(19)
(11) EP 3 090 880 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.11.2016  Patentblatt  2016/45

(21) Anmeldenummer: 16000945.2

(22) Anmeldetag:  27.04.2016
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B42D 25/351(2014.01)
B42D 25/387(2014.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(30) Priorität: 28.04.2015 DE 102015005448

(71) Anmelder: Giesecke & Devrient GmbH
81677 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Schiffmann, Peter
    81673 München (DE)
  • Mengel, Christoph
    83607 Holzkirchen (DE)
  • Bornschlegl, Alexander
    81735 München (DE)
  • Imhof, Martin
    81927 München (DE)
  • Traub-Mayer, Christine
    81669 München (DE)

   


(54) WERTDOKUMENT-SUBSTRAT UND WERTDOKUMENT


(57) Die Erfindung betrifft ein Wertdokument-Substrat zur Herstellung von Wertdokumenten, insbesondere von Banknoten, mit einer Vorderseite und einer Rückseite, wobei die Vorderseite des Wertdokument-Substrats in einem Teilbereich ein gegenüber UV-Strahlung empfindliches Sicherheitsmerkmal und eine das gegenüber LJV-Strahlung empfindliche Sicherheitsmerkmal schützende, für LTV-Strahlung im Wesentlichen undurchlässige Farbschicht aufweist, wobei das Wertdokument-Substrat zumindest im Teilbereich des gegenüber UV-Strahlung empfindlichen Sicherheitsmerkmals transparent und für UV-Strahlung im Wesentlichen undurchlässig ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Wertdokument-Substrat zur Herstellung von Wertdokumenten, insbesondere von Banknoten, und ein Wertdokument mit dem Wertdokument-Substrat.

[0002] Wert- bzw. Ausweisdokumente, oder andere Wertgegenstände, wie etwa Markenartikel, werden zur Absicherung oft mit Sicherheitselementen versehen, die eine Überprüfung der Echtheit der Datenträger gestatten und die zugleich als Schutz vor unerlaubter Reproduktion dienen. Eine besondere Rolle bei der Echtheitsabsicherung spielen Sicherheitselemente mit betrachtungswinkelabhängigen Effekten, da diese selbst mit modernsten Kopiergeräten nicht reproduziert werden können. Die Sicherheitselemente werden dabei mit optisch variablen Elementen ausgestattet, die dem Betrachter unter unterschiedlichen Betrachtungswinkeln einen unterschiedlichen Bildeindruck vermitteln und beispielsweise je nach Betrachtungswinkel einen anderen Farb- oder Helligkeitseindruck und/ oder ein anderes graphisches Motiv zeigen.

[0003] In diesem Zusammenhang ist bekannt, Sicherheitselemente mit mehrschichtigen Dünnschichtelementen einzusetzen, deren Farbeindruck sich für den Betrachter mit dem Betrachtungswinkel ändert (im Folgenden als Farbkippeffekt bezeichnet). Der Farbkippeffekt beruht bei solchen Dünnschichtelementen auf betrachtungswinkelabhängigen Interferenzeffekten durch Mehrfachreflexionen in den verschiedenen Teilschichten des Elements. Der Wegunterschied des an den verschiedenen Schichten reflektierten Lichts hängt einerseits von der optischen Dicke einer dielektrischen Abstandsschicht ab, die den Abstand zwischen einer semitransparenten Absorberschicht und einer Reflexionsschicht festlegt, und variiert andererseits mit dem jeweiligen Betrachtungswinkel. Da der Wegunterschied in der Größenordnung der Wellenlänge des sichtbaren Lichts liegt, ergibt sich aufgrund von Auslöschung und Verstärkung bestimmter Wellenlängen ein winkelabhängiger Farbeindruck für den Betrachter. Durch eine geeignete Wahl von Material und Dicke der dielektrischen Abstandsschicht können eine Vielzahl unterschiedlicher Farbkippeffekte gestaltet werden.

[0004] Darüber hinaus sind pigmentförmige Dünnschichtelemente bzw. Interferenzpigmente bekannt, die z.B. einer Druckfarbe beigemischt werden. Solche Interferenzpigmente weisen typischerweise einen Dünnschichtaufbau auf, der eine Reflexionsschicht, eine teildurchlässige Schicht und eine oder mehrere dazwischen liegende dielektrische Abstandsschichten umfasst. Diese basieren beispielsweise auf Glimmer, auf SiO2 oder auf Al2O3. Solche Interferenzschichten werden entsprechend der Anzahl von dielektrischen Schichten als ein- oder mehrschichtig bezeichnet. Pigmente solcher Dünnschicht-Interferenzschichten sind beispielsweise unter dem Namen Iriodin® (einschichtig) oder Colorcrypt® (mehrschichtig) bekannt. Druckfarben mit mehrschichtigen Interferenzschichtpigmenten sind ferner unter dem Namen OVI® bekannt.

[0005] Eine Untergruppe der Interferenzpigmente sind Pigmente, die auf Basis einer Flüssigkristall-Schicht mit Farbkippeffekt gebildet sind. Optisch variable Elemente aus Flüssigkristall-Schichten sind zumeist transparent und sind im Stand der Technik bekannt (siehe zum Beispiel die WO 2006/034780 A1). Die visuelle Erfassbarkeit des Farbkippeffekts einer Flüssigkristall-Schicht kann mittels eines schwarzen Hintergrundes, der z.B. durch eine schwarze Farbschicht als Untergrund erzeugt wird, verstärkt werden.

