[0001] Die Erfindung betrifft einen Waschtrockner, also ein Haushaltsgerät, das in der Lage
ist, Wäsche sowohl zu Waschen als auch zu trocknen. Als Alternative zu einer Anordnung
aus einer Waschmaschine und einem separaten Wäschetrockner dient der Waschtrockner
in erster Linie der Platzersparnis - es muss lediglich ein Gerät angeschafft und aufgestellt
werden.
[0002] Wie bei einer Waschmaschine üblich, weist ein Waschtrockner einen Laugenbehälter
und eine in dem Laugenbehälter drehbar angeordnete Wäschetrommel zur Aufnahme von
Wäsche auf. Zusätzlich sind, wie bei einem Wäschetrockner üblich, ein Heizelement,
ein Gebläse und ein Kondensator vorgesehen, die zusammen mit dem Laugenbehälter einen
Kreislauf bereitstellen, der in einem Trocknungsprozess von einer Prozessluft durchlaufen
wird. Dieser Stand der Technik wird anhand der Fig. 1 erläutert.
[0003] Ein weiteres Trocknungskonzept sieht vor, dass Adsorptionsmittel zur Trocknung in
Haushaltgeräten eingesetzt werden. Ein Beispiel hierfür zeigt
EP 2 315 547 B1, aus der eine Geschirrspülmaschine hervorgeht, in der eine mit Zeolith gefüllte Sorptionseinrichtung
als Trocknungseinrichtung betrieben wird. Eine Anwendung der Trocknung mittels Adsorption
im Bereich der Waschtrockner wird in
EP 2 439 329 B1 und in
DE 10 2007 031 481 A1 offenbart.
[0004] Die Problematik beim Einsatz von Adsorptionsmitteln zur Trocknung von Wäsche besteht
darin, dass eine große Menge an Feuchtigkeit aus der Wäsche entnommen werden muss.
Um die gesamte Wäsche ausschließlich mittel Adsorption zu trocknen, müsste das Adsorptionsmodul
entsprechend groß dimensioniert sein, was zu Bauraumproblemen im Haushaltsgerät führen
würde.
[0005] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, einen Waschtrockner und ein Verfahren
zu dessen Betrieb bereitzustellen, bei denen die Ausgestaltung des Adsorptionsmoduls
und seine Anordnung im Waschtrockner optimiert ist.
[0006] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch einen Waschtrockner mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0007] Die Erfindung beruht auf der Überlegung, ein Adsorptionsmodul derart anzuordnen und
auszulegen, dass eine Nachrüstung konventioneller, das bedeutet mittels eines Kondensators
und gegebenenfalls einer Wärmepumpe arbeitende Waschtrockner mit einem Adsorptionsmodul
nachzurüsten. Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, das Adsorptionsmodul
dem in dem nachfolgend beschriebenen Prozessluft-Kreislauf hinter dem Gebläse anzuordnen.
Der Waschtrockner weist eine Steuervorrichtung auf, welche ausgebildet ist, das erfindungsgemäße
Behandlungsverfahren durchzuführen, also die Prozessluft derart zu leiten, dass sie
zuerst das Gebläse und dann das Adsorptionsmodul passiert.
[0008] Bei dem Adsorptionsmodul kann es sich um ein offenes Adsorptionssystem handeln, welches
mit der Atmosphäre in direkter Verbindung steht. Hierbei erfolgen die Adsorption und
die Desorption bei Umgebungsdruck. Alternativ kann es sich um ein geschlossenes Adsorptionssystem
handeln, also um ein gegenüber der Umgebungsluft abgedichtetes System. Bei einem geschlossenen
Adsorptionssystem kann der Arbeitsdruck frei gewählt werden.
[0009] Wenn zunächst von einem teilweise oder bereits vollständig entladenem Adsorptionsmodul
ausgegangen wird, also von einem Adsorptionsmodul, bei dem das hierin enthaltene Adsorptionsmittel
im Wesentlichen trocken ist, dann wird während der Trocknungsphase durch das Gebläse
feuchte Prozessluft aus dem Laugenbehälter in das Adsorptionsmodul geblasen. Die Feuchtigkeit
aus der Prozessluft wird von dem Adsorptionsmittel adsorbiert. Es handelt sich bei
der Adsorption um einen exothermen Prozess, so dass die aufgrund des Adsorptionsvorgangs
freigesetzte Wärmeenergie die Prozessluft erwärmt. Die aufgrund des Durchströmens
des Adsorptionsmoduls trockene heiße Prozessluft wird mittels des Gebläses in den
Laugenbehälter geleitet, wo er Feuchte aus der dort in der Wäschetrommel angeordneten
Wäsche aufnimmt und die Wäsche so trocknet. Die nunmehr wieder feuchte Prozessluft
wird dann im Sinne eines Kreislaufs wieder durch das Adsorptionsmodul geleitet, um
das Adsorptionsmittel weiter zu beladen.
