesem Zweck ist
in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung wenigstens einer der Werkzeugteile des
erfindungsgemäßen Umformwerkzeugs mit einer entsprechenden Absaugung versehen. Durch
das Abführen von Werkstoffteilchen von der Bearbeitungsstelle wird im Übrigen auch
verhindert, dass die Werkstoffteilchen an den über Verbindungsstege miteinander verbundenen
Werkstückteilen Spuren hinterlassen und dadurch die Qualität der Werkstückbearbeitung
mindern.
[0012] An der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine sind die Werkzeugteile des erfindungsgemäßen
Umformwerkzeugs in Werkzeugaufnahmen angeordnet, die an einander gegenüberliegenden
Seiten des umzuformenden Verbindungsstegs bzw. der durch den umzuformenden Verbindungssteg
miteinander verbundenen Werkstückteile vorgesehen sind und die numerisch gesteuert
längs der Hubachse der Werkzeugteile relativ zueinander bewegt werden können. Außerdem
kann die Möglichkeit bestehen, die Werkzeugaufnahmen gemeinsam mit den daran fixierten
Werkzeugteilen um die Hubachse dreheinzustellen. Aufgrund der Geometrie des zweiten
Werkzeugteils des erfindungsgemäßen Umformwerkzeugs bedarf es in aller Regel aber
keiner Dreheinstellung derjenigen Werkzeugaufnahme, in welcher der mit der durchgehend
ebenen Auflagefläche versehene Werkzeugteil aufgenommen ist.
[0013] Das zuvor trennend bearbeitete Werkstück ruht üblicherweise auf einer herkömmlichen
Werkstückauflage der Werkzeugmaschine. Durch eine parallel zu der Plattenebene des
bearbeiteten Werkstücks ausgeführte Relativbewegung der Werkstückteile und der Verbindungsstege
einerseits und der Werkzeugaufnahmen der Werkzeugmaschine andererseits werden die
Verbindungsstege gegenüber den in den Werkzeugaufnahmen gehaltenen Werkzeugteilen
des Umformwerkzeugs zur Bearbeitung positioniert.
[0014] Im Rahmen des erfindungsgemäßen Umformverfahrens wird ein umzuformender Verbindungssteg
einerseits durch das Umformorgans des ersten Werkzeugteils druckbeaufschlagt und andererseits
an der Auflagefläche des als Widerlager für den ersten Werkzeugteil dienenden zweiten
Werkzeugteils abgestützt. Die Linie, entlang derer dabei das Umformorgan des ersten
Werkzeugteils in den Verbindungssteg eintaucht, kann beispielsweise in Verlängerung
einer Trennfläche verlaufen, die an dem benachbarten Werkstückteil bei der Erzeugung
des Verbindungsstegs erstellt worden ist, sie kann aber auch dieser Trennfläche vorgelagert
oder gegenüber der Trennfläche in das Innere des Werkstückteils zurückversetzt sein.
In dem letztgenannten Fall ist gewährleistet, dass Reste des Verbindungsstegs, die
beim Trennen des Verbindungsstegs von dem Werkstückteil an dem Werkstückteil verbleiben,
nicht über die beim Erzeugen des Verbindungsstegs an dem Werkstückteil erstellte Trennfläche
vorstehen. Gegebenenfalls überlappt das Umformorgan des ersten Werkzeugteils mit einem
Werkstückteil vorzugsweise in der Größenordnung von Zehntelmillimetern.
[0015] Je nach Anwendungsfall, beispielsweise je nach Bemessung der Breite des Verbindungsstegs
einerseits und des Umformorgans des ersten Werkzeugteils andererseits, führen die
Werkzeugteile des erfindungsgemäßen Umformwerkzeugs zum Umformen eines Verbindungsstegs
relativ zueinander einen einzelnen Bearbeitungshub oder mehrere aufeinanderfolgende
Bearbeitungshübe aus.
[0016] Das erfindungsgemäße Umformverfahren ist Teil des erfindungsgemäßen Trennverfahrens
und auch Teil des erfindungsgemäßen Bearbeitungsverfahrens, im Laufe dessen das erfindungsgemäße
Trennverfahren und zusätzlich eine weitere Werkstückbearbeitung durchgeführt werden.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Bearbeitungsverfahrens kann das erfindungsgemäße Umformwerkzeug
dazu dienen, den oder die Verbindungsstege auf eine Art und Weise umzuformen, die
auf die zusätzlich zu der trennenden Bearbeitung vorgesehene Werkstückbearbeitung
abgestimmt ist. Insbesondere besteht die Möglichkeit, beim Umformen des oder der Verbindungsstege
an einem Werkstückteil Geometrien zu erzeugen, wie sie im Rahmen der zusätzlichen
Werkstückbearbeitung an der restlichen Trennfläche des betreffenden Werkstückteils
hergestellt werden.
[0017] Besondere Ausführungsarten der Erfindung nach den unabhängigen Patentansprüchen ergeben
sich aus den abhängigen Patentansprüchen 2 bis 10, 12, 14 und 16.
[0018] Beim Druckumformen des Verbindungsstegs und dem damit verbundenen Eintauchen des
Umformorgans des ersten Werkzeugteils in den Verbindungssteg wird durch das Umformorgan
werkstückseitig eine Trennfläche erstellt. Dieser Umstand ist insbesondere dann von
Bedeutung, wenn das Umformorgan des ersten Werkzeugteils an einem Ende des betreffenden
Verbindungsstegs und folglich in unmittelbarer Nachbarschaft eines Werkstückteils
ansetzt. Durch entsprechende Gestaltung des Umformorgans kann auf die Beschaffenheit
der durch das Umformorgan erzeugten Trennfläche Einfluss genommen werden. Weist das
Umformorgan an dem Übergang zwischen seiner Werkstückseite und dem freien Ende des
ersten Werkzeugteils eine scharfe Kante auf, so erzeugt es eine glatte und somit qualitativ
hochwertige Trennfläche.
[0019] Im Falle der Erfindungsbauart gemäß Patentanspruch 2 ist vorgesehen, dass das Umformorgan
des ersten Werkzeugteils an einer Werkstückseite längs der Hubachse parallel zu der
Trennfläche oder unter einem Winkel gegenüber der Trennfläche an demjenigen Werkstückteil
verläuft, welchem die Werkstückseite des Umformorgans beim Druckumformen des Verbindungsstegs
zugewandt ist. Ist die Werkstückseite des Umformorgans parallel zu der Trennfläche
an dem betreffenden Werkstückteil, so verläuft auch die mittels des Umformorgans an
dem betreffenden Werkstückteil erstellte Trennfläche parallel zu der vor dem Druckumformen
des Verbindungsstegs erstellten Trennfläche des Werkstückteils. Verläuft die Werkstückseite
des Umformorgans unter einem Winkel gegenüber der bereits vor dem Umformen des Verbindungsstegs
erstellten Trennfläche an dem betreffenden Werkstückteil, so gilt Entsprechendes für
die mittels des Umformorgans an dem Werkstückteil erzeugte Trennfläche. Eine parallel
zu der Trennfläche an dem betreffenden Werkstückteil verlaufende Trennfläche wird
mittels des Umformorgans erfindungsgemäß insbesondere dann erzeugt, wenn die mittels
des Umformorgans erzeugte Trennfläche in Verlängerung der bereits vorhandenen Trennfläche
an dem Werkstückteil verläuft. Die Erstellung einer unter einem Winkel gegen die bereits
vorhandene Trennfläche des Werkstückteils geneigten Trennfläche mittels des Umformorgans
ist erfindungsgemäß beispielsweise in Fällen vorgesehen, in denen vor oder nach dem
Umformen des Verbindungsstegs die bereits vorhandene Trennfläche an dem Werkstückteil
durch zusätzliche Kantenbearbeitung des Werkstücktells umgeformt und dabei abgeschrägt
wird. Bei entsprechender Wahl des Winkels zwischen der Werkstückseite des Umformorgans
und der bereits vorhandenen Trennfläche des Werkstückteils fluchtet die mittels des
Umformorgans an dem Werkstück erzeugte Schrägfläche mit der Schrägfläche, die im Rahmen
der zusätzlichen Kantenbearbeitung des Werkstückteils erstellt wird.
[0020] Ausweislich Patentanspruch 3 ist der erste Werkzeugteil in bevorzugter Ausgestaltung
der Erfindung als sich verjüngender Werkzeugteil ausgebildet, wobei sich das Umformorgan
des ersten Werkzeugteils längs der Hubachse zu dem freien Ende des ersten Werkzeugteils
hin verjüngt. Insbesondere im Hinblick auf die zum Druckumformen eines Verbindungsstegs
aufzubringende Umformkraft ist diese Bauart des erfindungsgemäßen Umformwerkzeugs
vorteilhaft.
[0021] Gemäß Patentanspruch 4 ist in weiterer bevorzugter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Umformwerkzeugs an einer von der Werkstückseite abgewandten Stegseite des Umformorgans
des sich verjüngenden Werkzeugteils eine Umformfläche vorgesehen, die ausgehend von
dem freien Ende des sich verjüngenden Werkzeugteils längs der Hubachse von der Werkstückseite
des Umformorgans weg verläuft und dementsprechend gegenüber der Hubachse geneigt ist.
Im Rahmen der mittels dieser Bauart des erfindungsgemäßen Umformwerkzeugs durchgeführten
Variante des erfindungsgemäßen Umformverfahrens (Patentanspruch 13) wird an der dem
sich verjüngenden Werkzeugteil zugeordneten Seite des Verbindungsstegs Werkstoff des
Verbindungsstegs mittels des Umformorgans des sich verjüngenden Werkzeugteils plastifiziert
und plastifizierter Werkstoff des Verbindungsstegs an der Stegseite des Umformorgans
durch die Umformfläche des Umformorgans von dessen Werkstückseite weg verdrängt.