[0006] Des Weiteren finden Zusammensetzungen mit thermochromen Pigmenten zur Erzeugung eines optisch variablen Sicherheitsmerkmals Anwendung. Beim Beaufschlagen eines solchen Sicherheitsmerkmals mit Wärme wird für den Betrachter ein optischer Eindruck hervorgerufen, der sich vom optischen Eindruck vor dem Beaufschlagen mit Wärme unterscheidet. Thermochrome Farben auf Basis von verkapselten Flüssigkristallen beispielsweise haben für den Betrachter auf einem schwarzen Untergrund bei Raumtemperatur eine erste Farbe und gehen bei Temperatur-Beaufschlagung einen Farbwechsel zu einer zweiten Farbe ein., Leuco-Dyes sind farbig, z.B. schwarz, und können bei Temperaturerhöhung eine Farbänderung aufweisen. Insbesondere kann ein farbiger, z.B. schwarzer, Leuco-Dye farblos werden.

[0007] Insbesondere die thermochromen Pigmente können eine erhebliche Empfindlichkeit gegenüber UV-Strahlung aufweisen. Nachfolgend wird unter "UV-Strahlung" elektromagnetische Strahlung im Wellenlängenbereich von weniger als 380 nm verstanden, während der Wellenlängenbereich von 380 nm bis ca. 780 nm als "sichtbarer Wellenlängenbereich" bezeichnet wird. Da Tageslicht in gewissem Ausmaß UV-Strahlung im Wellenlängenbereich von weniger als 380 nm aufweist, sind Sicherheitselemente oder Wertdokument mit gegenüber UV-Strahlung empfindlichen, optisch variablen Farbmitteln nicht besonders lichtecht, d.h. die Farbmittel sind gegenüber UV-Strahlung nicht beständig und verändern z.B. ihre Farbe.

[0008] In der Literatur wird zwischen "UV-A", "UV-B" und "UV-C" unterschieden. UV-A bezeichnet einen Wellenlängenbereich von 380 bis 315nm, UV-B einen Wellenlängenbereich von 315 bis 280nm und UV-C einen Wellenlängenbereich von 280 bis 200nm.

[0009] Aufgrund der besseren Beständigkeit und der verfahrenstechnischen Vorteile besteht ein Trend zu UV-trocknenden Farben und Lacken. Das bedeutet, dass gegen UV-Strahlung sensible Materialien auch durch den Einsatz von UV-Trocknern in den Druckmaschinen eine dauerhafte Beschädigung in ihrer Funktionalität erfahren.

[0010] Zur Verbesserung der Lichtechtheit von Zusammensetzungen mit gegenüber UV-Strahlung empfindlichen, optisch variablen Farbmitteln können UV-Absorber beigemengt werden. Da der UV-Absorber statistisch verteilt im Bindemittel vorliegt und somit nur ein Bruchteil des beigemengten UV-Absorbers das zu schützende optisch variable Farbmittel vor UV-Strahlung schützt, muss zwangsläufig mit hohen Konzentrationen des UV-Absorbers gearbeitet werden. Vor diesem Hintergrund wurde in der EP 2 463 344 A1 vorgeschlagen, das gegenüber UV-Strahlung empfindliche, optisch variable Farbmittel in Form eines Kern-Hülle-Teilchens mittels einer UV-Strahlung absorbierenden Hülle zu schützen. Die Verkapselung des optisch variablen Farbmittels führt bei der nachfolgenden Herstellung einer Druckfarbe, d.h. beim Einbringen der Kern-Hülle-Teilchen in eine Bindemittelmatrix, zwangsläufig zu einer Reduzierung der effektiven Farbmittel-Menge. Von Nachteil ist weiterhin, dass die Kapselwand für das Erreichen des gewünschten Effekts, nämlich ein ausreichender UV-Schutz, ausreichend dick sein muss. Die auf diese Weise erhaltenen, verhältnismäßig großen Partikel können mit bestimmten Druckverfahren (z.B. mittels Offsetdruck), bei denen die Schichtdicke der aufgebrachten Druckfarbe auf dünne Schichtdicken (z.B. maximal zwei Mikrometer) begrenzt ist, nicht mehr auf ein zu bedruckendes Substrat aufgebracht werden. Bei der Applikation der Materialien im Siebdruck führt dies zu sehr hohen Schichtdicken.

[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Standes der Technik zu beheben. Insbesondere soll der Fälschungsschutz von Wertdokumenten, die gegenüber UV-Strahlung empfindliche Sicherheitsmerkmale enthalten, langfristig sichergestellt werden.

[0012] Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Ansprüchen definierten Merkmalskombinationen gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Zusammenfassung der Erfindung