[0010] Der Trocknungsprozess kann derart weiter betrieben werden, bis das Adsorptionsmittel
vollständig beladen ist, das bedeutet, bis das Adsorptionsmittel bei gegebenem Prozessdruck
keine weitere Feuchtigkeit mehr aufnehmen kann. Dies erfolgt in Abhängigkeit vom Adsorptionsmittel
üblicherweise bei einer Beladung des Adsorptionsmittels zwischen 20% und 40%. Wenn
die Wäsche dann noch nicht ausreichend trocken ist, kann mittels eines konventionellen
Trocknungsprozesses die Wäschetrocknung weiter betrieben werden. Hierbei kann wie
einleitend erläutert ein Kondensator zum Einsatz kommen. Zusätzlich kann der Einsatz
einer Wärmepumpe von Vorteil sein.
[0011] Vorzugsweise wird das Adsorptionsmodul in der Trocknungsphase jedoch gleichzeitig
mit dem Kondensator und gegebenenfalls mit der Wärmepumpe betrieben. Dies hat den
Vorteil, dass der Trocknungsprozess schneller ablaufen kann. In diesem Fall wird mittels
des Kondensators der Hauptanteil an Feuchtigkeit aus der aus dem Laugenbehälter tretenden
Prozessluft entzogen, und das Adsorptionsmodul dient dazu, die Restfeuchte aus der
Prozessluft zu entnehmen, welche aus dem Kondensator austritt. Zudem kann der Prozess
so abgestimmt sein, dass das Adsorptionsmittel in dem Adsorptionsmodul erst mit dem
Ende der Trocknungsphase oder sogar mit dem Ende zweier nacheinander folgender Trocknungsphasen
vollständig beladen ist.
[0012] Alternativ kann das Adsorptionsmodul auch zeitweise oder intervallmäßig in der Trocknungsphase
betrieben werden. Insbesondere kann ein Boostbetrieb vorgesehen sein, bei dem das
Adsorptionsmodul nach der Hälfte oder gegen Ende einer Trocknungsphase zugeschaltet
wird, um den Trocknungsvorgang sprunghaft zu beschleunigen.
[0013] Aufgrund des üblicherweise kleineren Fassungsvermögens der Waschtrommel eines Waschtrockners
im Vergleich zu einem eigenständigen Trockner, wird eine Waschladung an Wäsche nach
der Waschphase in der Regel auf zwei Trocknungsprozesse verteilt. Beispielsweise werden
im Anschluss an einen Waschgang bei einer Standard-Beladung von 5,5kg Wäsche in der
Regel zwei Trocknungsphasen bei einer Beladung von jeweils etwa 2,75kg durchgeführt.
Das ist der Grund, weshalb es vorteilhaft sein kann, wenn das Adsorptionsmodul erst
nach der zweiten Trocknungsphase vollständig mit Feuchtigkeit beladen ist. Der Vorteil
ist dann, dass das Adsorptionsmodul während beider Trocknungsphasen aktiv sein kann,
um den Trocknungsvorgang zu unterstützen.
[0014] Wenn nun von einem teilweise oder bereits vollständig beladenen Adsorptionsmodul
ausgegangen wird, also von einem Adsorptionsmodul, bei dem das Adsorptionsmittel bis
zur Sättigung mit adsorbierter Feuchtigkeit beladen ist, dann wird in einer nachfolgenden
Waschphase in einem Desorptionsprozess die Feuchtigkeit aus dem Adsorptionsmittel
entnommen und in den Laugenbehälter geleitet. In dem Laugenbehälter befindet sich
nun üblicherweise andere Wäsche, als während der vorangehenden Trocknungsphase. Die
in das Adsorptionsmodul geleitete Prozessluft muss, um den Desorptionsprozess effizient
durchzuführen, eine bestimmte Mindesttemperatur aufweisen, nämlich eine vom Adsorptionsmittel
abhängige Desorptionstemperatur. Diese Desorptionstemperatur ist bei üblichen Adsorptionsmitteln
weitaus höher, als die zum Waschen benötigte Temperatur. Die aus dem Adsorptionsmodul
austretende feuchte Prozessluft ist also immer wärmer, als die Wäsche im Laugenbehälter,
so dass die Feuchtigkeit an der Wäsche kondensiert. Aufgrund dieses Kondensationsprozesses
wird Kondensationswärme freigesetzt, so dass gleichzeitig die Wäsche erwärmt und so
auf die für den gewählten Waschprozess benötigte oder optimale Waschtemperatur gebracht
wird.