[0022] Wird das Umformwerkzeug an einem Ende eines umzuformenden Verbindungsstegs angesetzt,
so erzeugt das Umformorgan des sich verjüngenden Werkzeugteils aufgrund seiner besonderen
Geometrie an dem betreffenden Ende des Verbindungsstegs eine Bruchzone, die derart
beschaffen ist, dass nach dem Brechen des Verbindungsstegs keine oder nur allenfalls
geringfügige Spuren des Verbindungsstegs an dem Werkstückteil zurückbleiben. Da plastifizierter
Werkstoff des Verbindungsstegs, der durch das Umformorgan erzeugt wird, von der Werkstückseite
des Umformorgans und somit auch von dem an den Verbindungssteg angrenzenden Werkstückteil
weg verdrängt wird, kann der plastifizierte Werkstoff des Verbindungsstegs an dem
betreffenden Werkstückteil keine oder allenfalls geringfügige Spuren hinterlassen.
An dem Verbindungssteg gebildeter Grat wird im Rahmen des erfindungsgemäßen Trennverfahrens
gemeinsam mit dem Verbindungssteg entfernt und beeinträchtigt folglich die Qualität
der Trennfläche an dem Werkstückteil nicht.
[0023] Für das Umformorgan an dem ersten Werkzeugteil des erfindungsgemäßen Umformwerkzeugs
kommen unterschiedliche Geometrien in Frage. Denkbar ist beispielsweise ein Umformorgan
mit einem rechteckigen Querschnitt.
[0024] Gemäß Patentanspruch 5 weist das Umformorgan eines sich verjüngenden ersten Werkzeugteils
in einer parallel zu der Hubachse verlaufenden Schnittebene einen dreiecksförmigen
Querschnitt oder einen trapezförmigen Querschnitt auf. Ein Umformorgan mit Dreiecksquerschnitt
ist an seiner Stirnseite an sich linienförmig. Zur Erhöhung der Standzeit kann ein
derartiges Umformorgan in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung mit einer geringfügigen
Abflachung oder Abrundung an der die Stirnseite des Umformorgans ausbildenden Dreiecksspitze
versehen sein. Abweichend von einem Umformorgan mit Dreiecksquerschnitt ist ein Umformorgan
mit trapezförmigem Querschnitt an seiner Stirnseite flächig ausgebildet und folglich
im Betrieb weniger Verschleiß unterworfen als ein im Querschnitt dreiecksförmiges
Umformorgan. Auch von der Trapezform abweichende Querschnitte, die an dem Umformorgan
des sich verjüngenden Werkzeugteils eine Stirnfläche ausbilden, sind erfindungsgemäß
denkbar.
[0025] Ein Umformorgan mit einem dreiecksförmigen oder mit einem trapezförmigen Querschnitt
wird in Weiterbildung der Erfindung dadurch bereitgestellt, dass das Umformorgan des
sich verjüngenden Werkzeugteils von einem mit einem Innenhohlraum, vorzugsweise einem
Innenkonus, versehenen freien Ende des sich verjüngenden Werkzeugteils gebildet ist
(Patentanspruch 6). Beim Druckumformen eines Verbindungsstegs kann Werkstoff des Verbindungsstegs
in das Innere des Innenhohlraums abfließen. Dadurch reduziert sich der Widerstand,
welchen der Verbindungssteg der Bearbeitung durch das erfindungsgemäße Umformwerkzeug
entgegensetzt. In Weiterbildung der Erfindung kann an dem Übergang zwischen dem freien
Ende des sich verjüngenden Werkzeugteils und dem Innenkonus ein Radius oder eine Abschrägung
vorgesehen sein. Der Radius und die Abschrägung sorgen gegebenenfalls dafür, dass
der umgeformte Verbindungssteg bei der endgültigen Trennung der Werkstückteile nicht
an dieser Stelle sondern vielmehr dort bricht, wo das Umformorgan des sich verjüngenden
Werkzeugteils mit der Kante ansetzt, die an dem Übergang zwischen der Werkstückseite
des Umformorgans und dem freien Ende des sich verjüngenden Werkzeugteils gebildet
ist.
[0026] Insbesondere in Fällen, in denen ein Verbindungssteg eine Verbindung zwischen zwei
als Gutteile vorgesehenen Werkstückteilen herstellt, ist der Verbindungssteg von beiden
Werkstückteilen zu trennen. Patentanspruch 7 betrifft eine zu diesem Zweck vorgesehene
Bauart des erfindungsgemäßen Umformwerkzeugs, die es erlaubt, einen Verbindungssteg
zeitgleich an mehreren längs des Verbindungsstegs voneinander beabstandeten Stellen
umzuformen und dadurch für die vollständige Trennung der über den Verbindungssteg
miteinander verbundenen Werkstückteile zu schwächen. Jede der Umformstellen an dem
Verbindungssteg wird dabei durch einen Organabschnitt des an dem ersten Werkzeugteil
vorgesehenen Umformorgans bearbeitet.
[0027] Zur Ausbildung von Organabschnitten, die verschiedenen Bearbeitungsstellen an einem
Verbindungssteg zugeordnet sind, werden im Falle der Erfindung unterschiedliche Möglichkeiten
zur konstruktiven Gestaltung des Umformorgans an dem sich verjüngenden Werkzeugteil
genutzt.
[0028] Gemäß Patentanspruch 8 verläuft das Umformorgan des ersten Werkzeugteils in bevorzugter
Ausgestaltung der Erfindung in einer Umfangsrichtung und dabei insbesondere bogenförmig,
vorzugsweise längs eines Kreisbogens, um die Hubachse. Die Erstreckung des Umformorgans
in Umfangsrichtung kann dabei derart bemessen sein, dass das Umformorgan beim Umformen
eines Verbindungsstegs gleichzeitig an mehreren Stellen des Verbindungsstegs angreift.
Ein bogenförmiger, insbesondere ein kreisförmiger Verlauf des Umformorgans bietet
die Möglichkeit, die Bruchzone, an welcher der Verbindungssteg nach dem Umformen brechen
soll, an dem an den Verbindungssteg anschließenden Werkstückteil in einem Bereich
anzuordnen, der gegenüber der an diesem Werkstückteil bereits vor dem Umformen des
Verbindungsstegs erstellten Trennfläche in das Innere des Werkstückteils zurückversetzt
ist. Ein kreisförmiger Verlauf des Umformorgans ist darüber hinaus insofern vorteilhaft,
als durch eine einfache Dreheinstellung des ersten Werkzeugteils um eine mit dem Umformorgan
konzentrische Positionierachse unterschiedliche Organabschnitte des Umformorgans ein
und derselben Bearbeitungsstelle und/oder ein und dieselben Organabschnitte unterschiedlichen
Bearbeitungsstellen zugeordnet werden können. Der sukzessive Einsatz unterschiedlicher
Organabschnitte des Umformorgans empfiehlt sich insbesondere aufgrund der damit verbundenen
Vergleichmäßigung des Werkzeugverschleißes.
[0029] Gemäß Patentanspruch 9 ist in Weiterbildung des erfindungsgemäßen Umformwerkzeugs
das Umformorgan des ersten Werkzeugteils in Umfangsrichtung endlos ausgebildet. Alternativ
ist im Falle der Erfindung aber auch ein in Umfangsrichtung segmentiertes Umformorgan
denkbar.
[0030] An der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine nach Patentanspruch 12 ist der zum Druckumformen
eines Verbindungsstegs auszuführende Bearbeitungshub kraftabhängig gesteuert. Patentanspruch
10 betrifft eine Bauart des erfindungsgemäßen Umformwerkzeugs, das eine kraftabhängige
Steuerung des Bearbeitungshubs der Werkzeugteile des Umformwerkzeugs ermöglicht. Eine
längs der Hubachse wirksame gegenseitige Abstützung der Werkzeugteile unter Umgehung
des druckumgeformten Verbindungsstegs ist in bevorzugter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Umformwerkzeugs realisiert, indem wenigstens einer der Werkzeugteile eine portalartige
Gestalt aufweist und den umzuformenden Verbindungssteg während dessen Bearbeitung
übergreift. Die Portalstützen des betreffenden Werkzeugteils können bei Hub-Endposition
der beiden Werkzeugteile auf dem anderen Werkzeugteil seitlich neben dem Verbindungssteg
aufsetzen. Ist der mit dem Umformorgan versehene erste Werkzeugteil portalartig ausgebildet,
so kann das Umformorgan zwischen den Portalstützen angeordnet sein.
[0031] In bevorzugter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Trennverfahrens ist ausweislich
Patentanspruch 16 vorgesehen, dass bei der Bearbeitung eines plattenartigen Werkstücks
aus einem elastisch verformbaren Werkstoff der wenigstens eine Verbindungssteg als
Festkörpergelenk erstellt wird und in Querrichtung der Trennflächen der durch den
Verbindungssteg miteinander verbundenen Werkstückteile federelastisch ist. Wird ein
derartiger Verbindungssteg mittels des erfindungsgemäßen Umformwerkzeugs umgeformt,
so kann der Verbindungssteg unter Ausnutzung seiner Elastizität gestaucht werden.
Zur Umformung des Verbindungsstegs ist folglich nur eine verhältnismäßig geringe Kraft
aufzuwenden. Dies gilt insbesondere in Fällen, in denen ein Verbindungssteg gleichzeitig
an beiden Enden druckumgeformt wird.
[0032] Nachfolgend wird die Erfindung anhand beispielhafter schematischer Darstellungen
näher erläutert.