[0013] 
  1. 1. (Erster Aspekt der Erfindung) Wertdokument-Substrat zur Herstellung von Wertdokumenten, insbesondere von Banknoten, mit einer ersten Seite (bzw. Vorderseite) und einer gegenüberliegenden zweiten Seite (bzw.Rückseite), wobei die erste Seite des Wertdokument-Substrats in einem Teilbereich ein gegenüber UV-Strahlung empfindliches Sicherheitsmerkmal und eine das gegenüber UV-Strahlung empfindliche Sicherheitsmerkmal schützende, für UV-Strahlung im Wesentlichen undurchlässige Farbschicht aufweist, wobei das Wertdokument-Substrat zumindest im Teilbereich des gegenüber UV-Strahlung empfindlichen Sicherheitsmerkmals transparent und für UV-Strahlung im Wesentlichen undurchlässig ist. Mit "transparent" ist im VIS-Bereich transparent gemeint.
  2. 2. (Bevorzugte Ausgestaltung) Wertdokument-Substrat nach Absatz 1, wobei die das gegenüber UV-Strahlung empfindliche Sicherheitsmerkmal schützende Farbschicht von den folgenden Alternativen gewählt ist:
    1. a) eine auf Ruß basierende Farbschicht;
    2. b) eine auf einem Gemisch basierende Farbschicht, wobei das Gemisch ein rotes Buntpigment, ein gelbes Buntpigment, ein blaues Buntpigment und einen UV-Absorber oder ein UV-absorbierendes Effektpigment enthält (z.B. eignen sich jeweils die Pigmente Yellow 13, Blue 15:3 und Red 146 als gelbes, blaues bzw. rotes Buntpigment);
    3. c) eine auf einem Gemisch basierende Farbschicht, wobei das Gemisch einen farbigen, z.B. schwarzen, Leucodye und einen UV-Absorber enthält;
    4. d) eine Farbschicht, die in einem Teilbereich gemäß den obigen Alternativen a) oder b) definiert ist, und in einem weiteren Teilbereich gemäß der obigen Alternative c) definiert ist.
    Als UV-Absorber eignen sich z.B. Tinuvin-Typen der Firma BASF, Benzotriazole, nanoskaliges TiO2, mit Metall (insbesondere Fe, V und/ oder Cr) dotiertes Titanoxid, HALS (nämlich sogenannte "hindered amine light stabilizers").
    Gemäß einer Variante beruht die in der oben beschriebenen Alternative b) beschriebene Farbschicht auf einem Gemisch, das ein rotes Buntpigment, ein gelbes Buntpigment, ein blaues Buntpigment und ein UV-absorbierendes Effektpigment enthält. Das UV-absorbierende Effektpigment ist aufgrund seines Aufbaus oder infolgedessen, dass ein UV-Absorber beigemischt wird, UV-absorbierend (z.B. eignet sich ein Interferenzpigment, das eine hochbrechende, auf Titandioxid basierende Schicht enthält und auf diese Weise eine UV-absorbierende Wirkung aufweist).
  3. 3. (Bevorzugte Ausgestaltung) Wertdokument-Substrat nach Absatz 1 oder 2, wobei das Wertdokument-Substrat ein Polymer-Substrat ist, das zumindest im Teilbereich des gegenüber UV-Strahlung empfindlichen Sicherheitsmerkmals UV-Absorber aufweist.
  4. 4. (Bevorzugte Ausgestaltung) Wertdokument-Substrat nach Absatz 1 oder 2, wobei das Wertdokument-Substrat auf Basis eines Papier-Substrats gebildet ist, das zumindest im Teilbereich des gegenüber UV-Strahlung empfindlichen Sicherheitsmerkmals eine Aussparung in der Papierschicht aufweist, wobei das Wertdokument-Substrat zumindest im Bereich der Aussparung ein im VIS-Bereich transparentes, UV-Absorber aufweisendes Polymer-Substrat enthält.
  5. 5. (Bevorzugte Ausgestaltung) Wertdokument-Substrat nach einem der Absätze 1 bis 4, wobei das gegenüber UV-Strahlung empfindliche Sicherheitsmerkmal von den folgenden Alternativen gewählt ist:
    1. a) ein auf einer thermochromen Farbe basierendes Sicherheitsmerkmal, wobei die thermochrome Farbe bevorzugt auf einem Leuco-Dye oder einem flüssigkristallinen Material, weiter bevorzugt auf flüssigkristallines Material enthaltenden Mikrokapseln beruht;
    2. b) ein auf einem organischen Lumineszenzstoff basierendes Sicherheitsmerkmal;
    3. c) photochromes Material (z.B. photochrome organische Farbstoffe; Bacteriorhodopsin)
    Das Sicherheitsmerkmal kann darüber hinaus zusätzliche Farbbestandteile enthalten, z.B. Interferenzpigmente, Buntpigmente, IR-absorbierende Stoffe oder Laser-sensitive Stoffe wie z.B. Laser-Marker.
  6. 6. (Bevorzugte Ausgestaltung) Wertdokument-Substrat nach einem der Absätze 1 bis 5, wobei das gegenüber UV-Strahlung empfindliche Sicherheitsmerkmal zusätzlich zu der das Sicherheitsmerkmal schützenden, für UV-Strahlung im Wesentlichen undurchlässigen Farbschicht eine transparente oder transluzente optisch variable Schicht aufweist, die insbesondere von der Gruppe bestehend aus einer Flüssigkristallschicht mit Farbkippeffekt, einer Hologramm-Schicht und einer Effektpigment-Schicht gewählt ist.
  7. 7. (Bevorzugte Ausgestaltung) Wertdokument-Substrat nach einem der Absätze 1 bis 5, wobei das gegenüber UV-Strahlung empfindliche Sicherheitsmerkmal zusätzlich zu der das Sicherheitsmerkmal schützenden, für UV-Strahlung im Wesentlichen undurchlässigen Farbschicht eine Folie oder eine Lackschicht mit einem diffraktiven Element oder eine Metallisierung enthält.
  8. 8. (Zweiter Aspekt der Erfindung) Wertdokument, insbesondere eine Banknote, umfassend ein Wertdokument-Substrat nach einem der Absätze 1 bis 7.

