[0001] Die Erfindung betrifft eine Schwenkeinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1, einen Tablarhalter gemäß Anspruch 11 und ein Möbel mit einem Tablarhalter und einer
Schwenkeinrichtung.
Stand der Technik
[0002] Eine Schwenkeinrichtung der einleitend bezeichneten Art ist bereits bekannt.
[0003] Eine Schwenkeinrichtung umfasst einen Energiespeicher, welcher als eine Federeinheit
ausgestaltet ist. Die Federeinheit erzeugt ein Rückzieh-Moment um die Schwenkeinrichtung
aus einer offenen Stellung in Richtung einer geschlossenen Stellung beim Einfahren
über einen Umkehrpunkt zu bewegen.
Aufgabe und Vorteile der Erfindung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine vereinfachte Schwenkeinrichtung bereitzustellen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Ausführungsformen
der Erfindung angegeben.
[0007] Die Erfindung geht von einer Schwenkeinrichtung für einen Tablarhalter eines Eckschrank-Möbels
aus, wobei die Schwenkeinrichtung ein erstes und ein zweites Tragelement, einen Steuerhebel
und eine Anbringeinrichtung zur Anbringung der Schwenkeinrichtung an einer vertikalen
Tragsäule umfasst. Die erste Seite des ersten Tragelements und des Steuerhebels sind
jeweils getrennt voneinander an einer ersten und einer zweiten Drehachse drehbar an
der Anbringeinrichtung angelenkt. Die erste und die zweite Drehachse sind an der Anbringeinrichtung
beabstandet festgelegt. Das zweite Tragelement ist zur Anbindung eines Tablars vorgesehen.
Es kann aber auch das erste Tragelement zur Anbindung des Tablars ausgestaltet sein.
Eine zweite Seite des ersten Tragelements ist gelenkig an einer dritten Drehachse
mit dem zweiten Tragelement verbunden und eine zweite Seite des Steuerhebels ist gelenkig
an einer vierten Drehachse ebenfalls mit dem zweiten Tragelement verbunden. Die dritte
und vierte Drehachse sind beabstandet am zweiten Tragelement ausgebildet und durch
das Schwenken des ersten Tragelements und des Steuerhebels ist ein Winkel zwischen
dem ersten Tragelement und dem zweiten Tragelement veränderbar.
[0008] Der wesentliche Aspekt der Erfindung ist nun darin zu sehen, dass zwischen dem ersten
und dem zweiten Tragelement ein Energiespeicher angeordnet ist, wobei der Ladezustand
des Energiespeichers abhängig vom Winkel zwischen dem ersten Tragelement und dem zweiten
Tragelement veränderbar ist.
[0009] Unter einem Ladezustand wird zum Beispiel der Spannungszustand eines Federelementes,
insbesondere dessen Vorspannung verstanden.
[0010] Die erste und die zweite Drehachse können fest oder beweglich an der Anbringeinrichtung
angeordnet sein. Außerdem können die dritte und die vierte Drehachse zum Beispiel
fest oder beweglich zueinander am zweiten Tragelement angeordnet sein. Bei einer beweglichen
Anordnung ist der Abstand der Drehachsen zueinander veränderbar.
[0011] Das zweite Tragelement ist an einer ersten Seite über die dritte Drehachse mit dem
ersten Tragelement gekoppelt. Eine zweite Seite des Tragelements steht insbesondere
frei von der dritten Drehachse ab.
[0012] Die Tragelemente umfassen vorzugsweise Rohrelemente. Die Rohrelemente können als
Rundrohr oder Vierkantrohr aus Metall insbesondere aus Stahl ausgebildet sein.
[0013] Die Verbindungslinien zwischen der ersten und der dritten Drehachse bilden eine erste
Hebelachse und die Verbindungslinie zwischen der zweiten und vierten Drehachse bildet
eine zweite Hebelachse. Die beiden Hebelachsen liegen vorzugsweise in Bewegungsebenen,
welche senkrecht zur Längsachse der vertikalen Tragsäule ausgerichtet sind, an welcher
die Schwenkeinrichtung angeordnet sein kann und zu welchen vorteilhafterweise auch
die Drehachsen senkrecht stehen.
[0014] Dadurch lassen sich das erste und das zweite Tragelement und der Steuerhebel in den
parallel zueinander ausgerichteten Bewegungsebenen, welche senkrecht zu den Drehachsen
stehen, bewegen.