[0033] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Werkzeugmaschine für die Blechbearbeitung mit einer Schneidstation und einer
Umformstation,
- Figur 2
- über Verbindungsstege miteinander verbundene Blechteile, erzeugt durch die Bearbeitung
einer Blechtafel an der Werkzeugmaschine gemäß Figur 1,
- Figur 3
- ein Umformwerkzeug erster Bauart zum Einsatz an der Umformstation der Werkzeugmaschine
gemäß Figur 1,
- Figuren 4 bis 9
- Darstellungen zur Veranschaulichung der Funktionsweise des Umformwerkzeugs gemäß Figur
3 beim Umformen von zwischen zwei Blechteilen vorgesehenen Verbindungsstegen,
- Figuren 10a, 10b, 10c
- die Oberwerkzeuge weiterer Bauarten eines Umformwerkzeugs zum Einsatz an der Umformstation
der Werkzeugmaschine gemäß Figur 1,
- Figur 11
- eine Darstellung zur Veranschaulichung der Funktionsweise des Umformwerkzeugs gemäß
Figur 10a,
- Figur 12
- eine Darstellung zur Veranschaulichung der Funktionsweise des Umformwerkzeugs gemäß
Figur 10b und des Umformwerkzeugs gemäß Figur 10c,
- Figur 13
- das Oberwerkzeug einer weiteren Bauart eines Umformwerkzeugs zum Einsatz an der Umformstation
der Werkzeugmaschine gemäß Figur 1,
- Figur 14
- das Umformwerkzeug mit dem Oberwerkzeug gemäß Figur 13 bei der Bearbeitung eines Verbindungsstegs
in einem ersten Anwendungsfall,
- Figur 15
- das Umformwerkzeug mit dem Oberwerkzeug gemäß Figur 13 bei der Bearbeitung eines Verbindungsstegs
in einem zweiten Anwendungsfall,
- Figur 16
- das Oberwerkzeug einer weiteren Bauart eines Umformwerkzeugs zum Einsatz an der Umformstation
der Werkzeugmaschine gemäß Figur 1,
- Figur 17
- eine Variante des Umformwerkzeugs gemäß Figur 3 zur Verwendung bei kraftabhängiger
Steuerung eines von dem Umformwerkzeug ausgeführten Bearbeitungshubs,
- Figur 18
- eine Variante des Umformwerkzeugs gemäß den Figuren 13 bis 15 zur Verwendung bei kraftabhängiger
Steuerung eines von dem Umformwerkzeug ausgeführten Bearbeitungshubs,
- Figur 19
- eine Variante des Umformwerkzeugs gemäß Figur 16 zur Verwendung bei kraftabhängiger
Steuerung eines von dem Umformwerkzeug ausgeführten Bearbeitungshubs und
- Figur 20
- zwei über einen Verbindungssteg miteinander verbundene Blechteile während einer Kantenbearbeitung
der Blechteile.
[0034] Gemäß Figur 1 ist eine Werkzeugmaschine 1 als Stanz-Laser--Kombimaschine ausgeführt.
Ein Maschinenrahmen 2 der Werkzeugmaschine 1 besitzt eine C-Form und weist einen oberen
Gestellschenkel 3 sowie einen unteren Gestellschenkel 4 auf. An den freien Enden des
oberen Gestellschenkels 3 und des unteren Gestellschenkels 4 sind eine Laser-Schneidstation
5 sowie eine Umformstation 6 vorgesehen.
[0035] Die Laser-Schneidstation 5 umfasst einen Laserschneidkopf 7 an dem oberen Gestellschenkel
3 und eine Laserstrahlaufnahme 8 an dem unteren Gestellschenkel 4. Die Umformstation
6 weist eine obere Werkzeugaufnahme 9 an dem oberen Gestellschenkel 3 und eine untere
Werkzeugaufnahme 10 an dem unteren Gestellschenkel 4 auf. In die obere Werkzeugaufnahme
9 ist als erster Werkzeugteil ein als Umformstempel 11 ausgebildetes Oberwerkzeug,
in die untere Werkzeugaufnahme 10 als zweiter Werkzeugteil ein als Umformmatrize 12
ausgebildetes Unterwerkzeug eines Umformwerkzeugs 13 eingewechselt.
[0036] Mittels eines herkömmlichen Hubantriebs für das Umformwerkzeug 13 kann der Umformstempel
11 längs einer Hubachse 14 relativ zu der Umformmatrize 12 angehoben und abgesenkt
werden. Die obere Werkzeugaufnahme 9 und die untere Werkzeugaufnahme 10 sind gemeinsam
mit dem Umformstempel 11 und der Umformmatrize 12 um die Hubachse 14 dreheinstellbar
(Doppelpfeil in Figur 1). Sämtliche Funktionen der Werkzeugmaschine 1 werden durch
eine programmierbare numerische Steuerung gesteuert.
[0037] An der Laser-Schneidstation 5 und an der Umformstation 6 werden plattenartige Werkstücke,
in dem dargestellten Beispielsfall ein Blech 15, bearbeitet. Zu Bearbeitungszwecken
wird das Blech 15 mittels einer herkömmlichen Koordinatenführung 16 mit einer zweiachsigen
horizontalen Bewegung über eine Werkstückauflage 17 der Werkzeugmaschine 1 und dabei
relativ zu dem Laserschneidkopf 7 und der Laserstrahlaufnahme 8 und auch relativ zu
dem Umformwerkzeug 13 bewegt. In Figur 1 ist das Blech 15 abgebrochen dargestellt.
Dadurch sind in Figur 1 die Laserstrahlaufnahme 8 und die untere Werkzeugaufnahme
10 mit der Umformmatrize 12 des Umformwerkzeugs 13 zu erkennen.
[0038] Im Rahmen des an der Werkzeugmaschine 1 durchgeführten Bearbeitungsverfahrens wird
das Blech 15 zunächst an der Laser-Schneidstation 5 trennend bearbeitet. Ein mögliches
Ergebnis der trennenden Bearbeitung des Blechs 15 ist in Figur 2 dargestellt. Demnach
werden bei der mittels des Laserschneidkopfs 7 durchgeführten trennenden Bearbeitung
als Werkstückteile ein in Figur 2 abgebrochen dargestelltes Restgitter 18 sowie als
Gutteile vorgesehene Blechteile 19, 20, 21, 22 unvollständig voneinander getrennt.
Aufgrund einer mittels der Koordinatenführung 16 erzeugten Bewegung des Blechs 15
schneidet ein von dem Laserschneidkopf 7 auf das Blech 15 gerichteter Laserstrahl
die Blechteile 19, 20, 21, 22 unter Stehenlassen von Verbindungsstegen 23 frei. Infolge
der über die Verbindungsstege 23 hergestellten Restverbindung sind das Restgitter
18 und die Blechteile 19, 20, 21, 22 nur unvollständig voneinander getrennt. Anstelle
des Laserschneidstrahls könnte zum unvollständigen Trennen des Restgitters 18 und
der Blechteile 19, 20, 21, 22 auch ein andersartiges Schneidwerkzeug, insbesondere
ein an der Umformstation 6 eingewechseltes Stanzwerkzeug, eingesetzt werden.
[0039] In dem Bearbeitungszustand gemäß Figur 2 wird das Blech 15 mittels der Koordinatenführung
16 zu der Umformstation 6 der Werkzeugmaschine 1 bewegt. Dort werden die Verbindungsstege
23 mittels des in die obere Werkzeugaufnahme 9 und die untere Werkzeugaufnahme 10
eingewechselten Umformwerkzeugs 13 druckumgeformt.
[0040] Im Einzelnen ist das Umformwerkzeug 13 mit dem als Oberwerkzeug vorgesehenen Umformstempel
11 und der als Unterwerkzeug vorgesehenen und in dem dargestellten Beispielsfall im
Wesentlichen zylindrischen Umformmatrize 12 in Figur 3 gezeigt. Dabei ist sowohl an
dem Umformstempel 11 als auch an der Umformmatrize 12 die Hubachse 14 strichpunktiert
angedeutet, längs derer der Umformstempel 11 zum Druckumformen eines Verbindungsstegs
23 relativ zu der Umformmatrize 12 mit einem Bearbeitungshub abgesenkt wird.
[0041] Der Umformstempel 11 weist einen axialen Endabschnitt auf, der als Umformorgan 24
ausgebildet ist. Das Umformorgan 24 bildet das freie Ende des Umformstempels 11 aus.
Wie Figur 5 zeigt, verjüngt sich das Umformorgan 24 längs der Hubachse 14 zu dem freien
Ende des Umformstempels 11 hin. Bei dem Umformstempel 11 handelt es sich folglich
um einen sich verjüngenden Werkzeugteil des Umformwerkzeugs 13.
[0042] Ein an dem axialen Endabschnitt des Umformstempels 11 vorgesehener und zu dem freien
Ende des Umformstempels 11 hin offener Innenkonus 25 begrenzt gemeinsam mit der achsparallelen
äußeren Mantelfläche des Umformstempels 11 eine Stirnfläche 26 des Umformorgans 24.
Die achsparallele äußere Mantelfläche des Umformstempels 11 und die Stirnfläche 26
des stempelseitigen Umformorgans 24 bilden eine scharfe Kante aus, die beim Eintauchen
des Umformstempels 11 in einen umzuformenden Verbindungssteg 23 eine glatte Trennfläche
erzeugt. Ausweislich Figur 5 besitzt das Umformorgan 24 einen trapezförmigen Querschnitt.
Die obere Begrenzung des trapezförmigen Querschnitts des Umformorgans 24 ist in Figur
5 durch eine gedachte gestrichelte Linie angedeutet. Das Umformorgan 24 verläuft endlos
und dabei konzentrisch mit der Hubachse 14.
[0043] An der Umformmatrize 12 ist eine durchgehend ebene Auflagefläche 27 vorgesehen. Ist
das Umformwerkzeug 13 mit dem Umformstempel 11 in die obere Werkzeugaufnahme 9 und
mit der Umformmatrize 12 in die untere Werkzeugaufnahme 10 der Werkzeugmaschine 1
eingewechselt, so liegt die Auflagefläche 27 der Umformmatrize 12 längs der Hubachse
14 der Stirnfläche 26 des stempelseitigen Umformorgans 24 gegenüber. Sowohl die Auflagefläche
27 der Umformmatrize 12 als auch die Stirnfläche 26 des stempelseitigen Umformorgans
24 erstrecken sich dabei senkrecht zu der Hubachse 14.
[0044] Die Abläufe beim Druckumformen der Verbindungsstege 23 des bearbeiteten Blechs 15
werden zunächst am Beispiel eines der Verbindungsstege 23 zwischen dem Restgitter
18 und dem Blechteil 20 beschrieben.