Ausführliche Beschreibung der Erfindung



[0014] Erfindungsgemäß wird vorgesehen, ein Wertdokument-Substrat, das auf der Vorderseite ein gegenüber UV-Strahlung empfindliches Sicherheitsmerkmal aufweist, mit einer das Sicherheitsmerkmal gegenüber UV-Strahlung schützenden, für UV-Strahlung im Wesentlichen undurchlässigen, insbesondere drucktechnisch erhältlichen Farbschicht auszustatten. Das Wertdokument-Substrat selbst kann z.B. auf einem Papier-Substrat beruhen. Papier enthält Titandioxid und ist folglich UV-absorbierend. Das Wertdokument-Substrat kann des Weiteren auf einem (insbesondere transparenten) Polymer-Substrat, einem Folie/Papier/Folie-Verbundsubstrat (siehe z.B. die WO 2004/028825 A2) oder einem Papier/Folie/Papier-Verbundsubstrat (siehe z.B. die WO 2006/066431 A1) beruhen. Im Falle eines Folie/Papier/Folie-Verbundsubstrats kann die zentrale Papierschicht eine Aussparung aufweisen, um auf diese Weise einen Durchsichtsfenster-Bereich bereitzustellen, in dem z.B. das UV-labile Sicherheitsmerkmal angeordnet werden kann; insbesondere kann in diesem Fall zumindest eine der Folien des Folie/Papier/Folie-Verbundsubstrats zumindest im Bereich der Aussparung in der zentralen Papierschicht in Form einer für UV-Strahlung im Wesentlichen undurchlässigen Folie vorliegen. Im Falle eines Papier/Folie/Papier-Verbundsubstrats können die beiden äußeren Papierschichten jeweils eine Aussparung aufweisen, um auf diese Weise einen Durchsichtsfenster-Bereich bereitzustellen, in dem z.B. das UV-labile Sicherheitsmerkmal angeordnet werden kann; insbesondere kann in diesem Fall die Folie des Papier/Folie/Papier-Verbundsubstrats zumindest im Bereich der Aussparungen in den Papierschichten in Form einer für UV-Strahlung im Wesentlichen undurchlässigen Folie vorliegen. Des Weiteren kann das Wertdokument-Substrat auf einem Papier-Substrat beruhen, das eine durchgehende Aussparung aufweist, wobei die durchgehende Aussparung auf zumindest einer Seite des Papier-Substrats von einer transparenten Folie abgedeckt wird (siehe z.B. die WO 2011/015622 A1); insbesondere kann dabei das UV-labile Sicherheitsmerkmal im Bereich der durchgehenden Aussparung angeordnet werden, wobei in diesem Fall die die durchgehende Aussparung abdeckende transparente Folie bevorzugt in Form einer für UV-Strahlung im Wesentlichen undurchlässigen Folie vorliegt. Gemäß einer weiteren speziellen Ausführungsform liegt das Wertdokument-Substrat in Form eines zumindest in einem Teilbereich für UV-Strahlung im Wesentlichen undurchlässigen Polymer-Substrats vor.

[0015] Auf Polymer basierende Wertdokument-Substrate sind im Stand der Technik bekannt. Üblicherweise ist hierbei das transparente Polymersubstrat beidseitig mit einer opaken, Titandioxid enthaltenden und daher UVabsorbierenden Farbannahmeschicht beschichtet. Durch Bereitstellen einer Aussparung in der opaken Schicht kann ein für den Betrachter sichtbarer Fensterbereich erzeugt werden. Eine für UV-Strahlung im Wesentlichen undurchlässige, transparente Folie kann z.B. durch den Zusatz spezieller UV-Absorber erhalten werden. Als UV-Absorber eignen sich z.B. Tinuvin-Typen der Firma BASF, Benzotriazole, nanoskaliges TiO2 mit Metall (insbesondere Fe, V und/ oder Cr) dotiertes Titanoxid, HALS (nämlich sogenannte "hindered amine light stabilizers"). Vorzugsweise werden Tinuvine als UV-Absorber eingesetzt, wobei Tinuvin 400 und Tinuvin 1130 besonders bevorzugt sind. Als Folie bzw. Polymer-Substrat eignen sich z.B. Polyester, Polyolefine (z.B. PE, PP, BOPP), Polyamide oder Polycarbonate. Polyester-Folien, insbesondere Polyethylenterephthalat-Folien (PET-Folien), werden bevorzugt eingesetzt. Die Schichtdicke der Folie beträgt bevorzugt 2 bis 100 Mikrometer, bevorzugt 2 bis 20 Mikrometer. Auch Verbunde bzw. Laminate mehrerer Folien können eingesetzt werden, z.B. ein LLDPE/PP/LLDPE-Film (LLDPE = lineares Polyethylen niederer Dichte; PP = Polypropylen), siehe Angewandte Chemie, 2010, Band 122, Seiten 2-13. Es ist zweckmäßig, die UV-Absorber in Form einer separaten Coating-Schicht oder einer gedruckten Schicht auf die Folie aufzubringen. Bei einer hohen Konzentration des UV-Absorbers innerhalb der die UV-absorbierende Schicht bildenden Zusammensetzung kann eine damit ausgestattete Folie die Wirkung eines Cut-Off-Filters erzielen, sodass der UV-Schutz ab einer bestimmten Wellenlänge vollständig ist. Je nach verwendetem UV-Absorber hat die Folie bei zu hohen UV-Absorber-Konzentrationen eine gelbliche Färbung. Des Weiteren kann der UV-Absorber auch im Schritt des Herstellens der Folie, z.B. mittels Extrudieren, in die Folie eingebracht werden. Der Begriff "für UV-Strahlung im Wesentlichen undurchlässige Folie" ist so zu verstehen, dass die elektromagnetische Strahlung im Wellenlängenbereich von weniger als 380 nm bei der Transmission in einem Ausmaß von mindestens 40%, bevorzugt mindestens 80%, insbesondere bevorzugt mindestens 90%, reduziert wird.