[0015] Erfindungsgemäß ist, wie vorangehend erläutert, das Adsorptionsmodul dem Gebläse
nachgelagert angeordnet, so dass die aus dem Laugenbehälter herausströmende Prozessluft
durch das Gebläse und danach durch das Adsorptionsmodul strömt, bevor es wieder in
den Laugenbehälter geleitet wird. Auf diese Weise ist es möglich, konventionelle Waschtrockner,
also Waschtrockner, welche ohne Adsorptionsmodule arbeiten, kostengünstig und effizient
nachträglich mit einem Adsorptionsmodul auszurüsten.
[0016] Der Waschtrockner weist vorzugsweise einen Kondensator auf, welcher zwischen dem
Laugenbehälter und dem Gebläse angeordnet ist, so dass die aus dem Laugenbehälter
herausströmende Prozessluft durch den Kondensator, anschließend durch das Gebläse
und danach durch das Adsorptionsmodul strömt, bevor es wieder in den Laugenbehälter
geleitet wird. Es kann auch eine Wärmepumpenanordnung zwischen dem Laugenbehälter
und dem Gebläse angeordnet sein.
[0017] Bevorzugterweise ist das Adsorptionsmodul in einem Bauraum oberhalb des Laugenbehälters
angeordnet. Vorzugsweise weist das Adsorptionsmodul eine quaderförmige Gestalt auf,
wobei die Höhe des Adsorptionsmodul, also seine vertikale Ausdehnung vorzugsweise
wesentlich geringer ist, als seine Breite und Tiefe, also seine horizontalen Ausdehnungen.
"Oberhalb", "vertikal" und "horizontal" beziehen sich hierbei auf die bevorzugte Aufstellorientierung
des Waschtrockners.
[0018] Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist das Adsorptionsmittel in dem Adsorptionsmodul
in Form eines Körpers derart geformt, eingehaust oder aufgeschüttet, dass der Körper
von der Prozessluft entlang einer Körperdicke durchströmt wird, wobei die Körperdicke
die kürzeste Dimension entlang des Körpers bildet. Der Körper ist vorzugsweise quaderförmig.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Körper von einer Eintrittsebene zum
Einströmen der Prozessluft in den Körper und einer Austrittsebene zum Ausströmen der
Prozessluft aus dem Körper begrenzt, wobei die Körperdicke als Abstand zwischen der
Eintrittsebene und der Austrittsebene gemessen ist, und wobei zwischen der Eintrittsebene
und einer ersten Modulinnenwand des Adsorptionsmoduls ein Eintrittsspalt und/oder
zwischen der Austrittsebene und einer zweiten Modulinnenwand des Adsorptionsmoduls
ein Austrittsspalt gebildet ist. Bei durchströmen des Adsorptionsmoduls dringt die
Prozessluft zunächst in den Eintrittsspalt. Durch die Eintrittsebene dringt die Prozessluft
dann in den aus dem Adsorptionsmittel gebildeten Körper ein und durch die Austrittsebene
wieder aus. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass die Prozessluft das Adsorptionsmittel
möglichst gleichmäßig durchströmt.
[0020] Vorzugsweise weist der Eintrittsspalt senkrecht zur Eintrittsebene und/oder der Austrittsspalt
senkrecht zur Austrittsebene eine Spaltbreite aufweist, welche mindestens 15%, 20%
oder 25% der Körperdicke entspricht. Mit anderen Worten, beträgt das Größenverhältnis
zwischen der Breite des Eintrittsspalts und/oder des Austrittsspalts und der Körperdicke
etwa 1 zu 5. Die Gesamthöhe der Adsorptionsmoduls ist in jedem Fall vorzugsweise die
Summe aus der Körperdicke und den Spaltbreiten des Eintrittsspalts und/oder des Austrittsspalts.