[0045] Vor Beginn des eigentlichen Umformprozesses wird das bearbeitete Blech 15 mittels
der Koordinatenführung 16 der Werkzeugmaschine 1 relativ zu dem an der Umformstation
6 eingewechselten Umformwerkzeug 13 derart positioniert, dass das Umformwerkzeug 13
gegenüber dem umzuformenden Verbindungssteg 23 eine Bearbeitungs-Bereitschaftsposition
einnimmt. Bei Bearbeitungs-Bereitschaftsposition des Umformwerkzeugs 13 ist der Umformstempel
11 des Umformwerkzeugs 13 längs der Hubachse 14 von der Oberseite des Verbindungsstegs
23 und der an diesen angrenzenden Werkstückteile beabstandet. Die Auflagefläche 27
der Umformmatrize 12 weist längs der Hubachse 14 einen minimalen Abstand von der Unterseite
des Verbindungsstegs 23 und der durch diesen verbundenen Werkstückteile auf.
[0046] Aufgrund einer entsprechenden Dimensionierung des Durchmessers des Umformstempels
11 reicht die senkrechte Projektion der Stirnfläche 26 des Umformorgans 24 des in
der Bearbeitungs-Bereitschaftsposition angeordneten Umformstempels 11 auf die Oberseite
des bearbeiteten Blechs 15 an beiden Enden des Verbindungsstegs 23 über einen Ansatz
28 des Verbindungsstegs 23 an dem jeweiligen Werkstückteil hinaus. Dargestellt ist
dies in Figur 4, wobei in Figur 4 lediglich die senkrechte Projektion der radial außenliegenden
Begrenzungslinie der Stirnfläche 26 des stempelseitigen Umformorgans 24 dargestellt
ist.
[0047] Ausgehend von der Bearbeitungs-Bereitschaftsposition wird der Umformstempel 11 mit
einem Bearbeitungshub längs der Hubachse 14 in Richtung auf die Umformmatrize 12 bis
in eine Hub-Endposition bewegt. In den Beispielsfällen gemäß den Figuren 3 bis 16
wird der Bearbeitungshub wegabhängig gesteuert, in den Beispielsfällen gemäß den Figuren
17 bis 19 erfolgt die Steuerung des Bearbeitungshubs kraftabhängig.
[0048] Im Rahmen der wegabhängigen Steuerung des Bearbeitungshubs des Umformstempels 11
ist der Betrag des von dem Umformstempel 11 relativ zu der Umformmatrize 12 ausgeführten
Bearbeitungshubs variabel einstellbar und hängt insbesondere von der gewünschten Restdicke
des Verbindungsstegs 23 nach dem Umformen ab. Der von dem Umformstempel 11 längs der
Hubachse 14 zurückgelegte Weg wird mittels eines herkömmlichen Wegmesssystems erfasst
und bildet die Grundlage für die Steuerung des Hubantriebs der Werkzeugmaschine 1.
[0049] Die Verhältnisse bei Hub-Endposition des Umformstempels 11 sind in Figur 5 veranschaulicht.
Längs der Hubachse 14 weisen das von der Stirnfläche 26 des stempelseitigen Umformorgans
24 ausgebildete freie Ende des Umformstempels 11 und die Auflagefläche 27 der Umformmatrize
12 einen Abstand voneinander auf, der kleiner ist als die Dicke des unverformten Verbindungsstegs
23. Der Verbindungssteg 23 wird unter der Wirkung der Beaufschlagung durch den Umformstempel
11 mit seiner Unterseite an der Auflagefläche 27 der Umformmatrize 12 abgestützt.
[0050] Der Umformstempel 11 ist im Laufe des Bearbeitungshubs mit diametral einander gegenüberliegenden
Organabschnitten des Umformorgans 24 an beiden Enden des Verbindungsstegs 23 in diesen
und in die angrenzenden Bereiche des Restgitters 18 und des Blechteils 20 eingetaucht.
Eine Werkstückseite 29 des Umformorgans 24 ist dem Restgitter 18, eine Werkstückseite
30 des Umformorgans 24 dem Blechteil 20 zugewandt. Stegseiten 31, 32 des Umformorgans
24 weisen zu dem Verbindungssteg 23 hin und sind dementsprechend von dem Restgitter
18 und dem Blechteil 20 abgewandt.
[0051] Die Werkstückseiten 29, 30 des Umformorgans 24 an dem Umformstempel 11 verlaufen
parallel zu der Hubachse 14 und auch parallel zu einer bei der vorausgegangenen trennenden
Bearbeitung des Blechs an dem Restgitter 18 erstellten Trennfläche 33 und einer entsprechenden,
in Figur 4 verdeckten Trennfläche an dem Blechteil 20. An den Stegseiten 31, 32 weist
das Umformorgan 24 Umformflächen 34, 35 auf. Die Umformflächen 34, 35 des Umformorgans
24 verlaufen ausgehend von dem freien Ende des Umformstempels 11 längs der Hubachse
14 von den Werkstückseiten 29, 30 des Umformorgans 24 weg.
[0052] Aufgrund der sich damit ergebenden Geometrie des stempelseitigen Umformorgans 24
wird unter der Wirkung der Beaufschlagung des Verbindungsstegs 23 durch das Umformwerkzeug
13 plastifizierter Werkstoff des Verbindungsstegs 23 an den Stegseiten 31, 32 des
stempelseitigen Umformorgans 24 zu dem Verbindungssteg 23 hin und damit von den Werkstückseiten
29, 30 des stempelseitigen Umformorgans 24 weg verdrängt.
[0053] An den Enden des Verbindungsstegs 23 wird durch das Druckumformen mittels des Umformwerkzeugs
13 der Querschnitt des Verbindungsstegs 23 längs der Hubachse 14 reduziert. Aufgrund
des Übermaßes des Durchmessers der Stirnfläche 26 des stempelseitigen Umformorgans
24 gegenüber dem Verbindungssteg 23 sind die querschnittsreduzierten Ansätze des Verbindungsstegs
23 an dem Restgitter 18 und an dem Blechteil 20 gegenüber den Trennflächen 33 in das
Innere des Restgitters 18 und des Blechteils 20 zurückversetzt.
[0054] Ein entsprechender Versatz der Ansätze des querschnittsreduzierten Verbindungsstegs
23 an dem Restgitter 18 und an dem Blechteil 20 stellt sich ein, wenn die Trennflächen
33 an dem Restgitter 18 und dem Blechteil 20 bereits bei der dem Druckumformen der
Verbindungsstege 23 vorgeschalteten trennenden Bearbeitung des Blechs 15 mit einem
entsprechenden Rücksprung versehen werden (Figur 6). In diesem Fall ist bei dem sich
an die trennende Bearbeitung des Blechs 15 anschließenden Druckumformen lediglich
der Verbindungssteg 23 und nicht auch noch ein an den Verbindungssteg 23 unmittelbar
anschließender Bereich des Restgitters 18 und des Blechteils 20 zu bearbeiten. Dementsprechend
ist im Falle der Bearbeitungssituation gemäß Figur 6 zum Druckumformen des Verbindungsstegs
23 eine geringere Kraft aufzubringen als bei den Verhältnissen gemäß Figur 4.
[0055] In der anhand des Verbindungsstegs 23 zwischen dem Restgitter 18 und dem Blechteil
20 im Einzelnen beschriebenen Weise werden nacheinander sämtliche Verbindungsstege
23 an dem gemäß Figur 2 bearbeiteten Blech 15 druckumgeformt. Die Figuren 7 und 8
veranschaulichen beispielhaft die Bearbeitung von sich X-förmig kreuzenden Bearbeitungsstegen
23, wie sie der Art nach in Figur 2 zwischen den Blechteilen 19, 20, 21, 22 vorgesehen
sind. Figur 7 betrifft dabei den Fall, dass nicht nur die Verbindungsstege 23 selbst
sondern auch unmittelbar angrenzende Werkstückbereiche umzuformen sind, während gemäß
Figur 8 unmittelbar an die Verbindungsstege 23 angrenzende Werkstückbereiche bereits
bei der vorausgegangenen trennenden Bearbeitung des Blechs 15 entfernt worden sind
und folglich nur die Verbindungsstege 23 umgeformt werden müssen.
[0056] Figur 9 zeigt einen zwischen zwei unvollständig voneinander getrennten Werkstückteilen
vorgesehenen Verbindungssteg 23, der ebenso wie das restliche trennend bearbeitete
Werkstück aus einem federelastischen Werkstoff besteht und der bei der unvollständigen
Trennung der angrenzenden Werkstückteile mit einer Mäanderform erstellt worden ist.
Werkstoffbedingt und aufgrund seiner besonderen Form ist der Verbindungsteg 23 federelastisch
und bildet dementsprechend ein Festkörpergelenk zwischen den beiden angrenzenden Werkstückteilen.
Wird der Verbindungssteg 23 gemäß Figur 9 in der in Figur 5 veranschaulichten Weise
durch den Umformstempel 11 und die Umformmatrize 12 des Umformwerkzeugs 13 druckbeaufschlagt,
so setzt der Verbindungssteg 23 aufgrund seiner Federelastizität der Druckumformung
nur einen verhältnismäßig kleinen Widerstand entgegen. Die Federelastizität des Verbindungsstegs
23 erleichtert die Verdrängung von plastifiziertem Werkstoff des Verbindungsstegs
23 von den Werkstückseiten 29, 30 des stempelseitigen Umformorgans 24 weg.
[0057] Die Figuren 10a, 10b und 10c zeigen von dem Umformwerkzeug 13 konstruktiv abweichende
Umformwerkzeuge 13/1, 13/2, 13/3 jeweils im Umfang eines Umformstempels 11/1, 11/2,
11/3. Ein Umformorgan 24/1 des Umformstempels 11/1 weist anders als das Umformorgan
24 des Umformstempels 11 eine elliptische Form auf. Der Umformstempel 11/2 ist in
einer Ebene parallel zur Hubachse 14 geteilt und besitzt folglich ein zweiteiliges
Umformorgan 24/2, wobei jedes Segment des Umformorgans 24/2 halbkreisförmig ausgebildet
ist. Der Umformstempel 11/3 hat sich aus dem Umformstempel 11/1 durch Teilung längs
einer parallel zu der Hubachse 14 verlaufenden Ebene ergeben. Auch ein Umformorgan
24/3 des Umformstempels 11/3 ist folglich segmentiert und umfasst zwei baugleiche
Hälften.