[0016] Die das Sicherheitsmerkmal gegenüber UV-Strahlung schützende, für UV-Strahlung im Wesentlichen undurchlässige Farbschicht kann z.B. auf einer Zusammensetzung mit speziellen UV-Absorbern basieren. Vorzugsweise werden Tinuvine als UV-Absorber eingesetzt, wobei Tinuvin 400 und Tinuvin 1130 besonders bevorzugt sind. In diesem Fall ist die drucktechnisch erhaltene Schicht bevorzugt transparent.

[0017] Die das Sicherheitsmerkmal gegenüber UV-Strahlung schützende, für UV-Strahlung im Wesentlichen undurchlässige Farbschicht kann gemäß einer Alternative eine dunkle, insbesondere schwarze Farbschicht sein. In diesem Fall basiert die Schicht bevorzugt auf einem oder mehreren der folgenden Elemente: Ruß; Magnetpigmente (z.B. Pigmente auf Basis eines Harteisens, eines Weicheisens oder eines Carbonyleisens); ein Gemisch, das ein rotes Buntpigment, ein gelbes Buntpigment, ein blaues Buntpigment und einen UV-Absorber enthält; ein Gemisch, das einen schwarzen Leuco-Dye und einen UV-Absorber enthält.

[0018] Die das Sicherheitsmerkmal gegenüber UV-Strahlung schützende, für UV-Strahlung im Wesentlichen undurchlässige Farbschicht kann gemäß einer weiteren Alternative eine deckende, UV-absorbierende Beschichtung auf Basis von z.B. Titandioxid sein.

[0019] Der Begriff "für UV-Strahlung im Wesentlichen undurchlässige Farbschicht" ist so zu verstehen, dass die elektromagnetische Strahlung im Wellenlängenbereich von weniger als 380 nm bei der Transmission in einem Ausmaß von mindestens 40%, bevorzugt mindestens 80%, insbesondere bevorzugt mindestens 90%, reduziert wird.

[0020] Bei dem erfindungsgemäßen Wertdokument kann es sich um eine Banknote, insbesondere eine Papierbanknote, eine Polymerbanknote oder eine Folienverbundbanknote, um eine Aktie, eine Anleihe, eine Urkunde, einen Gutschein, einen Scheck, eine hochwertige Eintrittskarte, aber auch um eine Ausweiskarte, wie etwa eine Kreditkarte, eine Bankkarte, eine Barzahlungskarte, eine Berechtigungskarte, einen Personalausweis oder eine Passpersonalisierungsseite handeln.

[0021] Weitere Ausführungsbeispiele sowie Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren erläutert, bei deren Darstellung auf eine maßstabs- und proportionsgetreue Wiedergabe verzichtet wurde, um die Anschaulichkeit zu erhöhen.

[0022] Es zeigen:
Figuren 1 bis 5
Beispiele eines erfindungsgemäßen Wertdokument-Substrats.


[0023] Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Wertdokument-Substrat. Als Substrat dient ein Polymersubstrat 8 mit opaken Bereichen 8a und einem transparenten Bereich 8b. Als Polymersubstrat wird eine 90 µm dicke BOPP-Folie verwendet, die zur Steigerung der UV-Undurchlässigkeit insbesondere im transparenten Bereich 8b auf ihrer Vorder- und/oder Rückseite eine Beschichtung auf Basis einer UV-Absorber enthaltenden Zusammensetzung aufweist (in der Figur ist die vor UV schützende Beschichtung nicht eingezeichnet). Die UV-absorbierende Beschichtung kann gleichzeitig auch als Primer zur Farbannahme bzw. Haftung einer oder mehrerer weiterer Druckschichten dienen. Alternativ oder zusätzlich kann das Polymersubstrat auch in das Polymer hinein extrudierte UV-Absorber enthalten. Die UV-absorbierende Beschichtung kann zusätzlich zu dem UV-Absorber noch Antistatika enthalten, damit ein Aneinanderhaften mehrerer Substrate vermieden wird. Die Rückseite des Polymersubstrats 8 ist im (auch teilweise) transparenten Teilbereich 8b und im deckenden Bereich 8a mit einer thermochromen, auf verkapselten Flüssigkristallen basierenden Siebdruckfarbe 2 bedruckt. Die thermochrome Siebdruckfarbe 2 ist gegenüber UV-Strahlung empfindlich. Als Schutz vor UV-Strahlung ist der Bereich der thermochromen Siebdruckfarbe 2 (um auch die Rückseite der thermochromen Farbe 2 zu schützen) zumindest teilweise mit einer schwarzen, auf Ruß basierenden Farbe 5 überdruckt. Ruß stellt einen Breitband-Absorber mit hoher Lichtbeständigkeit dar, welcher das Spektrum von UV über VIS bis IR abdeckt. Die schwarze Farbe 5 ist wegen der besseren Attraktivität zusätzlich mit einer transparenten Effektfarbe 4 überdruckt. Die Schicht 4 kann z.B. auf Interferenzpigmenten oder auf einer vernetzten Flüssigkristall-Schicht mit Farbkippeffekt beruhen. Bei Betrachtung der Rückseite der Banknote wird der Farbkippeffekt der transparenten Schicht 4 aufgrund des schwarzen Hintergrundes 5 sichtbar. Die thermochrome Farbe 2 ist im nicht-aktivierten Zustand, d.h. bei Raumtemperatur, transparent (d.h. transparent auf schwarzem Untergrund), sodass der zentrale, ausgesparte Bereich der schwarzen Schicht 5 bei Betrachtung der Vorderseite der Banknote im Durchlicht transparent erscheint. Im Bereich der Aussparung 9 ist die thermochrome Farbe 2 immer transparent. Bei Temperaturerhöhung verändert sich die Farbe der thermochromen Siebdruckfarbe 2 z.B. zu einem Blau-Grün. Dieser Farbwechsel ist bei der Betrachtung der Vorderseite der Banknote, d.h. durch den transparenten Teilbereich 8b des Polymer-Substrats hindurch, besonders ansprechend.