[0015] Des Weiteren ist es vorteilhaft, dass ein erster Abstand zwischen der ersten und
der dritten Drehachse auf der ersten Hebelachse des ersten Tragelements verschieden
ist zu einem zweiten Abstand zwischen der zweiten und vierten Drehachse auf der zweiten
Hebelachse des Steuerhebels. Der erste Abstand kann vorteilhaft gleich dem zweiten
Abstand der Drehachsen sein.
[0016] Beispielsweise ist der erste Abstand vergleichsweise größer als der zweite Abstand.
[0017] Bei der Betrachtung der Ausrichtung der Elemente der Schwenkeinrichtung wird von
einem montierten Zustand der Schwenkeinrichtung an einem Eckschrank-Möbel ausgegangen.
[0018] Das erste Tragelement kann zum Beispiel derart mit dem zweiten Tragelement schwenkbar
verbunden sein, so dass die erste Hebelachse und eine Längsachse des zweiten Tragelements
in einer gemeinsamen ersten Bewegungsebene, welche senkrecht zu den Drehachsen ausgerichtet
ist, schwenken.
[0019] Eine zweite Bewegungsebene der zweiten Hebelachse kann unterhalb der ersten Bewegungsebene
parallel zur ersten Ebene und senkrecht zu den Drehachsen ausgerichtet sein.
[0020] Eine dritte Bewegungsebene des am zweiten Tragelement angebrachten Tablars ist beispielsweise
oberhalb der zweiten Bewegungsebene und oberhalb der ersten Bewegungsebene senkrecht
zur Längsachse der vertikalen Tragsäule, an welcher die Schwenkeinrichtung zusammen
mit dem Tablar angeordnet sein kann und/oder parallel zur ersten und/oder zweiten
Bewegungsebene angeordnet.
[0021] Überdies von Vorteil ist, dass zwischen dem ersten und dem zweiten Tragelement Anschlagsmittel
vorgesehen sind, so dass ein Schnittpunkt der vierten Drehachse, zum Beispiel mit
der ersten, der zweiten und/oder der dritten Bewegungsebene, in jeder Schwenkstellung
der Schwenkeinrichtung einen Abstand zur ersten Hebelachse des ersten Tragelements
aufweist. Durch diese Maßnahme wird ein maximaler Schwenkbereich definiert, insbesondere
ein maximales Ausschwenken des zweiten Tragelements festgelegt.
[0022] Außerdem vorteilhaft ist, dass ein Schnittpunkt der ersten Drehachse im montierten
Zustand der Schwenkeinrichtung an der vertikalen Tragsäule, beispielsweise mit der
ersten, der zweiten und/oder der dritten Bewegungsebene, einen vergleichsweise kleineren
Abstand zur Längsachse der vertikalen Tragsäule aufweist als ein Schnittpunkt der
zweiten Drehachse beispielsweise mit der ersten, der zweiten und/oder der dritten
Bewegungsebene.
[0023] Es ist überdies vorteilhaft, dass das erste Tragelement und der Steuerhebel derart
angeordnet sind, dass sie zusammen mit der ersten, der zweiten, der dritten und der
vierten Drehachse ein Viergelenk bilden.
[0024] Auch ist es von Vorteil, dass bei einem Schwenken der Schwenkanordnung der Winkel
zwischen dem ersten Tragelement und dem zweiten Tragelement und damit zwischen der
ersten Hebelachse und der zweiten Hebelachse sich verkleinert und ab einem Umkehrpunkt
sich wieder vergrößert.
[0025] Das Schwenken erfolgt beispielsweise derart, dass sich in einer ersten Phase einer
Schließbewegung der Winkel aus einer offenen Position der Tragelemente zwischen dem
ersten und dem zweiten Tragelement verringert. Dabei schwenken die beiden Tragelemente
gemeinsam um die erste Drehachse. Der Winkelbereich verringert sich so lange, bis
die beiden Tragelemente einen Umkehrpunkt erreichen. Am Umkehrpunkt sind die beiden
Tragelemente in einem kleinsten Winkel, den sie aufgrund der Mechanik zueinander einnehmen
können, positioniert. Ab dem Umkehrpunkt bis zu einer vollständig geschlossenen Position
der beiden Tragelemente vergrößert sich der Winkel zwischen dem ersten und dem zweiten
Tragelement in der Schließbewegung wieder.