[0058] Die Umformorgane 24/1, 24/2, 24/3 der Umformstempel 11/1, 11/2, 11/3 besitzen dieselbe
Querschnittsform wie das Umformorgan 24 des Umformstempels 11. Bei den Umformstempeln
11/1, 11/2, 11/3 handelt es sich folglich um sich verjüngende Werkzeugteile der Umformwerkzeuge
13/1, 13/2, 13/3. Den Umformstempeln 11/1, 11/2, 11/3 ist jeweils eine Umformmatrize
12 zugeordnet, wie sie in Figur 3 dargestellt ist.
[0059] In den Figuren 11 und 12 sind Bearbeitungsstrategien veranschaulicht, nach denen
Verbindungsstege 23 zwischen unvollständig voneinander getrennten Werkstückteilen
mittels der Umformwerkzeuge 13/1, 13/2, 13/3 druckumgeformt werden können.
[0060] Ausweislich Figur 11 wird mit mehreren Bearbeitungshüben des Umformwerkzeugs 13/1
nacheinander an den Enden von Verbindungsstegen 23 eine Druckumformung durchgeführt.
Zur zweckentsprechenden Ausrichtung des Umformwerkzeugs 13/1 gegenüber den zu bearbeitenden
Verbindungsstegen 23 wird der Umformstempel 11/1 durch Drehen der oberen Werkzeugaufnahme
9 um die Hubachse 14 dreheingestellt. Einer Dreheinstellung der mit dem Umformstempel
11/1 zusammenwirkenden Umformmatrize 12 bedarf es aufgrund der Geometrie der Umformmatrize
12 nicht. Zusätzlich zu der Dreheinstellung der oberen Werkzeugaufnahme 9 und des
Umformstempels 11/1 wird das bearbeitete Blech 15 mittels der Koordinatenführung 16
der Werkzeugmaschine 1 gegenüber dem Umformwerkzeug 13/1 positioniert.
[0061] Gemäß Figur 12 wird ein einfacher Verbindungssteg 23 mittels des Umformwerkzeugs
13/2 bearbeitet. Zum Druckumformen zweier sich X-förmig kreuzender Verbindungsstege
23 wird das Umformwerkzeug 13/3 eingesetzt. Die Umformwerkzeuge 13/2, 13/3 führen
mit einem einzigen Bearbeitungshub eine Druckumformung an beiden Enden eines Verbindungsstegs
23 durch, wobei zur Bearbeitung der beiden sich X-förmig kreuzenden Verbindungsstege
23 zwei aufeinanderfolgende Bearbeitungshübe des Umformwerkzeugs 13/3 erforderlich
sind und das Umformwerkzeug 13/3 nach dem ersten Bearbeitungshub um die Hubachse 14
gedreht wird.
[0062] Figur 13 zeigt einen als Umformstempel 11/4 ausgebildeten ersten Werkzeugteil eines
Umformwerkzeugs 13/4. Auch bei dem Umformstempel 11/4 handelt es sich um einen sich
verjüngenden Werkzeugteil.
[0063] Der Umformstempel 11/4 weist ein Umformorgan 24/4 auf, das ein freies Ende des Umformstempels
11/4 bildet und das sich längs der Hubachse 14 zu dem freien Ende des Umformstempels
11/4 hin verjüngt. Abweichend von den stempelseitigen Umformorganen 24, 24/1, 24/2,
24/3 besitzt das Umformorgan 24/4 einen dreiecksförmigen Querschnitt. Eine obere horizontale
Begrenzungslinie des Dreiecksquerschnittes des Umformorgans 24/4 ist in Figur 13 gestrichelt
angedeutet.
[0064] Anders als die Umformstempel 11, 11/1, 11/2, 11/3 bearbeitet der Umformstempel 11/4
einen Verbindungssteg 23 bei einem zum Druckumformen des Verbindungsstegs 23 ausgeführten
Bearbeitungshub lediglich an einer Stelle. Auch der Umformstempel 11/4 wirkt zum Druckumformen
eines Verbindungsstegs 23 mit einer Umformmatrize 12 der in Figur 3 gezeigten Art
zusammen.
[0065] Bearbeitungen, wie sie mittels des Umformwerkzeugs 13/4 durchgeführt werden können,
sind in den Figuren 14, 15 veranschaulicht. In beiden Darstellungen sind die Längsenden
des jeweils zu bearbeitenden Verbindungsstegs 23 durch gedachte gestrichelte Linien
markiert. Durch den Verbindungssteg 23 verbunden werden in den dargestellten Beispielsfällen
jeweils die Blechteile 20, 21 des bearbeiteten Blechs 15 gemäß Figur 2.
[0066] In Figur 14 ist der Umformstempel 11/4 mit dem Umformorgan 24/4 an dem in der Darstellung
rechts liegenden Ende des Verbindungsstegs 23 in diesen eingetaucht. Eine parallel
zu der Hubachse 14 verlaufende Werkstückseite 36 des Umformorgans 24/4 ist dem Blechteil
20 zugewandt, eine Stegseite 37 des Umformorgans 24/4 ist von dem Blechteil 20 abgewandt.
An der Stegseite 37 ist das Umformorgan 24/4 mit einer Umformfläche 38 versehen. Aufgrund
der Bemessung des von dem Umformstempel 11/4 längs der Hubachse 14 ausgeführten Bearbeitungshubs
bleibt beim Druckumformen des Verbindungsstegs 23 eine Restdicke des Verbindungsstegs
23 stehen.
[0067] An die Bearbeitung des in Figur 14 rechten Endes des Verbindungsstegs 23 schließt
sich eine entsprechende Bearbeitung des in Figur 14 linken Endes des Verbindungsstegs
23 an. Zur zweckentsprechenden Positionierung des stempelseitigen Umformorgans 24/4
wird der Umformstempel 11/4 gemeinsam mit der den Umformstempel 11/4 aufnehmenden
oberen Werkzeugaufnahme 9 der Werkzeugmaschine 1 um 180 Grad um die Hubachse 14 gedreht.
Außerdem wird das bearbeitete Blech 15 aus der Position gemäß Figur 14 nach rechts
verschoben. Auch an dem in Figur 14 linken Ende des Verbindungsstegs 23 bleibt nach
dessen Bearbeitung durch das Umformwerkzeug 13/4 eine Restdicke des Verbindungsstegs
23 stehen.
[0068] Die Werkstückseite 36 des Umformorgans 24/4 ist bei der Bearbeitung des in Figur
14 linken Endes des Verbindungsstegs 23 dem Blechteil 21 zugewandt, die Stegseite
37 des Umformorgans 24/4 ist von dem Blechteil 21 abgewandt. Sowohl beim Druckumformen
des Verbindungsstegs 23 an dessen rechtem Ende als auch beim Umformen des Verbindungsstegs
23 an dessen linkem Ende wird plastifizierter Werkstoff des Verbindungsstegs 23 durch
die Umformfläche 38 an der Stegseite 37 des stempelseitigen Umformorgans 24/4 von
der Werkstückseite 36 des Umformorgans 24/4 weg verdrängt,
[0069] Die Verhältnisse gemäß Figur 15 unterscheiden sich von der Bearbeitungssituation
gemäß Figur 14 dadurch, dass die in Figur 14 als Stegseite 37 vorgesehene Seite des
Umformorgans 24/4 eine Werkstückseite 39 bildet. Dementsprechend ist in Figur 15 das
Umformorgan 24/4 an der Werkstückseite 39 gegen die Hubachse 14 und folglich auch
gegen eine in Figur 15 nicht dargestellte hubachsparallele Trennfläche 33 des Blechteils
21 geneigt. Die Werkstückseite 36 gemäß Figur 14 bildet in Figur 15 eine hubachsparallele
Stegseite 40 des Umformorgans 24/4.
[0070] Darüber hinaus unterscheidet sich die Bearbeitungssituation gemäß Figur 15 von den
in Figur 14 dargestellten Verhältnissen auch durch den Betrag des von dem Umformstempel
11/4 längs der Hubachse 14 ausgeführten Bearbeitungshubs. In Figur 15 ist der Bearbeitungshub
des Umformstempels 11/4 derart bemessen, dass lediglich das im Querschnitt dreiecksförmige
Umformorgan 24/4 und nicht auch noch ein sich daran anschließender axialer Abschnitt
des Umformstempels 11/4 in das bearbeitete Blech 15 eintaucht.
[0071] Ebenfalls abweichend von Figur 14 ist ausweislich Figur 15 das bearbeitete Blech
15 gegenüber dem Umformwerkzeug 13/4 derart positioniert, dass das Umformorgan 24/4
des Umformstempels 11/4 in der Hub-Endposition des Umformwerkzeugs 13/4 beidseits
des Ansatzes des Verbindungsstegs 23 an dem Blechteil 21 angeordnet ist und folglich
sowohl den Verbindungssteg 23 als auch den Blechteil 21 beaufschlagt. Infolgedessen
erstellt das Umformorgan 24/4 an der gegen die Hubachse 14 geneigten Werkstückseite
39 eine Fase an dem Rand des Blechteils 21. Gleichzeitig wird der Querschnitt des
Verbindungsstegs 23 an dem zu dem Blechteil 21 hin liegenden Ende des Verbindungsstegs
23 reduziert.
[0072] An die Druckumformung an dem in Figur 15 linken Ende des Verbindungsstegs 23 schließt
sich eine entsprechende Bearbeitung an dem in Figur 15 rechten Ende des Verbindungsstegs
23 an, nachdem zuvor der Umformstempel 11/4 um 180 Grad um die Hubachse 14 gedreht
und das bearbeitete Blech 15 aus der Position gemäß Figur 15 nach links verschoben
worden ist. Der Verbindungssteg 23 wird an seinem zu dem Blechteil 20 hin gelegenen
Ende querschnittsreduziert, an dem zu dem Verbindungssteg 23 hin liegenden Rand des
Blechteils 20 wird eine Fase erstellt.