[0024] Alternativ zu der im vorangehenden Absatz beschriebenen schwarzen, auf Ruß-Pigmenten basierenden Farbe kann auch ein Infrarot-transparentes Schwarz, das auf einem gelben, einem roten und einem blauen Pigment basiert, eingesetzt werden. Dann enthält die oberhalb der schwarzen Schicht gedruckte Effektfarbe einen beigemischten UV-Absorber, oder das Effektpigment selbst besitzt bereits UV-absorbierende Eigenschaften. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn als Effektpigment ein Iriodin-Pigment eingesetzt wird. Ein solches Iriodin-Pigment bzw. Perlglanzpigment basiert auf einem Trägersubstrat mit niedrigem Brechungsindex, z.B. Glimmer oder Siliciumdioxid, oder das Trägersubstrat ist ein dünnes Glasplättchen. Der Träger wird mit mehreren Schichten eines hochbrechenden Materials, wie Titandioxid, Eisen(III)-Oxid, Zirkoniumoxid oder/und Mischoxiden beschichtet. Wird als hochbrechendes Material Titandioxid eingesetzt, so ergibt sich mit diesem Material bereits die UV-absorbierende Wirkung. Die schwarze Beschichtung 5 ist erforderlich, damit der Farbton der Flüssigkristall-basierten thermochromen Farbe sichtbar wird.

[0025] Figur 2 zeigt ein weiteres erfindungsgemäßes Wertdokument-Substrat. Als Substrat dient ein Polymersubstrat 8 mit opaken Bereichen 8a und einem transparenten Bereich 8b. Als Polymersubstrat wird eine 90µm dicke BOPP-Folie verwendet, die zur Steigerung der UV-Undurchlässigkeit insbesondere im transparenten Bereich 8b auf ihrer Vorder- und/oder Rückseite eine Beschichtung auf Basis einer UV-Absorber enthaltenden Zusammensetzung aufweist. Die Rückseite des Polymersubstrats 8 ist teilweise im transparenten Teilbereich 8b und deckenden Bereich 8a mit einer thermochromen, auf verkapselten Flüssigkristallen basierenden Siebdruckfarbe 2a bedruckt. Die thermochrome Siebdruckfarbe 2a ist gegenüber UV-Strahlung empfindlich. Das Polymersubstrat 8 ist in Angrenzung an den Bereich der thermochromen Siebdruckfarbe 2a zusätzlich mit einer nicht-thermochromen Farbe 2b bedruckt, die denselben oder einen ähnlichen Farbton wie die thermochrome Farbe 2a im aktivierten Zustand bei erhöhter Temperatur aufweist. Als Schutz vor UV-Strahlung ist der Bereich der thermochromen Siebdruckfarbe 2a zumindest teilweise mit einer schwarzen, auf Ruß basierenden Farbe 5 auf der Rückseite überdruckt. Die schwarze Farbe 5 ist zur Verbesserung des optischen Effekts zusätzlich mit einer transparenten Effektfarbe 4 überdruckt. Die Schicht 4 kann z.B. auf Interferenzpigmenten oder auf einer Flüssigkristall-Schicht mit Farbkippeffekt beruhen. Bei Betrachtung der Rückseite der Banknote wird der Farbkippeffekt der transparenten Schicht 4 aufgrund des schwarzen Hintergrundes 5 sichtbar. Die thermochrome Farbe 2a ist im nicht-aktivierten Zustand, d.h. bei Raumtemperatur, z.B. transparent.Der zentrale, ausgesparte Bereich 9 der schwarzen Schicht 5 erscheint bei Betrachtung der Vorderseite der Banknote im Durchlicht dann immer transparent. Bei Temperaturerhöhung verändert sich die Farbe der thermochromen Siebdruckfarbe 2a z.B. zu einem Blau-Grün vor schwarzem Hintergrund. Dieser Farbwechsel ist bei der Betrachtung der Vorderseite der Banknote, d.h. durch den transparenten Teilbereich 8b des Polymer-Substrats hindurch, besonders ansprechend. Darüber hinaus macht sich infolge der nicht-thermochromen Farbschicht 2b, die denselben oder einen ähnlichen Farbton wie die thermochrome Farbe 2a im aktivierten Zustand bei erhöhter Temperatur aufweist, bei Temperaturerhöhung visuell eine ergänzende Information 2a zu der nicht-thermochromen Information 2b bemerkbar.