[0021] Die Körperdicke beträgt vorzugsweise zwischen 30mm und 80mm, bevorzugt zwischen 40mm
und 60mm. Die Spaltbreite des Eintrittsspalts und/oder des Austrittsspalts beträgt
vorzugsweise zwischen 5mm und 20mm. In der Eintrittsebene weist der Körper vorzugsweise
eine quadratische oder nahezu quadratische Form auf. Die Adsorptionsmodulbreite und
die Adsorptionsmodultiefe senkrecht zur Gesamthöhe der Adsorptionsmoduls liegen vorzugsweise
zwischen 250mm und 400mm, bevorzugt zwischen 300mm und 350mm.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Adsorptionsmodul zwischen
2kg und 7kg Adsorptionsmittel enthält, vorzugsweise zwischen 2,5kg und 4,5kg oder
zwischen 4,5kg und 6,5kg, bevorzugter zwischen 3kg und 4kg oder zwischen 5kg und 6kg.
Das Adsorptionsmodul enthält beim Einsatz von Zeolith vorzugsweise zwischen 3kg und
4kg Zeolith, eher bevorzugt etwa 3,55 kg, und beim Einsatz von Silikagel vorzugsweise
zwischen 5kg und 6kg Silikagel, eher bevorzugt etwa 5,85 kg.
[0023] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Adsorptionsmodul
als Adsorptionsmittel ein Silikagel, auch Kieselgel genannt, und/oder ein Zeolith
enthält. Insbesondere sind hier das Silikagel 123, 125 und/oder 127 und das Zeolith
13X von Vorteil. Dem Silikagel sind vorzugsweise Salze eingebunden, beispielsweise
Calciumchloridhexahydrat, um als Adsorptionsmittel ein sogenanntes Selective Water
Sorbens (SWS) zu erhalten. In jedem Fall kann das Adsorptionsmittel in Form einer
Schüttung in einem Festbettreaktor vorliegen.
[0024] Bevorzugterweise sind ein Laugenbehälterzulauf-Heizelement, welches in einer Laugenbehälterzulaufleitung
angeordnet ist, um die Prozessluft unmittelbar vor dem Eintritt in den Laugenbehälter
zu erwärmen, und/oder ein Adsorptionsmodulzulauf-Heizelement vorgesehen, welches in
einer Adsorptionsmodulzulaufleitung angeordnet ist, um die Prozessluft unmittelbar
vor dem Eintritt in das Adsorptionsmodul zu erwärmen. Zusätzlich oder alternativ zum
Adsorptionsmodulzulauf-Heizelement kann ein Adsorptionsmodul-Heizelement vorgesehen
sein, welches eingerichtet ist, das Adsorptionsmodul auf die für den Desorptionsvorgang
notwendige Desorptionstemperatur zu bringen.
[0025] Das Adsorptionsmodul wird gegebenenfalls zusammen mit dem Adsorptionsmodulzulauf-Heizelement
vorzugsweise zwischen dem Gebläse und dem Laugenbehälter oder dem Laugenbehälterzulauf-Heizelement
angeordnet, und zwar vorzugsweise so, dass die aus dem Laugenbehälter tretende Prozessluft
zuerst den Kondensator, dann das Gebläse und danach das Adsorptionsmodul durchströmt
und schließlich wieder in den Laugenbehälter gelangt. Auf diese Weise können vorzugsweise
auch bestehende Waschtrockner mit einem Adsorptionsmodul nachgerüstet werden.
[0026] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der Komponenten eines konventionellen Waschtrockners
und den Ablauf beim konventionellen Trocknungsprozess;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Waschtrockners gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines Waschtrockners gemäß Fig. 1, bei dem nachträglich
ein Adsorptionsmodul hinzugefügt wurde; und
- Fig. 4
- eine schematische Querschnittsdarstellung eines Adsorptionsmoduls gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform.
[0027] Der Ablauf eines konventionellen Trocknungsprozesses in einem Waschtrockner gemäß
Stand der Technik wird anhand der schematischen Darstellung in Fig. 1 erläutert. Hier
wird anhand der breiten Pfeile, welche die Strömung einer Prozessluft 7 zwischen Hauptkomponenten
des Waschtrockners schematisch darstellen, ein Kreislaufprozess veranschaulicht. In
einem Laugenbehälter 1 befindet sich noch feuchte Wäsche in einer Waschtrommel 11.