[0026] Die Drehung des ersten Tragelements kann dabei um die vorteilhafterweise fest angeordnete
erste Drehachse an der Anbringvorrichtung von der geöffneten Position über den Umkehrpunkt
bis zur geschlossenen Position in einer fließenden Bewegung erfolgen, ohne dass die
Bewegungsrichtung des ersten Tragelements sich ändert.
[0027] Hingegen kann die Drehung des zweiten Tragelements in der Schließbewegung derart
ausgestaltet sein, dass zunächst eine Drehung um die beispielsweise fest am zweiten
Tragelement angeordnete dritte Drehachse im Uhrzeigersinn erfolgt, wobei das zweite
freie Ende des zweiten Tragelements in Richtung der Anbringeinrichtung schwenkt. Am
Umkehrpunkt kehrt das zweite Tragelement seine Bewegungsrichtung um und schwenkt mit
seinem zweiten freien Ende entgegen des Uhrzeigersinns beispielsweise weg von der
Anbringeinrichtung bis in die geschlossene Position.
[0028] In der geöffneten Position sind das erste und das zweite Tragelement zum Beispiel
in einem Winkel von 60° bis 80° in einer Ebene senkrecht zur vertikalen Tragsäule
zueinander angeordnet. Vorteilhaft in einem Winkel von 60° bis 75°, insbesondere von
60° bis 70°.
[0029] Am Umkehrpunkt kann das erste Tragelement zum zweiten Tragelement einen Winkel zwischen
15° und 35° aufweisen. Vorteilhaft einen Winkel zwischen 15° und 30°, insbesondere
von 15° und 25°.
[0030] In der geschlossenen Position sind zum Beispiel das erste und das zweite Tragelement
in einem Winkel von 20° bis 40° in einer Ebene senkrecht zur vertikalen Tragsäule
zueinander angeordnet. Vorteilhaft in einem Winkel von 20° bis 35°, insbesondere von
20° bis 30°.
[0031] In einer vorteilhaften Modifikation liegen am Umkehrpunkt die erste, die zweite und
die vierte Drehachse in einer Ebene. Ist die Schwenkeinrichtung an der vertikalen
Tragsäule angeordnet, so ist diese Ebene insbesondere parallel zur Längsachse der
vertikalen Tragsäule ausgerichtet.
[0032] Die Schwenkeinrichtung kann derart ausgestaltet sein, dass das erste und das zweite
Tragelement in einer Position einen kleinstmöglichen Winkel zueinander aufweisen.
Dieser kleinstmögliche Winkel ist aufgrund der mechanischen Anordnung der Tragelemente,
des Steuerhebels und der Drehachsen definiert und diese Position kann vorteilhaft
der Umkehrpunkt sein.
[0033] Auch ist es von Vorteil, dass der Energiespeicher in einem Bereich zwischen der ersten
und der dritten Drehachse des ersten Tragelements und dem zweiten Tragelement angeordnet
ist.
[0034] Der Energiespeicher ist zum Beispiel in diesem Bereich an das erste oder das zweite
Tragelement montiert, zum Beispiel gesteckt und/oder geklipst und/oder geklemmt und/oder
geklebt und/oder geschraubt und/oder geschweißt.
[0035] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der Energiespeicher am ersten oder
zweiten Tragelement angebracht und wirkt dabei auf das gegenüber angeordnete Tragelement.
[0036] Der Energiespeicher kann beispielsweise an der zweiten Seite des ersten Tragelementes
und/oder an der ersten Seite des zweiten Tragelements jeweils gegenüberliegend zum
anderen Tragelement und/oder in einem Bereich zwischen den Tragelementen angeordnet
sein.
[0037] Des Weiteren ist von Vorteil, dass der Energiespeicher ein elastisches Element umfasst.
[0038] Das elastische Element kann aus Kunststoff, Gummi, Silikon, Metall, einem Zweikomponenten-Kunststoff
oder einer Kombination der Materialien ausgebildet sein.
[0039] Beispielsweise ist das elastische Element als Hohlfeder ausgestaltet. Die Hohlfeder
ist zum Beispiel schlauchförmig ausgebildet. Im Querschnitt entlang der Zylinder-
und/oder Schlauchachse ist die Hohlfeder zum Beispiel ringförmig ausgebildet. Außerdem
kann die Hohlfeder derart an einem der beiden Tragelemente angebracht sein, dass die
Zylinder- und/oder Schlauchachse parallel zu den Drehachsen verläuft und senkrecht
zur Bewegungsebene der Tragelemente steht.