[0026] Figur 3 zeigt ein weiteres erfindungsgemäßes Wertdokument-Substrat. Als Substrat dient ein Polymersubstrat 8 mit opaken Bereichen 8a und einem transparenten Bereich 8b. Als Polymersubstrat wird eine 90µm dicke BOPP-Folie verwendet, die zur Steigerung der UV-Undurchlässigkeit insbesondere im transparenten Bereich 8b auf ihrer Vorder- und/oder Rückseite eine Beschichtung auf Basis einer UV-Absorber enthaltenden Zusammensetzung aufweist. Die Vorderseite des Polymersubstrats 8 ist im transparenten Teilbereich 8b mit zwei thermochromen, jeweils auf verkapselten Flüssigkristallen basierenden Siebdruckfarben 2a, 2b bedruckt. Beide thermochromen Siebdruckfarben 2a, 2b sind bei Raumtemperatur farblos, wobei die thermochrome Farbe 2b bei einer Temperatur von 25°C und die thermochrome Farbe 2a bei einer Temperatur von 35°C aktiviert werden, d.h. ihre Farbe ändern. Die thermochromen Siebdruckfarben 2a, 2b sind gegenüber UV-Strahlung empfindlich. Als Schutz vor UV-Strahlung ist der Bereich der thermochromen Siebdruckfarben 2a, 2b auf der Rückseite zumindest teilweise mit einer schwarzen, auf Ruß basierenden Farbe 5 überdruckt. Die schwarze Farbe 5 ist zur Verbesserung des optischen Effekts zusätzlich mit einer transparenten Effektfarbe 4 überdruckt. Die Schicht 4 kann z.B. auf Interferenzpigmenten oder auf einer Flüssigkristall-Schicht mit Farbkippeffekt beruhen. Bei Betrachtung der Vorderseite der Banknote wird der Farbkippeffekt der transparenten Schicht 4 aufgrund des schwarzen Hintergrundes 5 sichtbar.

[0027] Figur 4 zeigt ein weiteres erfindungsgemäßes Wertdokument-Substrat. Als Substrat dient ein Polymersubstrat 8 mit opaken Bereichen 8a und einem transparenten Bereich 8b. Als Polymersubstrat wird eine 90µm dicke BOPP-Folie verwendet, die zur Steigerung der UV-Undurchlässigkeit insbesondere im transparenten Bereich 8b auf ihrer Vorder- und/oder Rückseite eine Beschichtung auf Basis einer UV-Absorber enthaltenden Zusammensetzung aufweist. Die Vorderseite des Polymersubstrats 8 ist im transparenten Teilbereich 8b mit einer thermochromen, auf verkapselten Flüssigkristallen basierenden Siebdruckfarbe 2a bedruckt. Die thermochrome Siebdruckfarbe 2a ist bei einer Temperatur von weniger als 25°C farblos und hat eine Auslösetemperatur bzw. Aktivierungstemperatur von 25°C und ist gegenüber UV-Strahlung empfindlich. Das Polymersubstrat 8 ist in Angrenzung an den Bereich der thermochromen Siebdruckfarbe 2a zusätzlich mit einer nicht-thermochromen Farbe 2b bedruckt, die denselben oder einen ähnlichen Farbton wie die thermochrome Farbe 2a im aktivierten Zustand bei erhöhter Temperatur aufweist. Als Schutz vor UV-Strahlung ist der Bereich der thermochromen Siebdruckfarbe 2a teilweise mit einer schwarzen, auf Ruß basierenden Farbe 5a überdruckt. Zusätzlich wird angrenzend eine thermochrome, schwarze (und insbesondere UV-Absorber enthaltende) Farbe 5b auf Basis von sogenannten Leuco-Dyes verwendet. Die schwarze, thermochrome Farbe 5b ist bei Raumtemperatur schwarz und hat eine Auslösetemperatur von 35°C. Die Farbe wird bei TemperaturErhöhung farblos, sodass auch die thermochrome flüssigkristalline Farbe keinen Effekt mehr zeigt. Bei diesem Beispiel werden zwei verschiedene Temperatureffekte in Abhängigkeit von der Temperatur gezeigt. Die schwarze Farbe 5a, 5b ist zur Verbesserung des optischen Effekts zusätzlich mit einer transparenten Effektfarbe 4 überdruckt. Die Schicht 4 kann z.B. auf Interferenzpigmenten oder auf einer Flüssigkristall-Schicht mit Farbkippeffekt beruhen. Bei Betrachtung der Rückseite der Banknote wird der Farbkippeffekt der transparenten Schicht 4 aufgrund des schwarzen Hintergrundes 5a, 5b sichtbar. Sowohl bei Betrachtung der Vorderseite der Banknote, als auch bei Betrachtung der Rückseite der Banknote werden infolge der thermochromen Farbschichten 2a, 5b visuell ergänzende Informationen zu den nicht-thermochromen Informationen 2b, 5a erkennbar, wobei die beiden visuell ergänzenden Informationen 2a, 5b aufgrund der unterschiedlichen Auslösetemperaturen der verwendeten thermochromen Farben in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur abgestuft auftreten.

[0028] Figur 5 zeigt ein weiteres erfindungsgemäßes Wertdokument-Substrat. Als Substrat dient ein Polymersubstrat 8 mit opaken Bereichen 8a und einem transparenten Bereich 8b. Als Polymersubstrat wird eine 90µm dicke BOPP-Folie verwendet, die zur Steigerung der UV-Undurchlässigkeit insbesondere im transparenten Bereich 8b auf ihrer Vorder- und/oder Rückseite eine Beschichtung auf Basis einer UV-Absorber enthaltenden Zusammensetzung aufweist. Die Vorderseite des Polymersubstrats 8 ist im transparenten Teilbereich 8b mit einem Fluoreszenzfarbstoff 2c mit Empfindlichkeit im UV-B-Bereich und/oder UV-C-Bereich bedruckt. Der Fluoreszenzfarbstoff 2c ist anregbar im UV-A-Bereich. Als Schutz vor UV-Strahlung ist der Bereich der Farbe 2c mit einem UV-Breitbandschutz 10 bedruckt. Der UV-Breitbandschutz 10 basiert z.B. auf einer mit Titandioxid pigmentierten weißen oder bunten Farbe. Der UV-Breitbandschutz schützt vor Licht im UV-A-, im UV-B- und UV-C-Bereich. Das Substrat ist im Bereich 8b so beschaffen, dass es vor UV-Strahlung im UV-B- und UV-C-Bereich schützt, d.h. solche UV-Strahlung absorbiert. Das UV-A-Licht wird aber durchgelassen. Somit kann eine Anregung des Fluoreszenzfarbstoffes 2c durch die Schicht 8b hindurch erfolgen.