[0073] In Figur 16 ist ein Umformstempel 11/4 als erster Werkzeugteil eines Umformwerkzeugs
13/5 dargestellt. Ein Umformorgan 24/5 des Umformstempels 11/5 besitzt in einer parallel
zu der Hubachse 14 verlaufenden Schnittebene einen rechteckigen Querschnitt und verjüngt
sich dementsprechend nicht zu dem freien Ende des Umformstempels i1,/S hin. Bei dem
Umformstempel 11/5 handelt es sich folglich nicht um einen sich verjüngenden Werkzeugteil
des Umformwerkzeugs 13/5. Auch der Umformstempels 11/5 wirkt zum Druckumformen von
Verbindungsstegen 23 mit einer als zweiter Werkzeugteil des Umformwerkzeugs 13/5 vorgesehenen
Umformmatrize 12 gemäß Figur 3 zusammen.
[0074] Gemäß Figur 17 ist ein erster Werkzeugteil eines Umformwerkzeugs 13/6 als Umformstempel
11/6 ausgebildet. Dem Umformstempel 11/6 ist als zweiter Werkzeugteil eine in Figur
17 nicht dargestellte Umformmatrize 12 gemäß Figur 3 zugeordnet. Eine Umformeinheit
41 des Umformstempels 11/6 stimmt mit dem Umformstempels 11 gemäß Figur 3 überein.
Dementsprechend handelt es sich auch bei dem Umformstempel 11/6 um einen sich verjüngenden
Werkzeugteil. Der Umformstempel 11/6 endet in einem Umformorgan 24/6 mit trapezförmigem
Querschnitt.
[0075] Zusätzlich zu der Umformeinheit 41 weist der Umformstempel 11/6 Wangen 42, 43 auf,
welche gegenüber dem Umformorgan 24/6 des Umformstempels 11/6 längs der Hubachse 14
zu der nicht gezeigten Umformmatrize 12 hin vorstehen und dadurch Vorsprünge 44, 45
des Umformstempels 11/6 ausbilden.
[0076] Zum Druckumformen eines Verbindungsstegs 23 werden das zuvor trennend bearbeitete
Blech 15 und das Umformwerkzeug 13/6 relativ zueinander derart positioniert, dass
bei einem von dem Umformstempel 11/6 zu der Umformmatrize 12 hin ausgeführten Bearbeitungshub
der umzuformende Verbindungssteg 23 zwischen den Vorsprüngen 44, 45 des Umformstempels
11/6 zu liegen kommt. Am Ende des Bearbeitungshubs setzen die Vorsprünge 44, 45 des
Umformstempels 11/6 mit ihren längs der Hubachse 14 voreilenden Stirnflächen auf der
Auflagefläche 27 der Umformmatrize 12 auf. Der Überstand der Vorsprünge 44, 45 gegenüber
dem Umformorgan 24/6 des Umformstempels 11/6 ist derart bemessen, dass bei Hub-Endposition
des Umformstempels 11/6 das freie Ende des Umformorgans 24/6 an dem Umformstempel
11/6 von der Auflagefläche 27 der Umformmatrize 12 längs der Hubachse 14 einen Abstand
aufweist, welcher der gewünschten Restdicke des druckumgeformten Verbindungsstegs
23 entspricht. In der Hub-Endposition übergreift der Umformstempel 11/6 den umgeformten
Verbindungssteg 23 portafartig. Die Vorsprünge 44, 45 des Umformstempels 11/6 sind
dem Verbindungssteg 23 nach Art von Portalstützen seitlich benachbart.
[0077] Der von dem Umformstempel 11/6 relativ zu der Umformmatrize 12 ausgeführte Bearbeitungshub
ist kraftgesteuert. In die programmierbare numerische Steuerung der Werkzeugmaschine
1 ist zu diesem Zweck eine in den Figuren 17 bis 19 andeutungsweise dargestellte Hubsteuerungsvorrichtung
50 für den Hubantrieb des Umformwerkzeugs 13/6 integriert.
[0078] Die Hubsteuerungsvorrichtung 50 umfasst eine Kraftmessvorrichtung 51, eine Auswertevorrichtung
52 sowie eine Betätigungsvorrichtung 53. Mittels der Kraftmessvorrichtung 51 wird
der Betrag der Abstützkraft gemessen, mit welcher der Umformstempel 11/6 des Umformwerkzeugs
13/6 längs der Hubachse 14 an der Umformmatrize 12 abgestützt ist. In der Auswertevorrichtung
52 wird der gemessene Ist-Betrag der Abstützkraft mit einem in der Hubsteuerungsvorrichtung
50 hinterlegten Grenzbetrag der Abstützkraft verglichen. Erreicht der gemessene Ist-Betrag
der Abstützkraft den vorgegebenen Grenzbetrag, so indiziert dies, dass der Umformstempel
11/6 längs der Hubachse 14 seine Hub-Endposition erreicht hat. Die Auswertevorrichtung
52 erzeugt daraufhin ein Schaltsignal für die Betätigungsvorrichtung 53. Aufgrund
des von der Auswertevorrichtung 52 generierten Schaltsignals betätigt die Betätigungsvorrichtung
53 den Hubantrieb des Umformwerkzeugs 13/6 dahingehend, dass der zu der Umformmatrize
12 hin gerichtete Bearbeitungshub des Umformstempels 11/6 beendet und ein Rückhub
des Umformstempels 11/6 in Gegenrichtung des Bearbeitungshubs eingeleitet wird.
[0079] In Figur 18 ist ein Umformwerkzeug 13/7 mit einem ersten Werkzeugteil in Form eines
Umformstempels 11/7 und mit einer Umformmatrize 12 als zweiter Werkzeugteil dargestellt.
Vorsprünge 46, 47 des Umformstempels 11/7 stehen längs der Hubachse 14 gegenüber einem
Umformorgan 24/7 des Umformstempels 11/7 zu der Umformmatrize 12 hin vor. Das Umformorgan
24/7 des Umformstempels 11/7 stimmt in seiner konstruktiven Gestaltung und in seiner
Funktionsweise mit dem Umformorgan 24/4 des Umformstempels 11/4 (Figuren 14, 15) überein.
Auch der Umformstempel 11/7 ist dementsprechend als sich verjüngender Werkzeugteil
ausgeführt.
[0080] Figur 19 zeigt ein Umformwerkzeug 13/8 mit einem als Umformstempel 11/8 ausgebildeten
ersten Werkzeugteil und einem als Umformmatrize 12 ausgeführten zweiten Werkzeugteil.
Ein Umformorgan 24/8 entspricht in Aufbau und Funktionsweise dem Umformorgan 24/5
an dem Umformstempel 11/5 gemäß Figur 16. Dementsprechend handelt es sich auch bei
dem Umformstempel 11/8 nicht um einen sich verjüngenden Werkzeugteil. Dem Umformorgan
24/8 benachbart stehen an dem Umformstempel 11/8 Vorsprünge 48, 49 längs der Hubachse
14 zu der Umformmatrize 12 hin vor.
[0081] Auch der Bearbeitungshub des Umformwerkzeugs 13/7 gemäß Figur 18 und der Bearbeitungshub
des Umformwerkzeugs 13/8 gemäß Figur 19 sind kraftabhängig gesteuert. Die Abläufe
bei der kraftabhängigen Steuerung des Bearbeitungshubs der Umformwerkzeuge 13/7, 13/8
entsprechen den vorstehend für das Umformwerkzeug 11/6 gemäß Figur 17 beschriebenen
Abläufen.
[0082] Figur 20 veranschaulicht einen Verfahrensschritt, der bei der Bearbeitung des Blechs
15 in dem dargestellten Beispielsfall vor dem Druckumformen der Verbindungsstege 23
durchgeführt wird. Dabei werden Blechteile an der Oberseite kantenbearbeitet, die
zuvor durch trennende Werkstückbearbeitung unter Stehenlassen von federelastischen
Verbindungsstegen 23 unvollständig voneinander getrennt worden sind.
[0083] Zur Durchführung der Kantenbearbeitung dient eine Umformrolle 54, die in die obere
Werkzeugaufnahme 9 an der Umformstation 6 der Werkzeugmaschine 1 eingewechselt wird.
Die Umformrolle 54 wirkt bei der Bearbeitung der Blechteile eines zuvor trennend bearbeiteten
Blechs mit einer in Figur 20 nicht gezeigten Gegendruckrolle zusammen, die in die
untere Werkzeugaufnahme 10 der Werkzeugmaschine 1 eingewechselt wird und die an der
Unterseite des bearbeiteten Blechs mit einer zylindrischen Mantelfläche anliegt. Die
Umformrolle 54 ist mit einem doppelkonischen Wulst 55 versehen, der zwei konische
Umformflächen 56, 57 aufweist.
[0084] Zur Durchführung der Kantenbearbeitung der unvollständig voneinander getrennten Blechteile
des trennend bearbeiteten Blechs wird dieses mittels der Koordinatenführung 16 derart
über die Werkstückauflage 17 der Werkzeugmaschine 1 bewegt, dass die gegen die Blechteile
gepresste Umformrolle 54 längs der Kanten der Blechteile abrollt und dabei an den
Kanten der Blechteile mittels der Umformflächen 56, 57 Schrägflächen (Fasen) erzeugt.
Dabei werden die Ansätze der Verbindungsstege 23 an den Blechteilen ausgespart. In
diesen Bereichen wird im Anschluss an die Kantenbearbeitung der unvollständig voneinander
getrennten Blechteile beim Druckumformen der Verbindungsstege 23 mittels des Umformwerkzeugs
13/4 in der zu Figur 15 beschriebenen Weise jeweils eine entsprechende Schrägfläche
erstellt.