[0040] Das elastische Element kann auch als eine Blattfeder, eine Schenkelfeder, eine Schraubenfeder
und/oder ein anderweitig ausgebildetes Feder- und/oder Dämpfungselement ausgestaltet
sein.
[0041] Überdies von Vorteil ist, dass der Energiespeicher bei einem Schwenken des ersten
Tragelements und des Steuerhebels bis zum Erreichen des Umkehrpunktes aufgeladen wird
und nach Überschreiten des Umkehrpunktes entladen wird.
[0042] Bei einer Bewegungsumkehr kann der Energiespeicher ebenfalls bis zum Erreichen des
Umkehrpunktes aufgeladen werden und nach Überschreiten des Umkehrpunktes entladen
werden. Damit wird eine Bewegung bis zum Umkehrpunkt abgebremst und anschließend unterstützt.
[0043] Der Energiespeicher kann in einer Weise angeordnet sein, dass das erste und das zweite
Tragelement und der Steuerhebel bei einer durch einen Benutzer von außen durchgeführten
Schließbewegung der Schwenkeinrichtung, beispielsweise einem Stoß auf das zweite Tragelement,
oder auf das am zweiten Tragelement angeordnete Tablar, aus der geöffneten Position
über den Umkehrpunkt in die geschlossene Position bewegt werden können, wobei die
Bewegung nach dem Umkehrpunkt zwangsweise, also selbsttätig erfolgt.
[0044] Dabei kann das elastische Element des Energiespeichers zunächst zusätzlich als dämpfendes
Element wirken und die Schließbewegung bis zum Umkehrpunkt abbremsen. Das elastische
Element wird beispielsweise bis zum Umkehrpunkt gespannt. Ab dem Umkehrpunkt kann
der Energiespeicher Energie abgeben durch zum Beispiel Entspannen des federnden Elementes
und die beiden Tragelemente über den Umkehrpunkt hinaus bewegen, indem es beispielsweise
derart auf das erste und/oder das zweite Tragelement wirkt, dass der Winkel zwischen
dem ersten Tragelement und dem zweiten Tragelement sich ab dem Umkehrpunkt wieder
vergrößert.
[0045] Der Energiespeicher kann als Feder ausgebildet sein, welche zunächst bei einer Schließbewegung
des ersten Tragelements in Richtung des zweiten Tragelements gestaucht wird. Die Feder
wird dabei so lange gestaucht, bis die beiden Tragelemente den kleinstmöglichen mechanischen
Winkel, den sie zueinander einnehmen können erreicht haben. Ab dieser Umkehrposition,
dem Umkehrpunkt, können sich die beiden Tragelemente wieder auseinander bewegen. Die
Feder kann dann mit ihrer Federkraft die beiden Tragelemente wieder auseinander drücken.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0046] Mehrere Ausführungsbeispiele werden anhand der nachstehenden schematischen Zeichnungen
unter Angabe weiterer Einzelheiten und Vorteile näher erläutert.
[0047] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Schwenkeinrichtung mit einem
ersten und einem zweiten Tragelement in einer geöffneten Position,
- Figur 2
- eine schematische Draufsicht auf die Schwenkeinrichtung nach Figur 1 mit gestrichelt
gezeichnete weiteren Schwenkpositionen,
- Figur 3
- eine schematische Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform einer Schwenkeinrichtung
mit gestrichelt gezeichneten weiteren Schwenkpositionen,
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht von schräg oben auf die Schwenkeinrichtung nach Figur
2 in der die Tragelemente in einer in Figur 2 mit F bezeichneten Position an einem
Umkehrpunkt gezeigt sind,
- Figur 5
- eine vergrößerte perspektivische Teilansicht auf das elastische Element nach Figur
4,
- Figur 6
- eine perspektivische Ansicht von schräg oben auf die Schwenkeinrichtung nach Figur
2 in der die Tragelemente in einer in Figur 2 mit G bezeichneten geschlossenen Position
gezeigt sind,
- Figur 7
- eine vergrößerte perspektivische Teilansicht auf das elastische Element nach Figur
6,
- Figur 8
- eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Eckschrank-Möbel mit der Schwenkeinrichtung
aus einer der Figuren und einem Tablar, wobei das Eckschrank-Möbel und das Tablar
teilweise transparent gezeigt sind, sowie eine vergrößerte Aufsicht auf das elastische
Element und
- Figur 9
- eine perspektivische Ansicht von seitlich oben auf ein erfindungsgemäßes Eckschrank-Möbel.