Zunächst trockenere Prozessluft 7 strömt in den Laugenbehälter 1 ein und entnimmt
dort Feuchtigkeit aus der Wäsche. Die aufgrund dieses Vorgangs abgekühlte und feuchte
Prozessluft 7 strömt zum Kondensator 3, wo sie weiter abkühlt und die Feuchtigkeit
teilweise auskondensiert. Am Ausgang des Kondensators 3 weist die nun viel kühlere
Prozessluft 7 eine Feuchtigkeit von nahezu 100% auf. Die Prozessluft 7 wird anschließend
zu einem Heizelement 5 geleitet, welches die Prozessluft 7 erwärmt. Hierdurch sinkt
die relative Feuchtigkeit der Prozessluft 7. Mittels eines Gebläses 6 wird die warme
trockene Prozessluft 7 wieder dem Laugenbehälter 1 zugeführt.
[0028] Der so entstehende Kreislauf wird so lange aufrechterhalten, bis die Wäsche im Laugenbehälter
1 den gewünschten Trockenheitsgrad erreicht hat und der Trocknungsprozess damit abgeschlossen
ist. Der Kondensator 3 kann auch durch ein Wärmepumpensystem (nicht dargestellt) ersetzt
sein, bei dem es sich um eine Kombination aus einem Verdampfer und einem Verflüssiger
handelt. Dann wird von einem Wärmepumpen-Kondensatortrockner gesprochen bzw. von einem
Kondensationstrockner, der nach dem Prinzip der Wärmepumpe funktioniert. Auch in allen
vorangehend oder nachfolgend beschriebenen erfindungsgemäßen Ausführungsformen kann
ein solches Wärmepumpensystem eingesetzt sein.
[0029] In der Fig. 2 ist eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Waschtrockners anhand
eines Flussdiagramms schematisch dargestellt. Hier umfasst der Kreislauf den Laugenbehälter
1, in dem die Waschtrommel 11 drehbar gelagert ist, den Kondensator 3, das Gebläse
6 und ein Adsorptionsmodul 2, welches mit einem Adsorptionsmittel gefüllt ist. Die
Komponenten innerhalb des gestrichelten Rahmens 71 sind die bei dem konventionellen
Waschtrockner aus Fig. 1 bereits vorhandenen Komponenten. Von dem Laugenbehälter 1
führt eine Kondensatorzulaufleitung 43 zu dem Kondensator 3. Eine Laugenbehälterzulaufleitung
41 führt die Prozessluft zum Laugenbehälter 1 und eine Adsorptionsmodulzulaufleitung
42 zu dem Adsorptionsbehälter 2. Bei diesen Leitungen 41, 42, 43 kann es sich teilweise
um Kanäle, Rohre oder Schläuche handeln. Mit dem Begriff der Leitung kann allerdings
auch einfach ein irgendwie geartetes Gebilde gemeint sein, welches bewirkt, dass die
Prozessluft 7 entlang eines gewünschten Pfades zu der jeweiligen Komponente 1, 2,
3 des Waschtrockners geleitet wird.
[0030] Zusätzlich sind ein Laugenbehälterzulauf-Heizelement 51 und ein Adsorptionsmodulzulauf-Heizelement
52 vorgesehen. Das Laugenbehälterzulauf-Heizelement 51 dient dazu, die aus dem Adsorptionsmodul
2 austretende Prozessluft 7 zu erwärmen, bevor sie in den Laugenbehälter 1 strömt.
Dies ist in einer Trocknungsphase notwendig, wenn der aufgrund des eingesetzten Adsorptionsmittels
erzielte Temperaturhub nicht ausreicht, um die Wäsche effizient zu trocknen. In der
Trocknungsphase sind also das Gebläse 6, der Kondensator 3, das Adsorptionsmodul 2
und gegebenenfalls das Laugenbehälterzulauf-Heizelement 51 aktiv. Die zunächst feuchte
Prozessluft 7 wird durch die Kondensatorzulaufleitung 43 zum Kondensator 3 geleitet,
wo es wie in einem konventionellen Trockner abkühlt. Zwar kondensiert viel von der
sich in der Prozessluft 7 befindende Feuchte im Kondensator 3, doch aufgrund der verminderten
Temperatur der Prozessluft 7 steigt ihre relative Feuchte auf etwa 100%. Diese kühle
feuchte Luft wird mittels des Gebläses 6 durch die Adsorptionsmodulzulaufleitung 42
in das Adsorptionsmodul 2 geleitet.