[0085] Nach dem Druckumformen sämtlicher Verbindungsstege 23 eines bearbeiteten Blechs werden
die Blechteile, in dem Beispielsfall gemäß Figur 2 die Blechteile 19, 20, 21, 22 des
bearbeiteten Blechs 15, aus dem zugehörigen Restgitter (Restgitter 18 in Figur 2)
gelöst. Aufgrund der Querschnittsreduzierung der Verbindungsstege 23 reicht hierfür
ein Schütteln des bearbeiteten Blechs 15 aus. Infolge der dabei wirkenden Belastung
brechen die Verbindungsstege 23 in den durch Druckumformen erzeugten Bruchzonen.
[0086] Bei Einsatz der Umformwerkzeuge 13, 13/1, 13/2, 13/3, 13/4, 13/6, 13/7 bleiben aufgrund
der Geometrie der stempelseitigen Umformorgane 24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4, 24/6,24/7
an den Blechteilen keine oder allenfalls minimale Spuren der Verbindungsstege 23 zurück.
Dies gilt für das Umformwerkzeug 13/4 jedenfalls dann, wenn das stempelseitige Umformorgan
24/4 gegenüber dem zu bearbeitenden Verbindungssteg 23 gemäß Figur 14 ausgerichtet
wird. Sind aufgrund der entsprechenden Dimensionierung der stempelseitigen Umformorgane
24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4, 24/6, 24/7 und/ oder aufgrund der gegenseitigen Positionierung
der stempelseitigen Umformorgane 24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4, 24/6, 24/7 und des zuvor
trennend bearbeiteten Blechs die durchmesserreduzierten Ansätze der Verbindungsstege
23 in das Innere der Blechteile zurückversetzt, so ragen auch an den Blechteilen verbliebene
Reste der Verbindungsstege 23 nicht über die vor dem Druckumformen der Verbindungsstege
23 erstellten Trennflächen der Blechteile vor.
1. Umformwerkzeug zum Druckumformen eines Verbindungsstegs (23), der an seinen Enden
an Werkstückteilen (18, 19, 20, 21, 22) ansetzt und der die Werkstückteile (18, 19,
20, 21, 22) miteinander verbindet, die als Bearbeitungsprodukte einer trennenden Bearbeitung
eines plattenartigen Werkstücks, insbesondere eines Blechs (15), vorliegen und die
jeweils eine Trennfläche (33) aufweisen, in deren Querrichtung der Verbindungssteg
(23) verläuft,
• mit zwei Werkzeugteilen, welche beim Druckumformen des Verbindungsstegs (23) einander
gegenüberliegenden Seiten des Verbindungsstegs (23) zugeordnet sind und welche relativ
zueinander längs einer Hubachse (14) bewegbar sind, die beim Druckumformen des Verbindungsstegs
(23) in Querrichtung des Verbindungsstegs (23) verläuft,
• wobei ein erster der Werkzeugteile ein Umformorgan (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4,
24/5, 24/6, 24/7, 24/8) aufweist, welches ein freies Ende des ersten Werkzeugteils
wenigstens teilweise ausbildet,
• wobei der zweite Werkzeugteil (12) eine in Querrichtung der Hubachse (14) verlaufende
und dem freien Ende des ersten Werkzeugteils zugewandte Auflagefläche (27) für den
Verbindungssteg (23) aufweist und
• wobei die beiden Werkzeugteile längs der Hubachse (14) mit einem Bearbeitungshub
aufeinander zu in eine Hub-Endposition bewegbar sind, in welcher das Umformorgan (24,
24/1, 24/2, 24/3, 24/4, 24/5, 24/6, 24/7, 24/8) des ersten Werkzeugteils und die Auflagefläche
(27) des zweiten Werkzeugteils (12) längs der Hubachse (14) einen Abstand voneinander
aufweisen, der beim Druckumformen des Verbindungsstegs (23) kleiner ist als die Erstreckung
des umzuformenden Verbindungsstegs (23) längs der Hubachse (14) und in welcher der
Verbindungssteg (23) beim Druckumformen an der Auflagefläche (27) des zweiten Werkzeugteils
(12) abgestützt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Auflagefläche (27) des zweiten Werkzeugteils (12) als durchgehend ebene Fläche
ausgebildet ist und beim Druckumformen des Verbindungsstegs (23) dem Umformorgan (24,
24/1, 24/2, 24/3, 24/4, 24/5, 24/6, 24/7, 24/8) des ersten Werkzeugteils längs der
Hubachse (14) mit einem Flächenbereich gegenüberliegt, der mit der restlichen Auflagefläche
(27) des zweiten Werkzeugteils (12) in Querrichtung der Hubachse (14) fluchtet.
2. Umformwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Umformorgan (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4, 24/5, 24/6, 24/7, 24/8) des ersten Werkzeugteils
eine Werkstückseite (29, 30, 36, 39) aufweist, welche beim Druckumformen des Verbindungsstegs
(23) einem der Werkstückteile (18, 19, 20, 21, 22) zugewandt ist und dass das Umformorgan
(24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4, 24/5, 24/6, 24/7, 24/8) des ersten Werkzeugteils an der
Werkstückseite (29, 30, 36) längs der Hubachse (14) parallel zu der Trennfläche (33)
an demjenigen Werkstückteil (18, 19, 20, 21, 22) verläuft, welchem die Werkstückseite
(29, 30, 36) des Umformorgans (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4, 24/5, 24/6, 24/7, 24/8)
beim Druckumformen des Verbindungsstegs (23) zugewandt ist oder dass das Umformorgan
(24/4) des ersten Werkzeugteils an der Werkstückseite (39) längs der Hubachse (14)
unter einem Winkel gegenüber der Trennfläche (33) an demjenigen Werkstückteil (18,
19, 20, 21, 22) verläuft, welchem die Werkstückseite (39) des Umformorgans (24/4)
beim Druckumformen des Verbindungsstegs (23) zugewandt ist.
3. Umformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Werkzeugteil als sich verjüngender Werkzeugteil (11, 11/1, 11/2, 11/3,
11/4, 11/6, 11/7) ausgebildet ist, indem der erste Werkzeugteil ein Umformorgan (24,
24/1, 24/2, 24/3, 24/4, 24/6, 24/7) aufweist, welches sich längs der Hubachse (14)
zu dem freien Ende des ersten Werkzeugteils hin verjüngt.
4. Umformwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Umformorgan (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4, 24/6, 24/7) des sich verjüngenden Werkzeugteils
(11, 11/1, 11/2, 11/3, 11/4, 11/6, 11/7) eine Werkstückseite (29, 30, 36, 39) und
eine Stegseite (31, 32, 37, 40) aufweist, wobei beim Druckumformen des Verbindungsstegs
(23) die Werkstückseite (29, 30, 36, 39) des Umformorgans (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4,
24/6, 24/7) einem der Werkstückteile (18, 19, 20, 21, 22) zugewandt und die Stegseite
(31, 32, 37, 40) des Umformorgans (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4, 24/6, 24/7) von diesem
Werkstückteil (18, 19, 20, 21, 22) abgewandt ist und dass an der Stegseite (31, 32,
37) des Umformorgans (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4, 24/6, 24/7) eine Umformfläche (34,
35, 38) vorgesehen ist, die ausgehend von dem freien Ende des sich verjüngenden Werkzeugteils
(11, 11/1, 11/2, 11/3, 11/4, 11/6, 11/7) längs der Hubachse (14) von der Werkstückseite
(29, 30, 36) des Umformorgans (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4, 24/6, 24/7) weg verläuft.
5. Umformwerkzeug nach Anspruch 3 oder Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Umformorgan (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4, 24/6, 24/7) des sich verjüngenden Werkzeugteils
(11, 11/1, 11/2, 11/3, 11/4, 11/6, 11/7) in einer parallel zu der Hubachse (14) verlaufenden
Schnittebene einen dreiecksförmigen Querschnitt oder einen trapezförmigen Querschnitt
aufweist.
6. Umformwerkzeug nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Umformorgan (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/6) des sich verjüngenden Werkzeugteils
(11, 11/1, 11/2, 11/3, 11/6) von einem mit einem Innenhohlraum, vorzugsweise einem
Innenkonus (25), versehenen Endabschnitt des sich verjüngenden Werkzeugteils (11,
11/1, 11/2, 11/3, 11/6) gebildet ist.
7. Umformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Umformorgan (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/6) des ersten Werkzeugteils Organabschnitte
aufweist, die gegeneinander versetzt sind und mittels derer der Verbindungssteg (23)
beim Druckumformen an mehreren längs des Verbindungsstegs (23) gegeneinander versetzten
Stellen druckumformbar ist,
• wobei das Umformorgan (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/6) an den Organabschnitten jeweils
eine Werkstückseite (29, 30) und eine Stegseite (31, 32) aufweist und
• wobei die Werkstückseiten (29, 30) der Organabschnitte verschiedenen Werkstückteilen
(18, 19, 20, 21, 22) zugewandt und die Stegseiten (31, 32) der Organabschnitte von
verschiedenen Werkstückteilen (18, 19, 20, 21, 22) abgewandt sind.
8. Umformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Umformorgan (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/6) des ersten Werkzeugteils in einer Umfangsrichtung
insbesondere bogenförmig, vorzugsweise längs eines Kreisbogens, um die Hubachse (14)
verläuft.
9. Umformwerkzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Umformorgan (24, 24/1, 24/6) des ersten Werkzeugteils in Umfangsrichtung endlos
ausgebildet ist.
10. Umformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Werkzeugteil und/oder der zweite Werkzeugteil einen Vorsprung (44, 45,
46, 47, 48, 49) aufweist, der sich längs der Hubachse (14) zu dem jeweils anderen
Werkzeugteil hin erstreckt und dass die beiden in die Hub-Endlage bewegten Werkzeugteile
über den Vorsprung (44, 45, 46, 47, 48, 49) unter Umgehung des Verbindungsstegs (23)
längs der Hubachse (14) aneinander abgestützt sind.