[0048] Ein erstes Tragelement 1, ein zweites Tragelement 2, eine Anbringeinrichtung 3 und
einen Steuerhebel 4 einer erfindungsgemäßen Schwenkeinrichtung 5 sind in Figur 1 gezeigt.
[0049] Das erste Tragelement 1 ist an einer ersten Seite 7 über eine erste Drehachse 6 drehbar
mit der Anbringeinrichtung 3 verbunden. Das erste Tragelement 1 ist an einer zweiten
Seite 9 außerdem über eine zweite Drehachse 8 drehbar mit dem zweiten Tragelement
2 verbunden. Der Steuerhebel 4 ist an einer ersten Seite 11 über eine zweite Drehachse
10 drehbar mit der Anbringeinrichtung 3 verbunden. Auf einer zweiten Seite 13 ist
der Steuerhebel 4 an einer vierten Drehachse 12 drehbar mit dem zweiten Tragelement
2 verbunden.
[0050] Die erste Drehachse 6 und die zweite Drehachse 10 sind an der Anbringeinrichtung
3 fest beabstandet angeordnet und die dritte Drehachse 8 und die vierte Drehachse
12 sind am zweiten Tragelement 2 fest beabstandet angeordnet. Außerdem sind die erste
Drehachse 6, die zweite Drehachse 10, die dritte Drehachse 8 und die vierte Drehachse
12 vorzugsweise parallel zueinander ausgerichtet.
[0051] Eine Verbindungslinie durch die erste Drehachse 6 und die dritte Drehachse 8 bildet
eine erste Hebelachse A des ersten Tragelementes 1. Eine weitere Verbindungslinie
zwischen der zweiten Drehachse 10 und der vierten Drehachse 12 bildet eine zweite
Hebelachse B des Steuerhebels 4. Entlang einer Längserstreckung des zweiten Tragelementes
2 ist außerdem vorteilhaft eine Längsachse C definiert. Die Längsachse C hat, bevorzugt
einen Schnittpunkt mit der ersten Hebelachse A und der dritten Drehachse 8.
[0052] Das erste Tragelement 1 und das zweite Tragelement 2 schließen einen Winkelbereich
S ein, welcher abhängig vom Schwenkzustand der Tragelemente 1, 2 zueinander einen
vorgegebenen Wert einnimmt. Dabei kann der einnehmbare Winkel S zwischen den beiden
Tragelementen 1, 2 durch Anschlagsmittel 36 an der Anbringeinrichtung 3 (siehe Figur
2) und/oder durch ein Anschlagsmittel an der zweiten Seite 9 des ersten Tragelementes
1 oder an der ersten Seite 14 des zweiten Tragelementes 2 eingeschränkt werden.
[0053] An Montageelementen 15 - 17 kann am zweiten Tragelement 2 ein Tablar 43 befestigt
werden. Die Montageelemente 15 - 17 können beispielsweise als einfache Bohrungen,
vorteilhafterweise mit Innengewinde, ausgebildet sein.
[0054] An der Anbringeinrichtung 3 ist ein Distanzorgan 18 ausgebildet. Am Distanzorgan
18 ist beabstandet zur ersten Drehachse 6 die zweite Drehachse 10 ausgebildet. Am
zweiten Tragelement 2 ist ein weiteres Distanzorgan 19 ausgebildet, an welchem die
vierte Drehachse 12 angeordnet ist. Mittels des Distanzorgans 19 ist die vierte Drehachse
12 zur dritten Drehachse 8 beabstandet.
[0055] An der Anbringeinrichtung 3 sind außerdem Montageöffnungen 31 und 32 ausgebildet
(Figur 4), mit denen die Anbringeinrichtung 3 auf eine vertikale Tragsäule 37 gesteckt
werden kann. Die Montageöffnungen 31, 32 können wie in den Figuren 1-3 gezeigt, geschlossen
sein, sie können allerdings beispielsweise auch einen offen Abschnitt aufweisen, sodass
die Anbringeinrichtung 3 an die vertikale Tragsäule 37 vergleichsweise einfach, insbesondere
nachträglich, nach einem seitlichen Aufschieben, geklemmt werden kann. Eine Anbringeinrichtung
3, welche an die vertikale Tragsäule 37 angeordnet ist, kann durch Druck einer Schraube
34, welche auf ein Klemmelement 33 und damit auf die vertikale Tragsäule 37 wirkt,
an der vertikalen Tragsäule 37 geklemmt werden.