[0031] In dem Adsorptionsmodul 2 wird die restliche Feuchtigkeit aus der Prozessluft 7 am
Adsorptionsmittel adsorbiert und die Prozessluft 7 erfährt einen Temperaturhub. Wenn
die Temperatur der Prozessluft 7 nach dem Temperaturhub ausreicht, um der Wäsche im
Laugenbehälter 1 effizient Feuchte zu entziehen, dann wird die aufgrund des Adsorptionsvorgangs
nun trockene warme Luft durch die Laugenbehälterzulaufleitung 51 in den Laugenbehälter
1 geleitet, ohne weiter erwärmt zu werden. Ansonsten wird die Prozessluft 7 mittels
des Laugenbehälterzulauf-Heizelementes 51 auf die notwendige Temperatur erwärmt und
tritt in den Laugenbehälter 1 ein.
[0032] Nach Abschluss der Trocknungsphase wird die trockene Wäsche üblicherweise durch den
Benutzer aus der Waschtrommel 11 entnommen und entweder gleich im Anschluss, oder
aber erst nach einiger Zeit, beispielsweise nach einigen Stunden, Tagen oder gar Wochen
eine neue Waschladung an Wäsche in die Waschtrommel 11 platziert. Daraufhin wird eine
Waschphase eingeleitet. Während der Waschphase, vorzugsweise zu Beginn der Waschphase,
wird bei einem handelsüblichen Waschtrockner gemäß Fig. 1 die Wäsche mittels eines
unterhalb des Laugenbehälters angeordneten Heizelementes erwärmt und auf die gewünschte
oder benötigte Waschtemperatur gebracht. Vorliegend geschieht dies stattdessen mittels
der aus dem Adsorptionsmodul 2 austretenden Prozessluft 7. Die Prozessluft 7 wurde
zunächst mittels des Adsorptionsmodulzulauf-Heizelementes 42 auf die notwendige Desorptionstemperatur
erwärmt. Diese liegt bei Silikagel bei etwa 150°C und bei Zeolith bei etwa 300°C.
[0033] Die heiße trockene Prozessluft 7 durchströmt dann das Adsorptionsmodul 2 und nimmt
in einem Desorptionsprozess die im dem Adsorptionsmittel gespeicherte Feuchtigkeit
auf. Hierdurch wird die Prozessluft 7 etwas abgekühlt und zugleich feuchter. Die feuchte
Prozessluft 7 aus dem Adsorptionsmodul 2 wird dann durch die Laugenbehälterzulaufleitung
41 in den Laugenbehälter 1 geleitet. Dort kondensiert die Feuchtigkeit aus der Prozessluft
an der Wäsche, an den Wänden des Laugenbehälters 1 und an der Waschtrommel 11. Aufgrund
dieses Kondensationsprozesses wird Kondensationswärme freigesetzt, welche die Wäsche
erwärmt. Der Desorptionsprozess endet dann, wenn das Adsorptionsmittel vollständig
trocken ist, wenn also das Adsorptionsmodul 2 vollständig regeneriert ist, oder wenn
die Wäsche die gewünschte Waschtemperatur erreicht hat, so dass der Waschprozess beginnen
kann. Wenn das Adsorptionsmittel noch Feuchte enthält, kann der Desorptionsprozess
innerhalb der Waschphase wiederholt werden, um die Wäsche aufzuwärmen.
[0034] Die Fig. 3 ist aus der Fig. 1 unter Hinzufügung eines Adsorptionsmoduls 2 hervorgegangen.
Es wird hier also dargestellt, wie sich der anhand der Fig. 1 beschriebene konventionelle
Trocknungsprozess mittels Einfügen eines Adsorptionsmoduls 2 zu einem erfindungsgemäßen
Trocknungsprozess entwickeln lässt. Das Adsorptionsmodul 2 wird zwischen dem Gebläse
6 und dem Laugenbehälter 1 eingesetzt. Wenn der Temperaturhub des Adsorptionsmoduls
2 nicht ausreicht, dann kann zusätzlich ein weiteres Heizelement zwischen dem Adsorptionsmodul
2 und dem Laugenbehälter 1 angeordnet werden.
[0035] Schließlich zeigt die Fig. 4 eine Querschnittsansicht eines Adsorptionsmoduls 2.