11. Werkzeugmaschine mit einem Umformwerkzeug (13, 13/1, 13/2, 13/3, 13/4, 13/5, 13/6,
13/7, 13/8) zum Druckumformen eines Verbindungsstegs (23), der an Werkstückteilen
(18, 19, 20, 21, 22) ansetzt und der die Werkstückteile (18, 19, 20, 21, 22) miteinander
verbindet, die als Bearbeitungsprodukte einer trennenden Bearbeitung eines plattenartigen
Werkstücks, insbesondere eines Blechs (15), vorliegen und die jeweils eine Trennfläche
(33) aufweisen, in deren Querrichtung der Verbindungssteg (23) verläuft,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Umformwerkzeug (13, 13/1, 13/2, 13/3, 13/4, 13/5, 13/6, 13/7, 13/8) das Umformwerkzeug
nach einem der Ansprüche 1 bis 10 vorgesehen ist.
12. Werkzeugmaschine nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass als Umformwerkzeug das Umformwerkzeug (13/6, 13/7, 13/8) nach Anspruch 10 vorgesehen
ist und dass das Umformwerkzeug (13/6, 13/7, 13/8) für die beiden Werkzeugteile einen
Hubantrieb mit einer Hubsteuerungsvorrichtung (50) aufweist, die ihrerseits eine Kraftmessvorrichtung
(51), eine mit der Kraftmessvorrichtung (51) in Verbindung stehende Auswertevorrichtung
(52) sowie eine mit der Auswertevorrichtung (52) der Hubsteuerungsvorrichtung (50)
und dem Hubantrieb in Verbindung stehende Betätigungsvorrichtung (53) umfasst,
• wobei mittels der Kraftmessvorrichtung (51) der Hubsteuerungsvorrichtung (50) während
des Bearbeitungshubs der beiden Werkzeugteile des Umformwerkzeugs (13/6, 13/7, 13/8)
der Betrag der Abstützkraft messbar ist, mit welcher die beiden Werkzeugteile über
den sich längs der Hubachse (14) erstreckenden Vorsprung (44, 45, 46, 47, 48, 49)
aneinander abgestützt sind,
• wobei mittels der Auswertevorrichtung (52) der Hubsteuerungsvorrichtung (50) der
mittels der Kraftmessvorrichtung (51) gemessene Betrag der Abstützkraft mit einem
der Hub-Endlage der beiden Werkzeugteile zugeordneten Grenzbetrag der Abstützkraft
vergleichbar ist und
• wobei mittels der Auswertevorrichtung (52) der Hubsteuerungsvorrichtung (50) bei
Erreichen oder Überschreiten des Grenzbetrags der Abstützkraft ein Schaltsignal für
die Betätigungsvorrichtung (53) der Hubsteuerungsvorrichtung (50) erzeugbar ist, aufgrund
dessen die Betätigungsvorrichtung (53) den Hubantrieb des Umformwerkzeugs (13/6, 13/7,
13/8) im Sinne einer Beendigung des Bearbeitungshubs betätigt.
13. Verfahren zum Druckumformen eines Verbindungsstegs (23), der an seinen Enden an Werkstückteilen
(18, 19, 20, 21, 22) ansetzt und der die Werkstückteile (18, 19, 20, 21, 22) miteinander
verbindet, die als Bearbeitungsprodukte einer trennenden Bearbeitung eines plattenartigen
Werkstücks, insbesondere eines Blechs (15), vorliegen und die jeweils eine Trennfläche
(33) aufweisen, in deren Querrichtung der Verbindungssteg (23) verläuft,
• wobei zwei Werkzeugteile eines Umformwerkzeugs (13, 13/1, 13/2, 13/3, 13/4, 13/5,
13/6, 13/7, 13/8) einander gegenüberliegenden Seiten des Verbindungsstegs (23) zugeordnet
und relativ zueinander längs einer Hubachse (14) bewegt werden, die in Querrichtung
des Verbindungsstegs (23) verläuft, wobei ein erster der Werkzeugteile ein Umformorgan
(24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4, 24/5, 24/6, 24/7, 24/8) aufweist, welches ein freies
Ende des ersten Werkzeugteils wenigstens teilweise ausbildet und wobei der zweite
Werkzeugteil (12) eine in Querrichtung der Hubachse (14) verlaufende und dem freien
Ende des ersten Werkzeugteils zugewandte Auflagefläche (27) für den Verbindungssteg
(23) aufweist,
• wobei der Verbindungssteg (23) an einer Seite durch das Umformorgan (24, 24/1, 24/2,
24/3, 24/4, 24/5, 24/6, 24/7, 24/8) des ersten Werkzeugteils beaufschlagt und an einer
längs der Hubachse (14) gegenüberliegenden Seite durch die Auflagefläche (27) des
zweiten Werkzeugteils (12) abgestützt wird und
• wobei die Werkzeugteile längs der Hubachse (14) mit einem Bearbeitungshub aufeinander
zu in eine Hub-Endposition bewegt werden, in welcher das Umformorgan (24, 24/1, 24/2,
24/3, 24/4, 24/5, 24/6, 24/7, 24/8) des ersten Werkzeugteils und die Auflagefläche
(27) des zweiten Werkzeugteils (12) längs der Hubachse (14) einen Abstand voneinander
aufweisen, der beim Druckumformen des Verbindungsstegs (23) kleiner ist als die Erstreckung
des umzuformenden Verbindungsstegs (23) längs der Hubachse (14),
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verfahren mittels des Umformwerkzeugs (13, 13/1, 13/2, 13/3, 13/4, 13/5, 13/6,
13/7, 13/8) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 und/oder mittels der Werkzeugmaschine
(1) nach Anspruch 11 oder Anspruch 12 durchgeführt wird, wobei der Verbindungssteg
(23) an der von dem Umformorgan (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4, 24/5, 24/6, 24/7, 24/8)
des ersten Werkzeugteils abliegenden Seite durch eine als durchgehend ebene Fläche
ausgebildete Auflagefläche (27) des zweiten Werkzeugteils (12) abgestützt wird, welche
dem Umformorgan (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4, 24/5, 24/6, 24/7, 24/8) des ersten Werkzeugteils
längs der Hubachse (14) mit einem Flächenbereich gegenüberliegt, der mit der restlichen
Auflagefläche (27) des zweiten Werkzeugteils (12) in Querrichtung der Hubachse (14)
fluchtet.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren mittels des Umformwerkzeugs (13, 13/1, 13/2, 13/3, 13/4, 13/6, 13/7)
nach Anspruch 4 durchgeführt wird, wobei an der dem sich verjüngenden Werkzeugteil
(11, 11/1, 11/2, 11/3, 11/4, 11/6, 11/7) zugeordneten Seite des Verbindungsstegs (23)
Werkstoff des Verbindungsstegs (23) mittels des Umformorgans (24, 24/1, 24/2, 24/3,
24/4, 24/6, 24/7) des sich verjüngenden Werkzeugteils (11, 11/1, 11/2, 11/3, 11/4,
11/6, 11/7) plastifiziert und plastifizierter Werkstoff des Verbindungstegs (23) an
der Stegseite (31, 32, 37) des Umformorgans (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4, 24/6, 24/7)
durch die Umformfläche (34, 35, 38) des Umformorgans (24, 24/1, 24/2, 24/3, 24/4,
24/6, 24/7) von der Werkstückseite (29, 30, 36) des Umformorgans (24, 24/1, 24/2,
24/3, 24/4, 24/6, 24/7) weg verdrängt wird.
15. Verfahren zum trennenden Bearbeiten von plattenartigen Werkstücken, insbesondere zum
trennenden Bearbeiten von Blechen (15), wobei zwei Werkstückteile (18, 19, 20, 21,
22) voneinander getrennt werden,
• indem die beiden Werkstückteile (18, 19, 20, 21, 22) zunächst unter Er-stellen einer
Trennfläche (33) an jedem der beiden Werkstückteile (18, 19, 20, 21, 22) und unter
Stehenlassen wenigstens eines Verbindungsstegs (23) unvollständig voneinander getrennt
werden, der an seinen Enden an den Werkstückteilen (18, 19, 20, 21, 22) ansetzt, der
die Werk-stückteile (18, 19, 20, 21, 22) miteinander verbindet und der in Querrichtung
der Trennflächen (33) verläuft,
• indem nach dem unvollständigen Trennen der Werkstückteile (18, 19, 20, 21, 22) der
Verbindungssteg (23) druckumgeformt wird und
• indem die beiden Werkstückteile (18, 19, 20, 21, 22) anschließend durch Lösen der
durch den umgeformten Verbindungssteg (23) hergestellten Verbindung vollständig voneinander
getrennt werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
nach dem unvollständigen Trennen der Werkstückteile (18, 19, 20, 21, 22) der Verbindungssteg
(23) nach dem Verfahren gemäß Anspruch 13 oder Anspruch 14 druckumgeformt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass ein plattenartiges Werkstück, insbesondere ein Blech (15), aus einem elastisch verform-baren
Werkstoff trennend bearbeitet wird und dass der wenigstens eine Verbindungssteg (23)
als Festkörpergelenk erstellt wird und in Querrichtung der Trennflächen (33) der durch
den Verbindungssteg (23) miteinander verbundenen Werkstückteile (18, 19, 20, 21, 22)
federelastisch ist.
17. Verfahren zum Bearbeiten von plattenartigen Werkstücken, insbesondere zum Bearbeiten
von Blechen (15), wobei das Werkstück trennend bearbeitet wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Werkstück nach dem Verfahren gemäß Anspruch 15 oder Anspruch 16 trennend bearbeitet
wird und dass nach dem unvollständigen Trennen der Werkstückteile (18, 19, 20, 21,
22) und vor oder nach dem Druckumformen des wenigstens einen die Werkstückteile (18,
19, 20, 21, 22) miteinander verbindenden Verbindungsstegs (23) und vor dem vollständigen
Trennen der Werkstückteile (18, 19, 20, 21, 22) wenigstens einer der unvollständig
voneinander getrennten Werkstückteile (18, 19, 20, 21, 22) zusätzlich bearbeitet,
vorzugsweise zusätzlich kantenbearbeitet, wird.