[0056] An der zweiten Seite 9 des ersten Tragelements 1 ist ein Verbindungselement 20 abknickend
fest angeordnet (Figur 5). An einem dem ersten Tragelement 1 gegenüberliegenden Ende
des Verbindungselements 20 ist die dritte Drehachse 8 ausgebildet. Aufgrund der Positionierung
des Verbindungselementes 20 kann es auch als Anschlagselement ausgebildet sein, um
einen kleinstmöglichen Winkel festzulegen, in welchem das erste Tragelement 1 zum
zweiten Tragelement 2 positioniert werden kann (Figur 2, Position F).
[0057] Am Verbindungselement 20 ist ein Energiespeicher 21 ausgebildet, welcher aus einem
elastischen Element 22 und einem Anbringelement 23 besteht. Das elastische Element
22 kann beispielsweise schlauchförmig und im Querschnitt ringförmig, zum Beispiel
aus einem Silikonmaterial, ausgebildet sein.
[0058] Das Anbringelement 23 ist derart ausgestaltet, dass es zur Montage am Verbindungselement
20 eine Anbringfläche 24 aufweist. Das Anbringelement 23 kann beispielsweise an das
Verbindungselement 20 geklebt und/oder geschraubt sein. Weiterhin weist das Anbringelement
23 eine Anschlagsfläche 25 auf, welche eine Schließbewegung des ersten Tragelements
1 zum zweiten Tragelement 2 auf einen minimalen Winkel begrenzen kann, da insbesondere
im Moment des minimalen Winkels an einem Umkehrpunkt eine Innenfläche 26 des zweiten
Tragelementes 2 in vergleichsweise geringem Abstand vor der Anschlagfläche 25 positioniert
ist (siehe Figur 4, 5). Das Anbringelement 23 ist in diesem Fall auch als Sicherungselement
zu betrachten, um eine zu kräftige Schließbewegung abzufangen.
[0059] Des Weiteren ist das Anbringelement 23 in einem Querschnitt betrachtet zum Beispiel
mit einer Wabenstruktur 47 aufgebaut. Das Anbringelement 23 kann, im Moment des Kontakts
der Anschlagfläche 25 mit der Innenfläche 26, Kräfte, welche auf das Anbringelement
23 wirken, an das Verbindungselement 20 weitergeben.
[0060] Zur Anbringung des elastischen Elements 22 weist das Anbringelement 23 eine zum Beispiel
zylinderförmige Öffnung 27 auf, sodass das elastische Element 22 mit seiner Mantelfläche
28 in Richtung des Anbringelements 23 eingeschoben bzw. eingeklemmt werden kann (siehe
insbesondere Figur 5, 7). Die Öffnung 27 ist vertieft in der Anschlagsfläche 25 ausgestaltet
und das elastische Element 22 ist derart an das Anbringelement 23 geklemmt, dass es
mit seiner Zylinderachse 29 parallel zur dritten Drehachse 8 und zur vierten Drehachse
12 ausgerichtet ist. Des Weiteren ist das elastische Element 22 derart am Anbringelement
23 angeordnet, dass etwa ein Drittel der Mantelfläche 28 über der Anschlagfläche 25
in Richtung des zweiten Tragelements 2 aus der Anschlagfläche 25 ragt. Die Öffnung
27 des Anbringelementes 23 ist dabei insbesondere derart zylinderförmig ausgestaltet,
dass der Innenzylinder der Öffnung einen vergleichsweise kleineren Umfang 30 aufweist,
als der äußere Umfang der Mantelfläche 28 des Zylinders des elastischen Elementes
22. Dadurch wird das elastische Element 22 klemmend gequetscht (Figur 1, 5).
[0061] Bei einer Schließbewegung der Schwenkeinrichtung 5 können vier Positionen D, E, F,
G unterschieden werden (Figur 2, 3). Zum einen die geöffnete Position D. Im montierten
Zustand der Schwenkeinrichtung 5 an der vertikalen Tragsäule 37 in einem Eckschrank-Möbel
38 ist an der offenen Position D das an der Schwenkeinrichtung 5 montierte Tablar
43 in einer maximalen Position aus dem Eckschrank-Möbel 38 herausgeschwenkt (Figur
8). Das erste Tragelement 1 und das zweite Tragelement 2 weisen in dieser Position
D einen Winkelwert α des Winkels S zueinander auf. Der Winkelwert α ist gleichzeitig
der maximal mögliche Winkel.