Die Adsorptionsmittel-Partikel 211 aus dem Adsorptionsmittel setzen sich hierbei zu
einem Körper 21 zusammen, welcher sich zwischen einer Eintrittsebene 22 und einer
Austrittsebene 23 erstreckt. Der Abstand zwischen den beiden zueinander parallelen
Ebenen 22, 23 bildet die Körperdicke. Unterhalb des Körpers 21 ist ein Eintrittsspalt
224 angeordnet, welcher mit einem Lufteintritt 26 verbunden und von dem Körper 21
und einer ersten Modulinnenwand 24 begrenzt ist. Auf der oberen Seite des Körpers
21 befindet sich ein Austrittsspalt 235, der mit einem Luftaustritt 27 verbunden und
nach oben hin von einer zweiten Modulinnenwand 25 begrenzt ist.
[0036] Die in das Adsorptionsmodul 2 geleitete Prozessluft 7 tritt durch den Lufteintritt
26 am unteren Ende des Adsorptionsmoduls 2 in den Eintrittsspalt 224 ein. Von dort
aus durchströmt es durch die Eintrittsebene 22 hindurch das Adsorptionsmittel. Je
nach Beladungsgrad des Adsorptionsmittels und Temperatur der Prozessluft 7 findet
hierbei ein Adsorptionsvorgang oder ein Desorptionsvorgang statt. Anschließend fließt
die Prozessluft 7 durch die Austrittsebene 23 hindurch in den Austrittsspalt 235 und
von dort zum Austritt 27, durch den sie das Adsorptionsmodul 2 verlässt. Das Adsorptionsmodul
2 ist hier nicht notwendigerweise maßstabsgerecht wiedergegeben. In Wirklichkeit beträgt
das Verhältnis zwischen der Höhe und der Breite des Adsorptionsmodul vorzugsweise
0,15 bis 0,25.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Laugenbehälter
- 11
- Waschtrommel
- 2
- Adsorptionsmodul
- 21
- Körper aus Adsorptionsmittel
- 211
- Adsorptionsmittel-Partikel
- 22
- Eintrittsebene
- 224
- Eintrittsspalt
- 23
- Austrittsebene
- 235
- Austrittsspalt
- 24
- erste Modulinnenwand
- 25
- zweite Modulinnenwand
- 26
- Lufteintritt
- 27
- Luftaustritt
- 3
- Kondensator
- 41
- Laugenbehälterzulaufleitung
- 42
- Adsorptionsmodulzulaufleitung
- 43
- Kondensatorzulaufleitung
- 5
- Heizelement
- 51
- Laugenbehälterzulauf-Heizelement
- 52
- Adsorptionsmodulzulauf-Heizelement
- 6
- Gebläse
- 7
- Prozessluft
1. Waschtrockner mit einem Laugenbehälter (1), in dem eine Wäschetrommel (11) zur Aufnahme
von Wäsche drehbar gelagert ist, einem Adsorptionsmodul (2), welches ein Adsorptionsmittel
zum Aufnehmen von Feuchtigkeit enthält, einem Gebläse (6), welches zum Austausch von
Prozessluft zwischen dem Laugenbehälter (1) und dem Adsorptionsmodul (2) ausgebildet
ist, und einer Steuervorrichtung, welche ausgebildet ist, während einer Trocknungsphase
mittels des Gebläses (6) trockene Prozessluft aus dem Adsorptionsmodul (2) derart
in den Laugenbehälter (1) zu leiten, dass Feuchtigkeit aus der Wäsche an die Prozessluft
abgegeben wird, und während einer Waschphase mittels des Gebläses (6) feuchte Prozessluft
aus dem Adsorptionsmodul (2) derart in den Laugenbehälter (1) zu leiten, dass Feuchtigkeit
aus der Prozessluft an der Wäsche kondensiert und die Wäsche mittels in diesem Kondensationsprozess
freigesetzter Kondensationswärme erwärmt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Adsorptionsmodul (2) dem Gebläse (6) nachgelagert angeordnet ist, so dass die
aus dem Laugenbehälter (1) herausströmende Prozessluft durch das Gebläse (6) und danach
durch das Adsorptionsmodul (2) strömt, bevor es wieder in den Laugenbehälter (1) geleitet
wird.