[0029] Gemäß einer Variante zu dem im voranstehenden Absatz beschriebenen Wertdokument-Substrat wird anstelle der Farbe 10 eine Effektfarbe auf Basis eines besonderen Interferenzpigments appliziert, welches durch das Vorhandensein einer hochbrechenden, auf Titandioxid basierenden Schicht bereits eine UV-absorbierende Wirkung aufweist. Wenn die Fluoreszenzfarbe 2c transparent ist, lässt sich diese Effektfarbe mittels des Auflegens auf einen schwarzen Untergrund von beiden Substratseiten verifizieren. Die Lumineszenz ist wegen der UV absorbierenden Wirkung des Interferenzpigmentes nur von einer Substratseite gut verifizierbar.


Ansprüche

1. Wertdokument-Substrat zur Herstellung von Wertdokumenten, insbesondere von Banknoten, mit einer ersten Seite und einer gegenüberliegenden zweiten Seite, wobei die erste Seite des Wertdokument-Substrats in einem Teilbereich ein gegenüber UV-Strahlung empfindliches Sicherheitsmerkmal und eine das gegenüber UV-Strahlung empfindliche Sicherheitsmerkmal schützende, für UV-Strahlung im Wesentlichen undurchlässige Farbschicht aufweist, wobei das Wertdokument-Substrat zumindest im Teilbereich des gegenüber UV-Strahlung empfindlichen Sicherheitsmerkmals transparent und für UV-Strahlung im Wesentlichen undurchlässig ist.
 
2. Wertdokument-Substrat nach Anspruch 1, wobei die das gegenüber UV-Strahlung empfindliche Sicherheitsmerkmal schützende Farbschicht von den folgenden Alternativen gewählt ist:

a) eine auf Ruß basierende Farbschicht;

b) eine auf einem Gemisch basierende Farbschicht, wobei das Gemisch ein rotes Buntpigment, ein gelbes Buntpigment, ein blaues Buntpigment und einen UV-Absorber oder ein UV-absorbierendes Effektpigment enthält;

c) eine auf einem Gemisch basierende Farbschicht, wobei das Gemisch einen farbigen, z.B. schwarzen, Leucodye und einen UV-Absorber enthält;

d) eine Farbschicht, die in einem Teilbereich gemäß den obigen Alternativen a) oder b) definiert ist, und in einem weiteren Teilbereich gemäß der obigen Alternative c) definiert ist.


 
3. Wertdokument-Substrat nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Wertdokument-Substrat ein Polymer-Substrat ist, das zumindest im Teilbereich des gegenüber UV-Strahlung empfindlichen Sicherheitsmerkmals UV-Absorber aufweist.
 
4. Wertdokument-Substrat nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Wertdokument-Substrat auf Basis eines Papier-Substrats gebildet ist, das zumindest im Teilbereich des gegenüber UV-Strahlung empfindlichen Sicherheitsmerkmals eine Aussparung in der Papierschicht aufweist, wobei das Wortdokument-Substrat zumindest im Bereich der Aussparung ein UV-Absorber aufweisendes Polymer-Substrat enthält.
 
5. Wertdokument-Substrat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das gegenüber UV-Strahlung empfindliche Sicherheitsmerkmal von den folgenden Alternativen gewählt ist:

a) ein auf einer thermochromen Farbe basierendes Sicherheitsmerkmal, wobei die thermochrome Farbe bevorzugt auf flüssigkristallinem Material, weiter bevorzugt auf flüssigkristallines Material enthaltenden Mikrokapseln beruht;

b) ein auf einem organischen Lumineszenzstoff basierendes Sicherheitsmerkmal;

c) photochromes Material.


 
6. Wertdokument-Substrat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das gegenüber UV-Strahlung empfindliche Sicherheitsmerkmal zusätzlich zu der das Sicherheitsmerkmal schützenden, für UV-Strahlung im Wesentlichen undurchlässigen Farbschicht eine transparente oder transluzente optisch variable Schicht aufweist, die insbesondere von der Gruppe bestehend aus einer Flüssigkristallschicht mit Farbkippeffekt, einer Hologramm-Schicht und einer Effektpigment-Schicht gewählt ist.
 
7. Wertdokument-Substrat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das gegenüber UV-Strahlung empfindliche Sicherheitsmerkmal zusätzlich zu der das Sicherheitsmerkmal schützenden, für UV-Strahlung im Wesentlichen undurchlässigen Farbschicht eine Folie oder eine Lackschicht mit einem diffraktiven Element oder eine Metallisierung enthält.
 
8. Wertdokument, insbesondere eine Banknote, umfassend ein Wertdokument-Substrat nach einem der Ansprüche 1 bis 7.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente




In der Beschreibung aufgeführte Nicht-Patentliteratur