[0062] Wird nun die Schwenkeinrichtung 5 durch einen Nutzer von außen um die erste Drehachse
6 nach innen verschwenkt, entgegen dem Uhrzeigersinn (Figur 2, 3), so verringert sich
der Winkel S zwischen dem ersten Tragelement 1 und dem zweiten Tragelement 2. In dieser
Schwenkbewegung schwenkt gleichzeitig das zweite Tragelement 2 um die dritte Drehachse
8 mit dem freien Ende 35 in Richtung Anbringeinrichtung 3 bzw. in Richtung des ersten
Tragelements 1, mit dem Uhrzeigersinn.
[0063] In der Position E kommt das zweite Tragelement 2 in der Schwenkbewegung mit seiner
Innenfläche 26 in Kontakt mit dem Energiespeicher 21. Wird das Tragelement 1 und das
Tragelement 2 ausgehend von der Position E weiter entgegen dem Uhrzeigersinn bewegt,
so wird der Energiespeicher 21 durch die Bewegung des Tragelements 2 in Richtung der
Anbringeinrichtung 3 gespannt und damit aufgeladen. Der Energiespeicher 21 wird durch
diese Bewegung so lange aufgeladen, bis das zweite Tragelement 2 an der Position F
durch die Viergelenksmechanik in seiner Bewegungsrichtung gestoppt wird (Figur 4,
5).
[0064] Gleichzeitig ist die Position F auch der Umkehrpunkt. In der Position F liegen die
erste Drehachse 6, die zweite Drehachse 8 und die vierte Drehachse 12 in einer Ebene.
[0065] Schwenkt das Tragelement 1 ausgehend von der Position F weiter entgegen dem Uhrzeigersinn,
so wird das zweite Tragelement 2 durch das elastische Element 22 des Energiespeichers
21 von der Anbringeinrichtung 3 und dem ersten Tragelement 1 weggedrückt. Das zweite
Tragelement 3 ändert somit seine Bewegungsrichtung und der Winkel zwischen dem zweiten
Tragelement 2 und dem ersten Tragelement 1 wird wieder größer. Die Schwenkeinrichtung
5 mit dem ersten Tragelement 1 schwenkt aber so lange gegen den Uhrzeigersinn bis
das erste Tragelement 1 am Anschlagsmittel 36, welches fest an der Anbringeinrichtung
3 angeordnet ist, anstößt. Dies ist die geschlossene Position G der Schwenkeinrichtung
5 (Figur 6, 7).
[0066] In der Figur 8 ist eine Draufsicht auf ein Eckschrankmöbel gezeigt mit einer vertikalen
Tragsäule 37 und der Schwenkeinrichtung 5 mit einem Tablarhalter 49 und einem am Tablarhalter
49 montierten Tablar 43 in einer offenen Position D.
[0067] Das Eckschrankmöbel 38 besteht aus einem ersten Seitenelement 39 und einem zweiten
Seitenelement 40, einer Rückwand 41, einem Bodenelement 42, einer ersten an der Rückwand
angeordneten Querleiste 44 sowie einer zweiten an der Frontseite angeordneten Querleiste
45 und einer Tür 46 (Figur 8, 9).