2. Waschtrockner nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Kondensator (3), welcher zwischen dem Laugenbehälter (1) und dem Gebläse (6)
angeordnet ist, so dass die aus dem Laugenbehälter (1) herausströmende Prozessluft
durch den Kondensator (3), anschließend durch das Gebläse (6) und danach durch das Adsorptionsmodul (2) strömt, bevor es wieder in den Laugenbehälter (1) geleitet
wird.
3. Waschtrockner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Adsorptionsmodul (2) in einem Bauraum oberhalb des Laugenbehälters (1) angeordnet
ist.
4. Waschtrockner nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Adsorptionsmittel in dem Adsorptionsmodul (2) in Form eines Körpers (21) derart
geformt, eingehaust oder aufgeschüttet ist, dass der Körper (21) von der Prozessluft
entlang einer Körperdicke durchströmt wird, wobei die Körperdicke die kürzeste Dimension
entlang des Körpers (21) bildet.
5. Waschtrockner nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Körper (21) von einer Eintrittsebene (22) zum Einströmen der Prozessluft in den
Körper (21) und einer Austrittsebene (23) zum Ausströmen der Prozessluft aus dem Körper
(21) begrenzt ist, wobei die Körperdicke als Abstand zwischen der Eintrittsebene (22)
und der Austrittsebene (23) gemessen ist, und wobei zwischen der Eintrittsebene (22)
und einer ersten Modulinnenwand (24) des Adsorptionsmoduls (2) ein Eintrittsspalt
(224) und/oder zwischen der Austrittsebene (23) und einer zweiten Modulinnenwand (25)
des Adsorptionsmoduls (2) ein Austrittsspalt (235) gebildet ist.
6. Waschtrockner nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Eintrittsspalt (224) senkrecht zur Eintrittsebene und/oder der Austrittsspalt
(235) senkrecht zur Austrittsebene eine Spaltbreite aufweist, welche mindestens 15%,
20% oder 25% der Körperdicke entspricht.
7. Waschtrockner nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Adsorptionsmodul (2) zwischen 2kg und 7kg Adsorptionsmittel enthält, vorzugsweise
zwischen 2,5kg und 4,5kg oder zwischen 4,5kg und 6,5kg, bevorzugter zwischen 3kg und
4kg oder zwischen 5kg und 6kg.
8. Waschtrockner nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Adsorptionsmodul (2) als Adsorptionsmittel ein Silikagel und/oder ein Zeolith
enthält.
9. Waschtrockner nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Laugenbehälterzulauf-Heizelement (51), welches in einer Laugenbehälterzulaufleitung
(41) angeordnet ist, um die Prozessluft unmittelbar vor dem Eintritt in den Laugenbehälter
(1) zu erwärmen, und/oder durch ein Adsorptionsmodulzulauf-Heizelement (52), welches in einer Adsorptionsmodulzulaufleitung
(42) angeordnet ist, um die Prozessluft unmittelbar vor dem Eintritt in das Adsorptionsmodul
(2) zu erwärmen.
10. Verfahren zum Betreiben eines Waschtrockners mit einem Laugenbehälter (1), in dem
eine Wäschetrommel (11) zur Aufnahme von Wäsche drehbar gelagert ist, einem Adsorptionsmodul
(2), welches ein Adsorptionsmittel zum Aufnehmen von Feuchtigkeit enthält, und einem
Gebläse (6), welches zum Austausch von Prozessluft zwischen dem Laugenbehälter (1)
und dem Adsorptionsmodul (2) ausgebildet ist, wobei das Verfahren ausgebildet ist,
während einer Trocknungsphase mittels des Gebläses (6) trockene Prozessluft aus dem
Adsorptionsmodul (2) derart in den Laugenbehälter (1) zu leiten, dass Feuchtigkeit
aus der Wäsche an die Prozessluft abgegeben wird, und während einer Waschphase mittels
des Gebläses (6) feuchte Prozessluft aus dem Adsorptionsmodul (2) derart in den Laugenbehälter
(1) zu leiten, dass Feuchtigkeit aus der Prozessluft an der Wäsche kondensiert und
die Wäsche mittels in diesem Kondensationsprozess freigesetzter Kondensationswärme
erwärmt wird, dadurch gekennzeichnet, dass während der Waschphase und oder während der Trocknungsphase die aus dem Laugenbehälter
(1) herausströmende Prozessluft durch das Gebläse (6) und danach durch das Adsorptionsmodul
(2) strömt, bevor es wieder in den Laugenbehälter (1) geleitet wird.