Bezugszeichenliste:
[0068]
- 1 - 2
- Tragelement
- 3
- Anbringeinrichtung
- 4
- Steuerhebel
- 5
- Schwenkeinrichtung
- 6, 8
- Drehachse
- 10, 12
- Drehachse
- 7, 9, 11
- Seite
- 13, 14
- Seite
- 15 - 17
- Montageelement
- 18 - 19
- Distanzorgan
- 20
- Verbindungselement
- 21, 48
- Energiespeicher
- 22
- Elastisches Element
- 23
- Anbringelement
- 24
- Anbringfläche
- 25
- Anschlagsfläche
- 26
- Innenfläche
- 27
- Öffnung
- 28
- Mantelfläche
- 29
- Zylinderachse
- 30
- Umfang
- 31 - 32
- Montageöffnung
- 33
- Klemmelement
- 34
- Schraube
- 35
- Ende
- 36
- Anschlagsmittel
- 37
- Tragsäule
- 38
- Eckschrank-Möbel
- 39 - 40
- Seitenelement
- 41
- Rückwand
- 42
- Bodenelement
- 43
- Tablar
- 44 - 45
- Querleiste
- 46
- Tür
- 47
- Wabenstruktur
- 49
- Tablarhalter
1. Schwenkeinrichtung (5) für einen Tablarhalter (49) eines Eckschrank-Möbels (38) mit
einem ersten und einem zweiten Tragelement (1, 2), einem Steuerhebel (4) und einer
Anbringeinrichtung (3) zur Anbringung der Schwenkeinrichtung (5) an eine vertikale
Tragsäule (37), wobei eine erste Seite (7, 11) des ersten Tragelements (1) und des
Steuerhebels (4) jeweils getrennt voneinander an einer ersten und einer zweiten Drehachse
(6, 10) drehbar an der Anbringeinrichtung (3) angelenkt sind, wobei die erste und
die zweite Drehachse (6, 10) beabstandet an der Anbringeinrichtung (3) festgelegt
sind, wobei das zweite Tragelement (2) zur Anbindung eines Tablars (43) vorgesehen
ist, wobei eine zweite Seite (9) des ersten Tragelements (1) gelenkig an einer dritten
Drehachse (8) mit dem zweiten Tragelement (2) verbunden ist und eine zweite Seite
(13) des Steuerhebels (4) gelenkig an einer vierten Drehachse (12) ebenfalls mit dem
zweiten Tragelement (2) verbunden ist, wobei die dritte und die vierte Drehachse (8,
12) beabstandet am zweiten Tragelement (2) ausgebildet sind und wobei durch Schwenken
des ersten Tragelements (1) und des Steuerhebels (4) ein Winkel zwischen dem ersten
Tragelement (1) und dem zweiten Tragelement (2) veränderbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das zwischen dem ersten und dem zweiten Tragelement (1, 2) ein Energiespeicher (21,
48) angeordnet ist, wobei ein Ladezustand des Energiespeichers (21, 48) abhängig von
einem Winkel zwischen dem ersten Tragelement (1) und dem zweiten Tragelement (2) veränderbar
ist.
2. Schwenkeinrichtung (5) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Abstand zwischen der ersten und der dritten Drehachse (6, 8) auf einer
ersten Hebelachse des ersten Tragelements (1) verschieden ist zu einem zweiten Abstand
zwischen der zweiten und vierten Drehachse (10, 12) auf einer zweiten Hebelachse des
Steuerhebels (4).
3. Schwenkeinrichtung (5) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem ersten und zweiten Tragelement (1, 2) Anschlagsmittel (36) vorgesehen
sind, so dass die vierte Drehachse (12) in jeder Schwenkstellung einen Abstand zur
ersten Hebelachse des ersten Tragelements (1) aufweist.
4. Schwenkeinrichtung (5) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Tragelement (1) und der Steuerhebel (4) derart angeordnet sind, dass sie
zusammen mit der ersten, der zweiten, der dritten und der vierten Drehachse (6, 8,
10, 12) ein Viergelenk bilden.
5. Schwenkeinrichtung (5) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Schwenken der Schwenkanordnung der Winkel zwischen dem ersten Tragelement
(1) und dem zweiten Tragelement (2) sich verkleinert und ab einem Umkehrpunkt sich
wieder vergrößert.
6. Schwenkeinrichtung (5) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Umkehrpunkt die erste, die zweite und die vierte Drehachse (6, 10, 12) in einer
Ebene liegen.
7. Schwenkeinrichtung (5) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiespeicher (21, 48) in einem Bereich zwischen der ersten und dritten Drehachse
(6, 8) des ersten Tragelements (1) und dem zweiten Tragelement (2) angeordnet ist.
8. Schwenkeinrichtung (5) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiespeicher (21, 48) am ersten oder zweiten Tragelement (1, 2) angebracht
ist und auf das gegenüber angeordnete Tragelement (1, 2) wirkt.
9. Schwenkeinrichtung (5) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiespeicher (21, 48) ein elastisches Element (22) umfasst.
10. Schwenkeinrichtung (5) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiespeicher (21, 48) bei einem Schwenken des ersten Tragelements (1) und
des Steuerhebels (4) bis zum Erreichen des Umkehrpunktes aufgeladen wird und nach
Überschreiten des Umkehrpunktes entladen wird.
11. Tablarhalter (49) umfassend eine Schwenkeinrichtung (5) nach einem der vorangegangenen
Ansprüche und ein Tablar (43).
12. Eckschrank-Möbel (38) mit einem Korpus mit einer vertikalen Tragsäule (37) und einem
Tablarhalter (49) nach Anspruch 11 und einer Schwenkeinrichtung (5) nach einem der
Ansprüchen 1 bis 10.